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SV La Grotty – Chris Wallace + Kylie Stevenson AU

LA GROTTY – FEELING 486 – AND THE TREVALLY

Special zum Saisonstart – Gratis-Filmauschnitt aus "Zeitmillionär"

„Ich hatte wirklich komplett vergessen, wie es sich anfühlt, Zeit im Überfluss zu haben: Zeit zum Segeln, Zeit für das Songwriting, Zeit zum Tagträumen.“ Als der Kontrabassist und Songwriter Claus Aktoprak diese Zeilen in sein Logbuch schreibt, liegen sechs Monate Auszeit in den Schären in einem wahren Jahrhundertsommer vor ihm.

Er ist mit seinem 40 Jahre alten Segelboot LA MER aufgebrochen, um Abenteuer zu erleben, die fast direkt vor der Haustür auf der Ostsee warten. Nachdem er das Boot bei eBay ersteigert und selbst für den langen Törn vorbereitet hat, erkundet er als Einhandsegler die atemberaubende Natur der schwedischen Schären, der Åland-Inseln und des Göta-Kanals. Ist es diese ständig nagende Sehnsucht nach mehr Zeit wirklich wert, einmal aus allem auszusteigen und sein Leben und seinen Partner für einige Monate zu verlassen?

Der Gratis-Filmauschnitt aus „Zeitmillionär“ kann hier angesehen werden

Zeitmillionär handelt von den Emotionen einer langen Auszeit vom Alltag: Von Entscheidung und Aufbruch, von Glück und Freiheit, von Heimweh und Einsamkeit, von Furcht und Liebe. Aus jeder dieser Emotionen entstand noch während der Reise der Soundtrack zum Film. Die Kamera begleitet Claus Aktoprak nicht nur während des Törns, sondern hält auch die Entstehung der Songs von der Idee bis zur aufwendigen Produktion mit 30 internationalen Musikern in einem Studio in Hamburg fest.

Zeitmillionär ist der sehr persönliche Reisebericht eines Mannes, der auf seinem Boot unterwegs ist, um die Freiheit zu erleben und der dabei herausfindet, dass Zeit viel mehr wert ist als Geld. „Ich hätte so einen Film gerne selber bereits vor vielen Jahren gesehen. Denn dann wäre ich schon längst losgefahren.“

Film und Soundtrack sind hier erhältlich
www.luvgier.de

Der Gratis-Filmauschnitt aus „Zeitmillionär“ kann hier angesehen werden

 

Trizonia, Mesolongi, Argostoli

Trizonia, kurz vor Sonnenaufgang.Auf Trizonia wäre ich gerne noch einige Tage länger geblieben. Hier gab es zum ersten Mal seit langer Zeit eine richtig bunte Segler-Szene, mit allem was dazu gehört. Abenteurer, Aussteiger, Gemütlichkeit und natürlich auch etwas Zoff. Kein Wunder, wenn man lange dicht beieinander liegt. Aber wo gibt es den schon nicht. Mich hat er jedenfalls nicht interessiert.

Interessiert haben mich allerdings die Geschichten. Da war zum Beispiel Altan, der hier eine 20t schwere Segelyacht gekauft hat, allerdings noch nie zuvor gesegelt ist. Aber er kennt sich bereits auf See aus, denn er ist schon etliche Jahre mit Motorbooten unterwegs gewesen.
Seine Yacht hatte allerdings ein Problem, das Getriebe vom Saildrive war abgefallen. In Griechenland ist so ein Problem schwerwiegend, denn es gibt nicht viele Möglichkeiten, große Boote mal eben aus dem Wasser zu holen. Ich hoffe jedenfalls, dass er mittlerweile eine Lösung finden konnte und bald seine Heimat, einen Küstenort in der Türkei, erreicht.
Dann war ich noch zu Besuch bei Charlotte und Hans-Jörg auf der S/Y Cassiopeia Of Douglas. Ein ungewöhnliches, interessantes Berufsleben hat der sympathische Eigner einer Najad hinter sich. Als Kfz-Mechaniker angefangen, saß er nach vielen Zwischenstationen irgendwann im Cockpit eines Airbus A320 und hat den Jet auf Langstrecke geflogen. Heute ist er im Ruhestand. Und in Trizonia? In Trizonia habe ich ihn im Klettergeschirr in den Masttopp seiner Segelyacht gezogen. Dort musste er etwas reparieren. Luftaufnahmen hat er natürlich auch von dort oben mitgebracht.
Dann hatte ich noch Besuch von Heinz, der heute einen Katamaran segelt und Nomade sofort als Suncoast 42 erkannt hat. Denn vor vielen Jahren hat er selbst einmal versucht, eine Suncoast zu bekommen. Damals gab der Markt allerdings überhaupt nichts her.

Blick von oben: An Deck sind Charlotte, Altan und Nico. © Hans-Jörg Frömmer

Trizonia von oben. © Hans-Jörg Frömmer

Nach einigen Tagen, an denen ich nicht nur von Boot zu Boot getingelt bin, sondern auch wieder viel an Nomade geschraubt habe, gab es am 15. Mai einen günstigen Wetterbericht für die Fahrt nach Mesolongi.
Diesmal hat er auch gestimmt. Im Laufe des Vormittags setzte Nordostwind ein und ich bin mit viel Fahrt unter der Brücke von Patras hindurch gesegelt. Endlich lag der Golf von Korinth hinter mir. Der Rest des Törns war unspektakulär. Der Wind irgendwann wieder weg und die lange Fahrt den Kanal hoch bis Mesolongi sehr gemütlich. Hat mich ein bisschen an die Kanalfahrten in Frankreich erinnert.
In Mesolongi lag ich am Stadtkai. War mir irgendwie zu laut. Auch der ganze Ort hat mir wenig gefallen. Zwar überall wirklich nette Menschen, aber auch viel Palaver, laute Prollkisten und leider sehr viele Strassenhunde. Einige hatten Bisswunden, es gab ab und zu Zoff unter ihnen.
Der Schutz in Mesolongi ist allerdings perfekt. Durch den langen Kanal kommt absolut kein Schwell mehr im Hafen an. Das war es dann auch schon mit den Vorzügen. Also weiter!

Weiter nach Kefalonia, genauer, nach Argostoli wollte ich. Ich erspare euch die Details zum Wetter. Hat mal wieder nicht gepasst, aber egal, ließ sich trotzdem segeln und nach 59 Seemeilen war ich da, auf der größten griechischen Insel im Ionischen Meer.
Kurz nach meiner Ankunft, Sturm und Gewitter! Glück gehabt. Hätte ich an diesem Morgen ein paar Minuten länger geschlafen und einen zweiten Kaffee getrunken, es hätte mich schlimm erwischt. Selbst in dieser kleinen Bucht wurde es recht turbulent. Eine Yacht ist leider mit dem Heck auf die Pier geknallt und wurde unschön zugerichtet.
Nomade dagegen lag längsseits wie ein Fels in der Brandung da. Nur um die Fender habe ich mir wieder etwas Sorgen gemacht. Ist aber alles gut gegangen.
Nach zwei Nächten an der wirklich schönen und verhältnismäßig ruhigen Promenade in Argostoli, bin ich an den Verladekai gefahren und habe mir dort Diesel von einem Tankwagen bringen lassen. Anschließend habe ich Nomade auf die andere Seite der Bucht in eine aufgegebene Marina verlegt. Hier ist absolut nichts los. Kostet nichts, bietet nichts und Licht gibt es nachts auch keins. Hier kann ich mich in Ruhe um die letzten Reparaturen an Nomade kümmern und auf ein günstiges Wetterfenster für die nächste Etappe warten.

Das Fenderproblem für besonders scharfkantige Kaimauern ist nun auch gelöst. Habe einen alten Good Year auf einem der Müllhaufen gefunden! Loch rein gebohrt, Leine drum, fertig. Damit es keine unschönen schwarzen Reifenspuren an Nomade gibt, sind bereits Flächenfender an Bord. Die kommen dann zwischen Reifen und Bordwand.

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1 Abend am Meer. 5 Fragen ans Leben. Und 1 mögliche Antwort auf die Frage nach dem richtigen Leben.

Sonntag Abend, Hafenmole Marano, Norditalien: Verlagsleiterin Susanne Guidera und ich brainstormen darüber, wie wir unseren gemeinsamen Verlag millemari. im nächsten Jahr ausrichten. Nicht, dass wir nicht viel auf die Beine gestellt hätten in den vergangenen zwei Jahren. 14 Bücher sind entstanden. 2 Kino-Filme. 1 DVD. Im Vorbeigehen mal eben 8-10 Kalender. Ich habe in den vergangenen drei Jahren drei Bücher geschrieben – das letzte, eben abgegeben, wird im Frühjahr 2018  bei PENGUIN als Spitzentitel erscheinen. 

Ein kleiner unabhängiger Verlag ist entstanden, der Bücher und Geschichten über Menschen am Meer verlegt. Über berühmte Weltumsegler. Über unbekannte Segler, die entweder ganz jung oder wie ich nach Jahren „im Geschirr“ aus Lust am Neustart aufs Meer gegangen sind, um irgendwie eine andere Seite ihres Lebens und unseres Planeten zu entdecken. 

Man könnte sich eigentlich zurücklehnen. Und den lauen Abend am Meer in Marano genießen. Wenn man das könnte. Ich kann’s aber nicht. Drum sitzen wir am Meer. Und brainstormen, wie es im Frühjahr 2018 weitergeht. Projekte werden gewälzt. Ideen werden gesponnen, während sich langsam die Nacht über die Fischkutter und die Pier vor der Hafenbar IL MOLO senkt. Ich ertappe mich dabei, wie ich immer wieder an den polnischen Segler denke, dessen propperes kleines Stahlschiff gestern noch an dieser Pier in den Wellen der Lagune leise schaukelte. Und den ich beneidete.

Drei ausgeheckte Projekte und eine Nacht auf LEVJE später erreicht mich morgens um sieben ein Mail meines besten Freundes Andal aus Berlin. Er ist noch voll im Geschirr, führt eine Firma. Aber seit 27 Jahren funktioniert unsere Freundschaft, weil wir uns gegenseitig mit Fragen bombardieren. Eigentlich kreisen wir mit unseren Fragen immer wieder wie in der Strömung eines reißenden Flusses treibende junge Hunde, die nach einem roten Ball schnappen. Der kleine rote Ball: Die Frage nach dem richtigen Leben.


Heute morgen um sieben ragen Andals Fragen vor mir so hoch auf wie der Bug der COSTA LUMINOSA über dem kleinen Japaner auf der Pier in Triest. Aber Freundschaft besteht auch aus richtigem Timing. Seine Fragen kommen mir, der ich mich wirklich wie der kleine Japaner mit dem Rucksack vor dem großen Bug des Lebens fühle, gerade recht. Deshalb, weil Andals Fragen sich ja mal wieder ums richtige Leben drehen, beantworte ich sie jetzt mal öffentlich. Denn schließlich drehen sich Andals Fragen ja auch darum, ob es sich gelohnt hat, nach 28 Jahren deutlich mehr Abende am Meer statt am Schreibtisch zu verbringen.

„Denkst Du, dass ein Fischer, der jeden Morgen losfährt, einer der glücklichsten Menschen ist?“

Unbedingt. Du erinnerst Dich sicher an den Satz, mit dem Dein unvollendeter Roman begann? „Kluge Menschen leben dort, wo Ihre Sehnsüchte genährt werden.“ 
Deine Romanheldin damals zog es an den Schrottplatz, immerhin. Dein Satz ist wichtig. Sehr wichtig. Ich bin letzte Woche auf einem Bagerschiff auf dem Tagliamento mitgefahren, um den zwei Männern, die tagein, tagaus die Flüsse der Lagunen und die Kanäle Venedigs ausbaggern, eine ähnliche Frage zu stellen. Ob sie nie die Wärme eines geheizten Büros vermissen würden. Nein, sagten sie. Der wochenlange Nebel im Winter wär nervig. Aber der Sommer würde sie voll entschädigen. Da wollten sie mit keinem tauschen.

„Um wieviel Prozent ist auf’s Meer losfahren besser als auf die Autobahn?“

90%. Ich habe irgendwann nachgerechnet und festgestellt, dass ich in meinen 28 Berufsjahren etwa 1,5 Millionen Dienstwagen-Kilometer zurückgelegt habe. Ich schäme mich still für meinen schauderhaften ökologischen Fussabdruck, der überwiegend dadurch entstand, dass mein Schreibtisch 67 Kilometer von meiner Behausung entfernt stand. 

Die zweite Erkenntnis: Irgendwo las ich mal, dass ein Mensch beim Fahren auf der Autobahn etwa demselben Stresspegel ausgesetzt ist wie ein Bomberpilot. Ich fürchte, die jüngeren, die kaum mehr Interesse am Besitz eines KFZ haben, haben instinktiv die Nachteile dessen begriffen, worunter wir noch Freiheit verstanden.

Die restlichen 10%? NOCH kommt man nicht ums Auto rum. Der Hafen in San Giorgio liegt 7 Kilometer außerhalb des Ortes. Ich hab noch kein Fahrrad auf der LEVJE. OHNE Auto gehts halt nicht. 

„Sollte man alle großen Einrichtungen abschaffen? Autobahnen? Frachter? Fähren? Shopping Center? Amazon? Gott?“

Ich finde nicht. Von uns beiden bist Du derjenige, der nachdrücklich daran glaubt, dass die Welt in den letzten 10, 20 Jahren eine bessere geworden ist.

Ich finde, am allerwenigsten sollte man Gott abschaffen. Die Menschheit hat dreieinhalb Jahrhunderte hingebastelt, um dessen Einfluss auf unser Leben zu verringern. Sie hats geschafft. Sich unabhängig gemacht. Leider bekommt uns das mittelmässig. Seit Gott bei den meisten aus dem Kopf ist, haben wir die Erdogans und Kacinskis und Orbans und Trumps. Ich habe den Eindruck, unser Wertesystem ändert sich gerade, und nicht zufällig, seit das Internet alle erreicht. Und alle alles sagen können. Das machen sich ein paar Leute zunutze. Da es ein weltweites Phänomen ist, hat es irgendwie mit sich verändernden Werten zu tun.

„Ist mit Kielschaden in San Giorgio festsitzen nicht wie gefeuert werden?“

Also: Das ist gut! Naja, ist schon Frust dabei. Und ich merke, wie ich den polnischen Segler beneidete, der sein kleines Schiff genau hierher nach Marano an die Pier steuerte. Nein, weil ich finde, ich muss einfach jetzt was draus machen. Man muss einfach nur was tun. Es ist eine spannende Übung, etwas, das einen frustet, in etwas Positives zu drehen. Im Büro leidet man eher darunter, dass man den Dingen nicht entkommen kann. Aber hier? Mach ich halt einfach was anderes…

Danke, mein Kleiner, für die Fragen. Und wenn ich jetzt noch die Nachteile meines freieren Daseins auflisten müsste:
– Selbständig sein ist nach Jahren fast drei Jahrzehnten „angestellt sein“ ungewohnt. Das Geld ist eben nicht am 30. jeden Monats auf dem Konto. 
– Nicht mehr in der „Firma“ sein, in einer Hierarchie oben, zwickt manchmal in der Seele. Ist aber gute Übung.
– Das Finanzamt kommt in meinem Leben nicht mehr einmal im Jahr, sondern 12 x vor.

Trotz alldem: Wenn man die Freiheit liebt und irgendwie ständig was machen will: Sind mehr Nächte am Meer genau das Richtige.

1 Abend am Meer. 5 Fragen ans Leben. Und 1 mögliche Antwort auf die Frage nach dem richtigen Leben.

Sonntag Abend, Hafenmole Marano, Norditalien: Verlagsleiterin Susanne Guidera und ich brainstormen darüber, wie wir unseren gemeinsamen Verlag millemari. im nächsten Jahr ausrichten. Nicht, dass wir nicht viel auf die Beine gestellt hätten in den vergangenen zwei Jahren. 14 Bücher sind entstanden. 2 Kino-Filme. 1 DVD. Im Vorbeigehen mal eben 8-10 Kalender. Ich habe in den vergangenen drei Jahren drei Bücher geschrieben – das letzte, eben abgegeben, wird im Frühjahr 2018  bei PENGUIN als Spitzentitel erscheinen. 

Ein kleiner unabhängiger Verlag ist entstanden, der Bücher und Geschichten über Menschen am Meer verlegt. Über berühmte Weltumsegler. Über unbekannte Segler, die entweder ganz jung oder wie ich nach Jahren „im Geschirr“ aus Lust am Neustart aufs Meer gegangen sind, um irgendwie eine andere Seite ihres Lebens und unseres Planeten zu entdecken. 

Man könnte sich eigentlich zurücklehnen. Und den lauen Abend am Meer in Marano genießen. Wenn man das könnte. Ich kann’s aber nicht. Drum sitzen wir am Meer. Und brainstormen, wie es im Frühjahr 2018 weitergeht. Projekte werden gewälzt. Ideen werden gesponnen, während sich langsam die Nacht über die Fischkutter und die Pier vor der Hafenbar IL MOLO senkt. Ich ertappe mich dabei, wie ich immer wieder an den polnischen Segler denke, dessen propperes kleines Stahlschiff gestern noch an dieser Pier in den Wellen der Lagune leise schaukelte. Und den ich beneidete.

Drei ausgeheckte Projekte und eine Nacht auf LEVJE später erreicht mich morgens um sieben ein Mail meines besten Freundes Andal aus Berlin. Er ist noch voll im Geschirr, führt eine Firma. Aber seit 27 Jahren funktioniert unsere Freundschaft, weil wir uns gegenseitig mit Fragen bombardieren. Eigentlich kreisen wir mit unseren Fragen immer wieder wie in der Strömung eines reißenden Flusses treibende junge Hunde, die nach einem roten Ball schnappen. Der kleine rote Ball: Die Frage nach dem richtigen Leben.


Heute morgen um sieben ragen Andals Fragen vor mir so hoch auf wie der Bug der COSTA LUMINOSA über dem kleinen Japaner auf der Pier in Triest. Aber Freundschaft besteht auch aus richtigem Timing. Seine Fragen kommen mir, der ich mich wirklich wie der kleine Japaner mit dem Rucksack vor dem großen Bug des Lebens fühle, gerade recht. Deshalb, weil Andals Fragen sich ja mal wieder ums richtige Leben drehen, beantworte ich sie jetzt mal öffentlich. Denn schließlich drehen sich Andals Fragen ja auch darum, ob es sich gelohnt hat, nach 28 Jahren deutlich mehr Abende am Meer statt am Schreibtisch zu verbringen.

„Denkst Du, dass ein Fischer, der jeden Morgen losfährt, einer der glücklichsten Menschen ist?“

Ok. Ich werde einen Fischer suchen. Und ihn befragen. Ein Fischer weiß das sicher am besten.

Ansonsten: Du erinnerst Dich sicher an den Satz, mit dem Dein unvollendeter Roman begann? „Kluge Menschen leben dort, wo Ihre Sehnsüchte genährt werden.“ 
Deine Romanheldin damals zog es an den Schrottplatz, immerhin. Dein Satz ist wichtig. Sehr wichtig. Ich bin letzte Woche auf einem Bagerschiff auf dem Tagliamento mitgefahren, um den zwei Männern, die tagein, tagaus die Flüsse der Lagunen und die Kanäle Venedigs ausbaggern, eine ähnliche Frage zu stellen. Ob sie nie die Wärme eines geheizten Büros vermissen würden. Nein, sagten sie. Der wochenlange Nebel im Winter wär nervig. Aber der Sommer würde sie voll entschädigen. Da wollten sie mit keinem tauschen.

„Um wieviel Prozent ist auf’s Meer losfahren besser als auf die Autobahn?“

90%. Ich habe irgendwann nachgerechnet und festgestellt, dass ich in meinen 28 Berufsjahren etwa 1,5 Millionen Dienstwagen-Kilometer zurückgelegt habe. Ich schäme mich still für meinen schauderhaften ökologischen Fussabdruck, der überwiegend dadurch entstand, dass mein Schreibtisch 67 Kilometer von meiner Behausung entfernt stand. 

Die zweite Erkenntnis: Irgendwo las ich mal, dass ein Mensch beim Fahren auf der Autobahn etwa demselben Stresspegel ausgesetzt ist wie ein Bomberpilot. Ich fürchte, die jüngeren, die kaum mehr Interesse am Besitz eines KFZ haben, haben instinktiv die Nachteile dessen begriffen, worunter wir noch Freiheit verstanden.

Die restlichen 10%? NOCH kommt man nicht ums Auto rum. Der Hafen in San Giorgio liegt 7 Kilometer außerhalb des Ortes. Ich hab noch kein Fahrrad auf der LEVJE. OHNE Auto gehts halt nicht. 

„Sollte man alle großen Einrichtungen abschaffen? Autobahnen? Frachter? Fähren? Shopping Center? Amazon? Gott?“

Ich finde nicht. Von uns beiden bist Du derjenige, der nachdrücklich daran glaubt, dass die Welt in den letzten 10, 20 Jahren eine bessere geworden ist.

Ich finde, am allerwenigsten sollte man Gott abschaffen. Die Menschheit hat dreieinhalb Jahrhunderte hingebastelt, um dessen Einfluss auf unser Leben zu verringern. Sie hats geschafft. Sich unabhängig gemacht. Leider bekommt uns das mittelmässig. Seit Gott bei den meisten aus dem Kopf ist, haben wir die Kacinskis und Orbans und Trumps und die Erdogans. Die gabs zwar immer. Es ist aber kein Zufall, dass sie gerade jetzt mehr werden. Ich habe den Eindruck, unser Wertesystem ändert sich gerade, und nicht zufällig, seit das Internet alle und jeden erreicht. Und alle alles sagen können. Das machen sich ein paar Leute zunutze. Da es ein übernational verbreitetes Phänomen ist, hat es irgendwie mit sich verändernden Werten zu tun.

„Ist mit Kielschaden in San Giorgio festsitzen nicht wie gefeuert werden?“

Also: Das ist gut! Naja, ist schon Frust dabei. Und ich merke, wie ich den polnischen Segler beneidete, der sein kleines Schiff genau hierher nach Marano an die Pier steuerte. Nein, weil ich finde, ich muss einfach jetzt was draus machen. Man muss einfach nur was tun. Es ist eine spannende Übung, etwas, das einen frustet, in etwas Positives zu drehen. Im Büro leidet man eher darunter, dass man den Dingen nicht entkommen kann. Aber hier? Mach ich halt einfach was anderes…

Danke, Anderle, für die Fragen. Und wenn ich jetzt noch die Nachteile meines freieren Daseins auflisten müsste:
– Selbständig sein ist nach Jahren fast drei Jahrzehnten „angestellt sein“ ungewohnt. Das Geld ist eben nicht am 30. jeden Monats auf dem Konto. 
– Nicht mehr in der „Firma“ sein, in einer Hierarchie oben, zwickt manchmal in der Seele. Ist aber gute Übung. Es zwingt dazu, den Gedanken der eigenen Unwichtigkeit zuzulassen.
– Das Finanzamt kommt in meinem Leben nicht mehr einmal im Jahr, sondern 12 x vor.

Trotz alldem: Wenn man die Freiheit liebt und irgendwie ständig was machen will: Sind mehr Nächte am Meer genau das Richtige.

Videoupdate #39

Einhand Ablegen und Anlegen mit Nomade in Echtzeit. Alles dauert eben etwas länger.

SV 7Seas – Anett, Hendrik, Dominik, Marie, Max Pilz GER

MAX PILZ, CRUISING LIFE IS EASY

Moin zusammen, wird wohl Zeit, dass ich mal wieder von mir hören lasse, damit keiner auf die Idee kommt, dass man mich hier an Bord quält, von wegen nicht Art gerechter Baby Haltung. Ich habe mir sagen lassen, dass es Kampfmütter geben soll, die ihre Erben nur in der Wattekiste durch die Gegend tragen. Neee, das tut meine Regierung nicht! Im Gegenteil, die schleppen mich sogar auf Berge rauf, vermutlich, um zu testen, ob ich höhentauglich bin. WEITERLESEN

Frühlingserwachen auf dem Fuselfelsen

Der Saisonanfang ist ja schon für sich immer etwas besonderes. Letztes Jahr habe ich ihn mit Ostern, Geburtstag und Weihnachten auf einem Tag verglichen. Wenn dann das Wetter auch noch das erste Mal seit 5 Jahren gleich einen Saisoneröffnungstrip nach Helgoland zulässt geht es schon fast nicht mehr besser. Bis einen alte Erinnerungen noch einen neuen Plan dazu schmieden lassen….

Aber mal von Anfang an. Fast schon etwas widerwillig geht es morgens in Cuxhaven los. Die Morgen sind noch eiskalt und vor allem hat sich mein Biorhythmus noch nicht wieder an die Segelsaison gewöhnt. Obwohl ich ein ausgewiesener Langschläfer und eine Nachteule bin, bin ich an Bord im Sommer meistens schon um 7 wach und dafür spätestens um 23h in der Falle, wenn nicht noch irgendwelche feuchtfröhlichen Fachgespräche dazwischen kommen. Richtige Rentnerzeiten also. Und jetzt lässt mich die 0800 Brückenöffnung Samstag früh schon etwas grummeln. Lange dauert die Gewöhnungsphase jedoch nicht. Endlich bewegt sich das Boot wieder, der Motor läuft, die sanften Bewegungen der Nonsuch fühlen sich gleich vertraut und wohlig an. Dass die Nordsee spiegelglatt ist und die Temperaturen kaum mal über 8 Grad steigen, stört da gar nicht. Immerhin scheint die Sonne. Und endlich wieder draußen!

Gegen Mittag erhebt sich langsam die felsige Kulisse von Helgoland über den Horizont. Auch wenn man das Ganze als Elbsegler schon Dutzende Male gesehen hat, ist es doch immer wieder ein besonderes Erlebnis: Keine flache Düneninsel am Horizont, sondern auf einmal taucht ein 50m hoher Klotz von Felseninsel aus dem Dunst auf. Ein ungewöhnliches Bild an dieser Küste, denn Helgoland ist die einzige Felseninsel an der Deutschen Nordseeküste und nebenbei noch die Einzige Hochseeinsel, mehr als 30 Seemeilen von jeder anderen Küste entfernt. So kommt jedes Mal ein bisschen echte Seefahrtsstimmung auf wenn Cuxhaven am Horizont verschwindet und erst einige Zeit späte Helgoland vor einem auftaucht. Zumindest für ein paar Stunden. Und das ist der erste Grund weswegen Helgoland bei Seglern so ein beliebtes Ziel ist.

Der zweite wird an Land schnell offensichtlich. Auch die Landschaft ist in der näheren Umgebung einmalig. Der Hafen ist keine langweilige Marina sondern wird von Schiffen aller Art frequentiert. Dadurch ist die Stimmung sofort so angenehm maritim, selbst wenn 10er Päckchen hier in der Hochsaison eher Regel als Ausnahme sind. Es sieht hier auch nicht so typisch urig und antik wie z.B. oft in Dänemark aus; im Hafen eher fast schon industriell, trotzdem kommt hier draußen weit weg vom Festland sofort Urlaubsstimmung auf. Schnell fällt der Blick auch auf die kleine Nebeninsel namens „Düne“, welche als Badeinsel und Kinderstube für Hunderte Seehunde und Kegelrobben fungiert. Hier kommen vor allem die Naturfreunde auf ihre Kosten. Doch über allem thront das Oberland. Selbst Teile des Inseldorfes liegen auf dem bis zu 50m hohen roten Felsenplateau. Wer zum Brötchenholen oder in die Kirche hinauf will muss jedes Mal den Aufzug oder die Treppe nehmen. Auf dem Oberland lässt sich dann mit einer herrlichen Aussicht auf die aus der Deutschen Bucht in die weite Welt ausfahrenden Dampfer spazieren gehen. Dabei lernt man nebenbei auch noch viel über die bewegte Vergangenheit der Insel, die bis ins 20. Jahrhundert hinein zu England gehörte. Besonders eindrucksvoll sind die mittlerweile zugewachsenen Bombenkrater die von der Verwüstung in den Weltkriegen zeugen, welche fast bis zur Zerstörung der ganzen Insel und ihrer zeitweisen Unbewohntheit führten. Auch Geschichtsfreunde werden bei den zahlreichen Zeitzeugnissen hier auf ihre Kosten kommen.

Kommen wir nun zum Dritten Grund warum so viele Segler einen Trip nach Helgoland planen. Bei jeden Seefahrer an Nord- und Ostsee hat sich ein Spitzname für Helgoland eingebürgert: Der Fuselfelsen. Und das nicht nur bei Seglern. Den Namen kannste bei jeden Hafenmeister erwähnen, jeder wird sofort wissen was du meinst. Das ganze rührt daher, dass Helgoland eine steuerliche Sonderzone ist. Es gibt keine Mehrwehrtsteuer, und ich glaube einige andere Steuern fallen ebenfalls weg. So kostet der Liter Diesel beispielsweise nur 81 Cent.


Diese Besonderheit hat dazu geführt, dass fast die gesamte Insel vom Duty-Free Geschäft mit den Tagestouristen lebt. Das Dorfzentrum besteht fast ausschließlich aus Pafümerien, Schnapsläden, und Tabak-und Süßigkeitenverkäufern wie an jedem internationalen Flughafen. Nur in einer nie dagewesenen Fülle! Es soll auf der Insel vorkommen, dass die Dame des Hauses eine Parfümerie führt, er den angeschlossenen Schnaps- und Tabakladen, und dass der heimische Keller noch als Lager missbraucht wird. Selbst für den örtlichen Juwelier gilt die Mehrwertsteuerbefreiung. So kommt es dann, dass nicht nur die Tagestouristen sondern auch die Segler ihre Zollfreimengen gerne ausnutzen und ihr Schiff….ähem…“ausrüsten“. Ein weiterer Vorteil von einem Trip nach Helgoland gleich zu Beginn der Saison, können so doch die im Winterlager beim Arbeiten wegkondensierten Restvorräte wieder aufgefüllt werden. ?

Im Hochsommer, wenn bis zu 7000 Tagestouristen die Insel bevölkern, bleiben die meisten Segler tagsüber zwischen 12 und 16 Uhr einfach auf den Booten und schauen sich die danach wieder leergefegte Insel in Ruhe an. Jetzt im frühesten Frühling ist es den ganzen Tag über angenehm leer. Selbst der Bäcker hat am Sonntag noch geschlossen. So schlendern wir ganz entspannt über die Insel, freuen uns an den ersten Sonnenstrahlen des Tages und beschließen den Tag mit einem kleinen Abendessen.

Anschließend darf ein kleiner Verdauungsspaziergang nicht fehlen. Und wo ginge das auf Helgoland besser als auf dem Oberland. Also die 181 Treppenstufen hochgetigert (als ob das zur Verdauung nicht gereicht hätte!) und einmal die große Runde gelaufen. Vorbei am riesigen Leuchtturm mit dem stärksten Feuer des ganzen Landes, Kleingärten, Vogelkolonien, grasenden Schafsböcken mitten auf dem Spazierweg bis an den Rand der Klippen mit  Blick über die Felsenstele „Lange Anna“, dem Wahrzeichen der Insel, und raus aufs Meer in den Sonnenuntergang.

Doch ich war nicht zum ersten Mal hier. Wie wir so die Szenerie, die Meeresluft und das Kreischen der Möwen genießen, fällt mir ein Gespräch mit meinem Papa wieder ein, mit dem ich genau an dieser Stellle bei meinem letzten Saisoneröffnungstrip nach Helgoland vor fünf Jahren hier stand. Und just dann begann sich in meinem Kopf eine neue Idee zu formen…
























SV Milan – Andreas Tietzsch DE

ATLANTIC – AZOREN – LA CORUNA

Moin, moin,
jetzt kann man auf die schönen warmen Tage nur noch zurück schauen. Die Karibik liegt seit dem 01.04. und 4000sm im Kielwasser achter aus, Bermudas und Azoren lagen auf unserem Weg.
Der Atlantik hat uns facettenreich gezeigt, wie klein wir doch sind. Von Flaute bis 8 Bft. und mehr, war alles dabei. Das erforderte Abweichungen vom Idealkurs von mehr als 300sm, brachte flottes Segeln mit 4qm Segel mit über 7kn und erforderte Kochkunst bei 30 Grad Lage und mehr.
Jetzt hat uns Europa wieder!
La Coruna fühlt sich schon fast wieder wie zu Haus an.
So sehen wir den letzten 1500sm bzw. 5 Wochen zuversichtlich entgegen.
Grüße Andreas WEITERLESEN

SV Papageno – Christophe Laniece FRA

POGO 850 DURING HER ATLANTIC CROSSING

Dear Peter
I bought a pacific light form you to steer my Pogo 8.50.
I used it for two times crossing the Atlantic singelhand and I had a great pleasure and I found your pilote wonderful. I can’t imagine sailing on long trips with a windpilot.
Cordialement
Christophe Lanièce

SV Shalom – Christoph Vougessis GER

VON KUBA ZU DEN BAHAMAS

Moin Herr Foerthmann,
Ich sitze gerade auf dem Steg der palm cay marina und trinke Kaffee.
Viel ist seid Guadeloupe passiert.
Nachdem Anna sich mit dem Flieger nach Kuba aufgemacht hatte, gab es einen fliegenden Wechsel in der Manschaft an Bord. Albin, welchen ich während meines 3 monatigen Aufenthaltes auf La Gomera kennengelernt habe und welcher danach mit einem Segelboot über den Atlantik getrampt ist, hat genug von Guadeloupe und will weiter. Also biete ich ihm einen Platz an. Auf die Frage wohin ich denn segeln will meine ich, dass ich das selber noch nicht wüsste, aber Lust hätte einmal Jamaika zu sehen. „Man kann nicht die Karibik verlassen, ohne Jamaika gesehen zu haben“. Also machen wir kurzerhand Pläne für eine Überfahrt nach Jamaika. Ein Zwischenstopp ist nicht geplant. Ich überprüfe das Wetter und es sieht wirklich gut aus, um zügig gen Westen zu gelangen.WEITERLESEN

Woran kann es nur wieder gelegen haben? Mein Beitrag zum ESC 2017


Emotionen pur – Lilly Lou von „Rock the Bob“ schreibt ihre Texte noch selbst

Ich habe vom diesjährigen ESC Contest eigentlich nur drei Dinge mitbekommen.
– Den Gewinnertitel am Ende der Show interpretiert von dem portugiesischen Geschwisterpaar
– Das Unverständnis der Medien ob des vorletzten Platzes
– Den deutschen Titel bei YouTube, um mitreden zu können
Mit erscheint die Sache doch recht eindeutig. Lieber NDR, hier meine Analyse und Hilfestellung für das nächste Jahr:
Es geht bei Musik um Emotionen. Wenn ich einen Song höre der mich anspricht, macht dieser mich glücklich, bringt mich zum Weinen oder Lachen, lässt mich Tanzen (selten), mich über mein Leben nachdenken, von Urlaub träumen etc. Doch welche Emotionen habt ihr von dem deutschen Titel erwartet? Gut, das Wolle Petri Gitarrenintro ist Geschmackssache, aber ansonsten ist der Song handwerklich OK. Und wird von der mir unbekannten Lady auch ganz OK interpretiert, von einigen nicht ganz getroffenen Tönen mal abgesehen. Aber emotional bleibt nichts hängen. Weder die Musik oder die Interpretin erreichen mich. Man merkt, dass sie alles richtig machen möchte und sich viele Punkte wünscht. Perfect Life=Perfect Score? Aber mir sonst nichts weiter zu sagen hat. Solides deutsches Handwerk (in englischer Sprache) ohne emotionalen Inhalt. Dazu eine Band mit der Ausstrahlung von NASA Raumfahrttechnikern.
Um Emotionen zu transportieren müssen Interpret und Titel zusammenpassen. Auch hier verstehe ich bei dem deutschen Titel nicht, warum diese Frau mit Frisur diesen Song singt. Weil sie es kann? Warum soll ich mir das noch einmal anhören wollen und dafür Punkte vergeben? Für weitere 3 Minuten Langeweile?
Oder wähle ich dann doch lieber für Portugal? Ich verstehe zwar kein Wort (obwohl ich es gerne würde), spüre aber das der Sänger etwas zu sagen hat, er den Song wirklich fühlt und ich vor allem sofort emotional bei der Sache bin. Die Zeit bleibt stehen, die Welt dreht sich etwas langsamer und ich spüre Trauer, Sehnsucht, Verlust, Hoffnung. Auch ohne Worte. Diesen Song würde ich gerne noch einmal hören.Schade das es in unserer Radiolandschaft dafür kein Format mehr gibt. Der deutsche Song würde dort jedoch gar nicht weiter stören.
Anderes Beispiel: Lena und Satellite. Welch perfekte Kombination. Durchgeknallte Alte, durchgeknallte Interpretation und ein schräger Song. Macht gute Laune, hatte Erotik und Suchtpotential. Volle Punktzahl…bitte gleich nochmal! Derselbe Song von der diesjährigen Kandidatin oder dem Portugiesen interpretiert… hmmm, wäre wohl schwieriger gewesen.
Also lieber NDR, was wollt ihr das nächste Mal machen? Der Welt Emotionen verkaufen oder irgendwie wieder alles richtig machen? Die in Amerika produzierte Fahrstuhlmusik, die auf vielen eurer Sender läuft und nicht weiter stören soll oder der eine Song, der einmal aufhorchen lässt? Wenn ihr einen Titel mit passendem Interpreten findet, der voller Emotionen ist, dann wird Europa das schon zu würdigen wissen, glaubt mir. Denn Musik ist der Soundtrack unseres Lebens in seiner ganzen Bandbreite und nicht nur die unaufdringliche Hintergrundmusik, die uns im Formatradio präsentiert wird. Mein Leben macht mich wütend, traurig, glücklich, neugierig, aggressiv oder sentimental. Aber sicher nicht gelangweilt.