SV Freya – Susan+Todd Vigland US
PACIFIC SEACRAFT 40 – GREETINGS FROM FIJI
Peter, I hope this finds you well and enjoying late spring so far.
PACIFIC SEACRAFT 40 – GREETINGS FROM FIJI
Peter, I hope this finds you well and enjoying late spring so far.
SHARKI GESCHICHTEN VON JAMAICA UND AUS DEM PACIFIC
Grüetzi Peter Foerthmann, Ich bin gestern in den Südschwarzwald geradelt, um mein Päckli von Ihnen abzuholen. Und Ihr Buch. Mit diesem habe ich nicht gerechnet. Vielen Dank für Ihre Lieferung! Alles bestens.
Sie wissen es, die grenznahen Schweizer haben Postfächer ennet des Rheins, für ihre online Einkäufe in Germanien. Millionen Fränkli fliessen so jährlich in den Norden. Am Schweizer Detailhandel vorbei. Natürlich hat dieser in Bern lobbyiert und uns den Zollfreibetrag auf 150.- Franken runtersetzen lassen. Wenn man bei SVB einkauft: ein Witz. Viel, wo ‘marine’ drauf steht, bekommt man dafür nicht. Aber ich will nicht klagen. Schiffe sind und waren bekanntlich schon immer geldverschlingende Monster.
Auf dem Rückweg dann hat mich ein Gewitter erwischt. Und auch der Inhalt meines Rucksackes wurde nass. Den Schrauben war’s egal. Das Buch legte ich über Nacht in den Trockenraum – und die ersten hundert Seiten habe ich heute gelesen. Verschlungen, müsste ich eher schreiben.
Sie sind ein Tausendsassa! Unglaublich. Ein kreatives und talentiertes Energiebündel. Was für ein Leben! Dass Sie bei der Vendée Globe mitmischten, oder mitmischen wollten, ist ja verrückt. Noch verrückter ist natürlich, wohin die Entwicklung da hinführte. Manchmal denke ich, irgendwann müssen die bruchlanden, oder auf die Fresse fallen. Tschuldigung!
Wie auch immer, ich wünsche Ihnen alles Gute, weiterhin viel Energie und Lebensfreude für die neuen Abenteuer, die bestimmt noch auf Sie warten.
22.Mai.25, Pazifik, Tag 4.009, 28.859 sm von HH
Wir lassen die Maschine noch einmal sechs Stunden arbeiten. Dann kehren neun Knoten Wind zurück. Wir wollen Diesel sparen und packen die Segel aus. Es geht so gerade eben: mit 2,5 Knoten 25 Grad nach Norden. Friedlich schwebt Atanga mit Vollzeug über den Ozean.
Ich mache es mir während meiner Nachtwache gemütlich im Salon, Süßigkeiten und Getränk in Reichweite. Plötzlich höre ich mehr Wind. Prima! 13, 14, 15 Knoten. Wir können höher an den Wind. Die Freude währt eine Viertelstunde. Der Wind nimmt weiter zu. Es ist stockdunkel. Ein Squall? Ich kann es nicht wirklich erkennen.
Dann zwanzig Knoten Wind. Ich übernehme das Ruder, gehe so hoch an den Wind wie möglich, um Druck aus den Segeln zu nehmen. Das kann ich besser als die Windsteueranlage.
Die lebende Windsteueranlage
Atanga liegt auf der Backe. Ich mag es lieber, wenn Schräglage sich langsam steigert. Hab ich schon mal erzählt, dass ich ein Krängungs-Schisser bin? Zehn Jahre, elf Monate, und zwanzig Tag unterwegs mit dem Kahn und ein kleiner, dummer Teil in meinem Gehirn glaubt noch immer, dass das Schiff umkippen könnte.
Ich steuere Atanga zwanzig Minuten durch die Nacht. Ein Squall ist es wohl nicht. Es regnet auch nicht. Der Wind nimmt weiter zu. 24 Knoten. Pfui. Grade als ich Achim rufen will zum Reffen, erscheint sein verschlafenes Gesicht im Cockpit.“Ich roll aus dem Bett, was ist los?“
Nach dem Reffen kehrt wieder Ruhe ein. Zu Lasten von Höhe und Geschwindigkeit. Wir sind nicht viel schneller als mit wenig Wind. Dieser starke Wind existiert in der Vorhersage nicht. Eigentlich sollte wieder Totenflaute kommen.
Zum Morgengrauen geht der Wind spontan zurück auf neun Knoten. Wir reffen aus. Versuchen einen Schlag nach Süden zu machen. Ein hoher Schwell, der von sonst wo kommt und die noch vorhandene Windwelle vereiteln diesen Plan. Mit 1,5 Knoten auf 170 Grad. Das ist grober Unfug. Wir wenden nach Norden. Das geht besser. 2 Knoten, 30 Grad. Gegen diese Welle von vorne anzumotoren hat keinen Sinn.
Das Kreuzen hat begonnen, Freunde der Sonne. Nicht mal die Hälfte unserer heute gesegelten Meilen haben wir zum Ziel gut gemacht.
Tag 7: etmal 63 Meilen, davon 27 gut gemacht zum Ziel; 195 Meilen Rest; bereits gesegelt 647 Meilen.
Die Pantry serviert Nudelsuppe mit Würstchen.
21.Mai.25, Pazifik, Tag 4.008, 28.796 sm von HH
Als wir im Flautenloch ankommen, haben wir noch fünf Knoten Wind. Segeln nicht mehr möglich, wir werfen die Maschine an. Aber wohin? Auf das Ziel zuhalten? Oder besser südlich fahren, um den Winkel für zukünftige Winde zu verbessern?
Die verschiedenen Vor- und Nachteile werden auf neutralem Crew-Niveau diskutiert.
Wir entscheiden uns fürs draufhalten (Fehler???) Wir motoren Richtung Osten. Dank Abwesenheit von Wind und Welle schaffen wir fünf Knoten in der Stunde. Immerhin.
Nach genau 24 Stunden nimmt der Wind wieder zu. Neun, vielleicht zehn Knoten. Der kommt nun genau von vorne – 80 Grad. Zielkurs – 76 Grad.
Das kostet Speed. Atanga nickt sich tapfer vorwärts, aber die Geschwindigkeit sinkt auf 3,5 Knoten. Um mit so schlechter Leistung zum Endziel zu gelangen, reicht unser Diesel nicht.
Wider besseres Wissen versuchen wir zu Segeln. Zu wenig Druck. Die Segel stehen zwar, aber unser Wendewinkel beträgt 170 Grad.
Wir haben die Wahl: 5 Grad nach Norden zu segeln oder 175 Grad nach Süden. Mit zwei Knoten Vortrieb. Wir versuchen alle Tricks. Trinkwasser aus dem vorderen Tank ablassen – immerhin 350 Kilo – ist der einzige, den wir auslassen.
Die Diskussion über unsere Optionen hat das Crew-Level verlassen. Es ist eine Ehegatten-Diskussion daraus geworden.
1.) Doof nach Norden oder Süden segeln.
Dabei liegt das Schiff stabiler als beim Treiben. Allerdings ist es schwer zu ertragen, sich das auf dem Plotter zu betrachten ohne verrückt zu werden. „Noch 94 Tage bis zum Ziel“, ätzt die Anzeige.
2.) Auf der Stelle treiben und warten bis der Wind zurück kommt.
Das würden wir machen, wenn wir nach Westen segeln würden. Im Passatgürtel kommt er schon irgendwann, der Süd-Ostpassat.
Und genau der ist auch angesagt ab Samstag. Leider mit bis zu 26 Knoten.
In der Atanga-Welt macht segeln ‚hoch am Wind‘ bis genau 18 Knoten ‚true wind speed‘ Spaß. Alles darüber hält aufs Segel- und Menschenmaterial.
Bevor dieser Wind kommt, wollen wir eigentlich in der Hafenkneipe sitzen. Da wird aber unser Diesel nicht reichen.
3.) Maschine wieder an und weiter motoren
– bis mehr Wind kommt
– bis Diesel alle
Die gemeinschaftliche (!) Entscheidung fällt auf die dritte Option.
Der Jokel läuft. Tschüss, bis Morgen.
Tag 6: etmal 110 Meilen (heute nur 11 Stunden, wir haben die Uhren zurück gedreht, damit es nicht schon um 17:00 Uhr dunkel wird), davon 108 gut gemacht zum Ziel; 322 Meilen Rest; bereits gesegelt 584 Meilen.
Die Pantry serviert die zweite Rutsche Hühnersuppe – auf asiatisch getrimmt mit Oyster Sauce und Mais.
Dieses Blau – immer wieder schön.
24 Stunden motoren wir durch dieses ruhige Flautenwasser. Jetzt ist es wieder deutlich kappeliger.
20.Mai.25, Pazifik, Tag 4.007, 28.686 sm von HH
Unser Wind hat sich in den letzten 24 Stunden gravierend geändert: aus 12 Knoten sind 14 geworden und aus 170 Grad 150. Atanga zieht unbeirrt ostwärts. Schnurgerade aufs Ziel zu. Wir sind weiter arbeitslos und vertrödeln die Zeit.
Die Stunden der Nachtwache ziehen sich wie Kaugummi. Solange, bis ich in meiner Nachtwache aus Langerweile am Plotter auf unsere Kursline zoome, um zu sehen, wie groß die Schlenker sind, die wir segeln. Mich trifft im ersten Moment der Schlag. Ich sehe nur dunkelblau. Und dunkelblau bedeutet flach. Sechs Meilen vor uns lauert eine Untiefe. Die wird erst beim extremen Zoomen sichtbar. Fünfzehn Meter an der flachsten Stelle.
Kelso Bank, grade sechs Meilen breit. Mitten im Ozean. Versteckt unter Wasser, versteckt auf der Seekarte – nur zu entdecken beim extremen Zoomen. Mir ist es unheimlich darüber zu fahren. Wer weiß, was da lauert?
Das reicht für uns natürlich zum drüber Segeln.
Ich möchte das nicht. Um uns herum ist es 2500 bis 3000 Meter tief. Was für Wellen mag dieser Berg erzeugen? Ich luve hart an, um südlich an der Untiefe vorbei zu kommen. Keine Meile zu früh. Atanga schrappt mit zwei Meilen Abstand vorbei. Das Wasser wird zunehmend kabbelig. Wir wackeln von einer Seite zur anderen. Verschiede Strömungen geben Schub nach vorne oder bremsen uns aus.
Nach einer guten Stunde ist alles wieder normal.
Auf der Sonarkarte erkennt man den plötzlichen Anstieg noch besser. Der lila Strich ist Atangas Kurslinie.
In der letzten Stunde von Tag fünf wird der Wind jetzt schwächer und schwächer. Wir können noch knapp segeln. Eine dicke Wolkendecke baut sich vor uns auf. Leichter Nieselregen hat begonnen. Wir haben das Konvergenzband erreicht, was das Ende unseres Südwindes markiert.
Tag 6 wird dann wohl eine Änderung unseres Törns nach Osten einläuten.
Wir können unser Glück nicht fassen, die erste Hälfte so einfach geschafft zu haben (Tag ein wird als grober Unfug verbucht, Schwamm drüber [obwohl! – hätte so nicht sein müssen nach 18 Monaten Segelpause ]) .
Der Routenplaner hatte vor unserer Abfahrt ausgerechnet, dass wir 122 Wenden fahren müssen. Bislang waren es zwei Kreuzschläge. Glücksschweine.
Ende mit Wind am Ende von Tag fünf.
Tag 5: etmal 97 Meilen, davon 97 gut gemacht zum Ziel; 432 Meilen Rest; bereits gesegelt 474 Meilen.
Die Pantry serviert Kartoffelsalat mit paniertem Hühnchenfilet (‚ready to eat‘ aus dem Kühlregal – gar nicht schlecht, nur in der Pfanne noch kurz anwärmen)
Viel Sonne hatten wir noch nicht auf diesem Törn. Einen halben Tag. Den Rest der Zeit ist es grau und sogar regnerisch.
19.Mai.25, Pazifik, Tag 4.006, 28.589 sm von HH
Seit 36 Stunden kommt der Wind konstant aus 170 Grad. 36 Stunden konstant zwischen 12 und 14 Knoten. Der Windmesser steht wie eingefroren. Kaputt? Wir klopfen schon dagegen.
Wir können uns nicht an so einen konstanten Wind erinnern. Der macht uns arbeitslos. Kein zuppeln an den Schoten nötig. Die Segel stehen perfekt. Das Ruder ist festgesetzt, die Windsteueranlage ist die einzige an Bord, die arbeitet. Im Logbuch kann man von der Zeile zuvor abschreiben.
Phan-tas-tisch.
Der Wind ist nun seit einer Stunde um zwei, drei Knoten abgeflaut. Da es weder eine Windsee noch nennenswerten Schwell gibt, schlagen die Segel auch bei mickrigen neun Knoten Wind nicht. Weniger als drei Knoten Speed sind noch übrig. Zu Fuß wären wir schneller. Aber wir lassen es laufen. Die Vorhersage behauptet, dass neuer Wind im Süden in Arbeit ist, der soll uns einholen. Vor uns lauert angeblich eine Flaute.
Tag 4: etmal 94 Meilen, davon 94 gut gemacht zum Ziel; 439 Meilen Rest; bereits gesegelt 392 Meilen.
Die Pantry serviert eingekochtes Gulasch.
Absolut nichts zu tun – außer essen …
… viel essen!
18.Mai.25, Pazifik, Tag 4.005, 28.495 sm von HH
Der Himmel ist grau, aber zumindest hat es aufgehört zu regnen. Nur noch sechs Knoten Wind am Nachmittag. Wir werden in der Dünung kräftig durchgeschüttelt. Die Segel schlagen, es ist gerade noch auszuhalten. Wir können uns nicht entschließen, die Segel einzurollen und die Maschine zu starten. Treiben mit zwei Knoten lustlos vor uns hin. Warten ab. Hinter uns rollt eine Regenfront an. Gegen die Windrichtung kommt sie schnell näher. Und dann pladdert es windlos auf uns nieder. „Kommt erst der Regen, dann der Wind, binde alles fest geschwind“, klugscheißert der Skipper. Ich hasse es, wenn er Recht hat. Von jetzt auf gleich ist der Wind wieder da. 14 Knoten aus – Achtung! – süd-westlichen Richtungen. Wir können weiter direkten Kurs aufs Ziel anlegen.
Was nun folgt ist Segeln vom Feinsten. Der Wind Stärke 4, keine Böen, keine Squalls. Dazu blauer Himmel, kleine Dünung. Atanga gleitet fast aufrecht und geräuschlos über den Ozean. So müssen die Götter Segeln gemeint haben.
Dieser Rauschzustand hält jetzt seit 24 Sunden an. Weitere 24 sollen folgen, wenn man der Vorhersage vertraut. Wir schlafen gut und nach der dritten Nacht sind auch die Seebeine gewachsen. Eine erste Dusche liegt drin. Alle Handgriffe gehen wieder leicht von der Hand. Und wärmer wird es auch mit jeder Meile. Die Abende in Burnett Heads waren schon empfindlich kühl. Das ist vorbei. Die Wassertemperatur ist um 2 Grad gestiegen. Der nachtkalte Kontinent hat keinen Einfluss mehr.
Damit das Ganze jetzt nicht zu perfekt erscheint: es stehen fast zwei Knoten Strömung gegen uns! Mehr als dreieinhalb Knoten Speed bekommen wir nicht auf die Schiene. Und natürlich kommt Gemecker, dass der Törn ja auch so hätte beginnen können. 30 Knoten Wind wären an Tag drei nur noch halb so viel.
Tag 3: etmal 80 Meilen, davon 80 gut gemacht zum Ziel; 533 Meilen Rest.
Die Pantry serviert von mir in Gläser eingekochte Hühnersuppe mit Hörnchennudeln und Erbsen. Hühnersuppe ist Medizin für Körper und Seele, weiß jeder. Es gibt noch einige Gläser mehr im Schrank.
Das Leben kann so leicht sein
16.+17.Mai.25, Pazifik, Tag 4.003+4, 28.414 sm von HH
Die ersten 50 Meilen müssen wir aus der großen Bucht von Burnett Heads Richtung Nord-Osten segeln. Easy machbar. Das bedeutet Am-Wind-Segeln mit Übelkeit erregender Hacksee. Ich habe vorsorglich eine Tablette eingeworfen. Alles gut.
Um 20:00 Uhr können wir eine Wende fahren und die Nase Richtung Süden nehmen. Hoch am Wind, sonst kommen wir nicht an der Insel vorbei. Es hat zu regnen begonnen. Die Wellen vom jetzt offenen Ozean lassen Atanga nicken.
Hack. Hack. Hack.
Grade als ich ins Bett gehen will, gluckert die Bilge-Pumpe. Zehn Minuten später wieder. Wir sind nicht besorgt. Beide Wassertanks sind voll und manchmal, bei viel Schiffsbewegung, verliert der eine Tank Wasser. Atanga als altmodischer, fast 40 Jahre Kläpper verfügt unter den Bodenbrettern über ein Rinnensystem. Über diese Rinnen wird sämtliches Wasser Richtung Heck geleitet und verschwindet dort in einem unzugänglichen, einen Meter tiefen Sumpf in dem die Bilgepumpe ihre Arbeit macht.
Die Pumpe gluckert jetzt im fünf Minuten Takt. Achim geht auf Fehlersuche. Die Wellendichtung, das Ruder und die Ventile sind trocken. Daher kann das nicht Wasser kommen. Es gluckert weiter. Achim reißt verschiedene Bodenbretter hoch. Dort wo sich der Wassertank normalerweise entleert, steht kein Wasser. Wo kommt das verflixte Wasser her? Es gibt noch eine Möglichkeit: mittschiffs, dort wo der Tiefenmesser sitzt. Unter diesen, selten geöffneten Bodenbrettern wird Achim fündig.
Wir haben ein Blitzschutzsystem an Bord. Der Mast, Heck- und Bugkorb und die Relingstützen sind mit Kabeln an einer Außenplatte am Rumpf verbunden. Diese Kabel hat man nicht einfach ins Schiff gelegt, sondern in Edelstahlrohre gesteckt. Aus einem dieser Rohre sprudelt nun Wasser.
Das Wasser muss also vom Bug seinen Weg ins Schiff finden. Jetzt wo man das weiß, merken wir auch einen Zusammenhang. Wenn Atanga vorne Wasser nimmt, gluckert einen Augenblick später die Pumpe. Um die genaue Ursache zu finden, müssten wir das gesamte Vorschiff leer räumen. Unmöglich. Achim steht sowieso schon der Schweiß auf der Stirn von der Turnerei auf dem nickenden Kahn. Das erste Mal, dass er sich auch eine Womex reinhaut.
In kürzester Zeit ist das Schiff in ein Chaos versetzt
Die Crew-Befragung kommt zur Lösung, dass dieses Problem kein Grund zum Umdrehen ist. Die Mengen, die wir über das Deck an Wasser nehmen, sind überschaubar. Das schafft die Bilgepumpe. Geht diese kaputt, gibt es eine Ersatzpumpe. Fällt diese aus, gäbe es sogar noch eine Teichpumpe.
Während der Nacht und am Vormittag frischt der Wind immer weiter auf. Wo ist denn die Flaute geblieben, derer wegen wir nach Süden motoren wollten? Statt fünf Knoten, pustet es mit 20 Knoten. 25 Knoten. 27 Knoten. Ätzend.
Zumindest in der Richtung stimmt die Vorhersage. Der Wind dreht kontinuierlich weiter nach Norden. Wir können am Wind genau die Kurve segeln, die wir uns gewünscht hatten.
Regen und Starkwind – perfekte Kombi
Am zweiten Nachmittag ein Blick auf die neuen Wetterdaten (der Starlink funktioniert super!). Flaute in zwei Tagen überall vor uns. Wirre Windwirbel, alles konfus und die verschiedenen Wetter-Modelle sind sich uneinig. Da wir fast unseren Zielkurs anlegen können, beschließen wir die Idee weiter nach Süden zu segeln aufzugeben. Ob sich das noch lohnen würde, ist aufgrund der neuen Vorhersage fraglich.
Also weiter am Wind – 100 Grad Richtung Osten.
Wind in zwei Tagen – alles offen!
Am zweiten Abend geraten erneut in ein Windfeld mit über 30 Knoten Wind. Die Vorhersage weiß davon nichts. Sechs Stunden hält der Starkwind an.
HACK. HACK.HACK. Wir hatten uns das Ganze einfacher vorgestellt.
Es gibt mein vorgekochtes Chili zu essen. Echter Appetit sieht anders aus.
Tag 1+2: Meilen 202, davon 165 gut gemacht zum Ziel ; 635 Meilen Rest.
Unser Kurs die ersten 48 Stunden – so weit – so gut
14.Mai.25, Australien/QLD/Burnett Heads, Tag 4.001, 28.212 sm von HH
In diesem kleinen Filmausschnitt aus dem Jahr 2021 sind meine Wünsche eigentlich klar und unmissverständlich. Die Regeln sind bekannt. Blöd nur, wenn man sich nicht an seine eigenen Vorgaben hält.
https://atanga.de/wp-content/uploads/2025/05/Bitte-nicht-mehr-nach-osten.mp4
Atanga auf dem Weg von Tahiti nach Fakarava. Auf einer Strecke von 340 Meilen am Wind und nach einer hässlichen Nacht ist dieser Filmschnipsel entstanden. Diesmal werden es wohl 900 Meilen.
Ich kann mich nicht erinnern, dass wir einen (zehn Tage) vorher angepeilten Abfahrtstag jemals eingehalten hätten. Diesmal ja, die Zeichen stehen gut. Das vorhergesagte Tiefdrucksystem, was uns südwestliche Winde bringen sollte, ist verschwunden. Pech.
Dafür steht eine Flaute für ein, zwei Tage vor der Tür. Mit viel Glück gibt es sogar leichten Nordwind. Dieses Windloch wollen wir nutzen, um so weit wie möglich nach Süden zu motoren oder motorsegeln. Am liebsten bis Höhe Brisbane – 200 Meilen. Mit jeder Meile Süd wird unser Winkel nach Neukaledonien besser. Denn eins ist sicher, der Süd-Ostpassat wird zurückkehren.
Windloch am Donnerstag – Stand 24 Stunden vor Abfahrt.
Am Freitag um 12:00 Uhr vielleicht sogar etwas nördliche Winde. Wir werden sehen.
Die letzten vier Wochen sind uns etwas lang geworden in der Marina. Um so größer war unsere Freude, dass die Pia und Köbi von der Lupina https://sy-lupina.ch/ eingetroffen sind. Wir kennen uns schon aus Fiji vor knapp zwei Jahren.
Die beiden wollen weiter nach Indonesien, sind gestern bereits aufgebrochen. Somit ist nach zwei Wochen die schöne Zweit mit Sundownern und gemeinsamen Abendessen viel zu schnell vergangen. Wir haben es sehr genossen, mal wieder mit jemandem länger als nur einen Abend zu sprechen. Das war auf den Campingplätzen nicht gegeben. Hoffentlich treffen wir in Neukaledonien auf ebenso nette Crews wie die der Lupina.
Pia und Köbi aus der Schweiz – schade, dass sich unsere Wege schon wieder trennen.
Morgen geht es auch für uns weiter. Wir melden uns wie immer von unterwegs mit Berichten. Vielleicht das erste Mal mit Fotos, dank Weltraum-Internet. Mal sehen, ob das funktionieren wird.
Der Immigration Officer kommt um 8:00 Uhr an Bord. Und dann heißt es
Goodbye Australien
Es fällt uns schwer, dieses tolle Land zu verlassen. Was wir mitnehmen, sind unvergessliche Erlebnisse und Abenteuer. Danke Australien, du warst gut zu uns (die vorwitzige Welle, die mich umgeworfen hat, vergessen wir mal).
Unsere Hommage an Australien. Unter der Hamburg-Flagge weht wichtig unsere Sand-Flag, die wir am Auto in der Wüste fahren mussten.
SCHNITTSTELLE SEGELN – tempus sanat omnia vulnera
Guten Morgen Bobby,
OVNI 36 ÜBER DEN ATLANTIK HIN-UND-HER
Sehr geehrter Herr Förthmann, vor 4 Jahren habe ich die OVNI gekauft, die in den Bildern auf Ihrer Seite noch den Namen MoBoe trägt. Wir sind mit dem installierten Windpilot Pacific erfolgreich über den Atlantik und zurück gesegelt. Keine Probleme während der Fahrt, sie hat uns sicher in allen Windlagen gesteuert. Wenn das Schiff mal aus dem Ruder gelaufen ist, lag es am falschen Trimm und der Luvgierigkeit.
Auf dem Rückweg über Schottland hat die Windfahne wohl doch etwas zu viel Regen abbekommen und hat sich leider mit Wasser vollgesogen und verzogen. Sie wiegt nun 680g und ist gebogen und in sich verdreht. Mehrere Versuche, die Windfahne zu wässern und beim Trocknen mit Gewichten wieder gerade zu biegen sind gescheitert.
Ich bitte Sie daher um ein Angebot für eine neue
Windfahne. Ist diese dann bereits lackiert, oder steht das noch aus?
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Haaß
Moin Herr Haaß
schickes Bild mit der Orange …, gibt es das bild in grösserer Auflösung? Das wäre für mich schickes Augenfutter …
Ich habe 550 Ovni ausgerüstet … deren Skipper sämtlich steuerfaul sind, was ich natürlich gut verstehen kann….
Die Windfahne sollte nur ein wenig leichter sein als das Gegengewicht, damit der Impuls korrekt übertraegt. Ob wellig oder rund … das Signel wird immer korrekt erzeugt … aber es gibt Segler, die bei ihren Schiffen mit Geräteträger ein anderes Format gewählt / gebaut haben: nur das Gewicht sollte stets schwerer sein, siehe oben:
Danke für schicke Fotos!
Allerbest
Peter Foerthmann
OVNI 32 AND THE ALPINEMOUNTAINGUIDES
Dear Peter, A quick note to say I’m delighted with the windpilot. It’s worked perfectly. Do you recommend I carry/buy any spare parts for it?
Thank you.
Tim Blakemore
IFMGA Mountain & Ski Guide/UIAGM Guide de Haute Montagne
Mobile +33 67380 0473
Inmarsat 87 077 646 8432
alpinemountainguides.com
Dear Tim, perhaps reading this comment will be sufficiently for you to get the desired answer:
Enjoy both, the cruel sea and the dangeruous mountains
with kind regards
Peter