Kategorie: News & Blogs

USA-Visum – alles eine Frage der Geduld

15. Dez., 22, Neuseeland/Auckland, Tag 3120, 24.696 sm von HH

Wer in die USA als Tourist einreist, braucht normalerweise kein Visum. Anders verhält es sich, wenn man mit dem Boot dort hinsegeln möchte – dann wird ein B1B2 Visum verlangt. In der Karibik und Südamerika hatten wir mehrfach die Gelegenheit an ein Visum zu gelangen, die haben wir jedoch nicht wahrgenommen. Wir sahen keinen Bedarf. In der Corona-Zeit haben wir gelernt, dass dies unseren Reise-Radius erheblich erweitert hätte, da war es aber zu spät. In Französisch Polynesien kann man das Visum nicht beantragen, weil die weder eine amerikanische Botschaft noch ein Konsulat haben. Aber jetzt haben wir die Möglichkeit in Auckland. Also auffi, packen wir’s an.

Bereits im September hat Achim die Anträge für uns fertig gemacht. Hier wird der Kuh das Kalb abgefragt: „Waren sie bereits in den USA? Wenn ja, wie lange und warum? Haben sie vor, Waffen in die USA einzuführen? Sind sie Mitglied einer terroristischen Organisation? Wollen sie Geldwäsche in den USA betreiben?“ Offensichtlich ist unser Lebenslauf lupenrein (oder zumindest die Antworten ;-) ). Wir bekommen eine Einladung zum ‚Interview‘. Bei Interview taucht vor dem geistigen Auge ein Büro mit Schreibtisch, Keksen und einer Tasse Kaffee auf.

Wir fahren also nach Auckland. Schon einen Tag vor dem Termin. Unser verregneter Besuch im Juli soll durch einen schönen Tag entschädigt werden. Kaum haben wir eingecheckt, fängt es zu nieseln an, was zum Nachmittag und Abend in Dauerregen übergeht. Bäh!
Am nächsten Vormittag dann unser Termin. Es gießt wie aus Eimern. Wir stehen etwas zu früh vor dem Konsulat. Achim schlägt vor, dass wir schon rein gehen, vielleicht kommen wir ja etwas früher dran.

Beim Eintreten verschlägt es uns die Sprache. In einem winzigen Raum stehen ein Taschen-Durchleuter und ein Metalldetektor. Und vierzig andere Menschen. Die Schlange ist so lang, dass sie in einen Nebenkorridor führt. Ungefragt stellen wir uns ans Ende der Reihe. Eine gute Entscheidung, wie sich noch herausstellt.
Es ist eng wie im Flugzeug, wenn alle Passagiere gleichzeitig aufstehen. Die Luft ist zum Schneiden. Im überhitzen Raum dampfen die regennassen Klamotten.  Ein Visums-Interview soll fünf bis zehn Minuten dauern. Die Rechnung ist einfach – im schlechtesten Fall 40 mal 10 Minuten – Wartezeit ab hier noch 6 Stunden, oder wie?
Es geht nur langsam voran. „Jesus“ oder „Oh my godness“, sind die Kommentare der Neuankömmlinge. Hinter uns wächst die Schlange weiter. Erste Leute werden wieder weg geschickt. Wer fragt, verliert. „Bitte im Erdgeschoß warten, euer Termin verfällt nicht.“ Wir tauschen uns mit den Nachbarn aus. Alle haben mit fünfzehn Minuten Versatz die gleiche Uhrzeit für ihren Termin genannt bekommen. Es geht doch nichts über gute Organisation.

US Konsulat – mit verdrehter Flagge – symbolträchtig für verdrehte Terminvergabe?

Nach einer Stunde haben wir die Durchleuchtung passiert und werden in einen Nebenraum geleitet. Erneut eine Warteschlange. Dreißig Personen jetzt vor uns. Fünf Schalter geöffnet. Die Rechnung ist wieder einfach. Im schlechtesten Fall noch eine weitere Stunde Wartezeit.
Schnell verschwindet die Phantasie vom Interview mit Schreibtisch und Keksen. An Ticket-Schaltern, ähnlich wie am Bahnhof, werden die Antragsteller abgefertigt. Dank der Lautsprecher hinter der Glasscheibe bekommen wir alles mit. Hier ein Student, der nach Kalifornien möchte, dort eine Frau, die ihre Schwester seit neun Jahren nicht gesehen hat. Das asiatische Paar, was auswandern möchte und am letzten Schalter wird es richtig indiskret. Der Antrag wird heiß diskutiert, weil der Typ schon mal Ärger an der US-Grenze hatte.

Endlich sind wir an der Reihe. Unsere Story, dass wir das Visum für die Einreise mit dem Boot benötigen, kommt bei der Sachbearbeiterin gut an. Cool findet sie, dass wir um die halbe Welt mit dem Boot gesegelt sind. „Wie groß ist das Boot? Nur Ihr zwei? Habt ihr schon mal andere Schiffe unterwegs gesehen und was macht ihr dann?“ Während sie uns ausfragt, werden die Pässe gescannt, Fotos wechseln den Besitzer und wir müssen alle zehn Fingerabdrücke abgeben. „Visa genehmigt“, lächelt sie uns an.
Die werden in unsere Pässe geklebt und uns innerhalb von zehn Tagen nach Whangarei zugeschickt (in speziellen Umschlägen, die wir vorher gekauft und mitgebracht haben). Gültigkeit: zehn Jahre, Kostenpunkt: stolze 350 Euro (inklusive Fotos, Gebühren und Anreise), Wartezeit im Konsulat: zwei Stunden. God bless America.

Als wir Auckland wieder verlassen, hört es auf zu regnen. :evil:

Lichterarme Weihnachtsdeko in Auckland – hat auch nicht so viel Sinn – der längste Tag des Jahres ist nah

Schlechtes Wetter in Auckland


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Rakete am Heck

Mercury V10 Verado am Heck einer Lund © Mercury Marine

Rakete am Heck

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Kleines e mit großer Wirkung

Singen gegen den Frust

Guyot Environnement – Team Europe ist komplett

Das Team aus Deutschen, Franzosen, Engländerin und Spanierin ist komplett © Guyot environnement – Team Europe

Guyot Environnement – Team Europe ist komplett

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8 Last-Minute-Geschenke für leidenschaftliche Segler.

Im Gegensatz zu meiner Frau bin ich kein guter Schenker. Ihr fällt immer etwas Tolles ein, was sie mir schenkt – aber mein Gehirn ist dafür irgendwie zu doof.

Wenn es Ihnen geht wie mir, habe ich hier 8 Last-Minute-Ideen, was einem leidenschaftlichen Segler sicher Freude macht. Und das auch an Weihnachten*:

Bücher
Sie sind was für die stillen Tage, um sich nach dem Vor-Weihnachtsstress endlich 
wieder raus aufs Meer zu träumen. Zum Beispiel damit:


Vom Sofa aus mit Lin und Larry Pardey bei Windstärke 9 und 10 zu den wilden Ecken segeln.
Über Stürme kann man ja nie genug wissen. Und wie man am besten damit zurechtkommt ebenso. Lin und Larry haben jeden Seemeile dieses Buches ersegelt – und berichten spannend aus Ostsee, Atlantik und Pazifik, wie sie auf ihren kleinen Holzbooten die heftigsten Stürme abgewettert haben.


Oder lieber  heimischen Stürme auf der Adria oder der Ostsee unterwegs sein? 
Man lernt eine Menge, wenn 22 Segler über ihre Fehler im Sturm erzählen.


Ab Januar wird wieder vom nächsten Kroatien-Törn geträumt. Und damit man schon mal konkret weiß, wo man hin fährt und Neues im altbekannten Kroatien entdecken kann, hilft es immer, im Revier Kompass Kroatien zu schmökern.

Hörbücher

Manche lesen nicht gern, hören aber umso lieber. Ein Hörbuch als CD ist das Richtige, um den Weg zur Arbeit oder die lange Autofahrt zu versüßen.

Als CD oder im Download bestellbar sind:

Lehrreich und spannend, gelesen von Dominic Kolb.

Das Hörbuch, um endlich mal wieder ausführlich den Traum von der Auszeit neu zu befeuern. 
Wie ist das eigentlich, wenn man nach Jahren aussteigt? 
Wenn die Ferne plötzlich Alltag ist und der jahrzehntelange Schreibtisch hinterm Horizont verschwindet? Eins kann ich sagen: Es ist, als hätte man das freie Meer für immer vor sich…


                                   

Das größte Abenteuer ist es immer noch, draußen auf dem Meer oder in den Bergen unterwegs zu sein. Warum kluge Menschen dumme Dinge machen und welche Rolle dabei unser Gehirn spielt, erzählt AM BERG mit über 20 Geschichten aus den Bergen.

*Alle Bücher und Hörbücher erhalten Sie rechtzeitig, wenn Sie bis Sonntag, 18. Dezember bestellen.

Und wenn der Beschenkte weder liest noch hört: 

Das Seglermesser

Das Victorinox Seglermesser gibt’s in verschiedenen Ausführungen. Es macht mir seit Jahren in seiner einfachsten Form mehr Freude als alle Leathermans, die auf meinen Booten unbenutzt vor sich hinrosteten. Clou Nummer eins an dem Teil ist die Wellenschliff-Klinge, die sekundenschnell durch noch so dicke Leinen schneidet, wo man mit jedem Küchenmesser eine halbe Stunde hinsäbelt. Clou Nummer 2 ist der Marlspieker unten, in den zwei Schäkelöffner integriert sind. Die Stechahle oben ist ideal zum Durchstechen von Leinen für Taklinge oder dicken Segelnähten.

Das Teil hängt bei mir im Niedergang – und ist ständig in Gebrauch. Beim Verschenken müssen Sie nur auf Folgendes aufpassen: Ein richtiger Seemann ist abergläubisch, ein Messer verschenken zerschneide die Freundschaft. Wenn’s so ist: Dann doch lieber ein Buch. Oder ein Hörbuch. ;-))

Offensiv modernisiert

Mit Schlupfkajüte in Grün-Orange

Ein Conger ist souverän genug, um jeden Spaß mitzumachen – auch auf Foils © Michael Krieg

Mit Schlupfkajüte in Grün-Orange

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An die Startlinie zum Ocean Race

Am 15. Januar 2023 können auch Nicht-Segler beim Ocean-Race-Start dabei sein © Alexander Champy-McLean

An die Startlinie zum Ocean Race

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Volles Programm auf minimalem Raum

Die Balt 818 Titanium ist für Binnengewässer gemacht © TR Yachthandel

Volles Programm auf minimalem Raum

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SV Melody – John Eriksson SE

HAVSFIDRA 20 – 10 YEARS UNDERWAY WITH PACIFIC LIGHT
Good Day Peter! Windpilot Pacifica Light working great!
I just wanted to say i have tried the windvane quite a bit now and it works great! Holds its course in all winddirections and almost in all winds, steers straighter than an human being, perfect!
Best regards John Eriksson

JSD Drogue

SHANE FREEMAN PRACTISING THE JSD DROGE IN THE SOUTH PACIFIC

A multi-facted, and complex discussion, where theory and praxis can vary a lot.

JSD Drogue