Delta Plan 2.0: Neue Idee für den Küstenschutz

Beginnen soll das Bauwerk, so sein Geistesvater Dick Butijn in Westkapelle. Von dort, so der Ingenieur der TU Delft und Mitglied in der Kommission für den Anstieg des Meeresspiegels beim Infrastrukturministerium, solle der Deich zunächst bis an die Maasvlakte reichen. Später könne es weiter bis Den Helder gehen. Oder bis Kristiansand oder Götheborg. In einem ersten Ansatz soll der bis 19 Meter über den heutigen Meeresspiegel reichende Damm jedoch nur vor der Küste Zeelands liegen. Der Deichfuss soll bis zu 3,5 Kilometer breit werden.

Wichtiger Süsswasserspeicher

Der Bereich, der zwisschen dem Bauwerk 25 Kilometer vor der Küste und der jetzigen Küstenlinie entsteht, kann als Wasserspeicher genutzt werden. Die Flüsse können so auch bei Hochwasser oder Sturmfluten weiter ihr Volumen abgeben. Heute bedeutet eine Schließung etwa der Maeslantkeering im Nieuwe Waterweg, dass sich dahinter das Flusswasser staut. Die Barriere muss daher nach nicht allzu langer Zeit auch wieder geöffnet werden. Zudem könnte das gespeicherte Wasser für die Landwirtschaft zur Bewässerung genutzt werden.

Was sind schon 92 Milliarden Euro beim Thema Hochwasserschutz?

Den Preis ruft Butijn auf und weist gleichzeitig auf den langen Zeitraum hin, in dem die Kosten entstehen werden. Auch der heutige Küstenschutz kommt nicht ohne Preisschild, die Verstärkung der Deiche rund ums Land wurde gerade erst abgeschlossen und soll nun bis 2050 ausreichen. Was danach kommt, ist unklar. Was jedoch klar ist: Wenn der Meeresspiegel steigt, steigen auch die Pegel der Flüsse, denn der Abfluss wird geringer, da der Niveauunterschied abnimmt. Dadurch müssten auch Flussdeiche und Pumpwerke verstärkt werden. Letztere heben das Wasser aus den tiefer gelegenen Poldern in die Flüsse. Sie müssen mehr heben und daher größer ausfallen. Alles in allem Kosten, so Butijn, die man der immensen Investition gegenüber stellen müsse. Zudem könne man in den Deich direkt Gezeitenkraftwerke integrieren, die durch den erzeugten Strom zusätzlich zur Gegenfinanzierung beitragen.

Binnen nur noch Süsswasser?

Keine gute Nachricht ist die Idee für die Fischer der Oosterschelde. Denn dieser Meeresarm würde dann zuerst verbracken und schließlich ganz zu einem Süsswassergewässer werden. Welche ökologischen Folgen das hat, zeigte ja nicht zuletzt das IJsselmeer. Die ökonomischen Folgen wären ebefalls groß, Fischerei und Tourismus würden leiden. Wer badet schon gerne an einer Küste, die keine ist? Zudem im Süsswasser? Ob das Projekt also umgesetzt wird, ob es überhaupt diskutiert wird, ist fraglich. Nicht fraglich ist, dass die Niederlande sich zum Thema Küstenschutz mittelfristig Gedanken werden machen müssen. Das hat allerdings auch schon begonnen…

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