Kategorie: Blogs

Menschen am Meer: Ärztin auf einer einsamen kroatischen Insel.

Mit Unterstützung aus Kroatien werde ich in den kommenden Woche Geschichten 
von kroatischen Inseln und der Küste sammeln und auf Mare Piu erzählen. 
Heute: Warum eine junge kroatische Ärztin lieber auf die Insel als ins Ausland geht.

Es ist noch nicht lange her, das war der Westen der Insel Lastovo ein Marine-Stützpunkt und das Betreten der Insel nur für Inselbewohner erlaubt. Heute ist das Areal ein Naturpark, und die abgelegene Insel findet langsam Anschluss. Dort spielt unsere heutige Geschichte.

Ema Milovic ist 24. Schon während ihres Medizinstudiums war ihr größter Wunsch, als Ärztin auf eine kroatische Insel zu gehen. „Ich wollte dort arbeiten, wo man auf sich selbst gestellt ist“, berichtet die blonde Medizinerin mit dem Schalk in den Augen der kroatischen Zeitung Dubrovacki Vjesnik. „Manche in meinem Alter hätten vielleicht das Gefühl, sie würden etwas verpassen an einem so einsamen Ort. Aber Einkaufen ist eh online, und aufs Ausgehen kann ich verzichten.“

Lastovo ist eine kleine Insel, zu der 46 weitere Inseln weit draußen vor Korcula gehören. Es gibt einen Fähranleger. Einen Hauptort, in dem die meisten Inselbewohner leben und sich vier Konoben teilen. Und im Westen einen Naturpark auf einem alten Marinegelände mit geschützten Buchten, in dem im Sommer die Yachties ankern und an Bojen liegen.

Doch von den Yachties weiß die junge Ärztin noch wenig. Sie hat ihren Dienst auf der abgelegenen Insel erst vor wenigen Wochen im Januar angetreten. Nur eines hat sie auf ihrer Insel schon erfahren: Dass es eine Regel gibt auf Lastovo, dass an Tagen mit schweren Stürmen keine schweren Unfälle passieren. „Ich weiß nicht, ob es Glückssache ist oder ob die Leute dann vorsichtig sind, aber bislang war das wirklich so!“

Und warum geht sie nicht ins Ausland, wohin so viele ihrer jungen Kollegen gleich nach der Ausbildung in Kroatien wegen der schlechten Bedingungen flohen? Sie habe es nicht eilig, für ein niedriges Praktikantengehalt mit wenig beneidenswerten Arbeitsbedingungen nach dem 24-Stunden-Dienst noch in der Ambulanz zu arbeiten. Sie unterstützt lieber eine Initiative junger kroatischer Ärztinnen und Ärzte, die sich für bessere Bedingungen im medizinischen Dienst und für die Reform der Facharztausbildung einsetzen.

Was sie am meisten vermisst auf ihrer Insel? „Wenn ich nur einen Kollegen hier hätte“, erzählt Ema. „Es würde mir am meisten bedeuten und den Inselbewohnern auch, denn im Moment bin ich 7 Tage hier zu 100% in der Hausarztpraxis. Wenigstens einmal in der Woche 24 Stunden ohne das Handy – das wäre was!“

Vielleicht ist ja unter meinen Leserinnen und Lesern jemand, der Lust hat auf Lastovo? Interessierte leite ich gerne weiter.

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Echte Lesermeinungen:

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„Vielen Dank für die beiden Revier Kompasse.

Und für die vielen angenehmen Stunden mit Ihren Büchern.

Ihre Art zu Beschreiben mag ich sehr und macht Lust auf Meer, und mehr!“

„Der Revier-Kompass Kroatien war auf unserem Chartertörn ständig in Gebrauch.“

„Außer den inzwischen verfügbaren, recht brauchbaren Apps mit Revierinformationen und diesem Führer haben wir keine weiteren Revierhandbücher verwendet und auch nicht vermisst.“

SV Suleca – Jayme Souza BRA

BEWARE OF DIESEL CONTAMINATION IN BRAZIL

Beware of Diesel

Bilderrätsel KW 6 – Wo ist es?

Das ist unser aller geliebtes Grou mit Blick aufs Pikmeer. Eine Anekdote dazu: Ein „Pik“ ist ein nicht ganz stubenreines Wort für das, was die Engländer mitunter „Mansausage“ nennen. Eben das männliche Geschlechtsteil. Männer aus Grou gelten daher als besonders glücklich, schließlich haben sie ja ein Pik-meer….In disem Sinne: Glückwunsch an alle, die es erraten haben.

Grou. Blick aufs Pikmeer

Weiter geht´s! Auch in dieser Woche gibt es ein neues Bilderrätsel. Wer die Antwort kennt, schreibt an [email protected] Viel Erfolg! Übrigens: Sie lesen dies und denken: Oh, da könnte mein Unternehmen doch mal für eine Weile einen Preis spendieren? Etwas, das mit Wassersport und/oder den Niederlanden zu tun hat. Auch dann schreiben Sie an die obige Adresse. Danke!

 

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WC-Gebäude in Yachthafen Breskens gesunken

Trotz massivem Pumpeinsatz von KNRM und Feuerwehr konnte der Ponton zunächst nicht gehalten werden. Im weiteren Verlauf kamen Experten von Multraship mit großem Gerät und holten der Ponton wieder an die Oberfläche. Der erwies sich als nachwievor dicht und blieb, wo er sein sollte, AUF dem Wasser. Nun laufen Reinigungs- und Reparaturarbeiten. Die Hafenmeister erwarten, dass der Ponton zu Saisonbeginn wieder voll einsatzfähig ist.

Bilder zum Ablauf gibt es hier.

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Schraube aus in der Schleuse?

Es geschah in der Schleuse in Maasbracht, direkt vor den Augen der dortigen Zentrale des Rijkswaterstaats. Der Schipper legte sein Schiff an eine Vorspring und ließ sein Heck mittels Schraube und Ruderlage gegen die Wand drücken. Das darf nicht sein, Denn die dadurch entstehenden Turbulenzen in der Schleusen kammer sind schlecht für das Bauwerk und bringen vorallem kleinere Schiffe und Yachten immer wieder in arge Bedrängnis. Zu Recht ist diese Praxis also verboten.

In dem genannten Fall gibt der Richter dem Schiffer jedoch Recht: Es war mit guter Seemannschaft vereinbar, die Schraube in dieser Situation drehen zu lassen. Das Bußgeld wurde zurückgenommen. Dieses Resultat ist verwunderlich.

Drehende Schraube in der Schleuse kann wichtig sein

In Schleusen mit hohem Verfall müssen die Leinen während des Schleusens umgelegt werden. Dabei ist das Schiff frei, die Turbulenzen in der Kammer, besonders wenn zu Berg geschleust wird, das Wasser also in die Kammer einströmt, sind erheblich. Da kann es erforderlich sein, beim Umlegen mit der Schraube das Schiff zu stabilisieren. Verständlich. Und unproblematisch, da ja ohnehin schon viele Turbulenzen in der Kammer vorherrschen un d alle anderen Skipper ebenfalls damit umgehen müssen. Übrigens: Die fragliche Schleuse in Maasbracht verfgügt über Schwimmpoller. Dort ist Umlegen nicht erforderlich.

Eine weitere Besonderheit sind Frachtschiffe bis 50 Meter Länge. Diese dürfen, verwunderlich genug, unter gewissen Bedingungen auch von nur einer Person gefahren werden. Normalerweise sind mindestens zwei vorgeschrieben, Steuermann/Schiffsführer und Matrose. Auf einem 50 Meter langen Schiff ist es jedoch unmöglich, dieses zunächst in die Schleuse zu fahren, aufzustoppen, nach vorne zu gehen um dort eine Spring zu legen und dann achtern ebenfalls eine Leine zu legen, geschweige denn, diese beiden Leinen umzulegen, wenn der Pegel in der Kammer sich ändert. Die Folge: Der Schiffsführer legt in der Nähe des Führerhauses eine kurze Fischermannspring und hält das Schiff mittels Schraube ruhig an der Wand. Es geht schlichtweg nicht anders. Ob es sich in unserem Fall um ein solches Schiff handelte, ist unklar.

Die Folgen für Yachten

Der Anwalt des Schiffers sieht nach dem Urteil die Pflicht zum Abstellen der Schraube in der Schleuse als generell hinfällig in allen Schleusen. Das sieht Rijkswaterstaat zum Glück völlig anders, die Verantwortlichen dort erkennen einen besonderen Ausnahmefall und halten an der Regelung fest. Das wäre begrüßenswert für Yachten, denn die Auswirkungen des Schraubenwassers sind erheblich und turbulent, sodass sicheres Schleusen zumindest deutlich erschwert wird. Nötigenfalls können Yachten die Schleuse über Funk anrufen und um das Abstellen der Schraube bitten. Wird das verneint, warum auch immer, bestht die Möglichkeit auf die folgende Schleusung zu warten. Allemal besser als eine dicke Schramme zu riskieren.

Mehr zum Thema Schleusen:

Interview mit einem Schleusenwärter

Schleusen: So gehts ohne Stress

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Wir sind Helden

Mi., 08.Feb.23, Neuseeland/Whangarei, Tag 3175, 24.696 sm von HH

Zumindest fühlen wir uns so. Aus allen Ecken des Boat-Yards kommen sie gelaufen. Sogar mit dem Fahrrad angefahren,  aus dem letzten vergessenen Winkel. Selbst Leute mit denen wir kaum ein Wort gewechselt haben. Alle stehen sie mit offenem Mund vor unserem Schiff. Umrunden Atanga andächtig. Die Bewunderer. Die Ungläubigen. Die, die auch gerne so ein Wunder vollbringen können wollen. ;-)
Und die Schmeichler. Die, die ihr Lob eine Schippe zu dick auftragen: „Wie vom Profi!“ Egal. Jedes Lob geht runter wie Öl. Das tut gut.

Spieglein an der Wand – wer ist der beste Maler im ganzen Land? Hahaha – ich wollte nicht aufs Foto ;-)

vorher

Zumal der zweite Akt der Streifen-Lackiererei nach der Regenpause noch eine Tücke bereit gehalten hat. Der zweite Anstrich erfolgt an einem bewölkten, windarmen Tag. Gut so. Gleich läuft die Arbeit viel besser. Erfolgreich und fehlerfrei bekommen wir den Lack auf den Kahn. Endlich trauen wir uns auch das spezielle Vinyl-Tape runter zu reißen. Die Naht zwischen ‚rot und grau‘ und ‚rot und weiß‘ ist sen-sa-tio-nell! Wie mit dem Lineal gezogen.
Aber natürlich hat in der Zwischenzeit das Vinyl-Tape seinen Klebstoff an den Untergrund abgegeben. Und nun? Mit Aceton trauen wir uns nicht auf den Lack. Rubbeln hilft nicht. Aus „Frag Mutti“ weiß ich, dass sich Etiketten mit Speiseöl ablösen lassen. Das funktioniert auch – würde jedoch Wochen dauern. Aaron rät uns zu Petroleum oder Terpentin. Das sei unschädlich auf 2-Komponenten-Lack und ebenfalls ölig. Wir versuchen es und, hurra, es funktioniert.
Die Mietzeit unseres Gestells geht sich genau aus, dass wir es noch schaffen, den Rumpf fertig zu polieren und zu waxen.

Wenn man nah ran geht, sieht man natürlich, dass es mit der Hand gepinselt ist und nicht gespritzt

Auch das weiße Gelcoat glänzt wieder in der Abendsonne

Die Kosten:
Der Kostenvoranschlag für die drei Streifen belief sich auf 6.250 Euro (10.600 NZ$). Davon für Material 1.000 Euro.
Wir haben für Material – inklusive zweimal Kauf rote Farbe und zweimal Abkleben – etwas mehr als die Hälfte bezahlt. Und davon war das teuerste die Miete des Gestells für zwei Wochen (300 Euro). Der Fairness halber muss ich dazu schreiben, dass der Lack von Aaron extra auf unsere alten Farbtöne abgemischt worden wäre. Wir haben „irgendwelchen“ Lack gekauft. Dass der zufällig genau unserem Farbton entsprach, war pures Glück.

Und der Arbeitslohn? Über den wir uns kaputt gelacht haben, weil er uns absurd hoch vorgekommen ist? Der war tatsächlich realistisch kalkuliert. :shock: Zusammen haben Achim und ich 132 Stunden an den Streifen gearbeitet. Okay einiges doppelt und sicher auch umständlich. Dafür haben wir keine aufwändigen Vorarbeiten gemacht, wie Pin Hole Filling, was im Kostenvoranschlag enthalten war.
132 Stunden x 43 Euro Stundenlohn (so viel kostet hier ein Maler) ergibt 5.700 Euro. Das passt also pi mal Daumen.

Wir haben die Arbeit deutlich weniger aufwändig eingeschätzt und ganz schön geflucht.  Memo an uns selber: Maler ist ein Lehrberuf! Finger weg.
Bleibt die Frage, was fangen wir jetzt mit dem ganzen gesparten Geld bloß an?

 

PS: Ich hinke ein paar Tage mit dem Blog. Während ich dies schreibe, fegt gerade Gabrielle über uns hinweg. Alles sieht noch gut aus. 👍


13

SV Amelija – Jan Moritz Brinkschulte GER

AMEL EUROS 41 – CRY FOR HELP AT SEA

Flying Support

SV Freya – Susan + Todd Vigland SE

PACIFIC SEACRAFT 40 – WHEEL STEERING – LINE TRANSFER RATIO
23.01.2023 – SUPPORT REQUESTED via Garmin in Reach

Line transfer ratio

SV Sea Pearl – Luisa + Matthias Werb GER

SAILDRIVE – NOCHMAL GLÜCK GEHABT

Hallo Peter, nach unserer Zeit im Pazifik und der (weil wir zu spät und damit in der falschen Saison unterwegs waren) nicht so berauschenden Zeit in Indonesien, sind wir gerade auf dem Weg von Phuket in Thailand auf die Malediven.
Und weil unser S´PETERLE mal wieder so wunderbar steuert, schicken wir dir und deiner Frau hiermit mal wieder ganz liebe Grüße von Bord.
Liebe Grüße von der Sea Pearl
Luisa und Matthias

Saildrive

NL-Antifouling: Neue Liste

Gewässerreinheit geht alle etwas an, uns Wassersportler aber im Besonderen. Wer nun sein Boot dauerhaft in den Niederlanden liegen hat, also nicht nur auf der Durchreise ist, der darf biozidhaltiges Antifouling nur verwenden, wenn es eine Zulassungsnummer hat. Da Kontrollen zu dieser Verwendung im Wasser noch nicht stattfinden können, zielen die Behörden bei ihren Kontrollen hauptsächlich auf den Verkauf und die Verarbeitung der Farben ab. Wenn in einem Laden Farbe angeboten wird, die nicht zugelassen ist, wird der Inhaber ein deftiges Ticket bekommen. Wer bei der Verarbeitung erwischt wird, kann ebenfalls mit bis zu 2500 Euro Bußgeld rechnen. Berichte über tatsächlich stattfindende Kontrollen gibt es mehrere.

Besser also, man verwendet entweder ein biozidfreies Antifouling, in manchen, vorallem Süsswasserrevieren geht das, oder eben eines von dieser Liste. Das letzte Update der Liste kam erst im September, nun also schon wieder eine neue Version.

Weitere Info zum Dauerthema Antifouling:

Rijkswaterstaat kündigt Kontrollen an

Dauerthema Antifouling: 6 Fragen an…

 

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Waitangi Day

Mo., 06.Feb.23, Neuseeland/Waitangi, Tag 3173, 24.696 sm von HH

Jedes Jahr am 6. Februar wird in Neuseeland der Waitangi Day gefeiert. Der wichtigste Feiertag im Land. Wobei viel Wert darauf gelegt wird, dass es sich um einen Gedenktag handelt. Denn ob es aus Maori Sicht tatsächlich etwas zu feiern gibt, darüber wird seit 183 Jahren kontrovers diskutiert.
In Waitangi – nur 70 Kilometer von Whangarei entfernt – wurde der Vertrag von Waitangi zwischen den englischen Siedlern und vielen Klan-Chefs der Ureinwohnern, den Maoris,  geschlossen. Es ging um Land- und Machtverteilung, da England 1840 plötzlich großes Interesse daran zeigte, dass Neuseeland zur englischen Kolonie erklärt wird. Die englische Version des Vertrages wurde auf Maori übersetzt  – leider mit einigen Übersetzungsfehlern. Ob absichtlich oder versehentlich, ist unklar. Aber der Vertrag führte zu Interpretationsfehlern und bis heute zu Rechtsstreitigkeiten.

Ungeachtet dieser Vorgeschichte ist es voll in Waitangi rund um den Gedenk-Platz. Nur rund 15 Prozent der Einwohner Neuseelands sind noch Maori-stämmig. Ein Blick über das anwesende Publikum lässt etwas anderes vermuten. Die halbe Population der Maoris scheint auf den Beinen zu sein.

Auf die Andacht um 6:00 Uhr im Morgengrauen haben wir verzichtet. Gemeinsamt mit den Crews der Seven Seas und Alrisha haben wir uns für eine Abfahrt erst um 7:00 Uhr entschieden. Brigitte ist so nett und fährt. Bei leichtem Nieselregen geht es los (das gibt der Atanga Crew ein gutes Gewissen – können wir doch nicht am Rumpf weiter arbeiten). ;-)

Pünktlich zur Hauptattraktion erreichen wir Waitangi. Eine Flotte von Kanus befindet sich bereits auf dem Wasser.  Waka, wie der Maori seine Kanus nennt. In einer Bucht sammeln sich die Boote. Weit über das Wasser schallen die Rufe der Kanuten bis zur Brücke auf der das Publikum wartet. Dann beginnen sie zu singen. Kraftvoll, kehlig. Gänsehaut! Muschelhörner erklingen. Die Boote setzten sich in Bewegung. Am auffälligsten ist ein riesiges Kriegs-Waka. Von 80 Paddlern wird es angetrieben. Der Gesang wird lauter. Dazwischen wird gebrüllt. Und typisch für die Maori mit den Augen gerollt und Grimmassen gezogen. Unter lautem Gejohle wird die Zunge herausgesteckt. Diesen Kriegern wollte man nicht im Ernstfall begegnen.

 

Auch einige Doppel-Kanus sind mit dabei

Auch einige Doppel-Kanus sind mit dabei

Großes Kriegs-Kanu mit 80 Mann zum Paddeln

Ich muss hier unwillkürlich an Pipi Langstrumpfs Vater denken – Südseekönig

Die Kanus drehen ein paar Runden, machen halt am Marae – einem Versammlungshaus für Maori-Gemeinschaften. Ein paar Reden werden geschwungen von denen wir nichts mitbekommen.
Wir nutzen die Zeit und gehen zum Museum von Waitangi. Dort befindet sich der Unterstand für das große Waka. Dies wird nur zum Waitangi Day ins Wasser gelassen. Aus gutem Grund. Um das Waka die knapp zwei Meter höher an Land zu ziehen, braucht es alle 80 Kanuten. Unglaubliche 12 Tonnen wiegt das Kanu. Zum 100 jährigen Waitangi Day wurde es in dreijähriger Arbeit fertig gestellt. Drei Kauri-Bäume mussten ihr Leben lassen, um das 37 Meter lange Monster herzustellen.  Die Männer müssen richtig ran. Zusätzlich zum Eigengewicht gilt es auch noch hunderte Liter Wasser an Land zu ziehen. Der Kahn scheint mächtig undicht zu sein.

Alle Mann raus aus dem Kanu – zwei Wagen auf Schienen stehen als Hilfe bereit

Die Maori stehen überdurchschnittlich gut im Futter

Zu gleich – es riecht nach altem Holz – nach Männerschweiß und Salzwasser

Traditionelle Begrüßung unter zwei Maori-Kumpel – das polynesische Nasereiben

Tätowierung der Männer

Gesichts-Tattoo der Frauen – ein Moko

Nach dem Kanu-Spektakel gibt es auf verschiedenen Bühnen noch ein paar Tanzvorstellungen. Die bunte Fröhlichkeit aus Französisch Polynesien mit einem Blumenmeer, sanften Hüftschwüngen und lieblichen Versprechungen im Tanz ist bei den Maori Tänzen verschwunden. Überwiegend in schwarz gekleidet, keine Blumen hinter den Ohren setzt man auch beim Tanz auf Grimassen und die herausgesteckte Zunge. Und das nicht nur bei Kriegstänzen. Auch Liebeslieder werden gerne so untermalt.

Freundliche Gesten sind das nicht

 

Böse gucken – Augen rollen – der Gesang passt dazu – lieblich ist er nicht

Die Frauen können und machen es ebenso

Happy Waitangi Day

 

Ein toller Tag in Waitangi. Wer in der Nähe ist, sollte es nicht verpassen.


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Johannes Erdmann

YACHT BLAUWASSER EXPERTE – KOMPETENZ IN REINFORM

Johannes Erdmann