Kategorie: News & Blogs

Wenns mal wieder länger dauert

IMG_6159 RhoneMeine Laune am Tiefpunkt, der Bukh am Drehzahllimit, Eos nicht weit entfernt von ihrer maximal erreichbaren Rumpfgeschwindigkeit. Trotzdem schwankt die Anzeige auf dem GPS Navigator zwischen 0.0 und 0.1 kn über Grund! So präsentierte sich mir die Rhône stellenweise am ersten Tag.

Zunächst läuft alles noch ganz gut. Leinen entspannt im Kanal gelöst, die erste große Schleuse zur Kleinen Rhône ohne Wartezeit passiert und in eben diesem ruhigen Flussabschnitt, mit gerade einmal 1,5 kn Gegenstrom, sehr gut bergauf gefahren. Hier bin ich noch mit der gleichen Drehzahl wie im Kanal unterwegs gewesen und kam damit vorwärts.
Vorbei war der Spaß dann ab der Einmündung zur Rhône. Obwohl ich sofort auf die Kurveninnenseite bin, kam ich nur noch mit etwa 1,5kn vorwärts. Meine Idee, den Autopiloten endlich wieder für mich fahren lassen, verworfen. Von Hand so nah wie möglich am Ufer entlang steuern war jetzt angesagt, um nicht auf der Stelle zu stehen.
An einer der Brücken habe ich dann etwa eine Viertelstunde gebraucht, um durch zu kommen, an der nächsten stand Eos bereits 100m davor auf der Stelle. Auf der nicht erlaubten Seite ging es dann doch. Wartezeit an der folgenden Schleuse über 2 Stunden. Das Schleusen selbst ist um einiges leichter als in den kleinen Kanalschleusen, denn hier gibt es Schwimmpoller. Per Funk anmelden (nicht zwingend notwendig), rein fahren, anlegen und mit der Mittelleine festmachen, mehr nicht.
Spät Abends mache ich Eos an einem ungeschützten Ponton quer zur Strömung für 25 € die Nacht fest, ohne Quittung. Aber die Dusche war Klasse. Meine erste, seit… ? Ja, seit wann eigentlich? Irgendwo im Canal-du-Midi hatte ich zuletzt geduscht, danach gab es diesen Luxus nicht mehr. Jene Dusche hier wurde mir vom Hafenmeister auch stolz präsentiert und als Preisargument in den Vordergrund gestellt.

Dieser Start in die Rhône hat mir gründlich die Laune verdorben. Die Pegel fingen nach einer etwa zweiwöchigen, sehr ruhigen Phase genau an dem Tag an zu steigen, als ich in den Fluss abgebogen bin. Zum Glück wusste ich zu dieser Zeit noch nicht, das dieses ansteigen nicht auf ein paar Tage begrenzt war, sondern bis in den Juni weiter gehen würde und dort nach unzähligen Unwettern in halb Europa seinen traurigen Höhepunkt finden sollte…

Also bin ich am nächsten Tag weiter, bis zu einem geschützten Hafen, in einem alten Seitenarm. Dann kam der Mistral. Sturm bei blauem Himmel. Absolut faszinierend, aber auch nur ein zwei Tage lang, dann nervt der Mistral einfach nur noch und macht krank. Hervorgebracht wird dieser berühmte Wind durch ein Hochdruckgebiet auf dem Atlantik und ein Tiefdruckgebiet über Zentraleuropa. Die Gegenläufige Drehung der beiden riesigen Windsysteme führt zu einem starken bis stürmischen Wind, der von Nord nach Süd durchs Rhônetal fegt. Er ist unglaublich konstant, kaum böig und während es rund um die Uhr ununterbrochen stürmt, brennt dabei am Tag die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Er trocknet alles aus. Die Böden und auch die Atemwege der Menschen. Am dritten Tag ist die Luftfeuchtigkeit selbst in der Kajüte im Keller und ich bin erkältet. Bei blauem Himmel und 20°C.

Nach ein paar Tagen ist er endlich wieder weg, der Mistral und ich nutze diese kurze Verschnaufpause, um in den folgenden zwei Tagen den nächsten Hafen zu erreichen. Am ersten Tag komme ich in 13 Stunden 35 Seemeilen weit und mache ziemlich müde an einer Art Stahlgerüst mitten im Strom fest. Beim dritten Versuch gelingt das Anlegemanöver ohne Kratzer. Leinen fest für eine Mütze schlaf, während draußen die Gewitter toben.
Am nächsten Tag ein paar Meilen weiter nach Cruas. Ein richtiger Hafen. Und auch noch der bisher beste, seit ich Port Medoc verlassen habe. Der Hafenmeister ist zwar anfangs ein wenig streng und spricht kein Wort Englisch, dafür ist hier aber alles in einem absoluten Top Zustand zum fairen Preis. Hier trauen sich nicht mal die Enten, auf den Steg zu kacken.

Ich bezahle zunächst nur für zwei Tage und will den nächsten Mistral abwarten. Als der Mistral dann wieder nachlässt kommt das Wasser. Also, noch mehr Wasser.
Mit Eos hätte ich, auch wenn ich wollte, keine Chance bei so einer starken Strömung den Hafen sicher zu verlassen, denn die kurze Einfahrt liegt auf der Außenseite und bereits bei meiner Ankunft hatte das Wasser hier eine so hohe Geschwindigkeit, dass ich Eos nur mit sehr wenig Überschuss an den Untiefen vorbei dort rein fahren konnte.
Also buche ich eine Woche und warte darauf, dass Sabrina mich in ihrem nächsten Kurzurlaub hier besuchen kommt.
Bis dahin repariere ich ein paar Kleinigkeiten an Eos und verbringe die Tage oft an Bord bei meinen neuen Bootsnachbarn Peter & Dagmar.
Die beiden sind mit ihrer Motoryacht hier, kommen gerade aus dem Mittelmeer und warten ebenfalls auf besseres Wetter. Ich habe sie bereits im letzten Hafen kennengelernt. Sie sind auch auf dem Heimweg, müssen allerdings noch etwas weiter nach Norden als ich. Helgoland ist der Heimathafen von Pedas Dream, so heißt das Schiff.

Neben Pedas Dream wirkt Eos doch etwas winzig.

 

Manöver für Einhandsegler – Folge 7 & 8 & 11 – Wenden, Beiliegen & Ankern

VIDEO Einhand durch die Schären #7 – Wenden

VIDEO Einhand durch die Schären #8 – Beiliegen

 
VIDEO Einhand durch die Schären #11 – Ankern

In Folge 7 meiner Videoreihe zu Einhandmanövern geht es um das Wenden. Beim Wenden gibt es eigentlich nur sehr wenig zu beachten, aber man kann sich einhand auch hier die Arbeit etwas erleichtern. Jeder erfahrene Segler oder gar Regattasegler wird mich hier sicher auslachen, vor allem wegen des dummen Gesichts  gegen Ende des Clips, als überraschend eine Bö einfällt und mich kameralässig auf der falschen Seite sitzend, die Pinne merkwürdig in der Hand erwischt und schön aufschreckt. Aber das ist eben die Realität :-)

In Folge 8 geht es um das Beiliegen. Dieses Manöver ist mittlerweile zu einem Standardmanöver bei mir geworden, bringt es bei viel Wind und Welle doch ganz wunderbar Ruhe (zum Beispiel für das Reffen) ins Boot und das ist einhand stets willkommen.

Folge 11 ziehe ich einfach mal etwas vor. Hier geht es um das Ankern, welches sich einhand vom Ablauf nicht wesentlich von einem Crewmanöver unterscheidet. Aber es gibt eben auch hier ein paar Dinge zu beachten um alleine zurechtzukommen.

Es gibt viele Handbücher für Bootsmanöver aller Art. Doch sehr wenige für Einhandsegler. So saß ich am Start meiner langen Soloreise 2014 durch die Schären ein wenig auf dem Trockenen. Ich wusste nicht wirklich, was mich dort erwartet und wie ich ohne Crew mit allen Situationen umgehen sollte. Aber so ein Schärentörn einhand wurde ja schon oft vor mir unternommen und musste also machbar sein. Von daher  verließ ich mich auf die Methode „Learning-by-doing“. Die hat am Ende funktioniert, war aber anfangs oft unschön. Denn trotz guter Vorbereitung hat man einfach immer zu wenig Zeit und zu wenig Hände. Und dabei geht es buchstäblich um Sekunden. Im Prinzip habe ich daher probiert jedes Manöver auf seine elementarsten Bestandteile herunterzubrechen und so einfach wie möglich zu halten. Und siehe da, irgendwann hatte ich meine Rezepte für alle Situationen gefunden, auch wenn dazu viel herumprobieren gehörte. Und so konnte ich dann am Ende auch endlich Einhand an einer Schäre anlegen. Ein Szenario welches mir anfangs kaum alleine zu bewältigen schien. Schon während der Reise habe ich angefangen meine Manöverrezepte auch auf Video festzuhalten. Zunächst wollte ich diese in meinen Film „Zeitmillionär“ integrieren, das hätte den Film aber extrem lang gemacht und auch sehr speziell für Nichtsegler. 

Filmtrailer „Zeitmillionär“

Daher habe ich nun, zusammen mit ein paar zusätzlichen Erklärungen auf dem Trockenen, eine Reihe von Videos erstellt, die sich speziell an Einsteiger im Einhandsegeln und an potenzielle Schärensegler richten. Und diesen dabei helfen soll, ihren eigenen Stil zu finden. Denn mit Sicherheit hat jeder Segler sein eigenes Rezept und so sind diese Videos auch nicht als Lehrvideos zu verstehen, sondern nur als Anregungen. Jedes Boot und jeder Mensch ist anders. Ich bin mit diesen Methoden jedenfalls einhand heil durch über einhundert Häfen und fünfzig Schleusen gekommen. Aber auch für Segler, die mit Crew unterwegs sind, kann es nicht schaden sich auch einmal mit Einhandmanövern zu beschäftigen. Man kann ja nie wissen, in was für Situationen man gerät. Aus Zeitgründen, und da es alles andere als einfach ist sich bei den Einhandmanövern auch noch selbst zu filmen, sind die Elemente teils etwas wild zusammengeschnitten und wackelig. Geben aber damit auch gut die zeitkritischen Situationen an Bord wieder und sind auch noch vollkommen kostenlos.

Übrigens: Den Film Zeitmillionär gibt es als Download oder DVD hier

https://millemari.de/zeitmillionaer-von-claus-aktoprak/

http://shop.segel-filme.de/zeitmillionar-komplett-hd-filmdownload-bundle.html

Vom Meer und mehr

FILE8457 im SalzwasserAm 5. Mai, früh morgens, musste ich mich wieder von Sabrina verabschieden. Sie hat sich mit dem Auto auf den langen Heimweg gemacht und ich habe die Erdnägel wieder gezogen und die Leinen gelöst. Weggekommen bin ich trotzdem erst mal nicht. Eos hatte sich in den zwei Tagen mit jeder Miniwelle näher ans Ufer und damit immer weiter mit dem Steuerbordkiel in den schlammigen Grund gearbeitet. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich sie dort raus gezogen hatte. Anschließend bin ich los, in das letzte Teilstück des Canal-du-Midi. Wie es mir dabei ging? Ich war traurig, der Nachrichten der letzten Tage wegen und weil ich Sabrina so gerne dabei gehabt hätte. Wäre diesen Weg viel lieber zu zweit, statt Einhand gefahren.

Genau 10.28 Uhr lag sie hinter mir, die letzte Schleuse in diesem langen Kanal vom Atlantik zum Mittelmeer. Der Canal-des-deux-Mers, der Kanal der zwei Meere, wie ihn die Franzosen auch nennen. Durch 151 Schleusenkammern bin ich dabei mit Eos gefahren. 190 Meter nach oben und 190 Meter wieder runter zum Meer. Jetzt war ich da, bin in den Etang de Thau gefahren, einer 75 Quadratkilometer großen Lagune des Mittelmeers, mitten in einer Regatta. Fünf Windstärken gegenan und Sonnenschein. Eines der Begleitboote der Regatta kam zu mir und ich wurde informiert welche Route gesegelt wird und welcher Kurs für mich optimal ist.
Danach war Entspannung angesagt. Zwei Stunden unter Autopilot im Cockpit liegen. Salzige Gischt ins Gesicht, Wind um die Nase und Wellengang fast wie auf dem Ententeich. So gut wie nichts, absolut nichts. Hätte man hoch am Wind auch sehr schön segeln können.
Segeln…
Das war es was mir durch den Kopf ging. Mast stellen im nächsten Hafen und mal für ein Jahr in dieses Meer abbiegen…
Sabrina und ich haben in der Vergangenheit oft darüber nachgedacht. Es gibt viel zu entdecken, hier könnte man leicht einige Jahre verbringen. Würde dann auf Jahresurlaub an Bord hinaus laufen, teuren Jahresurlaub an Bord. Ne, das ist es nicht, was uns vor Augen schwebt, so verlockend es auch ist.
Ich erfreue mich an dem Gedanken, dass Eos jetzt immerhin hier war. Für zwei Stunden ihre Kiele durchs Mittelmeer gezogen hat. Ich bin zufrieden damit und als ich an Sète vorbei fahre und in den nächsten Kanal einbiege, hänge ich mit meinen Gedanken bereits in der Rhône.
Die Leinen mache ich an diesem Tag in Frontignan fest. Ein kostenloser, hübscher Stadtanleger. Für Strom und Wasser muss man einen kleinen Obolus an einem Automaten entrichten.

Am nächsten Tag fahre ich früh los, muss um kurz nach 8 Uhr durch eine Hubbrücke, die nur zwei mal täglich geöffnet wird und quäle mich den Rest des Tages mal wieder durch Dauerregen den Kanal entlang.
Der Canal du Rhône à Sète ist meine Verbindung vom Mittelmeer zur Kleinen Rhône. In weiten Teilen ist er langweilig, was das Fahren angeht, sehr gerade und uninteressant. Die Landschaft neben der Strecke hat allerdings ihren Reiz.
Die Flamingos in den Salzseen, die man an manchen Stellen zu Gesicht bekommt, faszinieren mich und ich habe das Glück, zwei frei lebenden Camargue-Pferden zu begegnen. Sie stehen direkt am Ufer und schauen Eos hinterher.
Am Abend mache ich wieder an meinen Erdnägeln fest. Der nächste ordentliche Hafen ist mir zu teuer, zumal der Wetterbericht drei Tage mit schlechten Bedingungen für den Start in die Rhône voraussagt. Also bleibe ich mitten in der menschenleeren Carmague im Grünen liegen, mache bewusst weit vor der nächsten Stadt fest. Hier bin ich allein, habe meine Ruhe, kann ein paar Dinge am Boot erledigen und Fotos machen. Mir gelingt zum ersten mal ein guter Schnappschuss von einem Eisvogel.
Leider regnet es in diesen Tagen sehr viel, so das ich die meiste Zeit im Boot bleibe.

Am 12. Mai starte ich wieder den Bukh und lege ab. Es geht in die Rhône nach Norden. Wie es mir dort ergangen ist erzähle ich euch im nächsten Beitrag.

Auf zu neuen Ufern – Trockenfallen für Einsteiger

Früh geht es heute weiter. Obwohl unser Tagesziel Tönning nur etwa 3-4 Stunden entfernt liegt. Der Grund dafür ist ganz einfach und typisch Nordsee: Der Hafen von Tönning fällt trocken, und um sicherzugehen würde ich gern vor dem Hochwasser um 1200 dort ankommen. Vielleicht etwas übervorsichtig bei 3m Wasser im Hafen bei Hochwasser, doch gerade am Anfang weiss man ja nie was unterwegs so schief geht. Also geht es pünktlich zum Betriebsbeginn um 0730 zur Schleuse in Nordfeld. Und wie schon in Gieselau sollte diese Schleuse ein Tor zu einer ganz neuen Welt werden.

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Sofort nach der Schleuse geht es nicht mehr durch die flußähnliche Binneneider, sondern durch ein waschechtes Nordsee-Tidenrevier: Die Tideneider. Nicht mehr Weiden und hohe Bäume säumen das Ufer, sondern hohe Schlickbänke, breite Schilfgürtel, Pricken, Seehunde, und Wattvogelkolonien. Umso spannender waren die ersten Meter. Obwohl die Navigation natürlich etwas komplizierter wird als in der Binneneider gibt es einfach so viel zu schauen und entdecken. Und dazu das vielleicht schönste an der Nordsee im Vergleich zur Ostsee: Die salzige Luft die schon gestern am Liegeplatz in Nordfeld die Vorfreude auf die kommenden Tage gesteigert hat. Da heute ein Feiertag (Himmelfahrt) ist mussten wir den Wärter der nächsten Brücke leider schon um 08:00 von süßen Träumen in die Rufbereitschaft „erlösen“. Während er einige Zeit später auf der Brücke zu seinem Häuschen schlurfte richtete er doch tatsächlich noch Gürtel und stopfte das Hemd in die Hose. Ups…

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Für den weiteren Teil der Fahrt lasse ich einfach mal die Bilder sprechen. Die Tideneider ist einfach Nordseeromantik pur.  Bereits weit vor Hochwasser erreichten wir den Hafen von Tönning. Ein verschlafenes Nordseestädtchen, welches seine Hochzeit schon vor einigen Hundert Jahren hatte. Und nun sollte der vielleicht spanndendste Teil des heutigen Tages folgen: Das erste Mal Trockenfallen auf dieser Reise. Denn davor haben die meisten Nordseeunerfahrenen wohl den meisten Respekt. Obwohl die Nonsuch ein Schwenkkieler ist, hat auch sie einen kleinen Stummelkiel der ein aufrechtes Liegen auf dem Rumpf fast unmöglich macht. Trotz des moderaten Tiefgangs geht es mir also nicht viel anders als den meisten Kielschiffen. Oft werden Befürchtungen geäußert, dass Welle, Kiel oder Saildrive durch das Trockenfallen im Hafen Schaden nehmen könnten. Dem ist aber überhaupt nicht so. Der Grund dafür ist, dass in praktisch allen Nordseehäfen die Oberfläche durch sehr weichen Schlick gebildet wird. Würde man versuchen darauf zu laufen würde man locker bis zur Hüfte einsinken. Dementsprechend sinken die Schiffe bei ablaufendem Wasser einfach in diesen Schlickboden ein und stehen dann meistens zwar steif aber völlig gerade. Man sollte nur darauf achten genug Lose in die Leinen zu geben, damit sich das Schiff bei sinkendem Wasserstand nicht regelrecht darin aufhängt. Und genau so problemlos erheben sich die Schiffe bei auflaufendem Wasser wieder aus dem Schlick. Der einzig begrenzende Faktor ist die Dicke der Schlickschicht, da darunter oft harter Sand liegt. In den meisten Häfen ist aber selbst ein einsinken mit einem Tiefgang bis zu 2m kein Problem. Ich kenne sogar eine moderne Hanse in einem Tidenhafen mit Saildrive und 2m Tiefgang, die jeden Tag zwei mal komplett einsinkt. Risiko ist also nicht wirklich vorhanden. Soweit zur Theorie.

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Allerdings habe ich das zumindest mit der Nonsuch vorher noch nicht gemacht. Ein wenig Anspannung bleibt also. Doch gleich nach dem Anlegen wird mir ein Vorteil des Segelns nach der Tidenuhr bewusst: Oft wird dagegen angeführt, dass man sich nicht im Urlaub nach dem Zeitplan von Ebbe und Flut richten und früh aufstehen will. Auch heute ging es ja bereits vor 8 los. Doch nun sind wir bereits um halb 12 mittags fest, haben das Boot aufgeklart und der Uhrzeit entsprechend eine Anlegecola getrunken. Und nun steht uns noch der halbe Tag für die Erkundung von Tönning zur Verfügung. Vor allem für Getriebene wie mich, die oft erst um 1800 in den Hafen einlaufen und oft genug die Erkundung des Umfelds für mehr Zeit auf See eintauschen eine willkommene Abwechslung. Quasi Entschleunigung zwangsweise. Vielleicht wirklich mal ein anderes Konzept für einen Segelurlaub…

Nun geht es also in den Ort. Der Hafen selbst wurde bereits vor Jahrhunderten von den Dänen als Handelshafen angelegt und wird von einem riesigen backsteinernen Packhaus dominiert.  Der Ort hingegen gruppiert sich um den Hafen – man liegt also quasi mitten in der Altstadt –  und besteht aus vielen alten liebevoll gepflegten Stadthäusern. Ich mag solche traditionellen, gewachsenen Häfen immer ganz besonders. Heute ist von der Vergangenheit als Handelshafen aber nicht mehr zu spüren, Wie so oft dominiert der Tourismus und viele Restaurants warten auf Kundschaft.  Normalerweise wäre der Stadtrundgang mangels Zeit jetzt zu Ende (siehe oben), aber heute haben wir ja genug davon. Nachdem wir uns also ein edles norddeutsches 2 Gänge Menü (siehe Bildergalerie) gegönnt haben,  besuchen wir zur Einstimmung auf die Nordsee noch das örtliche Watt- und Nationalparkzentrum. Normalerweise sind diese für Küstenkinder eher langweilig, doch dieses ist wirklich liebevoll gemacht und besticht vor allem durch seine vielen Aquarien in denen sämtliche Fisch- und Getierarten der Nordsee, gruppiert nach Lebensraum, vorgeführt sind. Dazu gibts viel Wissenswertes über Natur und Technik. Selbst für zwei Mittzwanziger noch wirklich interessant. Und für Familien bestimmt erst Recht…

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Zurück am Hafen zeigt sich dann, dass meine Vorsicht bezüglich der frühen Ankunftszeit nicht ganz unbegründet war. Die Einfahrt liegt fast trocken. Und auf halbem Wege zwischen Einfahrt und Liegeplätzen liegt ein kleines Segelboot hoch und trocken. Für ihn gehts wohl erst in ca. 3 Stunden zum bereits in Sichtweite liegenden Liegeplatz. Zum Glück hat er offenbar noch eine frische YACHT an Bord und liest gemütlich im Cockpit. Während wir dann so zum Boot schlendern spricht uns einer der Wirte der Hafenrestaurants an. Ob wir mit dem Segler da wären – Ja?! – und vor einer halben Stunde bei ihm einen Tisch reserviert gehabt hätten? – Nein?! .
Er würde nämlich schon warten. Leicht schmunzelnd zeigten wir auf den im Hafenbecken Festsitzenden. Der Wirt nahm es locker, ging hin, und klärte über Zurufen von der Kaikante ab, dass er den Tisch dann mal auf 2100 umbuchen würde. Unkompliziertheit ála Nordsee.

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Anlässlich des heutigen Vatertags beschlossen wir den Tag dann mit einem zünftigen Grillfest am Steg. So stieg im Laufe des Abends dann nicht nur der Pegel des Hafenbeckens. Dennoch ging es anderntags früh weiter. Durch den Rest der Tideneider bis zum gigantischen in den 70ern errichteten Eidersperrwerk. Und ab da sollte die veränderliche Außeneider und die offene Nordsee beginnen. Es sollte in einem langen Schlag möglichst weit nach Norden gehen um anschließend Zeit für eine entspannte Rückreise über all die kleinen Nordseehäfen hätten. Als Wegzehrung nahmen wir uns  im Tönninger Fischgeschäft noch 2 frische Brötchen und 2 große Pfeffermakrelen mit. Die sollten dann später noch mal eine Nebenrolle spielen…

Mare Più. 2016-06-02 11:47:00

Es beschäftigt mich, seit ich nun seit über zwei Jahren das Mittelmeer bereise. Das tiefe Blau, das an manchen Orten noch faszinierender, noch unglaublicher ist als anderswo. Eigentlich bin ich ständig, wenn ich am Meer bin, auf der Jagd nach dem perfekten Blau. Sieht mein Hirn Blau, fängt es schon an zu rattern: Hatten wir dieses Blau schon? War es schon mal da?War es schon mal besser?

Blau ist wichtig. Vielleicht ist es sogar einer der Gründe, warum ich hier auf dem Meer unterwegs bin. Denn:
Wenn ich gelegentlich morgens aus Levje mit sorgenschwerem Kopf heraus an Deck krabble, hilft das große Blau. 
Wenn meine Stimmung mal nicht eindeutig ist: sehe ich diese Farbe, gehts mir gut.

Sehe ich mein Lieblingsblau wie vor Sizilien oder hier: Bin ich entzückt. Ein Bringer. Für Stunden. „Nein, was ist das hier gerade herrlich Blau.“

Blau beschäftigt mich. Ich habe auf Mare Più einige Posts darüber geschrieben, über das tiefe Blau. Und wo immer ich das schönste Blau meinte angetroffen zu haben, habe ich es festgehalten, nicht umsonst ziert die Startseite unseres millemari.-Verlags www.millemari.de ein Video in Blau. Heute also ein weiterer Post über das tiefe Blau, wie ich es direkt an LEVJEs Liegeplatz in der Marina von Mgarr auf der Insel Gozo (Malta) jeden Tag antreffe. Und am Ende, als Belohnung fürs dranbleiben ein Test. Mit Farben. Denn beim Blick ins tiefe Blau erkennen Sie sich buchstäblich ein Stück selber.


Das Blau hier auf Gozo: Das Archipel der maltesischen Inseln besteht überwiegend aus Felsen. Flüsse gibt es (anders als in der Ostsee!) ganz wenig, Europa’s dichtbesiedelstes Land Malta gehört zu den wasserärmsten Regionen der Welt überhaupt. Dem großen Blau tut das nur gut, Sedimente, die Flüße ins Meerwasser tragen wie 90 Kilometer weiter nördlich in Sizilien, sind rar, das Wasser ist klar. So klar, dass ich die Grundleinen des Hafens deutlich am Boden liegen siehe –  an meinem Liegeplatz in sechs Metern Tiefe.

Blau. Natürlich ist es die Lieblingsfarbe der Deutschen. Farben beeinflussen unser Leben. Blau löst nach wirklich schlanker Lesart in uns erstmal Harmonie und Zufriedenheit aus. Rot steht für Stärke und Selbstbewußtsein. Das hat Folgen, beeinflußt uns: Ringer im roten Trikot obsiegen laut Statistik in 60% der Fälle über Blau Gewandete. (www.karrierebibel.de). Womit die Sache mit BAYERN MÜNCHEN auch ein für allemal geklärt wäre. Und 1860 MÜNCHEN gleich mit.

Damit reicht’s aber noch nicht: Blau ist überhaupt global die Lieblingsfarbe – mehr als ein Drittel der Befragten stimmt für Blau. Erst dann kommt mit 25% rot. Aber mit 25% kann’s nix werden, Herr Gabriel.

Allerdings unterscheidet sich, was die Mehrheit als das ideales Blau wählt, doch erheblich von dem, was jetzt gerade an meine Bordwand schwappt. #0044CC ist die Antwort, sucht man nach dem, was den Leuten am besten gefällt. Die, die nun wirklich über uns Alles Alles wissen, die GOOGLEs, nein diesmal die MICROSOFTs haben die Nase vorn (Endlich mal wieder. Respekt.) und fanden heraus, dass Links in Blau mit dem Hexadezimal-Code #0044CC weltweit am meisten geklickt werden. #0044CC ist das „80-Millionen-Dollar-Blau“.

Max Lüscher entwickelte zu einer Zeit, als die halbe zivilisierte Welt dabei war, sich auszurotten, nach zahllosen Probanden-Untersuchungen einen Persönlichkeitstest. Vielleicht ging so etwas in Vierziger Jahren nur in der Schweiz. Alle Kriege konnten nicht verhindern, dass der Lüscher-Test heute in etwa so angesehen ist wie der Rohrschach-Test. Sie erinnern sich? Die Sache mit dem Tintenklecks. Lüscher trieb seine Erkenntnisse trotz Gegenwind auf die Spitze. Seine Diagnostik wird heute in Medizin, Psychologie, aber auch im Recruiting eingesetzt. Vorsicht also, ganz vorsichtig, wenn Sie Ihr Vorgesetzter demnächst flach anquatscht: „Was ist eigentlich Ihre Lieblingsfarbe?“

Statt also heute das Horoskop in BILD zu lesen (deren Rot im Logo übrigens Max Lüscher entwickelt hat) lassen Sie sich einfach mal auf den Test ein. Sie finden ihn hier!
Werfen Sie einen Blick auf sich selber. 
Keine Angst: Wie immer sie antworten – es geht gut für Sie aus. Sie erfahren, indem Sie sich gleich mit Blau beschäftigen, Dinge, die Sie nie über sich gedacht hätten.

Und für alle, die wie ich gierig auf Blau sind: Hier meine Lieblingssammlung von 42 mal Blau. Mindestens.

Gelungener Saisonauftakt auf Deutschlands größter In-Water Boat Show im Wasser

Rund 17.000 Besucher kamen zur hanseboot ancora boat show. Großes Interesse an Start Boating Kampagne und vielen Mitmachaktionen.

Hamburg / Neustadt i.H., 30.05.2016 – Sonne, Wasser, Wind und Wellen, die Rahmenbedingungen für die hanseboot ancora boat show waren in diesem Jahr perfekt. Nach drei Tagen voller abwechslungsreicher Programmpunkte an Land und auf dem Wasser ging die 7. In-Water Boat Show am Sonntag erfolgreich zu Ende. Die Aussteller freuten sich über gute Gespräche und vielversprechende Kundenkontakte. Das herrliche Sommerwetter lockte rund 17.000 Besucher, und damit mehr als im vergangenen Jahr, aus Nord- und Süddeutschland, Dänemark, Holland oder auch Tschechien auf den schwimmenden Ableger der hanseboot. In den 70 Pagodenzelten an Land konnte ausgiebig geguckt, gestöbert und gekauft werden – von Bekleidung, über Rettungswesten bis hin zu Bootsmotoren oder Jetski-Ports. Im Mittelpunkt standen natürlich die 150 Boote und Yachten, die an den Steg- und Pieranlagen in der ancora Marina festgemacht hatten. Mit einigen Booten konnten auf der Ostsee vor der traumhaften Kulisse der Lübecker Bucht Probetörns unternommen werden.

Start Boating Kampagne kommt an
Auf großes Interesse stieß die bundesweite Kampagne Start Boating, bei der es darum geht,
einzigartige Erlebnisse an Bord von Booten und Yachten zu vermitteln. „Die hanseboot ancora boat show war das erste Wassersportevent, auf dem im Rahmen der Kampagne kostenlose Probefahrten möglich waren. Das Interesse war so riesig, dass die Fahrten, ob mit Schlauch- oder Motorboot, Segelyacht oder Segeljolle zum Teil Mittags schon ausgebucht waren“, sagte Heiko Zimmermann, Projektleiter hanseboot bei der Hamburg Messe und Congress GmbH. „Es hat uns sehr gefreut zu sehen, mit was für einem Strahlen im Gesicht die Menschen nach ihrer Fahrt wieder von Bord gegangen sind. Und genau das wollen wir erreichen. Wir wollen zeigen wie toll und faszinierend der Bootssport ist. Und das ist uns auf der diesjährigen hanseboot ancora boat show gelungen“, so Zimmermann weiter.

Viele Boote und Neuheiten auf dem Wasser
An den Steg- und Pieranlagen präsentierten Hersteller und norddeutsche Händler den
europäischen Segel- und Motorbootbau mit einem facettenreichen Angebot aus diversen Preis-und Größenklassen. Die Flaggen vieler bekannter europäischer Werften und fast aller großen Serienwerften wie Bavaria, HanseYachts, Jeanneau, Hallberg Rassy und X-Yachts wehten drei Tage lang über dem Ausstellungshafen. Zu den Highlights der insgesamt 150 gezeigten Segel- und Motoryachten gehörten neben der erstmals überhaupt vorgestellten Najad 450 CC auch die Deutschland-Premiere Sunbeam 22.1, sowie das schnittige Motorboot Quicksilver 755 Weekend. Die längste auf der hanseboot ancora boat show gezeigte Yacht war die Mistral. Der Klassik Schoner misst 24,98 Meter Länge über Alles. Auf 22 Meter bringt es die Sossego Comfort und war damit die größte Motorbootyacht, die auf der Boat Show präsentiert wurde.

Buntes Rahmenprogramm für die ganze Familie 

© Hamburg Messe und Congress / Michael Zapf

© Hamburg Messe und Congress / Michael Zapf

Vor allem am Samstag und Sonntag strömten viele Familien mit Kindern auf das ancora Marina Gelände, um einen entspannten Tag am Meer zu erleben. Verschiedene Aktionen luden zum Mitmachen ein. So konnten sich die Kids ihr eigenes Holzboot bauen, Segeltuchtaschen nähen, echte Piratenabenteuer erleben, oder auch bei einem kostenfreien Schnuppersegeln oder Motorbootfahren mitmachen. Das tolle Wetter sorgte dafür, dass viele Eltern begeistert zusammen mit ihren Kindern das Angebot im Strandbereich der hanseboot ancora boat show wahrnahmen, und Stand Up Paddling oder Kanu fahren ausprobierten. Verschiedene kostenlose Workshops und Vorträge von Experten auf der Wassereventfläche und im Aktionsbereich brachten den Besuchern sehr anschaulich Themen wie Leckabwehr, Sicherheit an Bord oder Brandschutz nahe. Beim „Mensch-über Bord-Manöver“ wurde sehr eindrucksvoll demonstriert, wie auch eine kleine Crew eine bewegungsunfähige Person sicher aus dem Wasser wieder an Bord holen kann. Viele Familien nahmen auch die Gelegenheit wahr, einmal an Bord eines echten Seenot- Rettungskreuzers zu gehen. So hieß es beispielsweise „Open Ship“ auf dem Seenotrettungskreuzer „Hans Hackmack“.

Die nächste hanseboot ancora boat show findet vom 26. bis 28. Mai 2017 statt. Weitere
Informationen unter www.hanseboot-ancora.de, sowie unter www.facebook.de/hanseboot.

Manöver für Einhandsegler – Folge 6 – Anlegen an Auslegern bei Nacht

VIDEO Einhand durch die Schären #6 – Anlegen an Auslegern bei Nacht

In Folge 6 meiner Videoreihe zu Einhandmanövern geht es um das An- und Ablegen an Metallauslegern. Man findet diese in Schweden hin und wieder mal, an der Ostsee aber recht selten z.B.: in Burgstaaken. Die Manöver sind nicht so spektakulär, so das ich den Hafen bei Nacht angelaufen bin. Man sieht dabei dann sehr schön ein Richtfeuer zur Navigation und die Notwendigkeit eines Handstrahlers um die unbeleuchteten Bojen zu finden. 

Es gibt viele Handbücher für Bootsmanöver aller Art. Doch sehr wenige für Einhandsegler. So saß ich am Start meiner langen Soloreise 2014 durch die Schären ein wenig auf dem Trockenen. Ich wusste nicht wirklich, was mich dort erwartet und wie ich ohne Crew mit allen Situationen umgehen sollte. Aber so ein Schärentörn einhand wurde ja schon oft vor mir unternommen und musste also machbar sein. Von daher  verließ ich mich auf die Methode „Learning-by-doing“. Die hat am Ende funktioniert, war aber anfangs oft unschön. Denn trotz guter Vorbereitung hat man einfach immer zu wenig Zeit und zu wenig Hände. Und dabei geht es buchstäblich um Sekunden. Im Prinzip habe ich daher probiert jedes Manöver auf seine elementarsten Bestandteile herunterzubrechen und so einfach wie möglich zu halten. Und siehe da, irgendwann hatte ich meine Rezepte für alle Situationen gefunden, auch wenn dazu viel herumprobieren gehörte. Und so konnte ich dann am Ende auch endlich Einhand an einer Schäre anlegen. Ein Szenario welches mir anfangs kaum alleine zu bewältigen schien. Schon während der Reise habe ich angefangen meine Manöverrezepte auch auf Video festzuhalten. Zunächst wollte ich diese in meinen Film „Zeitmillionär“ integrieren, das hätte den Film aber extrem lang gemacht und auch sehr speziell für Nichtsegler. 

Filmtrailer „Zeitmillionär“

Daher habe ich nun, zusammen mit ein paar zusätzlichen Erklärungen auf dem Trockenen, eine Reihe von Videos erstellt, die sich speziell an Einsteiger im Einhandsegeln und an potenzielle Schärensegler richten. Und diesen dabei helfen soll, ihren eigenen Stil zu finden. Denn mit Sicherheit hat jeder Segler sein eigenes Rezept und so sind diese Videos auch nicht als Lehrvideos zu verstehen, sondern nur als Anregungen. Jedes Boot und jeder Mensch ist anders. Ich bin mit diesen Methoden jedenfalls einhand heil durch über einhundert Häfen und fünfzig Schleusen gekommen. Aber auch für Segler, die mit Crew unterwegs sind, kann es nicht schaden sich auch einmal mit Einhandmanövern zu beschäftigen. Man kann ja nie wissen, in was für Situationen man gerät. Aus Zeitgründen, und da es alles andere als einfach ist sich bei den Einhandmanövern auch noch selbst zu filmen, sind die Elemente teils etwas wild zusammengeschnitten und wackelig. Geben aber damit auch gut die zeitkritischen Situationen an Bord wieder und sind auch noch vollkommen kostenlos.

Übrigens: Den Film Zeitmillionär gibt es als Download oder DVD hier

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Einhand um Malta (III): Entlang an den Dingli-Cliffs.

Man kennt das. Die Westküsten von Inseln haben oft drei Dinge gemeinsam: Vom Wasser aus sind sie felsig.
Steil.
Und langweilig.
Das gilt für Capraia wie für Lefkas im Ionischen Meer wie für Symi in der türkischen Ägäis. Locken kann das nur, wenn es gleich steil auf über 100 Meter ansteigt wie in Irland, in den Cliffs of Moher – unvergesslich.

Also war auch für mich die Entscheidung nicht einfach. Der Blick in die Seekarte verhieß genau obiges. Und obendrein kaum eine Bucht (nur im äußersten Nordwesten eine Handvoll), kein Ort,
nichts, nirgendwo. Hinzu kam der vorhergesagte Südost mit 4-5 bft. Ideal um im Osten hochzugehen, mit schöner Brise auflandig. Im Westen? Ablandig? Böig und unstet? Geh‘ ich linksrum? Geh ich rechtsrum?

Wer weiß: Wenn ich mich nicht so vollmundig hier auf diesen Seiten zur „Umsegelung Maltas“ vergattert hätte: Ich wäre die Ostseite, an der Valetta und die großen Orte liegen, wieder zurückgesegelt. Ich tat es nicht. Sondern fuhr unter Segeln aus Maltas südlichstem Hafen Marsaxlokk (gesprochen: Marsa:hschlokk), Malta’s Industrieviertel, wie es scheint, an den Containerfrachtern vorbei hinaus gen Westen. Und die Westküste zeigte sich erstmal wie angenommen. Felsig. Steil. Und etwas langweilig.

Der Wind brachte Spannung in die Sache. Hätte ich das für diesen Tag verinnerlicht, wäre es einfacher geworden. Er blies brav aus Südost. Wehte dann noch braver genau die Küste entlang, folgte ihr dann brav, selbst als sie nach Norden schwenkte. Frischte brav auf, was dann LEVJE unter Schmetterlingssegeln zu immerhin sportiven acht Knoten trieb. Mir wars zuviel. Ich drehte bei. Reffte zumindest das Groß. Und stellte dabei fest, dass es mit guten 18-24 Knoten blies. Flotte Fahrt, mit dem Wind.

Es waren die Gesteinsformationen, die ab der Mitte mehr und mehr meinen Blick auf sich zogen, als ich nah an ihnen vorüber segelte. Turmhohe Kanzeln, wie aus einem Block gehauen. Grotten und Höhlen. Tief eingeschnittene Kerben, Kare und Schluchten.

Und plötzlich wurde meine Reise nach Norden zu einer sonntäglichen Passeggiata. Einem Spaziergang unter Segeln entlang an Erdzeitaltern, entlang an dem, was man Ewigkeit nennt. Ich bin kein Geologe. Ich habe von Gestein nun wirklich nicht die geringste Ahnung. Sich an den Schichten entlang bewegen, die aus dem Meer aufgestiegen sind und die das Meer freigelegt hat wie das Messer eines Chirurgen, machte mich still. Und staunen.

Und was war nun zuerst? Die dicke Schicht Kalkstein, die irgendein fernes Meer hinterließ aus seinen Sedimenten? Wie ist das: 10 Jahre Sedimente = 1/100stel Millimeter Kalksteindicke? Wie lange braucht es dann, um Sedimente in dieser Dicke aufzutürmen?
Die dünne Schicht Kalkplatten oben darüber? Wann ist das entstanden? Kenne ich die Anzahl von Nullen, die die Jahreszahl haben muss, „vor unserer Zeitrechnung“?

Das schwarze Gestein auf Meereslinie ganz rechts? Riesige Brocken, vielleicht Basalt, ausgespien in der gewaltigen Vernichtung irgendeines Vulkanausbruchs, ergossen glühend aus dem Erdinneren und langsam abgekühlt.
Oder die Schichten hellen feinen Sandes, angeweht, zu einem Hügel aufgetürmt. Wie lange musste der Wind Sand herüber tragen aus den Wüsten Afrikas? Welche Art von Trockenheit, Jahr-Hunderttausendelang, ist notwendig, um einen Sandberg, Sandschichten wie die im Foto zu erschaffen? Und die unter dem Druck, dem Gewicht darüber liegender weiterer Gesteinsschichten zu festem Sandstein zu verpressen, luftdicht, dauerfeucht zu verbacken? Sandstein, aus dem noch heute die Mauersteine heraus gesägt werden, die der Architektur der Insel ihr Gesicht, ihre Farbe geben, weil noch heute jedes Haus auf Malta daraus gebaut ist?

Was ist das für eine Schicht ganz obenauf, rötlich, wabenartig porös, die überallem ganz zuoberst liegt? Waren es ein weiteres Mal berstende Vulkane? Oder wieder jahr-hunderttausende irgendwelche anderen Kräfte, die notwendig waren, die wabenartige rote Schicht zu formen, oben am Grat, von der Trümmer in Hausgröße abbrachen und zum Meer hinunterrutschten?

Vom Land aus ist diese geheime Welt kaum sichtbar. Man muss schon hierher ans Meer kommen. Ich nehme mir vor, beim nächsten Mal, wenn ich hier entlangsegele und der Wind nicht gar so treibend ist, hier anzulanden. Und mir das alles genauer anzusehen. Die Formen, die Wind und Witterung und Wellen in den Sandstein hinein gehaucht, hinein gewaschen haben, sind wie Monumente. Und während ich noch darüber nachdenke, wie ich das machen könnte mit dem anlanden an dieser faszinierenden Steilküste, tauchen vor mir im Sandsteinberg zwei Höhlen auf. Die zwei Höhlen sind genau auf der Wasserlinie, mit dem Dinghi müsste das doch möglich sein, zu der einen

hinüberzurudern, die ungefähr drei Mannslängen aufragt. Ein vollkommen abgelegener Platz, den ich hier erreicht habe – hier an der Westseite Maltas kommen keine Ausflugsboote entlang, das spielt alles drüben an der Ostküste. Die Höhle, auch sie setze ich auf meine Liste für einen windstillen Tag, ich werde sie mir ansehen. Aber jetzt, während sie langsam zurückbleibt, sieht sie mich an, ein dunkles Auge, das mich aus einem fernen Zeitalter ansieht wie das Auge eines riesigen Urwelt-Haies.

So begeistert bin ich von den Farben, den Formen, die ich hier draussen finde, dass ich meinen ursprünglichen Plan aufgebe, gleich heute zurückzusegeln in die Marina von Mgarr auf Gozo. Nach dem Sandsteinberg kommt ein tiefer Einschnitt, durch den der Südost böig von den Höhen herunter- pfeifft.  Sehr einsam hier. Dann noch eine Bucht. Und weil da ein Segler drinliegt, unter dem Berg aus dem grauen Sand, gehe auch ich dorthin, und lasse meinen Anker fallen, mitten in den Formationen. Mit Folgen. Denn kaum ist die Sonne untergegangen, fegt es zunehmend in Fallböen die Hänge herunter, bis 30 Knoten um Mitternacht. Und während ich kein Auge zumache, weil LEVJE grimmig hin- und hergeschüttelt wird in den heftigen Böen, während ich Ankerwache gehe, denke ich an unsere Lieblingsbucht Tomozina auf Cres – ebenso faszinierend schön. Ebenso einsam. Und jedesmal, wenn ich dort war, tat ich nachts wegen der Fallböen kein Auge zu.

Vielleicht haben gerade diese Buchten das ja so an sich. Wer weiß.

Limitierte Frühbestellerversion des Albums "The Sailing Bassman & Friends"

Voller Stolz verschicke ich gerade die ersten handsignierten Exemplare meines Albums „Zeitmillionär – The Sailing Bassman & Friends“. 2 Jahre Arbeit, 19 Titel, 30 internationale Musiker, 60 Studiotage. Ein riesengroßer Traum wird damit war, und wer mich kennt, weiß wie viel Leidenschaft und Energie ich in dieses Produkt gesteckt habe. Die Musik ist inspiriert von meiner Zeit auf dem Wasser und von meinen Reisen durch Amerika samt meinem Hang zu Country, Rockabilly und Blues. Zusammen mit meinem Label woold records in Hamburg planen wir nun den „offiziellen“ CD-Release samt einer coolen Veröffentlichungsparty vorraussichtlich am 29.6. in Hamburg. 

Wieso verschicke ich denn dann jetzt schon CDs, obwohl diese ja eigentlich „offiziell“ erst nach dem Release verfügbar sind? Da ich bereits viele Anfragen für die CD habe und die Fertigstellung sich aus Gründen immer weiter nach hinten verschoben hatte, haben wir uns zu einer limitierten Version für Frühbesteller entschieden. So können nun die ersten 50 Exemplare der CD zusammen mit „Seriennummer“ und persönlicher Signatur zum Preis von €15.- zzgl. Versand direkt bei mir bestellt werden. Die CDs für die Frühbesteller gehen dann sofort in den Versand und sind somit einen Monat vorher im CD oder mp3-Player! Und als weiteres Dankeschön für das lange Warten gibt es dazu spezielle VIP Tickets mit 10% reduziertem Preis und einem Freigetränk für die Veröffentlichungsparty in Hamburg. 

Dort wird neben einer Vorführung eines Teils meines Filmes „Zeitmillionär“ auch ein Großteil der 30 beteiligten Musiker anwesend sein. Wir werden natürlich Songs aus dem Album performen. Ich stehe für jede Menge Fragen zur Verfügung. Und es wird natürlich auch noch viel Live-Musik mit den großartigen Jungs von BiggsBSonic (inkl. mir am Bass) geben. Und wo so viele Musiker anwesend sind, wird sich sicher auch noch auf der Bühne viel Überraschendes und in dieser Form Einmaliges ergeben. Ich kann es grad selbst kaum abwarten, wo ich diese Zeilen schreibe :-)

Die genaue Location in Hamburg steht noch nicht fest, wir haben aber bereits ein paar sehr gute Ideen und seit gestern auch einen sehr kompetenten Berater an unserer Seite! Als Termin haben wir den 29.6. fest im Auge, denn er ist EM-spielfrei. Die Anzahl der Plätze ist auf jeden Fall begrenzt, so das frühes Reservieren angebracht ist.

Interessenten an der Frühbestellerversion der CD (30 sind jetzt noch über) oder an Tickets für die CD-Releaseparty (Die Plätze werden reserviert, die Tickets für €10.- werden aber erst vor Ort bezahlt) wenden sich bitte direkt an mich unter: [email protected] oder via facebook!

hanseboot ancora boat show: Boote, Boote, Boote

Weltpremieren, Seminare, Open Ship, Zubehör und vor allem: viel Spiel und Spaß rund um den Wassersport gibt es vom 27. bis 29. Mai auf der hanseboot ancora boat show

Boote, Boote, Boote! – Das ist das Motto der 7. hanseboot ancora boat show, die vom 27. bis 29. Mai in der ancora Marina in Neustadt in Holstein stattfindet. Rechtzeitig zu Saisonbeginn gibt es viele Premieren im Segel- und Motoryachtbereich, die in ihrem Element auch Probe gefahren werden können. Zahlreiche Aussteller präsentieren zudem an Land drei Tage lang ein umfangreiches Zubehörangebot und bieten viel Informatives und Unterhaltsames rund um das Thema Boote und Yachten.

Weltpremiere Najad 450 CC und viele weitere Neuheiten im Wasser

Im Mittelpunkt des Interesses der Besucher stehen bei der 7. In-Water Boat Show naturgemäß die Boote, die auf Deutschlands erster und größter Boat Show im Wasser der Saison in ihrem natürlichen Element, dem Ostseewasser, getestet werden können. Zu den Highlights der insgesamt 140 gezeigten Segel- und Motoryachten gehören neben der erstmals überhaupt vorgestellten Najad 450 CC auch die Deutschland-Premiere Sunbeam 22.1, sowie das schnittige Motorboot Quicksilver 755 Weekend. Erstmals werden am extra eingerichteten „Niederlande-Steg“ an Steg W größere Motor-Yachten etwa von Linssen Yachts und den Gebroeders van Enkhuizen sowie stäbige, langfahrttaugliche Segelyachten von KM Yachtbuilders und Breehorn Yachts vorgestellt. Die längste auf der hanseboot ancora boat show gezeigte Yacht ist in diesem Jahr die Mistral: Der Schoner wird von privat zum Kauf angeboten und misst 24,98 Meter Länge über Alles.

Rahmenprogramm: Tipps und Tricks von den Profis

Aber nicht nur die Boote ziehen die Besucher der hanseboot ancora boat show in ihren Bann: Ein attraktives und umfangreiches Rahmenprogramm zu Wasser und an Land lädt Skipper dazu ein, mitzumachen. „Lecks behandeln im Notfall“ heißt es etwa bei Nordtörn-Well Sailing und der Pantaenius-Yachtversicherung. An einem speziell präparierten Boot, der „Meri Crash“, können die Teilnehmer unter realistischen Bedingungen ein effektives Leckabwehr-Training absolvieren.

An Einsteiger wie auch an fortgeschrittene Segler und Motorbootfahrer wendet sich das Anlege-Training der Segelschule WellSailing. Demonstriert und geübt werden unterschiedliche Manöver. In einem speziellen Seminar zum Thema Motor und Elektrik heißt es dann „Angstfrei schrauben am ‚lebenden Objekt’“. Am 28. und 29. Mai jeweils von 10 bis 17 Uhr haben die Teilnehmer die Gelegenheit, sich in Theorie und Praxis genauer mit dem Herzstück eines Bootes auseinander zu setzen.

Beim ISAF Sicherheitstraining „Überleben auf See“ der Well Sailing-Segelschule gibt es neben einem Leckabwehr-Training Praxis-Tipps zum Einsatz der Rettungsinsel, der Feuerbekämpfung, zur Rettung über Bord gefallener Personen sowie der richtigen Handhabung pyrotechnischer Seenotsignale.

Wem dieses Training nicht ausreicht, besucht die moderne Brandübungsanlage der Feuerwehr Neustadt. Hier werden kleine und größere Brände dargestellt. Was man dagegen am besten unternimmt, kann zusammen mit den Kollegen der Feuerwehr mit verschiedenen Handfeuerlöschern geübt werden. Beim „Mensch-über-Bord-Manöver“ wird auf der hanseboot ancora boat show schließlich trainiert, wie auch eine kleine Crew eine bewegungsunfähige Person sicher aus dem Wasser wieder an Bord holen kann.

Wer einmal wissen möchte, wie es sich anfühlt, in einem echten Seenot-Rettungskreuzer auf dem Wasser unterwegs zu sein, hat dazu bei der DGzRS, der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, Gelegenheit. Mehrere Schiffe legen regelmäßig zu kleinen, kostenfreien Erkundungstouren ein. Treffpunkt ist jeweils in der Nähe des Aktionsbereichs / Wassereventfläche. „Open Ship“ heißt es dann am Samstag und Sonntag jeweils von 13 bis 17 Uhr auf dem Seenotrettungskreuzer „Hans Hackmack“, der in Nähe des Hafenrestaurants festmacht.

Schauen, shoppen und ganz viel ausprobieren

Wenn das eigene Boot noch schnell fit für die Saison gemacht oder es ausgerüstet werden muss, dann gibt die hanseboot ancora boat show gute Anregungen. Zahlreiche Aussteller, darunter auch Ausrüstungs- und Zubehörspezialist A.W. Niemeyer, präsentieren in über 70 Pagoden an Land ihre Neuheiten. Bord-Elektronik-Spezialist Raymarine zeigt neben seinem bewährten Standard-Programm etwa das neue Quantum Radar, das per WLAN-Anbindung seine Live-Bilder direkt auf die neuen Multifunktionsdisplays der eS-Serie von Raymarine übertragen kann. Radarspezialist Furuno präsentiert in Neustadt erstmals in Europa das neue DRS4D-NXT Solid State 25Watt Doppler Radar, live an Bord des Firmenbootes „Marlin“. Daneben führt Furuno weitere Bordelektronik wie z.B. Seekartenplotter im Live-Betrieb vor. Darüber hinaus können die Besucher selbst aktiv werden und sich am Strandabschnitt der ancora Marina im Stand Up Paddling versuchen, oder unterschiedlichste Kanumodelle testen.

Start Boating

Die hanseboot, Internationale Bootsmesse in Hamburg ist eine der Mitinitiatoren der bundesweiten Kampagne „Start Boating“, bei der es darum geht, einzigartige Erlebnisse an Bord von Booten und Yachten zu vermitteln. Die hanseboot ancora boat show ist das erste Wassersportevent, auf der kostenlose Probefahrten möglich sind. Auf der Kampagnenwebsite www.start-boating.de kann man sich für eine Fahrt, ob auf schnittigem Sportboot, rasanter Motoryacht oder elegantem Segelboot, anmelden. Zur Auswahl stehen unter anderem eine Bavaria Sport 300, der Golden Line Cruiser G 650, eine Hellwig Milos V 580, das Schlauchboot Mercury Ocean Runner 460, oder die Segeljolle Karu 600.

Das gesamte Programm im Netz: www.hanseboot-ancora.de/programm/

Die hanseboot ancora boat show, 7. In-Water Boat Show Neustadt in Holstein findet vom 27. bis 29. Mai 2016 in der ancora Marina in Neustadt/Holstein statt. Geöffnet ist von Freitag bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt auf das Messegelände ist frei. Weitere Informationen unter www.hanseboot-ancora.de sowie unter www.facebook.de/hanseboot.

Manöver für Einhandsegler – Folge 4 & 5 – An- und Ablegen in einer Box

VIDEO Einhand durch die Schären #4 – Anlegen in einer Box

VIDEO Einhand durch die Schären #5 – Ablegen aus einer Box

In Folge 4 & 5 meiner Videoreihe zu Einhandmanövern geht es um das An- und Ablegen in einer Box. In Schweden recht selten, sind sie aber in Dänemark und an der deutschen Ostseeküste quasi Standard. Gerade einhand und bei Wind ist es immer etwas tricky hier gute Manöver hinzuzaubern. Der Trick liegt wieder einmal in der Vorbereitung und vor allem darin, nicht zu lange mit dem Überlegen der Heckleinen zu warten, sondern dieses bereits mittschiffs zu machen um wertvolle Sekunden zu gewinnen…doch seht selbst!

Es gibt viele Handbücher für Bootsmanöver aller Art. Doch sehr wenige für Einhandsegler. So saß ich am Start meiner langen Soloreise 2014 durch die Schären ein wenig auf dem Trockenen. Ich wusste nicht wirklich, was mich dort erwartet und wie ich ohne Crew mit allen Situationen umgehen sollte. Aber so ein Schärentörn einhand wurde ja schon oft vor mir unternommen und musste also machbar sein. Von daher  verließ ich mich auf die Methode „Learning-by-doing“. Die hat am Ende funktioniert, war aber anfangs oft unschön. Denn trotz guter Vorbereitung hat man einfach immer zu wenig Zeit und zu wenig Hände. Und dabei geht es buchstäblich um Sekunden. Im Prinzip habe ich daher probiert jedes Manöver auf seine elementarsten Bestandteile herunterzubrechen und so einfach wie möglich zu halten. Und siehe da, irgendwann hatte ich meine Rezepte für alle Situationen gefunden, auch wenn dazu viel herumprobieren gehörte. Und so konnte ich dann am Ende auch endlich Einhand an einer Schäre anlegen. Ein Szenario welches mir anfangs kaum alleine zu bewältigen schien. Schon während der Reise habe ich angefangen meine Manöverrezepte auch auf Video festzuhalten. Zunächst wollte ich diese in meinen Film „Zeitmillionär“ integrieren, das hätte den Film aber extrem lang gemacht und auch sehr speziell für Nichtsegler. 

Filmtrailer „Zeitmillionär“

Daher habe ich nun, zusammen mit ein paar zusätzlichen Erklärungen auf dem Trockenen, eine Reihe von Videos erstellt, die sich speziell an Einsteiger im Einhandsegeln und an potenzielle Schärensegler richten. Und diesen dabei helfen soll, ihren eigenen Stil zu finden. Denn mit Sicherheit hat jeder Segler sein eigenes Rezept und so sind diese Videos auch nicht als Lehrvideos zu verstehen, sondern nur als Anregungen. Jedes Boot und jeder Mensch ist anders. Ich bin mit diesen Methoden jedenfalls einhand heil durch über einhundert Häfen und fünfzig Schleusen gekommen. Aber auch für Segler, die mit Crew unterwegs sind, kann es nicht schaden sich auch einmal mit Einhandmanövern zu beschäftigen. Man kann ja nie wissen, in was für Situationen man gerät. Aus Zeitgründen, und da es alles andere als einfach ist sich bei den Einhandmanövern auch noch selbst zu filmen, sind die Elemente teils etwas wild zusammengeschnitten und wackelig. Geben aber damit auch gut die zeitkritischen Situationen an Bord wieder und sind auch noch vollkommen kostenlos.

Übrigens: Den Film Zeitmillionär gibt es als Download oder DVD hier

https://millemari.de/zeitmillionaer-von-claus-aktoprak/

http://shop.segel-filme.de/zeitmillionar-komplett-hd-filmdownload-bundle.html

Videoupdate #24