Kategorie: Blogs

SV Havhest – Tore Utheim NOR

ABOUT OUR QUIET HELMSMAN AND RELIABLE WORK HORSE
Hi Peter, As for the steering, we were really happy with how it turned out to work on the Ovni from the day we started using it and still is. Easy to fit, easy to use and has been completely reliable all these years since you sent it down to us when we stayed in Italy. Having said that, I knew what I was getting as we had the same but older model on our previous yacht as well, which was a long keeled Fantasi 37. Quite frankly, I have never used better. Our quiet helmsman and reliable work horse. Lastly, thanks a lot for very good service with valuable advice from you when we started using it.
All the best
Tore

SV Garibaldi – Jan Erik Holto NOR

COLIN ARCHER FROM NORWAY TO NEW YORK AND BACK
Hi! First we are vary happy to own a Windpilot Pasific! We have sailed from Norway to New York and love it!
Best!
Jan Erik Holto
SV Garibaldi

RS 10 Christiania – Børre Petersen NOR

20 YEARS OF SATISFACTION WITH WINDPILOT

Vannes, Ile d’Arz, Belle Ile – Biscaya Christiania 2012

Dear Peter,
I have now sailed thousands of miles with my windpilot pacific since I aquired one in 2004 and are extremely happy. But I have a problem, I have lost, or cannot find, the chain used in the holder pictured. Can I order It from you, or is this a standard chain I can just buy in a boatshop?

Best regards from
Børre, RS 10 Christiania

Die Dünen der Simpsonwüste

19.09-20.09.24, Australien/SA/irgendwo in der Wüste, Tag 294-295 Roadtrip, 24.174 km total, Tages-km 107+131

Der Wechsel von der sanft rollenden Ebene in die Dünenlandschaft erfolgt abrupt. Vor uns baut sich ein roter Sandberg auf. Die erste Düne ist mit ungefähr fünfzehn Metern unerwartet hoch. Was macht dieser Berg hier im Westen? Sollen die höchsten Dünen doch im Osten stehen.
Achim lässt Luft aus den Reifen. Sogar in unserer Papierkarte ist diese Maßnahme vermerkt. Ich stapfe den Sandberg hoch, um den ersten Anlauf von Achim und Bundy festzuhalten. Auf halber Strecke bleiben beide stecken. Vorsichtig lässt Achim sich zurück rollen. Nächster Anlauf – gleiches Ergebnis. Beim dritten Versuch schaffen es die beiden mit der letzten Drehzahl grade so an mir vorbei.
Geht es in dem Tempo weiter, werden wir wohl in der Wüste verdursten. :mrgreen: Achim lässt mehr Luft ab. Er geht runter auf die empfohlenen 18 psi. Sehr gut. Die nächsten Dünen nehmen wir wie durch Butter.

Die Tour ist vor allem für den Beifahrer Schwerstarbeit.

Denn für diese ganzen Foto muss ich die Dünen hoch und runter schnaufen.

 

In der Simpsonwüste liegen die längsten parallel verlaufenden Dünen der Welt. Es sind keine Wanderdünen. Der buschartige Bewuchs hält die Dünen an ihrer Position. Vor uns liegen 300 Kilometer – über tausend Dünen. Die Regel sagt, je breiter das Tal zwischen den Dünen ist, desto höher sind die Berge.

Simpson Desert aus dem Weltall – die Dünen malen ein Streifenmuster.

Der Anlauf auf so einen Sandberg macht schweißnasse Hände. Achim fährt im zweiten Automatikgang, damit die Automatik nicht selbstständig hochschaltet. Viel Drehzahl, dran bleiben, das Geschwindigkeitsmoment beibehalten, sonst verhungert man am Hang. Vor besonders steilen Dünen schaltet  Achim in die niedrigere Übersetzung, um noch mehr Drehzahl bei weniger Vortrieb zu erreichen. Aber nicht zu viel Gas geben, sonst schießt man an der Kuppe übers Ziel hinaus. Wie es auf der anderen Seite aussieht, können wir nicht überblicken. Auf den letzten drei Metern der Steigung sehen wir nur noch Himmel. Und ein Stück Motorhaube.

Der Bundy wühlt sich die Düne hoch

und dann an der Kuppe sieht man nur noch Himmel.

Dafür wurden die Sand Flags erfunden. Der wackelnde Wimpel soll entgegenkommende Fahrzeuge warnen. Es gibt nur eine Spur – trifft man sich auf der Kuppe. Bäng. Das soll tatsächlich schon passiert sein.

Der Fahrer groovt sich ein und schaut zufrieden aus. Ich brauche etwas länger, um mich zu entspannen. Aber nach einer Stunde haben wir uns an die Achterbahnfahrt gewöhnt. Es ist anders als wir erwartet haben. Die Furchen sind kein bisschen eben oder glatt. Tiefe Buckel und Gräben haben sich in die Spur gewühlt.
Alles.  Im.  Auto. Wackelt. Der Kopf schlägt hin und her. Das Heck hebt ab. Besteck und Dosen klappern in ihren Schubladen. „Achtung, Gebiss festhalten“, ruft Achim an heftigen Steigungen. Berg- und Talbahn vom Feinsten!

Es ist ultra anstrengend. Und großartig. Nach hundert Dünen haben wir auch ein Auge für die Landschaft. Es blüht in allen Farben weiß. Ich zähle sieben, acht verschiedene Blumen. Wenn die Wüste blüht, soll es immer in Farbwellen erfolgen. Die gelbe Phase, die lila und die weiße. Auch die Farbe vom Sand verändert sich. Mal ist er tiefrot, dann wieder honiggelb. Je nach Eisengehalt im Sand und wie lange er schon an der Oberfläche liegt.

Ein Blütenmeer im roten Sand

Neben dem Wimpel ist die zweite Maßnahme, um einen Zusammenstoß zu verhindern, sich regelmäßig über Funk zu melden. Den Job übernehme ich. Alle fünf Kilometer melde ich uns als „einzelnes Fahrzeug – ostwärts, ostwärts“ über den Äther. Keine Antworten. Bis zum Nachmittag hören und sehen wir niemanden. Bis wir auf zwei Autos stoßen, die am Rand eine Pause machen. Ob die Strecke so weiter geht oder ob Überraschungen auf uns warten, möchte Achim wissen. „Jede Düne ist eine Überraschung“, philosophiert der Gefragte.

Wir kommen langsam voran. Nach sechs Stunden Fahrt (und 107 Kilometern) suchen wir uns einen Übernachtungsplatz. In den Tälern findet man leicht eine Ebene auf der man parken kann. Hundert Meter rechts und links vom Weg darf campiert werden. Grad als wir unser Lager aufgebaut haben, kommen zwei weitere Autos an uns vorbei. Das war‘s an Menschenbegegnungen für diesen Tag.

Es ist der abgefahrenste Campingplatz, den ich mir vorstellen kann. Es ist wild, ruhig – kein Windhauch – etwas unheimlich. Spannend. Abenteuer pur. Dazu diese betörende Schönheit der Vegetation und der Weite. Dafür hat sich die Tagesleistung von jeder einzelnen der beknackten dreihundert Dünen gelohnt.

Unten rechts in der Ebene steht unser Auto mit Dachzelt. Zu unseren Füßen die Blüten. Diese Schönheit ist umwerfend.

Die Buckel am Horizont sind schon die nächsten Dünen-Wellen.

Die schönsten Muster zeichnet die untergehende Sonne in den Sand.

Die Düne vor unserem Campingplatz ist wohl zwanzig Meter hoch.

Wir braten uns eine Hackpfanne mit Mais, Möhren und Reis dazu. Organische Abfälle möchten wir nicht im Auto ein paar Tage herumfahren. Ich grabe ein Loch für die Schalen. Als Toilette dient ein weiteres Loch. Das Toilettenpapier soll man bitte anzünden. Im trockenen Wüstenboden braucht das Papier ewig, um zu verrotten.

Die Fliegen sind wieder da – dafür ist es abends aber auch nicht mehr so kalt.

Gute Nacht Wüste

Leider sind unsere Freunde, die Fliegen inzwischen auch mit von der Partie. Es deutete sich schon verhalten die letzten Tage an. War bislang noch nicht nervig. Eigentlich hätten wir schon die letzten vier Wochen Fliegen haben müssen. War aber nicht so. Der Uluru, bekannt für Invasionen, war tatsächlich Fliegen frei. So viel Schwein muss man erstmal haben. Daher sind wir zwar nicht begeistert wieder mit Netz auf dem Kopf sitzen zu müssen, aber doch zufrieden.

Schlafsäcke erst nach Einbruch der Dunkelheit nach oben bringen – dann schlafen die Fliegen. Socken in Crocs sind nicht nur chic :mrgreen: , sondern sie helfen auch gegen sandige Füße. Echte Wunderlatschen.

Der nächste Tag verläuft ähnlich. Dünen. Einsamkeit. Mal mehr, mal weniger Bewuchs. Wir treffen drei Autos. Die Landschaft ist abwechslungsreich. Jede Düne ist eine Überraschung. Die Hügel werden höher. In den weiten Tälern sammelt sich das Wasser, wenn mal etwas Regen fällt. Keine 15 Zentimeter im Jahr. Zurück bleiben kleine Salzseen. Das sind schöne Abschnitte. Glatter Belag. Es rumpelt nichts und für herrliche Augenblicke steht der Kopf still zwischen den Schultern.

Zwischen den Dünen häufiger Salzseen. Die Dünen sind hier viel heller.

Fährt man zu früh nach dem Regen durch die Salzseen wird die Spur kaputt gefahren.

Ein Salzsee hat einige Kilometer Länge – jetzt führt die Piste am Ufer entlang.

 

Und dann kommt, was zu erwarten war. Der Bundy fährt sich am Ende einer Steigung fest. Selbst die Schwerkraft erreicht da rückwärts gar nichts mehr. Unsere Sandbretter müssen her. Coole Jungs fahren davon zwei Paar, außen am Auto angebracht, mit sich herum. Ein Outback Statussymbol. Wir haben außen keinen Platz und somit liegen die ungenutzten Dinger seit Monaten im Auto und wurden schon zehntausendmal von A nach B gelegt. Jetzt ist der Moment gekommen, wo sie einen Sinn ergeben.
Die Bretter selber kann man als Schaufel benutzen, um sie unter den Reifen zu platzieren. Achim hat es drauf und gleich der erste Versuch gelingt. Der Wagen kommt frei. Nur wo sind die Bretter hin? Wir staunen nicht schlecht und finden sie erst nach einiger Buddelei im Sand – wohl zwanzig Zentimeter tief vergraben.

Auf der Kuppe festgefahren.

Die sandigen Teile kommen ins Auto zurück. Natürlich. Wo sollen sie auch sonst hin? Spätestens jetzt ist alles sandig im Auto. ;-)

Erst drehen die Räder noch durch, dann hilft das Brett. Glücklich wieder raus gebuddelt.

Am frühen Nachmittag erreichen wir Poeppel Corner. Hier stoßen South Australia, Nothern Territory und Queensland aufeinander. Das ist wichtig, da kann man schon mal einen bronzenen Grenzstein mitten in die Wüste setzen. Der erste Stein wurde bereits 1883 hier errichtet.

Grenzstein Poeppel Corner

Nach sechs Stunden und 131 Kilometern  (jawohl!) suchen wir uns den zweiten Platz zum Übernachten. Heute gibt es Rührei mit Tomate und Paprika in Wraps gehüllt. Dabei stellen wir fest, zwei Eier haben die wilde Fahrt in ihrer Plastik-Eierbruch-Sicherheits-Box nicht überlebt. Die bekommen eine Erdbestattung im Wüstensand.

Am nächsten Morgen finden wir Kratzspuren und Dingopfoten an der Stelle, wo wir das Abwaschwasser hin gekippt haben. Die vergrabenen Eier hat er nicht gefunden.

Die Schönheit dieser Landschaft.

Beim Umherstrollen am Campingplatz findet Achim diese „Seeigel“. Die Stacheln der Blütenstände gehen durch die Sohlen.

Gute Nacht Wüste

 

Fortsetzung folgt …

 

 


8

Schnapsidee Wüstenquerung

15.09-18.09.24, Australien/NT/Kulgera/Mt.Dare/Purni Bore, Tag 290-293 Roadtrip, 23.936 km total, Tages-km 322+250+159

Nach dem Uluru kehren wir zum Stuart Highway (die Asphaltstraße Nord/Süd) zurück. Der frische Wind der letzten Tage ist noch frostiger geworden. Selbst tagsüber kommen wir kaum aus den Pullis raus. Die Nächte sind eisig. Sechs Grad – gefühlt wie drei.  Wir nisten uns zwei Nächte im Roadhouse Kulgera ein und überdenken unsere Pläne.

Tagsüber können wir nur im Windschatten vom Auto sitzen – der Wind ist eisig.

Harley mit Anhänger – der Fahrer sitzt im Pup vom Roadhouse …

… und ist seine eigene Karikatur. Der Cowboy im Hintergrund ist eine Puppe.

Wie fahren wir jetzt weiter? Im Süden ist es noch kälter, also bietet sich Richtung Osten an. Die Idee haben wir schon länger, die hat nur mehrere Haken.
Von Kulgera bis zum nächsten Ort – Birdsville – sind es 770 Kilometer. Nur unbefestigte Straße, davon 340 Kilometer durch die Wüste. Die Simpsonwüste  besteht aus 1.100 Sanddünen, die sich parallel von Nord nach Süden ziehen. Die Dünen sind drei bis vierzig Meter hoch und man muss sie alle überqueren. Simpson Desert ist die trockenste Region Australiens und im Schnitt fahren fünf Fahrzeuge am Tag auf diesem Track. Vier Übernachtungen sollte man auf jeden Fall einplanen. Auf den Dünen ist kaum eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h zu schaffen.
„Bereite dich gut vor und wir empfehlen diesen Track nur erfahrenen 4×4 Fahrern“, mahnen Bücher und Infoblättchen.

Das Auto hat ein eingebautes Funkgerät – check ✓
Richard aus Cairns hat uns ein Handfunkgerät mitgegeben, falls wir das Auto (aus Gründen) verlassen müssten – double check ✓
Wir haben vier nagelneue Reifen (more agressive) – quadruple check ✓
Wir haben zwei Tanks mit 160 Litern Diesel – check ✓
Essen für mindestens acht Tage an Bord – check ✓
Achtzig Liter Trinkwasser dabei, zehn Liter mehr als empfohlen – check ✓
Kein Regen die nächsten fünf Tage vorhergesagt – check ✓
Fehlende Sanddünen-Erfahrung:  „Erfahrung ist, was einem zustößt“, findet der Fahrer. Die Beifahrerin ist zuversichtlich: „Optimismus ist der Mangel an Information“. :mrgreen:

Neben der normalen Vorbereitung muss man eine „Sand Flag“ am Auto montieren. Eine rote, fluoreszierende Fahne muss 3,5 Meter über dem Boden schweben. Ein Ausrüstungsgegenstand von dessen Existenz man im normalen Leben gar nichts weiß. Geschweige denn, wo man so etwas kaufen kann. In Australien ist das kein Problem. Fast jeder 4WD-Outdoor-Outback- Laden hat Sand Flags im Sortiment. Eine biegsame, dreigeteilte Stange plus Fahne in der praktischen Transporthülle. Eine Halterung für den Bullenfänger liegt gleich daneben. Eine Papierkarte, extra nur für diese Strecke, haben wir uns auch noch gekauft. Albern, wie sich die nächsten Tage herausstellen soll. Der Rest aber nicht!

Sand Flag. Mit zwei Gewinden wird die Stange zusammen geschraubt.

Wir fahren also los. Es beginnt mit übelster Wellblechpiste. Nach fünfzig Kilometern Schüttelei sind wir nicht mehr sicher, ob unsere Idee wirklich so gut war. Achim versucht die richtige Spur und Geschwindigkeit zu finden, was nicht immer gelingt. Er lässt Druck aus den Reifen: von 36 psi auf 30. Für seine Verhältnisse ist das viel. Angeraten sind 25 bis 28 psi. Da ist Achim immer ein wenig schüchtern. Als German Autobahn-Fahrer mag er nicht gerne mit platten Reifen unterwegs sein.

Diese Bodenwellen sind fast unerträglich zu fahren.

Der einzige Ort auf 770 Kilometer ist Finke – eine Aborigines Community.

Wir haben noch immer den inzwischen halb geleerten Bierkarton dabei. Die Strafen sind uns zu hoch. Wir fahren nicht in das Dorf.

Die Straße wird nach der Aborigines Community noch schlechter. Wir bleiben dran. Umdrehen kommt nicht in Frage. Es gibt keine Schlaglöcher oder Auswaschungen, nur diese fiesen Bodenwellen machen uns zu schaffen. Die Landschaft ist platt und begeistert durch die Abwesenheit von allem. Es ist Rinderfarmland. Allerdings ohne sichtbare Rinder.

Weideland – nun ja

Auf der Strecke bleibt schon mal etwas zurück …

Mit einem Schnitt von immerhin 50 Stundenkilometern erreichen wir nach zweihundertfünfzig Kilometern unser erstes Übernachtungsziel. Das ‚Mount Dare Hotel‘. Ein Hotel im europäischen Sinn ist es nicht. Eher ein Haus mit Kneipe und Restaurant. Hamburger, Pommes und ähnliches Fastfood kann man hier bekommen. Ein letztes Stück Zivilisation mit Dusche. Aber ohne Trinkwasser oder gar Internet.
Hier bekommen wir auch den ‚Desert Pass‘ ohne den man nicht weiter fahren darf. Die nächsten 500 Kilometer sind als Nationalpark ausgewiesen. Der Pass ist teuer – 200 Dollar – gilt dafür aber ein Jahr. :roll:

In der Mitte von Nichts steht dieses Hotel: Mount Dare Hotel.

Man kann auch tanken in Mount Dare – der Tankwart freut sich. Der teuerste Diesel, den wir bisher in Australien finden konnten. 3,05 Dollar. Der landesweite Schnitt liegt bei 2,00 Dollar. Aber wir müssen hier tanken, alles andere wäre fahrlässig. In den Dünen wird das Auto schlucken. Die Wetten liegen bei 20 Liter, statt 12 wie normal.

Außer uns sind noch ein Dutzend andere Autos hier. Seit Tagen hoffen wir, dass wir auf jemanden treffen, der das gleiche vor hat. Aber die anderen Gäste sind nur Tagestouristen und fahren Morgen nach Alice Springs zurück oder kommen gerade aus der Wüste. Immerhin schaut uns im Gespräch niemand entgeistert an, dass wir alleine weiter fahren wollen. Ein Blick auf unser Auto und es wird wohlwollend genickt. „Less pressure – weniger Druck“, ist der einzige Dauer-Tipp, den Achim bekommt.

Wir schlafen gut. Es nachts weiterhin kalt.
Nach Mount Dare bleibt die Straße schlecht, die Landschaft wird lieblicher. Wir erreichen ‚Dalhousie Springs‘. In dieser Region gibt es 70 Quellen, die aus dem großen Artesischen Becken entspringen. Unter knapp einem Viertel der Fläche Australiens befindet sich ein riesiges Wasserreservoir. Der größte Trinkwasserspeicher der Welt. Diese Quellen haben vor über einhundert Jahren Siedler in die lebensfeindliche Region gelockt. Überreste einer Farm liegen malerisch in sanfte Hügel gebettet.

Die Landschaft wird weicher.

Die Ruinen von Dalhousie Springs.

Malerische Pfähle

Dieser junge Mann wurde mit 15 zum Arbeiten auf die Farm geschickt, um einen Mann aus ihm zu machen. Man macht unweigerlich Witze über Generation Z. ;-)

Ein paar Kilometer weiter kann man sogar in einer der Quellen baden. Heiß baden. Die Wassertemperatur beträgt 38 bis 42 Grad. Wir nutzen dieses Bad ausgiebig, denn eine Dusche wird es die nächsten Tage nicht geben.
Mit uns planscht eine Gruppe von zehn Männern – in fünf Autos unterwegs – in der Quelle herum. Für einige der Jungs ist es das zweite Mal, dass sie in die Simpsonwüste fahren. „Letztes Mal haben wir hier übernachtet. Macht das besser nicht, abends kommen Bill-Trilliaden von Mücken.“  Wir hören auf den Rat, zumal wir schon von Bremsen angefallen werden.

Badewanne mit vielen Mineralien. Die Haare merken es als erstes. Schwer kämmbar. Seife und andere Mittel sind in der Quelle nicht erlaubt.

So sehen die Quellen von oben aus – abfotografiert von den ausgestellten Dalhousie-Ruinen-Fotos.

Hinter Dalhousie Springs wird es richtig schön.

 

Nach knapp zwei Stunden Weiterfahrt erreichen wir die Grenze zur Simpson Wüste. Der letzte Campingplatz mit Plumpsklo auf der Strecke.
Es ist Vollmond. Nachts hören wir weit entfernt ein paar Dingos heulen. Werwolf-Phantasien kommen hoch. Zu sehen bekommen wir keinen Dindo.
Mit uns campieren zwei Motorradfahrer und ein Vater mit seinem erwachsenen Sohn. Der junge Mann hat keinen Bock auf Wüste ohne Internet und zieht eine Flunsch. Der Vater ist ein Glücksgriff-Nachbar. Er fährt die Simpson beruflich. Führt Konvois mit Anfängern durch die Wüste. „Ihr habt so ein Glück“, bescheinigt er uns, „es hat viel mehr geregnet im Winter als sonst. Die Wildblumen blühen. Das bekommt man hier nur sehr selten zu sehen. Und es ist wenig los auf der Strecke. Die Saison ist fast zu Ende. Bald wird es zu heiß, dann wird die Strecke gesperrt. Aber im Augenblick ist es so kühl, dass die Fahrt richtig Spaß macht.“

Wir outen uns als die Anfänger, die er sonst gegen Geld durch die Wüste bringt. Ich bin erleichtert, dass er keine Bedenken hat. „Das Auto ist geeignet. Genug Wasser habt ihr. Nur den Luftdruck musst Du noch etwas verringert“, rät er Achim. „18 psi auf Sand, sonst wird das nichts.“

Teil zwei folgt.


8

SV Carmina – Thomas Rettenmund CH

EINMAL AZOREN – EINFACH BITTE!
Ja, das war/ist mein Wunsch und Ziel. 

Einfach? 

Im doppelten Sinn gemeint. Einerseits ohne ‚Rückfahrt-Ticket‘, anderseits bitte ohne Pro­bleme! Nun dazu später mehr, erstmals Zug um Zug, vom Anfang an.



Thomas Rettenmund

Jeremy Bagshaw ZA

HOW I SAILED AROUND THE WORLD IN MY 32 FT YACHT
She was one of the saddest boats I’d ever seen, but her lines were beautiful. Olleanna, an Olle Enderlein-designed OE 32 with a dark blue hull, caught my eye in a way that few boats ever have; it was love at first sight as I stared down at her from the dock at the Royal Cape Yacht Club in Cape Town.

Jeremy Bagshaw ZA

Der Uluru

12.09-14.09.24, Australien/NT/Uluru+Kata Tjuta, Tag 287-289 Roadtrip, 23.045 km total, Tages-km 361

Wir erreichen den wohl meist fotografiertesten Klotz der Welt und es regnet!

Der Uluru bei Regen. Es regnet in dieser Region im Winter nur zweimal im Monat. Statistisch. Und dann auch nur kleine Mengen. Eigentlich.

Also fahren wir als erstes zum Campingplatz. Der liegt in einem Kunstdorf, fünfundzwanzig Kilometer vom Klotz entfernt. Nur angelegt, damit die Touristen übernachten können. Ungefähr 300.000 Besucher sind es jährlich. Die meisten kommen eingeflogen. Es gibt fünf Hotels, einen Campingplatz, einen Supermarkt und unendliche Variationen den Uluru (früher Ayers Rock) zu sehen: mit dem Fahrrad, auf dem Segway oder per Hubschrauber.

Der Nachmittag bleibt verregnet. Da kein Wind weht, finden wir Schutz unter unserer Markise. Aber es ist schlotterkalt. Die Camp-Küche ist ein Trauerspiel. Der Reinigungsplan an der Wand verrät, hier wurde zuletzt vor acht Tagen sauber gemacht. Peinlich. Dann lasse ich den Plan besser weg.

Zwei Fleece plus Regenjacke und Schal.

In der Nacht hört es auf zu regnen. So war es vorhergesagt. Halleluja. Wir packen morgens zusammen und machen uns auf den Weg zum Uluru. Seit fünf Jahren ist es verboten auf den Felsen zu klettern. Dem Aborigines-Stamm Anangu war das schon immer ein Dorn im Auge, da der Berg für sie heilig ist. 1985 hat die Australische Regierung den Uluru an die Anangu zurückgegeben, dann kam das Kletterverbot.

Die Spur der ehemaligen Kletterer ist noch deutlich zu sehen.

Das neue „Pflichtprogramm“ ist die Umrundung vom Klotz. Der Uluru hat einen Umfang von 9,5 Kilometern. Allerdings verläuft der Wanderweg an besonders heiligen Stellen ein Stück entfernt – hier ist auch das fotografieren verboten  – so dass es zu Fuß fast 12 Kilometer werden.

Fotogener Klotz – von allen Seiten.

Es sind wohl auch noch andere Menschen unterwegs, aber auf 12 Kilometer verliert es sich.

Das ist etwas ganz Besonderes. Von weitem wirkt der Uluru glatt geschliffen und wie aus einem Guss. Dabei ist die Oberfläche fleckig und schuppig, wie die Rinde eines glatten Baums; Platane oder Kauri. Die Erosion hat Löcher gefressen. Kleine und größere Höhlen sind entstanden, sogar einige Ecken sind schon abgebrochen.
Der 550 Millionen Jahre alte Stein kommt in die Jahre. Dass es sich um den zweitgrößten Monolithen der Welt handelt, darf man wohl nur schreiben, wenn keine Geologen mitlesen. Denn der Uluru soll sich mehrere Kilometer unterhalb der Sanddünen fortsetzten. Somit wäre er eigentlich eine Bergspitze.
Uns ist das egal – der Klotz ist in jedem Fall beeindruckend.

Blättrige Oberhaut. Der Stein ist eigentlich hell. Die rote Färbung kommt vom Eisen, was oxydiert.

Diese Verwitterungen sehen wie ein Totenschädel aus.

Australischer Regenbogen-Bienenfresser. Prachtvoller Vogel, besonders wenn er fliegt.

Natürlich gehört auch ein Besuch zum Sonnenauf- oder Untergang dazu. Es sind dafür extra ausgewiesene Parklätze angelegt. Jetzt merkt man, dass auch noch andere Besucher da sind. Der Konvoi schiebt sich aus dem Dorf Richtung Uluru. Die Experten haben Klappstühle dabei. Die echten Profis rücken mit Tischdecken, Sekt und Camembert auf Kräckern an. So romantisch ist es dann aber nicht. Die Atmosphäre hat etwas von Rummelplatz auf der Jagd nach dem besten Selfie. Während der Uluru ungerührt, aber majestätisch, seine Farbe in der untergehenden Sonne verändert. Wie seit 550 Millionen Jahren.

Uluru am Nachmittag. Wie er da so alleine auf der Ebene steht. Toll!

Uluru mit dem letzten Sonnenlicht. 350 Meter hoch.

Ich war auch hier ;-)

Hundert Pkw in Reihe – Busse haben einen Extra-Parkplatz.

Im Schatten vom berühmten Bruder stehen die Olgas (Kata Tjuta) dreißig Kilometer entfernt. Viele Besucher lassen die Steindome aus.  Von weitem sehen sie aus als seien sie aus dem gleichen Stein wie der Uluru.  Sie sind aber eine ganz andere Machart. Verbackene Steine in roter Erde. Durch Druck zusammengeschweißt zu Felsformationen. Eine wunderbare Wanderung führt zwischen den Türmen hindurch. Schöner noch als der Uluru, also unbedingt nicht (!) verpassen.

Die Olgas

Stellenweise muss man klettern – auf Millionen von zusammengeklebten Feldsteinen.

Morgens ist es lange frisch – grade Recht zum Wandern.

Gleicher Standort

… wie hier. Nur um 180 Grad gedreht.

Die Reflektionen vom roten Stein der Olgas taucht alles in rötliches Licht. Was für eine Schönheit dieser Vogel ist,  konnte ich nicht heraus bekommen.

Preis Talk

Alle Unternehmungen, die man am Uluru buchen kann, sind überzogen teuer. Unser Stellplatz kostet 85 Dollar pro Nacht. :lol: Wenn man dann die schmutzige Küche bedenkt, kann man sich auf den Arm genommen fühlen.
Dazu kommt die Eintrittskarte zum Nationalpark Uluru/Olgas mit 38 Dollar pro Person – gültig für drei Tage. Gerne hätten wir uns das Auf- und Abbauen vom Zelt erspart und wären wir mit dem ‚hop on – hop off‘  Bus gefahren. Der Preis ist lächerlich: 170 Dollar pro Person! Wer mit dem Flugzeug kommt, muss diesen Service in Anspruch nehmen. Oder er mietet sich ein Auto, da kommt er billiger bei weg. Vernünftig ist das nicht.

Der Supermarkt im Dorf ist recht gut sortiert, preislich höher als der Durchschnitt, aber akzeptabel. Den Vogel schießt der Alkoholverkauf ab. Wir befinden uns auf Aborigines-Land, aber wegen der Touristen kann man Alkohol nicht komplett verbieten. In den Hotels wird ausgeschenkt. Die Preise kennen wir nicht, aber in einem der Hotels wurde zusätzlich ein kleiner außer Haus Verkauf eigerichtet. Nur wer nachweißt, dass er Gast eines der Hotels oder vom Campingplatz ist, darf dort kaufen. Maximal ein Six-Pack Bier am Tag. Was heißt ‚darf‘ kaufen? Es müsste heißen ‚kann‘ kaufen, denn danach ist der Geldbeutel leer. Ein Six-Pack kostet außer Haus satte 44 Dollar = 27 Euro. Das nennt sich wohl Abzocke.                      Wir freuen uns über unsere Kiste, die noch im Auto steht.


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SV Lady Blue – Horst Ramisch GER

PACIFIC PLUS – RUDDER REPLACEMENT in TAHITI

Pacific Plus – repair

SV Ruffian Of Amble – Fiona + Iain Lewis UK

WESTERLY OCEAN LORD 41 – MESSAGE FROM PARADISE
Peter,
After our most recent passages we just wanted to send a mail to you with a massive thank you for both all your support in getting our windpilot working and for creating such an amazing steering system.

After lots of ‚playing‘ with the pilot we have finally got to grips with how it works and have had 600 miles of the most ideal sailing
with it. When the pilot is deployed the motion of the boat feels much less frenetic than under autopilot, there is no power use and as it uses a different quadrant from our autopilots we have another level of redundancy.

I cannot express just how impressed we are with how it works and how Ruffian feels.

Thanks again.
Iain & Fiona
SY Ruffian of Amble

SV Jambalaya – Luca Sophia Maier GER

BIANCA 27 – MIT VIER PFOTEN UNTERWEGS
Hallo Peter! hab´ gerade dein Buch gelesen und wollte mich noch einmal dafür bedanken. Tolle, unglaubliche und sehr ärgerliche Erlebnisse – hatte es in zwei Tagen durch.
Dümple gerade mit meiner Bianca in Portocolom und warte auf das richtige Wetter für Menorca (weiß ja gerade nicht so was es will)
Jedenfalls weiß ich jetzt was ich nicht will: die Bianca verkaufen. Sie bleibt, aber die Badtür muss raus – ein neues Winterprojekt!
Sonnige Grüße, ich hoffe dir geht’s gut!
Luca
SV Jambalaya mit Mel (Hund)

SV Vaguebond – Ivan Steenhuyse BE

CIRCUMNAVIGATION – PART NUMBER TWO
Hello Peter, we are preparing for offshore sailing again, so we also would like to re-engage our beloved 3rd crew member (the one who doesn’t eat & drink).
Could you please provide me with a replacement Push Rod 151 to our home adress in Europe?
kind regards
Ivan Steenhuyse
SV Vaguebond