Kategorie: News & Blogs

Folge 2 – Auf Forschungsreise nach Skandinavien

Nachdem ich, wie im letzten Blogbeitrag beschrieben, von der Beschreibung eines uralten Seeweges durch die Schären erfahren hatte, beschloss ich für weitere Nachforschungen auf eine mehrtägige Reise nach Skandinavien zu gehen. Ich packte mein Auto voll mit Kamera- und Beleuchtungsequipment, Decken, Klamotten, Proviant und einem Mountainbike, das sich noch als sehr nützlich erweisen sollte. Zunächst führte mich mein Weg per Fähre über den Fehmarnbelt nach Kopenhagen. Ich hatte hier nach einigen Telefonaten einen Termin zur Besichtigung des Originalbuches aus dem 13 Jhdt., plus Experte plus Drehgenehmigung erhalten. Und das alles kostenlos. Die Marketingbeauftragte des dänischen Nationalarchivs wusste bis dato nichts von König Valdemars Jahrbuch und war selber gespannt darauf. In meiner Vorstellung sah ich ein graues Betonarchiv, ähnlich einer Bücherhalle und war dann sehr überrascht die Adresse mitten im Herzen Kopenhagens im Schloss vorzufinden.
 


Nun war ich froh über die halbwegs passende Kleidung, die ich ins Auto geworfen hatte. Ich wurde sehr freundlich empfangen, und dann ging der Experte auf die Suche nach dem Buch in den über 450 Kilometern langen Regalen des Archivs. Gut verpackt in einem Karton kam das 800 Jahre alte Buch dann an und wurde mit Handschuhen vorsichtig ausgepackt und an der richtigen Stelle aufgeschlagen. Interessant für mich waren ja nur die drei Seiten mit der Routenbeschreibung. Zum Glück hatte ich zuhause schon Beleuchtung und Kamerabedienung auf dem Küchentisch mit Kochbuch geübt, so das ich ganz relaxt an die Sache rangehen konnte. Ich brauchte 30 Minuten für die Aufnahmen verschiedener Winkel und SlowMotion. Das wichtigste war damit geschafft. Tolle Bilder und vor allem der originale Text und keine Überlieferung aus dem Internet.
 

Nun hatte ich noch ein paar Fragen an den Experten bzgl. der von mir festgestellten Ungereimtheiten. Ich bat ihn daher kurz in ein paar Minuten meine Fragen vor der Kamera zu beantworten. Das Ganze endete dann aber in einem gut 30-minütigen Monolog über Herkunft des Buches, den Autor, Sinn und Zweck der Wegbeschreibung und vieles mehr. Alles aus dem Stand und in fehlerfreiem Englisch. Ich war beeindruckt von dieser filmreifen Vorlesung. Meine Frage, ob er das schon öfter gemacht hätte wurde dann mit einem verschmitzten „Now and Then“ beantwortet. Zusammen mit seinem Erscheinungsbild eines typischen Archivars, hätte ich diese Szenen nicht besser casten können.
 

Wichtig für mich waren die Informationen, dass es sich teils um verschiedene Alternativrouten handelte – daher der teils unsinnige Verlauf – und der Hinweis darauf, dass der Seeweg viel älter als die Aufzeichnung ist. In der Tat findet sich keine ältere Wegbeschreibung für die Ostsee, als die in diesem Buch festgehaltenen. Vorher wurde nur mündlich überliefert oder ein paar Runen geritzt, doch erst ab dem 13 Jhdt. auch geschrieben. So wurden auch alle Wikingersagen erst zu dieser Zeit, und Generationen später von Mönchen niedergeschrieben, die die heidnischen Wikingern dabei wohl etwas überzogen schilderten. Glücklich und voller Informationen verbrachte ich den Abend in Kopenhagen und schlief gut in einem Wohnmobil im Garten Nahe des Zentrums von Kopenhagen, AirBnB sei Dank.
 



Am nächsten Morgen ging es dann auf die über 500km lange Reise über den Öresund bis an die Ostküste Schwedens. Mein Ziel war der Schärengarten um Västervik auf der Suche nach weiteren Informationen über die Reiseroute. Auch wollte ich statt von See einmal von Land in den Schärengarten vordringen, was sich als sehr schwierig herausstellte. Unglaublich viele Grundstücke sind in Privatbesitz und ohne Boot kommt man einfach nicht weit. Nach zwei gescheiterten Versuchen und einer weiteren Übernachtung via AirBnB, fuhr ich morgens in das Naturschutzgebiet um Torrö. Hier hatten sich schon ein paar Wanderer mit Rucksäcken versammelt und machten sich auf den langen Weg vom Parkplatz ans Meer. Ich war nun sehr froh über mein Mountainbike und war 7 Kilometer unterwegs, bis auch damit kein weiteres Vorankommen mehr möglich war. Nun ging auch ich mit Rucksack und Kameraequipment noch 1-2 Kilometer durch die Wälder, bis ich dann endlich die Küste erreichte. Meinen Weg trackte ich via GPS, denn hier kann man sich sicher auch gut verirren. Und ich fand alles was ich gesucht hatte.
 


Zunächst einen Abschnitt der alten Segelroute. Samt durchfahrenden Booten. Mir fiel dann auf, dass ich 2014 auch hier längsgefahren bin. Ohne die geringste Ahnung, wo genau ich unterwegs bin und wie unzugänglich der Weg vom Land aus ist. Des Weiteren fand ich eine alte Lotsenstation. Die genannten Wegpunkte im Dokument sollen ja auf Lotsenstationen hinweisen. Dann noch den Nachbau eines alten, viele Meter hohen Kreuzes, das schon im 13 Jhdt. den Seefahrern geholfen hat, ihren Weg zu finden. Und schließlich mitten im Wald einen alten Seemannsfriedhof, ebenfalls über 800 Jahre alt.

Mit dem Hinweisschild, das man damals, sollte man als Seemann auf Reisen sterben, nicht auf normalen Friedhöfen liegen durfte, sondern nur auf diesen extra dafür angelegten Seemannsgräbern. Ich grüßte die Jungs in Gedanken und machte mich auf den sehr langen Rückweg durch den Wald. Überall auf der Insel gab übrigens es kleine blaue Schlangen. Die erste erschreckte mich noch, doch irgendwann gewöhnte ich mich daran. Nur vor die Linse konnte ich sie irgendwie nicht bekommen. Fotoscheue Biester. Für die Nacht hatte ich keine Übernachtung gebucht, überlegte mir aber doch noch zu bleiben um mir am nächsten Morgen ein Kajak zu mieten. Ich hatte wieder Blut geleckt und wollte bei dem Bombenwetter noch nicht zurück. In Loftahammar hielt ich hungrig in einer Bäckerei und sah ein Hinweisschild für Übernachtungen. Günstig und gut und einen Kajakverleiher kannten sie auch. Den Nachbarn, der käme morgens um 0900h. Perfekt. In Schweden ist vieles oft so unkompliziert. Von der Kajaktour erzähle ich dann in der in der nächsten Folge.

Gefällt dir die Idee zum Film? Dann würde ich mich sehr über deine Unterstützung als Crowdfunder freuen. Denn nur mit eurer Hilfe werde ich das Projekt umsetzen können.

Ja, ich möchte das Projekt unterstützen

https://www.startnext.com/segelfilm-salz-und-erde

Segler´s Zwänge – Behördengänge

LEBENDBESCHEINIGUNG – DAS GEGENTEIL VOM TOTENSCHEIN


Ein Behördengag? Sicherlich nicht! Allerdings wird dies Papier für Menschen plötzlich wichtig, die im Rentenalter beschliessen, den Luftraum ihres heimatlichen Rententrägers zu verlassen.

Seglers Zwänge

Filous Operationstag

Filou, kurz nach dem aufwachen.

Heute hatte Filou den entscheidenden Tag. Die Zahn-OP war ja bereits lange angedacht. Letztes Jahr war Filou allerdings noch nicht zu 100% fit für den Eingriff.
Die Voruntersuchung Anfang Januar lief dann bestens. Herz und Lunge in Topform und auch die Ergebnisse des Bluttests, den wir vor wenigen Tagen bei unserer Haus-Tierärztin haben machen lassen, waren sehr gut.
Viele werden wahrscheinlich gar nicht mehr wissen, worum es bei der geplanten OP genau gehen sollte, so lange ist die Diagnose her. An einem Fangzahn war ein ziemlich großes Stück Zahnschmelz abgesplittert und ein Schneidezahn war etwa zur Hälfte abgebrochen. Um so etwas wieder in Ordnung zu bringen, muss ein Hund in Vollnarkose versetzt werden und das sollte man eben nur machen, wenn der Hund gesund ist und kein Untergewicht hat.

Jetzt standen alle Zeichen auf Grün und wir sind heute Morgen mit ihm nach Rhede gefahren. Dort gibt es eine Tierärztin, die zusätzlich auf Zahnmedizin spezialisiert ist.
Wir hatten neben den Eingriffen an den Zähnen auch eine Zahnreinigung und Röntgenaufnahmen von Hüfte und Wirbelsäule vereinbart. Denn vor einer ganzen Weile ist uns zufällig aufgefallen, dass Filou eine Fehlstellung des hinteren rechten Beins hat. Sieht man nur beim laufen, wenn man ganz genau hinschaut.
Aber sicher ist sicher, dachten wir uns. Die Hüften können nur unter Vollnarkose geröntgt werden.

Die Operation an den Zähnen verlief dann sehr gut. Es musste kein Zahn gezogen werden, der Fangzahn wurde verblendet, der Schneidezahn aufgebohrt und gefüllt. Sieht nicht nur toll aus, sondern sorgt vor allem auch dafür, dass diese Zähne keinen weiteren Schaden nehmen und keine Schmerzen verursachen.

Nachdem Filou alles gut überstanden hatte und wach war, sind wir gemeinsam mit der Ärztin die Röntgenaufnahmen durchgegangen. Wir hatten irgendwie eine leichte Befürchtung, das mit den Hüften etwas vielleicht nicht ganz ok sein könnte. Was uns die Ärztin dann gezeigt hat, damit hätten wir allerdings niemals gerechnet. Wir waren schockiert!

Die Hüften sind beide nicht ganz perfekt, aber auch nicht wirklich problematisch. Die Fehlstellung des rechten hinteren Beins kommt von einem verkürzten linken Hinterbein. Das linke Hinterbein ist verkürzt, weil der Oberschenkel gebrochen war. Auf den Aufnahmen sieht es so aus, als wäre der Oberschenkelknochen regelrecht zertrümmert worden. Diese Fraktur wurde (natürlich) nicht behandelt und ist versetzt und völlig schief zusammengewachsen. Ein Teil des Knochens ragt schräg in das umliegende Gewebe hinein.
In der Arztpraxis hat man so einen Bruch noch nie gesehen. Die Ärztin war so nett und hat die Aufnahmen einem Chirurgen geschickt und Rücksprache gehalten. Im Moment rät man uns vorsichtig zum Abwarten und regelmäßigen Kontrollen. Aktuell scheint Filou kaum Beschwerden zu haben. Aber bei so einem ungewöhnlichen Fall…

Wie das genau passiert ist, wird sich vermutlich nie klären lassen. Vielleicht wurde Filou von einem Auto erfasst?
Die Schmerzen müssen schlimm gewesen sein und mir ist es ein Rätsel, wie er so überleben konnte. Für einen Streuner ohne schwere Verletzungen ist es schon schwierig genug, sich genügend Futter zu beschaffen. Wie Filou mit zertrümmertem Bein an genug Futter kam, kann ich mir kaum vorstellen. Vielleicht war er da auch schon in dem Boatyard und wurde von den Werftarbeitern gefüttert…

Der Gedanke daran, was er durch gemacht haben muss, bricht uns das Herz.

Was wir jetzt machen, wissen wir auch noch nicht so richtig. Wir wollen erst mal möglichst mehrere unabhängige Meinungen von Fachleuten hören.
Unbehandelt könnte diese Fehlstellung zu weiteren Problemen führen. Man sieht jetzt schon als Laie auf den Röntgenbildern, dass die Hüften leiden. Das Becken steht schief und die Wirbelsäule leidet dadurch vielleicht langfristig auch.
Ob eine Operation möglich und sinnvoll ist? Keine Ahnung. Jede OP birgt ja auch wieder Risiken.

Sollte hier jemand lesen, der uns mit mit einer Einschätzung helfen kann, wir würden uns sehr über eine Nachricht freuen.
Die Röntgenaufnahmen haben wir hier und könnten sie zur Verfügung stellen.

+++ SONDERPREIS FÜR EARLY BIRDS +++

„DIE ROUTE DER WIKINGER – SALZ UND ERDE“

Die ersten 1.000 Euro sind geschafft! Ich danke euch von ganzem Herzen für eure Motivation und das Vertrauen in mein Filmprojekt. Und auch für das viele Lob zum Trailer. Als Dankeschön gibt es den Film nun auch limitiert in einer preisreduzierten „Early Bird Variante“ mit oder ohne Tickets zur Premierenfeier. Neugierig? Hier gibt es alle Infos zu Film und Crowdfunding!

https://www.startnext.com/segelfilm-salz-und-erde

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SV Mr.John IV – John Wolstenholme UK

PROUD WINDPILOT OWNER WELL NORTH OF 100.000 MILES

Hi Peter,
You may remember me, you brought my Pacific unit down to me on the Maersk Hamburg (DAL Kalahari) in the Port of Hamburg way back in 1996…

Well, I was a proud owner after all this time and well north of 100,000 miles!

It was a great gear and sailed a lot of miles on two very different boats; unfortunately I sold SV Mr.John ( a Bristol 35.5 ) in Thailand recently and the gear went with it.

After a short period in remission the madness struck again and I went out and bought another boat … a Bavaria 35 Cruiser, so I will need another windpilot of course.

Best Regards
John Wolstenholme – SV Blue Monday

SV Samira – Andreas + Juergen Michel GER

SV Moonlighting – Will Davies + family, Cornwall UK

KIDS IN THE COCKPIT – BOAT SCHOOL – 5 YEARS ADVENTURE

Ein Vater und vier Damen, von denen drei die Lebensschule auf See erfahren und im Verlauf von 5 Jahren die Welt von der Wasserseite kennen lernen werden. Die Familie ist im Sommer 2017 in der Heimat aufgebrochen, ist über die Kanaren, die Kapverden in Grenada eingetroffen und wird voraussichtlich bald den Panama Canal in Angriff nehmen. WEITERLESEN

SV Blue Beryl – Yvette + Sander Droog NED

MITTEN IN AMSTERDAM VOR ALLER AUGEN GESUNKEN

Folge 1 – Der IKEA-Besuch oder wie kommt man auf die Idee zu einem Reisefilm wie "Die Wikinger Route – Salz und Erde"?

Seit zwei Jahren will ich wieder auf große Tour, nur fehlte mir immer noch die zündende Idee für einen Film. Einfach nur wieder eine Auszeit zu machen, wäre mir dieses Mal zu wenig. Ich wollte mehr. Und dann stand ich bei IKEA und blätterte in der Deko, während die Familie nach Möbeln suchte. Und fand einen Bildband über die Schären. Genau mein Thema. Und irgendwie wusste ich ja bereits, das mich diese felsige Landschaft für immer gepackt hat. Ja, geradezu süchtig gemacht hat. Irgendwo in dem englischen Text stand etwas von „King Valdemars Sailing Route“. Ich merkte mir das im Hinterkopf und bemühte dann ein paar Tage später Google. Und schon nach den ersten Einträgen wusste ich, das ich meine Reise gefunden hatte.

Im 13. Jhdt. hatte der damalige dänische König Valdemar ein von Mönchen handgeschriebenes Buch anfertigen lassen um Informationen über sein damals riesiges Reich festzuhalten. Grenzen, Bewohner, Steuern und eben auch dieser Seeweg durch die Schären bis nach Estland; übrigens direkt nach einer Wegbeschreibung von Ribe nach Akkum, weit im Orient. Der schwedische Tourismusverband hatte in den 90ern jedenfalls versucht, König Valdemars Reiseroute touristisch zu vermarkten. Aber der Zugang ist von Land oft schwierig und von See nur mit kleinen Booten sinnvoll und so geriet das Projekt dann wieder in Vergessenheit. Auch fand ich in der Übersetzung der Route einige Ungereimtheiten und beschloss mehr Informationen einzuholen. 

Zunächst schrieb ich an mehrere schwedische Tourismusverbände und an das dänische Nationalarchiv in dessen Besitz sich das alte Buch befindet. Aus Schweden erhielt ich eine Menge an nützlichen Informationen und aus Kopenhagen sogar eine Einladung zum Besuch des Archivs, samt einer Drehgenehmigung. Die interessanteste Information war aber wohl, das dieser Seeweg schon viel länger existiert, aber hier das erste Mal überhaupt aufgeschrieben wurde. Und damit war die Brücke zu den Wikingern geschlagen, die noch gute 200 Jahre vor dem Eintrag im Buch hier ebenfalls unterwegs waren. Jetzt wurde es richtig spannend. Sollte es wirklich möglich sein mit meinem Segelschiff auf alten Wikingerrouten zu reisen.

Der nächste Schritt war daher eine deutliche Verbesserung meines Videoequipments – ich wollte dort ja nicht als Amateur erscheinen – und vor allem dessen Bedienung. Stundenlang schaute ich Videotutorials und probierte herum, bis ich mich sicher genug für den Dreh fühlte. Und schon 3 Wochen später nahm ich die Fähre in den Norden. Doch davon mehr in der nächsten Folge.

Möchtest du diese Dokumentation unterstützen?
Dann beteilige dich hier am Crowdfunding für den Film

 

IKEA-Besuch – Wie kommt man auf die Idee zu einem Reisefilm wie "Salz und Erde"?

Seit zwei Jahren will ich wieder auf große Tour, nur fehlte mir immer noch die zündende Idee für einen Film. Einfach nur wieder eine Auszeit zu machen, wäre mir dieses Mal zu wenig. Ich wollte mehr. Und dann stand ich bei IKEA und blätterte in der Deko, während die Familie nach Möbeln suchte. Und fand einen Bildband über die Schären. Genau mein Thema. Und irgendwie wusste ich ja bereits, das mich diese felsige Landschaft für immer gepackt hat. Ja, geradezu süchtig gemacht hat. Irgendwo in dem englischen Text stand etwas von „King Valdemars Sailing Route“. Ich merkte mir das im Hinterkopf und bemühte dann ein paar Tage später Google. Und schon nach den ersten Einträgen wusste ich, das ich meine Reise gefunden hatte.

Im 13. Jhdt. hatte der damalige dänische König Valdemar ein von Mönchen handgeschriebenes Buch anfertigen lassen um Informationen über sein damals riesiges Reich festzuhalten. Grenzen, Bewohner, Steuern und eben auch dieser Seeweg durch die Schären bis nach Estland; übrigens direkt nach einer Wegbeschreibung von Ribe nach Akkum, weit im Orient. Der schwedische Tourismusverband hatte in den 90ern jedenfalls versucht, König Valdemars Reiseroute touristisch zu vermarkten. Aber der Zugang ist von Land oft schwierig und von See nur mit kleinen Booten sinnvoll und so geriet das Projekt dann wieder in Vergessenheit. Auch fand ich in der Übersetzung der Route einige Ungereimtheiten und beschloss mehr Informationen einzuholen. 

Zunächst schrieb ich an mehrere schwedische Tourismusverbände und an das dänische Nationalarchiv in dessen Besitz sich das alte Buch befindet. Aus Schweden erhielt ich eine Menge an nützlichen Informationen und aus Kopenhagen sogar eine Einladung zum Besuch des Archivs, samt einer Drehgenehmigung. Die interessanteste Information war aber wohl, das dieser Seeweg schon viel länger existiert, aber hier das erste Mal überhaupt aufgeschrieben wurde. Und damit war die Brücke zu den Wikingern geschlagen, die noch gute 200 Jahre vor dem Eintrag im Buch hier ebenfalls unterwegs waren. Jetzt wurde es richtig spannend. Sollte es wirklich möglich sein mit meinem Segelschiff auf alten Wikingerrouten zu reisen.

Der nächste Schritt war daher eine deutliche Verbesserung meines Videoequipments – ich wollte dort ja nicht als Amateur erscheinen – und vor allem dessen Bedienung. Stundenlang schaute ich Videotutorials und probierte herum, bis ich mich sicher genug für den Dreh fühlte. Und schon 3 Wochen später nahm ich die Fähre in den Norden. Doch davon mehr in der nächsten Folge.

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SV Celebrate – Nordwest Passage – 2017

NORD WEST PASSAGE – TEIL # 3