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Auf der Suche nach Fabeltieren

17.08.-20.08.24, Australien/QLD/Yungaburra+Etty Bay, Tag 261-264 Roadtrip, 20.171 km total, Tages-km 116+134

Als vor gut zweihundert Jahren die ersten Präparate des Schnabeltiers nach Europa gelangten, hielt man dieses Geschöpf für einen Scherz des Präparators. Ein Tier mit Fell und einem Entenschnabel. Dazu ein Biberschwanz und Krallen, die mit Schwimmheuten verbunden sind. Das konnte nur ein Witz sein. Dieses wundersame Wesen legt Eier und ist trotzdem Säugetier. Es hat zwar keine Zitzen, aber aus Drüsen am Bauch kommt Muttermilch, die von den Jungen aufgeleckt wird, die nach zehn Tagen aus ihrem Ei schlüpfen.

Auf Englisch haben Schnabeltiere einen netten Namen – Platypus – Flachfüsser.

Das Schnabeltier ist scheu und dämmerungsaktiv. Dazu gilt der Fortbestand als ‚potentiell gefährdet‘. Die Hoffnung eines dieser Fabelwesen zu Gesicht zu bekommen, ist bei uns entsprechend klein. Sabine und Richard geben uns einen heißen Tipp: in Yungaburra besteht eine Chance.

Yungaburra gefällt uns spontan. Wir bleiben drei Nächte. Am Ufer eines Stausees gelegen, bekommen wir einen traumhaften Stellplatz auf dem Campingplatz. Die preiswerten ‚unpowered‘ Plätze liegen direkt am Ufer.

Beschauliches Yungaburra. Touristisch, aber sehr angenehm.

Die billigen Plätze sind die besten. Rechts an den Palmen steht unser Auto mit Zelt. Toller Platz!

Beste Aussicht direkt vor dem Zelt.

Und dann auch noch Vollmond über dem See.

Gleich am ersten Nachmittag ziehen wir los zum nahegelegenen Bach, der in den Stausee fließt. Ein feiner Wanderweg führt am Wasser entlang. Wir halten fest Ausschau nach Bewegung im Wasser. Aber wonach suchen wir? Leider sind Schnabeltiere auch noch relativ klein. Männchen bringen es grade mal auf dreißig Zentimeter, Weibchen sind zehn Zentimeter kürzer. Wir sind schon auf dem Rückweg als plötzlich ein zierlicher Kobold im Wasser auftaucht. Tatsächlich! Ein Schnabeltier!
Unser fabelhaftes Fabelwesen bleibt minutenlang und bereitet uns den Gefallen in der Mitte des Bächleins zu tauchen.

Am nächsten Tag, gleiche Stelle, gleiche Uhrzeit ist unser Freund wieder da. Diesmal taucht er auf der anderen Seite des Ufers im Schatten der überhängenden Bäume und ist nur schwer zu entdecken. Ohne dass wir sein Verhalten gestern schon gesehen hätten, wären wir heute wohl an ihm vorbei gelaufen.

Schnabeltier – eindeutig. Vielleicht 25 cm lang.

Zum Fressen taucht es mit geschlossenen Augen und Ohren ab und wühlt im Schlamm nach Würmern, Larven und Krabben. Erst an der Wasseroberfläche wird gekaut und geschluckt. Im Winter hat man auch mal am Nachmittag Glück einen zu sehen, weil es dann kälter ist und die kleinen Schwimmer mehr Nahrung benötigen.

Außerdem gibt es Schildkröten in großen Mengen zu sehen.

Die Bäume am Ufer hängen voller Flughunde – ein Gezeter und Geschrei. Der rechte Flughund reißt kräftig das Maul auf. Es sind aber Pollenfresser. ;-)

Von wegen Dracula ist lichtscheu – die eingewickelten Kameraden hängen in der prallen Sonne.

Am dritten Morgen in Yungaburra – 650 Meter hoch gelegen – stehen wir im Nebel. Wir kriegen Zelt und Klamotten grade einigermaßen trocken verpackt als es richtig zu regnen beginnt. Auf einmal sind die schönen Atherton Tablelands nur noch grau.
Wir fahren zurück zur Küste in der Hoffnung auf besseres Wetter. Verlassen Yungaburra aber nur ungern. Ein Vogelparadies.

Die Vogel-Vielfalt und Dichte ist enorm in Yungaburra. Hier ein Plover, der Dornen am Flügel hat (quasi am Ellenbogen) mit denen er Angreifer verletzt. Besonders dann, wenn er seine Küken unter den Flügeln mit sich herum trägt.

Ein Bush Stone Curlew. Der treibt Schläfer nachts in den Wahnsinn (Grüße an Sabine). Ein langgezogener klagender Ton, dem andere Curlews fleißig antworten. Tagsüber stehen sie wie versteinert herum und täuschen manchmal sogar Verletzungen vor, wie hängende Flügel.

Grünflügeltaube

Abends kommen massenhaft Schwärme der großen Kraniche Brolga über den See geflogen. Die Vögel werden bis 1,40 hoch.

Ein majestätischer Anblick

Unsere Wahl ist die Etty Bay. Hier soll man ein weiteres lebendes Fossil zu sehen bekommen: Kasuare. Dieser große flugunfähige Vogel ist noch scheuer als ein Schnabeltier, aber am Strand der Etty Bay gibt es regelmäßig Sichtungen. Ein lebender Dinosaurier, wenn man nach der Optik geht. Ein großes Horn auf dem Kopf lässt an Velociraptoren denken. Knochenfunde sind über vier Millionen Jahre alt.

Ein Kasuar in Echtgröße – in Cairns im Botanischen Garten.

Wir bekommen einen Stellplatz nahe am Strand. Inzwischen regnet es in Strömen. Unser erster Regen seit Monaten. Waren wir doch immer geschickt den Regenzeiten (und der Kälte) davon gefahren.
Unter dem Auto mäandert ein kleiner Bach. Spontan wird das Leben im Dachzelt eine logistische Kampfansage. Kissen, Decken und Klamotten sind kaum fehlerfrei nach oben zu transportieren. Camping verliert seinen Charme. Wohin mit nassen Klamotten, Schuhen und Handtüchern? Zum Glück gibt es eine vernünftige Campküche und einen trockenen Sitzplatz dabei. Wir überleben. ;-)

Etty Bay

Mit Schirm am Strand – die Berge im Hintergrund stammen direkt aus Jurassic Park.

Immerhin Warnschilder für Kasuare an der Etty Bay – es regnet. ist aber warm.

Regen ist ein Camping-Spaß-Killer. Ohne Blick auf einen Kasuar werfen zu können, brechen wir bereits am nächsten Morgen Richtung Süden auf. Dort scheint die Sonne, sagt der Wetterbericht. Und der hat ausnahmsweise Recht.


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Tolle Tage in Cairns

13.08.-17.08.24, Australien/QLD/Cairns/Kewarra Beach, Tag 257-261 Roadtrip, 19.992 km total, Tages-km

Wir bleiben noch weitere fünf Tage bei unseren Freunden. Schuld ist diesmal nicht Richard :mrgreen: , sondern das Auto. Bei der geplanten, und letzte Woche ausgeführten, Inspektion wurden die Bremsscheiben hinten bemängelt. Und ein paar Kleinigkeiten, wie Wasser in der Bremsflüssigkeit :shock: .
Reparaturen,  die einen in Deutschland in den Ruin treiben wurden, sind in Australien echt bezahlbar (zwei Bremsscheiben plus Belege und Einbau 430 Euro).
Zunächst läuft es mit der Werkstatt nicht besonders gut (Blutdruck auf 180). Die Kommunikation ist bescheiden, aber am Ende sind wir doch zufrieden.

Sabine und Richard laden uns ein, so lange zu bleiben, wie wir wollen. Wir hätten es wahrlich nicht besser treffen können. Abends kochen wir abwechselnd und gemeinsam. Lecker und noch leckerer. Fischcurry, Lasagne, Lammkeule und andere Köstlichkeiten.
Tagsüber macht jeder, wozu er Lust hat oder wir fahren gemeinsam zum Einkaufen, in den Botanischen Garten und zum Sundowner in eine Marina. Die unterhaltsamen und großartigen Tage vergehen wie im Fluge. Und das Beste, wenn wir nächsten Jahr mit Atanga an der australischen Küste hoch segeln (sollten), werden wir Sabine und Richard wieder sehen. Lieben Dank an Euch beide für Eure Gastfreundschaft und Fähigkeiten als Fremdenführer. Wir kommen wieder! :cool:

Danke für die tolle Zeit bei Euch!

Selbstgebackene Laugenbrötchen und Zwiebelkuchen. Die Krönung von Sabines Backkünsten.
Sabine und Richard geben eine Party für ihre Freunde – wir sind dabei und lernen, dass eine Australische Feier auf die Minute pünktlich beginnt und auf die Minute genau endet, wie die Gastgeberin sich das vorgestellt hat. :lol:

Cairns ist an der Ostküste die nördlichste (richtige) Stadt in Queensland und hat den Ruf etwas provinziell im Vergleich zu den anderen Städten Australiens zu sein.  Dank des tropischen Klimas gedeihen hier Zuckerrohr, Mangos und Bananen. „In Queensland muss man die Uhr eine Stunde vorstellen und die Zeit 20 Jahre zurück“, spottet der Süden des Kontinents. ‚Bananen Bender‘ – Bananenbieger werden die Queenslander genannt, berichtet uns Sabine.
Die Ostfriesen Australiens, kann man sagen. :mrgreen:

Uns gefällt diese angebliche Provinz sehr. Im Sommer soll es affenschwül werden, aber im Augenblick grenzen die Temperaturen an Perfektion. Wir sind begeistert, dass wir so tief in die Region eintauchen durften.

Üppiger Markt im Centrum von Cairns.

Im Winter ist die Quallengefahr niedrig…

Für die, die dem Frieden nicht trauen, gibt es ein Salzwasser-Schwimmbad an der Promenade – direkt gegenüber vom Zentrum mit Einkaufstraßen. Kostenlos!

Im Botanischen Garten wurden alte Wasserspeicher zu Galerien und Event-Räumen umgebaut. Toll gemacht. Garn nicht Provinz.

Großartiger Botanischer Garten in Cairns

mit Exoten


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SV Vertue Blue

VERTUE DNA – DIE JAGT BEGINNT
Gebrauchtschiffe – Fortsetzung wenngleich verzögert … Es ist exakt 2,5 Jahre her, als ich mich zur Thematik von gebrauchten Schiffen ausgelassen und eine Fortsetzung versprochen habe.

Peter´s Flotte #4

Ovni 43 – Peter Davies Au

QUICK HINTS AND TIPS TO SAILORS AT SEA

Hi Peter. I am having ok success with the windpilot on my ovni43. I still have some vibration on the servo rudder. A couple of questions. How much fore aft play should be in the counterbalance arm? And in the axle for the lever arm?.
The windvane was left down whilst motoring overnight would this potentially damage it?
Thankyou
Peter

some minutes later my answer:
Peter, 438 plastic screw is just as giving a hint … it will break sooner or later ( almost sooner ) just remove / tilt the rudder slightly and you will have the desired success: silence at your boats transom
best
Peter

Thankyou peter for your advice and wonderful pruduct, Peter Au

SV Marewiga – Gaby + Reinhard Wortmann GER

NAJAD 34 – ALT ABER TROTZDEM SCHNELLER
Hey, hey Mr. Windpilot,
habe erst heute ( manchmal dauert es, wir segeln aber schneller) die Kolumne im Blog entdeckt. Sehr nett und einfühlsam geschrieben. Dafür Danke. Ich/ wir hoffen es geht sowohl persönlich ( insbesondere der Gesundheit) als auch der Firma gut. Auch heute muß ich sagen, auf unseren kleinen Langfahrten ( 3-4 Monate) möchte ich die Windpilotanlage nicht vermissen. Es war nach dem Kauf unsere beste Investition. Man hätte diesen Steuermann schon viiiiieeeel früher anwerben sollen. Na, da wir mindestens ( so Gott will) bis in die Gegend von 100 Jahren auf das Wasser wollen, wird uns dieses neue Besatzungsmitglied begleiten. Nochmals herzlichen Dank und
herzlichste Grüße von
Gaby & Reinhard Wortmann

SV Séniz – Dominique Haras FRA

THE NEW CREW MEMBER NAMED PETER – CLEVER AND NOISELESS
Dear Peter, I apologize for the delay in giving you news of the Windpilot Pacific installation. This is due to the fact that my wife is seriously ill and I had not enough time either for the mounting or for sailing. Nevertheless, you could find enclosed some pictures and 2 shorts videos done during a small coastal trip.

I would like introduce to you the new member of Séniz’s crew (Dufour 32 classic GTE). He was named “Peter” because of he’s very clever, noiseless, funny and he swallows milles without ever flinching. Like the other crew’s members, with humour and calm, he make a nap when there are not enough wind i.e. less than 6 nd, sailing down wind. At this time he asks to Raymond to take the helm. Raymond is an electric pilot and his name come from the ex French Prime Minister Raymond Barre.
I’ve used the Pacific only in costal sailing for few days. “Peter” steers very well with a wind coming from 35 to 140 degree and with 8 to 20 nd of apparent wind, even in bad sea with crossing waves, conditions when usually we have to steer ourselves.
Congratulation for your book you send to me with the Windpilot. It’s very kind to share your pleasure to have created and build such device and now I’m proud to share with you all pleasures we had to welcome “Peter” on board.
Promise, I’ll send to you videos of ours futures off shore sailing.
You can use all pictures and videos as you want. There are no copyright!
Kind regards
Dominique

SV Gegenwind – Asha Reich + Helge Aßmann GER

NUN SCHLÄGT ES ZEHN – UND SIE SIND RUM – UM DIE GANZE WELT
Zehn Blogs im Verlauf von 10 Jahren, ist das nun viel oder viel zu wenig?

Es ist jedenfalls meine Referenz an ein Seglerpaar, das sich dereinst aufgemacht, mit ihrer Gegenwind, mit dem Winde um die Welt zu segeln … einem Schiff, das meine Sympathie besitzt, weil Hanseaten in meinem Herzen einen festen Platz innehaben … zumal ich drei dieser schicken Schiffe selbst besessen habe. Ich weiss also, wovon ich rede. Logisch freut mich, dass meine Steuersklaven diese Schiffe geräuschlos durch die Wellen steuern, ohne Mucken, Murren oder gar Zicken. Hanseaten und Windpiloten …. das gehört für mich zusammen…. und ich stehe hier nicht alleine.

Soeben erreicht mich diese Mail, die zehnte, um das Bild nochmal zu strapazieren …. darum will ich die Botschaft niemandem vorenthalten, denn die Gegenwind kommt zurück in ihren Heimathafen … wo sie sehnsüchtig erwartet wird … Na hoffentlich!:

Moin, Moin,

kleiner Überfall!
Wir liegen zurzeit mit unserer GEGENWIND in Praia da Vitoria, auf den Azoren und wenn uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, werden wir in Kürze aufbrechen, zu dem längsten Segelstück dieses Jahres. Es geht zum englischen Kanal und anschließend weiter nach Deutschland, zurück in unsere Heimat.

Nach etwas mehr als zehn Jahren Segeln um den Globus, kommen wir nun zurück. Einige sehr wenige wissen es schon und da wir immer häufiger gefragt werden, was wir vorhaben, sagen wir das nun endlich doch auch allen unseren Freuden. Wir waren auf unserer Reise immer sehr vorsichtig, mit der Angabe unserer Ziele, denn das eine oder andere Mal sind wir doch an einem anderen schönen Ort gelandet, der sich uns aufgedrängt hatte.
Nun gibt es für uns aber kein Zurück mehr!

Wir planen unsere Ankunft in Deutschland. Natürlich können wir noch kein Datum nennen, denn das Wetter kann ja immer noch ein paar Überraschungen in Petto haben, aber wir trauen, uns einen Zeitraum für unsere Ankunft zu nennen:

Wir haben den September 2024 ins Visier genommen.
Wir haben zwar noch kein Datum, aber Wochentag und Urzeit stehen schon fest:
Ein Samstag an dem wir zwischen 13:00- 14:00 Uhr ankommen werden.

Ankommen werden wir in GEGENWINDs Heimathafen, Kiel und bei unserem Heimat-Segelverein, der Marine-Jugend Kieler Förde e.V. (MJK: www.marinejugend.de)!

Die Marine-Jugend wird uns an ihrem Steg vor dem Vereinsheim an der Kieler Innenförde (Kiellinie) in Empfang nehmen.

Wenn Du, Deine Familie und Freunde Lust habt dabei zu sein, freuen wir uns auf ein erstes Wiedersehen nach soooo langer Zeit.
Geplant wird von der Marine-Jugend Kieler Förde e.V. ein Rahmenprogramm, das natürlich auch und gerade für Kinder und Jugendliche etwas bietet. Details folgen noch.

Eine Bitte:
Wenn Du dabei sein möchtest, teile uns das bitte kurz mit und nenne auch die Anzahl Deiner Begleiter (Erwachsene/ Kinder/ Jugendliche). Das hilft, damit jeder Spaß dabei hat.

Unsere Gefühle für die Rückkehr sind absolut gemischt nach der langen Zeit auf den Weltmeeren. Aber wir freuen uns schon riesig darauf, jeden einzelnen persönlich wiederzutreffen!

Viele Grüße von den Azoren

Asha & Helge
Crew der SY GEGENWIND auf Heimatkurs

Und plötzlich ist alles anders

06.08.-12.08.24, Australien/QLD/Cairns, Tag 250-256 Roadtrip

Wir schlafen in einem richtigen Bett. Um uns herum ist alles grün. Wir haben wieder Wetter. Sogar Regen. Ein Geschirrspüler steht bereit.

Und warum ist alles anders? Schuld hat Richard. Richard hat das erste Mal im September 2019 einen Kommentar auf Atanga geschrieben. Damals hatte Achim Zahn und konnte mit der Ärztin auf Tahiti keine Lösung für seine Probleme finden. Richard ist Zahnarzt und Achim durfte ihm damals das Röntgenbild vom Problemzahn schicken.
Richard wohnt mit seiner Frau Sabine in Cairns. Beide sind Segler und vor zwei Jahren haben sie ein Boot in Kroatien gekauft und in Rekordzeit nach Australien gesegelt. Zufällig waren wir vor einem Jahr zeitgleich in Fiji. Dort haben wir uns auf einen Kaffee getroffen und drei Stunden ein Schwätzchen gehalten. Als wir von unseren Australien-Roadtrip-Plänen erzählten, bekamen wir spontan die Einladung, dass wir sie in Cairns besuchen sollen.

Und hier sind wir jetzt. In einem schönen Haus mit großer Wohnküche und den entspanntesten und lustigsten Leuten, die wir seit langem kennen gelernt haben. Ein kleines Träumchen. Aus angedachten drei Tagen sind bereits sechs geworden. Ein Ende ist noch nicht abzusehen. :mrgreen:

Pause in einer Kaffee-Plantage. An der wären wir ohne ortskündige Führer vorbei gefahren. Unsere Tour-Guides sind großartig – in jeder Beziehung!

Um in diese Oase zu gelangen, mussten wir weitere 450 Kilometer nach Osten fahren. Endlich weicht die öde Rinderfarm-Savanne einer begrünten Gebirgskette. Das Auge freut sich über die Abwechslung. Von jetzt auf sofort fahren wir durch tropischen Regenwald.
Wir legen einen Stopp in den Bergen ein. Besuchen ein paar Wasserfälle, die am Weg liegen, bevor wir Cairns erreichen.

Krasser Wechsel – plötzlich ist alles grün.

Blick Richtung Cairns. Baumfarn wie in Neuseeland. Herrlich.

Barron Falls in Kuranda – die Regenzeit ist jetzt schon lange vorbei. Die Wasserfälle lassen nach. Aber was für eine Schlucht!

Hundert Jahre alter Bahnhof in den Bergen von Kuranda. Ein netter Touristenort.

Eine historische Bahn verbindet die Küste mit dem Regenwald.

Sabine und Richard wohnen seit 15 Jahren in einem Vorort von Cairns und kennen die Gegend gut. Ein Tagesausflug bringt uns zum ‚Granite Gorge‘. Durch den nahegelegenen Campingplatz sind die dort ansässigen Berg-Wallabies an Menschen gewöhnt. Futtertüten, die man kaufen kann, helfen ebenfalls den kleinen Kängurus ganz nahe zu kommen. Der Kraxelweg durch die geschliffenen Granitbrocken ist gefällig.

Sehr kleine Wallabies – dies ist eine Mutter mit einem Winzling im Beutel.

Das noch haarlose Baby im Beutel – man achte auf die Wimpern und Barthaare!

Berg-Wallaby (foto credit Sabine)

Warum diese Echse Blauzungenskink heißt, ist klar zu erkennen.

Schlangenfreunde! Am Eingang vom Granite Gorge darf man einen Python anfassen. Smudge ist 13 Jahre alt und mit 1,5 Metern ausgewachsen. Seine Lebensspanne ist fast erreicht. Diese Python-Art wird maximal 15 Jahre alt.

In den Tümpeln zwischen den Granitfelsen paddeln Schildkröten.

Etwas Kletterei durch die Granit-Schlucht.

Die Küste ist ein phantastisch. Sogar jetzt im Winter noch 24 Grad. Vor der Haustür liegt das Great Barrier Reef. Die giftigen Quallen sind im Augenblick verschwunden – die kommen erst im Sommer zurück.
Wenn da nicht die Krokodile wären. Die Flüsse durch die Regenwälder von Nord-Ost-Australien sind Kroko-Land. Die großen Salzwasserkrokodile wohnen hier. An den Stränden sei es sicher, heißt es. Allerdings fallen bei der Beschreibung der Sicherheit Begriffe wie: „eigentlich, meistens, selten.“

Einer von vielen Stränden im Nord-Osten

Die Aussichten sind überall großartig

Wir fahren zusammen zum Daintree River, um eine Bootsfahrt zu unternehmen. Sabine kennt einen Anbieter mit Elektromotor. Das ist eine gute Wahl, da so die Vögel am Ufer nicht verscheucht werden. Den Krokodilen ist es wurscht. Eine schöne Tour durch die Mangroven mit Croc Garantie. Zumindest im Winter – jetzt ist das Wasser für die Krokodile zu kalt, so dass sie sich viel an Land aufhalten.  Nur der junge Bootsführer ist etwas nervig. Wir hören irgendwann auf zu zählen, wie oft er warnt, dass es überall Krokodile gebe. „Nicht schwimmen! Fünf Meter Abstand zum Ufer. Dann ist man sicher!“
Am Ende der Tour hat es auch der letzte begriffen. Aber er hat ja nicht ganz unrecht. Erst vor zwei Wochen gab es den zweiten tödlichen Vorfall in diesem Jahr mit einem Salty. Einen Angler hat es erwischt. Das Krokodil wurde gefunden und getötet. Es sollen Überreste vom Angler im Magen gefunden worden sein.

Mit dem Boot kommt man sehr nahe an die Krokodile heran – die lassen sich absolut nicht stören.

Das ist ein ausgewachsenes Weibchen – ungefähr drei Meter lang. Und zwanzig Jahre alt.

Das ist Scarface. Die Bootsführer kennen alle erwachsenen Krokodile mit Namen. Dieses alte Männchen dürfte sechs Meter lang sein. Der Opa hat kaum noch Zähne. Die wachsen zwar lange nach, aber Scarface hat seine beste Zeit hinter sich.

Scarface ist der Star der Bootstour. Die Breite dieses Krokodils ist sehr beeindruckend. Seine Zähne braucht er nicht unbedingt. Opfer, die er nicht mehr kauen kann, versteckt er so lange unter Wasser, bis sie verrottet sind.

Ein Kingfischer – Azurfischer – Australischer Eisvogel


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SV Palve-Ago – Thomas Gottschalk GER

HR 36 – ES FUNKTIONIERT ALLES SUPER

Moin Peter,
Es funktioniert alles super
Hier noch Bildmaterial für deine Galerie.

Vielleicht ruft dich schon bald eine Empfehlung mit einer HR 42 an.

Für heute beste Grüße und handbreit.
Bleibe bitte schön gesund.

Thomas Gottschalk

Die Geburt einer Windpilot Pacific

STÜCK FÜR STÜCK ENTSTEHEN DIE GUSSTEILE

Geburt einer Pacific

SV Droopy – Gerrit Paetow GER

AUCH EIN SABBATJAHR GEHT MAL ZU ENDE – VIEL ZU SCHNELL!
Lieber Peter,
nach einem Jahr bin ich zurück in Steinhude. Rechnungen, Versicherungsangelegenheiten und Steuern holen einen in Windeseile zurück in den Alltag. Auch fehlt mir das Leben auf Droopy und die damit verbundene Leichtigkeit. Aber wer bin ich, mich nach einem so feinen Jahr zu beschweren.

Die Cabo Rico hat sich übrigens in vielerlei Hinsicht bewährt. Gerade im Vergleich zu den vielen anderen Yachten, die man unterwegs so trifft, und derer teils struktureller Probleme, merkt man, mit welcher Qualität diese Boote gebaut wurden. Gut, dass ich in der Position bin, sie zunächst behalten zu können.

Die Fahrt von Saint Martin nach Flores gelang flott in 17 1/2 Tagen. Ich hatte einen Freund an Bord, da Matheo und Carole bereits aus der Karibik zurückgeflogen waren. Mein Sohn hatte mir vor der Transat im Dezember bereits mitgeteilt, er würde nur einmal mit mir über den Atlantik segeln. Diese Überfahrt dauerte aufgrund des spät einsetzenden Passats nahezu 27 Tage und Matheo hat seinen Beschluss daraufhin verständlicher Weise nicht geändert.

Aufgrund von Problemen mit dem Autopilot verlor ich etwas Zeit auf den Azoren. Der für den Schlag zum Kontinent angereiste Freund musste nach zwei Wochen unverrichteter Dinge zurückfliegen, da er mit einem zu kurzen Zeitfenster im Gepäck angerückt war. So segelte ich einhand zurück zum Kontinent. Vorher aber segelte ich mit Droopy noch im Angra Bay Cup, was ein riesen Spaß war.

Meine Reise endete übrigens in Lorient, wo Droopy den Fluss Blavet stromauf überwintern wird. Alleine wäre eine Reise unter Zeitdruck durch den Ärmelkanal nicht machbar gewesen, ich musste am 01.08. wieder Arbeiten.
Zu den tollen Menschen, die ich kennenlernte gehören natürlich auch einige Bekannte von dir, von denen ich drei herausstreichen möchte.

Harry Schank – Horta

Deinen coolen Kumpel Harry lernte ich in Horta kennen, wo er ungekrönter König im Hafen zu sein scheint.

Kai Brueckner GER

Dort traf ich auch auf Kai mit seiner Albin Vega, der ein sehr feiner Mensch und hervorragender Gitarrist ist. Die größten Abenteurer, die ich unterwegs kennenlernte und glücklicherweise immer wieder traf, waren Kudi und Andi auf ihrer Albin Ballad. Mit der hatten sie bereits die Erde umrundet und jeden Abend konnten sie unglaubliche und spannende Geschichten erzählen– völlig irre!

Steuerfreiheit

Rückblickend bin ich sehr dankbar, das war ein rundes Jahr!
Auf beiden Atlantikquerungen fiel übrigens mein Autopilot aus. Auf dem Hinweg aufgrund mechanischer Probleme, auf dem Rückweg aufgrund elektronischer. Beides war mit Bordmitteln nicht zu beheben.
Meine Windfahnensteuerung rettete mir beide Male den Arsch. Niemals würde ich eine lange Ozeanpassage nach meinen Erfahrungen ohne ein so feines Gerät angehen.
 
Ich hoffe euch geht es gut und wir finden mal Zeit für ein Treffen,
 
mit besten Grüßen aus Steinhude,
Gerrit SV Droopy

Moin Gerrit,
ein schöner Bericht, man fühlt die Sonne zwischen den Zeilen …
Allerbest aus Hamburg
Peter
Hamburg 11.08.2024

SV Jobber – Jutta + Thomas Zink GER

WACKELT DAS PENDELRUDER? – DANN IST AKTION ANGESAGT!
Hallo Peter, 
unser Strangpress-Pendelruderblatt wackelt mittlerweile bedenklich in seinem Kopfteil.

Ich habe kürzlich bei SV Anixi eine von Dir empfohlene Reparatur (40 mm kürzen und mit Epoxid neu einsetzen) gesehen. Unterwegs haben wir aber auch schon die beiden Teile zueinander verschweißt gesehen. Fand ich ganz gut. Spricht etwas dagegen oder müssen wir dafür etwas
beachten oder ist Schweißen an der Stelle nicht zu empfehlen?

Lieben Gruß aus Curacao,
Thomas + Jutta, SV Jobber

Pendelruder wackelt