SV Jonathan – Caro + Mark van de Weg NED
PUFFIN´S ENGEL IN PATAGONIEN
PUFFIN´S ENGEL IN PATAGONIEN
STEGGESCHICHTEN – SCHIFFE INKLUSIVE
Lieber Peter, dank Deines Rates ist es vor ein paar Jahren keine alte Aluminium one-off geworden – glücklicherweise. Ich habe dann doch erst einmal klein angefangen mit einem auch Dir wohlbekannten Bootstyp – einer Bianca 27. Genau das Richtige für mich – auch wenn sie vielleicht in ein paar Jahren einem etwas größeren Boot weichen muss, wenn ich in drei Jahren in Rente mehr als die zwei Monate Segeln im Sommer Zeit habe und etwas mehr Platz und Länge auch bei rauerer See schön wäre – aber wer weiß, man geht doch schon eine Bindung zu seinem Schiff ein. Und das erste Boot ist dann doch manchmal wie die erste Liebe. Dir allerbesten Dank! Du bist mit Deiner freizügigen Unterstützung und Rat schon eine Klasse für sich. Da gibt es draußen in der Welt schlechten und mittelmäßigen Service. Und dann guten und sehr guten Service. Und dann gibt es Dich – einfach Klasse! Und wird ja auch von allen bestätigt, die mit ihren Grüßen, ihren Problemen und Fragen auf Deiner Homepage zu Wort (und Bild) kommen. Die ich übrigens mindestens wöchentlich nach Neuem durchforste. Ich wünsche Dir nur das Beste, herzliche Grüße und nochmal vielen Dank,
Frank
DAS DRITTE LEBEN EINER SKORPION IIAEs ist erst wenige Tage her, als ich erfahren habe, dass die SV Taurus, die dereinst unter Österreichischer Flagge 1,5 mal den Spielball umrundet hat, nun von ihren neuen Eigner in NZ zu einer weiteren grossen Reise vorbereitet wird. Ob hier wohl jemand glauben mag, dass ich vor ca 40 Jahren die heute immer noch vorhandene Windpilot Atlantik IV mit eigenen Händen hergestellt und sodann in Finkenwerder selbst montiert habe?
Ich aber damals viel bei Peter Feltz gearbeitet und habe manches System auf der Werft montiert … Nicht alle Neueigner haben damals eine Grosse Reise im Plan gehabt … aber viele. Meine System haben´s ausgehalten. Ich kann´s selbst manchmal nicht glauben! Babsi und Christoph Einspieler haben vor vielen Jahren ein rührendes YT Video hochgeladen, das es immerhin in sich hat:
Nach der Veräusserung des Schiffes im Jahre 2018 ist die Taurus nochmals bis NZ gesegelt, wo sie dann in 2020 von Julian und Cara erworben und gründlich revidiert worden ist. Julian, in England geboren und vor 25 Jahren nach NZ ausgewandert wo er bei der Polizei in Dunedin Dienst geleistet hat, wird im Sommer 2023 gemeinsam mit seiner Frau Cara zur grossen Reise aufbrechen.
MIT WINDPILOT KANN MAN AUCH FLIEGEN!
Hallo Peter, einfach mal wieder Danke für Dein tolles Produkt. Bin gestern bei Traumwetter mit dem steuernden Windpiloten von Alicante nach Moraira „geflogen“.
Dr. Andreas Nastke
Guten Morgen Andreas, Honig für einen alten Herrn am frühen Morgen … schon bei der Arbeit. ACHTUNG: die Windfahne sollte aber niemals nach vorn VERDREHT gefahren werden … weil dann die Gefahr besteht, dass sie plötzlich übersteuern koennte… und das wollen wir ja nicht …
allerbest
Peter
19./22.Mrz.23, Neuseeland/Whakapapa, Tag 3215-17, 24.696 sm von HH
Der Nationalpark Mt. Tongariro ist in neuerer Zeit vor allem wegen der Dreharbeiten für die ‚Herr der Ringe‘ Filme bekannt geworden. Der zweitgrößte Vulkan in diesem Gebiet, der unaussprechliche Ngauruhoe, stellt den Schicksalsberg da und ausgedehnte Lavaebenen dienten als Kulisse für Mordor.
Den Maori waren die drei Vulkane heilig und somit wurde das Gebiet die doppelte Unesco-Auszeichnung verliehen: Natur- und Kulturerbe.
Der Tongariro Nationalpark – der namengebende Tongariro ist der Kleinste der drei Vulkane
Wir übernachten direkt im Nationalpark. Ein Camp auf 1200 Meter Höhenlage bietet Zeltplätze und Hütten. Nachts gehen die Temperaturen bereits auf drei Grad herunter. Die Frostbeulen der Atanga wählen eine Hütte. Die hat außer einer Heizung, einem Tisch und zwei Stockbetten nichts zu bieten. Bettzeug muss man selber mitbringen. Achim schläft unten, ich oben. Aber wenn nachts die Heizung nicht läuft, wird es sofort eisig kalt in der Papphütte. Bei mir in der oberen Etage geht es einigermaßen mit der Temperatur. Die zweite Nacht wechselt Achim auf meine Etage. Das Camp ist toll mitten im Wald gelegen, die Gemeinschaftsbäder- und die Küche sind hoffnungslos zu klein oder das Camp ist zu groß. Wir warten bis nach 20:00 Uhr. Da ist der Haupt-Koch-Strom abgeebbt.
Frühstück in der Hütte mit laufender Heizung
Kochen erst möglich nachdem der Hauptstrom durch ist
Eine Weta auf der Herrentoilette – die größte Heuschrecke der Welt kommt aus NZ – bis 12 cm lang
Die meisten Besucher kommen wegen des Tongariro Crossings hierher. Eine Tagestour von 20 Kilometern, die unter die ‚Great Walks‘ Neuseelands fällt. Blaue Kraterseen und bunte Lavaströme gibt es zu bestaunen. Busse bringen Wanderer an den Startpunkt und am Ende wird man wieder abgeholt. Ursprünglich wollten wir das Crossing ebenfalls machen, aber wir trauen meinem Fuß noch nicht. Er ist bereits wieder gut für 13 Kilometer Ebene, aber das Crossing hat zum Teil sehr steile Passagen. Und die zweite Hälfte gilt durchaus als etwas langweilig. Zwar geht es dann nur bergab, aber die Kilometer sollen sich ziehen. Nur bergab erscheint mir für den Fuß ebenfalls noch zu riskant. Nur eine Teilstrecke zu laufen, funktioniert leider nicht, da die Parkzeit am Startpunkt limitiert ist.
Wir seufzen etwas, denn über die Flanken des Schicksalsbergs hätten wir gerne einmal gezogen und hätten Elbenbrot gegessen. Trost schenkt uns der Gedanke, dass der Weg hoffnungslos zu voll ist: bis zu 700 Wanderer täglich laufen im Gänsemarsch durch Mordor. Vor ein paar Tagen wurden wir in New Plymouth bereits gewarnt, dass alle 30 Meter ein Influenzer mit seinem Handy im Weg stehen soll.
Wir konzentrieren uns also auf kürzere Wanderwege, die direkt beim Camp beginnen. Und werden nicht enttäuscht. Die ‚Silica Rapits‘ führen an einem schnell fließenden Bach entlang. In der Sonne schimmert das Flussbett golden oder silbern dank der Ablagerung verschiedene Metalle und Mineralien. Die abwechslungsreiche Strecke für mal durch Wald, mal durch Tussock-Bereiche.
Und ein erster Blick auf den Ruapehu , den massivsten und höchsten Berg (2.800 Meter) im Nationalpark ist uns vergönnt.
Das vor 100 Jahren gebaute Chateau Tongariro Hotel – steht seit ein paar Monaten leer – im Hintergrund der Ruapehu bei unserer Ankunft
Südbuchenwälder im Wechsel mit Tussok Bereichen
Dann wieder Steigungen mit Wasserfällen
Und dazwischen der Silica Rapid
mehr Abwechslung geht nicht
Am nächsten Tag führt uns der Weg zum Taranaki Fall und Richtung Tama Lakes. Das Wetter ist phantastisch. Noch frisch am Morgen bietet es später auch T-Shirt Temperaturen. Kaum eine Wolke behindert die Sicht auf die Vulkane. Traumbedingungen für das Crossing. Nein, nicht ärgern (nur ein ganz klein wenig vielleicht). Wir genießen die alpine Landschaft und freuen uns an wenig anstrengenden Steigungen und dass die Wege nur wenig besucht sind. Zwei Stunden später ist dann der Ngauruhoe in den Wolken. Wahrscheinlich genau jetzt befindet sich der Wandertross an den schönsten Stellen. Der letzte Ärger über unsere verpasste Chance ist spontan verflogen.
Auf nach Mordor – der Schicksalsberg in seiner ganzen Pracht
Morgens haben wir knapp zehn Grad
Super schöne Landschaft
Alpine jetzt jenseits der Baumgrenze – leider wurde hier Heide angeschleppt, die jetzt den Neuseelandpflanzen auf die Pelle rückt – das weiße ist kein Schnee, sondern Moos
Zarte Schönheiten zwischen rauen Gräsern
Am dritten Tag in Whakapapa regnet es. Wir sitzen bis zum frühen Nachmittag in der Hütte. Die einzige Abwechslung bei schlechtem Wetter ist eine interessante Ausstellung im Informationszentrum über die Vulkantätigkeiten im Tongariro Nationalpark. Der letzte Ausbruch fand 2012 statt. Warnschilder und Wegweiser zeigen die Fluchtmöglichkeiten im Falle eines Ausbruchs, der jeden Tag geschehen kann.
Als wir Whakapapa verlassen, zeigen sich für einen kleinen Moment die Vulkane. Was bei uns bei Null Grad in der letzten Nacht noch als Regen gefallen ist, kam am Ruapehu als Schnee herunter. Pünktlich zum Herbstanfang der erste Schneefall in den Bergen der Nordinsel.
Der Ruahepu jetzt deutlich mit Schnee
Die Sprengung einer Seemine aus dem II. Weltkrieg in der letzten Woche im Kvarner zwischen Cres und Istrien.
Vor einigen Monaten wurde bei Arbeiten im Hafen von Rijeka tief im Hafenschlick eine deutsche Seemine aus dem II. Weltkrieg entdeckt. Nach langer Vorbereitung hoben Taucher die Seemine an zwei Auftriebskörpern aus der Tiefe und schleppten die Schwimmkörper mit der darunter hängende Mine vorsichtig aus dem Hafen von Rijeka. Das Zentrum Rijekas nahe am Hafen war sicherheitshalber vorher evakuiert worden. Weit vor dem Hafen, doch mitten im Seegebiet des Kvarner wurde die Mine am vergangenen Sonntag gegen 13.15 Uhr zur Detonation gebracht.
Ein Video zeigt die Aktion von der Bergung der Seemine unter den Schwimmkörpern über das behutsame Schleppen der beiden Auftriebskörper samt ihrer unsichtbaren Last aus dem Hafen sowie die kontrollierte Sprengung. Sie war so gewaltig, dass sie eine haushohe Wassersäule aufwarf und noch meilenweit in den Siedlungen rund um den Kvarner bis nach Rijeka zu hören war.
Bei der Mine handelte es sich um eine berührungslose Seemine, „sie hätte jeden Moment in die Luft gehen können“, erklärten die beiden kroatischen Taucher, die das Ungetüm aus dem schlammigen Untergrund in die Höhe holten.
Die Aktion endete ohne Schäden. Doch genauso, wie bei uns immer wieder Bomben im städtischen Untergrund entdeckt werden, tauchen im Meer immer wieder Seeminen auf – im Mittelmeer wie in der Ostsee.
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Band NORD: Slowenien bis Kornaten.
Band SÜD: Von der Krka bis Kotor.
PS: Das etwa fünfminütige Video zeigt ab 4:23 die eigentliche Sprengung der Mine und deren verheerende Gewalt.
16./17.Mrz.23, Neuseeland/Motuoapa, Tag 3211/12, 24.696 sm von HH
Wir haben zwar kein Internet im Camp, erfahren aber von einer Mitarbeiterin, dass das Wetter schlechter werden soll. Wir beschließen abzureisen. Als wir wieder den „Forgotten World Highway“ erreichen, zeigt dieser jetzt endlich seine Ursprünglichkeit. Die wohl schönsten Baumfarne der Nordinsel stehen hier. Meterhoch säumen sie dicht an dicht die Schlucht.
Immer wieder Stau auf dem Forgotten World Highway
Dichter Urwald an der Tangarakau Schlucht
Unser nächstes Ziel soll der Tongariro Nationalpark sein. Bereits auf dem Weg dorthin wird das Wetter schlechter. Also suchen wir uns einen „Warte“-Campingplatz am nahe gelegenen See Taupo. Unser Zelt schaffen wir noch im Trockenen aufzubauen – in der Nacht fängt es dann zu regnen an. Den Tag verbringen wir recht und schlecht in der Küche, im Auto oder im Zelt. Ausgerechnet bei Sauwetter treffen wir eine schlechte Campinplatz-Wahl (Motuoapa Campsite – nicht zu empfehlen). Die Küche ist kalt und ungemütlich, eine Lounge existiert nicht. Die Dusche ist eine Katastrophe, entweder werden wir verbrüht oder erfroren.
Nur das Versprechen auf Wetterbesserung am nächsten Tag hält uns bei Laune.
Zum Glück stimmt der Wetterbericht. Am nächsten Vormittag können wir tatsächlich eine Wanderung um den kleinen See Rotopounamu unternehmen. Zuerst hängt noch der Nebel im Wald. Das scheint hier häufiger vorzukommen. Farne, Moose, Flechten und noch mehr Farne überziehen die Bäume mit einem dichten Pelz. Ein Schatz von einem Wald. Am Nachmittag ziehen die Wolken weiter auf. Ein erster Blick auf den Tongariro und seine Vulkan-Brüder liegt drin. Dahin ziehen wir Morgen um. Der Schicksalsberg aus Herr der Ringe wartet.
Eine Umrundung des kleinen Lake Rotopounamu – 2,5 Stunden Wanderung
Im Wald ist es so dunkel – dass sogar die Fotos verwackeln
Moose und Farne
In unzählbar verschiedenen Variationen
Vormittags noch Wolken
Am Nachmittag dann der erste Blick auf den Tongariro Nationalpark
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Die Wetterlage am kommenden Donnerstag, 30.3.2023. Klar sind auf www.windy.com der Mistral und Bora über der nördlichen Adria zu erkennen. Aber was bedeutet das für mich? Wie verhalte ich mich als Skipper richtig? Warum das Mittelmeer-Wetter anders tickt und schwieriger vorherzusagen ist, erfahrt ihr auf einem Online-Seminar am kommenden Donnerstag. Abbildung ©www.windy.com
Für die letzte Märzwoche ist im Mittelmeer Bora und Mistral vorhergesagt. Eine ideale Gelegenheit, sich vor dem Start in die Segelsaison live auf das Mittelmeer-Wetter und dessen wichtigste Starkwind- und Sturmsysteme vorzubereiten.
In einem Live-Online-Seminar erkläre ich neben Bora und Mistral die fünf wichtigsten Starkwind- und Sturmsysteme. Folgende Fragen beantwortet mein Online-Seminar anhand der aktuellen Wettersituation:
• Wie erkenne ich Bora, Jugo, Mistral, Meltemi und Scirocco im voraus?
• Welche Wind- und Wetterverhältnisse treffe ich in den Segelrevieren Kroatien, Westgriechische Inseln, Ägäis, Türkei, Toskanische Inseln und Mallorca an?
• Was kommt dabei auf mich zu? Wie verhalte ich mich richtig?
• Was fordert das von mir als Skipperin oder Skipper? Wie bereite ich meine Crew vor?
In diesem Online-Seminar erfahrt Ihr von einem Segler die Wetterphänomene für Segler und Motorbootfahrer – ganz ohne meteorologischen Ballast.
An wen richtet sich das Online-Seminar?
• Skipper, die in Revieren wie Kroatien, toskanische Inseln oder Ägäis chartern und typische Wettersituationen in den wichtigen Mittelmeer-Charterrevieren bewerten wollen.
• Skipper, die auf eigenem Kiel neue Reviere ansteuern wollen.
• Co-Skipper, Wachführer, und ambitionierte Mitseglerinnen und Mitsegler.
• Hörerinnen und Hörer unserer aktuellen Podcast-Folge Stürme, Wind und Starkwind? Sind doch überall im Mittelmeer gleich? die mehr über das Thema erfahren wollen.
Wann findet das Online-Seminar statt?
Donnerstag, 30. März 2023 um 19:30 Uhr
Teilnehmerzahl begrenzt. Mehr Infos und Tickets unter www.millemari.de
Meine nächsten Online-Seminare im April:
Kroatien-Wetter. Was Du wissen solltest. Dienstag, 18. April, 19:30 Uhr
Kroatien-Preise. Was sich 2023 ändert. Donnerstag, 20. April, 19:30 Uhr
Gewitter überm Meer. Wie man sie rechtzeitig erkennt. Donnerstag, 27. April, 19:30 Uhr
STEINZEITSEGELN MIT TORQUEDO UND WINDPILOT
PIRIAPOLIS MARINA URUGUAY – NICE PLACE FOR LIVING
Dear Peter. We are now at Piriápolis Marina, Uruguay. The harbour is well protected for most local winds and have good facilities. Piriápolis village has all you need including good supermarkets, ship Chandler and beautiful beaches. The harbour has a travellift for 70 tons and a good “varadero” (hard standing). For boat repairs, contact Andres Mansilla. Piriápolis is a good stop for repairs and reprovisioning before going deep south.
Jayme Souza
14./15.Mrz.23, Neuseeland/Tangarakau, Tag 3210/11, 24.688 sm von HH
‚Forgotten World‘ klingt nach Urwald und Dinosaurier. Und tatsächlich weisen diverse Faltblätter darauf hin, dass es sich um den ältesten Maori-Pfad Neuseelands handeln soll. Mit einer unveränderten Landschaft, wie sie vor tausenden Jahren entstanden sei.
Die 150 Kilometer lange Strecke beginnt nur ein paar Kilometer hinter dem Taranaki. Eine schmale, kurvenreiche Landstraße. Ein Schild warnt, dass es auf der Strecke weder eine Tankstelle noch Geschäfte gibt.
Zunächst sind wir enttäuscht. Die Landschaft schaut typisch Neuseeland-Hobbit mäßig aus. Rollende, grüne Hügel, weitestgehend kahl und gespickt mit Schafen. Hübsch anzusehen, aber gewiss nicht naturbelassen.
Typische Hobbit-Landschaft – im Hintergrund noch der Taranaki im Dunst
Bei der Fülle an Schafen haben wir endlich das Glück einen Schäfer und seine Hunde bei der Arbeit anzutreffen. Auf einem Hügel treiben zwei Hunde eine Schafherde zusammen. Der Bauer sitzt auf seinem Quad – drei weitere Hunde hinter sich auf dem Sitz. Aufmerksam warten sie, ob sie auch noch zum Einsatz kommen. Der Schäfer ruft laut seine Kommandos. Blitzschnell befolgen die Hunde seine Anweisungen. Ein Schaf ist von der Herde getrennt. Eifrig schneiden die Hunde dem Tier den Fluchtweg ab. Aber der Bauer möchte, dass die Hunde das Tier in Ruhe lassen. Sofort lassen sie vom Schaf ab und konzentrieren sich wieder auf die Herde. Später, als wir ein Schwätzchen mit dem Schäfer halten, erfahren wir, dass das Schaf wohl blind sei. Er nimmt es direkt auf dem Quad mit zum Gatter, wo inzwischen alle Schafe zusammen getrieben wurden. Von dort treten sie dann ihre letzte Reise an. Nicht nur ein Vieh-Laster begegnet uns auf dem Highway.
Die Hunde fahren hinten mit bis sie ihr Kommando bekommen
Das blinde Schaf wird nicht gejagt sondern auf dem Quad mitgenommen
Nach knapp fünfzig Kilometern erreichen wir mit Whangamomona den größten Ort am Highway. Zwei Handvoll Häuser im Western-Stil. Eigentlich kein Ort, sondern eine Republik. Die „wahren Rebellen“ Neuseelands haben Whangamomona als Republik ausgerufen. Streitigkeiten über die lokale Zugehörigkeit haben 1989 zu dieser „Rebellion“ geführt. Alle zwei Jahre wird hier die Unabhängigkeit mit großem Pomp gefeiert. Man kann sich dann sogar einen Stempel in den Pass hauen lassen. Aber Vorsicht, es gibt Länder, die verlieren ihren Humor mit Spaß-Stempeln im Reisepass.
Das ehemalige Hotel diente während der Spanischen Grippe als Hospital – übernachten kann man dort zur Zeit nicht
Eins von ein paar Häusern in Republik Whangamomona
Nach hundert Kilometern hören die Weiden auf. Urwald so weit das Auge reicht. Und wir haben auch unser Ziel für zwei Nächte erreicht. Wegen der überschwänglichen Beschreibungen der „vergessenen Welt“ dachte ich, es sei eine gute Idee hier zu übernachten.
Unser Camp erreichen wir über eine sechs Kilometer lange unbefestigte Straße, die mitten im Nirgendwo endet. „Achtung, kein Handyempfang und kein Internet“, lautet die Eigenwerbung über das Camp.
Auf dem Weg zum Camp
Die Wahl entpuppt sich als der absolute Glücksgriff. Mit viel Liebe zum Detail hat Joana, die Eigentümerin, hier ein Paradies geschaffen. Ein paar Hütten kann man mieten oder zelten. Unser Zelt stellen wir direkt neben einer Kuhweide auf. Vom Grillplatz neben der Küche kann man den Bach sehen. Abends wird ein Lagerfeuer gemacht. Wir lernen Shirley (Engländerin) und Greg (Kiwi) kennen und verbringen zwei wundervolle Abende am Feuer. Für den Fall, dass wir jemals wieder nach Neuseeland kommen, geben sie uns ihre Adresse. Der Schlüssel liegt unter der Fußmatte.
Perfekter Grillplatz im Camp
Liebevoll gestaltetes Camp – Blumen auf dem Tisch und weiße Handtücher im Bad
Morgens noch im Nebel
Vor rund hundert Jahren war Tangarakau Boom-Town. Als Versorgungspunkt für den Bau einer Eisenbahnstrecke siedelten sich hier 1200 Menschen an. Die Eisenbahn wurde zum Kohleabbau in einer nahe gelegenen Mine benötigt. Mit viel Aufwand wurden Tunnel gegraben und Schienen verlegt. Der Abbau der Kohle lohnte sich nur für zehn Jahre. Danach wurde die Mine still gelegt: von zu schlechter Qualität war die Kohle.
Die Menschen zogen weg. Tangarakau wurde zur Geisterstadt. Heute wohnen hier noch drei Bauern, ein Imker, ein Ranger und Joana. Die Schienen werden nur noch von Touristen genutzt. Auf umgebauten Golf-Carts kann man ein Teilstück der Strecke fahren. Es gibt Bestrebungen, diese alte Bahnstrecke wieder zu aktivieren.
Wir gehen zu Fuß die Schienen lang. Im nahe gelegenen Tunnel ist es dunkler als die schwärzeste Nacht. Zum Glück haben wir den Tipp bekommen eine Taschenlampe mitzunehmen.
Wollte man die Schienen wieder nutzten – müsste viel renoviert werden
600 Meter langer Tunnel
Dunkler geht nicht – zum Gruseln – ständig schaut man über die Schulter
Überall treffen wir auf Ziegen Schafe und Kühe
Der alte Bahnhof von Tangarakau
Die letzten Siedler in der Geisterstadt
Der DOC Ranger kommt von der Fallenkontrolle – die Kiwis haben immer Zeit für einen Schwatz
Das Lagerfeuer im Camp ist nicht nur romantisch, sondern auch nötig. Tangarakau liegt ungefähr auf 300 Meter. Nachts gehen in sternenklarer Nacht die Temperaturen auf sechs Grad runter. Achim, die Frostbeule, ist unter Schlafsack und beiden (!) Decken nicht wieder zu finden. Sein Sweatshirt hat er sich um den Kopf gewickelt. Mir reicht noch der Schlafsack.
Als wir morgens aufwachen, liegt tiefer Nebel über dem Camp. Alles ist tropfnass. Erst am Nachmittag ist unser Zelt wieder trocken. Wir wollen weder ein patschnasses Zelt einpacken, noch bis mittags warten. Also ziehen wir in eine der Hütten um. Eine tolle Entscheidung. Die Mischung aus Wildnis und schneeweißer Bettwäsche ist perfekt.
Unser Zelt direkt bei der Kuhweide
Dann der Umzug in die Hütte
Als der Nebel sich etwas verzogen hat, befolgen wir den eindringlichen Rat von Joana und machen uns zur „Schlucht der Fossilien“ auf. Ein netter Spaziergang am Fluss entlang, der vier, fünf Meter unterhalb unseres Weges plätschert. Drei Kilometer, leicht zu laufen. Wir erwarten am Ende nichts Besonderes. Aber dann öffnet sich plötzlich der Weg. Wie auf einer natürlichen Theaterbühne. Links begrenzen Felsen eine Ebene. Vor uns ein steiler Hügel. Rechts braust der Fluss in seinem steinigen Bett. Ein paar verwilderte Pferde grasen am Hang. Ziegen flüchten vor uns und verschwinden zwischen Binsen. Die Tiere halten die Wiese kurz. Ein Bach sucht sich seinen Weg durch das Gras und zwischen einem kleinen Hain hindurch.
Wir stehen mit offenem Mund da und staunen. Das hätte man sich besser nicht ausdenken können. Ein Ort voller Liebreiz. Einfach märchenhaft. Zauberhaft.
Da wir so eine freie große Fläche nicht erwartet, sondern mit Wald gerechnet haben, sind wir ohne die Drohne los gelaufen. Wir ärgern uns kurz, beschließen dann aber einfach, dass wir am Nachmittag noch einmal wiederkommen. Aber weder die Fotos der Drohne noch die der normalen Kamera können die Schönheit dieses Platzes einfangen. Lange werden wir noch an Tangarakau zurück denken. Einer der schönsten Orte in Neuseeland für uns.
Wie eine Theaterbühne
Die Fossilien-Schlucht
Die Pferde runden das Bild perfekt ab
Verwildert mit verfilzten Mähnen – aber nicht sehr scheu
Wunderschöne Details
5
20 JAHREN SEGELN MIT DER PACIFIC AN EINEM HANSEAT 37
Moin Peter, Anbau der Windpilot Pacific an unsere Hanseat A37, mit Staysail modifiziertes Toprigg, Scheelkiel zur Saison 2003, wir haben das Sandwich des Spiegels im Bereich der Bohrlöcher ausgebuchst und auf der Spiegelinnenseite eine Sperrholzplatte für aufgeklebt.
Die Steuerleinen führen wir von beiden Seiten auf den Radadapter, da das Rad maximal groß ist, muß man sich sowieso immer daran vorbeiquetschen. Die kleine Unbequemlichkeit beim Übersteigen der Leinen fällt da nicht ins Gewicht, Geschmackssache. Die Speichen des Rades liegen auf der Nabe nicht auf einer Ebene, dafür haben wir die Befestigung des Adapters etwas modifiziert.
Die Anlage arbeitet problemlos auf allen Kursen, wir mußten uns allerdings erst auf deren Eigenleben einlassen. D.h. Keine Erwartungen an maximale Höhe oder Speed, man segelt keine Regatta sondern will möglichst mühelos, bequem und sicher reisen. Für unser Schiff mit Spatenruder und dem ulkigen Scheelkiel heißt das, rechtzeitig die Segelfläche zu reduzieren. Alle Beobachtungen gelten übrigens nur für unser Schiff.
An der Kreuz sind die Steuereigenschaften unproblematisch, oft steuert sich das Schiff hier auch mit festgesetztem Ruder. Halbwind und Raumschots ist das Großsegel unserer Erfahrung nach eher störend, da läuft es besser nur unter Vorsegel allein, mit Genua 1 oder Staysail sind wir da sehr flexibel in der Anpassung der Segelfläche. Der Speed bewegt sich hier immer im Bereich der normalen Marschgeschwindigkeit. 5,5 kt. sind für den überladenen Kreuzer nicht schlecht, auch wenn Fiete Judel sich das sicher anders ausgerechnet hat.
Lange Raumschots- oder Vormwindgänge fahren wir gerne mit einem bzw. beiden ausgebaumten Vorsegeln.
Die Gier- und Rolltendenz verringert sich übrigens dramatisch, wenn man die Segel so verkleinert, daß die Genua keinen Bauch hat, der immer wieder verschleißtreibend hin und her schlägt. Ein Extralanger Baum ginge auch, wir haben 2 normal lange Spibäume. Wir rollen die Segel auf annähernd gleiche Fläche, das scheint die Steuereigenschaften zusätzlich zu verbessern. Schnell genug sind wir auch mit diesen Segeln allemal. Der Aufwand, 2 Bäume zu riggen, ist allerdings manchmal eine sportliche Leistung. Aber wer ein gut Teil seines Seglerlebens Vordecksmann war, sollte das können.
Bei genug Wind und Faulheit reicht auch oft ein ausgebaumtes Vorsegel.
Vom Großsegel auf Raum – und Vormwindkursen halten wir aus obigen Gründen, dem ständigen Schamfilen und der Gefahr einer Patenthalse gar nichts.
Ein Bullenstander ist bei uns auf allen anderen als am Wind Kursen Pflicht.
Im Übrigen scheint unser Schiff wenig zu rollen, auf dem Atlantik haben wir im Gegensatz zu einigen anderen immer am Tisch statt vom Fußboden essen können
Bei ganz leichtem Wind haben wir den Trick mit der Plastiktüte statt des Telltales an der Windfahne ausprobiert, ich weiß nicht so recht. Statt einer Tüte nehmen wir gerne einen kleinen Stoffdrachen in Fischform, sieht besser aus und rotiert so schön. Man bekommt diese Dinger im Strandkiosk. Nachteile haben wir nicht entdeckt. Bei mehr als 8 kt. AWS nehmen wir ihn weg.
Mit dem Genakker verträgt sich die Windfahne nur unter ganz ruhigen Bedingungen, die Giertendenz ist zu stark.
Der Einsatzbereich liegt so zwischen 6 kt bis open end (AWS), da ist für uns noch Luft nach oben.
Im Übrigen sind die angeblich wunderbaren Eigenschaften elektronischer Autopiloten bei näherem Hinsehen auch manchmal ziemlich schwer zu nutzen. Wir haben eine ca. 12 Jahre alte Simrad Anlage, zugegebenermaßen nicht mehr der letzte Schrei. Über die Kalibrierung dieser Anlagen schreiben Profis seitenlange Abhandlungen im Internet.
Wartung und Pflege der Anlage ist nach Anleitung ziemlich simpel, wenn man sie liest. Wir zerlegen sie jedes Jahr einmal komplett, dann gammelt nichts fest.
Schäden an der Anlage selbst sind bisher nicht aufgetreten, außer durch Fehlbedienung (Anleitung lesen)!
Ein Ermüdungsbruch eines selbstgebauten U-Bolzens am Radadapter und eine durchschamfilte Steuerleine (da war der Bullenstander die Mühe Wert) war alles in 20 Jahren.
Eingesetzt haben wir die Anlage in der gesamten Nord- und Ostsee, im Bereich von Spitzbergen bis Sizilien und auf der üblichen Atlantikrunde. Von den Kapverden bis Barbados hat ausschließlich die Anlage gesteuert.
Wir möchten sie nicht missen!
In diesem Sinne grüßt nach Hamburg
Thomas