Kategorie: News & Blogs

Mare Più macht ein zweites Buch. Nach GewitterSegeln. Mit der Community. Diesmal über: SturmSegeln.

Unser derzeitiger Favorit unter den Cover-Entwürfen für das neue Projekt. Das beste Foto zum Thema Segeln im Sturm, das wir unter allen Einsendungen für dieses Projekt erhalten, wird von einer fünfköpfigen Jury ausgewählt. Und kommt aufs Cover. Haben Sie ein gutes Sturmfoto? Oder eine gute Geschichte?

Drei Beaufort: Ist purer Spaß.
Vier Beaufort: Ist Freude.
Fünf Beaufort: Ist Freude. Mit Bangen gemischt.
Sechs Beaufort: Ist Bangen. Mit Freude gemischt.
Sieben Beaufort: Ist Bangen.
Acht Beaufort: Ist Angst.
Neun Beaufort: „Where is my Mommy?“

Vor vielen, vielen Jahren, auf meinem allerersten Törn lernte ich diese Regel von Lutz. Er war hohes Tier in einem großen, großen Konzern. Er liebte das Segeln. Sein Stolz war es, den „Marchaj“ ganz gelesen zu haben, ein typisches Siebziger Jahre Hardcore-Fachbuch darüber, wie ein Segel optimal zu trimmen ist. Theoretische Physik. Aerodynamik. Von Vorne bis Hinten.
„Ich hab‘ den Marchaj gelesen“, sagte Lutz, wenn mal wieder was schief ging auf dem Törn. Wenn beim Bojenmanöver der Festmacher nicht auf der Klampe, sondern in der Schraube hing. Und wir irgendwie anders als die 25 Anderen im Bojenfeld hingen. Wenn wir wieder mal ausgelaufen waren, die Frauen unten noch mit Abwasch beschäftigt waren, und hinter der Huck ein handfester Sechser über uns herfiel. Unter Segeln war Lutz unschlagbar.

Die Beaufort-Einteilung von Lutz ist zeitlos gültig. Sie beschreibt, was in uns vorgeht, wenn es bläst. Wenn der Wind weht, mehr als uns lieb ist. Wenn wir die Zerbrechlichkeit unseres kleinen Gefährts ganz besonders empfinden. Und wir gleichzeitig schweigen ob der Schönheit der entfesselten Elemente, in deren Mitte wir uns auf unserem zarten Fahrzeug bewegen. Wenn wir sorgenvoll unseren Mast hinaufschauen. Dem Verklicker zusehen, wie er tanzt.

Mare Più macht ein Buch darüber. Ein zweites Buch, das nur aus den Geschichten und Erfahrungen der Community besteht. Von Seglern. Für Segler. Es wird nach unserem ersten Titel GewitterSegeln, an dem derzeit das millemari.-Team letzte Hand anlegt, im Mai erscheinen. Wieder wird dieses Buch von millemari. verlegt, dem Buchverlag von Mare Più.

Diesmal wird es auch um Erlebnisse gehen, beim Segeln im Sturm. Vor allem aber um Ihr Know-How. Um Ihre Reviererfahrung in europäischen Revieren mit den typischen Starkwind- und auch Sturm-Phänomenen, die wir Segler da draußen antreffen. Es geht um Ihr Know-How zu Atlantik-Tief, Bora, Mistral, Meltemi, Südwest und Co. Es geht um Ostsee, Nordsee, Atlantik, Mittelmeer.

Wenn Sie etwas Typisches für Revier und Starkwind-Phänomene erlebt haben, wenn Sie Ihre Wetterbeobachtungen, ihre beste Sturmtaktik in diesen Revieren, Ihr schönstes SturmFoto anderen Seglern weitergeben wollen: melden Sie sich per Mail an. Stichwort: SturmSegeln. Mit korrekter Mail- und auch Postanschrift. Oder direkt in der in diesen Augenblicken gegründeten FACEBOOK-Gruppe Sturmsegeln.

Wir schicken Ihnen das Skipperbriefing für unser neues Buch SturmSegeln nach der BOOT, wo Sie uns jetzt gerade treffen können.
Nach der BOOT geht’s los.
Mit Segeln im Sturm.
Mit SturmSegeln.
Ihre
millemari.’s

Unter Segeln: Wie der Segler auf Langfahrt seine Wäsche wäscht. Oder: Waschen in vier Ländern. Wie die Wirtschaft funktioniert.

Es gehört in unseren Breiten zu den einfachen Dingen des Alltags, seine Wäsche zu waschen. Man sammelt einfach, was man nicht mehr tragen mag. Und wirft die Waschmaschine an. Oder „es“ sammelt „sich von selber“. Vor der gähnenden Öffnung der Waschmaschine. Wirken Mann und Frau, so sie zusammen leben, daran gemeinsam mit: so tun sie das – dank genetischer Prägung und Rollen-Einübung seit der frühen Steinzeit – ganz wunderbar: Der Mann als steinzeitlicher „Jäger und Sammler“, der er immer noch ist, sammelt Schmutzwäsche: indem er seine dreckigen Sachen überall in der Wohnung liegen läßt. Seine Socken etwa. Den Pullover. Die Frau, seit der frühen Steinzeit für’s „Horten“ des Gesammelten zuständig, „hortet“ das dann alles am liebsten an einem Ort. Täglich. Manchmal auch mehrmals täglich. Nämlich in der fröhlich-schäumend mampfenden Waschmaschine.

Auf See ist das alles nicht ganz so einfach. Natürlich funktionieren die seit frühester Steinzeit eintrainierten Verhaltensweisen immer noch zuverlässig. Aber der Dritte im Bunde, der Ort femininen Wäsche-Hortens: der ist auf einer langen Reise manchmal verflixt schwer zu finden: Die in unschuldigem Weiß dreinblickende Waschmaschine. 

Traumhaft schön, doch ohne Waschmaschine: Venedig für den Segler.

Auf meiner langen Reise die italienische Ostküste hinunter hat sie sich gekonnt vor mir versteckt: in italienischen Marinas, gleich ob von CIRCOLO NAUTICO oder LEGA NAVALE, den beiden großen italienischen „Segel-ADACs“ betrieben, hat man noch nie eine gesehen. Man kennt sie dort nur aus dem Fernsehen, denn Marinas in Italien sind eher echte Männer-Clubs. Man trifft sich dort. Kuckt im Fernsehen gemeinsam AC Mailand. Hebt ein Gläschen. Trifft sich im Club-Restaurant. „Ciao Gianni.“ Aber Waschen: das tut man dort nicht. Es war natürlich ein weibliches Wesen, das mir dann endlich, endlich im schönen Ancona nach wochenlangen Handwäschen den rechten Weg wies. Nämlich den zum einzigen Waschsalon der mittelitalienischen Adriaküste. Leider am anderen Ende der Stadt. Leider oben aufm Berg. 

Der Hafen von Ancona: endlich eine Waschmaschine.

Eine mühselige Angelegenheit. In Italien richtig gemütlich mit dem Waschen war es nur in der brandneuen, ansonsten von Gott verlassenen Marina von Rodi Garganico. Aber nur, weil ich da 25 brandneue Waschbecken hatte. Ganz für mich allein.

Levkada auf der Insel Levkas. Waschmaschine inklusive.

In Griechenland war’s nicht besser. Im vielbesuchten Korfu wäscht auch keiner. Jedenfalls nicht öffentlich. Was vielleicht von den Engländern herrührt, die über die Insel herrschen seit Jahrhunderten, früher dank Navy, heute dank RYAN-AIR. Man muß schon deutlich südlicher Segeln, etwa 70 Seemeilen. Nach Lefkas. Und da wird man dann aufs Feinste fündig. Dort, in einem abgelegenen Winkel der Marina Levkada, standen sie dann: gestandene Seebären. Segelnde Pärchen. Die schwieligen Hände voll. Säckeweise Schmutzwäsche. Mit bittendem Blick. Vor der etwa 1,65 großen Athanasia, reich an Jahren und Erfahrung, mächtig nur des Griechischen, Herrscherin über ihr dampfendes Königreich von der Größe einer Speisekammer. Und doch: war Athanasia’s Reich etwas, wo die Segler – Erlösung fanden: Jeder, der den Ort verlies, mit glücklichem Lächeln. Was vorher als Handtuch salzstrotzend über den Seezaun starrte, duftete nach noch nie gerochenen Blumenwiesen. Das Lieblingshemd verdiente seinen Namen wieder. Und das Beste: Alles feinsäuberlich zusammengelegt. Gestappelt. Und in einen großen Sack durchscheinenden bakterizid-fungiziden Plastiks verpackt. Was für ein schöner Tag!

Wäsche aufhängen auf LEVJE. Im Hafen von Kalamata.

Ich mußte dann erst den langen, langen Weg Kurs Südsüdost um den Peloponnes nehmen, bis ins schöne, von Böen umwehte Kalamata, wo ich nach langen Irrfahrten wieder in den Genuss zweier Waschmaschinen kam. Sie waren undurchsichtiger Herkunft, die beiden. Standen schweigend in der Ecke des verlassenen Waschraums, erhaben über Raum und Zeit. Und die beiden hatten es auf mich abgesehen. Genau auf mich. Sie hatten auf mich gewartet.

Gebrauchsanweisung griechisch. Die ich, des Griechischen bis auf „Gut‘ Nacht“ vollends unkund, für mich so übersetzte: 

Du Wäsche einfüllen. 
Flüssiges Waschmittel Du über Wäsche kippst. 
Du Deckel schließen.
Das Geldstück Du einwerfen mußt:
Umhauen wird Dich Blütenduft!

Das tat ich. Genau nach Vorschrift. Einmal. Nichts geschah. Die griechische Maschine will meinen deutschen Euro nicht. Den vom herbeigeholten Marinero, Grieche, aber auch nicht. Auch den vom Hafenmeister nicht. Also lud ich die mit Flüssigwaschmittel getränkte Wäsche in die andere Maschine um. Aber auch die war bockig. Und schwieg. Sagte. Einfach. Keinen. Mux.
 
Wir schritten den Kabelkanal ab. Beäugten die Kabel. Schraubten den Sicherungskasten am anderen Ende des Raumes auseinander. Ich probierte es mit geflüsterten Koseworten. Dann mit Zauberworten. Dann mit Bitten, Fluchen, Dagegentreten, den Stecker final ziehen. Ich schäumte. Die blöden Waschmaschinen nicht.

Es war Nacht, als ich bei einem alten Marinero noch einmal den „Geldwechsel-Trick“ versuchen wollte. Nikolaos sah mich milde an. Ohne ein Wort verstand er mein Leid. Kam mit mir. Es war nur ein einfacher Trick. Und die beiden Waschmaschinen liefen.

Vielleicht ist das ja eine Marktlücke? Ein Segelreiseführer, wie man auf dem 2.000 Seemeilen langen Weg von Izola nach Antalya seine Wäsche waschen kann? Eine App programmieren, mit dem schönen Namen „iWash“? 

Im Norden von Paros.

Auf Paros wars dann wieder einfach. Mit den Waschmaschinen jedenfalls. Meistert man die mit Felsen bewehrte Hafeneinfahrt nach Paroiki, Paros‘ Hauptort, an denen vor Jahren eine Fähre zerschellte, weil die Männer Fußball kuckten: dann hat man sie auch bald vor sich, die Waschmaschinen des örtlichen Waschsalons. Nur Liegeplatz im Hafen gabs keinen. Also in der großen Hafenbucht geankert. PEANUTS, mein Dinghi klar gemacht. Und die eineinhalb Kilometer rübergerudert. Und die Wäsche hingebracht. Und wieder zurückgerudert. Und weil die Wäsche noch nicht fertig war, als ich wieder hinüberruderte, wieder zurückgerudert. Und nochmal hingerudert. 
Ich rudere gern.

Ich weiß nicht, woran es liegt: erst in der prosperierenden Türkei klappte das mit dem Waschen. Wie am Schnürchen. Vielleicht ist auch mein Bild dieses ehrgeizigen, funktionierenden Landes geprägt von meinen Erfahrungen beim Wäschewaschen? In der Marina von Turgutreis erledigte ich das in der dortigen Wäscherei in der Marina. Es war der bienenfleissige, langgewachsene, einäugige Jussuf, dem ich während des Einklarierens, sozusagen zwischen Amtsarzt, Zollbeamten und Hafenkapitän, mein Wäschebündel in der Augusthitze in die Hände drückte. Es klappte. Das mit dem Amtsarzt, der in Badehose vor mir erschien. Und das mit Jussuf, dem Einäugigen. Wäschewaschen 130sm weiter östlich in Marmaris? Ein Vergnügen. Mittags gebracht, abends gemacht. Weil das ja so Spaß machte, ging ich gleich drei Mal zu der schelmenhaften Wäscherin Ayse. „Ein Oberhemd, gepflegt wie nie. Wir danken sehr. Und grüßen Sie.“ Wär ich noch in Marmaris, ging ich, glaub ich, immer noch hin. Jeden Tag.


In Marmaris im kleinen Hafen der OFFSHORE-SAILING-Marina. Wer das Glück hat, hier einen Ankerplatz zu ergattern, ist weg vom lärmenden Marmaris. Und braucht doch nur 10 Minuten mit dem Dolmus bis in die Altstadt, zur Wäscherei.

Und morgen: ja morgen: da schreib ich über Medine, im Hafen des südtürkischen Finike. Sie ist meine Favoritin unter allen Wäscherinnen und Wäschern. Medine, „Camasirhane“. Das steht auf dem großen Organigramm am Eingang in die Waschräume der Marina. Mit Foto. Die Griechen hatten kein Organigramm. Die Italiener auch nicht. „Camasirhane“: das heißt, glaub ich, Wäscherin auf Türkisch. Über Medine werde ich also schreiben. Stellvertretend für alle. Und dankbar für die Begegnungen. Die ich einzig meiner schmutzigen Wäsche verdanke. 
Legen wir also mal eine Schweigeminute ein. Aus Dankbarkeit. Für das, was unsere alten Klamotten uns täglich bescheren. An guten Begegnungen.

Weihnachten. Im Hafen von Finike.

Der Zauber des Segelns als Paar & Der Song „My Everything“

Neben mir erwacht langsam meine Frau. Ich bin schon etwas länger wach, jedoch schlicht zu faul und glücklich um mich zu bewegen. Die Sonne hat das Vorschiff nun schon seit Stunden angewärmt und es wird langsam stickig. Es scheint wieder einer dieser  heißen Tage zu werden, die meinem Segelsommer 2014 in Schweden zuverlässig, wie Perlen an einer Schnur, prägten. Ich beschliesse mich weiterhin schlafend zu stellen, während sie sich vorsichtig aus den Decken der Koje schält. Das Schiff liegt sicher vertäut an einer Schäre und die Sonne scheint direkt durch das nur mit einem Mückennetz verschlossene Einstiegsluk. Schattenspiele. Während ich dem nun sehr reizvollen Schatten mit einem Auge beim selbstverliebten Bürsten der Haare zusehe, spüre ich es. Dieses einzigartige Gefühl nicht mehr alleine zu sein.Wie all die Wochen vorher, die mich bis hier in die Stockholmer Schären gebracht haben.


 
Fällt es mir alleine häufig schwer mich aufzuraffen, kann ich es jetzt eigentlich kaum abwarten. Ein neuer Tag voller Sonne, Wasser, Segeln und Glück liegt vor uns. Die Strecken und Ziele sind bewusst kurz und nah gewählt; nichts soll uns antreiben. Nur der Wind und unsere Laune soll entscheiden was der Tag bringen wird. Aber langsam; ich möchte den Zauber dieses ersten Morgens, der nun folgenden dreiwöchigen Zweisamkeit, so lange wie möglich auskosten und schaue dem schönen Schatten beim Aufsetzen der Kaffeekanne zu. Etwas ruppiger als sonst, der Spirituskocher ist eben kein Elektroherd, bringt sie das Wasser zum Kochen und schüttet den Kaffee in die Cafetière. Langsam verbreitet sich dessen Duft im Schiff. Wenn Glück riechen würde, wäre es die Kombination ihres Duftes in der Bettwäsche und dem Kaffee. 

Hatte ich mich bisher immer auf die ruhigen Vormittage gefreut da ich morgens recht maulfaul bin, freue ich mich nun darauf ihr gegenüber zu sitzen und den Worten zu lauschen. Noch erholter als ich bereits bin werde ich eh nie wieder sein können. Es wird nun jedoch Zeit Geschirr und Besteck herauszusuchen und an die Kühlbox unter dem Salontisch zu gehen. Das sollte ich doch lieber selber tun, bevor die schöne Stimmung kippt. „Guten Morgen, mein Schatz! Soll ich dir helfen?“ „Ja, das wäre lieb!“ Perfekt. Und dazu wärmt die Sonne uns immer weiter auf. Ein Cockpittisch in der Sonne wäre jetzt schön, hatte für mich als Alleinsegler aber unterste Priorität. So trinken wir einfach den ersten Kaffee draussen im Cockpit samt relaxter Musik aus den Aussenlautsprechern. Die waren mir wiederum sehr wichtig. Das Tagesziel liegt satte 8 Seemeilen entfernt und es weht eine ganz leichte Brise. Ideal. „Wann müssen wir denn los?“, fragt sie. „Egal. Wir haben den ganzen Tag Zeit. Erst einmal in Ruhe frühstücken, dann vielleicht noch etwas Schwimmen und in der Sonne trocknen lassen…und dann mal langsam weitersehen. Es ist heute nicht weit und der Wind wird uns gemütlich dorthin bringen. Was möchtest du…Bucht oder Marina?“ Die Antwort war wohl gut formuliert, denn ich sehe ein sehr zufriedenes Lächeln auf ihrem Gesicht. 

 Meine Frau entspricht eher dem Klischee einer Schönwetterseglerin und steht auch konsequent dazu. In anderen Partnerschaften würde vielleicht ein Satz wie „Heute bläst es gewaltig und wir müssen 65 Meilen schaffen. Hau beim Frühstück ordentlich rein, zieh die wasserdichten Klamotten an und binde das dritte Reff ein, denn wir müssen kräftig gegenan bolzen!!“ das Lächeln auf das Gesicht der dann sportlich orientierten  Gattin zaubern. Heute bin ich jedoch selber froh, das dem nicht so ist. Beim Frühstück reden wir über jede Menge Sinn und Unsinn, und ich ertappe mich dabei das ich manchmal eher zusehe als zuhöre. Morgens kann ich halt nicht anders. Als es nach dem Schwimmen und Trockenwerden dann endlich losgehen soll, bin ich eigentlich zu faul und denke laut darüber nach einfach liegenzubleiben. „Aber du hast mir doch für heute eine Marina mit warmen Duschen versprochen!“. Ja, das habe ich wohl; also trödeln wir los. Ist mein Schatz glücklich, bin ich es auch. 


 
Kaum stehen die Segel bin ich auch schon froh darüber losgekommen zu sein, und das Klarmachen des Bootes geht zu Zweit auch deutlich schneller. Fast überall wo ich hinfasse, ist die Arbeit schon erledigt. Das gefällt mir, werden diese monotonen Handgriffe alleine doch irgendwann lästig!! Das Boot fährt langsam unter Segeln und Autopilot, ich lümmel mich im Cockpit. „Wollen wir heute Abend Lachs grillen?“ „Möchtest du eine kalte Cola?“ „Soll ich hier mal aufpassen, damit du etwas die Augen schliessen kannst?“ „Sind wir bald da?“ Ja, Ja, Ja und Ja! …und ich glaube ich möchte nie wieder alleine segeln!

Drei wunderbare Wochen später ist es dann jedoch wieder soweit und ich fühle nach dem Abschied wirklich sehr, sehr einsam. Aus diesem Gefühl heraus entsteht dann spontan der Song „My Everything“. Eine Liebeserklärung an meine Frau und an unsere gemeinsame Zeit auf dem Boot. Inspiriert von den Vocal Jazz Tracks, die ich in letzter Zeit beim Segeln so liebgewonnen habe. Live mitgeschnitten bei meiner Show „Segeln in den Schären“ in Hamburg und gesungen von Dara McNamara.

VIDEO
Hier der Text des Songs:

I’m all alone and thinking of you dear

Got nothing to do, cause I’m on my own here

My mind is filled with memories of you

And all the times, when I felt so blue

I am all smiles, just when I remember

Our day we met, ‚t’was late in september

Now I’m so glad, I made you my wife

Cause you are the love of my life

My everything, I’ll love you forever

I wear our ring, my greatest treasure

Your happiness is top of my list

Cause when my girls happy, there’s nothing I miss

Once in a while, please let us remember

That special day, so late in September

When your trembling hand

Found its way in mine

And we had found love’s devine

 

ADAC-Wassersportler profitieren von Mitglieder-Vorteilen

Skipper haben mehr vom ADAC.  Neu im Vorteilsprogramm der ADAC Sportschifffahrt ist Garmin. Wer sich ein Navigationssystem von Garmin mit den elektronischen Seekarten für die Küsten von Deutschland und Polen kauft, kann damit auch die Details des ADAC Marinaführers abrufen, beispielsweise Informationen zu den Versorgungseinrichtungen im jeweiligen Hafen. Damit sind die fundierten Informationen aus dem ADAC Marinaführer auch offline an Bord verfügbar. Clubmitglieder die sich dabei bis zum 31.03.2015 für das Garmin Kartenmodul Skagerrak-Dänemark-Deutschland (HEU710L) entscheiden, sparen durch die Eingabe des Rabattcodes “DE-ADAC-2015″ 50 Euro für die Bordkasse. Crews die sich künftig ihre Wassersporterlebnisse für die Wintermonate konservieren möchten, können sich mit dem gleichen Code die Garmin Full HD-Action-Kamera “Virb” zum Vorteilspreis sichern.

SeaHelp Einsatzboot in Venedig

Beim Pannendienst SeaHelp sparen ADAC-Mitglieder 10 %.

Ferner bieten mehr als 60 Vorteilspartner ADAC Skippern Nützliches von A wie Ansteuerung bis Z wie Zusatzvorteile an. Skipper sparen etwa mit der ADAC Clubkarte bzw. dem Internationalen Bootsschein des ADAC bei den Stützpunkten der Sportschifffahrt. Das betrifft das Mieten von Liegeplätzen und den Gebrauch technischer Einrichtungen sowie den Kauf von Ersatzteilen, Reparaturen sowie Pannenhilfe auf dem Mittelmeer und der Ostsee durch den Stützpunktpartner SeaHelp.

Ein renommierter Spezialist bietet Hobbykapitänen unter den ADAC Mitgliedern einen Rabatt auf die Wartung ihrer Rettungswesten an. Dieser Check sollte regelmäßig zu den vom Hersteller empfohlenen Wartungsintervallen durchgeführt werden. Das ist für die Sicherheit unerlässlich.

Zudem bietet die ADAC Sportschifffahrt weitreichende Informationen rund um Yachtcharter sowie maritime Veranstaltungen. Alles gilt auch für die 60 Stützpunktmarinas in acht europäischen Ländern. Zur boot 2015 verdoppelt beispielsweise der Stützpunktpartner Marina di Loano in Ligurien seinen ADAC-Rabatt auf Langzeitliegeplätze. Seit der vergangenen Saison bereichern die sardischen Marinas Porto Rotondo und Portus Karalis das ADAC Stützpunktnetz, Clubmitglieder erhalten dort 15 % Ermäßigung auf Tages- und Dauerliegplätze. Ebenfalls neu dabei ist die Marina Punat auf der Insel Krk, dort kann man den Preis für Tages- und Monatliegesplätze mit der ADAC-Clubkarte um 10 % reduzieren.

Marina Porto di Rotondo

Bei den neusten ADAC Stützpunkten auf Sardinien sparen ADAC-Skipper 15 % beim Liegegeld.

Einen ADAC Stützpunkt erkennt man am Stützpunktschild und der Flagge der ADAC Sportschifffahrt und am Stützpunktstander in der Hafenbeschreibung im ADAC Marinaführer.

Weitere Details zu den Vorteilspartnern der ADAC Sportschifffahrt sind nachzulesen unter: www.adac.de/vorteilspartner.

Gleicher Schnitt – Neuer Look


Ich, so ca.1985

Kennt jemand noch diese schöne Kinowerbung aus den 80ern? Die war neben Langneses „Like Ice in the Sunshine“ und „Bacardi Feeling“ eigentlich Standard im Kino. Dann ging das Licht an und es wurde Eis verkauft. Später ging dann nur noch das Licht An und Aus, was ich nie ganz begriffen habe. War wohl gesetzlich so vorgeschrieben um die Werbung vom Film zu trennen? Heute hat sich nun auch das erledigt. Aber meine Erinnerung an das Motto: Gleicher Schnitt- Neuer Look und das dann folgende Saxophonsolo aus der Papierwand stimmte jedenfalls noch, wie das Video beweist :-)

Zum Jahresende hatte ich bereits meinem Blog ein neues Design verpasst. Zum Jahresbeginn folgen jetzt noch ein paar neue Labels und Sortierungen, um auch für zukünftige Blogposts und Reisen vorbereitet zu sein. Die wichtigste Änderung betrifft jedoch das Entfernen sämtlicher Werbung aus meinem Blog. Ich könnte es sicher gut als Geschenk an meine Leser zu den 40.000 Zugriffen auf meinen Blog und 20.000 auf meine youtube Videos verkaufen, über die ich mich wirklich sehr, sehr freue!! Doch das würde nicht der Wahrheit entsprechen und Unehrlichkeit ist ja nicht so mein Ding. 

Man mag sich drüber streiten, aber ich bin selbst durchaus bereit mir etwas Werbung anzusehen (oder meist durch Wegklicken eher nicht anzusehen) wenn jemand damit entsprechend für seine Arbeit und Zeit entlohnt wird. Im Falle Google und youtube lohnt sich das aber nur für den Werbenden bzw. für Google. Es sind mit diesen Zugriffszahlen nur minimale Centbeträge zu erzielen, die eigentlich immer unter der festgesetzten Mindestauszahlungsumme bleiben. Damit erhält der Blogger am Ende nichts und der Lesende muss dafür die Anzeigen entweder ansehen oder wegklicken. Also Quatsch. Der Aufwand der Anmeldung als Werbeschaltender bei Google war dabei übrigens relativ hoch. Man sollte also wohl überhaupt erst damit beginnen wenn man monatliche Zugriffszahlen von über 100.000 Klicks erreicht. Oder es besser auch dann konsequenterweise lassen…wenn man andererseits die vielen Millionen Klicks auf so manche Katzenvideos bedenkt, bleibt Google wohl auch kaum etwas anderes übrig, als so zu verrechnen. 

An meiner Motivation wird sich daher auch nichts verändern, im Gegenteil. Beweisen doch die Anzahl der Zugriffe, die Aufrufe meiner Videos und die Kommentare das Interesse der Leser weitaus besser. Und noch einmal ein großes Dankeschön an meine Leser, denen ich hoffe auch in 2015 weiterhin interessante Beiträge liefern zu können.

Reihenuntersuchung Dieselpest: Über 80 % aller Tanks wiesen Verunreinigungen auf

Immer mehr Skipper haben die Pest an Bord, ohne es zu wissen. So lautet das Ergebnis einer europaweit erstmalig durchgeführten Reihenuntersuchung von Dieseltanks in Schiffen, die SeaHelp, der nautische Pannendienst in Verbindung mit dem renommierten Magazin Wassersport, den Geesthachter Spezialisten für Tankreinigung, der Firma MFT Mikrofiltertechnik und der kroatischen Olive Island Marina im Dezember 2014 in Dalmatien durchführte. An insgesamt zwei Tagen wurden die Tanks von 29 Schiffen inspiziert, 25 davon waren mit den sogenannten Dieselpest-Bakterien befallen. Bei 21 Schiffen war der Befall bereits so weit fortgeschritten, dass bei stärkerem Wellengang eine Blockade der Kraftstofffilter und damit ein Motorausfall als wahrscheinlich gilt. Welche Folgen es für das Schiff und die Besatzung nach sich ziehen kann, bei stürmischer See antriebslos auf die kroatische Felsküste zuzutreiben, mag man sich gar nicht ausmalen.

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Auch wenn die Untersuchung in der Marina Olive Island auf der Adriainsel Ugljan nicht den Anspruch der Vollständigkeit erhebt, gibt die Momentaufnahme doch einen eindeutigen Trend vor: In unzähligen Tanks lauert die Gefahr durch verunreinigten Diesel, ohne dass Eigner sie bemerken. Das Tückische daran: Wird man als Skipper von einer Schlechtwetterfront überrascht, die meist mit heftigem Wellengang einher geht, ist es aller Regel zu spät. Der Diesel schwappt im Tank umher und wirbelt die Gebilde der Dieselpest, eine schwarze, schlickähnliche Masse, die eigentlich am Tankboden ruht, auf. Sie wird dann durch die Kraftstoffpumpe angesaugt, doch spätestens im Dieselfilter endet ihre Reise durch das bordeigene Kraftstoffsystem und führt schlagartig ohne große Ankündigung dazu, dass die Filter verstopft sind. Damit kommt die Kraftstoffversorgung zum Erliegen, der Motor stirbt urplötzlich ab. Das Schiff treibt antrieb- und damit steuerlos in den Wellen oder der Fahrrinne. An eine Reparatur ist in dieser brenzligen Situation kaum zu denken. Ein Alptraum für jeden Skipper. Auch SeaHelp-Chef Wolfgang Dauser, Initiator der Untersuchung, kann nur bestätigen, dass hier nicht unnötig Panik geschürt wird: „Insbesondere in den ersten Monaten der Wassersportsaison, also nach der Auswinterung, häufen sich die Fälle, in denen Schiffe bei schwerem Wetter in Seenot geraten, weil der Motor plötzlich aussetzt.“ Früher hakte man solche Fälle unter der Rubrik „technisches Versagen“ ab, schleppte das Schiff in die nächste Werkstatt und man beließ es dabei, lediglich die verstopften Kraftstofffilter zu reinigen. War das Schiff wieder flott, hatte sich meist auch die See beruhigt und der Schlick der Dieselpest schlummerte wieder mehr oder weniger friedlich im Tank, bis zum nächsten Unwetter.

002

Durch Dieselpest verursachte Filterblockaden waren in 2014 Ursache für mehr als ein Drittel aller SeaHelp Einsätze.

Seit der SeaHelp-Anweisung an die Einsatzkräfte, bei jedem technischen Defekt eines mit Diesel betriebenen Schiffes zunächst möglichst die Kraftstofffilter zu kontrollieren, trat zutage, was kaum jemand vermutet hatte: Durch Dieselpest verursachte Filterblockaden waren verantwortlich für mehr als ein Drittel aller SeaHelp-Einsätze, bei denen ein Dieselaggregat seinen Dienst versagte. Die verliefen auch nicht immer glimpflich. Im Bereich der Adriainsel Mali Losinj versagte bei einem mit Ausflüglern besetzten Motorsegler plötzlich der Antrieb, weil die Kraftstofffilter verstopft waren. Das Schiff zerbarst im Sturm buchstäblich an der Felsküste, vier leicht verletzte Urlauber und eine schwer verletzte Urlauberin, die nur unter äußersten Mühen geborgen werden konnte, waren die Folge. Ähnliches berichtet auch Achim Burmester, Spezialist für die Tankreinigungen bei der MFT Mikrofiltertechnik GmbH: „Einem Skipper fiel mitten in der Fahrrinne der Motor aus, weil die festen Bestandteile der Dieselpest die Kraftstoffzufuhr blockierten. Als ein Schubkahn auf ihn zu kam, konnte er sich nur noch mit einem Sprung über Bord retten.“

Und Spiegel Online berichtete unlängst, dass für den Unfall der Fähre Wittdün auf der Ferieninsel Amrum, bei dem 30 Schulkinder verletzt wurden, ebenfalls verstopfte Kraftstofffilter ursächlich waren. Deshalb schätzen Experten bereits, dass die Dunkelziffer der Fälle, bei denen die Dieselpest ursächlich für Havarien mit teilweise schweren Folgen war, erheblich höher liegt als zunächst angenommen. Diese Einschätzung wird zusätzlich gestützt durch die Ergebnisse der Untersuchung in der Marina Olive Island vor Zadar. Diese Marina hat für all diejenigen Gäste, die dort über einen Dauerliegeplatz verfügen, eine Mitgliedschaft bei SeaHelp, dem nautischen Pannendienst abgeschlossen. Der entsprechende Mitgliedsbeitrag ist im Preis des Liegeplatzes enthalten und so verfügt SeaHelp über die Anschriften der jeweiligen Eigner. Ihnen wurde das Angebot einer kostenlosen Tankendoskopie durch die Firma MFT Mikrofiltertechnik unterbreitet und innerhalb einer Woche gestatteten 30 Skipper per unterschriebener Vollmacht dem Team, bestehend aus einem SeaHelp-Mitarbeiter, zwei Tankreinigern und einem Vertreter der Zeitschrift Wassersport sowie dem Hafenmeister der Olive Island Marina, in ihren Tanks einmal nach dem Rechten zu schauen.

Dieselpest

Das Ergebnis der Reihenuntersuchung ist ernüchternd: nur 4 von 29 getesteten Booten waren ohne Befall von Dieselpest.

Dazu entfernten sie den Tankgeber und führten durch die so entstandene Öffnung den mehr als zwei Meter langen Schlauch einer Endoskopiekamera in den Tank ein. Die Sonde am Ende des Schlauches lieferte Bilder vom Tankinneren auf einem kleinen Monitor. Was für den Laien kaum erkennbar war, lieferte Achim Burmester wertvolle Erkenntnisse: Bis auf vier Tanks war jedes der letztlich untersuchten 29 Schiffe mit der gefährlichen Dieselpest mehr oder weniger stark verseucht. 21 von ihnen hätten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei der nächsten Ausfahrt mit etwas stärkerem Seegang Probleme bekommen. Bei vier weiteren Schiffen war ansatzweise bereits eine Spur von Dieselpest erkennbar, auch hier empfehlen die Experten der MFT Filtertechnik eine vorsorgliche Reinigung, da sich der Zustand im Tank über die Wintermonate sicherlich noch verschlimmern wird. Nur vier Schiffe, allesamt Motoryachten, waren frei von jeglichem Befall. Um auf der sicheren Seite zu sein, entnahmen die Tankreiniger aus jedem Tank, der mit der Dieselpest befallen war, zusätzlich eine Kraftstoffprobe. Unabhängig davon wurden natürlich auch die jeweiligen Eigner über den teilweise mehr als Besorgnis erregenden Zustands des Kraftstoffs in ihren Tanks mit einem detaillierten Bericht informiert. Ihnen ist es selbstverständlich freigestellt, in eigener Regie für Abhilfe zu sorgen oder die Geesthachter Firma MFT Mikrofiltertechnik zu bitten, hier tätig zu werden. Achim Burmester: „Wenn sich zumindest zehn Skipper finden, die uns beauftragen, werden wir nochmals nach Dalmatien reisen und vor Ort die Tanks entsprechend reinigen. Dann halten sich auch die Kosten der Anfahrt für jeden Einzelnen in vertretbaren Grenzen.“ Ohne eine Reinigung und gründliche Desinfektion, darüber sind sich die Kraftstoffexperten einig, geht es tatsächlich nicht. Ist der Tank einmal mit der Dieselpest verseucht, hilft nur Abpumpen. Dann müssen die Tankwände wie auch das gesamte Kraftstoffsystem gründlich desinfiziert werden. Bei der Neubefüllung der Tanks sollte dann zusätzlich zum Diesel vorsorglich ein Additiv verwendet werden, das einen Neubefall verhindert. Achim Burmester bringt es auf den Punkt: „Hat man die Dieselpest im Tank, helfen keine Additive. Da hilft nur reinigen. Später kann man den Kraftstoff dann mit Additiven zusätzlich gegen Neubefall schützen.“ Ein Umstand, den viele Additivhersteller nur zu gern verschweigen und den Eignern das Blaue vom Himmel versprechen.

Die Ursache für die Dieselpest, die immer mehr Skipper heimsucht, ist letztendlich in der EU-Gesetzgebung verankert. Die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (EG, RL 2009/28/EG) schreibt den meisten Mitgliedsländern vor, derzeit bis zu 7 % Diesel aus nachwachsenden Rohstoffen dem fossilen Diesel beizumischen. Bis 2020 soll dieser Anteil auf 10 % für alle Mitgliedsländer ansteigen. Doch was für PKW und LKW mit hohem Dieseldurchsatz noch vertretbar ist, bringt für saisonal genutzte Fahrzeuge wie beispielsweise Schiffe erhebliche Probleme mit sich. Die Beimischung von Biodiesel begünstigt die Wasseraufnahme des Kraftstoffs und fördert dadurch maßgeblich das Wachstum der Mikroben im Tank, das schließlich in der Dieselpest endet. Nicht ohne Grund empfehlen führende Mineralölhersteller neuerdings, ihren Diesel möglichst in einem halben Jahr zu verbrauchen.

Eines steht fest: Das Problem mit dem Diesel, so auch die Ergebnisse der Untersuchung, ist gerade im Wassersport so präsent wie nie zuvor. Und mit einer künftigen Steigerung des Biodiesel-Anteils könnte es sich noch verschärfen. Langfristig hilft nur eines: Der Kraftstoff muss wieder skippertauglich werden. Einen Ansatz dazu liefert laut Aussager von SeaHelp das Hamburger Unternehmen Tool Fuel, das die Zeichen der Zeit erkannt hat und einen Dieselkraftstoff aus nachwachsenden Rohstoffen bereits auf den Markt gebracht hat, der den Anforderungen der Wassersportler gerecht wird.

„Live“ informieren kann man sich über die Ergebnisse der Untersuchung auf der boot in Halle 11, Stand E 21.

Auch die ADAC Sportschifffahrt präsentiert sich auf der boot in der Halle 14, Stand A 65. Interessenten können sich hier mit Revier- und Sachinformationen versorgen. Zudem gibt es Beratung zur Bootsregistrierung (IBS) sowie zum Chartern von Hausbooten, Segel- oder Motoryachten.

Clubmitglieder sparen beim Messeeintritt:
ADAC Mitglieder erhalten beim Vorverkauf bei den teilnehmenden ADAC Geschäftsstellen (Verkaufsstellen-boot-2015) oder im Online-Kartenverkauf die Eintrittskarten zum ermäßigten Preis von 14,- € (statt 20,-€) für Erwachsene und zum Preis von 6,- € für Kinder von 7 bis 12 Jahren einschließlich.
Die Online-Kartenbestellung können Sie direkt im Ticketshop der Messe Düsseldorf unter https://eshop.messe-duesseldorf.de/ADAC_2015  vornehmen.

Alle Eintrittskarten beinhalten die Fahrt zur Messe und zurück mit Bussen, Bahnen und Zügen innerhalb des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR).

Bereits ermäßigte Eintrittskarten für Schüler, Studenten, Senioren, Schwerbehinderte, Zwei-Tages- und Familienkarten sind ausschließlich im Online Vorverkauf und nicht im Vorverkauf über die ADAC Geschäftsstellen erhältlich.

An der Tageskasse der Messe sind die vergünstigten Eintrittskarten ebenfalls nicht erhältlich.

Öffnungszeiten
Die boot 2015 ist täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr auf dem Messegelände Düsseldorf geöffnet.

Unterwegs auf dem Meer. Ein Resümee in 11 Punkten.

Vor Methoni, der Südwest-Spitze des Peloponnes.

Anfang August waren es zehn Wochen, die ich auf dem Meer segelnd unterwegs war. In Slowenien Mitte Mai aufgebrochen, die italienische Ostküste hinuntergesegelt, hatte ich Brindisi hinter mir gelassen und in einem langen Schlag mit günstigem achterlichem Wind die Straße von Otranto durchsegelt. Was hat mich damals beschäftigt, 10 Wochen, nachdem ich aufgebrochen war? In meinem Zettelkasten fand ich folgenden Beitrag. Und weil vieles davon nicht nur nach 10 Wochen richtig war, sondern heute noch richtiger ist: Für das, was man Segeln, für das, was man die „Kunst zu Leben“ nennt: deshalb dieser Beitrag heute.

Ich weiß sehr wohl, dass ich gerade etwas lebe, wovon viele Menschen träumen, denn ich habe selbst lange Jahre davon geträumt, einmal längere Zeit auf dem Meer unterwegs zu sein, und sei es auch nur für sechs, sieben Wochen. Kurz alles hinter sich lassen.

Aber: Kann man das? Darf man das? Und wie ist das jetzt? 
Hier mein Resümee nach zehn Wochen Segelreise:

 
 
1. Der beste Satz über die Kunst zu leben?
 
„It’s difficult to keep things in balance.“
Stammt von Brian, 68, seit 12 Jahren die Sommer segelnd in Griechenland verbringend. Eigentlich auf die Frage, wie er es schaffe, seit ebenso langer Zeit mit drei Partnerinnen in regelmäßigen Wechsel zusammenzuleben. Und die kennen sich alle.

2. Das überflüssigste Verhalten an Bord?
 
Das Haar in der Suppe suchen. Und finden.
Kleinigkeiten zum Wichtigen erheben: Will sagen: die Bucht ist herrlich. Das Wasser so blau, blauer gehts nicht. Aber: Im Kaffee ist leider zu viel Milch. Es ist zu heiß. Es schaukelt zu sehr.

Ist das Glas halbvoll? Oder ist es halbleer? 

Es ist so einfach, das zu sehen, was fehlt. Statt dem, was man bereits HAT. Was bereits da ist.
So viel einfacher, das Negative zu sehen. Und sich genau auf dies Negative zu fokussieren. Genau dies Negative im Alltag überhand nehmen zu lassen. 
Es ist eine unendlich schwierigere Übung: trotz negativer Dinge, Ängsten und realen Sorgen zum Trotz einen glücklichen Moment zu leben.
 
 
3. Drei Dinge, ohne die es plötzlich gar nicht mehr geht?
Es sind plötzlich sehr, sehr einfache Dinge:


 


 


Auflösung: Wasser, mein Hut und das Ipad.

 
 
 
4. Drei Dinge, die so überflüssig sind, dass ich 10 Wochen nicht daran gedacht habe?
Fernsehen.
Shopping-Center.
Der spezielle Bojen-Bootshaken von AWN.
 
 
4. Der meistgehörte Satz an Bord?
 
„Ooooch neeee.“
 
Immer dann, wenn:
– ein Knoten nicht aufgeht.
– das Lebensmittelschapp klemmt und ich nicht an die Spaghetti komme, während das Wasser kocht.
– eine Schraube, die aufgehen soll, frisst.
– eine Schot partout nicht durch die Öse will.
– Aceto und Öl von den Tomaten mit Mozzarella im Seegang über die beige Hose kleckern.
– der Kühlschrank vergessen wurde anzuschalten und Käse, Butter Laufen lernen.
– der Wind einschläft eine Minute, nachdem ich fünf Minuten mit Segelsetzen und -trimmen beschäftigt war.
– die Tunfischdose mit Öl ganz unten im Lebensmittelschapp ausgelaufen ist.
– ich über den dunklen Fleck auf dem Salonpolster grüble – und dann die nässend-gärenden Überreste der Tomate in meinem Rucksack finde, die ich vom Einkauf vor fünf Wochen dort vergaß.
– der 13. Angelhacken plötzlich futsch ist, weil ich auf 10 Meter Wassertiefe vor der Wende vergaß, die 30 Meter lange Schleppangel einzuholen.
– der Schäkel jetzt dringend zugehen muss, der sich aber unter Zug natürlich nicht schließen lässt.
– die Fockschot sich in der Wende zum 23. Mal unter dem Bootshaken verklemmt.
– sich alle meine Gläser quer durchs Boot auf den Boden ergießen und in Trümmer gehen, weil ich nach 8 Stunden „raumschots“ plötzlich auf „hoch am Wind“ gehen musste und das Gläserschapp nicht schloss.
– die Ankerwinsch plötzlich ächzend nicht mehr will.
– die Bugfenster-Dichtung sich eigentümlicherweise statt mit dem Boot mit der Fensterscheibe dauerhaft verklebt.
– die Milch, die auf dem Gasherd viel zu schnell heiß wird und überkocht.
– ich beim Übergeben der Festmacher im Hafen einen weiteren Festmacher in der braunen Hafenbrühe versenke.
Die Liste der „Och-Nee’s“ ist ohne Ende. Sie wird täglich weitergeführt.
 
 5. Das empörendste Verhalten bei Anderen?

Rücksichtslos, ahnungslos und unseemännisch ankern.
Schwätzer, die einen in die Irre schicken.

6. Das empörendste Verhalten bei mir?
Mich zuviel über solche Leute ärgern.
 
 
7. Drei Dinge, denen ich am meisten dankbar sind und auf die ich vertraue?
 

 

 

 
 

8. Die beste Begegnung? Mit wem würde ich gerne mal ein, zwei lange Abende verbringen?
 

             In den Straßen von Levkada, dem Hauptort auf Lefkas.

 
Mit Dieter von METRONIX Yachtelektronik in Lefkas.
 
Die Suche nach einem defekten kleinen Messinglager, das meinen Autopiloten lahmlegte, stiftete in Lefkas folgende Begegnungen, und ich möchte in meinem Leben keine davon missen:
 
– mit Roula vom NAUTILUS-Shop: hat mir rappszapps neue Kugellager für die ebenfalls defekte Ankerwinsch aus Athen organisiert.
– mit Robert vom Marina-Shop in Lefkas. Selber Segler, Niederländer, vor vielen Jahren in Lefkas hängengeblieben, Griechin geheiratet, heute der größte Laden im Hafen. Acht Angestellte, die rund um die Uhr Boote reparieren. Von ihm lerne die kluge Einsicht, dass Hersteller wie RAYMARINE oder JABSCO zwar keineswegs die besten Produkte bauen; aber deswegen unverzichtbar sind, weil man deren Ersatzteile auch noch im letzten Erdenwinkel bekommt.
– Andreas vom Sailland. Ein stiller, kluger Mann, der mir drei Mal weitergeholfen hat. Organisiert mir zuletzt eine neue Isolierung für meine Kühlschrank-Zuleitung und nimmt dann 2 € von mir. Und schickt mich wegen der Messingbuchse zu Dieter.
– Dieter: Österreicher. Elektronik-Ingenieur und Tüftler. War mit 43 verantwortlich für ca. 80 Service-Techniker einer deutschen Firma. Gefeuert. Dann 12 Jahre Segeln gegangen. Wo er überall war: das sagt er nicht. In Lefkas hängengeblieben. Vor drei Jahren einen Yacht-Elektronik-Laden in Lefkas übernommen. Heute glücklich. Aber mit Wehmut in der Stimme, wenn er über seine Jahre auf dem Meer erzählt. Dieter HAT die Messingbuchse rumliegen. Aber die dreiviertel Stunde vorher: die wir über das Leben quatschten: die war das Wertvolle.

9. Was habe ich beim Segeln fürs Leben gelernt?
 
Schauen. Erst mal schauen.
Damit ich nie vergesse:
Egal, ob man in eine Bucht einläuft.
Über die defekte Ankerwinsch nachdenkt.
Oder den kaputten Autopiloten.
Einen Ankerplatz sucht.
Oder einen Menschen zum ersten Mal sieht: Auf den eigenen Blick vertrauen. Erst dann: machen.
 

10. Die stärkste Erfahrung, die ich nach 10 Wochen an Andere unbedingt weitergeben will?
 
Lebe Deinen Traum.
Unbedingt. Unbedingt. Unbedingt.
Was immer es ist.
Finde den richtigen Zeitpunkt dafür.
 
Noch Tage vor meiner Abreise habe ich mich gefragt: Darf ich das? Kann ich das? Einfach losziehen? Ich habe Jahre damit verbracht, darüber nachzudenken, ob es richtig ist, meiner Neigung zum Segeln, meinem Segeltraum zu folgen. Und auf eine längere Fahrt zu gehen. Um jede Huk, die auf meinem Weg liegt und um die ich herumschauen wollte, einmal herumschauen. Und entdecken: was dahinter ist liegt.
 
Vertrauen Sie Ihren Traum. Ihn zu verwirklichen, gibt ungeheuer viel Kraft. Ich hätte es nicht gedacht.
 

11. Und was lernt man auf einer längeren Reise fürs Leben?
Wer lossegelt und sich auf eine längere Reise, zumal auf dem Meer, einlässt: der weiß nicht, was ihn erwartet.
Was wiederfährt einem?
Was ist da draußen zu lernen?
Wird man ein anderer? Ein besserer? Was ändert sich?

In den langen Jahren, in denen ich meinen Segeltraum träumte, habe ich mich das gefragt. In diesen Jahren habe ich immer wieder Charles Darwin’s REISE MIT DER BEAGLE gelesen und als Hörbuch gehört, es begleitete mich als Urahn eines Buches von einer Seereise, als staunenswertes Abenteuerbuch voller Naturbeobachtungen. Und dies nicht nur deshalb, weil Darwin es Jahre nach seiner legendären Reise als jugendlicher Seekadett und Wissenschafts-Novize veröffentliche. Von dieser fünfjährigen Reise um Südamerika herum und zu den Galapagos-Inseln brachte Darwin seine Evolutionstheorie mit. Daneben 368 Seiten zoologische und 1.383 Seiten geologische Beobachtungen. 1.529 in Spiritus konservierte Arten. 3.907 Häute, Felle, Knochen, Pflanzen. Und 770 Seiten Reisetagebuch. Und schöner und treffender, wie diese Seiten enden, kann man es nicht sagen, was eine solche Reise bringt:

 
„… unbedingt sein Glück zu versuchen und auf Reisen zu gehen, wenn möglich über Land, ansonsten: lange zu bleiben. Er kann versichert sein, dass er – allenfalls in seltenen Fällen – keinen derartigen Schwierigkeiten oder Gefahren begegnen wird, wie er sie am Beginn vorraussieht.

Unter einem moralischen Gesichtspunkt sollte eine solche Reise ihn 
– gutwillige Geduld lehren, 
– Freiheit von Selbstsucht, 
– die Gewohnheit, für sich selbst zu handeln, 
– und aus jedem Geschehnis das Beste zu machen, 
kurzum: er sollte die charakteristischen Eigenschaften des Seemanns besitzen. 
 
Reisen sollte ihn auch Mißtrauen lehren, aber gleichzeitig wird er entdecken: wieviele wahrhaft gutherzige Menschen es gibt, mit denen er nie zuvor Kontakt hatte und auch nie mehr wieder haben wird, und die dennoch bereit sind, ihm die uneigennützigste Hilfe zu gewähren.“
 
                                                                                                         Charles Darwin, 
                                                                                                         Die Fahrt mit der Beagle, 
                                                                                                         letztes Kapitel.
                                                                                                         

 

 

Trailer zur Show The Sailing Bassman – "Segeln in den Schären" –

Und hier ist er nun. Der Videotrailer zur Show…

Der Reiz des Einhandsegelns

War dir denn nie langweilig? Das wäre mir zu einsam! Die nach der Reise üblichen Fragen und Kommentare. Merkwürdig, aber während meines Törns habe ich darüber eigentlich nie viel nachgedacht. Gut, der Rückweg zog sich und als ich mehrere Tage in kaltem und nassem Wetter festlag, wurde mir schon manchmal einsam ums Herz. Aber sonst? Ständig neue Ziele und Eindrücke, täglich neue Pläne und immer alle Hände voll zu tun. Da hat man andere Dinge im Kopf als Langeweile und Einsamkeit. 

Im Gegenteil, jetzt mit einigen Wochen Abstand werden mir die Reize des Einhandsegelns erst richtig bewusst.

1) Tagesablauf nach Lust und Laune. Früh aufstehen, früh ins Bett oder andersherum. Wie es mir gerade passt. Keiner wartet auf mich oder mault wenn der Segeltag zu lang wird.
2) Zwölf Stunden auf dem Wasser oder einfach faul im Hafen bleiben. Spontane Entscheidung ohne Abstimmung mit der Crew.
3) Man ist nicht verantwortlich für das Wohlbefinden der sich einem als Skipper anvertrauenden Crew.
4) Einkaufen und Kochen ohne Diskussionen.
5) Wenn etwas kaputtgeht ist man selber Schuld und verfolgt nicht ständig andere mit Augen und Ohren.
6) Seekrankheit ist (bei mir zum Glück) kein Thema.

Durch diese Punkte gerät man in einen fast meditativen Zustand. Jeder Gedanke wird zu Ende gedacht, jeder Tagtraum ausgeträumt, wenn nicht gerade Wind und Welle die volle Aufmerksamkeit erfordern. Es ist als würde ein Teil des Gehirns ausgeschaltet bleiben. Es müssen keine Antworten formuliert werden auf  Fragen wie: Dauert es noch lange? Wo wollen wir denn heute noch hin?

Ja, Kommunikation kann durchaus auch sehr anstrengend sein.

Dazu einmal diese beiden Punkte: 
– Kommunikation findet immer in der inneren Erwartungshaltung statt, dass all das, was das Gesprächsgegenüber spricht, mit dem übereinstimmt, was wir nonverbal, also über den sprachlichen Inhalt hinaus, wahrnehmen. Soll heissen: Wenn der Segelpartner zitternd sagt: „Mir ist nicht kalt, segel gerne noch 3 Stunden weiter“ werden wir misstrauisch :-)
– Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang auch das: http://www.vier-ohren-modell.de/
Hier wird sehr schön deutlich wie die Frage: „Wie lange segeln wir heute noch?“ zu mehreren Interpretationen  führen kann (Habe ich selbst so erlebt).

Aber es gibt da eine Sache am Einhandsegeln, die mir wohl am Wertvollsten war. Und zwar die langen Abende nach einem Segeltag. Man hat gegessen, sich etwas ausgeruht. Es ist gegen sechs oder sieben Uhr. Hier im Norden dehnen sich die Tage,denn es wird kaum und sehr spät dunkel. Lesen, Schwimmen, Paddeln, Musikhören, durch die Natur laufen oder einfach nur träumend herumsitzen. Nie habe ich meine viele Zeit so deutlich gespürt, wie in diesen Augenblicken. Endlos dehnten sich die Stunden, und ich genoss jede Sekunde davon; ohne eine Spur von Langeweile! Zeit, Zeit, Zeit! Wie habe ich diese vor der Reise  vermisst…irgendwann krabbelt man dann, eher träge als müde, in die Koje um sofort wegzudämmern. In Vorfreude auf den nächsten Tag. 

Ich denke diese Momente kann man wohl nur alleine so intensiv erleben.

10 Roadmovies einer Reise mit dem Auto durch die Südstaaten der USA

#1 Atlanta

#2 Savannah

#3 Albany

#4 Pensacola & Houma

#5 New Orleans

#6 Mississippi Delta

#7 Memphis Part One

#8 Memphis Part Two

#9 Nashville

#10 Lynchburg

Schweden – Reisetipps für Segler

Basierend auf den Erfahrungen meines langen Segelsommers in 2014 habe ich hier einmal ein paar Tipps zum Segeln in Schweden in alphabetischer Reihenfolge zusammengestellt. Ich könnte und werde diese wohl noch ständig erweiteren, doch auf meiner Festplatte nützen sie niemanden etwas…also erst einmal ab ins Netz damit. Ich hoffe es hilft dem einen oder anderen bei der Reisevorbereitung. Anregungen und Fragen sind stets willkommen!

Dinghi: In den Ankerbuchten beinahe ein Muss, sollte man es in Schweden auf jeden Fall dabei haben. Den Außenborder habe ich nicht gebraucht, die Distanzen sind dann doch meistens eher gering.



Duschen: Meist wurden hier vom Automaten 5 Kronen Stücke verlangt, teils gab es aber auch keine Automaten und das Duschen waren frei. Bis auf ganz wenige Ausnahmen (meist die teuren Großstadthäfen) immer sauber. 


 
Einkaufen: Es gibt fast überall gut sortierte Supermärkte die oft bis 22:00h geöffnet sind. In größeren Städten gibt es in Schweden auch Lidl-Filialen, in denen der Großeinkauf sehr viel günstiger ist als in den schwedischen Geschäften. Es gibt viele gut sortierte Filialen der ICA Kette. Das Preisniveau entspricht unserem EDEKA, die Qualität aber auch.



Fahrradverleih: Von sehr günstig bis sehr teuer; von privat bis professionell ist alles vorhanden.

Hafengebühr: Im Gegensatz zu Dänemark gibt es fast überall noch Hafenmeister. Hier muss man bei späterer Ankunft dann andere Lieger nach dem Code für die Sanitäranlagen fragen, oder die oft angegebene Telefonnummer des Hafenmeisters anrufen. Die Hafengebühren bewegen sich im Rahmen von €15-30.- und sind in der Hochsaison oft  höher als davor oder danach. In der Vor- und Nachsaison ist mancher Hafen zwar geöffnet, aber es ist oft alles verschlossen und niemand ist zu sehen. Dort war es dann auch nicht möglich eine Gebühr zu bezahlen. 



Hafenführer: Neben den teils  auf dem Markt vorhandenen recht guten Hafenführern (für Buchten und Schärenplätze unverzichtbar) in Deutsch und Englisch gibt es noch die Website/App
http://www.gasthamnsguiden.se/
Die gedruckte Version liegt in vielen Häfen aus. Sehr informativ und vor allem mit aktuellen Kontaktdaten.


Internet: Es gibt vor Ort in den Supermärkten sehr günstige PrePaid Internetkarten mit großem Datenvolumen. Beispiel: 10GB für €19,90.- Ich würde diese immer vor Ort kaufen. Nach Freischaltung der mitgekauften SIM Card, kann man diese dann überall nach Bedarf wieder aufladen lassen. Es gibt fast überall einen guten Empfang mit schnellem Internet, selbst auf den kleinsten Inseln.

Kreditkarten: Auch bei Kreditkartenzahlungen wird an Automaten (z.B.: Tankstelle) und oft auch an Kassen die PIN Nummer verlangt. Da das in Deutschland unüblich ist, sollte man sich vor Abreise noch einmal die PIN ins Gedächtnis rufen.


 
Liegeplätze: Meistens findet man Heckbojen. In Kombination mit einem Bojenhaken sind diese enorm praktisch und es können sich auch zwei Boote eine Boje teilen. Häufig sind auch Boxen mit schwimmenden Auslegern, die Fender tief genug hängen! Nur in den Großstadthäfen findet man Mooringleinen und hin und wieder legt man auch längsseits an. In den ganz kleinen Schärenhäfen legt man mit Heckanker am Steg an. Diese Methode wird auch oft benutzt um sich noch in feie Lücken, vorwiegend am Stegkopf zu legen. Nicht gesehen habe ich die im Mittelmeer übliche Art  mit vor Buganker mit dem Heck an den Steg zu gehen. Das ist auch nicht zu empfehlen, da der felsige Grund oft schnell ansteigt und man sich so das Ruder beschädigen würde. Auch Päckchenbildung ist eher selten, da man statt längsseits zu liegen, eben mit Heckanker den Platz besser ausnutzt.



Mücken: Mit Einbruch der Dunkelheit tauchen sie überall auf. Selten in großen Schwärmen, aber doch immer reichlich. Die Stiche der recht kleinen Mücken jucken recht stark. Empfehlung: Mückennetze für alle Luken plus Mückensprays.



Sauna: In vielen Häfen vorhanden, aber selten inklusive. Meistens recht teuer bei Einzelnutzung, da oft die ganze Sauna stundenweise vermietet wird. Ich konnte aber teils spät, wenn alle Gäste verschwunden waren, noch gut mit der Restwärme saunieren. 



Seekarten: Die benötigten Kartensätze sind vor Ort häufig ausverkauft. Daher besser vorher besorgen um nicht teure Einzelblätter erwerben zu müssen. Für die Schärengebiete hatte ich mir die aktuellsten Karten besorgt, für nur schnell durchsegelte Gebiete kam ich mit gebrauchten Karten ebenfalls sehr gut zurecht. In Verbindung mit meinem Tablet samt Software von Navionics hatte ich stets alles im Griff. 



Sonnenschutz: In den Sommermonaten scheint die Sonne oft rund um die Uhr. Ich habe mich konsequent mit Faktor 30 eingecremt und bin damit gut zurechtgekommen. Auch Kopfbedeckungen sind sehr wichtig. Selten habe ich mir ein Bimini gewünscht, da hat die Sonne am Mittelmeer dann doch mehr Kraft. Wichtig ist auch eine gute polarisierte Sonnenbrille.



Sprache: Lassen Sie den Sprachführer im Regal. Fast jeder spricht in Schweden sehr gutes Englisch. Einzige Ausnahme: Der auf Englisch vorgelesene Wetterbericht…

Strom: Die Spannung ist mit 220V wie in Deutschland und für die Steckdosen benötigt man keinen Adapter. In den Häfen findet man fast immer den bekannten blauen 3-poligen Anschluss, seltener auch einfach Schukosteckdosen. Manchmal können die Wege jedoch weit sein, also genügend Kabelmeter einpacken. In der Hochsaison hilft ein Y-Adapter um Anschluss zu finden.



Tankstellen: Aufgrund der großen Motorbootdichte in Schweden gibt es recht viele Bootstankstellen. Es lohnt aber der Weg zu den wesentlich günstigeren Straßentankstellen. Siehe Hafenführer.

Tiden: Auch in den Gewässern der Ostsee sind die Gezeiten zu bemerken. Wasserstände und Strömungen werden davon beeinflusst. Dazu kommen dann noch Wasserstandsveränderungen durch Windsituationen. Fazit: Die Angaben in der Seekarte sollten gerade in flachen Gewässern mit denen des Echolots verglichen werden um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Toiletten: Nur in den kleineren Schärenhäfen häufig Plumpsklos mit Deckel, die aber nicht so schlimm waren wie befürchtet. Auf jeden Fall besser als die bekannten Dixi-Klos.  



Waschen: In den Hafengebühren ist recht oft die Benutzung von Waschmaschine und Trockner enthalten. Teilweise gibt es jedoch auch Bezahlautomaten. 

Wasser: Eigentlich überall gut zu bekommen. In den Schärengebieten wurde es aber manchmal schwierig und eine regelrechte Jagd nach dem Wasser setzte ein. Es gibt dann auch teils hohe Literpreise, die zu entrichten sind. Faustregel: Den Tank immer randvoll auffüllen, wenn es irgendwo geht und faltbare Kanister für Trinkwasser einpacken.



Wetterbericht: Über Internet. Bewährt hat sich für mich
http://www.smhi.se/en/weather/sweden-weather/sea-weather/sjovader_tabell_en.htm
dieser Bericht wird auch zweimal am Tag über UKW ausgestrahlt, nach Ankündigung auf Kanal 16.



WLAN: Ist in allen größeren Häfen Standard, jedoch nicht immer sehr schnell.

Zecken: Südschweden gilt als Zeckenwarngebiet. Ich habe mir in der Apotheke eine Zange zur Entfernung besorgt. Dort wurde mir aber gesagt, das die Apothekerin plus ihre Bekannten noch nie einen Zeckenbiss hatten und die Situation wohl nicht so dramatisch wäre. Mich hat dort auch nichts gebissen, aber barfuss durchs hohe Gras würde ich auch nicht laufen wollen. Bedingt durch den meist felsigen Untergrund passiert das auch eher selten. Ich denke, es geht mehr um die echten Wälder in Südschweden.


Logbuch – Mittwoch, den 14. Januar 2015

Standort: Hamburg-Schnelsen, 4.ter Stock, Regen und Sturmböen

Der letzte Abschnitt des Logbuches meiner Ostseereise 2014 fehlte noch. Ich bin nach meiner Ankunft in Kiel und den Vorbereitungen auf meinen Vortrag bzw. der USA Reise einfach nicht mehr dazu gekommen. Daher nun der letzte Teil der Reise zur Vervollständigung für den interessierten Leser.

Von Svendborg ging es nach Abflauen des Sturms hart am Wind nach Avernakø. Im Hafenführer wurde eine neue Hafenmole mit Anlegemöglichkeit erwähnt, hier wurde es aber so flach, das ich (zum Glück gegen den Wind) sanft auf Grund kam. Kurz danach, und vom Wind wieder freigeblasen, legte ich dann einsam zwischen den Pfählen an und meldete mich beim Automaten für die Hafengebühr.

Avernakø am Rande der dänischen Südsee sollte mein letzter Absprunghafen in Richtung Festland werden. Doch auch hier wurde ich wieder eingeweht und der erste Versuch der Überfahrt scheiterte (siehe   ). Es gab auf der Insel um diese Jahreszeit nichts mehr zu unternehmen. Strandspaziergänge und die kostenlose warme Dusche waren meine Attraktionen. Später fuhr ich dann mit der Fähre ins halloweengeschmückte Faaborg, um dort für einige Stunden Abwechslung zu suchen. 

 Endlich passte das Wetter und ein wunderbarer Segeltag (täusche ich mich, oder wird in allen Berichten der letzte Segeltag immer als der Schönste dargestellt?) brachte mich in die Schlei, und weil es gerade so gut passte, bis in den Stadthafen von Kappeln. Auf etwas Action vorbereitet, war ich um so überraschter das keinerlei Querstrom herrschte. So, nun hatte ich wieder deutschen Boden unter den Füßen. Ein merkwürdiges Gefühl nach all den Tagen in Schweden und Dänemark. Interessant auch wie sich die Wahrnehmung von Entfernungen verändert, wenn man so lange unterwegs ist. Ich genoss den Abend und wäre gerne noch etwas länger in der Schlei geblieben, aber der Wetterbericht mahnte schon wieder zum Aufbruch in Richtung Kiel am nächsten Tage.

Kurz vor Maasholm traf ich dann meinem Kumpel Mike von klassisch-am-wind bei einem Skippertraining auf dem Folkeboot. Der Lehrling schaute recht ehrfürchtig drein, wie mein Boot so mit Autopilot und mir vorne am Mast dahinglitt. Wieder einmal die Saat für einen Traum gelegt.

Der Weg nach Kiel zog sich unspektakulär in die Länge und ich fuhr nur bis Laboe; hatte ich meine offizielle Rückkehr in Kiel-Düsternbrook doch erst für den übernächsten Tag vorhergesagt. Das Wetter wurde dann auch noch einmal wirklich mies, und ich war froh schon rechtzeitig „vor Ort“ zu sein. Aus Langeweile bin ich dann noch die kurze Meile bis Schilksee gefahren, nur um dort in der Hafeneinfahrt mit üblem Schwell zu kämpfen. Das ging alles grade mal so gut….ich sag es ja immer wieder, kurz vor der Ankunft muss man ganz besonders aufpassen.

Der letzte Tag meiner Reise brachte Sonne und Flaute, so das ich unter Diesel fahren musste. Nicht wie in meinen Träumen, aber auch OK. Wurde ich doch im Hafen von Frau, Familie und Freunden herzlichst empfangen und gefeiert. Nun musste nur noch das Boot aus dem Wasser. Dazu fuhr ich in den Nord-Ostsee-Kanal bis zur Rader Insel und verbrachte noch eine letzte Nacht an Bord. Morgens dann Mastlegen, Diesel einwintern und auskranen; das jährliche Gerödel. Und ehe ich mich versah war das Boot leergeräumt und ich stand mit meinen Klamotten vor der Tür, aus der ich 6 Monate vorher alles herausgeschleppt hatte. Schluss, Ende, Aus…unwiderbringlich, bis zum nächsten Mal!