Wie die Kieler Woche funktioniert
Die Kieler Woche unter besonderen Vorzeichen © Sascha Klahn
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Hauptwettfahrtleiter der Kieler Woche Fabian Bach © Segel-bilder.de
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INTERNET VERLEIHT FLÜGEL
Mit Abstand einmalig ist der Slogan der diesjährigen, besonderen Interboot © Messe Friedrichshafen
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Der Trabant wartet in seiner Garage auf bessere Zeiten.
Ich habe Post vom Amt! Genauer gesagt vom Landrat, bzw. zumindest in seinem Namen ausgestellt. Ganze 2 Wochen hat man in Wesel gebraucht, um meinen schriftlichen „Antrag auf Ausstellung einer Zulassungsbescheinigung Teil II“ in etwa so abzulehnen, wie den mündlich gestellten zuvor, über den ich im letzten Beitrag berichtet habe.
Sinngemäß steht folgendes drin: „Wir machen das nicht.“
Eine Begründung, bzw. eine Rechtsgrundlage fehlt. Ansonsten lesen sich die paar wenigen Sätze so, als würde der Mensch der sie verfasst hat, wenig Erfahrung mit dem zu Papier bringen von Wörtern haben.
Die Rechtsbehelfsbelehrung haben sie auch vergessen, aber das ist gut für mich. Denn ohne auf das Widerspruchsrecht hinzuweisen verlängert sich dadurch die Widerspruchsfrist von einem Monat auf ein ganzes Jahr. Das ist aber auch schon der einzige Fehler, der mir zugute kommt. Der Rest ist willkürlich gequirlter Amtskäse!
Besonders Makaber finde ich die Tatsache, dass diese Geschichte ausgerechnet mit einem Trabant 601 passiert, DER Frucht politischer Willkür und Symbol staatlichen Scheiterns.
Ich denke momentan nicht, dass ich zeitnah Widerspruch einlegen werde. Auf diesem Weg komme ich kurzfristig nicht zum Ziel und auch in der Behörde würde sich vermutlich nichts an der katastrophalen Arbeitsweise ändern.
Viel besser geeignet dürfte da sein, meinen Mitmenschen auf künstlerisch spielerische Art zu zeigen, was manche Staatsdiener unserer Stadt sich erlauben. Ich plane also gerade für den 3. Oktober ein wenig um. Denn die Chancen, dass der Trabant auf eigener Achse am 30. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands als Zeitzeuge durch die Gegend rollt, sind mittlerweile praktisch gleich Null!
Aber nur weil der Trabant nicht auf öffentlichen Straßen fahren darf, heißt das ja nicht, das er nicht die Wiedervereinigung feiern darf…
Bevor wir zur eigentlichen Planänderung kommen, die den Trabi betrifft, noch eine kurze Bitte an alle Menschen in Wesel:
Geht am 13. September wählen!
Dass in Wesel seit langer Zeit einiges aus dem Ruder läuft, spürt man ja an vielen Ecken. Aber es gibt auch Licht am Ende des langen, muffigen SPD Tunnels. Denn am 13. September wählen wir in Wesel unter anderem einen neuen Landrat!
Ja, den Landrat, von dessen Behörde die weiter oben erwähnte Ablehnung kam!
Der aktuell im Amt befindliche SPD Landrat dankt übrigens ohnehin in Kürze ab und stellt sich nicht der Wiederwahl. Laut Zeitungsberichten liest sich das für mich so, als fühle er sich nach 16 Jahren Regentschaft in der Kreisverwaltung langsam aber sicher überfordert.
Finde ich Klasse, diese Einsicht!
Der neue Landrat wird es nicht leicht haben, den Scherbenhaufen wieder zusammenzusetzen und den Stau von mehr als einem Jahrzehnt abzubauen. Aber es gibt da jemanden, dem traue ich das zu:
Timo Schmitz, 23 Jahre alt, FDP.
Wenn überhaupt jemand die Energie hat, den Amtsschimmel aus der Stadt und den alten Herren im Sessel die Schweißperlen auf die Stirn zu treiben, dann er!
Ich selbst habe meine Kreuzchen bereits gemacht, weil ich am Sonntag keine Zeit dafür haben werde.
Kommen wir zur Planänderung:
Eigentlich wollte ich erst nach dem 3. Oktober mit der Sprache herausrücken, aber bedingt durch den Amtsquark hat sich der Plan nun geändert.
Der Trabant sollte im September ursprünglich seine neue Zulassungsbescheinigung Teil II bekommen und parallel dazu für die Hauptuntersuchung beim TÜV vorbereitet werden. Wäre beides erledigt gewesen, hätte er am Tag der Deutschen Einheit noch einmal mit Zweitaktsound durch die Gegend knattern sollen. Mit wehender Deutschlandflagge aus dem Seitenfenster und blauer Abgasfahne hinterher, wie einst gegen Ende des Kalten Krieges millionenfach!
Anschließend wäre er zurück in seine Garage gekommen und die Operation am offenen Zweitaktherz hätte begonnen. Die alte „Spritschleuder“ wäre rausgeflogen und vielleicht in ein Museum oder einen Trabant mit H-Kennzeichen gewandert.
Denn unser Trabant braucht den alten Zweitakter in Zukunft nicht mehr, er wird zum Elektroauto umgebaut.
Dafür haben wir ihn gekauft, nach langer Planung und viel theoretischer Vorbereitung.
Die Idee dazu liegt bereits mehrere Jahre zurück, bisher hatten wir nur einfach nicht genug freie Zeit zur Verfügung, um so ein Projekt erfolgreich umzusetzen.
Mittlerweile wird aber wieder etwas mehr Zeit frei. Die Restauration von Morgenstern ist zwar noch nicht abgeschlossen, aber es herrscht kein Zeitdruck mehr. Viele andere Projekte befinden sich ebenfalls in den letzten Zügen und da wir erst im Frühjahr 2023 zur nächsten längeren Reise mit der Segelyacht starten können, passt das Elektroauto-Projekt jetzt ganz gut in unsere Planung.
Dass wir erst 2023 wieder mit Morgenstern aufbrechen können, dürfte für einige jetzt auch überraschend kommen. Wahrscheinlich wird das Schiff bereits ein Jahr früher endgültig fertig sein, aber Sabrina hat Anfang diesen Jahres eine sehr aufwändige Kieferorthopädische Behandlung begonnen, die uns eben bis 2023 hier festhalten wird. Um es kurz zu machen:
Fast jeder Zahn in Sabrinas Mund wird im Laufe der nächsten Jahre mittels einer Art durchsichtiger Zahnspange und diverser anderer Eingriffe ganz langsam aber sicher, in vielen kleinen Schritten, wieder gerade gerückt. Die Behandlung ist unumgänglich und muss jetzt gemacht werden, damit sie nicht in einigen Jahren Probleme bekommt.
Letztendlich passt das für uns ganz gut. Wir haben keinen Stress mit Morgenstern und können die Bordkasse noch etwas auffüllen.
Für den Trabant bleibt so auch noch etwas übrig und er soll nach dem Umbau für das ein oder andere kleinere Abenteuer an Land verwendet werden. Deshalb haben wir uns eben vor kurzem zu diesem Projekt entschlossen.
Das ganze ist sehr aufwändig, keine Frage.
Man wird bei so einem Umbau quasi zum Hersteller. Es gibt ein Protokoll, an das man sich exakt halten muss und es existieren genaue Vorgaben, die das fertige Fahrzeug erfüllen muss.
Aber damit komme ich klar. Der Trabant wird, wenn er fertig ist, nach dem sogenannten „MB FZMO 764“ Genehmigungsverfahren abgenommen. Das ist eine Richtlinie des TÜV, die jedes technisch relevante Bauteil des Elektroautos regelt. Das Dokument enthält 18 Seiten, vollgepackt mit technischen Anforderungen.
Nach diesem Dokument habe ich vor einiger Zeit bereits die technischen Details geplant und einen Großteil der Komponenten für den Trabi gekauft.
Letztes Wochenende haben wir dann die Bordkasse etwas erleichtert und einen größeren Satz LiFePO4 Akkus geordert. Insgesamt 32 Zellen mit jeweils 200Ah Kapazität. Davon bekommt der Trabant 24 Zellen und Morgenstern 8 dieser Blöcke.
Der Akku für den Trabi wird damit 15kWh Energieinhalt haben und die Verbraucherbank von Morgenstern satte 5kWh, bzw. 12V/400Ah. Diese 400Ah in Form von LiFePO4 Zellen sind für uns der absolute Traum und werden das Schiff elektrotechnisch ins 21. Jahrhundert katapultieren.
Noch dazu fällt dieser Akku finanziell nicht bedeutend ins Gewicht. Denn ab 32 Zellen bekommt man beim Hersteller der Akkus so viel Mengenrabatt, dass wir für den Akku der Morgenstern unterm Strich nur wenig mehr bezahlen, als für klassische Bleiakkus.
Da wir bereits seit einem halben Jahr ein vollständiges LiFePO4 System mit einem 60Ah Testakku an Bord haben, was sich in der Praxis bestens bewährt hat, wird das ein relativ kleines Projekt, den 400Ah Akku einzubauen.
Aber zurück zum Trabant:
Ziel ist es jetzt, die Vorgaben des TÜV umzusetzen und einen kompletten Elektroantrieb in den Trabant einzubauen. Bis Ende des Jahres soll er dann fertig sein und eine Zulassung als E-Auto bekommen. Natürlich mit Vollabnahme, die ist für so ein Projekt ohnehin vorgeschrieben.
Die Zulassung ist jedoch selbst bei Einhaltung aller Vorschriften ein anderes Thema, das noch spannend werden dürfte. Zumindest hier in Wesel am Rhein.
Aber vielleicht ist ja dann der Timo hier der Boss und setzt das um, was er in seinem Wahlprogramm verspricht:
„Persönliche Termine in der Kreisverwaltung kosten Zeit und Nerven und sind in den meisten Fällen nicht nötig. Der Kreis Wesel braucht eine digitale Bürgerplattform, über die alle bügerbezogenen Dienstleistungen online vollzogen und beantragt werden können. Gleichzeitig gibt es keine Wartezeiten für diejenigen, die den klassischen Weg in die Verwaltung bevorzugen. Willkommen im 21. Jahrhundert, lieber Kreis Wesel!“
Timo, ich zähl auf dich und bringe jetzt meinen Wahlbrief zu Post!
Diesel-Außenbordmotoren von Oxe und BMW © Daniel Stenholm
Exklusiv für Mitglieder des ADAC sowie von DSV- und DMYV-Vereinen, veranstaltet das „Forum Sportschifffahrt“ ein eintägiges intensives Trailer-Training. Die Kurve der schmalen Straße ist nicht einsehbar. Kurz nach dem vorsichtigen Einfahren kommt ein Traktor entgegen, der nicht ausweichen kann. Nun bleibt keine andere Möglichkeit, als das Gespann mit Boot etwa 300 Meter rückwärts bis zur
Die Peking vor ihrem Ursprungsort, der Werft Blohm und Voss © Peter Bremme
Die Juroren des Best of Boats Award vor der Messekulisse © Kerstin Zillmer
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Der deutsche Wirtschaftsprofessor Sebastian Kummer erlebte die Corona-Krise allein auf einem Segelboot im Mittelmeer. Kein Land durfte er anlaufen, er versteckte sich wochenlang in Buchten vor der Küstenwache. Seine Odyssee dauerte 90 Tage. Sebastian Kummer fühlt sich wie ein Pirat – und sieht mittlerweile auch so aus. Der Bart ist struppig, die schlohweißen Haare reichen
Sa., 05.Sep.20, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2288, 21.218 sm von HH
‚Fenua‘ bedeutet Heimat und alles, was in Französisch Polynesien hergestellt wird, trägt dieses Gütesiegel. Viel wird hier nicht produziert, aber auf das scheint man stolz zu sein: das berühmte Hinano ist Fenua-Bier. Schönheitsprodukte aus Kokos-Öl sind ‚Fenua‘, im Supermarkt hat man die Wahl zwischen Kartoffeln ‚USA‘ und Kartoffeln ‚Fenua‘.
Und dann gibt es noch das Fenua-Muster. Ein Hawaii-Hemd-Muster in Reinkultur. Das wiederkehrende Thema sind großformatige Philodendron-Blätter und Hibiskus-Blüten. Rucksäcke, Tassen, Taschen, Mouse-Pads und Servietten. Kein Gegenstand, der nicht mit Fenua bedruckt wird. Von Schüler bis Greis, jeder trägt Fenua: Fenua-Hemden, Fenua-Hosen, Kleider, Mützen und Flip-Flops. Und natürlich Maske im Fenua-Style. Für den normalen Mitteleuropäer ist Fenua ein Kulturschock. Es werden Farben kombiniert, die dem Auge Schmerzen bereiten.
Farbharmonie – drauf gepfiffen!
Farbenlehre – nie gehört!
Pastell-Töne – für Feiglinge!
Bunt, bunter, Fenua. Normale Klamotten in den Shops zu finden, fast unmöglich. Ein einfarbiges T-Shirt hat zumindest Fenua-Applikationen an den Ärmeln oder Brusttasche. Für Menschen wie mich, die eher Ton-in-Ton-Kombinationen bevorzugen und einen Mix von Komplementärfarben meiden, ist Fenua eine echte Herausforderung.
Typischer Klamottenladen – Hardcore Fenua
Bunt, bunter, Fenua
Der allgegenwärtige Philodendron im XXL Format dient als Mustervorlage
Aber man gewöhnt sich an alles. Nach anderthalb Jahren im Land bin ich weich gekocht. Wenn die Netzhaut täglich mit einem Feuerwerk an Farben beschossen wird, erscheint einem nach kurzer Zeit die eigene graue Bettwäsche bedauernswert trostlos. Abhilfe muss her.
Es gibt in Papeete Stoffläden wie Tannennadeln im Wald. Und die Läden sind gut besucht. Kein Wunder, kostet ein Fenua-Hemd doch schnell hundert Dollar. Da näht Frau oder Mann doch lieber selber ein Kleidchen. Tonnenweise gehen täglich die Stoffe über den Tresen. Ich habe einen Jungen gesehen, der für Mutti mit dem Handy das neue Sortiment Stoffballen abgefilmt hat. „Wieder zurück, weiter links“, schallen Muttis Kommandos aus seinem Handy.
Die Stoffe kommen aus Taiwan, Japan und China, nur die Muster sind Fenua.
Kunterbunte Stoffläden – große Auswahl, kleine Preise – 5 bis 12 Dollar der Meter (1,20 bis 1,50 Breite)
Da wir endlich im Besitz neuer Kopfkissen sind und die alten Stinker auf den Sondermüll gelandet sind, fehlt es nur noch an neuen Kissenbezügen. Nach einiger Sucherei werde ich fündig. Es gibt Fenua auch in dezenter Art und bald hat die Atanga-Crew neue Kissenbezüge zu grauen Laken. Fenua für Anfänger sozusagen.
Fenua light für Anfänger – die Kissen gehören übrigens alle Achim – Prinz Erbse mag es komfortabel
Uns gefällt es gut mit den Kissen und wir haben Blut geleckt. Da trifft es sich gut, dass unsere beige Laken-Garnitur sich in so einem fleckigen Zustand befindet, dass man sie nur noch im Dunkeln zum Trocknen raus hängen mag. Also soll ein neuer Satz Laken her. Unsere drei Matratzen haben unmögliche Formen, es sollen aber trotzdem Spannbettlaken sein, daher ist das nicht meine Lieblings-Näherei. Aber voila! Hier soll man wohl heiße Südseeträume bekommen.
Wir geraten in einen Fenua-Blutrausch. Aus den Stoffresten nähe ich eine neue Einlage fürs Brotkörbchen und etliche Mund-Nase-Masken. Und so schnell ist kein Ende in Sicht. Der Skipper ruft nach Fenua-Schlafanzughosen und der Plan steht, die grauen Laken sollen ebenfalls ersetzt werden. Warum nicht ins übelste Fenua-Regal greifen? Grüne Blätter auf türkisen Grund mit pinken Hibiskus und gelben Tiare-Blüten?
Wenn wir hier schon heimisch werden (müssen), dann auch farblich.
Fenua für Fortgeschrittene für feuchte Südseeträume