Kategorie: Blogs

SV Vega – Andreas Nastke GER

EINE UNENDLICHE GESCHICHTE – NICHT KAPUTT ZU KRIEGEN

Albin Vega

Friesland: Fahren im Winter erleichtert

Bäcker? Ja, denn auch die spielen mit. Sie liefern auf Wunsch frische Brötchen an Bord. Aber der Reihe nach. Fahren im Winter wird immer populärer. Die Stegfunk.de Redaktion war im Winter letzten Jahres schon in Friesland unterwegs. Und es war toll. Gemütlich, besonderes Licht und völlige Ruhe. Leider: STrom und Wasser waren schwer zu bekommen. Und auch eine Motoryacht hatte gerade mal ein Vermieter im Angebot.

Das soll sich dieses Jahr ändern. Der VVV Friesland hat auf seiner Website Vercharterer zusammengefast, die das ganze Jahr durch Schiffe vermieten. Wer mitmacht, muss auch anderen Charterkunden Strom und Wasser zur Verfügung stellen. Einige Bäcker spielen auch mit, wie oben beschrieben.

Die Provinz Frielsand sorgt mit 19 auf Abstand per App oder Funk bedienbaren Brücken für ein größeres Fahrgebiet. Auf der Seite des VVV gibt es obendrein drei mögliche Fahrrouten, mit beweglichen, fernbedienbaren Brücken.

Unfassbares Licht mitten im Winter: In de Alde Feanen

Das Ganze hat uns im letzten Jahr unheimlich viel Spaß bereitet, kann man durchaus wiederholen. Darauf sollte man jedoch achten:

– Das Schiff muss eine gute Heizung haben

– Dazu braucht es große Akkus, sonst muss man jeden Tag zuviel fahren, um die Heizung durchgängig betreiben zu können. Denn obwohl die Heizung mit Diesel betrieben wird, braucht sie dennoch Strom für das Gebläse

– Gute Kleidung. Am Außensteuerstand wurde es schnell kalt. Sehr kalt. Handschuhe, Mütze, Stiefel und dicke Socken sind Pflicht

– Was ist bei Eisgang? Wenn Eis liegt und man kann deswegen nicht fahren, bleibt die Frage, wie man mit den Kosten für die Charter umgeht. Das mit dem Vercharterer klären

– Welche Route? Nicht alle bewegliochen Brücken lassen sich auf Abstand bedienen. Es empfiehlt sich eine Tour, bei der man ausschließlich auf fernbedienbare, bewegliche Brücken trifft. Oder man fährt eben ganz ohne niedrige Brücken. In den vier Tagen, an denen wir letztes Jahr unterwegs waren, war das gar kein Problem

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SV Carpe Diem – Guido Dwersteg GER

WINDPILOT IDEAL FÜR WARTUNGSMUFFEL
Hallo Peter, der Guido hier. Was ich dir schon immer mal sagen und schreiben wollte, das findest du weiter unten. Und wo wir gerade dabei sind. Ich bräuchte mal „dieses rote geriffelte Dingens“ und am liebsten auch eine neue Steuerleine für die Fernbedienung. Wie kann ich das bestellen und bezahlen?
LG Guido

Guido Dwersteg

SV Eleonore – Juerg Roffler CH

EINHAND ATLANTIK MIT EINEM BUNTEN STRAUSS AN ÜBERERASCHUNGEN

SV Eleonore

Stress-Test für Zelt und Campinggemeinschaft

29./30.Okt.22, Neuseeland/Rotorua/Lake Tikitapu, Tag 3073-74, 24.688 sm von HH

Es prasselt aufs Zeltdach. Es klingt, als ob jemand kleine Kieselsteine nach unserem kleinen Zelt wirft. Morgens um 7:00 Uhr, die Blase drückt. Und nun? Irgendwann geht es nicht mehr, wir müssen raus. Schlauerweise liegen die Regenjacken im Auto. Der Schirm auch. Es geht doch nichts über gute Planung. Dabei hat der Wetterbericht es schon gestern Abend gewusst, dass heute die Welt unter gehen wird.
Schnell schnappen wir uns unsere Zahnbürste, Regenjacken und Frühstücks-Zeug. Im Dauerlauf retten wir uns in den Gemeinschaftsraum neben der Küche. Dort ist es trocken und dank Gas-Heizpilz auch noch warm. Unser zweiter Campingplatz ist der pure Luxus. Und wir haben alles für uns alleine. Es gibt drei Küchen-Grill-Bereiche auf dem riesigen Campingplatz, aber im Bereich der Plätze ohne Stromanschluss herrsch Leere. Das einzige weitere Zelt wird gerade bei strömendem Regen abgebaut.
Irgendetwas unternehmen zu wollen, ist zwecklos. Über Mittag fallen 30 mm Regen – pro Stunde. Wir flüchten uns von unserem Gemeinschaftsraum in den eine Etage tiefer zu den Wohnmobil-Campern. Dort gibt es die bessern Stühle und Steckdosen zum Laden von Handy und Co. Nur mit Gummihose und Regenjacke schaffen wir die 150 Meter.

In Vollgummizeug plus Regenschirm schafft man es grade so über den Campingplatz – es gießt unglaublich

Camping ist spontan doof. Wir beobachten die Wohnmobil-Besitzer. Neid grün im Gesicht. Aber sooo viel besser als wir haben die es auch nicht. :roll: Auch sie schlagen die Zeit tot. Auch sie warten auf ein Wetterfenster, um auf die Toilette zu gehen. Je nach Größe des Campers in den eigenen vier Wänden oder am Nachbartisch bei uns. Auch sie wissen nicht, wohin sie die nassen Regenklamotten hängen sollen.
Allerdings brauchen sie sich keine Gedanken ums Absaufen machen. Ist unser Zelt wirklich dicht? Regen hat es noch keinen gesehen. Oder liegen wir heute Nacht in nassen Schlafsäcken?
Als die schlimmste Phase vorüber ist, geht Achim nachschauen. Puh! Alles trocken. Die Wasserlachen auf dem Rasen sind bedenklich, aber alles geht gut aus.

Die Wiese steht gefährlich unter Wasser

Um 20:00 Uhr krabbeln wir ins Zelt. Diesen Tag kann man getrost vergessen! Aber das Zelt hat den Stresstest bestanden und die Atanga Campinggemeinschaft denkt gar nicht daran aufzugeben. Morgen schein die Sonne, sagt die Vorhersage. :-)

Am nächsten Morgen dann tatsächlich Sonne – die Regenjacken liegen schon zum Trocknen

Am Vortag ging es schon los – Nieselregen am Blue Lake – aber da konnte man noch spazieren gehen und das Zelt haben wir auch trocken aufgebaut bekommen :-)


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Aquanaut Durchstart definitiv – De Driesprong übernimmt

In der Pressemitteilung heißt es:

„Mehr als 60 Jahre Ruhm auf dem Wasser drohten im Jahr 2022 aufgrund einer Insolvenz zu enden. Ein Schreckensszenario, das dank De Driesprong Yachtcharters abgewendet werden konnte. Das Familienunternehmen aus Langelille übernimmt alle Yachtbauaktivitäten der Aquanauts BV Dutch Craftmanship. Eine große Erleichterung für alle Mitarbeiter und derzeitigen Kunden. Ihre Arbeitsplätze und der (End-)Bau der bereits vertraglich gebundenen Yachten sind gesichert“.

De Driesprong betreibt eigentlich eine Charterflotte, jedoch nahm der Bau von Yachten immer mehr an Bedeutung zu. Dazu der Inhaber Frans de Vries: „Wenn am Freitag die Motorboot Sneek beginnt, werden wir dort die Aquacraft 1500 Sportage zeigen. Eine Motoryacht, die wir speziell für unser 60-jähriges Jubiläum komplett selbst entwickelt haben. Wie schon bei der Aquacraft 1400 SP zu unserem 50-jährigen Jubiläum. Außerdem bauen wir unsere Mietflotte selbst in unserer Werft. Die Übernahme von Aquanaut Dutch Craftmanship ist der nächste Schritt“.

Stegfunk.de wünscht den neuen Inhabern viel Erfolg!

Info zur Motorboot Sneek finden sich hier.

Mehr zu de Driesprong findet sich hier.

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Coromandel

25./28.Okt.22, Neuseeland/Coromandel, Tag 3068-72, 24.688 sm von HH

Unsere Anti-Regentänze haben was genützt – bei strahlendem Sonnenschein laufen wir unseren ersten Campingplatz an. Wir landen in Coromandel, auf einer Halbinsel östlich von Auckland. Ein Ferienwohnungs-Paradies für die Großstadt geplagten Aucklander. Unsere Wahl wählt auf einen Campingplatz im Norden von Coromandel Town – etwas außerhalb gelegen. Nur ein paar verstreute Wohnhäuser stehen im Umfeld. Eine kleine Bucht direkt vor der Haustür in der man bei Ebbe prima wattwandern kann.

Shally Beach – verstreute Inseln und Inselchen am Horizont

Wattwanderung durch unzählige Muschelreste

Da wir noch unsicher sind, wie lange wir bleiben wollen, bezahlen wir unseren Platz erstmal für zwei Nächte. Achim fragt die Dame an der Rezeption, ob es wohl problemlos möglich wäre, um eine weitere Nacht zu verlängern. Die Frau lacht immer noch. Wir auch. Der Campingplatz ist leer. Drei Wohnmobile stehen verstreut herum und eine Cabin scheint belegt zu sein. Absolute Vorsaison.
Wir sind die einzigen mit Zelt. Das gibt uns schon zu denken, aber tapfer schlagen wir die Heringe in den Rasen. Und wir haben aufgerüstet: zusätzlich zu unserem bewährten Drei-Mann-Zelt von der letzten Tour im Hochsommer haben wir uns einen Pavillon gegönnt. Standardmäßig wird der Pavillon mit einem abknöpfbaren Windschutz-Seitenteil geliefert und wir haben uns noch ein zweites Seitenteil extra dazu gekauft.

Shally Beach Campsite – fast leer bis auf ein paar Verrückte

Dann beim Aufbau die Enttäuschung. Der Pavillon hat zwei große Öffnungen und die beiden schließbaren Seiten liegen sich gegenüber. Wer denkt sich denn sowas aus? Wir wollten uns schön winddicht über Eck abschotten und nun dies. Am Abend stellen wir dann fest, dass das Dach trotzdem einen guten Schutz vor herabfallender Kälte bringt. Wir können immerhin bis 20:00 Uhr draußen sitzen. :mrgreen:

Unser Pavillon – mit Windschutz auf gegenüber liegenden Seiten – Nonsens

Dann zieht es an. Schnell ab ins Zelt und in den Schlafsack schlüpfen. Zwei zusätzliche Wolldecken und unsere selbst aufblasenden Isomatten (tolle Teile) sollen uns vor dem Erfrierungstod bewahren. Elf Grad werden vorhergesagt. Achim setzt gleich auf lange Unterwäsche, ich wähle einen normalen Schlafanzug mit T-Shirt-Oberteil. In der Nacht wache ich auf, weil mein Kopfkissen von der Matte gerutscht ist. Achim hat in der Zwischenzeit beide Decken über sich gezogen und ist nicht mehr zu erkennen. Mich wärmt der 80er Jahre, mal für ein Festival gekaufte, Schlafsack grade eben gut genug. Aber in Nacht zwei wechsle ich ebenfalls auf komplett lange Unterwäsche (endlich kommt der High-Tec-Segel-Musto-Funktionskram mal zum Einsatz) da nur noch 10 Grad Nachttemperatur versprochen werden. Wir überleben also die ersten drei kalten Nächte in Coromandel und werden für unsere Tapferkeit tagsüber mit viel Sonne belohnt.

Da wir fast alleine sind – nutzen wir ganz bequem Grill und Küche – erspart uns das gebückte Kochen auf der Erde

Camping-Idylle – mit steigenden Temperaturen steigende Idylle

Wir besuchen auf der Ostseite berühmte Felsformationen, die nur bei Ebbe zu erreichen sind. Bizarre Felsen und ein Bogen wurden vom Meer ausgewaschen und bilden tolle Motive vor türkis Wasser und weißem Strand. Ein hübscher Ort, leider etwas überlaufen, trotz Nebensaison. Die Felsen ohne Handy-Stick vor die Linse zu bekommen, bedarf etwas Geduld.

Hübsche Blicke durch einen Bogen

Ausgewaschene Felsen geben einen tollen Anblick vor weißem Strand

Cathedral Cove in Coromandel

Am nächsten Tag entscheiden wir uns für mehr Abgeschiedenheit und suchen uns einen Wanderweg im Coromandel-Forrest-Park mit schöner Aussicht am Ende. Eine etwas rutschige Strecke, wenig gegangen und vom DOC (Naturschutz-Park-Verwaltung) kaum gewartet, wie umgestürzte Bäume auf dem Weg anzeigen. Das Wetter ist bombastisch. Tolle Sonne, aber nicht zu heiß. Groß-ar-tig!

Wanderung komplett abseits vom Hauptstrom – wir treffen Niemanden

Immer wieder stoßen wir auf ehemalige Stollen – eigentlich überall auf Coromandel

Coromandel Town – hoch im Norden der Halbinsel

Den dritten Tag – wir können es kaum glauben – scheint weiterhin die Sonne. Bereits um 8:00 zum Frühstück steigt die Temperatur auf 20 Grad. Das ist neu, normalerweise dauert das bis mittags. Groß-ar-tig!
Heute fällt die Wahl auf einen etwas bekannteren Track. Einen historischen Goldtrack. Auf Coromandel wurde vor 160 Jahren Gold gefunden. Und zwar Gold in großen Mengen. Eine Mine, die heute noch in Betrieb ist, galt in den 1920er Jahren als eine der erträglichsten der Welt. Überall wurde gebuddelt und gegraben. An der Schlucht Karangahake stehen noch ein paar Überreste aus alten Goldgräber-Tagen. Mit großem industriellen Aufwand an Loren, Schienen, Mechanik und Chemie wurde das Gold aus dem Berg getrieben. Zum ersten Mal in Neuseeland kam hier Zyanid und Quecksilber bei der Goldwäsche zum Einsatz. Das Erz wurde vor der ersten Verarbeitung geröstet, um es leichter weiter verarbeiten zu können. Der Methode fielen alle Bäume im kilometerweiten Umfeld zum Opfer. Umweltschäden in großem Maßstab wurden in der Schlucht angerichtet. Heute ist die Schlucht ein Idyll, welches langsam alle Überreste vom Goldrausch unter sich begräbt. Leider ist die Hälfte des Tracks gesperrt, so dass uns nur die kurze Strecke durch einen ehemaligen Eisenbahntunnel zur Verfügung steht.

Schon fast großindustriell wurde damals nach Gold gebuddelt

Ein paar Überreste der alten Anlagen sind noch vorhanden

Schienen und Loren aus vergangenen Zeiten

Der Wanderweg führt durch einen 600 Meter langen Eisenbahntunnel

Bereits seit fast hundert Jahren wird hier nicht mehr nach Gold gesucht


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Unser Chartertörn durch die Nördlichen Sporaden

Auf Törn durch die Sporaden

Die Geburt einer Idee

Die Idee zu einem Chartertörn in den Nördlichen Sporaden Griechenlands kam ganz spontan bei einer Essenseinladung mit Freunden. Ein paar YouTube Videos später waren wir vier uns einig – in dieser Gegend zu segeln muss einfach traumhaft sein. Ich nahm Kontakt zur meiner Lieblingscharterfirma „Charterbar Yachting“ auf und schnell fanden wir ein passendes Boot. Eine Sun Odyssey 349, nicht zu groß, nicht zu klein und vor allem direkt ab der Sporadeninsel Skiathos. Denn nur damit kann der Segelurlaub auf den Inseln direkt ohne lange Anreisetörns beginnen. Aus Termingründen werden wir Mitte Oktober unterwegs sein, mir eigentlich schon fast zu spät, aber am Ende hatten wir mit dieser Wahl richtig Glück gehabt. Denn das Mittelmeerwetter zeigt sich 2022 deutlich wilder als sonst, das Mittelmeer ist extrem aufgeheizt und so toben auch immer wieder kleine bis mittlere Stürme als Meltemi oder in Form von Gewittern durch die griechischen Inseln. Angesichts der in Griechenland typischen Form des römisch-katholischen Ankerns – als vor Buganker mit dem Heck am Steg liegend – oder auch dem freien Ankern in Buchten, ist Starkwind durchaus ein Thema, welches wir beim Ankern berücksichtigen müssen. Dazu hat unser Boot hat zwei Steuerräder, besitzt Doppelruder und hat somit kaum Ruderanströmung; kurz gesagt, es lässt sich nicht meiner LA MER zu vergleichen. Da dazu nun noch unsere Freunde keinerlei Segelerfahrung besitzen, buche ich einfach ein privates Skippertraining im Hamburger Hafen. Für mich, um das Prozedere des römisch-katholischen Anlegens zu üben und dabei auch gleich das Handling einer größeren Yacht in Rückwärtsfahrt zu üben; für die beiden anderen als eine Art „Grundausbildung“ und um ein Gefühl für das Thema Seemannschaft zu bekommen. Eine im Nachhinein sehr lohnende Entscheidung, die von Robert Eichler, Chef der gleichnamigen Yachtschule hervorragend umgesetzt wurde. So ein paar Privatstunden sind doch sehr effektiv und ich kann so ein exklusives Skippertraining jedem nur empfehlen.

Beim Training auf der Elbe

Schnell vergeht der Sommer und unsere Charter rückt immer näher. Ich schließe noch eine Kautionsversicherung ab, eine Skipperhaftplicht ist bereits in meinem Vertrag inkludiert. Sehr gute Pack- und Checklisten finde ich übrigens bei Sönke Röver auf www.blauwasser.deund auch in den Infos von „Charterbar Yachting“, die auf alle meine Fragen immer schnell eine Antwort haben.

Der zweite Flug nach Skiathos

Skiathos by night

Unser Chartertörn beginnt dann nach 2 Flügen auf der griechischen Insel Skiathos in den Nördlichen Sporaden. Es gab hierher einen recht günstigen Flug, der uns allerdings bereits am späten Abend vor der Bootsübernahme auf die Insel bringt. Angesichts der Hotelkosten von ca. 15€ pro Person, gefiel uns diese Option aber sehr gut, um richtig stressfrei in den Törn starten zu können. Unser Boot liegt schon an der Pier und wir können es nach einem ersten typisch griechischen Frühstück bestehend aus Joghurt, Honig, Nüssen und Früchten sogar am nächsten Tag bereits um 1200h, statt der vereinbarten 1700h übernehmen. Die ganze Woche wehte der Meltemi, uns so wurde das Boot bereits vorzeitig abgegeben. Wir wühlen uns durch das Boot, um alle Positionen der Übergabeliste abzuhaken und haben noch ein paar Fragen an die leider nur wenig Englisch sprechende Charterfirma, doch dann gehört das Boot uns. Jetzt heißt es noch Proviant zu besorgen, etwas zu essen und uns an Bord einzurichten und um direkt stressfrei weiterzumachen beschließen wir einfach spontan erst am nächsten Morgen auszulaufen. Eine sehr gute Entscheidung, denn so können wir uns in aller Ruhe das verträumte Skiathos anschauen, eine typisch griechische Taverne finden und den Abend mit einem Cocktail am Hafen verbringend dem Wind beim Einschlafen zuschauen. Wir sind schließlich im Urlaub und nicht auf Meilentörn.

Der Blick von der Hotelterrasse

Unser Boot

Willkommen in Griechenland

In den Straßen von Skiathos

Skiathos

Unser Frühstück für die nächsten Tage

Morgens heißt es nach einem weiteren griechischen Frühstück sehr früh Leinen los mit Kurs auf die Nachbarinsel Skopelos. Die Distanzen hier in den Sporaden sind kurz und schnell hat uns eine leichte Brise auf Halbwindkurs die wenigen Meilen in die absolut windstille Bucht Panormos geschoben. Im Gegensatz zu allen Fotos im Netz sind wir absolut allein hier und lassen den Anker in der Mitte der Bucht auf 6 Meter Tiefe fallen. Dazu kommen dann noch 30 Meter Kette. Doch der Anker will sich einfach nicht einfahren lassen und rutscht einfach auf seiner Seite über den harten Boden. Ich schaue mir die Situation ein wenig an und beschließe dann zunächst einmal so liegen zu bleiben. Die Ankerkette hängt stumpf senkrecht am Bug und das Gewicht der Kette hält das Boot sicher auch ohne den Anker. Solange kein Wind aufkommt oder weitere Boote neben uns liegen, passt das schon. Wir schwimmen und lümmeln auf der Badeplattform und genießen die Windstille, das türkise, klare Wasser und die Einsamkeit in dieser Bucht, die uns wie aus einem Werbeprospekt scheint. So könnte es gerne tagelang weitergehen, angesichts der Windprognosen wird es aber wohl doch eine Ausnahme bleiben. Und dabei haben wir noch Glück, wurden dieses Jahr doch viele Crews im Mittelmeer ordentlich von Rasmus durchschüttelt. Wir werden die nächsten Tage zwar auch Wind haben, aber nichts über 20 Knoten hinaus. Wir überlegen schon in der Bucht zu übernachten, müssten dann aber noch einmal richtig ankern und vor allem selbst kochen.

Die erste Ankerbucht – Panormos

Unterwegs in den Sporaden

Traumbucht

Perfekte Bedingungen

Der Autopilot macht seine Arbeit

Kurs Loutraki

Stattdessen fahren wir lieber die paar Meilen bis in den Hafen von Loutraki am Fuße des Bergdorfes Glossa. Dessen Besichtigung und seine Restaurants wurden uns vorab ans Herz gelegt. Am Steg liegt nur noch ein weiteres Boot, Hilfe wird nicht angeboten, doch wir haben alles im Griff und liegen dann vor 35 Metern Ankerkette sicher. Mein erstes römisch-katholisches Ankermanöver wird von der englischen Nachbarcrew mit einem „Well done, Skipper“ kommentiert und wir erfahren dabei auch, dass der Hafenmeister keine Gebühren erheben will. Nur der Stromkasten ist zu weit weg, um Landstrom zu legen, aber unsere Batterien sollten noch voll sein.

Nachsaison in Loutraki

Aber dafür keine Gebühren

Wir laufen dann auf einem steinigen und schmalen Pfad steil hinauf in die Berge. Schnell sind wir außer Atem und durchgeschwitzt, aber halten durch bis ins „Zentrum“ des Dorfes. Die Aussicht ist wirklich lohnenswert, nur hat bis auf einen kleinen Kiosk, an dem wir dankbar Wasser kaufen, alles geschlossen. Die Saison ist offenbar vorbei. Wir finden dann noch das einzige Restaurant – oder eher eine bessere Grillbude – sind aber hungrig und dankbar für die Pause. Das gegrillte Lamm mit Salat ist zwar fettig aber OK und der folgende Sonnenuntergang sowieso den Aufstieg wert. Der fast volle Mond leuchtet uns dann helfend beim langen Abstieg zum Hafen, wir nehmen noch einen Absacker in der Bar am Hafen, bringen eine weitere Leine gegen den Seitenwind aus und fallen todmüde in unsere Kojen.

Der lange Weg nach oben

In Glossa hat fast alles geschlossen 

Aber die Aussicht…

ist unbezahlbar

Da schmecken Ouzo und Zaziki

Yamas!

Der nächste Morgen beginnt windstill und wieder einmal mit griechischem Joghurt in der Hafenbar. Dann umrunden wir das Nordkap von Skopelos und Diesel – die Akkus danken – und setzen dann erst die Segel. Hinter dem Kap wehen 4 Windstärken, der Welle nach könnten es aber locker 5 sein. So wird es mangels Segeldruck nun etwas schaukelig, denn unser Charterboot ist in der Standardversion leider etwas untertakelt. Unser Ziel ist der berühmte Felsen mit der „Mamma Mia“ Kapelle auf seiner Spitze. Da meine Frau und ich beide Musiker in der ABBA-Cover Band ABBA FEVER sind ist ein Foto natürlich ein Muss. Doch bei einem Meter Welle und dem recht böigen Wind können wir an der Leeküste nicht ankern oder gar das Dinghi aussetzen. So bleibt uns nur dicht unter Land an den exponierten Felsen heranzusegeln, der sich von unten aber absolut unattraktiv zeigt. Bloß weg hier. Hoch am Wind kommen wir gerade einmal parallel zur felsigen und steilen Küste weiter südwärts, bei mehr Wind und Welle möchte ich hier jedenfalls nicht so dicht unter Land unterwegs sein.

Ums Nordkap von Skopelos

Die weltberühmte Mamma Mia Kapelle

Von unten aus nicht so spektakulär

Doch dann geht es schon hinein in die Bucht vor Skopelos, der Hauptstadt der gleichnamigen Insel. Eine große Katamaranfähre lassen wir passieren, dann durchsuchen wir den Hafen nach einem schönen Liegeplatz. Es sind nur noch wenige Boote hier, also gehen wir längsseits an die Kaimauer. Die Vorteile: Kein Knarzen der Achterleinen, wir sind weniger anfällig für den Schwell der Fähren und es ist keine Gangway nötig. Eine Hafengebühr wird nicht erhoben, Strom und Wasser bekommen wir aus einer Säule, die mit einer Karte vom Kiosk freigeschaltet wird. Pfand: €15.- Und den gibt es am nächsten Morgen voll zurück, womit Strom und Wasser dann gratis waren. Während wir uns organisieren, legt eine weitere Charteryacht an. Die Kaimauer ist nun wirklich lang und fast alle Plätze sind unbesetzt. Trotzdem liegt das neue Boot mit seinem Cockpit mit nur einem Meter Abstand genau vor unserem Cockpit. An Bord 7 Personen die uns nun alle rauchend direkt ins Boot glotzen. Was soll man da machen? Wir verholen das Boot händisch ca. 10 Meter rückwärts, wobei immerhin ein Mann der anderen Crew etwas schuldbewusst mithilft.

Die lange Kaimauer mit der Yacht auf Suche nach Nähe

Skopelos

Dann erkunden wir alle Ecken dieser großartigen Stadt und landen am Ende wieder am Hafen in einer von den Einheimischen gut frequentierten – und von Jamie Oliver lobend erwähnten – Taverne. Laute Musik und Gerede bildet die Geräuschkulisse zu einem der üppigsten Abendessen unseres Törns. Das davon am Ende nichts übrig bleibt, können wir selbst kaum fassen. Wir wanken danach satt und glücklich auf unser Boot. Der Wind legt in der Nacht sogar noch zu und heult in den Wanten. Im Laufe des Vormittags erst soll er dann aber wohl etwas abflauen, so dass wir ohne schlechtes Gewissen ausschlafen können.

Das Gelage von Skopelos

Sightseeing

Details

Das Wetter könnte noch besser werden

Nach dem obligatorischen Joghurtfrühstück warten wir sogar noch bis 1100h mit dem Auslaufen. See und Wind haben sich in der Tat etwas beruhigt und nachdem wir aus der Bucht vor Skopelos herausmotort sind, gehen die Segel hoch und wir sind auf einem schönen Halbwindkurs unterwegs. Unser Ziel ist die Insel Alonissos, genauer: ihre bei der aktuellen Windrichtung geschützten Buchten im Süden. Die Fotos im Netz sehen jedenfalls vielversprechend aus. Doch wie so häufig in den Inselwelten, macht der Wind was er will. Er dreht am Südkap der Insel, kommt uns fast auf die Nase und weht dabei in die Buchten hinein. Wir motoren dicht unter Land, aber keiner der vorgeschlagenen Ankerplätze sieht heute auch nur ansatzweise attraktiv aus und an Land ist kein Leben mehr zu entdecken. Also fahren wir einfach weiter, wie gesagt, die Distanzen hier sind kurz und visieren nun einfach den Haupthafen der Insel an: Patitiri. So richtig reizvoll wirkt er aber heute auch nicht. Man sieht vom Boot aus nur eine lange Kaimauer, gegen die der mittlerweile doch recht starke Schwell steht, dazu legt gerade eine große Katamaranfähre ab, während eine weitere den Hafen ansteuert. Ich fahre einen langsamen Kreis, um alle Fähren vorbeizulassen und wir überlegen derweil Alternativen.

Kurs Alonissos

Durch die Inseln

Happy Wife

Die nur wenig weiter nördlich gelegene Votsi-Bucht müsste laut Karte eigentlich idealen Schutz bieten, mal sehen was uns dort erwartet. Wir laufen durch ihre schmale Einfahrt im Süden ein und finden in der Tat eine rundum von Felsen, Bäumen und Häusern geschützte Bucht vor. Hier kommt kein Schwell hinein und wie, um unseren Fund zu unterstreichen, kommt in diesem Moment heute das erste Mal auch die Sonne durch die Wolken. Nur wie festmachen? Drüben liegen die Fischer, im Süden liegen Felsen mit ein paar Bojen davor. Moorings? Privat oder für alle zugänglich? Zum freien Ankern ist die Bucht zu eng und zu windstill, es bleiben also nur Landleinen. Die spitzen und steilen Felsen sehen leider nicht sehr einladend aus und ich bin an Bord der Einzige, der sich mit Landleinen auskennt. Also erst einmal eines nach dem anderen. Zunächst bringen wir den Anker in der Mitte der Bucht aus, fahren ihn ein und geben 35 Meter Kette. Das sollte halten. Dann entwirre ich die 50 Meter langen Landleinen, bringe das Dinghi zu Wasser und befestige die Paddel und den Außenborder. Unser Segelboot driftet so vor sich hin, doch für den Notfall steht meine Frau am Ruder. Es ist sehr schwer irgendwo einen guten Halt für die Landleine zu finden, ich werde daher zunächst improvisieren und dann später in Ruhe nachbessern. Beim Rückweg muss ich leider paddeln, um die Leine nicht in den Außenborder zu bekommen. Doch die Schraubverschlüsse der Dollen sind nicht an Bord, so dass die Paddelei mit den schweren Leinen extrem nervt. Auch ist das Segelboot mittlerweile etwas abgedriftet, doch es gelingt ihnen mir von Bord eine Leine zuzuwerfen, an der ich mich zum Boot ziehen kann, um dann endlich eine Landverbindung herzustellen. Mit der zweiten Leine springe ich nun einfach ins Wasser. Schwimmend geht es viel besser und 15 Minuten später liegen wir sicher und fest vertäut in dieser Traumbucht. Offenbar gibt es hier so spät in der Saison keine offenen Tavernen mehr, nur ein Supermarkt ist in Fußnähe. Also beschließen wir einfach an Bord zu kochen und zu essen, wofür sich diese Traumbucht nun auch ganz hervorragend eignet. Bei der Übergabe des Bootes gab es von der Charterfirma Nudeln, Pesto und Wein und diese Geschenke werden an diesem Abend auch direkt verwertet. Danke an Athenian Yachting! Vollgegessen und zufrieden verbringen wir die bisher ruhigste Nacht dieser Reise unter einem schönen Sternenhimmel.

Gut geschützt

In der Votsi Bucht

Shuttle Service

Dinner on board

Sicher vor Anker…

und Landleinen

Perfekter Windschutz

Endlich mit kompletter Crew

Am Morgen wecken uns ein blauer Himmel und ein Bad in der Bucht. Wir stecken die Köpfe zusammen, denn uns fehlen noch ein paar Dinge an Bord. So beschließen wir doch noch einmal Halt in Patitiri zu machen, um dort zu versorgen und zu frühstücken. Wir gehen Anker auf und eine Meile weiter schon wieder rückwärts an die Mole von Patitiri. Es herrscht Windstille und der Hafen wirkt nun schon viel einladender als gestern. Wir verschätzen uns etwas und bringen am Ende 55 Meter Kette aus, eigentlich sollten nur 50 Meter an Bord sein.  Erst später lese ich im Hafenhandbuch, dass hier wohl überall im Hafen Mooringketten liegen an denen sich der Anker verhaken kann. Von daher ist unsere Position ganz außen mit viel Kette gar nicht mal so verkehrt. Und auch hier schaut die Nachbarcrew zwar neugierig beim Manöver zu, rührt aber selbst keinen Finger. Das kenne ich von der Ostsee anders, aber wir haben mittlerweile eh alles selbst im Griff. Unser Vorabtraining hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Am Kai von Patitiri

Nach dem üblichen Frühstück am Hafen, decken wir uns noch im Supermarkt ein. Letzter Tag heißt es, und in der Tat sind die Regale schon recht leer. Das Ende der Saison ist schon überall zu spüren, wir sind wohl gerade noch rechtzeitig unterwegs. Die Bucht Agnontas an der Südküste von Skopelos sieht in unseren Augen vielversprechend aus und wir beschließen sie anzulaufen. Also steht wieder Inselhopping an, doch jetzt mit Rückenwind. Nur unter Genua laufen wir mal schneller, mal langsamer vor dem Wind und genießen diese entspannte Segelei in der griechischen Inselwelt. Alle Inseln und auch das Festland sind stets in Sichtweite, die Welle ist moderat und ich könnte stundenlang so weitersegeln. Doch schnell werden die üblichen „Wie-lange-noch?“ Rufe laut und ich werfe den Diesel an, um die Sache zu verkürzen. Ich muss sowieso die Batterien laden. Ein, zwei, drei Kaps später geht es dann um die Ecke und hinein in die langgezogene Bucht. Die lange Betonpier an Steuerbord wirkt nicht gerade einladend, bietet aber genug Platz, um längsseits festzumachen. Der Hafenführer ist voller Schauergeschichten von durch den Schwell der vorbeifahrenden Schnellfähren verursachten Schäden. Von herausgerissenen Klampen und kaputten Mastaufbauten ist die Rede. Also erscheint mir Liegen mit dem Bug in Richtung Einfahrt und gegen den Schwell angebracht. Dazu kommen alle Fender an die linke Bordwand und ich bringe sehr lange Leinen, fast wie im Tidenrevier, aus. Am Ende war es dann aber falscher Alarm und von Wellen nichts zu spüren. Aber naja, sicher ist sicher. Hafengebühr Fehlanzeige, Strom gibt es auch keinen…nur gut, dass wir vorhin noch eine Stunde gedieselt sind. Immerhin hat noch eine letzte Taverne geöffnet und unser Abendessen ist somit gesichert.

Die Agnontas Bucht

Etwas abseits des Kais wird die Bucht richtig schön, es gibt einen kleinen Badestrand, die lebendige Taverne und überall kleine Fischerboote auf dem türkisenen Wasser. Wir wandern ein Stück zu einer im Netz angepriesenen Attraktion – der Love Cave. Dieser tiefe Felseinschnitt mit einem kleinen Stück Strand davor sieht von oben sehr idyllisch aus, ist aber nur vom Wasser her zu erreichen. Aber letztendlich ist es egal wohin man schaut, es sieht hier überall so aus wie in einem Werbeprospekt für Griechenland. Und schwimmen kann man von den Felsen aus sogar auch noch. Wir verbringen hier einen perfekten Nachmittag und später bei Seafood vom Grill in der Taverne mit Aussicht auf die traumhafte Bucht auch noch einen perfekten Abend.

Die Love Cave

Schön hier

Wie aus einem Prospekt

Wo geht es ins Wasser?

50 Shades of Blue

Der Weg hat sich gelohnt

Endlich im Wasser

Unser Resümee bisher: wir lernen die Nördlichen Sporaden jeden Tag auf eine neue Weise kennen, das Wetter macht uns bisher keinen Strich durch die Rechnung und alle sind zufrieden. Was will Skipper noch mehr? Den Törn gerne in diesem Sinne zu Ende bringen. Für übermorgen ist leider mittlerweile ziemlich zuverlässig viel Wind und Regen angesagt, wir müssen das Boot zwar erst um 1800h übergeben und können auch noch die Nacht bis zum Abflug auf der NALA verbringen, aber ich denke, das wird bei den angesagten Wetterverhältnissen niemandem gefallen und uns eventuell noch die Erinnerung an den ganzen Törn verderben. In der Nacht lege ich mir in Gedanken schon ein paar Argumente und Vorschläge parat, um am nächsten Morgen subtile Überzeugungsarbeit leisten zu können. Doch völlig unnötigerweise wie sich herausstellt, denn alle sind sich einig lieber heute entspannt am Abend nach Skiathos zu segeln und dort die zwei Nächte zu verbringen als uns am Freitag früh noch im Wettlauf gegen das aufziehende Schietwetter zurückzukämpfen. Perfekt. Wir steuern nun noch einmal die Panormos Bucht an, die uns am ersten Tag auf Skopelos so traumhaft empfangen hatte. Doch heute kommen Windböen aus den Bergen und eine weitere Yacht liegt bereits in der Bucht. Egal, schön ist es hier ja trotzdem und mittlerweile gut geübt sind schnell Anker und Landleinen ausgebracht. Die Nachbaryacht ist ebenfalls eine Sun Odyssey 349, mit 6 Leuten allerdings randvoll vollgepackt. Doch neidvoll schauen wir auf deren Außendusche und die Passerelle, beides Dinge, die wir bei uns an Bord leider vermisst haben. Wir hatten nur eine sperrige Holzbohle, um an Land zu kommen, und das kleine Bad mit dem zur Dusche verlängerbaren Wasserhahn zu fluten kam uns auch nicht in den Sinn. Die Haare der Damen wurden dann eben mit warmem Wasser aus aufgefüllten Wasserflaschen auf der Badeplattform gewaschen. Suboptimal, aber OK.

Bye bye Love Cave

Skipper und Co-Skipperin

Doch so richtig warm und windstill will es heute einfach nicht mehr werden und irgendwann gehen wir dann Anker auf für die wenigen Meilen zurück zur Basis aus Skiathos. Mit leichtem raumem Wind geht es nur unter Genua sehr relaxt hinüber zur Nachbarinsel und ich genieße noch einmal das Segeln in diesen Gewässern, die so viele Geschichten erzählen könnten. Im Windschatten der Skiathos vorgelagerten kleinen Inseln werfen wir den Diesel an und bereiten uns auf das letzte und voraussichtlich schwierigste Anlegemanöver des Urlaubs vor. Ich rechne mit einer Mooring, böigem Seitenwind und wenig Platz am Steg. Dazu kommen wieder einmal jede Menge Fähren und Tragflächenboote. Ich rufe dann den Charterboss an und er will uns am Steg empfangen. Gut! Und in der Tat sehe ich ihn dann an einer kaum als Lücke zu erkennenden Stelle wild winkend und rufend. Ich fahre bereits rückwärts auf den Steg zu, als ich ihn endlich verstehen kann. „Anchor, Anchor!“ ruft er und gestikuliert dazu. OK, dann mal schnell umbauen. Ich fahre einfach rückwärts einen Kringel und Olli klariert glücklich lächelnd den Anker. Auf die matschige Mooring hatte er sowieso keine Lust. Als jetzt noch ein Dinghi zur Unterstützung kommt, atme ich auf. Der Chef brüllt seine Kommandos vom Steg, der Typ im Schlauchboot ganz andere. Die vom Chef gefallen mir besser und im Zweifelsfalle hat er ja eh recht. Der Anker greift, wir kommen mit ein wenig Dinghihilfe gut zwischen die Boote und der Rest ist dann ein Kinderspiel. Leinen fest, Motor aus, das Boot ist heil zurück. Mit der Kautionsversicherung im Rücken ist die Sorge zwar nie so groß, aber es geht ja hier auch im die Skipperehre. Mit einem wieder einmal sehr leckeren und üppigen Abendessen beim Italiener lassen wir den Abend ausklingen. Morgen wird auch dieses Restaurant in die Winterpause gehen und wir werden als letzte Gäste der Saison entsprechend gut behandelt.

Alle happy

Restaurant mit Aussicht

Skipper und Ankermann

Co-Skipper und Smutine

Schöne Fotos mit vollem Körpereinsatz

Schön war’s in Griechenland

Der nächste Morgen beginnt so nass und stürmisch, wie angekündigt und wir feiern unseren Entschluss heute nicht mehr unterwegs sein zu müssen. Das Boot wir aufgetankt – satte 15 Liter Diesel haben wir verbraucht – und dann noch ohne Befund abgetaucht. Per Unterschriften ist es nun offiziell zurückgegeben und angesichts des Wetters und des kabbeligen Wassers am Steg beschließen wir spontan die letzte Nacht im Hotel, statt auf dem Boot zu verbringen. 14€ soll die Nacht pro Person kosten, mit warmer Dusche und großem Bett. Da fällt die Entscheidung leicht und wir ziehen um. Das Wetter wird immer schlechter, wir gammeln im Hotel, sehen aus dem Fenster weitere Chartercrews mit Ölzeug einlaufen, die teilweise 45 Minuten und einige Anläufe brauchen, um bei den Böen an den Steg zu kommen. Zuschauen macht da immer Spaß. Abends gibt es dann noch unser Abschiedsessen, wir schlafen schön in unseren Hotelbetten und am nächsten Tag heben wir bei viel Regen und 8 Windstärken von vorne mit einer kleinen Propellermaschine von der spektakulären Start- und Landebahn des Flughafens von Skiathos ab. Unser rundum gelungener Chartertörn geht damit zu Ende.

Tankwagen

Taucher

Zurück am Steg

Dicht an dicht

Flug in Schlangenlinien in die Türkei

Abschiedsessen in Kusadasi

Rückblickend muss ich sagen, dass Griechenland ein sehr lohnendes Segelrevier ist, aber wie überall im Mittelmeer auch sehr launisch sein kann. Wir hatten dieses Mal Glück, aber die Woche vorher- und auch viele andere dieses Jahr – waren sehr windig und wir hätten wenig Spaß an dem Törn gehabt. Ob ich das jetzt nochmal so ins Blaue buchen würde? Mal schauen, es gibt ja noch so viel Segelreviere auf der Welt zu entdecken und dafür eignet sich ein Charterschiff ja immer wieder ideal.

Happy Skipper

 

Bilderrätsel KW 43 – Wo ist es?

Ja, das war auf Terschlling. Gut erkannt! Herzlichen Glückwunsch allen die es richtig geraten haben und vielen Dank für die vielen E-Mails dazu. Das freut uns echt immer tierisch.

Terschelling

Und weiter geht´s:

Auch in dieser Woche sind wir wieder in den Niederlanden unterwegs. Bloß wo? Sie wissen, wo es ist und wie dieser Ort heißt? Dann schreiben Sie uns an [email protected] Viel Spaß beim Raten!

 

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NL-Wassersportnews für KW 43

Letzter Wochenbericht 2022. Die Saison geht noch weiter für einige. Der Wochenbericht macht aber Winterpause.

Corona: Die Niederlande haben alle Regeln aufgehoben. Die üblichen Hinweise zum Umgang mit Corona, wie Abstand halten, in den Ellebogen nießen, testen bei Symptomen und oft die Hände waschen gelten als Empfehlung natürlich weiterhin.

Wichtige Info zu den Wasserstraßen

Es ist möglich, sich die Information von Vaarweginformatie als E-Mail zusenden zu lassen. Wie das geht ist hier beschrieben.

Groningen: Die Driebondsbrug in Groningen wird bis auf Weiteres (s.u.) nicht bedient. RWS empfiehlt via Lauwersoog, also über die Nordsee, zu umfahren. Damit ist die Staande Mast Route im Nordteil unterbrochen. Eine alternative Route hat Stegfunk ebenfalls vorgestellt:

Staande Mast Route: Alternative ab Groningen

 

Friesland: Vom 24.10. bis 17.11. wird die Hegedyksterbrege in Dokkum nicht bedient // Die alte Schleuse in Lemmer wird bis zum 29.10. nicht bedient // Die Nije Sansleatbrege in Terherne wird bis 26. November nach diesem Schema bedient // In den Boontjes, dem Fahrwasser zwischen Harlingen und Kornwerderzand gibt es einige Stellen, die untief geworden sind. Die untiefste Stelle liegt nahe der BO 40 (rote Seite außen) mit einer Tiefe von etwa 2 Metern bei LAT // Die Brücken der A 7 werden für Yachten nur bedient, wenn wenig Verkehrt auf der Straße ist. Für die braune Flotte beträgt die Wartezeit maximal 1h. Das Gleiche gilt für die Brücken in Den Oever // Im Anlauf nach Lemmer sind die Tonnen KL 6 und 8 verlegt worden. An der KL7 ist es untief. Unbedingt die Fahrwassermitte nutzen!

Overijssel: Ab dem 24.10 sind der Hafen und die Brücke in Ossenzijl bis zum 31.3.23 gesperrt // Die Voorstersluis in der Zwolsevaart ist bis zum 17.12. gesperrt // Die Brücken über dass zwarte Water in Zwolle sind vom 31.10. bis 4.11. gesperrt

Flevoland: Die Marknessersluis in der Zwolsevaart ist bis zum 7. Februar gesperrt // Die Nagelerbrug ist vom 25.-27.10. gesperrt // Die Zwolsebrug in den Randmeren wird für Freizeitschifffahrt in der Rush Hour (7-9 und 16-18 Uhr) nicht bedient

Noord Holland: Die Coenbrug in Zaandam wird bis auf Weiteres (s.u.) nicht bedient. Die Arbeiten werden wohl noch eine Weile andauern // Die Schipholbruggen werden bis 1.10.2023 renoviert. Dasbei kommt es immer wieder mal zu kurzen Sperrungen. Alle Info dazu hier // Die Kaagbrug in der Ringvaart v.d. Haarlemmermeerpolder ist am 25.-27.10. gesperrt // Die Schinkelbrug wird am 1.11. nachts zwischen 1 und 5.20 Uhr nicht bedient

Zuid Holland: Die Gouwe ist zwischen Boskop und Gouda bis zum 31.10. gesperrt // Die Verkeersbrug Dordrecht wird ab Windstärke 6 nicht mehr bedient // Die Öffnungen der Haringvlietbrücke kann man hier nachlesen. Ab dem 1.11. wird die Brücke bis auf Weiteres nur um 11 und 15 Uhr bedient. Ab dem 1.1.23 ist die Brücke bis auf Weiteres geschlossen // Die Maandersluis in Dintelmond wird seit derm 6.7. bis auf Weiteres (s.u.) nachts nicht bedient

Zeeland: Die Postbrug im Kanaal door Zuid Beveland wird am 26. und 27.10. nicht bedient // Auf der Westerschelde ist die Schar van Valkenisse für Bergfahrer gesperrt. Talfahrer müssen mindesten 60 Zentimeter Wasser unter dem Kiel behalten. Aktuellen Tiefen sind beim Verkehrspost Zandvliet anzufragen // Der Kanaal door Walcheren ist am 24.9. zwischen Middelburg und Vlissingen von 11-13 und von 14-16 Uhr gesperrt

Brabant/Limburg: Der Kanaal von St Andries ist vom 31.10. bis 4.11. immer wieder nach diesem Schema gesperrt // Die Schleuse Andel in der Afegdamde Maas wird bis zum 18.11. nach diesem Schema bedient // Die Brug Biesthoutakker im Wilhelminakanaal wird am 26.-28.10. nach diesem Schema bedient, die Brug Stad van Gerwen wird seit dem 27.10. bis auf Weiteres (s.u.) nicht bedient // Die Schleuse 16 in der Zuid Willemsvaart zwischen Weert und der Belgischen Grenze wird bis zum 17.2.23 nicht bedient

In eigener Sache: Was bedeutet „bis auf Weiteres“ in den Meldungen? Das wissen wir leider auch nicht. Es kann alles heißen zwischen ein paar Minuten bis hin zu mehreren Monaten. Das geht aus den Meldungen auf Vaarweginformatie leider nicht hervor. Sollten wir dann lieber nicht melden? ->Was, wenn die Störung dann länger dauert? Melden? -> Was, wenn die Störung schon bald aufgehoben ist? Wir haben uns für „immer melden“ entscheiden. Denn das gibt Ihnen, liebe(r) LeserIn die Möglichkeit, genau hinzuschauen auf Vaarweginformatie. OK?

Sperrungen und besondere Behinderungen sind darüberhinaus bei Redaktionsschluss nicht gemeldet.

Allgemein: Es ist immer empfehlenswert, vor Fahrtantritt zu prüfen, ob die geplante Route Hindernisse enthält. Das geht am besten auf vaarweginformatie.nl

Sperrungen auf Autobahnen und Bundesstraßen

Wir melden, auf welchen Autobahnen Sperrungen geplant sind. Ist Eure dabei, eben auf den Link klicken und schauen, was genau Sache ist, OK?

Vom 27.10. bis 23.11. werden Sperrungen erwartet auf folgenden Autobahnen:

–  A 1, A 7, A 20, A 28, A 30, A 44 und A 50

Vom 27.10. bis 3.11. werden Sperrungen erwartet auf folgenden Landstraßen:

– N 3, N 33, N 48, N 59, N 61, N 243, N 256 (Zeelandbrug), N355 und N 525

Alle Meldungen im Überblick auf ANWB.nl

Das Wetter in Holland

Tief bei Irland bringt südliche bis südwestliche Winde nach Holland. Die haben ruhiges und warmes Herbnstwetter im Gepäck. Bis zu 20°C können es werden. Der Wind weht wie gesagt südlich mit 6 bis 10 Knoten (2-3 Bft.), in Böen bis maximal 17 Knoten (5 Bft.). Einzelne Schauern sind möglich. Wenn sie auftreten sind sie aber kurz.

Tide

Die Tide in Stavenisse (Oosterschelde) und Harlingen

Sonstiges

Motorboot Sneek am 4.-6.11.
Sonntagabend Party im Compagnieshaven…
Bleiben Sie gesund!

In eigener Sache: Hat Ihnen die Info geholfen? Dann können Sie, wenn Sie wollen, natürlich ganz freiwillig der Redaktion hier eine Tasse koffie verkeerd spendieren. Auf „senden“ klicken. Van harte bedankt! En blijf gezond!

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Motorboot Sneek rundet Saison ab

Über 400 Motoryachten warten auf neue Eigner. Das Who-is-Who der Stahlyachtbranche zeigt, was der Markt derzeit hergibt. Angesichts schwieriger Nachschublage und ungewisser Preise und Liefertermine bei Neuyachten, sind besonders Gebrauchtyachten hoch im Kurs. Da habe sich das Angebot langsam wieder etwas verbessert, sagen die Makler.

Zusätzlich zu den Werften stellen auch viele Zulieferer aus. Somit lohnt ein Besuch auch, wenn man das eigene Boot verbessern möchte oder es eine Reparatur benötigt. All das kann vor Ort besprochen werden.

Eine Reise nach Sneek lohnt sich mithin. Warum nicht aus dem Besuch der Messe einen Ausflug nach Friesland machen? Das Friesische Scheepvaartmuseum ist ebenso einen Besuch wert, wie die direkt daneben gelegene Schnappsbrennerei der Witwe Joustra.

Geöffnet hat die Messe täglich von 10 bis 17 Uhr, der Eintritt ist frei. Eine interaktive Karte mit den teilnehmenden Werften findet sich hier. Allgemeine Info zur Messe bietet deren Website (auch auf Deutsch).

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WC-Versiegelung erst Mitte 2023 Pflicht

Das Einleiten von Fäkalien, also nicht von Urin, ist seit 2009 in den Niederlanden verboten. Nur: Nur wenige halten sich daran. Das führt, neben vielen anderen Ursachen, zu einer Verschlechterung der Wasserqualität. Die Folge: In einigen Revieren mit großer Freizeitbootdichte ergaben Messungen zu hohe Konzentrationen von Bakterien, insbesondere E-Coli und Entereokokken. Die kommen aus den festen Bestandteilen im WC-Abwasser. Darin möchte niemand schwimmen.

Dann beschloss das Niederländische Parlament: Wir versiegeln einfach die Borddurchlässe. Wer ohne Siegel angetroffen wird, muss zahlen. Einleiten ist so nicht mehr möglich. Wie das in der Praxis aussehen soll, ob es eine vom Parlament im gleichen Atemzug eingeführte Abwasserreinigungsanlage an Bord mit deren Nutzung doch eingeleitet werden darf, überhaupt geben wird und wie die landseitige Absauginfrastruktur für Fäkalientanks verbessert wird, ist indes völlig unklar. Die Folge: Die Versiegelung wurde um ein halbes Jahr nach hinten verschoben. Wie es weitergeht? Unklar. Sicher ist: Die Versiegelung wird kommen. Wann und wie ist derzeit jedoch völlig offen. Wir werden berichten.

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