Monat: Februar 2018

Ab in die Karibik

Oder auch: Die kleine Welt der Segler

Gestern Abend waren wir auf einem Vortrag hier am Niederrhein. Davon erfahren hatten wir vor ein paar Wochen zufällig bei Facebook. Da stand im Titelbild zur Veranstaltung: „UNTIE THE LINES – Mein Traum vom Leben mit dem Meer“
Viel zu überlegen gab es da nicht. Wenn Nike hier bei uns um die Ecke einen Vortrag hält, gehen wir natürlich hin!
Die meisten von euch werden Nike Steiger und ihr Segelboot KARL wahrscheinlich kennen. Falls nicht, dann schaut mal hier vorbei: White Spot Pirates

Sabrina und ich haben Nikes Abenteuer von Anfang an verfolgt. Ich kann mich zwar nicht mehr genau daran erinnern, wie wir auf sie aufmerksam wurden, aber ich weiß noch genau, dass da nur dieses eine, allererste Video auf ihrem Youtube Kanal war. Ein Trailer, in dem sie erzählt hat, dass sie ein Boot in Panama gekauft hat und nun eine Doku-Serie über ihre zukünftige Reise machen will. Mich hat damals zum einen natürlich die Idee fasziniert und ich war zum anderen vom Filmstil begeistert, weil er sich deutlich von dem abhebt, was man sonst so bei Youtube findet.
In diesem ersten Video sagt Nike: „Es gibt keinen festen Plan. Diese Reise kann 3 Monate oder 3 Jahre dauern.“
5 Jahre, 182 Videos und einen Dokumentarfilm später ist Nike immer noch unterwegs! Was in dieser Zeit alles passiert ist, lässt sich mit ein paar wenigen Sätzen kaum beschreiben. Achterbahnfahrt trifft es vielleicht am ehesten. Reparaturen, Einhandsegeln, das abwechslungsreiche Leben an Bord, schweres Wetter, Traumbuchten, Seemeilen und eine Lernkurve nach oben wie man sie selten sieht. Bei all dem was Nike erlebt hat, hätten die meisten Menschen längst das Handtuch geworfen. Nike lebt ihren Traum und sie kämpft dafür. Und sie lässt uns alle ein Stück weit daran teilhaben.

Gestern Abend hat Nike uns mit einem wunderbaren Vortrag am Lohheider See an ihren Abenteuern teilhaben lassen. Ein bisschen Karibikfeeling im Winter. Ehrlich, sympathisch, sehr unterhaltsam.

Und dann gab es noch ein paar Zufälle, die schon fast zu viel des Guten sind. Gefühlt die Hälfte aller Besucher kannten sich. Und wenn man sich nicht direkt kannte, dann über Ecken.
Es begann bereits, bevor wie im Saal waren. Da kam uns Edgar entgegen, den wir auf der Boot Düsseldorf kennengelernt haben. Marcel und sein Cousin Thomas waren auch da. Marcel hatte vor etwa 3 Jahren einen Vortrag von Guido Dwersteg organisiert. Er und Thomas waren es auch, die mich während der letzten Meilen mit Eos mit ihren eigenen Booten auf dem Rhein begleitet haben.
Dann war da noch ein Thomas, den wir ebenfalls kannten und einige weitere nette Menschen, die alle irgendwie vernetzt waren.
Daniel zum Beispiel, mit dem ich mich länger unterhalten hatte. Erst kurz vor der Verabschiedung habe ich bemerkt, dass wir bereits länger virtuell vernetzt sind.
Eine weitere ungewöhnliche Begegnung kam mit etwas Verspätung an. Erinnert ihr euch an den Song „Der Wind“ aus unserem ersten Film? Diesen Song hat Selassikai damals dazugesteuert. Selassikai kennen wir bereits einige Jahre. Ich habe das Video zu seinem Lied gemacht, er hat mir eine besondere Version eines seiner Lieder mit auf die Reise gegeben. Persönlich getroffen haben wir uns allerdings bisher noch nie. Das er ebenfalls die Abenteuer von Nike verfolgt, wusste ich nicht. Umso größer war die Freude, als wir dann gestern Abend zusammen dem Vortrag gelauscht haben.

Die Welt der Segler ist also wirklich erstaunlich klein. Oder war es nur Zufall? Ich weiß es nicht. Dieser Abend mit Nike war jedenfalls ein wirklich sehr schöner.

Raymarine

Mi., 21.02.2018, Panama/Shelter Bay, Tag 1362, 12.404 sm von HH

Willkommen in der schönen digitalen Welt. In der Welt von Raymarine.
Der Radar kommuniziert per WiFi mit dem Plotter und der Autopilot spricht mit dem Windmesser.
Alle Geräte kennen sich, jeder weiß vom anderen. Daten werden von einem Gerät zum anderen übermittelt. Durch die ‚Raynet-Kabel‘ werden alle Komponenten zu einem Netzwerk verbunden.
Das ist neu für uns. Unsere alten Geräte kannten sich nicht, jedes Teil war ’stand alone‘, außer das Radar und der Plotter.

Wir haben uns komplett für Raymarine entschieden.
Unser alter Plotter und das Radar war vorher schon Raymarine. Die Navigation war ‚B&G‘ und beim Autopiloten hatten wir ‚Simrad‘ – sozusagen die Mercedes S-Klasse im maritimen Bereich.
Raymarine ist so eine Art ‚VAG‘. Wie ein Passat, solide und weit verbreitet. Aber nicht so sexy. Trotzdem sind die meisten Nutzer von Raymarine zufrieden, außer denen, die eine Montags-Installation erwischt haben.

Wir sind nach dem Prinzip ’neu für alt‘ versichert, hätten somit die, teureren ‚Simrad‘-Geräte (heute gehören ‚B&G‘ und ‚Simrad‘ zusammen), wählen können.
Die unkomplizierte Vernetzung durch das ‚Raynet-Kabel‘ hat uns jedoch überzeugt. Natürlich kann man auch ‚Simrad‘ in ein Raymarine-Netz einspeisen, aber es bedarf sicher einiger Überredungskünste bis die miteinander sprechen.

Unsere alte ‚B&G‘ Navigation lief treu seit 29 Jahren auf Atanga. Unkaputtbar solche Teile. Noch mit analogen Anzeigen. Retro und etwas altodisch, aber zuverlässig. Ob die ‚B&G‘ Qualität heute noch die gleiche wäre, darf angezweifelt werden. Neue Miele-Waschmaschinen halten auch keine zwanzig Jahre mehr.
Außerdem verfügt Raymarine über ein weit verbreitetes Netz an Vertretungen.

Ohne Internet-Update wollen die Komponenten sich nicht erkennen. Das macht Achim morgens um 5:00 Uhr, wenn das Internet noch unbelastet ist. Tagsüber, wenn der halbe Hafen im Netz hängt, kann man das vergessen. Die Kartons sind abgearbeitet – alles klappt vom Feinsten.
Kein Gerät muss lange überzeugt werden, beim großen Netzwerk-Spiel mitzumachen.

In Kleinigkeiten enttäuscht Raymarine dann leider doch.
Die mitgelieferten Schrauben sind von so mieser Qualität, dass sie nach einmaliger Nutzung rund gedreht sind. Die Rahmen um die Anzeige-Einheiten, die diese Schrauben verdecken, sind billigster Plastik-Schrott.
Am meisten entsetzen Achim die Kabel für den Mast. Die Ummantelung ist so weich und unwertig, dass beim leichten Ziehen über die Kante die Ummantelung beschädigt wird.
Liebe Raymarine-Leute: das ist echt am falschen Platz gespart und schmälert den guten Eindruck ganz erheblich. Dann seid ihr maximal noch Dacia-Klasse.

Das alte B&G Gerät dient nur noch als Platzhalter, weil wir das Loch nicht brauchen

Das alte B&G Gerät dient nur noch als Platzhalter, weil wir das Loch nicht brauchen

Maloche im Mast

So., 18.02.2018, Panama/Shelter Bay, Tag 1359, 12.404 sm von HH

Seit zwei Tagen geht es nur: hoch – runter, hoch – runter.
Als erstes schafft Achim das Radar nach oben. Er hat Glück und alten Schraubenlöcher in der Halterung passen mit dem neuen Radar genau überein. Leider sind die neuen Schrauben zu lang. Hoch -runter.

Der Radar-Dom hängt ungefähr in acht Meter Höhe. Wir haben eine Abmachung für den Mast. Bis zur ersten Saling darf Achim ohne Sicherung klettern.
Eigentlich auch Quatsch. Ein Sturz aus sechs Metern dürfte einen unschönen Fleck auf dem Deck hinterlassen. Aber ich will ja nicht den Kindergarten-Cop spielen.
Alles über diese sechs Meter hinaus, soll er gesichert klettern.

Auch eine doofe Abmachung. Erfordert dies doch meine Anwesenheit. An seinem Klettergeschirr befestigt Achim ein Fall und ich sichere das Fall von unten.
Wenn er wieder runter will, klopft er gegen den Mast, damit ich die Sicherung löse.
Wenn er etwas will, klopft er auch. Eigentlich klopft er nur: „Ich brauch einen 6er Maulschlüssel. Mir fehlt ein Tüttelband.“ Den benötigten Kram lege ich in einen Eimer, den ich an einem zweiten Fall nach oben ziehe. Hoch – runter.

Neben dem Radar muss die neue Antenne nach oben und der neue Windmesser. Das Zeug wird am Mast-Top montiert. Hierfür sind neue Halterungen erforderlich. Rostige Verbindungen lösen und neue Löcher bohren – in 16 Meter Höhe. Dass ein Wind von 20 Knoten plus über den Hafen fegt, macht es nicht besser. Ich bin froh nur der Laufbursche am Boden zu sein.

Die letzten beiden Maststufen sind auf gleicher Höhe angenietet, damit man dort oben „stehen“ und arbeiten kann. Leider sind diese Stufen zu niedrig montiert.
Achim kann sich nicht von oben über die Mast-Spitze beugen, sondern muss alles über Kopf erledigen. Eine sowieso schon hässliche Arbeit wird unnötig erschwert (also merke: wer Maststufen an seinen Mast montiert, darauf achten, dass die letzten Stufen hoch genug angebracht werden).

Eine Bohrmaschine plus Verlängerungskabel muss nach oben. Pullt Männer!
„Achte drauf, was du machst,“ schallt es von oben. „Das Kabel vertörnt sich im Fall.“
Wir bebrüllen den gesamten Hafen. Der Wind reißt sofort Wortfetzen ab.

Ich weiß nicht, wie oft Achim die letzten Tage geklettert ist. In jedem Fall über die Muskelkatergrenze hinaus
Altes Antennenkabel raus, neues Stromkabel rein: hoch-runter. Ein Werkzeug vergessen, was der Assi nicht findet (nicht finden kann ;-) : hoch runter. Eine Schraube will sich nicht lösen: hoch-runter.
Man soll ja kein Mitleid mit seinem Chef haben, aber arme Sau, ich möchte nicht mit ihm tauschen.

"Ich brauch noch mal eben..."

„Ich brauch noch mal eben…“

Flaggen und so

So langsam gehen die Vorbereitungen für die nächste Reise mit Nomade in die Endphase. Immer wieder eine spannende Zeit, wenn der Countdown so langsam runter tickert. Was vor einigen Monaten noch sehr weit weg erschien, wird jetzt so langsam greifbar. Der Flug ist längst gebucht, die meisten Listen abgearbeitet und wir bekommen schon wieder Bauchgrummeln, beim Gedanken an den Abschied. Auch wenn es jetzt das dritte mal ist, Routine wird das für uns wohl nie werden.

Am 7. April werde ich One-Way nach Istanbul fliegen, dann ein bis zwei Wochen am Schiff arbeiten und schließlich Einhand in Richtung Bosporus segeln. Das ist der Plan fürs Erste. Für die Zeit im Schwarzen Meer und danach sind bereits ein paar Gastlandflaggen an Bord. Ein paar fehlten noch und die sind heute schon mal in den Koffer gewandert. Alle Flaggen werde ich vermutlich nicht brauchen, aber man weiß ja nie…

Kurzes Update zum Film:
Ich komme gut voran und denke weiterhin, dass es mit einem Release Mitte März klappen müsste.

Und noch ein Update zur Crowdfunding-Kampagne:
Wir haben nach nun einer Woche 22% des Fundingziels erreicht und sind natürlich gespannt wie es am Ende ausgeht.

Meine Bordapotheke für 6 Monate auf der Ostsee

 
Gerade bin ich dabei mir eine Bordapotheke zusammenzustellen und ich denke, das Thema könnte doch für den einen oder anderen auch interessant sein. Hier also meine Überlegungen dazu:

Der Ansatz: „Was könnte alles passieren?“ würde mich zu weit führen. Es ist einfach nicht sinnvoll sich gegen alle Eventualitäten ausrüsten zu wollen. Es gibt ja im Bereich der Ostsee auch keine Spots, an denen ich tagelang ohne Hilfe ausharren müsste. 

Ein paar Stunden können es hingegen aber schon mal werden. Dazu kommt noch, dass ich überwiegend alleine unterwegs sein werde.

Ich fange also mal ganz anders an, and die Sache heranzugehen. Was wird also sehr wahrscheinlich passieren?

Zunächst die
Individuellen oder rezeptpflichtigen Mittel
bei mir
Migränemittel
und
Kontaktlinsenlösung

Kopfschmerzen
Kommt eben immer mal vor. Dagegen helfen
Aspirin
Paracetamol
Aspirin ist dann auch noch bei einem leichten Herzinfarkt wirksam und könnte in der Tat den Zeitraum bis zum Eintreffen der Rettungskräfte verlängern. Das gehört aber in die Abteilung hoffentlich unwahrscheinlich.

Erkältung oder grippaler Infekt
Irgendwann fängt man sich immer etwas ein. Wobei ich 2014 auch komplett ohne Erkältung unterwegs war, was an der Einsamkeit der Schären gelegen haben mag. Gegen die Symptome helfen
Nasenspray
ACC Schleimlöser
Halsschmerztabletten
Und ein Mittel aus der Türkei namens
Tülolhot (entspricht unserem Wick Medinait)
Zum Gesundschlafen
Aspirin und Paracetamol habe ich ja eh schon auf der Liste um Fieber zu senken

Kleine Schnitt-, Scheuer- und Quetschverletzungen
Irgendetwas passiert ja immer. Eine Schot rauscht durch die Hand. Man klemmt sich an der Winsch. Schneidet sich beim Kochen. Das Wichtigste ist dabei eigentlich nur das sich die Wunde nicht infiziert. Mein Geheimmittel dafür
Hansaplast Sprühpflaster
Betaisodona Jodsalbe
als Tipp über erhalten habe ich auch
Wasserstoffperoxid 3% (statt Jod)
Je nach Wunde lasse ich sie zu Ende bluten, gebe etwas Jod drauf oder bade in einem warmen Bad mit etwas Jod und versiegele mit Sprühpflaster. Das desinfiziert gleichzeitig und schützt die Wunde. Bei kleinen Wunden reicht das Sprühpflaster daher oft schon. Dann kommt ein schützendes
Pflaster in verschiedene Größen oder
Verbandmaterial in verschiedenen Größen drauf. Das reicht eigentlich fast immer.

Größere Schnitt- und Quetschverletzungen
Im Prinzip wie oben nur das man zur Blutstillung eventuell
Wundauflagen
Mullbinden
Dreiecktücher
für einen Druckverband benötigt.
und als weitere Tipp habe ich über facebook erhalten
CELOX Gauze 
Sinnvoll wäre dann eventuell auch ein Klammergerät oder Nadel und Faden. Da ich das bei mir selbst aber schon sehr schwierig fände, nehme ich
Sekundenkleber
Damit bekommt man auch größere Wunden erst einmal geschlossen und zu einem Arzt muss ich dann sowieso.
Als weiteren Tipp habe ich gerade
SteriStrips
erhalten. 

Brandverletzungen
Spirituskocher, Campingkocher, Bordgrill. Irgendwann passiert auch hier etwas. Üblicherweise in Form einer Brandblase. Die ich relativ schnell öffne und dann damit verfahre wie bei kleinen Wunden.
Hilfreich ist hier bei größeren Stellen dann auch eine
Wund- und Heilsalbe von Bepanthen

Durchfall oder Erbrechen
Kochen an Bord. Keine optimale Kühlung. Wasser vom Steg. Die Klassiker
Immodium
Kohletabletten
Elotrans
(Zum Ersatz von Elektrolyten und hilft auch gegen Unterzuckerung)
sind dabei

Bindehautreizung, Gerstenkorn
Stundenlanger Zug um die Augen auf dem Wasser. Da kann auch das schnell passieren. Dagegen helfen saubere Hände und
Posiformin

Steifer Nacken
Gleiches Thema. Zug und einseitiger Blick nach vorne können diesen auslösen
ABC-Salbe
kann etwas Linderung verschaffen

Aufgesprungene Lippen
Sonne und Wind lassen schnell die Lippen aufspringen. Das Thema Sonnenschutz gehört hier nicht her. Es sollte selbstverständlich sein, sich gut einzucremen. Ich nehme dazu IMMER LSF 50 auf dem Wasser und die Lippen und Nase gesondert mit einem Stift zu schützen. Gegen rissige Lippen oder trocken Stellen im Gesicht vor allem an den Lidern hilft
Pflegestift wie Labello mit UV Schutz

Offene Stellen im Mund
Zu heiß gegessen, auf die Wange gebissen. Eher selten, aber wenn dann nervig. Zuverlässig hilft
Kamiostad

Mückenstiche
An sich nicht schlimm, kann eine Infektion aber böse Folgen haben. Daher kommen mit
Autan oder örtliche Mückenschutzmittel
Zum Verhindern überhaupt gestochen zu werden. Samt Mückennetzen an den Luken.
Wenn die Stiche böse Jucken hilft
Cortisonhaltige Salbe 0,5-1%
oder auch
Fensitil
sehr gut. Und mal wieder die Kombi aus Sprühpflaster und Pflaster um zu desinfizieren und ein Kratzen zu vermeiden.

Splitter in der Haut
Sterile Klinge
Pinzette
kommen mit

Zeckenbiss
Zum Entfernen der Zecke
Spezialschlinge zum Entfernen aus Schweden

Soweit die kleine Medizin aus eigener Erfahrung.2014 bin ich damit gut ausgekommen.

Da ich ja teilweise Mitsegler habe, kommt noch weiteres Material zur Fixierung von Knochenbrüchen wie
Schienen wie Samsplint (als Tipp via facebook erhalten)
Klebeband  
und
Bauschaum
(richtig gelesen, damit kann man ganz hervorragend fixieren) mit an Bord.
 
Was ich nicht dabeihaben werde ist ein AED, rezeptpflichtige Schmerzmittel, Nitrospray, Infusionen etc. Das ist dann doch mehr etwas für Langfahrer abseits der Küsten.

Ich freue mich aber über die Möglichkeit der medizinischen Beratung rund um die Uhr durch das Nautisches Quartier, die mich bei dieser Reise freundlicherweise unterstützen!

Wenn euch noch etwas einfällt, lasst es mich bitte wissen!

Folge 5 – Meine Bordapotheke für 6 Monate auf der Ostsee

 
Gerade bin ich dabei mir eine Bordapotheke zusammenzustellen und ich denke, das Thema könnte doch für den einen oder anderen auch interessant sein. Hier also meine Überlegungen dazu:

Der Ansatz: „Was könnte alles passieren?“ würde mich zu weit führen. Es ist einfach nicht sinnvoll sich gegen alle Eventualitäten ausrüsten zu wollen. Es gibt ja im Bereich der Ostsee auch keine Spots, an denen ich tagelang ohne Hilfe ausharren müsste. 

Ein paar Stunden können es hingegen aber schon mal werden. Dazu kommt noch, dass ich überwiegend alleine unterwegs sein werde.

Ich fange also mal ganz anders an, and die Sache heranzugehen. Was wird also sehr wahrscheinlich passieren?

Zunächst die
Individuellen oder rezeptpflichtigen Mittel
bei mir
Migränemittel
und
Kontaktlinsenlösung

Kopfschmerzen
Kommt eben immer mal vor. Dagegen helfen
Aspirin
Paracetamol
Aspirin ist dann auch noch bei einem leichten Herzinfarkt wirksam und könnte in der Tat den Zeitraum bis zum Eintreffen der Rettungskräfte verlängern. Das gehört aber in die Abteilung hoffentlich unwahrscheinlich.

Erkältung oder grippaler Infekt
Irgendwann fängt man sich immer etwas ein. Wobei ich 2014 auch komplett ohne Erkältung unterwegs war, was an der Einsamkeit der Schären gelegen haben mag. Gegen die Symptome helfen
Nasenspray
ACC Schleimlöser
Halsschmerztabletten
Und ein Mittel aus der Türkei namens
Tülolhot (entspricht unserem Wick Medinait)
Zum Gesundschlafen
Aspirin und Paracetamol habe ich ja eh schon auf der Liste um Fieber zu senken

Kleine Schnitt-, Scheuer- und Quetschverletzungen
Irgendetwas passiert ja immer. Eine Schot rauscht durch die Hand. Man klemmt sich an der Winsch. Schneidet sich beim Kochen. Das Wichtigste ist dabei eigentlich nur das sich die Wunde nicht infiziert. Mein Geheimmittel dafür
Hansaplast Sprühpflaster
Betaisodona Jodsalbe
Je nach Wunde lasse ich sie zu Ende bluten, gebe etwas Jod drauf oder bade in einem warmen Bad mit etwas Jod und versiegele mit Sprühpflaster. Das desinfiziert gleichzeitig und schützt die Wunde. Bei kleinen Wunden reicht das Sprühpflaster daher oft schon. Dann kommt ein schützendes
Pflaster in verschiedene Größen oder
Verbandmaterial in verschiedenen Größen drauf. Das reicht eigentlich fast immer.

Größere Schnitt- und Quetschverletzungen
Im Prinzip wie oben nur das man zur Blutstillung eventuell
Wundauflagen
Mullbinden
Dreiecktücher
für einen Druckverband benötigt.
Sinnvoll wäre dann eventuell auch ein Klammergerät oder Nadel und Faden. Da ich das bei mir selbst aber schon sehr schwierig fände, nehme ich
Sekundenkleber
Damit bekommt man auch größere Wunden erst einmal geschlossen und zu einem Arzt muss ich dann sowieso.

Brandverletzungen
Spirituskocher, Campingkocher, Bordgrill. Irgendwann passiert auch hier etwas. Üblicherweise in Form einer Brandblase. Die ich relativ schnell öffne und dann damit verfahre wie bei kleinen Wunden.
Hilfreich ist hier bei größeren Stellen dann auch eine
Wund- und Heilsalbe von Bepanthen

Durchfall oder Erbrechen
Kochen an Bord. Keine optimale Kühlung. Wasser vom Steg. Die Klassiker
Immodium
Kohletabletten
Elotrans
(Zum Ersatz von Elektrolyten und hilft auch gegen Unterzuckerung)
sind dabei

Bindehautreizung, Gerstenkorn
Stundenlanger Zug um die Augen auf dem Wasser. Da kann auch das schnell passieren. Dagegen helfen saubere Hände und
Posiformin

Steifer Nacken
Gleiches Thema. Zug und einseitiger Blick nach vorne können diesen auslösen
ABC-Salbe
kann etwas Linderung verschaffen

Aufgesprungene Lippen
Sonne und Wind lassen schnell die Lippen aufspringen. Das Thema Sonnenschutz gehört hier nicht her. Es sollte selbstverständlich sein, sich gut einzucremen. Ich nehme dazu IMMER LSF 50 auf dem Wasser und die Lippen und Nase gesondert mit einem Stift zu schützen. Gegen rissige Lippen oder trocken Stellen im Gesicht vor allem an den Lidern hilft
Pflegestift wie Labello mit UV Schutz

Offene Stellen im Mund
Zu heiß gegessen, auf die Wange gebissen. Eher selten, aber wenn dann nervig. Zuverlässig hilft
Kamiostad

Mückenstiche
An sich nicht schlimm, kann eine Infektion aber böse Folgen haben. Daher kommen mit
Autan oder örtliche Mückenschutzmittel
Zum Verhindern überhaupt gestochen zu werden. Samt Mückennetzen an den Luken.
Wenn die Stiche böse Jucken hilft
Cortisonhaltige Salbe 0,5-1%
oder auch
Fensitil
sehr gut. Und mal wieder die Kombi aus Sprühpflaster und Pflaster um zu desinfizieren und ein Kratzen zu vermeiden.

Splitter in der Haut
Sterile Klinge
Pinzette
kommen mit

Zeckenbiss
Zum Entfernen der Zecke
Spezialschlinge zum Entfernen aus Schweden

Soweit die kleine Medizin aus eigener Erfahrung.2014 bin ich damit gut ausgekommen.

Da ich ja teilweise Mitsegler habe, kommt noch weiteres Material zur Fixierung von Knochenbrüchen wie
Schienen
Klebeband  
und
Bauschaum
(richtig gelesen, damit kann man ganz hervorragend fixieren) mit an Bord.
 
Was ich nicht dabeihaben werde ist ein AED, rezeptpflichtige Schmerzmittel, Nitrospray, Infusionen etc. Das ist dann doch mehr etwas für Langfahrer abseits der Küsten.

Wenn euch noch etwas einfällt, lasst es mich bitte wissen!

„Um den Tiger“ Folge 5 Trailer

Guido und Viktor fahren weiter Richtung Norden. Hier wartet der sagenumwobene Belomor-Kanal. Eine künstliche Wasserstraße die die Ost- und Barentsee miteinander verbindet und Anfang des 20. Jahrhunderts auf Befehl Stalins von zehntausenden Häftlingen und Zwangsarbeitern erbaut wurde. Ein bis heute lebendiges Stück schauriger Sowjetgeschichte inmitten der russischen Wildnis. Insgesamt 19 Schleusen gilt es hier zu überwinden, um bei Belomorsk schließlich ins Weiße Meer zu gelangen. Auch hier warten mit der berühmten Klosterinsel Solowetski und der Nordmetropole Archangelsk große Ziele auf die beiden Abenteurer. Derweil häufen sich leider die schlechten Nachrichten aus der Heimat, denn Guidos Vater ist schwer erkrankt und so steht wohl bald eine Heimreise an. Ein angesichts der russischen Bürokratie fast aussichtloses Unterfangen. Es muß also schnell weiter nach Norwegen gehen.

Dies ist der Trailer der Einzelfolge. Alternativ kann auch der ermäßigte Staffelpass für alle Folgen der Serie bestellt werden.

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Nike Steiger „Untie the Lines – Zwischen Windstärken und Willenskraft“ – Trailer

Die Lüneburgerin Berenike Steiger, Nike genannt, dürfte insbesondere den Seglern, die viel Zeit auf youtube verbringen nicht ganz unbekannt sein. Nike ist Seglerin und das meist einhand. Auf ihrem englischsprachigen Videoblog „Untie the Lines“ hat sie mittlerweile über 48 000 Follower. Bei uns in Deutschland hat sie ihren Videoblog in Zusammenarbeit mit der Yacht auch auf Deutsch veröffentlicht. Aus diesen vielen Stunden selbst gedrehtem Material – ergänzt durch Interviews mit Nike, Freunden und Familie, Erläuterungen zu Hintergründen, Kartenmaterial etc. – ist nun ein 100 Minuten langer Film entstanden. Auch Zuschauer, die regelmäßig ihren Youtube Kanal verfolgen, kommen auf ihre Kosten, denn der Film „Untie the Lines“ zeigt andere und neue Aspekte des seglerischen Werdegangs von Nike. Er inspiriert, sich selbst auf den Weg zu machen und die eigenen Träume in die Wirklichkeit umzusetzen.

Als etablierte Maketingexpertin kündigte sie mit 32 ihre Wohnung, verkauft und verschenkt alles Überflüssige, packt ihre Sachen und erwirbt in Panama ein altes Segelboot. Sie tauft ihr Boot „Karl“ und obwohl sie kaum Segelerfahrung hat, träumt sie davon, alleine in See zu stechen. Schon der Start ist eine Herausforderung. Das Boot ist in einem deutlich schlechteren Zustand als beim Kauf ersichtlich. Dauernd versagt der Motor und auch der Rumpf ist von Korrosion befallen. So werden aus zwei Monaten geplanter Reparaturen schnell zwölf. Nike lässt sich, auch wenn sie immer wieder an ihre Grenzen kommt und an sich und ihrem Segelboot zweifelt, nicht entmutigen und irgendwann kommt es zur ersten Ausfahrt. Sie macht ihren Traum wahr – macht die Leinen los.

Nikes Karibikumrundung ist eine aufregende Achterbahnfahrt mit vielen kleinen und größeren Abenteuer. Sie besucht mit ihrem Boot „Karl“ sieben verschiedene Länder, bastelt 2.000 Stunden an ihrem neuen schwimmenden Zuhause und legt rund 4.000 Seemeilen zurück. Der Film „Untie the Lines – Zwischen Windstärken und Willenskraft“ ist ab sofort bei uns im Shop erhältlich.

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SV Gitte Kik – Mikael Aggebrand SE

IM SPAEKHUGGER 24 – ÜBER DEN ATLANTIK

SV Mr.John IV – John Wolstenholme UK

ANSTEUERUNG NOUMEA VON JOHN WOLSTENHOLME DARGESTELLT


Wenn der Kapitän eines Containerriesen Segeln als Hobby hat, kann man darauf vertrauen, dass er seine berufliche Akribie auf sein Hobby überträgt.

New Caledonia

SV Sauvage – Christine + Marc Locher CH

HANSE 505 – MIT WINDPILOT ÜBER DEN ATLANTIK

Manchmal dauern die Dinge ein wenig länger. Mit Marc Locher habe ich während seiner Vorbereitungszeit zur Atlantik Überquerung ca 16 Mails gewechselt, bevor die Montageoptionen und generelle Aspekte ausdiskutiert und das System klar zur Montage auf dem Ponton in Las Palmas lag.

Sogar während der Installation haben wir online darüber kommuniziert, ob die Inspektionsluke in der Badeplattform von innen oder von aussen gebohrt werden sollte. Wir entschieden uns für aussen. Am Ende haben wir uns beide den Schweiss von der Stirn gewischt … und die SV Sauvage dann im November auf See entlassen.

Die folgende Mail erhielt ich vor wenigen Tagen, begleitet von schönen Fotos, die die ganze Geschichte ohne Worte erzählen:

Lieber Peter Förthmann,
es etwas gedauert, bis ich soweit war, doch hier nun die gewünschten Fotos unserer Installation. Der Windpilot lief absolut einwandfrei auf dem Transatlantik von Las Palmas über die Cap Verden nach St. Lucia. Insgesamt sind wir sehr zufrieden und danken Ihnen für die rasche Lieferung und zuverlässige Unterstützung.

Ganz herzliche Grüsse aus St. Martin
Marc Locher, SY Sauvage

Vassilingalou aus Papeete

NATUR UND SCHÖNHEIT – FRANZÖSISCH POLYNESIEN

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