Kategorie: News & Blogs

ADAC Langfahrt Interviews: Mit Traumboot auf Traumtour

Abseits der üblichen Pfade segeln Annemarie Auer und Volker Frank um die Welt. Derzeit befinden sie sich an der US-Ostküste und erzählen über ihre bisherige Reise. Ihr Zeitplan: „Open End.“   Spektakulär. Anders kann man die Bilder nicht beschreiben, die es auf der Website der beiden Weltumsegler Annemarie Auer und Volker Frank mit ihrer CNB66

Corona: Reisewarnung für große Teile der Niederlande

Fast überall in Europa steigen die Corona-Fallzahlen. Auch die bei Bootsportlern beliebten Niederlande sind davon betroffen. Vor Reisen in Teile des Landes wird nun vom Auswärtigen Amt gewarnt. Wegen steigender Infektionszahlen hat das Auswärtige Amt Reisewarnungen für große Teile der Niederlande ausgesprochen. Betroffen sind unter anderen die Provinzen Nordholland mit Amsterdam, sowie Südholland inklusive dem

Tutima – eine Ära in Pink

Tutima

Die Tutima Crew bei ihrem letzten Rennen in Kiel © Felix Diemer

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Tutima – eine Ära in Pink

Tutima

Die Tutima Crew bei ihrem letzten Rennen in Kiel © Felix Diemer

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TED-Talks-Kurator Chris Anderson investiert in Candela

Die weitere Entwicklung der Candela wird sich deutlich beschleunigen © Werft

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TED-Talks-Kurator Chris Anderson investiert in Candela

Die weitere Entwicklung der Candela wird sich deutlich beschleunigen © Werft

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Wer ein Gesetz bricht …

Mo., 14.Sep.20, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2297, 21.218 sm von HH

… darf sich nicht über eine Strafe wundern. Unser Gesetzesbruch besteht im Beschreien, dass  die ‚tu-was-Liste‘ so prima schnell kürzer wird. Soll man nicht tun. Nie. Niemals. Unter keinen Umständen. Prompt kommt Murphy um die Ecke in Gestalt von Achim. Einen kurzen Moment mit dem Fahrrad an Deck nicht aufgepasst, gegen die Sprayhood geschlagen und schon baumelt die Kunststoffscheibe lose in den Angeln. :roll: Okay, über kurz oder lang wäre es sowieso passiert: einsetzt stellen wir fest, dass die Nähte an den Fenstern morsch sind. Ich schaffe es locker mit dem kleinen Finger die andere Seite ebenfalls raus zu drücken. Der Stoff ist tip-top, nur die Nähte hat es mit den Jahren aufgelöst.

Und nun? Nach unseren letzten Erfahrungen mit dem Rigger soll die Sprayhood auf keinen Fall zum Segelmacher hier in Tahiti. Unsere Sprayhood ist ein Wunderwerk deutscher Handwerks-Kunst (Segel-Raap in Hamburg-Harburg war der Schöpfer). Keine Falte, keine Fehlnaht trübt die Optik. Das Ding passt auf den Millimeter genau und so soll das bleiben.
Daher wollen wir die Kunststoff-Scheiben nicht tauschen (lassen), sondern wieder einnähen. Dafür die Nähmaschine zu nutzen, ist uns zu riskant. Wir würden den Kunststoff so perforieren, dass er reißt wie Toiletten-Papier. Daher möchten wir die alten Löcher, sowohl in Stoff als auch im Kunststoff, wieder benutzen.

Das alleine zu nähen ist fast unmöglich. Wohin man zielen muss, erkennt man nur von der Seite auf der man sich befindet. Um sich die andere Seite der Naht in Sicht zu drehen, fehlt schlicht der Platz. Ein Einzelkämpfer müsste also nach jedem Nadelstich ums Cockpit herum laufen auf die andere Seite.
Wir wagen daher ein Ehegatten-Experiment. Wir wollen gemeinsam nähen. :mrgreen:
Gemeinsam an einem Werkstück arbeiten, auf engstem Raum, das muss nicht gut ausgehen. In diesem Fall hilft, dass wir durch die Scheibe getrennt sind.
Drei Tage, sechs krumme Nadeln und tausend Anweisungen später ‚mehr rechts – nein – das andere rechts; tiefer – tiiiefer einstechen; halt die Nadel senkrechter – weißt du, was senkrecht ist?; das kann doch nicht sein, dass du nicht triffst – hallo! – nicht da; Aaaachtung, du stichst daneben, mehr links‘,  ist es vollbracht. Wir sind zufrieden wie Bolle, haben uns nicht mal die Augen ausgestochen und haben eine Sprayhood, die so gut aussieht wie zuvor. Das war mal echtes Teamwork auf Atanga.

Achim sticht von außen

Wir wechseln häufiger mal die Position – alle Plätze sind aber gleich unbequem

Worked like machines – unsere Nähte

Monique und Guirec kommen ins Kino

Monique und Guirec kommen ins Kino

Flussfahrt mit Grace

Valerian Dahmen am Steuer der Grace © Kerstin Zillmer

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Flussfahrt mit Grace

Valerian Dahmen am Steuer der Grace © Kerstin Zillmer

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Von Ärzten, Experten und Stümpern

Fr., 11.Sep.20, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2294, 21.218 sm von HH

Tief in unserem Inneren haben wir Neuseeland eigentlich schon aufgeben. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber nun soll doch eine neue Brille her und die ersten Ärztebesuche seit zwei Jahren stehen an.  Wegen der Sprachbarrieren wollte ich das lieber bei den Neuseeländern abarbeiten, aber alle Befürchtungen waren unbegründet. Die jungen französischen Ärzte auf die ich treffe, sprechen ausgezeichnet Englisch. Die Praxen wirken modern, sauber und aufgeräumt. Wartezeiten gleich null. Innerhalb weniger Tage bekomme ich überall Termine. Auch ein Besuch in einer ambulanten Klinik verläuft ebenso leichtgängig. Blutabnahme, Röntgen und einen Arzt finden, der die Diagnose stellt, alles ist innerhalb einer Stunde erledigt. Das Ergebnis ist erfreulich: die Patientin ist gesund, lediglich alt geworden. :mrgreen:

Den richtigen Optiker zu finden, ist schon schwieriger. Es gibt in der Innenstadt zwar vier, fünf Geschäfte, aber nicht alle Gespräche verlaufen erfreulich. In einem Laden erkennt der ‚Optiker‘ trotz Einsatz eines ‚Lesegerätes‘ nicht, dass ich Gleitsichtgläser trage. Aber dann werden wir doch fündig und geraten an eine kompetente Dame. Die neuen Gläser sollen in ca. drei Wochen aus Frankreichreich eingeschickt werden.

Und dann ist da noch unser Rigger. Achim konnte ihn am Ende doch überzeugen, dass der Tausch des Vorstags prima hier in der Marina erfolgen kann. Da unsere Fock von einer unüblichen Rollanlage (Reckmann – Technik vom Feinsten, aber recht selten auf Schiffen zu finden) aufgerollt wird,  hat der junge Mann bereits vor drei Wochen die Gebrauchsanweisung dafür erhalten. Statt einer Pressung oben im Masttop, so wie wir es jetzt haben, hat Achim bei ihm eine Starlock-Verbindung bestellt. So weit, so gut.

Pünktlich erscheinen Rigger Jonathan und sein Gehilfe Tetuanui. Als erstes gehen die beiden ans Werk, um durch Lösen aller Wanten Spannung vom Vorstag zu nehmen. „Halt, stopp, nicht nötig!“, kann Achim helfend einschreiten, „Die Rollanlage hat eine Spannschraube, damit wird das Vorstag gelockert“, hilft er den beiden. „Der Spaken hat sich doch gar nicht die Gebrauchsanweisung angeguckt“, raunt Achim mir böse zu.
Jonathan entert sich behände den Mast empor und löst das Vorstag an seiner Verbindung. An einem Tampen wird das sechszehn Meter lange Drahtteil herunter gelassen. Das Stag darf nicht geknickt werden. Ein Profil aus Aluminium, das zur Aufnahme des Segels dient, ummantelt das Stag und dieses Profil mag keine Knicke.

Das Vorstag wird von Jonathan am Mast gelöst

Möglichst ohne Knick das Vorstag transportieren

Wohlbehalten landet das Vorstag auf dem Steg. Jonathan schreitet zur Tat und will die Rollanlage öffnen. Ganz wohl ist ihm anscheinend selber nicht dabei. Die Gebrauchsanweisung liegt aufgeschlagen neben ihm. Er holt schon mal vorsorglich eine Decke zum Auffangen der Kugeln aus dem Kugellager in der Rolle.
Achim springt von seinem Beobachtungsposten auf dem Vorschiff schnell dazu. „Nein, stopp, aufhören! Man muss die Rollanlage nicht öffnen. Wollt ihr die Kugeln hier im Wasser versenken? Ihr braucht nur den Draht durch die Anlage schieben, mit einer Mutter sichern und zurück holen.“ Mit geblähten Nasenflügeln und rollenden Augen kommt Achim zu mir zurück. „Der weiß nix, gar nix“. Aus ‚Spaken‘, wird ‚Trottel‘. Achim bleibt jetzt als Aufpasser bei den beiden Experten stehen: „Ist besser so“.

Schließlich rückt Jonathan damit heraus, dass er gar kein Starlock-Teil bestellt hat und das Vorstag wieder mit einer Pressung versehen werden muss. Achim lässt ihn erst mal stehen. „Warum habe ich mit dem Idioten überhaupt was besprochen?“ Was für eine Karriere – vom Spaken zum Idioten innerhalb von drei Stunden. Achims Nasenflügel hören gar nicht mehr auf sich zu blähen, da ist mal jemand richtig sauer.

Nun ist es nicht mehr zu ändern. Das Vorstag liegt auf dem Steg und soll auch wieder ran. Wer weiß, wann der Experten-Rigger jemals das richtige Teil heranschaffen kann. Also muss der lange Eimer zum Werkstattwagen von Jonathan getragen werden, in dem sich die Presse befindet. Der Wagen steht gegenüber von Atanga – getrennt von einem breiten Graben. Aber mit fünf Leuten bekommen wir das Stag knickfrei hin und her balanciert.

Über diesen Graben soll das Stag

Ende gut, Stag gut? Wollen wir mal hoffen. Der Draht soll aus Frankreich stammen und keine China-Ware sein. Immer positiv denken. Jonathan ist um eine Reckmann-Erfahrung reicher, Achim um ein paar graue Harre und wir um tausend Euro ärmer – und haben wieder eine Pressung. So schließt sich der Kreis.

Wahrscheinlich hätten wir damit noch ewig weiter segeln können – aber das ist so eine Sache mit Wahrscheinlichkeiten