Kategorie: News & Blogs

Film Streaming im segel-filme Shop

Ab sofort können eingeloggte Kunden vom Kundenbereich aus ihre gekauften Filme zusätzlich zum Download auch unbegrenzt auf das Gerät ihrer Wahl streamen. Unser „segel-filme Online Kiosk“ bietet damit browserbasiert einen Funktionsumfang der teilweise sogar über das Angebot der anderen „streamenden Online Kioske“ hinaus geht ;-) Gleichzeitig haben wir den Shop auch in die Mobilansicht, d. h. auf das Smartphone integriert. Die Mobilansicht haben wir dabei nochmals gründlich und umfassend überarbeitet.

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Ihr müsst euch im Shop einfach im Kundenbereich einloggen und  „Meine Downloadartikel“ anwählen. Dort findet ihr eure gekauften Filme und durch einen Klick auf den „Direkt Ansehen“ Link startet der jeweilige Film auf dem Gerät eurer Wahl. Wer möchte, kann also auf den Download oder das lästige Archivieren der Filmdownloads verzichten. Wir archivieren sie für euch.

Wichtig, aus urheberrechtlichen Gründen können wir diese Funktion für Käufe als Gast leider nicht zur Verfügung stellen.

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Von der Idee bis zur Produktion – Wie ein Album entsteht

Eines ist mal klar: Im Sommer hätte ich dafür nicht die Ruhe gehabt. Die Vorproduktionen für die 15 Titel die ich auf meiner Reise geschrieben habe und nun produzieren möchte sind fertiggestellt. So gesehen sind Jahreszeiten auch wieder ganz praktisch. Bei dem Wetter kann man sich wunderbar vor dem Rechner verkriechen und Fleissarbeit leisten. Jeder der schon einmal einen Song geschrieben und im Studio komplett aufgenommen hat, weiss wovon ich rede. Für alle anderen möchte ich hier einmal den übliche Ablauf schildern, auch um zu verdeutlichen wie viel Arbeit und Aufwand hinter jeder Musikproduktion steckt. Kann ein Autor, Maler, Bildhauer seine Ideen oft selbst verwirklichen und vollenden, ist man in der Musik meist auf andere Musiker angewiesen, da man einfach nicht alle Instrumente selber spielen kann. Auch benötigen andere Schaffende oft nur ein überschaubares Umfeld für ihre Arbeit. Eine gute Musikproduktion verlangt jedoch den Einsatz von einer Menge Technik in speziellen Räumlichkeiten um konkurrenzfähig zu sein und auch um einen selbst zufriedenzustellen.

Doch beginnen wir mal von Anfang an. Zunächst kommt ja die Idee für einen Song. Ich habe schon in einigen Postings die Frage gelesen, wie man denn üblicherweise anfängt. Kommt zuerst die Musik und dann der Text, erst die Melodie und dann die Akkorde? Die Antwort ist ganz einfach: Alles ist möglich.

Teilweise war eine Textzeile, die mir im Kopf rumschwirrte, der Anfang. Teilweise ein paar Akkorde auf dem Keyboard oder der Gitarre, aus denen dann mehr wurde. Teilweise eine Melodie meist schon verbunden mit ein paar Worten. Manchmal war auch schon der halbe Song im Traum entstanden und ich musste mich morgens beeilen, ihn so schnell wie möglich festzuhalten. Ein Titel entstand durch einen neuen Bass, auf dem ich etwas rumprobiert hatte. Kurz gesagt: Egal in welcher Reihenfolge, man muss immer aufmerksam in sich hineinhören und bereit sein alle Ideen sofort aufzuschreiben oder als VoiceNote aufzunehmen.In Nashville habe ich dafür einmal dieses Songwriters Journal gefunden. So ist es aufgeteilt, teils schon sehr detailliert, aber auf jeden Fall perfekt geeignet um Ideen sehr schnell festzuhalten.




Damit hat man dann die Basis, den Ursprung des Songs geschaffen. Nun muss daraus ein kompletter Song mit (je nach Genre) Intro, Versen, Chorus, Mittelteil und Outro werden. Dazu kommt dann noch der Text. Das Ganze ist ein meist längerer Prozess, denn man hat selten alle guten Ideen auf einmal. Hier hat es sich für mich bewährt zunächst einmal eine grobe Demoversion des Titels zu erstellen. Also einen Groove zu erstellen, die Harmonien mit den genretypischen Instrumenten einzuspielen und eine Gesangsspur aufzunehmen. Man sollte locker und zügig vorwärtskommen und sich nicht zu früh in Details verbeissen, andererseits lohnt sich dabei nicht allzu schlampig vorzugehen, den interessanterweise gewöhnt man sich sehr schnell an die ersten Instrumentenspuren und mag diese später nicht mehr missen.Gerade in den Arbeitspausen oder auch in den Nächten kommen häufig mehr Ideen, als wenn man probiert diese auf Krampf zu erzwingen. Sollte es also einmal haken, kann es von Vorteil sein einfach ganz andere Dinge zu tun. Dann kommen einem die fehlenden Teile oft von alleine in den Kopf. 

Die Demoproduktion kann man mittlerweile eigentlich an jedem Rechner mit Audiointerface und Sequencersoftware (Cubase, Logic etc. machen). Die Einsteigersoftware der Firmen reicht für 16 Audiospuren auch meistens aus, und mehr benötigt man auch meistens nicht. Alternativ kann man natürlich auch Multitrackrecorder diverser Hersteller benutzen. Wichtig ist es aber jetzt schon, das man mit Einzelspuren für Drums, Bass, Harmonie, Soloinstrumenten und für den Gesang arbeitet, zu diesem Zeitpunkt auch gerne (da wo es geht) noch als MIDI Daten (die sind nämlich in jedem Sequencer sehr einfach und umfangreich zu bearbeiten). Denn bevor man sich zu viel Mühe beim Einspielen von „echten“ Audiospuren macht muss zunächst die Tonart des Songs festgelegt werden. Nicht jeder Sänger kann in jeder Tonart singen, und selbst ein Halbton Unterschied kann die Stimme positiv oder negativ färben. Man kann sich also mit dem geplanten Sänger (falls man es nicht selber ist) gar nicht früh genug zusammensetzen.  


Daher muss man zu diesem Zeitpunkt dann auch den Songtext möglichst weit fertigstellen. Das kann machmal ganz schnell gehen, aber auch richtig fies lange dauern. Denn es muss ja meist eine Story in wenigen Worten erzählt werden, die sich dann oft auch noch reimen sollen. Und das Ganze soll auch noch grooven und nicht nach Kindergedicht oder Geburtstagsreimen klingen. Da kann man manchmal wirklich Stunden an nur einer Textzeile sitzen. Ich habe mir mittlerweile angewöhnt lieber gleich viel zu viele Zeilen zu schreiben (auch erstmal vollkommen wahllos und ohne Struktur) um nachher aus dem ganzen Geschreibsel die besten Teile rauszusuchen. Das funktioniert oft besser als stundenlang nach dem EINEN Reim zu suchen. Der Einsatz von Reimlexika wird hier auch häufig empfohlen. Das ist für mich aber eher die letzte Notlösung, da man dann eher die ganze Story um die Reime herumbaut. Das hört man leider sehr häufig in schlechten Raptexten oder deutschem Schlager. Naja, auch ne Kunst für sich…

Ein Song ist für mich wie ein kleines Kind, das man zu Hause großzieht. Steht nun aber die grobe Songstruktur und der Text, dann muss der Titel erwachsen werden und kommt in die Pubertät. Sprich, er muss Kontakt zu anderen Musikern bekommen um mit ihnen zu wachsen und um einen eigenen Charakter zu bekommen. Übrigens gibt es auch hier gute und schlechte Einflüsse, so das man etwas wählerisch sein sollte wem man sein Kind anvertraut. Wichtig ist es nun auf jeden Fall den endgültigen Sänger  auszuwählen und diesen auf die Demoproduktion singen zu lassen. Mit Glück passt alles, mit Pech muss man noch einmal in eine andere Tonart wechseln und einige Tracks neu aufnehmen. Oft merkt man aber bei den ersten Aufnahmen auch komische Stellen im Text, fehlende Atempausen, zu viele Worte, falsche Ausstrahlung usw. usw. usw. Die Auswahl des Sängers prägt den Song extrem und auch nicht jeder ist für jeden Song geeignet. Man kann einen Titel also auch ruhig einmal mit unterschiedlichen Sängern probieren, wenn man nicht zufrieden ist. Teilweise merkt man aber in dieser Phase auch, das die ganze Idee irgendwie nicht funktioniert. Dann ist das Kind leider einen frühen Tod gestorben oder man verwertet dessen Teile später in anderen Songs (hier wird die Analogie zu den Kindern etwas wackelig). Teilweise kann auch die Hilfe von anderen Musikern einen Titel wiederbeleben. Ein anderer Groove, andere Harmonien oder Instrumente und schon passt doch wieder alles. So kommt es dann, das manche Titel sehr schnell erwachsen werden, andere teilweise Jahre in der Schublade liegen und viel Pflege brauchen. 

Enorm hilfreich ist es auch, die Songs schon einmal mit Band live zu spielen. Hier passieren oft noch die wichtigsten Veränderungen und Anregungen und man merkt was funktioniert und was nicht, oder ob das Tempo passt. Und auch das Feedback des Publikums zeigt einem, ob sich die Mühe am Ende lohnt und motiviert ungemein. Wenn aber nun alles zusammenpasst, wird es Zeit die eingangs erwähnte Vorproduktion fertigzustellen. Nur wenige Bands können es sich leisten einfach mal so ins Studio zu gehen um dann zu sehen was am Ende dabei rauskommt. Wobei das eigentlich kein schlechter Ansatz ist wirklich gemeinsam Musik zu entwickeln, so wie im Film SoundCity von Dave Grohl.

Die Vorproduktion soll den aufzunehmenden Song nun schon so exakt wie möglich wiedergeben. Soll also möglichst alle Instrumente enthalten, den finalen Gesang in guter Qualität liefern, den passenden Groove und das endgültige Tempo haben. Also im Prinzip wie der fertige Song klingen, eben nur in schlechterer Qualität. Diese Vorproduktion geht nun an alle beteiligten Musiker als Vorlage für die Studioproduktion. Studiozeit ist teuer, und man hat in der Regel nicht viel Zeit um hier noch herumzuprobieren. Je fertiger alle Titel ist und je besser alle Beteiligten vorbereitet sind, umso so zügiger und besser wird dann auch die Produktion. Die Einzelspuren der Vorproduktion nimmt man dann nach Absprache mit ins Studio. So kann man sofort anhand der Vorproduktion anfangen aufzunehmen und alle Spuren nun in Studioqualität neu zu produzieren. Es müssen dabei nicht alle Musiker anwesend sein, denn die Vorproduktion reicht als Vorlage um jeden Titel einzuspielen. Das erspart Terminstress und hilft beim zügigen Arbeiten. Üblicherweise beginnt man mit Bass und Schlagzeug und fügt dann nach und nach die anderen Instrumente hinzu. Dann noch die Vocals und die Backgroundvocals. Dann je nach Zeit ein paar Extras, die einem bei der Arbeit noch einfallen. Also aufnehmen, aufnehmen, aufnehmen bis in der Spurplanung alle Kreuze gesetzt sind. 

Nach den Recordingsessions ist meistens erst einmal etwas Pause. Danach muss dann noch jeder Song gemischt werden und dann das Gesamtwerk ins Mastering. Auch das sind noch sehr zeit- und meistens kostenaufwendige Arbeitsschritte bis dann endlich das Endprodukt fertiggestellt ist. Ich habe und werde die ganze Produktion mit der Kamera begleiten und so die Songs von der Geburt auf der Reise bis zu ihrer Fertigstellung begleiten.

Gefährliche Kombi – Weltkarte und Charterkatalog

Was bleibt einem bei diesem Wetter denn auch anderes übrig als zu träumen? Vorhin habe ich sehr günstig eine Weltkarte erstanden und mir gefiel die naive Idee, dort mit einem Edding zu markieren wo ich bereits so war. Ich denke, das hat wohl jeder schon einmal so ähnlich in der Schule gemacht. Das Ergebnis: Mickrig!

Europa ist zwar recht gut ausgemalt, aber dann wird es doch schnell sehr, sehr dünn. Dabei bin ich, wie ich dachte, eigentlich recht viel unterwegs. Die Größe der Erde wird mir immer unvorstellbar bleiben. Wenn ich alle meine Linien aneinandermale, würde es einmal um den Äquator reichen (die innerdeutschen Fahrten mal außenvorgelassen). Na toll. Das ist gar nichts. Denn selbst wenn man genau auf jedem Breitengrad einmal um die Erdkugel fahren würde, und die Erde dabei viele Male rundet, hätte man noch längst nicht alle Länder gesehen. Und wenn ich das noch schaffen will, muss ich mich wohl so langsam mal ranhalten :-)

Dazu fiel mir dann eben noch ein Charterkatalog, den ich auf der BOOT eingesteckt habe, in die Hände. Tonga, Seychellen, Bahamas, Brasilien und so weiter und so fort…und WAS? Auf St. Lucia gibt es bereits Boote ab 1.500.- Wochenpreis? Und auch auf den Seychellen gibt es nicht nur Riesenkats? Nun sitze ich hier, starre auf die Weltkarte, blätter im Katalog und überlege wann, wo und mit wem…und vor allem wovon? Wie gesagt, eine gefährliche Kombination…und auch irgendwie reisegierig!

Die vergessenen Inseln: Amorgos. Der lange Weg zum Kloster. Und das Lächeln des Abtes von Chozoviotissa.

Die Südküste von Amorgos. Mit ungeahnter Einsamkeit und Schönheit warten die östlichste Insel der Kykladen auf. Auf Amorgos erheben sich die Felsen teilweise 500 Meter über dem Meer.

Amorgos.
Ich denke oft an Amorgos.
Aus dem Meer meiner Erinnerungen an meine fünfmonatige Reise von der Nordadria bis in die Südtürkei ragt diese Insel heraus. Wie ein riesiger Felsen aus dem unglaublich tiefen Blau. Vergessene Inseln habe ich auf meiner Reise viele kennengelernt. Die Tremiti-Inseln. Milos. Ithaki. Aber auch Mallorca im Winter. Und viele, viele andere.

Was ist es, was die Erinnerung an eine Zeit, einen Ort stärker werden läßt als an manchen anderen? Vielleicht ist es das längere Verweilen an einem Ort. Vier, fünf Tage, in denen man nicht einfach nur an einem Hafen, einem Ort vorübereilt. Sondern bleibt. Eintaucht. Und sich verbindet. Oder auch nicht. Mit diesem Ort. Mit den Menschen dort. Es braucht Zeit, um sich mit einem Ort zu verbinden. Das ist das eine. Das andere: sind Begegnungen, die einen Ort kostbar machen. Gesichter. Ein paar freundlich gewechselte Worte. Ein kurzes Gespräch. Wohlwollen, Wertschätzung, die warm glimmt. Vielleicht ist es dies, was ihm festen Halt gibt, dem Anker der Erinnerung im Meer des Vergessens.

An der Westspitze von Amorgos hatte ich Luc Besson’s Wrack der OLYMPIA aus dem Film THE BIG BLUE entdeckt. Still rostet und vergeht dort in gottverlassener Bucht, was einst als Komparse in einem Meisterwerk mitspielte. Noch am selben Tag, am späten Vormittag, erreichte ich Katapola, den Hauptort der Insel, die Hafenstadt. Die Erinnerung an Luc Besson’s Film, der hier gedreht wurde, ist für die wenigen Rucksack-Reisenden, die mit der Fähre nachmittags um drei ankommen, in Blau an die handvoll Hotel- und Tavernenwände gepinselt. THE BIG BLUE-Hotel. THE BIG BLUE-Taverna. Es ist der Film, der Reisende anzieht. Es sind die Bilder von Enzo und Jaques, die hier als Kinder tauchen. Es ist auch das Bild eines weißen Gemäuers, eines Klosters in steiler Felswand, das im Film auftaucht, als es ums Sterben geht, und das heute die Reisenden anzieht: Chozoviotissa.

Es ist früher Nachmittag, als ich mich in der Augusthitze aufmache. Der Bus fährt heute nicht, der Himmel weiß: warum? Also zu Fuß. Eine Wasserflasche mit einem Bändsel umgeschnallt, in Flipflops den steinigen Weg hinauf von der Hafenbucht von Katapola. Vermutlich ist dieser schmale Eselspfad mit den ausgeschlagenen Steinstufen die älteste Verbindung, vom Hafen hinauf nach Chora führt, dem Ort, den im hohen Mittelalter die Bewohner von Amorgos an höchster Stelle anlegten, als Schutz vor den türkischen Freibeutern des Chaireddin Barbarossa – „Korsaren laufen nicht gern“ – in einem Jahrhunderte währenden, die Ägäis verheerenden Dauer-Scharmützel zwischen Venezianern und Türken. Der Weg hinauf ist steil, hin und wieder kreuzt er die Straße, an der alle paar Minuten ein Moped vorbeirattert. Oder ein Kleinwagen. Und wo die Windungen gelegentlich ein überladen qualmender LKW hinaufkeucht. Wie auch ich. Der Weg – das Ziel?


Kurz vor Chora auf dem Gipfel, fährt dann der vollbesetzte Bus zum Kloster an mir vorbei. Vielleicht soll das alles so sein. Wie Darwin über die Tugend des Seemanns sagt, „die Kunst aus jedem Geschehnis das Beste zu machen…“: Gelegentlich, gelegentlich gelingt mir auch das. Ich beschließe, daraus eine tägliche Übung zu machen. Und kaum habe ich diesen Beschluß gefasst, hält auch schon knatternd ein Motorrad neben mir. Panagiotis nimmt mich mit. Und während wir von Chora aus die andere Seite des Berges hinunterknattern, zu zweit auf winzigem Motorrad, erklärt mir Panagiotis, der aus Athen stammt, welchen Fluch die EU-Troika über sein armes Griechenland gebracht hat, allen voran La Merkel. Meine Gegenrede ist schwach. Denn Panagiotis heizt die Serpentinen hinunter, was seine Mühle hergibt, zorniger Grieche auf zornigem griechischen Moped, und ich, Deutschland, hinten drauf, wie festgebunden. Mein Kopf formuliert Schlagzeilen wie „Deutscher Segler von griechischem Mob in Leitplanke geknallt“. Und ich denke an meinen guten Darwin, der bringt mich wieder aufs Gleis: „Die Kunst, aus jedem Geschehnis das Beste zu machen…“


Panagiotis und sein Moped geben jedenfalls ihr Bestes. Und dann sind wir da. Das Kloster: ein weißes Lehmnest in der Felskante, irgendwie unerreichbar, von üppigen Bäumen umstanden, wo nichts, aber auch gar nichts wachsen und gedeihen dürfte.
Paradies ist: wenn man etwas Schönes ganz und gar nicht erwartet hat?

Es dauert noch einmal zwanzig, dreißg Minuten, bis ich die letzten Meter zum Kloster erklimme. Vor dem weißen Bau stehe. Mir eine der langen Hosen schnappe, die die Mönche für Besucher über den Zaun gehängt haben, zusammen mit Tüchern, für die Besucher, um Blößen zu bedecken. Die Hose ist viel zu weit. Und dann öffnet sich Punkt fünf auch die niedrige Pforte des Klosters, es geht eine unendlich steile Stiege hinauf, einfach in den gewachsenen Felsen an geweißter Felswand entlang. Noch eine. Und noch eine. Und dann stehe ich in dem schmalen Kirchenraum. Von der Decke hängen Kandelaber. Öl-Lichter, die ewig brennen. Heiligenbilder an den Wänden, Gläubige, die ehrfürchtig die Abbilder der Heiligen auf den Mund küssen. Steinplatten. Schmale Fenster, hinunter aufs heute glatte Meer. Gestühl aus knorrigem Holz für die Mönche, wer hat das nur hier herauf geschleppt? Und: Stille. Stille im Raum. Stille, die ich im Kirchlein der Festung von Santa Mavra auf Levkas erlebte. Stille, die mich ruhig werden läßt. Wind, der den Vorhang der Altarwand bauscht. Ewigkeit.

Der Abt betritt den Raum, einer der drei hier lebenden Möche, ein dampfendes Weihrauch-Fass schwingend. Den wenigen Besuchern liest er die Messe, ein stattlicher Mann, ganz in schwarzer Soutane, nur der braune Lederriemen um den Bauch ist Schmuck, das lange schwarz-graue Haar reinlich nach hinten gekämmt zu einem Zopf. Gestutzt der Bart. In den Augen ein Lächeln. Ein Priester von der „Ich-kenne-meine-Schäflein-ganz-genau“-Sorte, handfest. Nichts Menschliches, das ihm fremd wäre. Einer, bei denen mir schlagartig immer klar war, warum ich nicht anders kann als zu glauben. Einer, der sich an den richtigen Ort im Leben gestellt hat.

Es macht nichts, dass der Abt seine Gebete, die ich nicht verstehe, mit fester Stimme und doch monoton spricht. Monoton und statisch jedem einzelnen der Heiligen seine Fürbitte vorträgt. Litanei: Nicht nur die katholische, sondern auch die orthodoxe Kirche, und vor allem die, kennt diese Art des Gebets. Es macht nichts. Es ist irgendwie schön an diesem Ort, hoch über dem Meer. Es macht auch nichts, wenn der Abt hängenbleibt im Text, nicht weiter weiß: Eine Gläubige neben ihm, wohl aus der Umgebung, aus Amorgos, steht ihm zur Seite. Souffliert ihm gekonnt in diesem Stück, hilft ihm lächelnd, wenn er die Brücke über den Abgrund der fehlenden Worte gerade nicht findet. Teamwork von Mann & Frau im Angesicht Gottes.

Und noch etwas gefällt mir am Abt. „Tritt schnell auf. Mach’s Maul auf. Hör bald auf.“ Martin Luther hat dieses Destillat an Rhetorik-Know-How seinen Predigern mit auf den Weg gegeben. Nur wenige, die reden, kennen die Regel, oft ist „lieber lange labern“ Grundsatz. Der Abt von Chozoviotissa weiß um die Regel. Kaum dass die Messe begonnen hat: ist sie auch schon vorbei. Ich bleibe noch einen Moment im Kirchenraum, der jetzt leer ist. Leer und still. Ein bisschen Weihrauch in der Luft. Ich bin allein mit dem Winde, der durch die schmale Tür weht. Allein mit den Bildern der Heiligen.

Doch dann wartet Chozoviotissa auf mit einem Highlight: Die Mönche bitten ihre Besucher in ihre gute Stube.


Die Fenster geöffnet, unter den Portraits gewesener Metropoliten und gefallener griechischer Freiheitshelden vergangener Jahrhunderte bewirten die drei Mönche ihre Besucher in ihrer guten Stube. Es ist ein kleiner Raum, wie in einer engen Berghütte. Alles ist penibel sauber und reinlich. Ein paar einfache Stühle. Zwei Sofas darin. Ein großer Tisch. Der Blick hinunter, hinunter aus der Felswand ins unglaublich tiefe Blau. Sitzen. Ruhig sitzen. Und den Geräuschen lauschen. Dem Wind. Den leisen Stimmen der Besucher. Dem Klappern der Helfer, die den Gästen auftragen: Jeder bekommt Wasser. Ein Glas „Psimeni“, „roasted“ Raki. Und süße Loukoumi: dicke honigsüße gelbe Stücke, in Puderzucker gewälzt. Der Abt, der vor dem alten Telefon am schmalen Schreibtisch sitzt. Und freundlich mit den Besuchern spricht, das Lächeln in den Augen. Alles, alles ist: als wäre ich wieder ein kleiner Junge, bei der alten Tante, der Großmutter zu Besuch. Alles ist Wohlwollen. Wohlige Wärme. Ein Geborgensein in der Wertschätzung, die die drei Mönche ihren Gästen zuteil werden lassen in Einfachheit.

Es könnte einfach sein, in der Welt.

Epilog:
Der Wind wird in den nächsten Tagen blasen über Amorgos. Mit zehn, elf Windstärken, am kommenden Dienstag, 9.2. um fünf Uhr morgens.

Amorgos ist ein rauher Ort. 
 
Ich denke an den Abt. An die drei Mönche. Wie es Ihnen wohl ergehen mag, in ihrer Felswand? Bei so einem Wetter? Wenn ein sieben, acht Grad kalter Orkan mit zehn bis elf Windstärken über die Insel wie mit einer eiskalten Drahtbürste schrubbt? Und die engen, zugigen Steingänge des Gemäuers herunterkühlt auf Kühlschrank-Temperatur?

Ich denke an sie. Und an Amorgos.
 

 

Winterschimmel – Äußerlich und innerlich

Es sieht momentan so aus als hätte ich den Kampf gegen den Schimmel gewonnen. Vorerst, denn der Winter ist ja oft heimtückisch. Immer wenn man gerade denkt die graue Zeit wäre überstanden, legt er noch eine Schippe drauf. Und zieht sich so häufig bis in den April hin. 
 
Wenn, so ab Ende September, die ersten Gedanken an das Saisonende einsetzen, denke ich jedesmal: „Ach, so schlimm kann es schon nicht werden. Der Sommer war lang und warm, dann ist schon bald Weihnachten und die paar Wochen danach schaffst du dann auch noch!“. Und ich glaube fest daran, bis die paar Wochen nach Weihnachten sich schon nach wenigen Tagen unendlich anfühlen. Gedehnt wie Monate, ohne Licht, feucht, grau und kalt. 

Die für das Winterlager vorgenommenen Arbeiten werden prompt auf Ende März verschoben. Es ist  einfach zu kalt und ungemütlich für die meisten Arbeiten; und unter der Plane lässt sich sowieso nicht viel beschicken. Und dann steht das Boot, Woche für Woche, im Aussenlager und wartet auf meine Zuwendung während es langsam Schimmel ansetzt. Ich setze im geheizten Zuhause genauso Winterschimmel an und verschiebe selbst einen nur kurzen Kontrollgang zum Boot Woche um Woche. Die Erinnerungen und Bilder an den Sommer sind noch so präsent; in meiner Fantasie liegt das Boot warm, trocken und eingerichtet in der Sonne. 

Und dann passiert es eben. Aus Wochen werden Monate, und der erste Besuch zurück an Bord wird alles andere als angenehm. Die Plane wird entzurrt, die Leiter an das Boot gestellt und an Bord gekrabbelt. Der Schnee mit einigen Tritten von unten aus der Plane entfernt. Alles ist kalt und feucht. Vor allem das Bootsinnere. Wie unterscheiden sich doch die Bilder aus Sommer und Winter.

Und bei genauerem Hinsehen zeigen sich überall ein paar grünliche Pünktchen auf den Holzoberflächen. Einige Teile haben sogar schon einen richtigen weißen Belag; die Abflussschläuche sind grünlich überzogen. Ein zum Trocknen des Bootsinneren aufgehängter Sack mit Trockenmittel tröpfelt vor sich hin. Aus dem kurzen Kontrollbesuch wird ein ganzer Tag, den ich damit verbringe alle Oberflächen zu reinigen, Holzteile auszubauen um sie zu Hause zu trocknen. Danach wird alles klinisch rein durchgeputzt. Leider gibt es dafür nur Wasser aus dem Nord-Ostseekanal. Dann halt eben nur rein, und ohne klinisch. Unter der Plane mit geschlossenen Luken zirkuliert natürlich keine Luft im Boot. Dazu die Mischung aus kalten Nächten und teilweiser Erwärmung durch Sonneneinstrahlung. Das muss ja schief gehen. Bisher hatte ich diese Probleme im Winterlager nie, es muss also daran liegen, das ich dieses Mal viel seltener dort war. Also lasse ich die Luken nun einen Spalt geöffnet, bringe einen weiteren Eimer mit Trockenmittel an Bord und verspreche mir nun öfter nach dem Rechten zu sehen. 

Auch heute habe ich den inneren Schimmel wieder erfolgreich bezwungen und habe mich durch Schnee und Eis zum Boot gequält. Und bekomme zum Dank direkt beim Öffnen der Plane einen dicken Eisplacken quer über den Schädel. Zwei Schnüre der Plane haben sich auch durchgescheuert und müssen ersetzt werden. Der Trailer des Nachbarn ist nach hinten übergekippt und das Boot steht nun unschön auf dem Ruder. Eine sicherlich unangenehme Überraschung. Aber meine Taktik scheint aufgegangen zu sein. Der Schimmel ist besiegt oder wenigstens eingedämmt. Nun gibts es noch eine Dusche mit einem speziellen chlorfreien Schimmelentferner, den man dann später einfach abwischen kann. So sollte es vorerst gehen. Dann noch die neu lackierte Pinne und das neue Trittbrett für die Motorabdeckung montiert und schon fühlt es sich wieder so an, als würde es nun endlich bald losgehen. Eine neue Stopfbuchse wollte ich auch noch montieren, aber die Gewindegänge der Schrauben für die Halterung der Antriebswelle liegen direkt im Guss des Klemmkörpers. Da diese auch noch mit 50Nm angeknallt werden sollen, warte ich doch lieber auf Temperaturen, bei denen das Metall weniger spröde ist um die Gewinde nicht zu zerstören. Bleibt mir als nur noch ein wenig unter dem Kran zu stehen und vom Frühling zu träumen, der mich über den Nord-Ostseekanal wieder in die Kieler Förde bringen soll. Das Öffnen der Schleusentore in die Ostsee im Frühjahr ist jedesmal wieder ein unbeschreiblicher und absolut einmaliger Moment.


Doch mir bleibt nur ein kurzes Träumen, denn der mir schon bekannt nette ältere Herr fragt mich plötzlich aus dem Nichts, warum dich denn so bekloppt unter seinem Kran stehen würde? Ja, was soll ich dazu sagen? Zeit für den Heimweg und noch viele weitere Wochen Winter…aber wenn ich das Boot auf dem Foto so betrachte, bin ich doch froh über nur das bißchen Schimmel mit dem ich zu kämpfen habe.

Navigieren wie Jack Sparrow. An Gewittern und Stürmen vorbei. 6 Apps &Webseiten für den langen Törn.

Der Winter am Meer: Mallorca? Oder das südtürkische Finike? Im folgenden 6 Websites und Apps, mit denen Sie per Boot dorthin finden.

Gestern berichteten Michel und Martine, Bootsnachbarn im südtürkischen Finike, dass ihr Computer kaputt gegangen sei. Michel und Martine, Verlagsleute wie ich, sind auf ihrem 32-Fuß-Stahlschiff LA FORET D’EAU von Kanada in einem mehrere Jahre langen Törn bis in die südliche Türkei gesegelt, wo sie nun den Winter verbringen, zusammen mit 20, 30 anderen Langfahrtseglern. Wenn es nicht regnet, sitzen Michel und Martine ihre Vormittage im Cockpit ihrer LA FORET D’EAU in der Sonne, beide auf ihren Tablets lesend, schreibend. Und nun muß ein neuer Computer her. Denn ohne Computer geht’s nicht mehr. Auch beim Segeln.

 


Michel und Martine im südtürkischen Finke.

 

In einem früheren Resümee über den Anfang meiner Reise „Die ersten 10 Wochen auf See“ taucht unter den Dingen, denen ich auf meiner Reise wirklich wertvoll sind, tatsächlich auch ein Computer auf. Mein iPad. Ohne dieses iPad wäre meine Reise ganz, ganz anders verlaufen. Wie war das noch gleich, Segeln im Jahr 1999? Man hörte morgens den Wetterbericht. In der nördlichen Adria zum Beispiel RADIO ÖSTERREICH INTERNATIONAL, um 20 vor neun. Aber ja nicht verpassen! Die Backschaft wurde angeraunzt, etwas weniger mit den Tellern zu klappern, damit man etwas verstand, im Radio-Rauschen. Mit Bleistift malte man in eine vorgefertigte Karte die Stationsmeldungen ein, um sich eine Isobarenkarte daraus zu zeichnen und daraus abzuleiten: ob sich da denn jetzt wirklich hinter den Bergketten von Karst und Dalmatien eine Bora zusammenbraute. Sonst: gab’s noch RADIO SPLIT. Auch nicht per Endlos-Band, sondern zu bestimmter Stunde. Der kroatische Sprecher war unser guter Freund, und während wir lauschten, warteten wir schon sehnsüchtig auf seinen tiefen Schnaufer, mit dem er am Ende der Meldungen sein „No Warnings.“ hervorstieß. 

Wer damals segelte, war wirklich weg. Telefonieren ging zwar schon per Handy, aber in der Karibik mußte man schon noch eine Telefonzelle aufsuchen. Und erst mal auf einer Reise von Antillen-Insel zu Antillen-Insel die richtigen Münzen aus der Hosentasche filtern: „Was haben die hier noch gleich?“ Dollar? East Carribean Dollar? Francs? Oder Pfund? Und für ein Mail zwischen Frisch-Verliebten musste man schon ein Internet-Cafe aufsuchen.

 

Heute? Haben wir Notebook oder Tablet dabei. Sind immer erreichbar. Haben Auslands-Flats. Und können per wackeligem Skype auch mal aus der abgelegensten südtürkischen Bucht konferieren. Ich finde es gut. Gelegentlich überlege ich: Wäre meine Reise noch stiller geworden, wäre Internet nicht verfügbar gewesen? Wäre ich noch ruhiger geworden, ganz ohne Kontakte? Hätte ich noch mehr geschrieben? Wahrscheinlich ja. Doch selbst Mare Più, dieser Blog, wäre nicht zustande gekommen. Ich gebe gerne zu: eine Bereicherung in meinem Leben. Einfach weil ich im letzten Jahr entdeckt habe: wie gern ich eigentlich für Menschen schreibe. Und das: ging nur mit Computer.

 

Der Computer. Mehr als 30 Jahre hat es gedauert, bis aus den ersten massentauglichen DOS-PCs etwas wurde, was tatsächlich so einfach wie Messer und Gabel zu nutzen ist. Und weil ich mich dabei ertappe, wieviele Dinge ich mittlerweile auf dem Tablet regle, erledige: deshalb ein Überblick. Über Software, Apps und Websites, die ich auf meinem Törn nutze. Fast jeden Tag.

1. Navigieren wie Käpt’n Jack Sparrow: Die NAVIONICS-App.

Ich musste schon schwer durchatmen, als ich mir vor drei, vier Jahre auf mein erstes Iphone die Navigations-App NAVIONICS EUROPE herunterlud. Kann man dem sein Leben anvertrauen?

Man kann. Sie kostete 19,95€ inklusive aller Karten, fast das gesamte Mittelmeer und auch Ostsee und Nordsee. Ich wollte zusätzlich zu meinem Hort gedruckter Seekarten mal schauen, was Elektronisches so taugt. Plotter oder Handheld hatte ich nie: beides war mir in der Bedienung immer zu umständlich. „Es“ wollte was von mir, wo ich doch einfach nur schnell wissen wollte: wo ich gerade war. Und was „das da“ wieder für eine Insel ist.

 

 

Von NAVIONICS war ich vom ersten Moment an begeistert. Es bietet nicht viele Funktionen. Aber genau die, die ich brauche. Wo ich JETZT GERADE bin. Den blitzschnellen Überblick, wieviele Seemeilen es von hier nach Amorgos sind. Und welcher Kurs anzulegen ist. Wie der Hafen aussieht. Sogar die Bohrinseln und Fischfarmen, die an der italienischen Ostküste so häufig mitten im Meer liegen, sind – bis auf wenige Ausnahmen – punktgenau eingezeichnet. Besser als in gedruckten Seekarten.

 

                Zwischen Korfu und Albanien: Waypoints in NAVIONICS EUROPE.

 

Und so navigiere ich durch kroatische Inselwelt und norditalienische Lagunen, von der Schlei nach Aerø, quer durch die Ägäis, vom türkischen Marmaris nach Bodrum: immer mit dem iPhone in der Hand. Fast wie Jack Sparrow, mit seinem „Kompass der Sehnsüchte“. In der einen Hand LEVJE’s Pinne. In der anderen immer das Iphone. Mit NAVIONICS.

 

 

Für meine 2.000-Seemeilen-Reise vom slowenischen Izola ins südtürkische Finike legte ich mir ein iPad zu. Via iCloud war die NAVIONICS-EUROPE-App dann auf dem iPad. Das iPad mit einer simplen beweglichen Halterung in LEVJE’s Cockpit montiert. Man sieht das fest montierte iPad auf LEVJE oben rechts, während der Fahrt am Westpeloponnes entlang. Es funktionierte reibungslos, ich hatte auf meinem Törn nicht ein einziges Mal Probleme. 

 

Bedingung ist allerdings: Man braucht im jeweiligen Land immer Internet-Flat. Aber weil die Küsten von Slowenien über Italien, Griechenland bis in die Türkei ohne Unterbrechung mit hervorragenden Handy-Netzen ausgestattet sind (während in Deutschland im ICE von München nach Hamburg bereits hinter Pasing das Netz nur noch bruchstückhaft vorhanden ist, „Wir Weltmeister“!) ist das kein Problem. In meinen Länder-Zusammenfassungen habe ich die aktuellen Angebote zusammengefasst.

2. ANCHOR-ALARM. 

Die „Ruhiger-Schlafen“-App.

 

Mein guter Pat hat sie mir empfohlen, er segelt seit unzähligen Jahren jeden Sommer auf seinem Katamaran SKIPJACK durch die westgriechische Inselwelt.

 

Einfach und simpel: Wenn’s in der Ankerbucht pfeifft. Einfach ANKER-ALARM einschalten, „seinen Anker“ auf der Seekarte „fallen lassen“. Den Radius des Schwoi-Kreises definieren. ANKER-ALARM jodelt zuverlässig los, wenn LEVJE den definierten Schwoi-Kreis verläßt. Selbst das „Jodel“-Geräusch ist individuell einstellbar.

 

 

Nachteil: Gelegentlich sind die enthaltenen Karten nicht genau. Man ankert dann „über Land“. Aber das mit dem definierten Schwoikreis funktioniert trotzdem…

3. Estofex.

Die „Wo-gehts-gerade-ab“-Site.

 

 

Über meine bevorzugten Wetter-Websites schrieb ich in einem früheren Artikel. Es gibt viele brauchbare Wettersites, und fragt man zwei Segler im Hafen, was die denn gerade für ihren „weather forecast“ bevorzugen: erhält man meist fünf verschiedene Antworten. Jeder schwört auf sein eigenes System.

Eine gute Ergänzung zu den „klassischen“ Wetter-Seiten ist www.estofex.org, die Site des European Storm Forecast Experiment. Orange, Rote, violette Kreise verraten im obigen Screenshot vom heutigen Mittwoch, 5. Februar 2015:

 

• in welchen Gebieten mit „severe“ oder gar „extremely severe“ Wetterbedingungen gerechnet werden muß.

• gelbe Kreise, wo mit 15%, beziehungsweise 50%er Blitz-Wahrscheinlichkeit gerechnet werden muss.

 

 

Natürlich warnen am heutigen Mittwoch Vormittag die wichtigsten nationalen Revier-Wetterdienste

• wie zum Beispiel in Kroatien das Seewetteramt Split unter www.prognoza.hr

• oder in Griechenland www.hrnms.warnings

ebenso, wo gerade Starkwind-Böen und „thunderstorms“ drohen. Einen allerersten guten Überblick, ob „die Luft gerade rein ist“ und eine gute Antwort auf die Frage an den Skipper „Wie schlimm wird’s denn nun?“ liefert ESTOFEX allemal.

4. Blitzortung. 

Wo’s aktuell gerade kracht. Wo’s hinzieht.

Nach einer vernünftigen Gewitterwarnung zur See habe ich lange gesucht. Die meisten „klassischen“ Wetterdienste weisen Gewitter ungenügend aus. Sie kündigen halt „Bewölkung“ oder „Starkwind“ oder „Starkregen“ an. Oder pauschal „thunderstorms“. Wo Gewitter und Fronten aber gerade stehen, wie sie aktuell ziehen, bleibt oft verborgen.

 

 

Abhilfe schaffen Websites, die die aktuelle Blitz-Entwicklung weltweit reporten. Der Screenshot oben zeigt das aktuelle Blitzgeschehen in Europa in Echtzeit am Morgen des heutigen Mittwoch, 4. Februar 2015 auf der Website www.blitzortung.org. 

 

 

Ähnlich sieht auch www.lightningmaps.org am heutigen Vormittag aus. Anhand der gemeldeten Blitze kann man einschätzen:

• WO es gerade im Umkreis blitzt.

• OB es im eigenen Revier demnächst ungemütlich wird. 

 

Die Karten sind überdies dank großer Maßstäbe ziemlich kurzweilig: Man kann aus der fernen Türkei gut verfolgen, wenn gerade über dem norditalienischen Po alle Schleusen aufgehen. Eine gute Ergänzung zu den „Standard-Wetterdiensten“.

 5. rome2rio. 

Wie komm‘ ich eigentlich von Amorgos nach Kufstein? 

 

 

Weil der, der reist, nicht nur mit dem Boot unterwegs ist: sondern gelegentlich aus irgendeinem abgelegenen Hafen auch wo ganz anders hin muss: ist Reiseplanung oft „tricky“. Wie kommt man denn nun aus dem südtürkischen Finike, wo LEVJE gerade liegt, am einfachsten nach Hückeswagen? Oder aus der griechischen Inselwelt von Amorgos nach Kufstein?

 

Rome2rio ist eine echte Entdeckung. Von jedem Ort an jeden anderen, und wenn es möglich ist, bietet rome2rio auch die Alternativen. Allerdings ist rome2rio keine Fahrplan-App. Gezeigt werden die zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel. Mit zugehörigen Circa-Preisen. Es ist einfach eine Art Routenplaner mit erster Übersicht: ob und wie man nun mit Flugzeug oder mit Bus, Bahn oder gar Taxi von A nach B kommt. Gleichgültig ob in der Türkei oder Spanien oder Bangladesh. Und was es ungefähr kostet. 

Für die exakten Fahrpläne und Flugzeiten klickt man sich auf der Website des jeweiligen Anbieters ein. Und das hat – bis auf einmal – den ganzen Sommer über geklappt.

6. www.logitravel.de. 

Auf einen Blick sehen, AN WELCHEM TAG Fliegen am günstigsten ist.

 

 

Seiten, die „günstig fliegen“ schreien, gibt es im Web unzählige. Ich habe unzählige ausprobiert. Und war oft unzufrieden mit den Ergebnissen. Und vor allem mit den Suchfunktionen. 

 

Seit einiger Zeit arbeite ich mit www.logitravel.de. Die Site hat mir jetzt schon ein paarmal echte Knaller serviert. Denn: die Website bietet dem, der flexibel reisen kann, eine tabellarische Kalenderübersicht über alle Fluglinien:

 

 

Darin sieht man sofort, ob man nach Antalya am Valentinstag für 136 € fliegt. Oder am Freitag in der Woche drauf für 71 €. Das mühselige „Wir-geben-Termine-immer-wieder-neu-ein-und-warten-dann-aufs-Christkind“ ist erledigt. 

 

Ebenso erfreulich: zumindest auf den im letzten halben Jahr abgefragten und getesteten Flugstrecken blieben die Angebotspreise bis zum letzten Tag vor dem Flug stabil. Also keine „Last-Minute-Spielchen.“

 

Aber Achtung: Nur die Website von Logitravel hat die „Kalenderfunktion“. In der App fehlt sie.

Ring frei für die ganz großen Pläne

Alles auf Rot. Nach langem Überlegen und Zögern nehme ich die Herausforderung an. Blog, Fotos, Vorträge und GoPro Filmen reichen mir nicht mehr. Meine Liebeserklärung an das Segeln generell und an die Ostsee im Speziellen muss größer ausfallen. Und auch noch mehr Nichtsegler erreichen. Und sehr viel mehr Arbeit kosten :-( Die Treffen mit einem Filmemacher und einem Tonstudiobetreiber sind beide so positiv und motivierend ausgefallen, das ich heute in meinem Kopf den Schalter auf GO gelegt habe. Mit allen, vor allem zeitlichen und finanziellen, Konsequenzen. Denn das Ganze wird ein Haufen Arbeit. Und ist am Ende hoffentlich alle Mühen wert. Ich möchte eine der aufregendsten und schönsten Zeiten meines Lebens nicht einfach ad acta legen und weitermachen wie vorher. 




Es sind auf der Reise so viele Bilder und Songs entstanden und ich habe so viele Geschichten erlebt. Die Ostsee ist ein so wundervolles und einzigartiges Revier. All das kann man nicht mit Worten teilen, es braucht meiner Meinung nach mehr. Ob es gelingt kann ich nicht sagen, da mir hierzu schlicht die Erfahrung fehlt. Alleine die Idee kommt mir schier unbezwingbar vor, was der Grund für mein langes Zögern ist. Doch die Resonanz auf meinen Votrag mit Live-Band, die Musik und die vielen youtube Videos geben mir die nötige Energie. Ich muss und werde mir also Leute ins Boot holen, die sich damit auskennen. 

 Der Film soll eine Mischung aus Reisedoku und Studiodoku werden. Die Emotionen, Bilder und Geschichten meiner langen Reise 2014 plus neue Bilder aus den westschwedischen Schären, die ich in diesem Frühjahr drehen werde, bilden die Basis. Dazu kommen dann die auf der Reise entstandenen Songs. Und zwar von der Idee bis zur finalen Umsetzung mit der Band. Hier bin ich selbst auf das Endergebnis gespannt, wachsen Songs doch wie Kinder heran. Zunächst behütet und bewacht, werden sie dann später erwachsen und entwickeln ein oft unvorhersehbares Eigenleben. Einige der Songs habe ich schon meiner Show vorgestellt; es sind aber noch ganz neue Sachen dabei. Dazu der Input der vielen beteiligten Musiker.  

2015 wird also mit Sicherheit ein sehr anstrengendes Jahr, aber ich hoffe das Gefühl etwas ganz neues zu schaffen und am Ende ein fertiges Produkt in der Hand zu halten, welches im Idealfalle auch andere Menschen motiviert auf Reisen zu gehen ist die Sache wert. Und dann ist da ja immer noch mein Traum einmal unerwartet einen von mir geschriebenen Song entweder im Radio oder von einem fremden Balkon, Boot oder aus einem vorbeifahrenden Auto heraus zu hören. 

Und wer keine Träume mehr hat, hat sein Leben bereits aufgegeben!

f.re.e 2015: Einladung zum ADAC Mittelmeerskipper-Treffen

DruckAnlässlich der Reise- und Freizeitmesse f.re.e. lädt die ADAC Sportschifffahrt am 21.02.2015 zum ADAC Mittelmeerskipper-Treffen ein.  

Das seit Jahrzehnten etablierte Mittelmeerskipper-Treffen findet auch in diesem Jahr wieder im Rahmen der Reise- und Freizeitmesse f.re.e (ehemals C-B-R) am Samstag, dem 21. Februar um 16.00 Uhr statt. Veranstaltungsort ist traditionell die Messe München, Raum B 61 (1. Stock Halle B6). Partnerland der diesjährigen f.re.e. ist Spanien, diesem Themenfeld wird sich auch das Skippertreffen unter Moderation von Dr. Steffen Häbich, Leiter der ADAC Sportschifffahrt, widmen.

Sant Elm klein

Themenschwerpunkt wird auf dem Mittelmeerskipper-Treffen 2015 Spanien sein, hier der Blick über die Bucht von Sant Elm auf Mallorca.

Neben zwei Referaten zum Thema Wassertourismus in Spanien wird sich ein Referent mit Sicherheitsfragen an Bord befassen. Auf Grund der räumlichen Nähe zu Kroatien genießt dieses Wassersportrevier auf Bayerns größter Reise- und Freizeitmesse stets besonders großes Interesse, zumal für dieses Revier Erfahrungsgemäß auch der größte Informationsbedarf wegen Neuregelungen und Änderungen besteht – auch diese Informationslücke wird ein Referent zu schließen wissen. Folgende Referate stehen auf dem Programm:

Maritime und andere Highlights der spanischen Mittelmeerküste
Referent: Hans Mühlbauer, Revierexperte westliches Mittelmeer

Neuigkeiten zu Marinas an den Mittelmeerküsten (Fokus Spanien)
Referent: Axel Brinkmann, Chefredakteur ADAC Marinaführer

Rettungsmittel an Bord: Rettungswesten, Rettungsinseln, EPIRB’s, PLB’s und Co.
Referent: Volker Lamp, Vertriebsleiter SECUMAR

Kroatien: Neuigkeiten und Regelungen für Skipper 2015
Referent: Stefan Breck, Geschäftsführer Splendid Yachting und Revierexperte

Nach den Vorträgen gibt es jeweils ausreichend Möglichkeiten für Fragen und Diskussionen, eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich. Das Veranstaltungsende wird voraussichtlich um 18 Uhr sein.

Die Messe München und die ADAC Sportschifffahrt freuen sich auf zahlreiche Beteiligung.

Bayerns größte Freizeit- und Reisemesse lädt Sie vom 18. bis 22. Februar 2015 (je 10 bis 18 Uhr) auf dem Messegelände München ein, die neuesten Reise- und Freizeitmöglichkeiten zu erleben. Sichern Sie sich schon jetzt Ihre vergünstigten Tickets, für Mitglieder zum Vorteilspreis von 5,50 € statt 8,50 €. Nur in den ADAC Vorverkaufsstellen. Die Vorteilskarten sind nicht an der Messekasse erhältlich!

Mein augenöffnendes Erlebnis auf der BOOT 2015

www.segelrebellen.com

Es waren nicht die neuen Yachten oder aktuelle elektronische Geräte. Keine noch wasserdichteren Klamotten oder aufblasbare Plattformen. Während meines monatelangen Segelsommers 2014 hatte ich an Bord eigentlich nichts vermisst. Zwei Segel und ein Motor waren alles was ich brauchte um von einem Ort zum Nächsten zu kommen. Der Reiz lag nicht in der Technik, sondern in der Reise. Nicht in der Geschwindigkeit, sondern in  der Vielfalt der Eindrücke. Eine Weltreise mit dem Auto lebt ja auch nicht vom Modell des Fahrzeugs, sondern vom unterwegs  Erlebten. Hauptsache die Kiste läuft. Oder, wie in meinem Fall: Hauptsache die Kiste segelt. Vieles an mitgeschlepptem Zubehör habe ich sowieso nie benötigt, denn es braucht wirklich nicht viel um von Bucht zu Bucht zu gelangen. Die Freiheit zu genießen. Mit anderen Seglern zu plaudern. Und nicht nur einhand Technik spazierenzufahren. Anders gesagt, ich hatte wirklich alles was ich brauchte. Vor allem Gesundheit…

Bei den größeren auf der Messe ausgestellten Booten denke ich nun mittlerweile sofort an die Kosten von Liegeplatz und Winterlager, Technikausfälle oder an die Schwierigkeiten überhaupt einen Liegeplatz zu bekommen. Bei neuer Elektronik daran, dass ich sie wie vieles andere auch nie wirklich brauchen werde. Und durchgefroren und durchnässt war ich auch nie. Was also wollte ich dann überhaupt auf der Messe und was sollte mich dort so wahnsinnig beeindrucken? Denn einfach ohne Plan auf eine Messe zu fahren führt, wie man auch in einigen Postings lesen kann, eher zu Frust…

Zunächst einmal wollten wir uns einfach locker mit den Gründern und einigen Autoren des Verlages millemari. treffen. Auch dazu braucht man nur einen Tisch, einen Kaffee und gleich hört die spannendsten Geschichten unterschiedlichster Segler. Allemal spannender als die Verkaufsveranstaltungen an den Bühnen. Und man trifft auf Menschen, die einen mehr beeindrucken als es jede Superyacht jemals könnte. In meinem Fall hieß dieser Mensch Marc Naumann. Wir hatten nur wenig Zeit ein paar Sätze zu wechseln, aber diese haben mich so nachhaltig beeindruckt, das ich nach unserem Gespräch nichts mehr auf der Messe verloren hatte, und mich spontan entschied statt Geld in weiteres unnötiges Zubehör zu investieren, lieber an die von Marc gegründete Organisation „Segelrebellen“ zu spenden. 


 Marc / Foto: Segelrebellen

Marc erkrankte in den Jahren 2010 und 2012 an einem Hirntumor. Das Segeln wurde während der langen Therapie sein Anker und seine Perspektive für die Zukunft. So war er alleine in 2014 gute 15 Wochen Segeln. Damit wurde sein Traum zum Mittelpunkt seines Lebens. Mit den von ihm im Sommer/Herbst 2014 gegründeten „Segelrebellen“ will er nun seine Erfahrungen aus der positiven Wirkung des Segelns weitergeben und dabei auf die speziellen Bedürfnisse und Erwartungen von jungen an Krebs erkrankten Erwachsenen eingehen. Lest dazu einfach einmal seine Geschichte auf der Website der „Segelrebellen“:
http://www.segelrebellen.com/geschichte_der_segelrebellen/  
Marc schreibt, dass es eigentlich keine traurige sondern eine motivierende Geschichte wäre. Vor allem für andere vom Krebs betroffene Menschen. Die gegen die Krankheit rebellieren. Die die krankmachende Umgebung an Land gegen ein Leben auf See und in der Natur tauschen. Sich zurückbesinnen auf sich selbst und die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Auf einem Boot mit anderen Betroffenen, die nicht wissen was die Zukunft bringen wird und ob und wann man diese Mitsegler wiedersieht. Beim Schreiben dieser Zeilen bekomme ich Gänsehaut; kenne ich doch selbst genug Betroffene und die damit einhergehende, meist brutale Veränderung des Lebens und der Sichtweise darauf. Und überdenke dabei auch wieder einmal meine Prioritäten neu. Und verzichte auf ein neues Zubehör um lieber einem an Krebs erkrankten Menschen eine Segelreise zu ermöglichen. 


 Foto: Segelrebellen

Ich zitiere dazu von der Website der „Segelrebellen“:
Als gemeinnützige Organisation wollen wir die Situation von Krebsbetroffenen während und nach der Therapie nachhaltig verbessern. Die Segelreisen verbessern die psychosoziale Situation nachhaltig, und unsere Teilnehmer kommen mit neuem Selbstbewusstsein und einer positiven Perspektive wieder zurück. Um unser Ziel zu erreichen, sind wir auch auf Deine Unterstützung durch Spenden angewiesen. Mehr als zwei Drittel der Teilnehmer könnte ohne finanzielle Unterstützung nicht mitsegeln.
Marc hatte dabei nicht viel über sich und seine Situation erzählt. Unser Gespräch drehte sich um den Yachtmaster Offshore und dessen Zweck. Erst darüber kamen wir dann zu den „Segelrebellen“. Seine ruhige und gelassene Art mit der Krankheit umzugehen und daraus etwas Neues und so Nützliches entstehen zu lassen haben mich extrem beeindruckt. Nebenbei erwähnte er dann noch, dass er erst in den nächsten Tagen die Ergebnisse eines Nachtests erhalten würde, der zeigen wird, ob er die Krankheit wirklich besiegt hat. Ich drücke dir fest beide Daumen, Marc! 

www.segelrebellen.com

Abschlusspressemeldung: Die boot Düsseldorf bleibt ein sicherer Hafen

Erwartungen der Branche erfüllt / 240.200 Besucher sorgten für gute Stimmung in den Messehallen / Überdurchschnittlich viele Gäste aus dem Ausland

Die ADAC Sportschifffahrt präsentiert sich auf der boot wie gewohnt in der Halle 14, Stand A 65.

Die Leistungen der ADAC Sportschifffahrt waren auf der boot 2015 wieder sehr gefragt.

Die boot Düsseldorf bleibt ein sicherer Hafen für die internationale Boots- und Wassersportwirtschaft: Die weltgrößte Boots- und Wassersportmesse, die am Sonntag, 25. Januar, nach neun Tagen endete, hat die Erwartungen ihrer Aussteller in weiten Teilen der Angebotspalette erfüllt. 240.200 Boots- und Wassersportler aus rund 60 Ländern reisten nach Düsseldorf, um sich in 17 Messehallen bei 1.741 Ausstellern aus 57 Ländern über Bootspremieren, neue Wassersportgeräte, Ausrüstungen und maritime Dienstleistungen zu informieren. Zum Vergleich: 2014 kamen 248.600 Besucher zur boot.

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„Wir sind mit dem Messeverlauf zufrieden, auch wenn wir an das Spitzenergebnis des Vorjahres nicht anknüpfen konnten. Das Winterwetter am traditionell besucherstärksten zweiten Samstag hielt viele Gäste vom Messebesuch ab. Hinzu kamen geringfügige Verluste an einigen Wochentagen. An der Gesamtbewertung der Messe und ihrer Position in der Messelandschaft ändert das nichts: Mit traditionell weit über 200.000 hochkarätigen Besuchern im kaufkraftstärksten Raum Europas bleibt die boot Düsseldorf ein Garant für gute Kontakte und Geschäfte und ein verlässlicher Marktplatz für die Boots- und Wassersportbranchen“, so Werner Matthias Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf. „Das Programm „360° Wassersport erleben“ greift nachhaltig. Die 20 Erlebnis- und Themenwelten wurden hervorragend besucht. Fast 25 Prozent der Besucher, vor allem Familien und wassersportinteressierte Jugendliche, nutzten die Angebote, Wassersport unter Hallendächern zu erleben und sich über die verschiedenen Disziplinen zu informieren. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Zukunft der Branche.“

Auch Jürgen Tracht, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft (BVWW), Köln, bewertet die boot 2015 positiv. „Die große Zahl an Bootspremieren und Neuheiten haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Boots- und Yachtkäufer aus dem In- und Ausland honorierten die innovativen Bootskonzepte in allen Größen und Klassen. Die Aussteller konnten sich an allen Messetagen über gut besuchte Stände mit Käufern und vielen Kaufinteressierten freuen, die gezielt Angebote einholten.“

Das Segelboot oder die Segelyacht ist nach wie vor des boot-Besuchers Liebling: Fast die Hälfte interessierte sich für den Bootssport unter Segeln. Knapp jeder Dritte wollte sich über Motorboote informieren. Das gilt auch für Bootsausrüstungen und Zubehör. Bei mehr als jedem vierten Besucher standen Tauchreisen und Tauchausrüstungen auf dem Einkaufszettel. Jeden Fünften zog es in die Reisewelten in den Hallen 13 und 14.

Sehr erfreulich entwickelt sich der Auslandsbesuch. Weit über 50.000 internationale Gäste reisten in diesem Jahr zur boot an den Rhein. Jeder Dritte kam aus dem Süden, Osten und Norden Deutschlands.

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Der richtige Umgang mit Rettungsmitteln wurde bei der ADAC Sicherheitsshow demonstriert. Foto: Constanze Tillmann

Nach Angaben von BVWW-Geschäftsführer Jürgen Tracht liegt das Neuboot-Geschäft auf dem guten Vorjahresniveau. Dies treffe sowohl für Motorboote als auch für den Markt rund um Segelyachten und Segelboote zu. In manchen Segmenten seien auch Zuwächse zu verzeichnen. „Die Nachfrage nach großen Yachten zieht wieder an. Die Branche konnte auf der Messe vielversprechende, internationale Kontakte knüpfen und hat gut verkauft. Viel Dynamik liegt auch im Segment am anderen Ende der Skala: Das Interesse an Kleinbooten wird deutlich von der Regelung beflügelt, dass Boote bis 15 PS führerscheinfrei gefahren werden dürfen.“Die 20 Erlebniswelten der boot 2015 trafen mit ihren Mitmachangeboten, Gästen und Informationsprogrammen den Nerv der Besucher. Die Renner in diesem Jahr: das Segel Center mit seinen Weltenbummlern und Stars aus dem Leistungssport sowie das Tauchsport Center mit dem Schnuppertauchbecken. Hoch im Kurs standen auch das Motorboot Center, die Urlaubswelt und die Beach World als Treffpunkt für junge Wassersportler. Die an den Wochenenden vom ADAC und AWN durchgeführte Sicherheitsshow fand dabei auch erfreulichen Zuspruch.

Die Anbieter von hochwertigen Bootsausrüstungen und Zubehör profitieren von der demografischen Entwicklung. Ihre Umsätze überschreiten das Vorjahresniveau deutlich. Viele Bootseigner jenseits der Lebensmitte ziehen die Aufwertung ihres Bootes dem Kauf eines Neubootes vor. Sie investieren gutes Geld in hochwertige Komfortausrüstungen wie Bord- und Unterhaltungselektronik, Kochgeräte sowie Kühl- und Klimatechnik für ihr „zweites Heim“.

Den Herstellern von Tauchsportausrüstungen verschaffte die boot 2015 eine Atempause. Gute Umsätze im Handel und eine exzellent besuchte Tauchsporthalle dokumentierten, dass das Interesse am Tauchsport nach wie vor groß ist. Das macht der Branche Mut. Sie muss aufgrund der schwierigen politischen Lage in Ägypten, dem wichtigsten Tauchrevier für Einsteiger, jedoch seit Jahren empfindliche Umsatzeinbußen hinnehmen.

Der Chartermarkt verzeichnet gute Vorbuchungen für die Wassersportsaison 2015. Nach einem norddeutschen Sommer 2014 mit Sonne satt sind besonders die führerscheinfreien Charterscheinreviere im deutschen Binnenbereich und die Ostsee stark gefragt. International hoch im Kurs steht das Mittelmeer, vor allem das beliebte Charterrevier Kroatien und Griechenland, das mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis punkten kann.

Auf Anhieb erfolgreich: das neue Thema Kreuzfahrten. Im Cruise Pavilion in der Halle 14 informierten sich den repräsentativen Besucherbefragungen zufolge rund 14.000 Besucher über die Möglichkeiten, Ferien auf den Decks internationaler Cruiser zu erleben. Die Erwartungen der beteiligten Reedereien wurden deutlich übertroffen.

In der Gesamtwertung heimste die boot 2015 wieder Top-Noten ein: Laut den ersten Befragungen sahen 98 Prozent der Besucher ihre Erwartungen erfüllt.

Die nächste boot Düsseldorf findet vom 23. bis 31. Januar 2016 statt.

Der große Traum vom neuen Boot. Oder: Auf der BOOT in Düsseldorf.

Schön, aber nicht unbedingt jedermanns Traum: Die BOOT wartet mit allerhand Superlativen auf. Im Folgenden ein Artikel über einige dort sichtbaren Superlative.

„Das erste baut man für seinen Feind.

Das zweite baut man für seinen Freund.

Das dritte baut man für sich selber.“

Jeder, der einmal ein Haus gebaut oder eine Wohnung selber renoviert hat, kennt diese kluge Weisheit. Oft denke ich: Vielleicht gilt für das eigene Boot das gleiche? Denn auch wenn ich LEVJE, mein derzeitiges Schiff, sehr liebe, heißt „ein eigenes Boot besitzen“ immer: Im Kopf schon am nächsten Boot arbeiten. Ob man glücklich ist mit seinem Boot oder nicht: Es gibt immer ein „Danach.“ Ein „Das-wird-dann-aber…“, das noch perfekter ist. Größer, natürlich. Und schneller. Nicht so schuckelig durch die Hacksee geht. Und… und … und.

Das Behältnis der Wünsche, die wir mit dem nächsten Boot verbinden, es ist unendlich groß. Was mich umtreibt, ist: ein Boot, um drauf zu leben. Sechs, sieben Monate im Jahr. Im Sommer, um behaglich draußen zu sein. Mit langen Cockpit-Bänken, um die Zeit gemütlich in Buchten zu verbringen, einfach arbeiten, gemütlich lesen, schreiben zu können. Und auf langen Segelschlägen komfortabel zu reisen. Im Winter gemütlich zum Drauf-Sein und trotzdem Erleben, was Draußen vor sich geht. Auch während dreier Tage türkischen Küstenregens mit 40mm Niederschlag pro 3h, wie die vergangene Woche. Oder in der Adria an Weihnachtstagen, an denen man sich bis Punkt vier im T-Shirt in der Sonne räkelt. Und sich dann, wenn die Sonne sinkt, ebenso schlagartig ins Innere seines Gehäuses zurückzieht, auf einen Tee oder was immer. Ein Boot, das zuverlässig und sicher draußen auf dem Meer ist. Und im Winter komfortabel.

Der Zaubertrank heißt: Vom nächsten Boot träumen. Das tut der Segler im Winter. Wenn er abends durch den Hafen schlendert. Und andere Boote ankuckt. Durchs Winterlager streift und schätzend Kielformen, Faltpropeller, Skeg-Konstruktionen betrachtet. Über Bootsmessen schlendert und zumindest einmal, einmal: auf jedem Wunschkandidaten drauf steht. Drin steht. Einmal drinnen durch geht, von vorn nach hinten. Und sich einmal den Kopf anhaut.

Der Traum vom nächsten Boot. Das ist auch der Stoff, aus dem man erfolgreiche Messen schneidert.

Also: mache auch ich mich auf den Weg zur BOOT nach Düsseldorf. Und die empfängt mich mit allerhand Superlativen. „Die weltgröße…“. „Die meisten…“. „Die weltweit größte…“, klären Moderator und Moderateuse erst einmal minutenlang beim erhofften Vortrag über „Navigation per Tablett“ auf, um dann nach Minuten die erste Frage zum Thema abzufeuern: „Segeln Sie denn mit Ipad oder Android?“ Hmpf.

Tatsächlich bietet die BOOT eine Menge Superlative: In den Hallen stehen unglaublich viele Boote herum. An Superlativen findet man:

Die schönsten Kurven.
 

 

Und die vor allem in der Klasse zwischen 22 und 30 Fuß. Hübsch anzusehen sind sie ja, fast alle. Das Segment der Binnensegler hat wahrhaft aufgerüstet: Optisch. Leistungsmäßig. Und auch verbal: „Daysailer“ heißen sie heute: Wunderschöne Teile, die hier herumstehen. 35-Fuß lange Unvernunft in ihrer bezauberndsten Form, um den Tag auf dem See abzuhängen. In diesem Segment hat sich schon wahrhaft viel getan, denkt man an die einstigen „Kartoffelsuppen-Kreuzer“ und „Brotzeit-Schifferl“ der Siebziger Jahre. Damals, als nicht nur Autos, sondern auch Boote noch „die Familie“ als Zielgruppe anvisierten, als Autos und Boote noch für Familien konzipiert und gebaut wurden und nicht als „Dienstwagen“ fürs morgendliche „Dienstwagen-Race“ auf dem Büro-Zubringer. „Daysailer“: ein schmuckes Segment. Aber wer kauft das? Oder ist „Daysailer“ die Antwort auf einen von schönen Gebrauchtbooten blockierten Markt? In dem nur mit ästhetischen Stimuli, mit „Ferrari-Effekten“ neue Käufer zu finden sind?

 

Der zäheste vom „Eigenen-Boot-Träumer“.

Mit einem Superlativ ganz anderer Art in der Klasse 22-30 Fuß wartet Digger mit seinem BENTE-Projekt auf: Ihn trieb die Suche nach dem, was „danach“ kommt beim Thema „Mein-ideales-Schiff-zum-drauf-Leben-ist-ein-kleines-Schiff“, sein Boot selbst zu konstruieren. Was auf der HANSEBOOT an Digger’s Messestand noch in Sperrholz im Entwurfstadium herumstand, hat jetzt Form angenommen. Der Wunsch, das ideale Boot zu finden, steht jetzt in GFK vor uns. Sieht verdammt schnell aus. Chapeau, Digger, für den Superlativ „der Zäheste“, was Durchhalte-Vermögen beim Traum vom eigenen Boot angeht.

 

Die allerneuesten Lärmendsten.

Superlative ganz anderer Art sind auch in Düsseldorf versammelt: die allerneuesten und lärmendsten Gizmos sind zu besichtigen, bevor sie uns im kommenden Sommer in den Buchten erfreuen werden. Ich habe mich im Sommer immer gefragt, welche Erdspalte sie wohl ausspuckt, all die Parasailer-Gizmo’s und lärmenden „Banana-Boats“. Jetzt weiß ichs. Die Erdspalte ist in Düsseldorf. An neuen lärmenden Superlativ-Gizmo’s hätten wir anzubieten:

Ein „Alien-Dings“, mit dem man – nebst Partnerin – fünf Meter am Gartenschlauch überm Meer schweben kann. Eine Art auf-den-Rücken-geschnallter Laubbläser, der den Nutzer der Schwerkraft entbindet. Man kann damit wie ein Ungeheuer von unter Wasser auftauchen. Und sich wie ein Käfer an langem Schlauch in die Luft erheben. Schaurig. Laut.

 

„Le dernier cri“ auf dem Banana-Boat-Sektor ist dieses „Dingsda“, das aussieht wie der stählerne Wurfstern eines Samurai. Ab nächstem Sommer zieht es gelangweilt Kreischende durch die Bucht. Er wird schön, der nächste Sommer.

Und mein Traum?

Und wie sieht es mit dem aus, was mich hierher trieb, auf die Messe? Ein Boot zum Drauf-Leben zwischen 31 und 37 Fuß? Mit meinen einfach 4 Regeln, die ich in einem früheren Beitrag zur HANSEBOOT formulierte? Stehhöhe? Lange Salonbänke? Lange Cockpitbänke? In den Wellen stabil? Im Hafen gemütlich wie eine Wohnung?

Zwischen 31 und 37 Fuß ist nicht soooo viel zu sehen in Düsseldorf. Die Hersteller frönen hier der Superlative, einem „The bigger the better.“ 58 Fuß-Yachten sind zu sehen, von Serien-Herstellern. Und die zeigen auch gleich 64-Fuß-Yachten und 82-Fuß-Yachten. Ist denn der Markt dafür so groß? Am Stand eines italienischen Segelyacht-Herstellers, den wir alle kennen und lieben für seine schönen und schnellen Schiffe in der über 40-Fuß-Klasse, und der tatsächlich mit Superlativ-guten Ideen beim Innendesign seiner Yachten aufwartet, komme ich der Wahrheit näher: „We had a very good show here in Dusseldorf“, sagt der Verkäufer, „we had so many interested sailors from Spain and Israel here, but unfortunately not from Germany.“

Aha.

„The Bigger, the better“ gilt also nur „for the happy Few“. Und die kommen derzeit nicht aus Germany.

Auf der Suche nach meinem Schiff zum „Drauf-Leben“, idealerweise zwischen 33 und 37 Fuß, gerate ich Düsseldorf auch an interessante Konzepte. An die eine oder andere Center-Cockpit-Yacht, auf der ich dann zum x-ten mal stehe. Auf einer HALLBERG-RASSY 40, zum Beispiel, der man aber unter Deck anmerkt, dass sie „von Außen nach Innen“ konstruiert ist – mit entsprechenden Schwachstellen im Innenraum.
Den konstruktiv genau anderen Weg – „von Innen nach Außen“ – ging SIRIUS, Werftbauer aus Plön. Leider auch nur mit größtmöglicher YACHT auf der Messe, einer 40er mit sechs Kojen und (!) eigenem (!!) Werkstatt-Raum (!!!). Das ist natürlich zu groß. Ich will allein drauf Leben. Und zu zweit. Gelegentlich zu Dritt. Aber als Konzept: Klasse.

Interessant natürlich auch das SENSE-Konzept von BENETEAU, das ich seit einigen Jahren verfolge. Aber in Düsseldorf liefert BENETEAU einen Superlativ der anderen Art ab, der mit der „Marketing-Zitrone der Messe“ für Kunden-größtmöglich-vor-den-Kopf-stoßendes Marketing prämiert werden sollte. Auf die BENETEAUs am Stand darf jeder, wie er will. Auf die ausgestellte SENSE darf nur, wen die Hostessen nach Vorlage seiner Visitenkarte & Registrierung & Gesichtsprüfung auch drauflassen. Lead-Generierung a-la Hau-drauf. Die SENSE, ein Boot zum „Drauf-Leben“? Verkauft mit KEMPINSKI- und HYATT-„For-the-happy-Few“-Effekt? Autsch.

Und so läßt mich denn die „Messe der Superlative“ etwas ratlos zurück, was meinen Traum angeht vom idealen Boot, um drauf zu leben. Aber vielleicht gehört ja auch das zum Spiel. Und macht die Schönheit des Lebens aus: Einen Traum zu haben ist das Wichtige. DAS ist das Elexier. Und vor allem: das MACHEN.

Die Beeindruckendsten.

Einen Superlativ aber liefert mir die Messe dann doch. Zum „Boot-Kucken“ komme ich ja nur in den Gesprächspausen. Denn die Messe ist angefüllt mit Gesprächen. Mit Vertriebspartnern. Mit Autoren unseres ersten Buchprojektes GEWITTERSEGELN, denen wir Konzept und Layout unseres Buches, das im März erscheinen wird, vorstellen. Und ein ums andere Mal, bin ich beeindruckt von den Leuten, die ich zum ersten Mal kennenlerne und die uns ihre Beiträge, ihre Geschichten für das Buch zur Verfügung stellen. Keiner von den „Happy-Few“. Aber alles SeglerInnen mit großer Leidenschaft für Boot und Segeln. Was mich an diesen Leuten beeindruckt, ist ihre Offenheit, der Schalk, der aus den Augen von Conny und Kim blitzt. Die Entschlossenheit von Marc, der nach überstandener schwerer Tumor-Erkrankung seine nächsten Jahre anderen an Krebs Erkrankten schenken und mit Ihnen segeln gehen wird. Die Abgeklärtheit von Reinhardt oder die Leidenschaft von Ursula. Der Humor von Dirk. Claus, der das Meer irgendwie als Musik betrachtet – und er eine Note darin. Oder Peter mit seiner Geschichte, dass er nie aufs Wasser durfte im „anderen“ Deutschland, aus politischen Gründen. Und Last but not least Christopher, der bei aller Racing-Euphorie so ruhig und zurückhaltend war.

Ihnen – nicht den Düsseldorfer Superlativen – sei dieser Post gewidmet.

Skipper arbeiten ohne Grenzen!

ADAC Sportschifffahrt unterstützt den Start des neuen Projekts TRECVET Core Curriculum

Auch Skipper sollen künftig grenzenlos tätig werden können.

Auch Skipper sollen künftig grenzenlos tätig werden können.

Es gibt zwar einen einheitlichen Binnenmarkt und stark vereinfachte Verwaltungsverfahren für EU-Bürger, damit diese überall in Europa leben und studieren können, doch werden bestimmte berufliche Qualifikationen von verschiedenen Mitgliedsstaaten immer noch nicht anerkannt.

Ein neues von der EU gefördertes Projekt, dessen Auftaktveranstaltung am 13./14. November 2014 in Palma de Mallorca stattfand, befasst sich mit der eingeschränkten Mobilität von Berufsskippern auf kommerziell genutzten Freizeityachten innerhalb der Europäischen Union. Deutscher Projektpartner ist der Bundesverband Wassersportwirtschaft, die ADAC Sportschifffahrt unterstützt das Projekt tatkräftig.

Die Initiative mit der Bezeichnung TCC-SCV (TRECVET Core Curriculum for Skippers of Small Commercial Vessels) wird von 10 Partnern aus den 9 Ländern Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kroatien, Rumänien, Slowakei, Spanien und Tschechische Republik durchgeführt.

Innerhalb des TCC-SCV wird das Datenbankprogramm (Comparison Tool), das 2011 im Rahmen des ersten TRECVET Projekts entwickelt wurde, auf 6 Qualifikationen aus Deutschland, Frankreich, Kroatien, Großbritannien, Slowenien und Spanien erweitert. Mit dieser Software (die ähnliche Qualifikationen aus verschiedenen Ländern klar und objektiv gegenüberstellt) werden auch Informationen über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede aller 6 Qualifikationen herausgearbeitet. Diese Daten werden an die Seeschifffahrtsbehörden in der Tschechischen Republik und Rumänien weitergegeben, die zurzeit den entsprechenden Rechtsrahmen für diesen Berufszweig erstellen.

Die vom TCC-SCV Projekt durchgeführte detaillierte Analyse der grundlegenden Elemente des theoretischen und praktischen Ausbildungsumfangs der jeweiligen nationalen Qualifikationen wird den Seeschifffahrtsbehörden die erforderlichen Informationen liefern, um andere nationale Qualifikationen zu verstehen. In einem nächsten Schritt wird das Konsortium diese Angaben nutzen, um ein Europäisches Kerncurriculum für die Qualifikation eines Berufsskippers vorzuschlagen.

Die Software und die Projektergebnisse werden auf der Abschlusskonferenz des Projekts im Juni 2016 in Brüssel (Belgien) den EU-Institutionen, nationalen Seeschifffahrtsbehörden, Ausbildungseinrichtungen, Berufskapitänen und -skippern sowie Industrieverbänden vorgestellt.

Weitere Informationen über das Projekt unter: www.tcc-scv.eu und in den sozialen Netzwerken: LinkedInTwitterFacebook