Neustart für Neustadt
Das Hamburg ancora Yachtfestival startet im Mai 2022 neu © Messe Hamburg
Das Hamburg ancora Yachtfestival startet im Mai 2022 neu © Messe Hamburg
Eine der vielen Messstationen, die Daten auf der MOSAIC Expedition über ein Jahr lang gesammelt haben © AWI / CC-BY 4.0
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Die künftige ELWIS-App © Kerstin Zillmer
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Mo.,31.Jan.22, Neuseeland/Whangarei, Tag 2802, 24.688 sm von HH
Das Vorschiff ist frei von Holz – an den gut zugänglichen Stellen. Reste gibt es nur noch dort, wo irgendetwas auf Deck montiert ist. Der Mast zum Beispiel. Oder tragende Teile, wie die Wanten. Der Mast soll zwar demnächst runter, aber so recht findet sich auf der Werft kein vernünftiger Platz dafür. Eine Schwachstelle von Norsand, dass sie kein gutes Masten-Lager haben.
Das Deck ist Holz frei – nur hinterm Cockpit gibt es noch ein wenig Fläche
Die Relings-Füße stehen auch noch auf dem Teak. Da bin ich ganz froh drüber. Mit Reling ringsherum arbeitet und wohnt es sich in über drei Meter Höhe noch mal so sicher.
Klampen und Genua-Schienen haben wir zunächst auch ausgespart. Das macht uns zwar mehr Arbeit darum herum zu arbeiten, aber die Demontage dieser Teile hinterlässt dicke Löcher im Deck. Diese dürfen wir nicht schließen, weil wir sie später wieder verwenden wollen. Außerdem müssen dafür im Schiffsinneren die Deckenverkleidung abgeschraubt werden. Dafür müssen Schränke und Kojen leer geräumt werden. Und deshalb bin ich dafür, dieses Chaos noch etwas hinaus zu zögern.
Jetzt wo das Vorschiff Holz frei ist, hat Achim die A-Karte gezogen. Er klopft das Holz an den Seiten weg. Unmöglich sich dort anständig zu bewegen. Im Stehen gegen den Strich hämmern – nein, die Kraft habe ich nicht. Wir machen das zur Chef-Sache. Ich bekomme im Gegenzug „ehrenvolle“ Aufgaben: die Umrandungen weg zu klopfen. Möglichst so, ohne Schäden am Gel-Coat und den Fensterrahmen zu hinterlassen.
An den Seiten ist es Quälkram
in jeder Position – es ist einfach zu wenig Platz vorhanden
Das Stecheisen ist inzwischen eine Art Freund geworden. Ein tolles Werkzeug. Aber auch brandgefährlich. Der Winkel in dem man es hält, entscheidet zwischen Sieg und Niederlage. Richtig angesetzt, rutsch es unter den Kleber und malt glückliche Gesichter. Stimmt der Winkel nicht, gibt es hässliche Löcher im Deck. Die sind nicht so tragisch, weil sowieso noch geschliffen und gespachtelt wird. Aber ein (unnötiger) Arbeitsgang mehr. Es gibt Löcher von uns beiden – nur mal so. Fürs Protokoll.
Das Stecheisen – Freund und Feind in einem Werkzeug – hier Freund
Schwerer wiegen da Verletzungen am Gelcoat. Gelcoat ist ein Polyester-Harz, was zur Versiegelung eines GFK-Rumpfes oberhalb der Wasserlinie dient. Auch unser Cockpit hat einen Gelcoat-Überzug. Solche Schäden auszubessern, dazu braucht man viel Erfahrung und Geschick. Einfach mit Lack überpinseln geht leider nicht. Bei der Atanga-Crew ist diese Erfahrung nicht ausgebildet. Für die zwei peinlichen Abplatzer am Cockpit (beide von mir – jaaaa – auch fürs Protokoll) müssen wir nun Jemanden finden, der das beseitigen kann. Aber das ist Schönheit. Das kommt ganz zum Schluss.
Ärgerlicher Gelcoat-Abplatzer – Shit happens – das Stecheisen – dein Feind
Die zweite „ehrenvolle“ Aufgabe ist das Abschleifen der schwarzen Kleber-Reste. Ein ganz guter Job. Man sieht, was man schafft. Ich komme ganz gut voran. Da dürfte ich bald Achim hinten am Holz eingeholt haben.
So sieht es geschliffen aus – der schwarze Kleber ist runter
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TRANS-OCEAN GATE – WIE DAS LEBEN WEITERGEGANGEN IST
Es wird heiß beim nächsten Refitschritt der Tally Ho © Leo Sampson
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NACH 3 JAHREN SENDEPAUSE ODER SENDESCHLUSS?
Ein Blog, der nach dem Herzen greift, weil er unverblümt die Probleme eines Weltumsegler Paares mit einem guten Sinn für Realitäten, in Worte giesst, wobei kein Auge trocken bleibt. Der Blog schildert ohne Schönmalerei die Schattenseiten von Blauwasserseglern, die in Zeiten der Pandemie nur noch nach Hause wollen. Die beiden haben ihr Schiff von Seattle mit dem Truck quer durch USA an die Ostküste verladen, von dort den letzten Sprung über den Nordatlantik gemacht, und sind im Oktober 2021 in Lanzarote gelandet, um in der Sonne nun ihre Wunden zu lecken. Die Skipperin hat die Nase voll vom Segeln derweil ihr Skipper die seine als halbvoll bezeichnet. Der Liegeplatz jedenfalls ist bis Ende 2022 bezahlt
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Betrüger locken im Internet mit extrem niedrigen Bootspreisen © Screenshot float
float-Autor Tommy Loewe (re.) ist neben Jan Lohrengel auch dabei © Jan Lohrengel
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ADAC begrüßt die Vorstellung des neuen Leitfaden für Hausboote von BVWW und VBS.
In der vergangenen Woche nahm der ADAC als Partnerverband an der Vorstellung des neuen technischen Leitfadens für Hausboote vom Bundesverband Wassersport (BVWW) und dessen Verband der Sportboot- und Schiffbau-Sachverständigen (VBS) teil. Rund 70 Teilnehmer wohnten der Vorstellung bei, neben Herrn Dr. Steffen Häbich, Bereichsleiter Special Interest des ADAC auch Vertreter des Deutschen Boots- und Schiffbauverbands (DBSV), des Deutschen Motoryachtverbandes (DMYV) sowie der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).
Der Vortrag diente zur Vorstellung und Diskussion über den Leitfaden. Das Feedback war von allen Seiten gut, einige Anmerkungen werden nun auf Umsetzung geprüft.
Der Leitfaden definiert erstmals ein Unterscheidungskriterium zur Abgrenzung der Gattung Hausboot zum konventionellen Motorboot. Er bietet eine Übersicht der bestehenden Regeln und schafft für die kritischen Punkte sinnvolle Regeln, die einen sicheren Betrieb ermöglichen. Zusätzlich verweist er auf weitere Möglichkeiten wie ein Hausboot bessere Umweltverträglichkeit/Nachhaltigkeit und Anforderungen der Barrierefreiheit erfüllen kann. „Der Leitfaden ist daher für alle Interessensgruppen, die mit dem Thema Hausboot in Berührung kommen, in vielfacher Hinsicht äußerst nützlich“, so Dr. Steffen Häbich.
„Es freut uns sehr, dass der Bundesverband Wassersportwirtschaft sich gemeinsam mit dem Verband der Sportboot- und Schiffbausachverständigen auf den Weg gemacht hat, diese große Sicherheitslücke zu schließen“, Dr. Steffen Häbich,
In Zukunft soll der Leitfaden den Beteiligten wie Bootsbauern, Bootshändlern, Versicherern, Finanzierern und vor allem auch Behörden und Kunden einfacher machen, die Sicherheit des Fahrzeugs objektiv einzuschätzen. Eine entsprechende Check-Liste wird künftig zu diesem Zweck erstellt.
Der Leitfaden steht hier auf der Website des BVWW zum Download bereit.
Die fast 400m lange Maersk Mumbai lief letzte Nacht vor Wangeooge auf Grund © Havariekommando
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Mi.,19.Jan.22, Neuseeland/Whangarei, Tag 2790, 24.688 sm von HH
„Macht doch House Sitting“, rät uns unsere Nachbarin Carla als wir mit ihr über eine Unterkunft außerhalb vom Schiff sprechen. Spätestens wenn wir in der Halle sind, dürfen wir nicht mehr an Bord wohnen und brauchen eine Ausweichunterkunft. Da bringt Carla das House Sitting ins Spiel.
Vielleicht ist es auch ganz angenehm schon früher das Boot zu verlassen. Im Augenblick hält sich das Chaos an Bord zwar noch in Grenzen, weil wir nur an Deck arbeiten und das halbe Cockpit als Lagerraum für unser Werkzeug nutzen können, dank dauerhaft aufgebauter Kuchenbude. Vom Wetter her wäre das eigentlich nicht nötig, im Gegenteil – häufig ist es viel zu heiß in der Bude, aber das gibt Entspannung unter Deck.
House Sitting, hm, wir wissen nichts darüber. Ich mache mich schlau und werde Mitglied (52 Euro Jahresgebühr) auf der größten House Sitting Seite in Neuseeland. Was mir dort an Angeboten entgegen prasselt, beeindruckt mich. Whangarei ist mit 50.000 Einwohnern ja eher eine Kleinstadt, trotzdem finde ich sofort zehn verschiedene Angebote im Umkreis von dreißig Kilometern. Zum Vergleich: eine entsprechende Seite für Deutschland bietet 32 Annoncen für die gesamte Republik. Ich hatte nicht gewusst, dass es solche Angebote zu Hause überhaupt gibt. Aber im Kiwi-Land scheint House-Sitting sehr beliebt zu sein.
Das Prinzip ist einfach. Menschen, die in den Urlaub fahren, brauchen jemanden der sich um Hund, Katze und die Hühner kümmert. Manchmal wird auch Rasen mähen und Unkraut puhlen erwartet. Dafür darf man kostenlos in deren Haus wohnen. Voila.
Ich melde mich bei einem Paar mit zwei Hunden und einem zu gießenden Kräuter-Beet. Prompt trudelt eine Antwort rein, wir sollen übermorgen vorbei kommen.
Wir haben keine Idee, was uns erwartet. Geschniegelt und mit sauberen Fingernägeln fahren wir vor. Ein großes Haus in steiler Hanglage. Sechs Lämmer grasen auf der dazu gehörigen Wiese. Ruhige Lage mit tollem Blick in die Berge.
Unser Heim für zwei Wochen mit Auto nur für den HUndetransport
Der Blick von einer (!) der Terrassen
Ich bin innerlich auf eine peinliche Befragung eingestellt, ähnlich wie bei einem Vorstellungs-Gespräch. Auf das unerträgliche „Warum wollen Sie ausgerechnet in unserem Unternehmen arbeiten?“, bereite ich mich vor mit „weil Hunde meine Lieblingstiere sind.“ Hoffentlich wächst mir keine Pinocchio-Nase – bin ich doch Team Katze.
Graham und Julie sind nett und unbefangen. Auf der Terrasse gibt es ein kaltes Getränk und wir lernen die Hunde kennen. Der Liebling der Hausherrin ist Marley. Ein Cockerspaniel. Zwölf Jahre alt und auf einem Auge blind. Sally ist ein Mischling, 14 Jahre alt und von Geburt an taub. Und beide haben Arthrose. Was für ein Gespann.
Morgens (früh, sehr früh – am liebsten schon um 6:00 Uhr) werden die beiden zum nahe gelegenen Park gefahren. Im eigens dafür zur Verfügung stehenden Hundeauto. Die Hunde sind nach zwanzig Minuten erschöpft und wollen dann wieder heim. Das war’s. Mehr müssen wir nicht machen mit den Tieren. Allerdings sind sie ständig Graham um sich gewöhnt, so dass wir sie nur vier Stunden am Tag alleine lassen dürfen.
Okay, das klingt machbar.
Ich staune. Nach einer Stunde Plauderei ist alles klar. Keine Bedenkzeit seitens unserer Gastgeber. Kein Zögern. Keine Geheimabsprachen oder Zeichen. Ich hatte erwartet, dass wir auf Herz und Nieren geprüft würden. Schließlich überlässt man total Unbekannten das eigene Haus und die geliebten Hunde. Dass wir unsere Zuverlässigkeit irgendwie beweisen, mit Geschichten vergangener House Sittings aufwarten müssten. Nö, nichts dergleichen. Handschlag: „Wir sehen uns am 13. Februar. Dann bekommt Ihr eine Einweisung ins Haus, eins unserer Lämmer hat es bis in die Gefriertruhe geschafft, wir braten eine Keule und am nächsten Morgen zeigen wir euch die Parkrunde mit den Hunden und dann fahren wir in den Urlaub. Einverstanden?“
Ja, einverstanden. Das wird spannend.
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