Grevelinger Meer bald Süsswasser?

Die Experten Wil Borm und Dick Butijn sind Mitglieder im Rat zum Anstieg des Meeresspiegels. Und der hat neben den offensichtlichen Folgen auch noch eine weniger bekannte Nebenwirkung: Durch den Salzwasserdruck versalzen die Böden, mit schweren Konsequenzen für die Landwirtschaft. Auf salzigen Böden wächst nichts. Und: In trockenen Sommern kämpfen die Bauern ohnehin mit zu wenig Süsswasser, besonders, wenn die Felder künstlich bewässert werden müssen.

Wasserqualität ohnehin schlecht

Nun verschlechtert sich die Wasserqualität von sowohl Grevelinger als auch Veerse Meer in den letzten Jahren. In tieferen Gebieten gibt es am Boden nahezu keinen Sauerstoff mehr. Leben ist dort nicht möglich. Am Veerse Meer gab es zudem ein Fischsterben, vermutlich aus demselben Grund. Die warmen Sommer 2019 und 2020 haben zudem zu einer Abnahme des Sauerstoffgehaltes geführt.

Um die Wasserqualität zu verbessern, hat man beide Gewässer durch Öffnungen in den Deichen mit der Oosterschelde oder der Nordsee verbunden, um so mittels Ebbe und Flut frisches Wasser zuzuführen. Das funktioniert gut, müsste jedoch deutlich ausgeweitet werden, um die Wasserqualität weiter zu verbessern. Borm:“Ein so großes Stück binnenliegendes Wasser zur See, deren Spiegel steigt, dauerhaft zu öffnen, erhöht den Versalzungsdruck auf die Böden natürlich enorm“. Daher, so die Experten, sei die einzige Möglichkeit, die Meere zu Süsswasserseen zu machen, was den versalzungsdruck logischerweise reduziert.

Wasser aus Rhein und Maas kann helfen

Möglich sei das beim Grevelinger Meer ganz problemlos. Via Maas, Waal und Volkerak ließe sich Süsswasser in das Becken einfüllen. Nach wenigen Monaten sei es süss, Niederschlag sorge fortan für die Erhaltung des Pegels, so Borm. Die Pläne dazu gab es bereits in den 70er Jahren , doch damals war die Wasserqualität des Rheins dafür nicht ausreichend, das Grevelinger Meer wurde salzig.

Ob die Pläne umgesetzt werden, ist gewiss unklar. Gegenstehende Interessen der wenigen verbliebenen Fischer werden berücksichtigt. Ob ein süsses Grevelinger Meer dem Tourismus schadet, schließlich sind Oosterschelde und Nordsee nicht weit, ist fraglich. Wichtig wäre jedoch, dass man von Anfang an versucht, das Thema Mücken besser zu lösen, als das am IJsselmeer geklappt hat…

Zum Artikel auf Omroep Zeeland

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