SV Wolo – Luci + Marco Hopfmann CH
SCHWERGÄNGIGKEIT IM KEGELRADGETRIEBE

SCHWERGÄNGIGKEIT IM KEGELRADGETRIEBE

HR 34 – TRANSATLANTIC
Hi Peter, Hope you are doing well. Firstly wanted to reconfirm how happy I’m with your Windpilot which helped me to cross the Atlantic smoothly. Many thanks for developing this fantastic product!
Best from the West
Peter SY Kumpaan
VORHER – NACHHER – WIE ES BESSER GEHT!
UNGEWÖHNLICHE ZEITEN – BERLI WIRD VERKAUFT
Corona Zeiten haben Erika zu ungewöhnlichen Massnahmen greifen lassen. Nachdem sie ihre SV Carina in NZ verlassen hatte und sodann für zwei volle Jahre durch unsichtbaren Bann von der eigenen Koje samt angebauter Segeljacht getrennt wurde, hatte sie sich kurzerhand in Europa eine Zweitschiff zugelegt, allerdings mit 4 Rädern, um der gefährlichen Nähe von Menschen in Pandemiezeiten zu entfliehe.
Für eine Globetrotterin mit Dauerneugierde in den Genen, erwies sich dies als richtige Entscheidung, denn sie hat den vergangenen Winter rollenderweise auf den Kanaren verbracht, wo Heizkosten niedrig und der Horizont trotzdem in Entfernung zu sehen war.
Das Ende der Reiserestriktionen in NZ ist angekündigt, ein Rückflugticket für den Heimflug zur Carina in der Tasche, muss nun nur noch die Zweityacht verkauft werden. Darum an dieser Stelle fuer etwaige Segler mit umgekehrten Problemen … ein schlaues Angebot: Deckssalon Yacht mit Geschwindigkeitspotential, weil man damit jedem Wetter schnell entfliehen kann.
Ingrid würde sich freuen, wenn ihr Berli in freundliche Hände käme und sie zeitgleich damit einen Stein von der Seele nehmen könnte …
Ingrid Neumann: [email protected]
Fr.,18.Mrz.22, Neuseeland/Whangarei, Tag 2849, 24.688 sm von HH
Wir kommen voran. Aber etwas mühsam. Wir fühlen uns manchmal etwas alleine gelassen. Wir vermissen ein Projekt-Management. Jemand, der uns etwas mehr an die Hand nimmt … In einer Comedy-Sendung würde jetzt ein mitleidig-ironisches „ohhhhh“ erklingen.
Jedes Projekt zieht ein Folgeprojekt nach sich. „Ohhhh!“ Inzwischen ist mehr deinstalliert worden, als wir je geplant hatten. Achim hat sogar die Züge der Püttinge ausgebaut. Davor hat er sehr zurück geschreckt. Muss man dafür doch den halben Salon auseinander bauen. Wer weiß, wie die Züge aussehen? Bei unseren Nachbarn waren die Bolzen zum Teil verrottet. Das gibt den Impuls, dass wir auch mal schauen sollten. Die Bolzen haben ja noch kein Tageslicht gesehen in über dreißig Jahren. Auslöser für unser Problem waren die Abdeckplatten der Püttinge, die an die Püttinge selber angeschweißt waren. Ein unglücklicher Zustand, aber hat man damals so gebaut auf Atanga. Ohne das Ziehen der Züge hätten wir mit dem neuen Deck um die Abdeckplatten herum arbeiten müssen. Teakholz-Klammern waren da schon mal im Gespräch. Die unter die Püttinge geklebt werden sollten. Irgendwie klingt das nach Murks.
Achims Idee (Menschenverstand), die Platten abflexen zu lassen, hat die Facebook-Experten-Gemeinde für doof erklärt. „Du musst die Püttinge ziehen, anders geht es nicht.“
Das war dann einfacher als gedacht. Die Bolzen sind in tadellosem Zustand, die Züge ebenfalls. Die angeschweißten Abdeckplatten werden abgeschnitten, die Püttinge poliert und es gibt neue Platten zum drüber ziehen – alles liegt schon beim Edelstahlschweißer. Folgekosten und Folgeprojekt. „Ohhhh.“
Die Züge unserer Püttinge – durchs Deck bis in den Salonschrank hinein – daran hängen die Wanten und somit der Mast
Das sind unsere Püttinge mit angeschweißter Platte – die kommt jetzt ab
Alles, was abgebaut wird, zieht stundenlanges Putzen und Polieren nach sich. An den meisten Teilen klebt hartnäckiges Sika. Tütenweise legt Achim mir Geheimprojekte, wie er sie nennt, auf meinen Platz. „Geh um die Welt segeln“, haben sie gesagt. „Da kannst du viel erleben“, haben sie gesagt. Dass man dann gebrauchte Schrauben putzt, haben sie verschwiegen.
Unsere Genua-Schienen – 10 Meter in Summe – sehen schlimm von unten aus. Wir haben angefragt, was neue Scheinen kosten, nur um sie nicht sauber machen zu müssen.
Die 420 Euro darf ich mir jetzt verdienen.
Die Reinigung der Genua-Schinen – möglichst ohne die schützende Eloxal-Schicht zu zerkratzen – mit Zerstörung wäre schneller
Hunderte Geheimaufträge – Bolzen und Schrauben, die noch gut sind verwenden wir wieder – Stichwort Geldbeutel – es läppert sich bei zig Schrauben
Fragen, die wir haben, beantworten wir uns selber oder finden Hilfe in der YouTube-Universität. Dankeswerter Weise haben wir Kontakt zu zwei Bootsbesitzern aufnehmen können, die schon mal Flexi Teek verlegt haben. Hier können wir wichtige Fragen los werden, wie „Dürfen Klampen eigentlich direkt auf dem Flexi Teek angebracht werden?“ „Nein! Zuviel Zug auf den Klampen.“ Aber wenn nein, wie löst man dann das Problem mit dem unterschiedlichem Niveau von Deck und neuem Decksbelag? Schließlich ist das Flexi Teek 5 mm stark.
Vor ein paar Tagen war endlich ein Mitarbeiter der Flexi Teek Firma aus Auckland bei uns. „Alles kein Problem.“ Wir mögen es, wenn Menschen Optimismus verbreiten. Auch, wenn es etwas dick aufgetragen sein mag. Demnächst kommen seine Kollegen, um das Aufmaß unseres Decks vorzunehmen und das Muster für unser neues Deck zu erstellen. Der gute Mann konnte so einige Sorgen zerstreuen. Danke!
„Werdet ihr eigentlich auch selber arbeiten oder lasst ihr alles machen?“ Die Frage wurde uns häufig gestellt als wir von unserem geplanten Decks-Projekt berichtet haben. „Wir werden mithelfen, wo wir können“, war unsere Antwort. Wenn ich überhaupt eine Vorstellung hatte, was auf uns zukommt, dann in der Form, dass wir hin und wieder mal einbezogen werden. Hier und da etwas abbauen, aber ansonsten tatkräftige Arbeiter um uns herum wuseln haben. Wir sind jetzt über drei Monate in der Werft und haben bislang nur für eine Stunde Fremdarbeit für unsere Decksarbeiten bezahlt. Die bestand in Beratung für die Fenster-Abdichtung (die wir übrigens alle dicht bekommen haben
wie ein Regen-Test gezeigt hat) und Gelcoat-Reparatur. Das ist gut fürs Budget, aber nicht nur einmal haben wir uns bereits gefragt, ob das Projekt nicht eine Nummer zu groß für uns sein könnte? „Ohhhhh … „
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Was passiert, wenn man einem Menschen die Frage nach dem Schlüsselerlebnis seines Lebens stellt?
Welche Antworten bekommt man? Kindheitserlebnisse? Berufliche Erfolge? Welche Erlebnisse machen ein Menschenleben aus?
Zwischen Mai und Juli 2021 stellte ich diese Frage einer außerordentlichen Gruppe Menschen. Ich stellte sie Leuten, die in ihrer Freizeit andere Menschen vom Berg holen, die nicht mehr weiter können. Bergretterinnen und Bergrettern. Die, wie einmal ein Rezensent schrieb, das Rennen gegen die Zeit und für das Leben aufnehmen. Ganz jungen Rettern mit 23. Und ganz alten Hasen. Ihre Antworten und vor allem: Ihre Erlebnisse kann man hören in meinem jetzt erschienenen Hörbuch DER EINSATZ MEINES LEBENS.
Wieso schreibe ich als Segelbuchautor darüber? Was fasziniert mich an diesen Menschen?
Ich mag spannende Abenteuergeschichten, die in der Natur spielen. Geschichten, die sich um die Auseinandersetzung mit der Natur drehen. Ich mag Naturschilderungen, wie man sie von Karl May kennt (den ich immer noch sehr schätze) und in John Krakauers INTO THE WILD findet – der Geschichte eines Aussteigers, der sich in die Weiten Alaskas zurückzieht. Und in der Wildnis in einem abgestellten Omnibus zugrunde geht, weil er den Weg zurück längst verloren hat. In meinen Geschichten finden die Menschen ebenfalls den Weg aus der Natur nicht mehr. Ein unscheinbarer Berg in den Ammergauer Alpen, die Notkarspitze, an dem jedes Jahr Menschen verschwinden und wenn überhaupt, erst nach Jahren und Jahrzehnten entdeckt werden. Ein Mann, der sich im dreitägigen Schneetreiben in einem harmlosen Skigebiet verirrt und gegen alle Wahrscheinlichkeit gerettet wird, weil ein Bergretter im Himalaya genau dies am eigenen Leib erlebt hatte. Ein alter Bergwachtler, der am Tag seines Rentenbeginns eine Piste abfährt, die er Hunderte Male fuhr und von einer Lawine erfasst wird, den ausgerechnet seine 23 Kollegin ausgräbt.
Meer und Berge sind für mich zwei Seiten einer Sache. Wer segelt, tut dasselbe wie einer, der in die Berge geht. Er begibt sich aus dem gesicherten Raum in die ursprüngliche Natur. Es hat mich immer wieder fasziniert, dass ich bei meinen Gesprächen und den Wanderungen mit Bergrettern immer wieder Menschen gegenübersaß, die von Kindesbeinen an mit den Bergen vertraut sind. Die auf dem schmalen Kamm des Jubiläumsgrates an der Zugspitze oder am Watzmann an Abgründen in Rekordzeit entlangtänzeln, um ein Leben zu retten. Die jedoch, wenn ich berichte, dass ich einhand quer durchs Mittelmeer gesegelt bin, erblassen mit dem simplen Ausruf: „Auf dem Wasser? Da kann ich mich ja nirgendwo mehr festhalten“.
Der zweite Grund: Mich faszinieren die Fehler, die wir Menschen machen. Woher sie kommen. Denn egal ob am Berg oder auf dem Meer: Die Ursachen für menschliche Fehlentscheidungen sind immer die gleichen. „Der Mensch macht die Fehler, nicht der Berg“, sagt Reinhold Messner. Und das gilt genauso fürs Meer. Es ist fast immer Selbstüberschätzung. Oder ein Verkennen der Situation. Oder ein nicht richtig einschätzen der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Eine Tatsache, vor der kein Mensch gefeit ist, weder ein erfahrener Bergführer, der erzählt, wie er in meinem Buch in Lawine gerieten. Erst recht nicht wir Normalos. Und Staatenlenker offensichtlich dreimal nicht.
„Research ist immer Me-Search“, sagte mir einer Interviewpartner für mein Bergretter-Buch, die ich interviewte, um den menschlichen Fehlern auf die Spur zu kommen.
Was passiert, wenn man einem Menschen die Frage nach dem Schlüsselerlebnis seines Lebens stellt?
Hören Sie doch einfach rein! Ich möchte für meine Leserinnen und Leser wöchentlich auf marepiu Tracks und Tonspuren aus meinem Buch und dem Hörbuch veröffentlichen. Hier einfach reinhören. Heute Folge 1.
PS: Vom Erlös dieses Buches und des Hörbuchs spenden wir wie schon beim ersten Buch 25% an die Bergwacht. Ich weiß, wir haben alle gerade andere Sorgen. Was immer geschieht: Ich möchte die Guten unterstützen.
Ein Podcast? Über moderne Segelmythen? Wieso das denn?
Vor Monaten hatten Ümit und ich bei einem unserer Telefonate die Idee, einen Podcast über Segelthemen zu machen. Über Dinge, die jeder Segler kennt und zu wissen meint. Unsere Idee: Vorurteilsfrei all den Themen auf den Grund zu gehen, die jeder Segler schon mal gehört hat und die zu unserem seglerischen Selbstverständnis gehören:
„Kroatien? Ist doch ein Einsteigerrevier?“
„Segeln – so umweltfreundlich?“
„Auszeit unter Segeln – Traum oder Alptraum!“
Lustvoll und locker sollte unser Podcast werden. Und im Ergebnis offen. Nie mit dem erhobenen Zeigefinger kommen, sondern einfach launig, aber fundiert Fakten wie Bälle zuzuspielen. Ein Podcast, der Skipper und Crew, aber auch Landratten weiterbringt. Weil man sich vielleicht gerade fragt, ob man zum ersten Mal in Kroatien Segeln will? Und was denn in Wahrheit der Unterschied zwischen Nord- und Südkroatien ist? Und wann denn wettertechnisch die besten Monate in Kroatien sind?
Wieso wir uns das zutrauen? Weil Ümit mit seiner Firma CHARTERBAR YACHTING seit vielen Jahren Tag für Tag Kunden bei der Wahl ihres perfekten Chartertörns berät. Und ich von Beruf rastlos und neugierig zwischen Mittelmeer und Atlantik unterwegs bin und seit Jahren als Journalist und Buchautor übers Segeln schreibe.
Endgültige Antworten haben auch Ümit und ich nicht. Aber immer, wenn wir uns in den vergangenen Jahren begegneten, waren es für uns beide gute Momente voller Leichtigkeit, sowie es unser Podcast-Foto oben eingefangen hat. Momente, die mir Neues vermittelten. Diese Leichtigkeit und unser Know-How über Reviere und Themen wollen wir weitergeben.
Ob uns das gelungen ist? Die ersten drei Folgen sind online. Zu den Themen
„Kroatien? Ist doch ein Einsteigerrevier?“
„Segeln – so umweltfreundlich?“
„Auszeit unter Segeln – Traum oder Alptraum!“
Jede Woche Montags gibt’s einen neuen Segelmythos, dem wir auf den Grund gehen werden. Das Thema am Montag Früh? Überraschung!!
PS: SEGELN IST MEER gibt es bei millemari – und überall, wo es Podcasts gibt:
Bei Podbean, Spotify, podcast.de, amazon music und vielen weiteren.
Fr.,11.Mrz.22, Neuseeland/Whangarei, Tag 2842, 24.688 sm von HH
Jetzt ist Atanga endgültig kein Segelschiff mehr. Per Kran wurde der Mast vom Deck gehoben. Die ganze Aktion hat fehlerlos funktioniert. Rigger Gerry ist gut organisiert und der bestellte Kran (der wird vom Nachbar-Gewerk geordert) und Gerry sind um 8:00 Uhr pünktlich zur Stelle. Da der Kran stundenweise bezahlt wird, gibt es im Vorwege von Gerry eine Liste, wie die Wanten und Stagen für den schnellen Abbau vorbereitet werden sollen. „Je schneller es geht, desto günstiger wird es für euch.“ ![]()
Achim bereitet alles vor und reibungslos wird der Kran vom Deck gehoben. Der junge Mann am Kran wirkt ausgeschlafen und hat keinen Tatter an den Joy-Sticks. Gerry befestigt unterhalb der ersten Saling einen Gurt. Dieser wird in den Haken vom Kran gehängt. Die Wanten und Stagen werden endgültig gelöst. Der Mast kann angehoben werden und schwebt dann langsam Richtung Boden. Jetzt nur noch kippen und sanft landet der Mast in den bereit stehenden Gestellen. Voila!
Eine knappe Stunde später (und 250 NZ Dollar ärmer – ungefähr 160 Euro) ist der Mast bereit für seinen Weg zum Lager.
Der Kran wird stabilisiert
Sofort werden die Haken am Ausleger ausgefahren
Der Haken wird zu Gerry runter gelassen
Konzentration am Joy-Stick
Da schwebt er schon
Vorsichtig wird der Mast abgesetzt
Und langsam in die bereit stehenden Gestelle angelassen
Das war’s
Leider klappt nicht alles so reibungslos. Unser Termin für die Halle verschiebt sich von Woche zu Woche. Aus Ende Februar ist nun bereits Anfang April geworden. Aus Hochsommer wird Herbst. Die Nächte sind auch schon deutlich kühler und feuchter. Unser Cupper-Coat-Projekt für den Rumpf ist da eine Diva – zu niedrige Temperaturen und Cupper-Coat kann nicht mehr aufgetragen werden. Hoffentlich läuft uns da nicht die Zeit davon …
10
BUCHVORSTELLUNG: DREI FRANZÖSISCHE TITEL

Do.,03.Mrz.22, Neuseeland/Whangarei, Tag 2833, 24.688 sm von HH
Wir wohnen wieder auf Atanga.
Schnell, viel zu schnell war die schöne Zeit mit unseren Leihhunden um. Tschüss Marley, tschüss Sally. Aber auch tschüss große Terrasse und tschüss Grill. Leider haben wir kein Anschluss-Haus gefunden, also wohnen wir jetzt wieder in unserem eigenen Chaos. Achim freut sich (home, sweet home
) – ich hätte gut und gerne noch länger bei Marley und Sally wohnen können. Andererseits sind 150 qm Wohnfläche zu saugen auch so eine Sache.
Unsere Planung ist gut aufgegangen. Ich habe meine Holzrahmen fertig lackiert bekommen. Sogar das Wetter hat mitgespielt, zwei Wochen kein Regen. Jeden Tag konnte ich ohne Probleme mit dem Rad zum Schiff runter radeln. Am Ende hat Sally es geschafft sich auf der Rückseite eines Rahmens mit einem ihrer gestreiften Haare im Lack zu verewigen. Ein nettes Souvenir.
Auf Atanga ist es staubig und nicht besonders gemütlich
Selfie mit Kamera unwilligen Hunden
Tschüss Grill und viel Platz
Alle Teile vom Deck sind demontiert. Auch Achim hat gut was weg geschafft. Jetzt stehen nur noch der Mast (kommt nächste Woche runter) und die Reelingsfüße auf kleinen Holz-Inseln. Ende März haben wir einen Hallenplatz avisiert bekommen.
Zeit für ein Nebenprojekt: unsere Luken. Als wir das Holz um die Fensterrahmen weg geschlagen hatten, wurde uns klar, warum wir soviel Wasser im Bereich der Luken genommen haben. Ein bis zu fünf Millimeter breiter Schlitz befindet sich zwischen Luke und Deck. Die weißen Rahmen sind Bestandteil vom Deck. Sie sind nicht aufgeschraubt oder verklebt.
Diese Schlitze müssen zu. Der Auftrag wurde schon vor vier Wochen von uns an Lance, unseren Supervisor, weitergegeben. Da sich keiner meldet und um den Auftrag reißt, holen uns erneut Rat bei Peter. Er schlägt vor, dass wir (natürlich wir – spart ja Geld für uns) die Schlitze etwas erweitern, schleifen und sauber machen. In eine Plastiktüte sollen wir Epoxid füllen, eine Ecke abschneiden und ähnlich wie bei einer Sahne-Torten-Tüte die Masse in den Schlitz drücken. Job Achim. Ich soll dann mit einem Spachtel die Masse in den Schlitz drücken und mit einem zweiten Gummispachtel die Kante sauber ziehen.
„Wenn ihr gut seid, schafft ihr zwei Luken in einem Rutsch abzuspachten“. Ist die Masse zu dünn, geht es schief und ihr müsst es zweimal machen“.
Dieser Peter. Immer für einen Scherz zu haben. Wir sind nicht gut und die erste Luke müssen wir tatsächlich zweimal abspachteln. Bei Luke zwei und drei klappt es schon besser. Zwei Luken sind noch übrig …
Spalt unter den Fensterrahmen
Schlitz vertieft und sauber gemacht – bis zur roten Linie kommt später noch entsprechend Lagen an GFK und Spachtel rauf – das sollte also hübsch dicht werden
Luke geschlossen mit Epoxid
#nowar #fckptn #neinzumKrieg
Natürlich erreichen auch uns die furchtbaren Berichte über den Krieg. Schaut man in die Deutschen Nachrichten, dann gibt es kein anderes Thema. Schaut man in die Kiwi-News, dann findet man Randnotizen. Hier beherrscht noch immer Corona die Schlagzeilen. Und Europa ist weit weg. So unterschiedlich können Ereignisse bewertet werden.
#nowar #fckptn #neinzumKrieg
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Ich war gerade an Bord der Morgenstern und habe aus Solidarität eine Gastlandflagge gesetzt, von der ich nie gedacht hätte, dass ich sie noch einmal aus dem Schrank nehmen werde.
Als ich 2018 durchs Schwarze Meer gesegelt bin, war diese Flagge an Bord. Zum Einsatz gekommen ist sie damals nicht. Der Konflikt in der Ukraine war zu der Zeit im Schwarzmeerraum allgegenwärtig und die von Russland annektierte Krim durfte von ausländischen Schiffen nicht ohne eine Sondergenehmigung aus Russland angelaufen werden.
Für mich war der nördliche Teil des Schwarzen Meeres dadurch praktisch tabu. Menschen aus der Ukraine habe ich trotzdem auf meinem weiteren Weg über die Donau kennengelernt.
Einer von Ihnen, Sergej, hat mich mit Lebensmitteln versorgt, obwohl er selbst nicht viel hatte. Aber unter Seeleuten hilft man sich eben, egal welche Flagge am Heck des Schiffs weht. Ich habe während meiner Reisen oft an Tischen mit Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern gesessen und eines dabei gelernt: Es sind zwischen verfeindeten Nationen nicht die Mehrheit der Menschen, die sich hassen. Es sind die wenigen Wahnsinnigen an der Macht, die desinformieren, manipulieren und Hass säen!
Ich hoffe, dass ALLE Bewohner der Ukraine diesen Krieg überstehen und ihre Freiheit bewahren können. Und ich hoffe, dass Sie dabei mehr Unterstützung aus dem Rest der Welt bekommen!
Ganz persönlich hoffe ich, dass es Sergej und seiner Familie gut geht. Bisher habe ich keine Antwort von ihm erhalten.