Das Ding mit der Sprache: Rijden en varen

Die Niederlande sind ein Wasserland und die Fortbewegung darauf ist so selbstverständlich, dass sie ein eigenes Wort benötigt. Logisch, denn schließlich können viele der Nachbarn Boot fahren, bevor sie sogar fietsen können. Kaum vorstellbar, aber ist so. Wenn wir Teutonen uns auf dem Wasser fortbewegen, so fahren wir Boot. Die Niederländer aber mach es sich viel leichter: Sie „varen“. Und sie sind damit auch schon fertig mit der Geschichte. Denn „varen“ findet immer auf dem Wasser statt. Fortbewegung an Land heißt „rijden“. Auch mit dem Auto. Das erklärt womöglich den mitunter merkwürdigen Fahrstil der gelb beplankten Straßen-Mitbenutzer, aber sie reiten nunmal über den festen Teil ihres Königreiches manchmal sogar über die Grenze im Osten.

„Ik vaar“ sagt auch zum Beispiel etwas über den Beruf aus. Jemand der das von sich sagen kann, ist meist in der merkantilen Schifffahrt unterwegs. Auch eine „Vaarvacantie“ macht sehr klar: Das findet mit dem Boot statt. Die genaue Unterscheidung von Fortbewegung auf dem Wasser und an Land ist also mehr als nur eine Ortsbestimmung. Auch bei der Unterscheidung von Befähigungsnachweisen gibt es einen Rij- und einen Vaarbewijs. Letzteren gibt´s in groß und klein, je nachdem was für ein Vehikel zu bewegen ist.

Wenn sie also im Hafen darauf hingewiesen werden, dass der eigene PKW im Weg steht, „varen“ sie ihn nicht weg. Das könnte zu Verwirrung führen. In diesem Sinne: Behouden vaart!

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