Die Vendée Globe der Frauen

Einhand um die Welt bei der Vendée Globe 2020 © Eloi Stichelbaut
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Einhand um die Welt bei der Vendée Globe 2020 © Eloi Stichelbaut
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Der Getriebeflansch wird vermessen.
Seit ein paar Tagen hat unser Trabant keinen Motor mehr. Auch die Auspuffanlage fehlt, genauso wie die Kupplung, die Zündanlage, die Lichtmaschine, der Anlasser…
Alles ausgebaut und zum größten Teil bereits an andere Trabifreunde weitergegeben. Der nagelneue Original Reifen, den ich übrig hatte, ziert nun einen Trabant in Neuzustand mit exakt 14km Laufleistung auf dem Tacho. Der Motor unseres Trabant ist zum Spenderherz eines Oldtimers geworden, dessen Aggregat plötzlich das Zeitliche gesegnet hat und der Tank, den ich bereits restauriert hatte, wird gerade von der Post an den Ort geliefert, an dem er in den 80er Jahren in unseren Trabi eingebaut wurde, nach Zwickau. Ein Westpaket, sozusagen.
So haben die Bauteile, die ich in Zukunft nicht mehr benötige, noch einen sinnvollen Nutzen und der Kreis ist geschlossen.
Und wie schraubt es sich nun am Trabant?
Ganz anders, als ich das von jedem anderen Fahrzeug kenne. Der Trabant ist zwar nicht fundamental anders aufgebaut, als andere Autos, aber im Gegensatz zu Fahrzeugen, die dem kapitalistischen Markt entsprungen sind, wurde der Trabant in einer Gesellschaft entwickelt, in der es wenig kommerzielles Interesse an Wartungsaufträgen gab. Ziel der Ingenieure war es, dass jeder DDR Bürger in der Lage sein sollte, seinen Trabant selbst zu reparieren. Und genau dahingehend wurde er konstruiert.
Er ist in weiten Teilen unglaublich einfach zu reparieren. Viele Bauteile sind direkt zu erreichen, ohne dass Nebenaggregate oder andere Teile vorab entfernt werden müssen. Das kenne ich aus meiner Werkstattzeit praktisch überhaupt nicht. Ich kann mich noch gut an die Flüche erinnern, wenn du dir irgendwo fast die Finger gebrochen hast, weil alles verbastelt und sinnlos zusammengefriemelt war. Im übrigen bei praktisch jedem Hersteller!
Nicht so beim Trabant. Alles irgendwie einfach und gut durchdacht. Bis auf wenige Ausnahmen kein Spezialwerkzeug notwendig, das meiste mit einem 10er oder 13er Ringschlüssel zu demontieren.
So richtig bewusst wurde mir das erst vor kurzem, als jemand bei Instagram auf ein Foto einer Inbusschraube sinngemäß schrieb, dass diese Schraube seinerzeit unbeliebt war, weil sie im Trabant wegen des nötigen Inbusschlüssels eine Ausnahme bildet.
Es macht mir jedenfalls ziemlich viel Spaß, an dem kleinen Oldie zu schrauben. Mittlerweile habe ich auch den Getriebeflansch des Originalmotors vermessen und per CAD Software digitalisiert. Das ist notwendig, um einen neuen Flansch für den Elektromotor herzustellen.
In den nächsten Tagen werde ich den NC-Code für die Fräse schreiben und anschließend ein Probestück aus MDF fräsen. Danach werden sicherlich noch minimale Korrekturen und ein weiteres Probestück nötig sein. Wenn dann alles passt, wird meine CNC Fräse das Bauteil aus Aluminium liefern müssen.
Die Verbindung vom E-Motor zum Getriebe wird über die originale Keilwelle realisiert, allerdings ohne Kupplung, denn die wird beim E-Antrieb nicht mehr benötigt.
Diese Keilwelle hat mich Anfangs etwas Nerven gekostet, denn die Norm, nach der sie gefertigt ist, gibt es heute nicht mehr. Die modernen Profile der Flanken sind heute viel steiler als früher. Also blieb mir nichts anderes übrig, als die originale Kupplungsscheibe zu zerlegen und daraus das Gegenstück zur Trabant-Keilwelle zu gewinnen. Das Bauteil an den Elektromotor anzuflanschen ist zwar etwas aufwändiger, als wenn ich ein Normteil zur Verfügung hätte, aber es ist immerhin möglich.
Ansonsten schlage ich mich nach der ersten Euphorie derzeit mit ein paar Problemchen herum. Der bestellte Wechselrichter, den ich für die Garage brauche, um dort 230V Geräte zu betreiben, ist leider auf dem Versandweg verschollen und vieles verzögert sich dadurch nun.
Am Trabant selbst ist die hintere linke Achsmutter so festgegammelt, dass ich mir das Werkzeug daran zerbrochen habe. Der gekaufte Schlagschrauber, mit dem ich dem Biest nun zuleibe rücken wollte, war defekt!
Wenn es einmal läuft…
Aber es gibt auch Bereiche wo es zügig vorwärts geht. Alle 5 Räder sind mittlerweile komplett restauriert und neu bereift. Die vordere Stossstange und der Unterfahrschutz sind gerichtet und lackiert, das Zündlenkradschloss habe ich komplett überholt und mit vielen Neuteilen ausgestattet. Die Lenkstange, der Blinkerschalter und die Halterung sind ebenfalls fertig restauriert.
Auch die Scheinwerfergehäuse sehen nun wieder aus wie neu und die Scheinwerfer selbst habe ich gegen Nagelneue ausgetauscht.
Sabrina hat in der Zwischenzeit auch das erste Polster erneuert. Sie hat einen Stoffhersteller gefunden, der den Originalstoff von damals nachwebt. Davon hat sie etwas bestellt, das kaputte Stoffteil herausgetrennt, ein Schnittmuster erstellt, ausgeschnitten, mit der Pfaff abgesteppt und von Hand an die originalen Lederteile und Kedern genäht.
Daneben gab es noch einige weitere Miniprojekte, die ich nicht alle dokumentiert habe und die hier aufzuzählen auch langweilig wäre.
Reden wir deshalb lieber noch etwas übers Schiff!
Der erste Elektromotor für Morgenstern ist mittlerweile eingetroffen. Vom Hersteller genau so angefertigt, wie ich ihn haben wollte, mit hohem Kupfer-Füllgrad und Neodym Magneten. Ein Brushless-DC Motor mit einem Wirkungsgrad von 96% ist es geworden. Bis zu 20kW kann er maximal leisten.
Theoretisch würde bereits ein solcher Elektromotor ausreichen, um den Dieselmotor vollständig zu ersetzen. Aber er wäre dann oft am Limit. Deshalb wird der zukünftige Antrieb der Morgenstern aus zwei dieser Elektroantriebe bestehen. Mit Elektromotoren ist solch ein redundantes System, welches auf eine einzige Wellenanlage wirkt, überhaupt erst sinnvoll möglich.
Den zweiten Motor haben wir mittlerweile auch bestellt. Damit wollten wir zunächst warten, denn Brushless-DC Motoren in dieser Leistungsklasse sind derzeit noch überwiegend Kleinstserien oder Sonderanfertigungen und liegen nicht irgendwo in Massen auf Lager. Und damit sind sie natürlich auch ein bisschen ein Ü-Ei. Unser Ü-Ei hat sich beim Testlauf auf der Werkbank jedoch von seiner besten Seite gezeigt und alle Erwartungen erfüllt.
Leider hat sich der Hersteller beim mechanischen Teil des Motors nicht so ganz an Drehmomenttabellen und Toleranzen gehalten. Normalerweise fällt das niemandem auf, denn normalerweise baut ein Endkunde so einen Motor eigentlich nach dem Auspacken irgendwo ein.
Ich baue das Ding jedoch zunächst einmal komplett auseinander, um wirklich sicher zu sein, dass ich der Maschine vertrauen und sie unterwegs auch reparieren kann.
Genau das war eine gute Idee, denn die Zentralmutter wurde dermaßen angeknallt, wie ich das bisher noch nicht gesehen habe! Unterwegs wäre ein schneller Lagerwechsel in dem jetzigen Zustand unmöglich.
Am Ende sind mehrere Versuche des konventionellen lösens der Mutter gescheitert und ich habe sie ganz knapp am Gewinde aufgetrennt, um sie sprengen zu können.
Gesprengt hat es mir beim weiteren zerlegen des Motors dann schließlich auch meinen massiven Abzieher, beim Versuch die Riemenscheibe zu lösen. Trotz vorwärmen, trotz einiger anderer Tricks, trotz beten…
Nix zu machen! Muss ich morgen mit der Flex ran…
Läuft halt nicht immer alles rund.
Da fällt mir ein, unser überarbeitetes Cockpit haben wir euch doch hier auch noch nicht gezeigt! So sieht es nun aus:

Die nachhaltige Begegnung mit der Flax 27 auf dem Wannsee © Kerstin Zillmer

Die Überreste eines Schlauchboots, mit dem Flüchtlinge die Meerenge überqueren wollten © Jens Brambusch
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Die Überreste eines Schlauchboots, mit dem Flüchtlinge die Meerenge überqueren wollten © Jens Brambusch
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Fr., 25.Sep.20, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2308, 21.218 sm von HH
Vor einem Jahr sind wir zum Kopf vom Wasserfall von Fautaua gewandert (Atanga berichtete). Diesmal soll es der Fuß des Wasserfalls sein. Zunächst sind beide Wanderwege identisch, nach der bekannten Gabelung zum Kopf vom Wasserfall *** folgen wir diesmal dem Flusslauf des Fautaua. Ein kleiner Trampelpfad führt parallel zum Fluss durch dichten Dschungel. Viele wohlbekannte Freunde wuchern hier im XXL-Format: Efeutute, Tradescantia oder Zebrakraut, diverse Korb-Maranten und Papyrusgras, Fleißiges Lieschen und natürlich Philodendron, der sich meterhoch an den Bäumen empor rankt. Es sieht aus wie in einer Zimmerpflanzen-Gärtnerei. Wir laufen recht ebenerdig, aber rechts und links werden die Berge steiler, die Schlucht enger.
Zunächst ist der Weg gut erkennbar. Steinmännchen oder mal ein Fetzten Stoff an einem Ast weisen den Weg. Dann führt der Pfad aus dem Wald hinaus zum Ufer vom Fautaua und wir werden mehrmals auf die andere Fluss-Seite geleitet. Achim in Wanderschuhen versucht es trockenen Fußes über Steine. Ich wähle den Weg des geringsten Widerstandes und der kleinsten Rutschgefahr und wate direkt durchs Wasser. Erfrischend, aber stellenweise doch tiefer als erwartet. Es dauert nicht lange, da habe ich einen nassen Hintern.
Achim versucht es trockenen Fußes
Stellenweise ist es so tief
dass es auch mal einen nassen Hintern gibt
aber angenehm erfrischend
Der Weg ist immer schwieriger zu finden. Auf den Steinen kann man ihn kaum noch entdecken. Ist das dort ein Steinmännchen oder liegt nur zufällig der kleine Stein auf dem Dicken? Wir arbeiten uns vorwärts. Nein, hier sind wir falsch, dort muss es weitergehen. Sieh mal, da hängt ein Zeichen! Wir krabbeln Steine hoch und Steine wieder runter und queren noch mehrmals den Fluss.
Und dann hört man ihn schon rauschen, den Wasserfall. Noch ein paar dicke Felsen liegen im Weg, dann haben wir ihn erreicht. Aber halt! Was ist das? Das kann doch unmöglich unser Wasserfall vom letzten Jahr sein. Wir gucken doof aus der Wäsche. Hat der Wasserfall sich verändert, können wir nur den unteren Teil von unserem Standort sehen? Sind wir gar am falschen Wasserfall?
Der große Fautaua Wasserfall
Niemals ist dieser kleine Wasserfall identisch mit dem im oberen Bild
Aus einer Rast und einem gemütlichen Picknick wird leider nichts. Es wimmelt vor kleinen Fliegen und sobald wir es uns gemütlich machen, fallen Zebra-Mücken über uns her. Und, Achim bemerkt es zuerst, der Himmel hat sich deutlich zugezogen. Wenn es jetzt zu regnen anfängt, dürfte der Wasserstand im Fluss schnell steigen. Er hat Recht, wir sollten zurück, ich möchte nicht durch brusttiefes Wasser zurück laufen müssen.
Also gibt es nur ein paar schnelle Fotos und wir treten den Rückweg an. Im letzten Drittes des Rückweges finden wir uns plötzlich auf einem steilen Pfad wieder, der in den Wald hineinführt. Der Trampelweg ist deutlich zu erkennen, aber wir kommen nur noch mit Hilfe der Hände vorwärts. Hier sind wir doch nicht gekommen, oder? Hm, ich bin mir sicher und bleibe wo ich bin, Achim quält sich noch ein Stück vorwärts bis zum Ende des Grats. „Hier oben geht es auf der anderen Seite mal richtig steil runter“, ruft er mir zu. „Senkrecht! Und du wirst es nicht glauben, da ist noch ein zweiter Fluss! Aber hier geht es definitiv nicht weiter.“
Sind wir falsch abgebogen und der Fluss auf der anderen Seite des Berghanges wäre der richtige gewesen? Wir drehen um und gehen zur Stelle zurück an der wir falsch abgebogen sind. Da, endlich, ein Steinmännchen und da, die Stein-Formation erkennen wir wieder, hier sind wir gekommen. Ab jetzt bleibt es einfach, wir finden sogar eine Lichtung ohne Mücken und dann gibt es auch endlich eine Brotzeit.
Gerettet, ein Steinmännchen zeigt uns den Weg
Auf kaum zu erkennenden Pfaden durch den Wald
oder am Fluss entlang
durch urige Landschaft
Das war eine tolle, abenteuerliche Wanderung (mit gutem Muskelkater zum Lohn), jedoch waren wir definitiv am falschen Wasserfall. Aber wir sind nicht die einzigen. In der Marina rätseln wir zusammen mit Doris und Wolf, wo sich der große Wasserfall verstecken könnte. Die beiden sind ein paar Tage vor uns genauso in die Irre gelaufen. Der Witz ist, dass sie vor fünfzehn Jahren schon einmal am richtige Wasserfall gewesen sind. Es gibt ein Beweisfoto davon.
Aber wo ist der Wasserfall heute? So ein hundert Meter Fall verschwindet doch nicht so einfach. Fragen über Fragen, ein Teufelskreis.
Das wilde und unberührte Innere von Tahiti
HAVARIE # 3 – RUDERBRUCH IM NORDATLANTIK

CONTENTION 33 – 1976, ABER SCHNELL UNTERWEGS
Viele Jahre sind vergangen, das Kreuz in meiner Datenbank „Foto fehlt“ war bereits angegraut. Ich nehme das stets sportlich und vor allem als gutes Zeichen, denn wenn´s Probleme gegeben hätte, wäre mir das sicher schon bekannt geworden. Denn: Geht nicht – gibts nicht! Meine Lebensdevise, hat Jahrzehnte gebraucht, bis ich das selbst geglaubt – aber so viele tausend zufriedene Windpilot Segler – werden sicher nicht lügen, wenn sie mir ihr Vergnügen mit meinen Systemen apportieren.
Aber gespannt war ich trotzdem, denn immerhin war die CONTENTION 33 vor 44 Jahren vom berühmten Konstrukteur DOUG PETERSEN als anspruchsvoller 3/4 Tonner konzipiert und von SOUTHERN OCEAN SHIPYARD in solidester Bauweise ausgeführt. Immerhin ca 67 Schiffe haben die Werft verlassen und manches Regattafeld damaliger Zeiten von achtern aufgerollt.
Und plötzlich standen die Beiden vor meiner Tür, wollten sich mit mir über ein Notruder unterhalten, weil sie von rasend wütenden Orcas vor der Iberischen Halbinsel verunsichert, einfach mal ein wenig Beratung erfahren wollten. Kurz, das hat geklappt, wir haben 2 – 3 Stunden mit Spass verbracht, und am Ende dann trotzdem keinen Umsatz gemacht, weil ich ein wenig quergelegen und ihnen den Gedanken ausgeredet habe.
Jedenfalls habe ich dann endlich die schicken Fotos bekommen, die für meine Seele der Honig sind, über die ich mich freuen kann – wie ein kleines Kind … denn die Referenzen sind mein Lebensschmierstoff, der mir zeigt, dass ich als bereits ergrauter Knochen, immer noch mitten drin bin im wahren Geschehen.

Hallo Herr Foerthmann, hier nun endlich die schon lange versprochenen Fotos von unserer „Vidas“ mit Windpilot Anlage.
Auf unserer ersten langen Reise 2016 von Bockholmwik an der Flensburger Förde nach Povoa de Varzim an der portugiesischen Westküste und anschließend weiter in die Algarve nach Portimao hat uns die Anlage nie im Stich gelassen und in jeder Situation von Starkwind bis nahezu Windstille zuverlässig gearbeitet. Trotz sehr vieler positiver Berichte hatten wir eine so gute Funktion vorher nicht erwartet. Die Windpilot wirkt wie für unsere Vidas gemacht, die trotz ihrer mittlerweile 44 Jahre die Reise ohne einen einzigen Schaden oder andere Probleme wunderbar überstanden hat.
Aufgrund eines sehr intensivem Arbeitsjahres und der derzeitigen Corona-Situation steht die Vidas nun schon wieder seit einem Jahr an Land in Portimao.
Wir freuen uns auf den nächsten Teil unserer Reise mit noch unbekanntem Ziel.
Neben sehr wertvollen technischen Tipps und Erklärungen zum Thema Notruder haben wir von Ihnen in unserem letzten Gespräch ja auch noch ein paar schöne und nützliche Hinweise für unsere weitere Reiseplanung bekommen.:)
Vielen Dank für den immer freundlichen und ausserordentlich hilfsbereiten Kontakt!
Viele Grüße,
Linda und Andreas von der Segelyacht Vidas.

27 JAHRE PACIFIC UND HR 29
