Monat: Januar 2019

SV Matmut – Jean Luc Van Den Heede FR

ANKUNFT LES SABLES IM JANUARREGEN

SV Mammut – Jean Luc Van den Heede FR

 

Videoupdate #44

Das neue Videoupdate ist fertig!

Diesmal habe ich ein wenig so gewerkelt, wie bei meinen frühen Kurzfilmen und so, wie wir das 2014 schon einmal Ansatzweise hatten. Viel Musik, ein bisschen kritisch, Höhen, Tiefen und kurz! Knapp 6 Minuten, wenig Gequatsche, konzentriert aufs Bild.
In den 6 Minuten lässt sich so eine Reise natürlich nicht erzählen und so habe in letzter Zeit öfter darüber nachgedacht, wie man das ganze Archivmaterial am besten zeigen kann. Klar, mit einem Dokumentarfilm zum Beispiel und der wird auch irgendwann gemacht. Nur dauert es bis dahin noch eine ganze Weile, weil ich dafür mehr freie Zeit bräuchte, als ich in diesem Jahr voraussichtlich übrig haben werde.
Noch dazu gibt es viel Filmmaterial welches ich in der Doku überhaupt nicht oder nur stark gekürzt zeigen könnte und um das es schade wäre, wenn es im Archiv verstauben würde.

Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, euch in weiteren Folgen (ich schätze im Moment 3 an der Zahl) ein wenig ausführlicher mit auf die Reise zu nehmen. Videoupdate #44 ist also eine Art Pilotfolge die hoffentlich neugierig macht auf mehr. Die weiteren Teile sollen dann in etwa 4 wöchigem Abstand erscheinen und in diesen Teilen wird auch wieder mehr gequatscht.

In dieser Folge kam übrigens zum ersten Mal die GH5 zum Einsatz und ich bin gespannt wie euch die Bilder gefallen. Wenn ihr das gut findet, dann gebt doch bei Youtube nen Daumen hoch oder schreibts in die Kommentare und lasst mal n Abo da und teilts bei Facebook und retweetets bei Twitter und…
Kleiner Scherz!
Das mit der GH5 war allerdings Ernst gemeint.

Premiere bei Youtube ist heute Abend 19:30 Uhr. Dort kann vor dem Film gechattet werden. Wir werden ab circa 19 Uhr auch online sein.

Noch mehr Moai

Do., 24.Jan.19, Chile/Osterinsel/Hanga Roa, Tag 1698, 15.744 sm von HH

Wir leihen uns erneut ein Auto, um uns die zweite Hälfte der Insel anzuschauen. Immer auf der Suche nach Moai. Wir können uns nicht satt sehen an diesen so exzellent verkniffenen Mündern. Am einzigen Sandstrand der Osterinsel (ein zweiter Strand wurde vor ein paar Jahren von einem Tsunami fortgespült) werden wir fündig.
Anakena ist ein attraktiver Ort, endlich mal einer mit Schatten. Die Palmen sind in den 60er Jahren aus Tahiti eingeführt worden.

AnakenaAnakena

Vier Moai Prachtexemplare und drei Stummel stehen am Strand von Anakena. Von hier aus soll vor 1300 Jahren die Besiedelung der Osterinsel begonnen haben. Ein Kanu mit Menschen aus Polynesien, vielleicht den Marquesas, landete mit Tieren und Pflanzen im Kanu an dieser Stelle.

Die Statuen sind so gut erhalten, dass sogar ihre Bauchnabeln und ihre Hände zu erkennen sind. Diese erinnern an Hände von Außerirdischen. Ein gefundenes Fressen für Spinner. Die Moai wurden nach ihrem Umsturz vom Sand begraben und hervorragend konserviert.

Die Sieben von AnakenaDie Sieben von Anakena
Moai mit HutMoai mit Hut
Die geilen, verkniffenen Münder - zu schönDie geilen, verkniffenen Münder – zu schön
Alien-Hände und BauchnabelAlien-Hände und Bauchnabel

Ein einzelner bulliger Moai steht etwas abseits. Dieser war der erste, der in der Neuzeit wieder aufgerichtet wurde. Thor Heyerdal zeigte, dass ein tonnenschwerer Moai mit Hilfe von Holzstangen und einer Steinrampe hingestellt werden konnte. Sein Team benötigte allerdings achtzehn Tage für das Experiment. Etwas abseits liegt noch ein zerbrochener Moai, der die unfertigen Augen aus der Steinbruch-Auslieferung aufweist. Ein klares Indiz, dass er nie auf der Plattform gestanden hat. Er ist vielleicht beim Aufrichten zerborsten. Ich möchte nicht der arme Kerl gewesen sein, der im Steinbruch beichten musste: „Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber ich habe deine Arbeit von mindestens einem Jahr umkippen lassen. Ohps …“ :mrgreen:

Koloss in der entwaldeten LandschaftKoloss in der entwaldeten Landschaft

Vier Moai tragen wieder ihre Kopfbedeckungen von denen keiner weiß, ob es sich um einen Hut oder die Darstellung von Haar mit dem verbreiteten polynesischem Knoten handeln soll. Die meisten „Hüte“ sind beim Sturz zerbrochen und konnten den Moai nicht wieder aufgesetzt werden. Die Hut-Fabrik befindet sich in einem anderen Krater als die Moai-Werkstatt.

Kilometerweit liegen die beiden Krater auseinander. Im Krater ‚Puna Pau‘ gibt es roten, leichten Tuffstein, der einfach zu bearbeiten war. Auch in ‚Puna Pau‘ wurde die Arbeit einfach stehen und liegen gelassen. Ein Dutzend ‚Hüte‘ liegt fertig bearbeitet bereit. Aber niemand ist mehr zur Abholung erschienen.

Die Hutproduktion lief gutDie Hutproduktion lief gut
Kopfbedeckung fertig zum AbtransportKopfbedeckung fertig zum Abtransport
Petroglyphen in den HütenPetroglyphen in den Hüten

Am Ahu Akivi stehen sieben Moai. Sie sind die einzigen auf der Insel, die Richtung Meer blicken. Aber die Blickrichtung täuscht, denn ein Moai hatte immer auf das Dorf und seine Nachfahren zu schauen, um ‚Mana‘ abgeben zu können. Und tatsächlich wurden Überreste eines Dorfes zwischen den Moai und dem Meer gefunden. Somit schauen diese Moai nur scheinbar Richtung Ozean. Die Moai-Welt ist also auch im Inselinneren geordnet. Die Moai im Licht der noch tiefstehenden Morgensonne ist ein bewegender Anblick. Viel ruhiger und gelassener wirken die Inland-Statuen als ihre Kameraden, die am Ufer mit der tosenden Brandung wohnen.

Die Sieben, die aufs Meer blicken - alle ungefähr 4 Meter großDie Sieben, die aufs Meer blicken – alle ungefähr 4 Meter groß

Wir sind so angefixt von den Moai, dass wir sogar versuchen mit unserer 10-Tages-Karte noch einmal in den Geburtskrater eingelassen zu werden. Aber der Typ am Häuschen passt auf: „Nur gültig für einen Besuch!“ Schade, so bleiben die Moai ein im wahrsten Wortsinn ein einmaliger Anblick im Leben. :-)

BOOT 2019: Des alten Vormanns neuer Seenotkreuzer.

Schiffstaufe des Seenotkreuzers Gerhard Elsner auf der BOOT am Stand der DGzRS

Schmuck steht er zur Schiffstaufe auf der BOOT am Stand der DGzRS, der neue Seenotkreuzer neben seinem Vormann. Gerade rechtzeitig zur Messe sei er fertiggeworden. Breit wie ein LKW, kurz wie die typische Familiensegelyacht der 70er, aber mit 380 PS ein wahrer Bolide. „Ein Rennpferd ist unser Kraftprotz nicht“, sagt Vormann Hans Jürgen Naumann, der ihn nach der BOOT für die Station Kiel-Schilksee übernehmen wird, „er läuft in der Spitze 18 Knoten, nicht so schnell wie eine Fähre oder ein Containerschiff. Aber schnell muss unser Seenotkreuzer ja auch nicht sein. Er ist für andere Aufgaben gebaut.“

Vormann Hans Jürgen Naumann sieht man seine 69 Jahre nicht an. Eigentlich ist er ein Necomer bei der DGzRS und erst seit 11 Jahren dabei. Er streicht mit der Hand über den Rumpf seines funkelnagelneuen Schiffes. „In Kiel sind gut die Hälfte aller Einsätze Schleppeinsätze für Yachten. Motordefekte, lädierte Antriebe oder Propeller – wann immer eine Yacht manövrierunfähig vor Kiel treibt, müssen wir raus – das ist typisch für Kiel, das haben wir ungefähr 40 mal im Jahr, fast jede Woche einmal. Deshalb ist unser neuer Seenotkreuzer ausschließlich auf Kraft gebaut. Nicht auf Schnelligkeit. Unser Einsatzort liegt ja meist unmittelbar vor der Küste, wir erreichen ihn ohnehin schnell. Nein, Speed brauchen andere. Wir brauchen Kraft.“

Alles in Alu: Ein Hightech-Schmuckstück. Das Spantengerüst ist ein engmaschiges Gitternetzwerk in Alu-Schweißkunst, um die enormen Drücke bei starkem Seegang aufnehmen zu können. Der Rumpf wurde auf dem Kopf liegend bei Tamsen in Rostock
geschweißt. „Das erspart den Schweißern das mühselige Arbeiten über Kopf – aber später muss jeder fertig geschweißte Rumpf in der Halle gedreht werden – ein heikles Manöver mit dem  

Das Boot wird gedreht.

fertigen Kasko. Etwas über 9 Monate Bauzeit benötigt so ein Schiff. Im April begann die Werft mit dem Bau. Und knapp vor der Messe wurde der Seenotkreuzer Mitte Januar fertig.“

Und die Baukosten für den neuen Kreuzer? „Die könnte die DGzRS nur schwer allein stemmen. Es war ein passionierter Segler, der testamentarisch den Betrag für den Bau eines neuen Seenotkreuzers verfügt hat, Gerhard Elsner. Deshalb wird unser neuer Seenotkreuzer auch den Namen des Spenders tragen. Seenotkreuzer GERHARD ELSNER.“

Mögen er und sein Vormann immer sicher unterwegs sein.

Die 25. Neuerscheinung bei millemari.
lieferbar ab Anfang Februar 2019:

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Aus Alt mach Neu

Videoupdate #14 in 360p. Das geht auch besser…

Heute geht es nicht um die Restauration des Schiffs, sondern um die Restauration der alten Videoupdates und das Drumherum, welches dazu geführt hat, nämlich Patreon.
Ich versuche mal auf ein paar Fragen einzugehen, die nach dem letzten Beitrag dazu aufgetaucht sind und das Prinzip ein wenig zu beschreiben. Eigentlich ist es nämlich gar nicht so kompliziert.

Patreon ist eine Online-Plattform, mit der sich ein wirtschaftliches Grundprinzip in Musik, Literatur, Unterhaltungsangeboten und Kunst im Allgemeinen verändern lässt und das dem Künstler oder Creator, wie man so schön sagt, das Fortführen seiner Arbeit ermöglicht.
Zwei Grundprinzipien, die man so aus dem Alltag kennt, gehen so:

1. Du bezahlst für etwas und bekommst im Anschluss die Gegenleistung. Das kann eine DVD sein, ein Bild, ein Downloadlink zu Musik oder Film und so weiter.
2. Du bekommst alles kostenlos und wirst dafür mit Werbung zugeballert.

Prinzip Nummer 2 mag ich persönlich nicht besonders und versuche es zu vermeiden, wo es nur geht. Denn unterm Strich zahlen wir alle, auch wenn man es nicht unmittelbar in der Brieftasche spürt. Wir zahlen am Ende sogar mehr als beim 1. Prinzip, weil Werbeagenturen und ein paar andere innerhalb der langen Kette natürlich ebenfalls etwas vom Kuchen abbekommen wollen.

Künstler, die bei Patreon sind, verfolgen ein anderes Prinzip, nennen wir es das 3. Prinzip. Und das geht so:

3. Du bekommst alles kostenlos, darfst aber, wenn dir die Unterhaltung gefällt, gerne etwas in den Hut werfen.

Genau das ist Patreon, nichts anderes als eine Art digitaler Hut. Und so wie der Straßenmusiker für alle spielt, egal ob jemand etwas in den Hut wirft, oder nicht, so veröffentlichen die Leute bei Patreon ihre Arbeit ebenfalls kostenlos für alle, egal ob jemand etwas dafür rausrückt, oder eben nicht.
Auf der Straße funktioniert dieses Prinzip seit Jahrhunderten und in der digitalen Welt scheint sich ebenfalls langsam etwas zu ändern.
Als wir dieses Prinzip vor etwa 4 Jahren mal eine Weile ausprobiert haben, hat das zu nicht viel geführt. Kaum jemand konnte etwas damit anfangen.
Aber Patreon hat sich im Laufe der Zeit etabliert und ist gewachsen. Im deutschsprachigen Raum zwar noch nicht so sehr, wie in Übersee, aber auch hier gibt es mehr und mehr Leute die umdenken.

Uns gefällt dieses Prinzip von allen am besten. Sozial gerechter kann man Unterhaltung aus unserer Sicht nicht anbieten. Ob es langfristig funktioniert, wird man sehen. Wir waren allerdings überrascht, dass unmittelbar nach dem letzten Beitrag gleich 4 Leser und Zuschauer mitgemacht haben, ohne dass zu diesem Zeitpunkt irgendein echter Anreiz bestand. Ich hatte da noch nicht einmal die Beschreibung auf der Seite richtig fertig, noch irgendwelche „Tiers“ (auf Deutsch: Stufen) hinzugefügt.
„Tiers“ sind festgelegte Stufen, ab denen ein Patron eine Art Dankeschön bekommt.
Da wir uns tierisch über das erste Feedback gefreut haben, dachten wir uns, wir nehmen einen Teil der Unterstützung gleich mal in die Hand und reaktivieren damit einen kostenpflichtigen Vimeo Account. Auf diesem Account werden in Zukunft die Videoupdates für Patrons erscheinen, die dieses „Tier“ (kein Tier, sondern ein Tier, ach, ihr wisst schon…) gewählt haben. Die Videos können dort werbefrei und in bester Qualität gestreamt und auch gedownloadet werden. Alle alten Videos lade ich nach und nach ebenfalls dort hoch und einige werde ich auch komplett überarbeiten.
Als wir 2014 mit Eos unterwegs waren, sind nämlich ein paar Folgen in geringer Auflösung erschienen, weil es zu der Zeit noch nicht überall so einfach möglich war, große Datenmengen kostengünstig ins Netz zu bekommen. Videoupdate #14 zum Beispiel, das konnte ich damals sogar nur in 360p und stark komprimiert über eine dünne Mobilfunkverbindung hochladen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich ich zwei oder drei Volumenpakete verheizt habe, bis es endlich geklappt hat.
Wir sind deshalb selbst gespannt auf #14 in FullHD, weil wir es so auch noch nicht gesehen haben.

Die Videos werden also jetzt Stück für Stück restauriert und landen anschließend auf dem Vimeo Server. Aktuell sind die ersten 10 bereits online und pro Woche kommen weitere 3 bis 5 alte, remasterte Videos dazu.

Youtube wird es übrigens weiterhin für alle parallel zu Vimeo geben, keine Angst. Wir finden nur, dass Patrons, die dieses Unterhaltungsangebot freiwillig mit finanzieren auch etwas dafür bekommen sollten. Wäre sonst irgendwie nicht fair.

Ansonsten? Achso, das Modell welches wir bei Patreon gewählt haben ist das: „Unterstützen pro Video“
Damit entsteht für uns kein Druck liefern zu müssen und für Patrons nicht die Situation, in der man sich veräppelt vorkommt, was bei dem Modell „Unterstützen pro Monat“ leicht passieren kann.
Man kann uns also ausschließlich für fertiggestellte (zukünftige) Videoupdates unterstützen und die vorher festgelegte Summe wird dem Unterstützer erst nach Erscheinen eines Videoupdates auf seinem Patreon-Konto belastet. Sprich: Erst nach Veröffentlichung von Videoupdate #44 bekommen wir etwas gutgeschrieben.
Patrons können die Höhe ihrer Unterstützung übrigens auch jederzeit ändern oder auch unkompliziert wieder aussteigen.

Wer einsteigen möchte, kann das hier tun: PATREON

So, ich bin dann mal wieder in der Werkstatt: Lexan schneiden, Carbon laminieren, Alu drehen…
Dazu bald mehr!

BVWW wählt neues Präsidium

Das von der Delegiertenversammlung des Verbandes im Dezember 2018 neu gewählte Präsidium des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft e.V. (BVWW) hat sich den Mitgliedsunternehmen auf der Jahresmitgliederversammlung am 25. Januar 2019 zur boot Düsseldorf vorgestellt. Die Verbandsleitung, deren Amtszeit 4 Jahre beträgt, setzt sich nun wie folgt zusammen:

Präsident BVWW:

Robert Marx, Friedrich Marx GmbH & Co. KG, Hamburg (Wiederwahl)

Schatzmeister BVWW:

Karsten Klemme, Ecosail GmbH, Charter Ostsee & International, Heiligenhafen (Neuwahl)

Vizepräsidenten BVWW:

Martin Baum, Pantaenius GmbH & Co. KG, Hamburg (Wiederwahl)
Harald Kuhnle, Kuhnle Tours GmbH, Rechlin (Wiederwahl)
Sonja Meichle, ULTRAMARIN, Meichle + Mohr GmbH, Kressbronn (Wiederwahl)
Thomas Dederichs, Bts Europa AG, Mönchengladbach (Neuwahl)

In seiner Laudatio würdigte der alte und neue BVWW-Präsident Robert Marx die großen Verdienste, die sich Herr Bernd Gröver in seiner 23jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit als Schatzmeister um den Verband und die Wassersportwirtschaft erworben habe: „Bernd Gröver war in all den Jahren Garant für die wirtschaftliche Stabilität des Verbandes, hat sich in der gesamten Branche hohes Ansehen erworben und übergibt seinem Nachfolger einen gesunden und geordneten Haushalt.“

Nicht mehr zur Wiederwahl stellte sich auch Herr Harald Siegel, der das Amt des Vizepräsidenten seit 2013 bekleidet hatte. Robert Marx dankte auch ihm für seinen ehrenamtlichen Einsatz, die vielen guten Ideen und Anregungen, von denen der Verband während seiner Amtszeit immer profitieren konnte.

Ehrenamtliches Engagement, so der BVWW-Präsident, sei wichtiger denn je. Es sei Garant dafür, dass ein Verband glaubwürdig agiere, basisorientiert arbeite und die Probleme seiner Mitgliedsunternehmen aufgreife und Lösungen zuführe.

boot: Wassersportwirtschaft wächst zum 6. mal in Folge

Die größte Wassersportmesse der Welt geht mit einem erneuten Besucherrekord zu Ende.

 

https://skipper.adac.de/wp-content/uploads/190127_boot_23019_bilanz_mix.mp4

 

Neun Tage Feierstimmung liegen hinter Ausstellern und Veranstaltern der boot Düsseldorf 2019. Gute Geschäfte, hervorragende Kontakte zu Wassersportfans und Fachbesuchern aus der ganzen Welt kennzeichneten die Messe, die am Sonntag zu Ende ging, und Messechef Werner Matthias Dornscheidt resümiert: „Ich habe ja schon viele Veranstaltungen hier in Düsseldorf erlebt. Aber diese boot war einzigartig. Großartige Stimmung in den Hallen, gut gelaunte Menschen in Urlaubsstimmung an den Ständen und hoch zufriedene Aussteller. Damit haben wir eindeutig unser Ziel erreicht: Diese magische Jubiläums boot wird allen in bester Erinnerung bleiben.“

Mit fast 2.000 Ausstellern aus 73 Ländern auf 220.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche setzte die boot 2019 eine neue Bestmarke. Fast 250.000 Wassersportler (boot 2018: 247.000 Besucher) reisten aus über 100 Ländern nach Düsseldorf. Damit bewies die boot eindeutig ihre Nummer 1-Position in der Welt. Neben den Besuchern aus Deutschland lagen die Niederlande, Belgien, Großbritannien, Schweiz und Italien an der Spitze der Herkunftsländer. „Die Aussteller berichten uns von super Geschäften und vielen neuen Kontakten in die ganze Welt. Die boot ist eindeutig eine Business-Plattform allererster Güte. Auch das vielfältige Angebot an internationalen Reisedestinationen in der Travel World lockte die Besucher“, erläutert boot Director Petros Michelidakis.

„Die Branche blickt voller Optimismus auf die kommende Wassersportsaison“, freut sich Experte Jürgen Tracht, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft BVWW. Sowohl bei Motorbooten als auch bei Segelyachten gehe der Trend zu größeren Booten über 12 Metern Länge und kleinen Flitzern. Sehr gefragt seien auch Mehrrumpfboote, ein Trend, den die boot in der Halle 15 sehr gut darstellte. Tracht ergänzt: „Ich rechne damit, dass die boot 2019 der Impulsgeber und Motor für alle Bereiche des Wassersports sein wird. Unsere Mitgliedsunternehmen waren von der hohen Internationalität und Qualität der Besucher begeistert.“

Der Spagat zwischen Branchentreff mit B2B-Besuchern auf der einen und Trendsport-Event für das Publikum auf der anderen Seite gelingt der boot spielend. So nutzen Entscheidungsträger großer Charterunternehmen die Messe, um sich ein umfassendes Bild vom Markt zu machen, direkt mit den Herstellern in Kontakt zu treten und vergleichen zu können. Und dies vermehrt, denn das Chartern wird bei den Freunden der boot immer beliebter und ist in der Branche ein echter Trend. Mit 1.500 Segelyachten und Motorbooten an den Ständen der Aussteller war das Angebot für Charterfreunde riesig. So konnten potenzielle Charterer direkt auf der Messe ihr Urlaubsboot besichtigen und eine individuelle Wahl treffen.

Tauch- und Trendsport auf der boot Düsseldorf konnte ein weiteres Mal zulegen und war der Publikumsmagnet. 100.000 Surffans sahen sich die sensationellen Wellenritte auf „THE WAVE“ an. Viele Anbieter von Boards berichten von der wiederentdeckten Freude der Besucher am Surfsport. Stand-Up-Paddling, Windsurfen, Wellenreiten oder Wakeboarden begeisterten und die Wettkämpfe auf „THE WAVE“ oder im „Flatwaterpool“ machten den Menschen Lust auf Meer!

Auch die Crew der ADAC Sportschifffahrt freut sich über die erneut stark gestiegene Nachfrage und die durchweg positive Stimmung bei den Besuchern und Ausstellern. Das von der ADAC-Mannschaft präsentierte Leistungsangebot erfreute sich stets über große Nachfrage und Zuspruch. Neben den langjährig etablierten Serviceangeboten wie Bootsregistrierung oder dem Yachtcharter Vergleichs- und Buchungsportal begeisterte der Club die Messebesucher mit dem neuen ADAC Skipper-Portal. Der Online-Lotse bietet Skippern mehr als 2800 detaillierten Hafenbeschreibungen mit Informationen zum Ansteuern und für den Landgang zahlreiche Revier- und Sachinformationen, Seekarten und neuerdings eine Routenplanung für Binnengewässer.

Vom 18. bis 26. Januar 2020 läutet die boot das nächste Jahrzehnt ein und wird im kommenden Dezember ihren berühmten Schiffskran „Big Willi“ feiern: Der stärkste Messekollege wird 40 Jahre alt.

Moai

Mo., 21.Jan.19, Chile/Osterinsel/Hanga Roa, Tag 1695, 15.744 sm von HH

Moai sattMoai satt

Endlich Moai. Den ganzen Tag Moai. Moai satt. Die berühmten Stein-Statuen der Osterinsel. Moai in Reihe, Moai am Hang, Moai mit dem Gesicht im Dreck. Kleine Moai, große Moai.
Um zu den Moai zu gelangen, mieten wir uns ein Auto für 60 EUR. Nicht ganz preiswert, aber mit einer organisierten Tour, die einen über die Insel hetzt, wollen wir nicht fahren. Es gibt praktisch nur eine Straße auf der relativ kleinen Osterinsel (27 Kilometer in der längsten Ausdehnung). Wer abends mehr als 80 Kilometer auf der Uhr hat, macht etwas falsch.

Rano Raraku

Wir steuern direkt den Höhepunkt der Insel an: den Krater Rano Raraku. Dieser Krater ist die Geburtsstätte der Moai. Schon bei der Anfahrt sieht man die Statuen im Hang stehen. Die Faszination dieses Ortes springt sofort auf uns über. Die Anzahl der fertigen und halbfertigen Moai ist überwältigend. 397 Moai sind hier registriert. Und zweifellos sind noch weitere verschüttet.

Der Krater Rano Raraku wo die Moais entstanden

Der Ort gleicht einer Geisterstadt in der Arbeiter eines Tages alles stehen und liegen gelassen haben und nie zurück kehrten. Sogar ihre Arbeitswerkzeuge, einfache Keile aus härterem Gestein, fand man neben den halbfertigen Moai einfach fallen gelassen, so als sollte Morgen die Arbeit weiter gehen. Aber am nächsten Tag kehrte niemand in den Steinbruch zurück. Von ungefähr 250 Jahren hörte von einem Tag auf den anderen die exzessive Produktion der Moai einfach auf …

Im Hintergrund sieht man die eckigen Nischen aus denen die Moai heraus geschlagen wurden

Die Moai wurden auf dem Rücken liegend aus dem weichen Tuffgestein gemeißelt. Liegend erhielt er seine Gesichtszüge, die Details des Torsos und seine Arme. Lediglich die Einzelheiten der Augen fehlten. Die bekam ein Moai erst an seinem Bestimmungsort eingemeißelt.

Hier zwei unfertige Kameraden
Dieser ist noch mit dem Rückrat mit dem Stein verbunden – der größte Moai von allen 22 Meter lang

Am Ende schlug man den Rücken keilförmig aus der Felswand heraus und ließ den Moai mit einem System von Seilen und Rollen den Abhang hinunter gleiten. Dort wurde er in vorher ausgehobene Gruben gestellt, damit der Rücken fertig bearbeitet werden konnte.
Die Moai im Hang sind weder restauriert, noch wurden sie hier von Archäologen aufgestellt. Sie stehen so, wie die Steinmetze sie zurück gelassen haben. Nachdem der Steinbruch verlassen wurde, rutschen Erdreich und das Geröll der Meißel-Arbeit ab und begruben die weiter unten stehenden Moai. Die Köpfe, die heute zu sehen sind, haben alle einen Körper. Thor Heyerdal grub einen der Moai aus, um diese Theorie zu beweisen.

Sie sind zum Teil wirklich riesig. Die andere Hälfte ist im Erdreich begraben
Beeindruckende Moai

Die offensichtliche Besessenheit immer mehr und immer größere Moais zu bauen, führte zu einem Moai-Stau am Kraterhang. An Steinen und Baumeistern mangelte es nicht. Die Verknappung von Holz auf der Insel machte es zunehmend schwieriger, die Moai aus dem Steinbruch abzutransportieren.

Vom Fuß des Kraters traten die Moai ihren Weg über die Insel auf sogenannten ‚Moai-Straßen‘ an. Sie wurden zu ihrem Ahu gebracht. Einem Steinpodest auf dem die Moai aufgerichtet wurden. Ob sie auf einer Art Schlitten liegend oder auf Rollen stehend transportiert wurden, darüber herrscht unter Wissenschaftlern Uneinigkeit. Alles ist möglich. Sämtliche Theorien konnten mit den Mitteln, die den Insulanern damals zur Verfügung standen, erfolgreich nachgestellt werden.
Der Transport war für den frisch geborenen Moai lebensgefährlich. Stein-Leichen pflastern die Straßen. Über die weite Ebene verstreut, liegen alle hundert Meter zerbrochene Moai. Ein zerbrochener Moai war wertlos, da er sein Mana (Kraft, Energie, Spiritualität) ausgehaucht hatte. Er wurde achtlos liegen gelassen und man wandte sich dem nächten Koloss zum Transport zu. Die Arbeit von ein, zwei Jahren war dahin.

Gefallener und zerbrochener Gigant

Angesichts dieser unglaublichen Ressourcen-Verschwendung scheint es nicht verwunderlich, dass diese Kultur unter gegangen ist. Als 1722 die Osterinseln von Europäern entdeckt wurde, schien die Moai-Welt noch in Ordnung. Aber bereits 50 Jahre später, als Thomas Cook die Osterinsel besuchte, berichtete er von umgestoßenen Statuen. Weitere 60 Jahre später stand kein einziger Moai mehr auf seinem Ahu und es ist ein körperlich schlechter Zustand der Insulaner überliefert.

Tongariki

Nur ein paar Kilometer weiter befindet sich Tongariki. Wenn man mit dem Auto um die Ecke biegt, macht einen der Anblick sprachlos. Mit heruntergeklappter Kinnlade betreten wir das Gelände.

Tongariki ist unglaublich – der größte Moai ist fast 10 Meter hoch

Fünfzehn Moai stehen auf ihrem Ahu. Wie auf allen Ahu waren auch hier die Moai umgekippt worden. Dabei hat man sorgfältig darauf geachtet, dass die Moai mit dem Gesicht im Dreck landen. Warum? Es ist nicht überliefert. Uns erscheint die Theorie am wahrscheinlichsten, dass die Rapa Nui merkten, dass sich trotz des besessenen Baus von Moais ihre Lage kontinuierlich verschlechterte. Dabei sollten die Moai doch ‚Mana‘ auf ihre Erbauer abgeben. Als man merkte, dass dies nicht funktionierte, gab man die Moai auf und wandte sich dem Vogelmann-Kult zu. Vielleicht war es aber auch ganz anders. Vielleicht gab es Stammes-Fehden, die zum Umsturz der Moai führten. In den 90er Jahren konnten in Tongariki – mit Hilfe eines gesponserten Krans einer japanischen Baufirma – alle 15 Moai wieder aufgerichtet werden. Und bieten heute diesen spektakulären Anblick.

15 Moai in Tongariki15 Moai in Tongariki
Auf allen Ahu schauen die Moai nicht aufs Meer sondern senden ihr Mana in Richtung LandAuf allen Ahu schauen die Moai nicht aufs Meer sondern senden ihr Mana in Richtung Land

Die fünfzehn Moai in Tongariki stammen aus unterschiedlichen Perioden, wahrscheinlich mehrere Jahrhunderte. Die Gestalt ist ähnlich. Nur in Größe und bei den Details finden sich Variationen.

Der PikierteDer Pikierte
Der SaureDer Saure
Der SkeptischeDer Skeptische
Der ModerneDer Moderne

Ich brauch ’ne neue Tastatur

Erinnert sich hier noch jemand an Patreon? Hatten wir 2015 mal für ein paar Tage ausprobiert und ziemlich schnell wieder abgeschaltet, weil es zwei oder drei Leuten nicht gefallen hat. Also weg damit und weitermachen wie bisher, war anschließend die Devise.
Im Laufe der Zeit hat „weitermachen wie bisher“ zu einem kontinuierlichen Wachstum dieses Unterhaltungsangebots und der damit verbundenen Kosten geführt. Und darum soll es heute ausnahmsweise einmal gehen.
Ich versuche es auch kurz zu machen und werde Patreon heute ganz bewusst noch weniger erklären, als ich es damals getan habe.

Das Projekt Sonnensegler.net ist seit mittlerweile etwas mehr als 6 Jahren online und dient der Unterhaltung. Da es kontinuierlich wächst und das Feedback durchweg gut ist, gehe ich mal davon aus, dass sich die meisten von euch auch gut unterhalten fühlen. Allein im letzten Jahr waren es knapp 300.000 Besucher, die sich hier auf der Webseite getummelt haben.
In den letzten 6 Jahren sind hier, neben unzähligen Videoupdates und ein paar Tausend Fotos, auch 385 Artikel erschienen, die zusammen 573 standardisierte Buchseiten füllen würden. Eine gute Übung für das Buch, an dem ich seit einer Weile arbeite, aber auch ein wenig erschreckend, wenn man bedenkt wie viel Lebenszeit dafür draufgegangen ist.
Im Gegensatz zu vielen anderen Unterhaltungsangeboten, ist Sonnensegler.net komplett kostenlos. Sprich, Sabrina und ich sind (mit zwei Ausnahmen) die einzigen, die alle laufenden Kosten von Sonnensegler.net tragen und wir sind mittlerweile im mittleren 4-stelligen Bereich angekommen, wenn ich das mal grob überschlage. Genau will ich es lieber gar nicht wissen…
Startnext hatten wir mal probiert und sind gescheitert. Das Experiment, den zweiten Film hier im kleinen Rahmen zu verkaufen und damit einen Teil der laufenden Kosten zu decken, ist beendet. Nur zur Info, für alle die denken, ich hätte mich mit diesem Film dumm und dusselig verdient: Es wurden im letzten Jahr exakt 11 (in Worten: Elf) Filme verkauft.

Meine Motivation, hier so weiterzumachen wie bisher ist deshalb aktuell im Keller. Vorgestern habe ich seit langer Zeit mal wieder ein Videoupdate produziert, aber ich habe keine Lust es hochzuladen, einzubetten, den Text dafür zu schreiben und es zu posten.

Letztes Jahr haben sich überraschend zwei Menschen unabhängig voneinander zu verschiedenen Zeitpunkten bei uns gemeldet und Unterstützung angeboten. Das ehrt die beiden, aber es macht auch deutlich, dass der überwiegende Teil unserer Leser ein verkehrtes Bild von uns hat.
Wir haben uns natürlich tierisch gefreut, dass uns jemand unter die Arme gegriffen hat. Aber es stört mich auch, dass es damit letztendlich 4 Menschen (mit Sabrina und mir) sind, die mit hohem persönlichen und finanziellen Aufwand für die Unterhaltung von 300.000 anderen sorgen.

Wäre es nicht fair, wenn viele von euch mit sehr kleinen Beträgen in Zukunft dafür sorgen würden, dass die Kosten, um Sonnensegler.net am laufen zu halten, gedeckt sind und ich weiterhin für lau schreibe und Videoupdates mache?

Ok, wirklich fair wäre auch das nicht, aber zumindest fairer als es bisher war.

Ich denke, ich bin jetzt an dem Punkt, an dem ich mich entscheiden muss, ob ich fürs Schiff und für die Reise arbeiten will, oder weiterhin kostenlos für Sonnensegler.net und ob ich die Kohle, die ich hier für Server, Technik und Kameras raus haue nicht besser an Tierschutzorganisationen in Griechenland oder Rumänien überweise…

Das soll übrigens nirgendwo ein Vorwurf an euch, unsere Leser und Zuschauer, sein. Ich bin ja selbst Schuld, dass ich nie darauf hingearbeitet habe, die Kosten für eure Unterhaltung an euch abzutreten. Und darüber ärgere ich mich gerade. Sprich, ich ärgere mich über mich selbst!

Also, der Creator von Sonnensegler.net braucht mal wieder ’ne neue Tastatur für die nächsten Beiträge. Nicht, dass er sie sich nicht leisten könnte, ganz so schlimm ist es zum Glück noch nicht. Der Punkt ist der: Er will sie sich nicht mehr leisten!

Deswegen, kurz und knapp, letzter Versuch: Hier geht’s zu Patreon

Und hier der „Soundtrack“ zu diesem Beitrag: ;-)

Rano Kau und Orongo

Rano Kau und Orongo Fr., 18.Jan.19, Chile/Osterinsel/Hanga Roa, Tag 1692, 15.744 sm von HH

Wie läuft das hier auf der Osterinsel? Die Kult-Stätten mit den Moais, Petroglyphen, Höhlen und Kratern sind über die gesamte Insel verteilt. Daher hat man praktischer Weise die gesamte (fast die gesamte) Osterinsel zum Nationalpark erklärt. Man kauft einmalig eine Eintrittskarte für üppige 72 EUR pro Person und diese Karte wird an den einzelnen Sehenswürdigkeiten abgestempelt. Die drei Mega-Highlights darf man nur einmal besuchen mit einem bezahlten Eintritt. Außerdem hat die Karte nur eine Gültigkeit von 10 Tagen. Für Touristen, die mit dem Flugzeug kommen, kein Problem. Für Touristen auf ihren Segelbooten mit gesperrtem Hafen tickt die Uhr.

Öffentliche Verkehrsmittel gibt es nicht. Wer zu den Stätten möchte, muss eine organisierte Tour buchen oder sich ein Auto mieten. Außer Rano Kau. Den nahe an Hanga Roa liegenden Krater erreicht man über eine Wanderung von sechs Stunden (hin- und zurück) auch zu Fuß.

Wir wählen den Marsch statt Touristenbus. Unser Weg führt uns an der Nordwest-Flanke des Krater hoch auf 300 Meter. Wir stoßen auf einen zaghaften Versuch der Wiederaufforstung der komplett entwaldeten Osterinsel. Eukalyptus, Zypressen und ein paar Palmen bilden einen lichten Wald. Der Rest der Strecke ist baumlos. Der wiesenartige Bewuchs erinnert an Europa: Klee, Binsen, Diesteln, Lupinen und etwas Bärenklau. Die angeblich dreitausend halbverwilderten Pferde auf der Osterinsel sorgen für einen flachen Bewuchs.

Blick zurück auf Hanga RoaBlick zurück auf Hanga Roa

Eine Baum-FlüsterinEine Baum-Flüsterin

Denker auf der BankDenker auf der Bank

Der perfekt kreisrunde Kessel des Kraters Rano Kau ist zweihundert Meter tief und hat einen Durchmesser von einem Kilometer. Wie ein Flickenmuster wirken die Schilf-Inseln im Kratersee. Interessanter Weise ist es das gleiche Schilf, was am Titicacasee in Bolivien wächst. Dies führte Thor Heyerdal irrtümlich zu der Annahme, dass die Ureinwohner der Osterinsel aus Südamerika stammen und dass sie mit Schilfbooten, wie seine Kontiki, auf die Insel gelangt sein mussten. Diese Theorie ist heute durch Gentests widerlegt. Dier ersten Bewohner kamen aus Westen. Sie kamen aus Polynesien in ihren Kanus auf der Insel an. Das Schilf muss seinen Weg auf natürliche Weise gefunden haben.

Krater Rano KauKrater Rano Kau
Schilfinseln im Kratersee Rano KauSchilfinseln im Kratersee Rano Kau

An der Krater-Flanke zum Meer klebt das Dorf Orongo auf schmalem Grat. Vierhundert Meter fallen die Felswände ins Meer hinab. Orongo umfasst 48 ovale Gebäude, die ohne Mörtel aus schmalen Steinplatten aufgeschichtet sind. Die Eingänge bilden schmale Tunnel, durch die sich grade eine Person quetschen kann. In die Steine an der Klippe sind ‚Vogelmänner‘ gemeißelt. Menschliche Körper mit Vogelköpfen, von denen einige ein Ei in der Hand halten.

Die flachen Wohnhäuser in OrongoDie flachen Wohnhäuser in Orongo
sind direkt an die Klippen gebautsind direkt an die Klippen gebaut
mit ihren kleinen Eingängenmit ihren kleinen Eingängen
Vogelmann-PetroglyphenVogelmann-Petroglyphen

Diese Häuser wurden nur während der Vogel-Mann Zeremonie im Frühjahr genutzt. Bis 1862 war Orongo Mittelpunkt für diesen Kult. Die Zeremonie ehrt den höchsten Inselgott Makemake, der jahrhundertelang den einzigen Boten der Außenwelt auf die Insel brachte: die schwarze Seeschwalbe. Möglicherweise diente das Vogelmann-Ritual auch dem friedlichen Versuch die Stammes-Fehden auf der Insel zu beenden, denn das Ritual kam erst zu Beginn der Streitigkeiten auf der Insel so richtig in Mode.

Überliefert ist jedoch, dass im August jeder Stamm einen auserwählten Diener, einen Hopu, zur größten Insel vor der Küste schickte. Bis zu einem Monat mussten die Hopu auf der Insel ausharren bis einer von ihnen das erste Ei einer Seeschwalbe fand. Der Hopu band sich das Ei vor den Kopf und brachte es schwimmend seinem Häuptling. Der entsprechende Häuptling wurde zum Vogelmann des Jahres gekrönt. Ihm wurden Haare, Wimpern und Augenbrauen abrasiert. Als „Belohnung“ für den Erfolg seines Hopu wurde der Vogelmann das ganze Jahr in Einsamkeit eines der Häuser auf den Klippen von Orongo gesperrt.

Vielleicht symbolisiert der Vogelmann auch nur den geheimen Wunsch der Insulaner ihrer zum Alptraum gewordenen Enge und Abgeschiedenheit auf Vogelschwingen entfliehen zu können?

BOOT 2019: Chartern im Mittelmeer – bloß wo? Wie sich die Buchungen in den Revieren entwickeln.

Wie auf den Gängen von Halle 13 so geredet wird, sieht es aus wie folgt:

Die Nummer 1:
Bei den Buchungen liegt erneut Kroatien vorne. Doch die Leichtfüßigkeit des Geschäfts sei dahin. Bereits im letzten Jahr waren trotz moderater Kosten für die Charter die kroatischen Charterflotten häufig nicht ausgebucht. Ungenutzt in Marinas liegende Schiffe produzieren den Vercharterern Kosten. Manche blicken mit Fragezeichen auf die kommende Kroatien-Saison 2019 – und mancherorts ist das Fragezeichen auch einem angespannten Gesichtsausdruck gewichen. Das Preisniveau bei der Kroatiencharter ist nach wie vor stabil, Überkapazitäten könnten die Preise sogar noch drücken. „Teuer“ sei in Kroatien nicht die Charter, sagt man, sondern das „Drumherum“: Marinas, Permits & Kurtaxen, Nationalparktickets und Gastronomie.
Buchstäblich weiterhin krachen wird in Kroatien das lärmende Geschäft der YACHTWEEK- und MEDSAILOR-Flotten, die unter dem Motto „Sail the Day. Dance the Night“ vor allem jüngere Gäste aus Übersee für eine laute Party-Woche unter lauen Nächten nach Dalmatien ziehen. Am Stand der ACI-Marinas reagiert man etwas gereizt auf die Nachfrage, ob es denn wochentags in deren berüchtigten Hotspots wie Palmizana, Hvar und Vis etwas ruhiger zugehen würde und die Bootsdiscos vor 4 Uhr morgens schließen würden. „Auch in Düsseldorf ginge es während der BOOT in Restaurants laut her“, ist die schmallippige Antwort. Na denn…
Also lieber vorm Ablegen den geplanten Törn mit auf Kollisionskurs liegenden Partyflotten abgleichen: Auf yachtweek.com und medsailor.com stehen deren geplante Routen.

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Die Nummer 2:
Griechenland wird wie schon im vergangenen Jahr weiter zulegen. Eingespannt zwischen „Over-Tourism“ in Kroatien und touristisch darbender Türkei scheint Griechenland aktuell der lachende Dritte. Nach den schweren Krisenjahren 2016 und 2017 kehren die Kunden zurück. Was das einstige Familien-Urlaubsparadies Kroatien häufig verlor, hat Griechenland vielerorts unverändert zu bieten: „Für ein Abendessen mit Familie in Kroatien gehe ich dreimal mit Familie in Griechenland essen“, drückte es ein segelnder Familienvater vorsichtig auf der Messe aus. Die ewige Wahrheit: „Zum Golde drängt/am Golde hängt/doch alles. Ach…“ 

Die Nummer 3:
Italien mit seinen Charterspots um Elba und Sardinien hält sich stabil. Daneben entwickeln sich auch kleinere Destinationen wie Sizilien vorsichtig – vor allem um die 

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liparischen Inseln wird es interessant. Aus eigener Erfahrung füge ich hinzu: Italien immer wieder gerne. Bloß nicht in den ersten drei Augustwochen! Vor allem die Inseln nicht.

Die „Underdogs“ im Chartergeschäft 2019:
Die Türkei kommt auf leisen Sohlen. Vor allem in den letzten drei Monaten hätte die Nachfrage deutlich zugenommen – positive Berichte von Vorjahres-Charterern über das ausgezeichnete Preis-Leistungsverzeichnis vor allem an Land hätten zur Nachfrage geführt. 
Einen Haken hat die Türkei-Buchung: In der ganzen Türkei ständen aktuell keine 300 Charterschiffe zur Verfügung – der schale Rest der einst so riesigen Charterflotte, die vor Jahren dem Land wegen seiner politischen Verhältnisse den Rücken kehrte. 
Dem Vernehmen nach sind etliche Vercharterer in vorsichtiger Überlegung, Schiffe in die Türkei zurückzubeordern. Aber dort hat sich auch die Infrastruktur etwas verändert: Die verlassenen Plätze der Charterflotten wurden mittlerweile oft von türkischen Eignern belegt – zu günstigsten Konditionen.

Montenegro kommt stärker. Aus eigener Erfahrung ist die Bucht von Kotor immer noch landschaftlich reizvollsten Reviere des einstigen Jugoslavien, keine zwei Segelstunden südlich von Dubrovnik. Und mit attraktiven Häfen und moderatem Preisniveau in Euro. 

Bei den Fernreisezielen liegen die Seychellen im Aufwind, die Karibik stagniert. „Immer noch Ausläufer von Sturm Irma“ wird gemutmaßt. Und wie so oft im Tourismus trifft es wieder mal die Falschen. Die YACHT berichtete in ihrer Ausgabe über die ungeheuren Anstrengungen auf den von Irma hart getroffenen British Virgin Islands, Strände und Inseln wieder so schön erstehen zu lassen wie vor Irma.

BOOT 2019: Wie teuer wird Kroatien? Marinapreise 2019

Noch kein klares Bild über die Preise bekommt man auf der BOOT 2019, wenn man zu den Ständen kroatischer Marinabetreiber pilgert und sich nach aktuellen Preisen erkundigt. Zwar wird zum Beispiel am Stand der ACI-Marinas freundlich versichert, dass die Preise der Marinas in diesem Jahr gleich bleiben – „von einigen Ausnahmen nach oben oder unten abgesehen“. Aber die neue Preisliste, die sonst für die 22 ACI Marinas pünktlich zur BOOT auslag, hat man diesmal lieber nicht mitgebracht. „Preisauskunft derzeit nicht möglich“.

Gemunkelt wird, dass die Vorjahres-Preiserhöhungen von über 8% zusammen mit der Kurtaxe und Permit doch vielleicht zu heftig waren und die Kunden nicht wirklich begeisterten. Von einem Rückgang um mehr als 10% des Chartergeschäfts in Kroatien ist inoffiziell zu hören. Von Abwanderung vor allem italienischer Skipper, die nach Einführung der Luxussteuer in 2011/12 ihre Heimathäfen fluchtartig ostwärts über die Adria verlegt hatten und jetzt wieder in heimatliche Gefilde oder gleich nach Griechenland verschwanden. Obs wahr ist?

Was an Marina-Preisen jetzt schon erkennbar ist, ergibt kein klares Bild.

Tagespreise für 37ft:
Die beiden Zadar-Marinas SUKOSAN (um 8% auf 77€) und bei BORIK  (gleich auf 85€/Nacht) erhöhen – hier lässt man sich den aufwändigen Neubau des Sanitärbereichs bezahlen. In Pula wird die bislang brave TEHNOMONT VERUDA scheinbar deutlich teurer: Vor Jahren noch beim Tagespreis mit 55€/37ft ein Schnäppchen für den Pula-Besuch, kostet die Nacht im Hafen dort jetzt 80€ – allerdings gibts darauf 25% Rabatt laut offiziellem Prospekt?! Ob da die Ankündigung der neuen Marina in Pula (siehe unten) schon ihre Schatten vorauswirft? Und für verwirrende Preispolitik sorgt?
Um Murter bleiben Marina FRAPA und HRAMINA preislich gleich. Sicherheitshalber erhöht die wegen Genehmigungsproblemen immer noch nicht eröffnete MARINA FRAPA in DUBROVNIK um 4% auf 170€/Nacht. Sie ist – ebenso wie die Neueröffnung ACI ROVINJ – ohnehin die teuerste Marina Kroatiens – auch im geschlossenen Zustand ;-))

Jahresliegeplätze für 37ft:
Zadar erhöht auch hier – vor allem in MARINA BORIK um 10%. HRAMINA MURTER und TEHNOMONT VERUDA belieben praktisch unverändert.

Neue Häfen:
In ACI ROVINJ soll es nun im April 2019 „mit den erforderlichen technischen Genehmigungen“ (O-Ton ACI am Stand) soweit sein – und die teure Schöne, die längst fertig ist, eröffnen. Zeitgleich für April 2019 ist auch die Eröffnung der MARINA FRAPA Dubrovnik angekündigt. Man darf gespannt sein.
In Pula will Betreiber SCT-MARINAS, bislang in Trogir neben der ältlichen ACI-Marina gelegen, der alten, viel zu kleinen ACI-MARINA Konkurrenz mit einer neuen Marina machen. 2022 soll es soweit sein – schräg gegenüber wsetlich der Stadt auf dem alten Kasernengelände.

Was die Preise angeht, sollte sich bis zur AUSTRIA BOATSHOW in Tulln Anfang März einiges geklärt haben. Aber schon jetzt steht fest: Nur brav wirds bei den Preisen in Kroatien auch 2019 nicht zugehen. Wir berichten weiter.