Kategorie: News & Blogs

Katamaran mit einem Rumpf

Noch nicht im Wasser, aber schon fleißig geordert © Werft

Katamaran mit einem Rumpf

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Arkea Ultim Challenge: Wie Laperche zurück ins Rennen will – Auch Coville gehandicapt

Der Havarist Tom Laperche hat Kapstadt erreicht. Er musste lange warten, bis abflauender Wind und weniger Wellengang ihm das Einlaufen in den Hafen erlaubten. Sein Team hat mit den Reparaturen begonnen. Weiterlesen →

Deutsche Segler hoffen auf Olympiamedaillen

Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer fokussieren sich auf Olympia © sailingenergy

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Minenstadt  Blinman

19.Jan.24,  Australien/SA/Blinman, Tag 49 Roadtrip,  4.089 km total, 44 Tages-km

Nach drei Tagen im Busch soll es eine heiße Dusche geben. Wir stoppen in Blinman und landen auf dem hässlichsten Campingplatz der Reise. Abgestellt auf Schotter (28 Dollar) hinter dem „Hotel“,  was dazu gehört. Der Dorf eigene Generator wummert im Hintergrund.
In der Küche hängt ein Warnhinweis, bitte kein Leitungswasser in den Wasserkocher geben. Dieser ginge  davon kaputt. Na, das lesen meine Haare ja ganz besonders gerne. :mrgreen:
Im Duschraum riecht es nach Schwefel und sämtliches Porzellan hat schwarze Verfärbungen. Die  Armaturen sind übelst angelaufen. Dass Australien voll mit Metallen, Mineralien und Bodenschätzen ist, war klar. Aber in dieser Heftigkeit?

Blinman Hotel

Unschöner Campingplatz

Schlechtester Platz bisher

Alles andere im Dorf hat geschlossen.  Der Dorfladen. Das Café. Und die Information, die auch Touren durch die Mine anbietet. Saure Gurken Zeit. Wir sind mal wieder die einzigen Gäste. Staubige Straßen führen durch den Ort. Eine Hauptstraße und eine Nebenstraße. Wikipedia verrät, dass in Blinman noch 43 Menschen leben.

Blinman heute – fast verlassen und aufgegeben

Alte Häuser sind verlassen in Blinman

Das war einmal anders, wie wir auf einem Rundweg rund um die alte Kupfermine erfahren. In die Mine kommen wir zwar nicht, aber der oberirdische Teil ist kostenlos zugänglich und vom Feinsten mit Schautafeln bestückt. Da hat Australien echt was drauf. Klasse.
1859 entdeckte ein Schäfer, Robert Blinman, Kupfer auf seiner Weide. Schnell wurde dieser Fund ausgeschlachtet. Mit einigen Unterbrechungen arbeitete die Mine von 1862 bis 1918 und die Bevölkerung wuchs in der Hochzeit der Förderung auf zweitausend Personen an.

Blindman Mine 1907

Zwei riesige Schlackeberge werden hier „für immer“ liegen – mit Schubkarren wurde das glühende Zeug über die Kante gekippt – wer nicht aufpasste, verbrannte jämmerlich bei dieser schweren Arbeit

Allerdings kann Blinman kein Wohnort der Freude gewesen sein. Der Schmelzofen lief 365 Tage rund um die Uhr. Häcksler, die das Gestein zermalmten, müssen einen furchtbaren Lärm gemacht haben. Der Abraum der noch glühenden Schlacke leuchtete in den Nachthimmel. Lungenkrankheiten und eine hohe Kindersterblichkeit waren zu beklagen. Nach der Aufgabe der Förderung verließen die Arbeiter diesen abgeschiedenen Ort. Zudrück  blieben ein riesiger Berg erkalteter Schlacke, ein großes Loch in den Felsen und ein paar Bauruinen. Und 43 Menschen, die heute von der Schafzucht und Tourismus leben.

Blinman Friedhof

 

Insekten Talk

Spinnen:  Es ist nicht so schlimm, wie erwartet. Darüber bin ich sehr glücklich (Achim im Geheimen auch – hehe ). Zumal die ein oder andere Spinne ja auch giftig ist. Wir hatten zwar schon ein fettes Exemplar im Türinneren vom Auto hängen. Das konnte mit Hilfe von zwei Stöckern an die Luft gesetzt werden.
Meine Anfangsidee immer alle Autotüren geschlossen zu halten, entpuppte sich als Witz. Nicht umsetzbar.  Zeitweise stehen alle fünf Klappen offen.
Ab und an huscht ein mausgroßer Widerling um die sanitären Einrichtungen. Das ist aber alles erträglich.

Ameisen: Wir wussten nicht, dass Australien von Ameisen bevölkert, ja wahrscheinlich zusammen gehalten wird. Kein Quadratmeter, der ohne Ameisen ist.

Winzlinge, die sofort zur Stelle sind, fällt auch nur ein Stück Apfel auf den Boden. Super Staubsauger. Am nächsten Morgen ist alles aufgeräumt und verputzt. Leider kriechen sie auch in jeder Mülltüte. Da kann man sie dann gut weg transportieren, wenn wir den Müll nicht auf dem Campingplatz lassen können (Nationalparks).

Etwas größere Ameisen, die über alles krabbeln, was in ihrem Weg liegt. Tische, Hände, Zelt. Die sind ebenfalls harmlos. Wohnen jetzt allerdings auch im Auto und reisen mit uns weiter. Das muss man im Auge behalten, ob Vermehrung ansteht.
Daneben gibt es noch große Krieger-Ameisen, die ganze Autobahnen in den Waldboden latschen und Ameisenhügel aus Steinen errichten. Die lassen uns Menschen ebenfalls in Ruhe.

Von zarten Armeisenfüssen gelaufene Furche

Im letzten Camp gab es Killer-Ameisen. Auch sehr kleine Exemplare. Bleibt man nur fünf Sekunden an der falschen Stelle stehen, wird man überfallen.  Oder sie belagern sofort die entsprechenden Stuhlbeine. Die Biester krabbeln hoch bis zum Knie, zunächst unbemerkt, um dann zig-fach mit ihren winzigen Zangen zuzukneifen. Da bleibt einem nur noch zu springen und die Flucht zu ergreifen. Die Macht des Kleinen über den Großen – wird viel zu wenig angewendet ;-) Komischer Weise kann man zwei Meter weiter stehen ohne, dass etwas passiert. Dort patroulieren sie an den Füßen einfach vorbei.

Fliegen Im Grunde die gemeine Stubenfliege, wie man sie kennt. Etwas kleiner vielleicht. Das sind die wahren Plagegeister denen wir bisher begegnet sind.  Sie fallen über uns Menschen her, um sich an unseren Körperflüssigkeiten satt zu trinken. Gezielt fliegen sie in Nasenlöcher oder setzten sich in den Augenwinkeln fest. Versuchen in die Ohren zu kriechen. Beim Wandern bitte nicht sprechen – schnell ist eine verschluckt (Achim :mrgreen: )
Hartnäckig verteidigen sie ihre frisch gefundene Quelle. Wenn man sie verscheucht, setzten sie sich sofort zurück an die gleiche Stelle.
Es sind hunderte Fliegen, die uns um den Kopf kreisen. Super nervig. Da man das nicht länger aushält als ein paar Stunden, hat die Australische Camping-Industrie Kopfnetzte erfunden. Achim versucht es als erster. „Dein Leben wird ein Wunderbares sein“, verspricht er mir. Ich bleibe vorerst beim Wedeln, aber dann stülpe ich mir auch ein Netz über. Und siehe – mein Leben ist ein wunderbares. Die Netze sind zwar auch etwas lästig, aber kein Vergleich zu den Fliegen.

Brille unter dem Fliegennetz wechseln – nicht so einfach


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Der DMYV wird digital(er)

Die neue App vom Deutschen Motoryachtverband © Adobe Stock/float

Der DMYV wird digital(er)

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An diesem Klassiker ist etwas faul

Ran an die Eingeweide der Herta © Niels Engel

An diesem Klassiker ist etwas faul

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Premieren 2024: Obacht, die Daycruiser und RIBs kommen!

Holland-Klassiker: Lässig unter Vollzeug

Wenn man ohne Worte beschreiben müsste, was Segeln in Holland so einzigartig macht, kann dieses Video wohl helfen. Eine solche Szene wird man kaum anderswo in der Welt beobachten können. Weiterlesen →

Arkea Ultim Challenge: Einhandskipper Laperche beschreibt Crash – Aufprall mit 35 Knoten

Nach dem Schaden von SVR Lazartigue bei der Arkea Ultim Challenge-Brest hat Skipper Tom Laperche  nun genauer erklärt, was passiert ist. Er befindet sich auf dem Weg nach Kapstadt. Weiterlesen →

Bayerischer E-Motoren-Pionier Torqeedo wird japanisch

Der neue Firmensitz von Torqeedo wurde 2022 eingeweiht © Christian Brecheis

Bayerischer E-Motoren-Pionier Torqeedo wird japanisch

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Wo das Leben begann – Ikara-Flinders Ranges

18.Jan.24,  Australien/SA/Trezona, Tag 44-48 Roadtrip,  4.045 km total, 203 und 52 und Tages-km

Bevor wir den Ort finden, wo das Leben auf Erden begann, haben wir einen Tod zu beklagen: den Tod meiner Haare.
Wir befinden uns im Ikara-Flinders Ranges Nationalpark im ersten Camp am südlichen Eingang. Das Wasser aus den Leitungen sei kein Trinkwasser warnen Schilder.  Pro Tag Übernachtung darf man sich deswegen zehn Liter Trinkwasser im Camp-Shop abholen. Eine sehr großzügige Regel.
Ich gehe abends unter die Dusche und merke schon beim Ausspülen vom Shampoo, halt – hier stimmt was nicht. Die Haare fühlen sich stumpf an. Ich trockne sie vorsichtig ab und versuche zu bürsten. Keine Chance. Am Pony komme ich noch durch, am Hinterkopf ist alles spontan verfilzt. Es fühlt sich an wie Pferdehaare.
Achim sieht meine Verzweiflung und spendiert eine Spülung mit Trinkwasser. Alles bleibt wie es ist. Die Haare sind unkämmbar. Seinen Vorschlag einer Speiseöl-Kur lehne ich ab. Dann fällt mir meine Bodylotion ein. Ja, damit geht es. Zumindest komme ich halbwegs mit der Bürste durch die Haare. Ich sehe aus wie John Travolta. Jetzt fühlt es sich an wie fettige Pferdehaare.

Am nächsten Tag im Shop dann die Überraschung. Der winzige Laden hat nur ein paar Lebensmittel und – jawohl – drei Sorten Haarspülung und eine Familienpackung mit breitzinkigen Kämmen. Ja, woher das wohl kommt? Ich bin wohl nicht der erste Gast mit Haar-Problemen, oder wie? Ich kaufe eine Packung. Die Fetthaare kommen unter den Hut.
Abends ein Versuch  mit Spülung plus Leitungswasser. Mehr Trinkwasser möchte ich nicht opfern. Wir wollen noch tiefer in den Flinders-Park und Trinkwasser  ist heilig. Ich bürste noch unter der Dusche die Spülung raus und trockne die Haare gar nicht ab. Das Ergebnis ist zum Kotzen. Die Haare stehen ab, als hätte ich in eine Steckdose gegriffen.

Einmal mit den Fingern durchs Haar – es steht einfach nur noch ab

Abgesehen vom ätzenden Wasser (wahrscheinlich mineralisch angereichert und extrem alkalisch) ist das Camp toll. Es ist Nebensaison. Nur ein paar Leute sind mit uns auf dem riesigen Gelände. Den meisten Besuchern ist es im Hochsommer zu heiß in dieser Region. Die Temperaturen können schon mal über 40 Grad ansteigen. Die Ikara-Flinders Ranges liegen am Rande zum unwirtlichen Outbacks mit seinen Halbwüsten.

Wilpena Pound Camp – unten in der Mitte unser Auto

Das ertse Mal campen ohne Rasen – entweder staubig oder es spritzt bei Regen alle Stuhlbeine voll  ;-)

Erste Attraktion ist ein riesiger Kessel in den Bergen, der sogenannte Wilpena Pound. Nur ein Durchbruch existiert zwischen den schroffen Hängen in die Ebene.

Einen Blick in den Kessel erarbeiten wir uns auf einer acht Kilometer langen Wanderung. Die ersten Siedler haben versucht hier Rinder zu halten. Das Projekt scheiterte an einer Dürre-Periode. Dann kam Familie Hill auf die Idee in dem Kessel Weizen anzubauen. Ihre knapp 150  Jahre alte Hütte steht noch immer. Tafeln berichten über das entbehrungsreiche Leben aus Sicht der jüngsten Tochter, deren Tagebuch überliefert ist. Dagegen werden Zitate einer Aborginalen Frau gestellt. Ein Abkömmling der ungewollten und vertriebenen Erstbewohner Australiens, die wie Vieh von den neuen Siedlern behandelt wurden.
Ein bitterer Lehrpfad in phantastischer Kulisse.

Trotz Hitze ist alles üppig grün – das verführte die Siedler zur Annahme, dass es hier immer regnet – leider ein Irrtum

Ein steiniger Weg führt uns zum Rand

Wilpena Pound – ein Kessel – aber nicht vulkanischen Ursprungs

Emus – Ein Weibchen alleine unterwegs

Ein Küken ist gar nicht scheu

Nach drei Nächten fahren wir nur 50 Kilometer weiter. Eine 4WD-Strecke bietet entweder sagenhafte Aussichten oder führt durch zwei Schluchten. In der letzten Nacht hat es heftig geregnet. Der Boden ist noch etwas weich, in den Flussbetten steht noch etwas Wasser. Eine coole Strecke durch altes Gestein.

Tolle Aussichten zwischendrin

Die Flinders Kette

Gewundene Schotterpisten führen zum nächsten Camp

Spannende Strecke

ab und an müssen wir durch Bachläufe fahren

Unsere ersten roten Riesen-Kängurus – noch auf der Flucht

An einem Steilhang soll eine Kolonie der seltenen Gelbfuß-Kängurus leben. Und tatsächlich – die Gruppe weiß, dass sie hier wohnt und ist tatsächlich zu Hause. Im Schatten warten sie auf Ende der heißen Mittagssonne.

Stopp bei den Gelbfuss-Kängurus – die wissen – wo man chic leben kann

Relativ kleine Kängurus – aber die buntesten – besonders hübsch ist der Ringelschwanz

Wie niedlich

 

Das neue Camp ist rustikal. Typisch Nationalpark geführt, hat es nur eine Toilette und kein Internetempfang. Aber die Lage! Direkt an einem zurzeit ausgetrocknetem Flussbett. Zur anderen Seite hat man über eine wellige Ebene den freien Blick auf die Gebirgswände des Wilpena-Kessels.

Camp direkt aus ausgetrockneten Creek

Der Blick von der anderen Seite

Wir sind allein. Da niemand außer uns Wasser benötigt, nehme ich mir aus dem Regenfass, was vom Dach des Toilettenhäuschens gefüllt wird einige Liter Regenwasser zum Haare waschen. Achim assistiert. Es ist wie aus Jenseits von Afrika wo Robert Redfort die Haare von Mariel Streep im afrikanischen Busch shampooniert. Nur, dass Achim keine edlen Verse zitiert, sondern alle erdenklichen Witze über meine Haare reißt. Das Ergebnis mit Regenwasser ist das Beste seit Tagen. Aber die Haare sind kaputt. Tot. Total entfettet und rau. Ein irgendwann zu findender Friseur wird wohl die Hälfte abschneiden müssen.

Am nächsten Tag führt uns ein Wanderweg zum Golden Spike. Dem einzigen auf der Südhalbkugel. Goldene Spikes sind über den gesamten Erdball verteilt und markieren eine zeitliche Referenz innerhalb der verschiedenen geo-geschichtlichen Epochen. In den Felsen der Flinders Berge fand man die ersten tierischen Mehrzeller der Welt. Ein neues Zeitalter musste her. Das Ediacarium wurde benannt. Wir stehen auf Steinen, die über 620 Millionen Jahre alt sind. Damit nicht genug: gleich nebenan befinden sich versteinerte Stromatolite. Diese Urform an Einzellern war die erste Lebensform auf der Erde, die Sauerstoff produziert hat. Diese Ablagerungen haben den Startschuss für das Leben gesetzt, wie wir es heute kennen.

Der Golde Spike in Australien – tatsächlich ist überall auf der Welt eine Platte in Stein eingelassen worden

Stromatolite – womit alles begann

Viele Tafeln mit schwierig zu durchschauenden Erklärungen über die Entstehung dieser Steine. Viel Theorie – noch interessanter für Geologen. Wird man allerdings vom Jauch eingeladen, kann man ohne, dass die vier Antworten eingeblendet sind auf die Frage „wo befindet sich der Golden Strike das Ediacariums?“, Flinders Ranges heraus posaunen.  Bitte, geht doch.

Total schön hier. Die Landschaft ist einmalig – Alter hin oder her.


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Wilder 49er-Stunt bei Bora: Fantela-Brüder brechen “ihren” Rekord – 24 Knoten mit dem Skiff

Wer zum Red-Bull-Team gehört, muss Spektakuläres liefern. Das ist den kroatischen Brüdern Šime und Mihovil Fantela wohl bewusst. Deshalb gingen sie mit ihrem 49er vor Zadar aufs Wasser, obwohl und weil die Bora wehte. Weiterlesen →