Kategorie: News & Blogs

Lignano Sabbiadoro startet „Plastic free“ in die Saison 2019

Lignano Sabbiadoro soll plastikfrei werden. Dieses Ziel haben sich die Tourismusmanager des Consorzio Spiaggiaviva Cuore di Lignano und die Strandbarbetreiber von Lignano Sabbiadoro gesetzt.

Umweltschutz in der Region liegt den Strandbetreibern am Herzen. So starten die Strände von Lignano Sabbiadoro in ihre erste plastikfreie Saison und haben hierfür gemeinsam eine Initiative ins Leben gerufen. In den Strandbars werden künftig nur noch biologisch abbaubare Becher und keine Plastikgefäße mehr ausgegeben.

Mit Eröffnung der Strandsaison 2019 greif erstmals in Italien das Konzept „Plastic free“ für den Umweltschutz an den Stränden. Entwickelt wurde es von der Gruppe Consorzio Spiaggiaviva Cuore di Lignano. „Wir haben uns entschieden, die EU-Richtlinie vorwegzunehmen, die Einwegkunststoffe verbietet und das Projekt Plastic Free mit Begeisterung und Überzeugung umgesetzt“, – erklärt die Präsidentin des Konsortiums, Donatella Pasquin. Ziel ist es, auch Strandbetreiber aus der angrenzenden Region des Veneto und die Bars und Schnellrestaurants im Ort davon zu überzeugen, gänzlich auf Plastik zu verzichten.

Dr. Giorgio Ardito, einer der Geschäftsführer von FVGMarinas Network, des ADAC Stützpunkts Marina Uno und Strandbetreiber, führt aus: „Wir beginnen in den vielen Strandbars, in denen nur noch biologisch abbaubare Becher und keine Plastikgefäße mehr ausgegeben werden.“ Schritt für Schritt sollen auch Plastikflaschen verschwinden, die mit als Hauptverursacher von Mikroplastik in den Ozeanen gelten. „Wir möchten Lignano Sabbiadoro als die erste „Plastic free“-Stadt der gesamten nördlichen Adria und neben den Stränden Sardiniens als zweite in Italien präsentieren“, kündigte Donatella Pasquin an.

Von den Betreibern der Strandanlagen, den Managern von Bars und Restaurants, werde es ein starkes Engagement geben, das Bewusstsein der Gäste zu schärfen, um den Verbrauch von Einwegplastik zu minimieren, so Dr. Giorgio Ardito und Donatella Pasquin. Um das Engagement in die Umwelt auch Kindern nahe zu bringen wird eine Sensibilisierungskampagne für Kinder folgen, an der das OGS (National Institute of Oceonography and Experimental Geophysics) in Triest beteiligt ist. Zwar wird es eine Weile dauern, bis auch Zigarettenstummel und Plastikflaschen von den Stränden verschwunden sind, denn es ist nicht einfach mit schlechten Gewohnheiten zu brechen. Zumal die Ausgabe von Getränken in Glasflaschen laut der Verordnung „Gabrielli“ nicht gestattet ist. Doch ein positiver Anfang ist gemacht. Die Saison 2019 kann kommen.
Marinas in Friaul-Julisch Venetien

Mit 20 teilnehmenden Marinas, darunter auch die ADAC Stützpunktmarinas Marina Uno und Marina Sant Andrea, präsentiert FVGMarinas Network einen Großteil der Marinas der Region Friaul-Julisch Venetien und weist rund 7.000 Bootsliegeplätze aus. Hauptsitz des Netzwerks aus unabhängigen Marinas ist die Darsena San Marco in Grado.

 



 

Unterstützt wird das Projekt vom regionalen Tourismusverband PromoTurismo FVG.

Neben der Kooperation im Marketing arbeiten die Marinabetreiber an der Umsetzung übergreifender Themen. Dazu gehören insbesondere die Förderung des Wassersports, ökologische Themen wie der Schutz der Lagune und der Wasserwege sowie Elektromobilität. Kostenloser Fahrradverleih, Elektroladestationen, getrennte Sammlung von Plastik- und anderen Abfällen sowie die Förderung des Umweltschutzbewusstseins von Kindern und Jugendlichen sind ihre Hauptziele und genießen eine hohe Akzeptanz von Marinagästen. So wurden im vergangen Jahr wieder 8 Marinas mit der prestigeträchtigen Blauen Flagge der F.E.E. für ihr besonderes Engagement im Umweltschutz ausgezeichnet. Damit erreicht die Region Friaul-Julisch Venetien weltweit die höchste Konzentration Blauer Flaggen.
FVG Marinas ist zudem Partner der Barcolana – der größten Segelregatta der Welt. Hierfür bietet das Netzwerk Sonderkonditionen.

Golden Globe Race – Windpilot Referenzen – Bilanz

DIE LEHREN AUS 290 TAGEN MIT FÜNF SCHIFFEN

Windv. Striptease #3

Mit der Aktion Rettungswesten-Wartung sicher und günstig in die Saison starten

Jetzt beim Wassersportvorteilspartner A.W. Niemeyer die Rettungsweste zum Mitgliederpreis warten lassen und sicher in die kommende Wassersportsaison starten. 

Rettungswesten sollten alle zwei Jahre gewartet werden. Dieses Intervall ist wichtig, denn nur eine voll funktionstüchtige Weste kann im Fall der Fälle Leben retten. Auch erhöht eine regelmäßige und fachgerechte Wartung die Lebensdauer der Weste.

In  dieser Saison gewährt A.W. Niemeyer, der Spezialist für Yachtausrüstung und Bootszubehör in Deutschland, Österreich und der Schweiz, ADAC Mitgliedern  wieder einen Rabatt auf die Wartung Ihrer Rettungsweste. Clubmitglieder zahlen statt der üblichen 38,99 Euro nur  33,99 Euro. Der Service erfolgt in den zertifizierten, A.W. Niemeyer-Wartungsstationen, es können fast alle gängigen Marken gewartet werden. Einfach die Weste in einer beliebigen A.W. Niemeyer-Filiale abgeben oder per Post abschicken.

 

 

Die Westen werden dann folgenden Funktionstests und Wartungsarbeiten unterzogen:

Dichtigkeitstest des Auftriebskörpers
Funktionsprüfung der Aufblasautomatik und der Handauslösung
Wechseln der Auslösetablette
Erneuerung der Dichtungen
Funktionsprüfung des Mundventils
Prüfung von Nähten und Beschlägen
Kontrolle der CO2-Patrone
Erneuerung der FSR-Service-Plakette

Sie können Ihre Rettungsweste zur Wartung in jeder AWN-Filiale abgeben oder an eine der folgende Adressen schicken:

A.W. NIEMEYER Dormagen
Hamburger Str. 1
41540 Dormagen

A.W. NIEMEYER Kiel
Flintbeker Str. 2
24113 Kiel

 

Sollten Sie keinen Karton zur Hand haben, dann können Sie bei A.W. Niemeyer den passenden Karton kostenpflichtig hier bestellen.

 

Weitere Schleusenausfälle nur eine Frage der Zeit

Dem Tourismus auf den Wasserstraßen droht der Kollaps. Der ADAC Berlin-Brandenburg fordert eine umfassende Bestanderhebung und einen eigenen Posten für Nebenwasserstraßen im Bundeshaushalt.

Wegen Bau-Verzögerungen kann die Schleuse Zaaren an der Oberen Havel nicht wie geplant zum Start der Wassersaison wieder geöffnet werden. Der Ausfall dieser wichtigsten Verbindung zwischen Berlin und Müritz bedeutet Frust bei tausenden Wasser-Touristen und Verluste bei Tourismusunternehmen. Allein unter den ADAC Mitgliedern in Deutschland befinden sich rund 2. Millionen aktive Bootsfahrer.

„Die Nebenwasserstraßen wurden stiefmütterlich behandelt. Dabei finden genau dort der Wassertourismus und die Freizeitschifffahrt statt“, erklärt Dieter Hütte, Vorstand für Tourismus im ADAC Berlin-Brandenburg. „Alle Kraft muss nun dafür investiert werden, die Schleuse in Zaaren schnellstmöglich funktionstüchtig zu machen. Schleusenausfälle wie diese bedeuten tagelange Umwege für die Betroffenen. Wir brauchen endlich eine umfassende Bestandserhebung und einen darauf abgestimmten Renovierungs- und Bauzeitenplan.“

Wegen Verzögerungen bei den Bauarbeiten kann die Schleuse Zaaren an der Oberen-Havel-Wasserstraße nicht wie geplant zum Start der Wassersaison wieder geöffnet werden.Wegen Verzögerungen bei den Bauarbeiten kann die Schleuse Zaaren an der Oberen-Havel-Wasserstraße nicht wie geplant zum Start der Wassersaison wieder geöffnet werden.
Eigener Posten für Nebenwasserstraßen im Bundeshaushalt

In der Vergangenheit wurde zwar in die Wasserstraßen investiert, dies jedoch vorrangig in die für die Berufsschifffahrt relevanten Hauptwasserstraßen. „Die Nebenwasserstraßen brauchen einen eigenen Posten im Bundeshaushalt. Hier sind zusätzliche Investitionen nötig“, fordert Volker Krane, Vorstand für Verkehr im ADAC Regionalclub.

Die Infrastruktur der Wasserstraßen ist marode, Schleusen sind laut dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) durchschnittlich 105 Jahre alt. Neben Zaaren ist auch die Kannenburger Schleuse (Templin) bereits kaputt und muss renoviert werden.

Handlungsbedarf in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern

Weitere Schleusen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind bedroht. Da nicht vorhersehbar ist, welche Schleuse als nächstes ausfällt, muss dringend gehandelt werden.

Hafenbewertungen im Skipper-Portal

ADAC Mitglieder nutzen seit längerem die Gelegenheit die über 2900 Häfen im Skipper-Portal zu bewerten. Die Erlebnisse und Erfahrungen der Skipper auf ihren Törns sind eine wichtige Ergänzung zu den regelmäßigen Berichten der geschulten ADAC Marina-Inspekteure und der Steuerradklassifikation.

Die Skipper können fünf Kriterien bewerten:

Hafenmeister/-büro Check-In/Check-Out
Serviceangebot für die Crew
Serviceangebot für das Schiff
Preis-Leistungs-Verhältnis
persönlicher Gesamteindruck

Zu jedem Kriterium können ein bis fünf Sterne vergeben werden. Aus den einzelnen Kriterien wird dann die persönliche Gesamtbewertung errechnet. Dabei werden alle Punkte gleich gewertet. Die Nutzer haben zusätzlich die Möglichkeit, ihre Bewertung zu kommentieren. Mit diesem neuen Angebot erweitert der ADAC seinen Service und bindet seine Mitglieder aktiv ein.

Das ADAC Skipper-Portal wartet mit über 2900 Hafenbeschreibungen auf. ADAC Inspekteure haben bereits über 1600 Häfen besichtigt und klassifiziert. Zudem bietet er einen Revierführer, der kurz und prägnant alles Wissenswertes rund um die Planung eines sicheren Törns auflistet. Dazu gehören nautische Besonderheiten, Einreise-, Sicherheits- und Zulassungsregelungen und Informationen zu Sportbootführerscheinen in 20 europäischen Ländern. Ergänzt wird das Angebot durch elektronische Seekarten und einen Ratgeber, zum Beispiel mit Tipps zur Bootscharter, dem Gebrauchtbootkauf oder zum Bootstransport.

nv charts – Tag der offenen Tür in Eckernförde

Am Freitag, dem 10. Mai lädt die NV Chart Group in der Zeit von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr zum Tag der offenen Tür in die Carlshöhe 75 in 24340 Eckernförde ein. Den ganzen Tag über haben Besucher erstmals die Gelegenheit, sich in den Verkaufs- und Produktionsräumen umzusehen und den Mitarbeitern von HanseNautic sowie von nv charts über die Schulter zu schauen.

Die Teams von HanseNautic und nv charts haben sich für den 2019er Tag der offenen Tür viel vorgenommen, um den Wassersportlern und denjenigen, die es werden möchten, ein ebenso abwechslungsreiches wie unterhaltsames Programm zu bieten. Für jede Generation gibt es viel zu sehen, zu hören und zu erleben. So ist im Stundentakt die Teilnahme an interessanten Vorträgen möglich.

• Erfolgsautor Stephan Boden stellt um 12.00 Uhr und 16.00 Uhr seinen Revierführer „Dänische Südseeperlen“ vor
• für 13.00 Uhr und 15.00 Uhr sind zwei weitere Vorträge geplant
• um 14.00 Uhr erzählt Stephan Boden von seiner ungewöhnlichen Segelreise nach England unter dem Titel: Und London ruft „Schiff Ahoi“

Weitere Highlights in dem modernen Showroom, in den Räumen der Kartenproduktion und in den Büros sind:
• ausführliche Beratung zur Benutzung von Tablets für die Navigation
• ausgiebiges Stöbern durch die nautische Literatur mit Büchern, Törnführern, Hafenguides und nautische Nachschlagewerke
• Blick hinter die Kulissen der Seekartenproduktion von nv charts
• Vor-Ort-Update von digitalen Seekarten
• Angebot „Kinder drucken Seekarten“ – jedes Kind darf seine eigene Seekarte drucken
• Mitnahme von Seekarten und Sportbootkarten aus dem reichhaltigen Kartenlager
• Expertengespräche zur Navigation mit dem Tablet
• die Schnäppchen-Ecke im Lager von HanseNautic und nv charts

Für das leibliche Wohl mit Kaffee & Kuchen, mit Tee oder Erfrischungsgetränken ist gesorgt – bei schönem Wetter auch auf der Terrasse.

 

Die ADAC Sportschifffahrt hat im Skipper-Portal eine eigene Rubrik mit Tipps zu Büchern, Filmen, Apps eingerichtet.
Neben den ADAC spezifischen Länder- und Revierinformationen (BTI)  werden Törnberichte, Revierführer, Filme, Apps und Technik-Ratgeber vorgestellt. Die Bücher und Filme können auch direkt bestellt werden.

 

Videoupdate #46

Vor einigen Wochen hatte ich geschrieben, dass nach Folge #44, die eine Art Pilotfolge für die kommenden war, weitere 3 Teile in etwa 4 wöchigem Abstand erscheinen sollen. Jede Folge sollte etwa 10 Minuten lang sein.
Bei #45 habe ich bereits etwas überzogen und #46, die morgen Abend um 19:15 Uhr Premiere feiert, ist der Plan völlig aus dem Ruder gelaufen. Am Ende ist es ein kleiner Dokumentarfilm mit einer Laufzeit von 32 Minuten geworden.

Bringt also morgen Abend etwas Zeit mit. Der Chat bei Youtube wird ebenfalls wieder aktiv sein. Wir sind natürlich auch online und freuen uns auf euch.

Mal eben den Ankerkasten restaurieren

Vor ein paar Tagen hatte ich bei Instagram ein Foto von einer sehr schlimm verrosteten Stelle auf Morgenstern gepostet.

Zu dem Foto hatte ich folgendes geschrieben:
„Sieht nach einer Planänderung aus. 2 Jahre bin ich in alle möglichen und unmöglichen Ecken gekrochen und war jedes mal positiv überrascht, wie gut der Stahl selbst ungeschützt die Jahrzehnte überstanden hat.
Aber ich hatte irgendwie damit gerechnet, dass ich eines Tages so etwas finden würde. Die Stelle liegt im Ankerkasten, nur noch 20cm über der Wasserlinie. Viel zu riskant, dort weiter Rost zu klopfen, während Morgenstern im Wasser liegt…“

Am Tag darauf habe ich die rostige Stelle im Ankerkasten nochmal ganz genau ausgemessen und festgestellt, dass der Bereich doch ein paar Zentimeter höher liegt, als zunächst im Schockzustand vermutet. Die aktuell sichtbare tiefste Stelle im Ankerkasten liegt 27cm oberhalb der Wasserlinie. Dort befindet sich ein Boden aus Beton und die Entwässerungsleitung. Was unter dem Boden ist, weiß ich noch nicht, aber vermutlich wird es zunächst PU-Schaum sein und darunter viel Rost.
Ich habe den Bereich am Wochenende noch mit einem kleinen Magneten von außen bis weit unter die Wasserlinie abgetastet und konnte nirgends eine gravierende Abschwächung spüren. Man spürt jedoch sehr deutlich wo das Schott und die Stringer entlang laufen.
Zur Erklärung: Eisenoxid, also Rost, wie er bei uns auf den Stahlbooten entsteht, ist im Gegensatz zu Stahl nicht magnetisch. Dieser Rost verliert zwar durch restliche enthaltene Stahlpartikel im Gefüge nicht zu 100% seine magnetischen Eigenschaften, aber ein Magnet hält an Stellen, die stark verrostet sind, kaum noch.
Diese Eigenschaft kann man sich zunutze machen und von außen mit einem kleinen Magneten abtasten. Das ist natürlich keine Absolutmessung, aber gibt zumindest einen Anhaltspunkt, genauso wie leichtes abklopfen mit einer Münze oder ähnlichem.
Nach diesen Überprüfungen sieht es nun doch nicht so schlecht aus, wie zunächst gedacht. Zumindest brauchen wir mit Morgenstern jetzt nicht panikartig nach Holland zum nächsten Lift fahren, was ein ziemlicher Aufwand wäre, da zunächst die Masten gelegt werden müssten. Hinter dem Ankerkasten haben wir noch dazu ein Kollisionsschott, welches Sicherheit bietet.

Wieso es dort überhaupt angefangen hat zu rosten und langsam aber stetig die Isolierung unterwandert hat, ist schnell erklärt:
An einer Stelle im Ankerkasten wurde, wie schon an anderer Stelle im Schiff, die Isolierung an einem Stringer bis runter auf den Stahl schlampig weggeschlagen und darüber die Lattung für die Innenverkleidung gesetzt. Das wurde seinerzeit unmittelbar nach der Fertigstellung des Kaskos gemacht. Die Werft hat bis zu diesem Zeitpunkt erstklassig gearbeitet und einen Schichtaufbau geliefert, der ansonsten für die Ewigkeit wäre. Der Stahl wird durch einen Anstrich geschützt, der Anstrich von einer 1mm dicken PU-Beschichtung und darauf liegt der geschlossenzellige 2K PU-Schaum, welcher flächig und lückenlos eingesprüht wurde. Besser kann man es auch heute kaum machen. Nur nützt die beste Isolierung und Dampfsperre halt nichts, wenn da anschließend einer mit einem Beitel hingeht und alles bis aufs Blech runterschlägt und nicht wieder auffüllt, frei nach dem Motto: „Wenn die Verkleidung drauf ist, siehts ja keiner.“
Ich frage mich, ob so jemand eigentlich ein schlechtes Gewissen hat, bei dem Pfusch, den er da seinerzeit vermutlich heimlich fabriziert hat, bei Schiffen, die in den 70ern mit das Hochwertigste waren, was man für Geld bekommen konnte. Eine Suncoast 42 hatte 1975 in der Version wie wir sie haben einen Grundpreis von 160.000 DM, ohne Sonderwünsche, was inflationsbereinigt und umgemünzt auf heutige Verhältnisse etwa 210.000 € entspricht. Was man heute auf dem Gebrauchtmarkt also für kleines Geld bekommen kann, war damals wirklich „schweineteuer“. Diese Schiffe haben mit Sonderwünschen nicht selten für über 200.000 DM die Werft verlassen. Und dann geht da einer in der Bauphase hin und dengelt die Isolierung weg, dass nur so die Fetzen fliegen. Fällt mir immer noch schwer, das in meinen Kopf zu bekommen…

Jetzt ist es glücklicherweise so, dass der COR-TEN Stahl so beständig gegen Verwitterung ist, dass er unter normalen Umständen eine Oxidschicht ausbildet und nicht in die Tiefe rostet. Dazu muss er nur immer mal wieder abtrocknen können. An den fehlerhaften Stellen, die wir bisher gefunden haben, konnte er das und so ist selbst ungeschützter Stahl auch nach 44 Jahren, bis auf eine hauchdünne Oxidschicht, praktisch unbeschädigt.
Im Ankerkasten ist das Millieu allerdings ein völlig anderes. Es ist fast ständig feucht und die Ankerkette schleppt immer wieder Salzwasser ins Schiff. Da macht auch COR-TEN irgendwann die Hufe hoch.

Nun ja, damit müssen wir jetzt klarkommen und werden es auch. Mal eben den Ankerkasten restaurieren ist allerdings jetzt gerade nicht möglich, denn wir haben noch zu viele andere offene Baustellen, als dass wir ein weiteres Großprojekt angehen können. Die Bugkabine ist noch voll mit den Teilen aus dem Mittelteil des Schiffs. Die neue Ankerkette muss also noch eine Weile warten.
Jetzt muss erst mal der Raum an Steuerbord fertig werden. Dort konnte ich im Winter wegen der niedrigen Temperaturen nicht weiterarbeiten. Jetzt ist es aber außen und unter Wasser wieder so warm, dass der Taupunkt auf dem Stahl nur noch selten unterschritten wird und ich wieder mit Farbe und PU arbeiten kann.
Die neue Lattung habe ich am Wochenende bereits fertig eingebaut, OHNE die neue Isolierung bis runter aufs Blech zu beschädigen. Nachträglich wird dort auch noch zusätzlicher 2K PU-Schaum aufgebracht, bevor wieder verkleidet wird.

P.S.: Donnerstag Abend könnt ihr übrigens schon mal Popcorn einplanen, dann wird das längste Sonnensegler-Videoupdate aller Zeiten auf die Welt losgelassen. Den Link poste ich rechtzeitig hier auf Sonnensegler.net.
Die Sache mit dem Seelenverkäufer vom 1. April bei Facebook war natürlich ein Aprilscherz und wir sind Morgenstern nicht untreu geworden. ;-)

Motorenwahn

Ein Erlkönig

Morgen Abend wird der Prototyp des E-Außenborders den ersten Test im Wasser absolvieren. Der gesamte Antrieb, vom Propeller über die geteilte Welle bis zum neuen Motor, ist fertig. Controller, Drehzahlsteller und Stromversorgung sind ebenfalls verbaut und haben einige Trockentests in der Werkstatt mit Bravur bestanden.
Das ganze Projekt ging bisher viel zügiger voran als gedacht. Mit Probefahrten hatte ich eigentlich nicht vor Mai gerechnet. Aber ich weiß auch, dass es ab jetzt zäher weitergehen wird. Die Details, um die es noch geht, werden einige Zeit in Anspruch nehmen. Allein das Gehäuse, welches ich komplett aus Carbon anfertige, nimmt viel Raum ein. Die Pinne wird ebenfalls ein aufwändiges Bauteil und da ich ab nächster Woche in die Hauptlernphase für die Amateurfunkprüfung komme, bleibt ab jetzt nur noch wenig Zeit für das Projekt „Emaschine A“. So habe ich den ersten Prototypen getauft.




Kohlefaser für das erste Gehäuseteil wird vorbereitet.

Neben der Emaschine A kam übrigens vor ein paar Tagen noch ein weiteres Projekt zu uns. Ich muss zugeben, es kommt mir selbst ein bisschen wahnsinnig vor, aber nachdem der alte Johnson hier war und umgebaut werden sollte, war Sabrinas erste Reaktion: „Eigentlich schade, das schöne Teil auseinanderzunehmen.“
Nico: „Ja aber… dafür haben wir ihn doch gekauft!?“
Sabrina: „Ich weiß, aber irgendwie finde ich ihn fast zu schade dafür. Überleg mal, das Teil ist ein echter Oldtimer. Noch dazu läuft er super…“

Tja, da kamen wir beide ins grübeln, sind aber trotzdem hart geblieben und haben den alten Johnson für den Umbau zur Emaschine weiter zerlegt. Nebenbei habe ich hin und wieder mal bei einem großen Anzeigenportal reingeschaut und dann zufällig einen Motor gefunden, der unserem ziemlich ähnlich sah. Er hatte noch dazu den seltenen Klappschaft. Ich bat den Anbieter, doch bitte einmal das Typenschild durchzugeben. Es stellte sich heraus, dass dieser Motor tatsächlich vom selben Typ war wie unserer. Er wurde im selben Jahr, im selben Werk gebaut und jetzt kommts: Er lief exakt 777 Motornummern vor unserem Motor vom Band!
Am nächsten Tag war ich unterwegs auf der A31 nach Norden und als das vergammelte Ding endlich im Kofferraum lag, hatte ich das Gefühl, einen fetten Goldbarren nach Hause zu fahren, der allerdings gerade mal 40 Euro gekostet hat. Sabrina konnte es kaum erwarten, den Außenborder zu sehen. Jeder, der das mitbekommen hätte, wäre vermutlich kopfschüttelnd gegangen. Aber wir haben uns gefreut wie kleine Kinder und waren endgültig infiziert. Der Plan, einen zweiten Johnson JHF21E zu restaurieren war damit besiegelt!
Ich werde den zweiten Motor zu 100% originalgetreu überarbeiten und möchte ihn wieder in neuwertigen Zustand versetzen. Dazu können einige Teile verwendet werden, die wir beim ersten Motor nicht mehr benötigen und die am zweiten in schlechtem Zustand sind. Neuteile müssen auch einige verbaut werden und ein paar konnten wir bereits ergattern.
Wenn er dann irgendwann einmal fertig ist, wird er nur Sonntags am Dinghi gefahren, oder wenn man mal eine längere Strecke zurücklegen möchte, für die der E-Motor nicht genug Reichweite hat.

Das wird eine Menge Arbeit…

Der Propeller fehlt noch.

Was die anderen Projekte angeht, so komme ich ganz gut vorwärts. Den neuen Kameracopter habe ich nach den ersten Testflügen allerdings komplett verworfen und ein völlig anderes Design entwickelt. Mit dem Flugverhalten war ich zwar sehr zufrieden, aber es stellte sich heraus, dass sich die Schwimmer nicht optimal integrieren ließen. Also noch einmal von vorne! Zu 90% ist der Rahmen auch schon gebaut, aber er wird so komplex laminiert, dass es noch eine Weile dauert bis das Gehäuse mal fertig ist, zumal das Fluggerät gerade keine Priorität hat. Am ROV wird momentan nur in kleinen Schritten gebaut, weil alles 3 mal überdacht werden muss. Aber es entwickelt sich, langsam.
Die E-Bikes warten nach dem langen Winterschlaf auf weitere Testfahrten und mit Filous Anhänger bin ich ebenfalls noch beschäftigt. Alles Projekte, die sehr komplex sind und die zwischen den einzelnen Schritten Pausen brauchen. Nicht selten muss nach Tests etwas geändert werden und das braucht Zeit.

Morgenstern hat den Winter übrigens gut überstanden. Das Holz im Bereich des Cockpitaufbaus sieht zwar nochmal eine Stufe schlechter aus als letztes Jahr, aber das spielt nun auch keine Rolle mehr. Denn der gesamte Holzaufbau und die Glasscheiben werden demnächst rausfliegen und das Cockpit bekommt ein Hardtop aus GFK und Scheiben aus Makrolon.
Bevor es damit losgeht, muss „nur noch“ der Durchgang an Steuerbord wieder zusammengebaut und der Bereich des ehemaligen Gastanks mit einer Stahlplatte verschlossen werden.

Falls sich übrigens jemand gefragt hat, woher später mal der Saft für E-Außenborder und E-Bikes kommen soll, hier stehen bereits seit ein paar Tagen jede Menge Solarmodule und ein neuer Windgenerator in den Startlöchern. Muss „nur noch“ eingebaut werden. Es hat sich also auch im Winter hinter den Kulissen einiges getan.
Ich glaube, an so vielen Projekte gleichzeitig habe ich schon lange nicht mehr gearbeitet. Schreibarbeit, Film und Videoupdate läuft deshalb im Moment eher nebenher und fast nur am Wochenende.

Sabrina, Filou und ich machen übrigens gleich den Abflug in Richtung Morgenstern. 4 Tage werden wir an Bord bleiben. Beide Autos sind voll bepackt mit neuer Ausrüstung und Bauteilen, die in den letzten Wochen in der Werkstatt fertig geworden sind. Mein kleiner Twingo muss die neue Ankerkette transportieren und Sabrinas Modus die Kisten mit der Ausrüstung und natürlich Filou.

Schleuse Zaaren öffnet nicht zum Saisonbeginn

Mit der Pressemitteilung vom 1.3.2019 erläutert das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Eberswalde die Verlängerung der Bauzeiten der Schleuse Zaaren an der Oberen-Havel-Wasserstraße.

Nach derzeitigem Stand ist die Verkehrsfreigabe erst zum 1. August 2019 möglich.

Peter Münch, Amtsleiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Eberswalde. „Wir wissen um die große Bedeutung der Region Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern für den Wassertourismus. Ich versichere Ihnen, dass wir weiterhin gemeinsam mit den Baufirmen alle Möglichkeiten ausloten, die zu einer Beschleunigung der Maßnahme führen. Die eingetretene Verzögerung, die erhebliche Auswirkung für die Region hat, bedauere ich sehr.“
Die Gründe liegen in der Verkettung unterschiedlicher Gegebenheiten, die zu einer Veränderung des Bauablaufs und damit zu der verspäteten Verkehrsfreigabe führen. Die Munitionsräumarbeiten waren aufgrund der angetroffenen Funde wesentlich umfangreicher und zeitaufwändiger. Hinzu kamen baugrundbedingte Einschränkungen. Dadurch verzögert sich die Grundinstandsetzung der Schleusenhäupter. Darüber hinaus kommt es zu zeitlichen Verschiebungen bei den elektro- und maschinentechnischen Arbeiten. Da die Arbeiten miteinander verzahnt sind, verändern sich die baulogistischen Terminketten. „Wir nehmen die Sorgen der Wassertourismusbranche sehr ernst und setzen alles daran, bestmögliche Lösungen für die Region zu finden“, so Peter Münch.

Mit Abschluss der Arbeiten wird der Schleusenbetrieb zunächst personalbesetzt mit einer Vor-Ort-Bedienung erfolgen. Nach der Saison 2019 wird die elektro- und kommunikationstechnische Automatisierung realisiert und 2020 wird dann wieder Selbstbedienung möglich sein.

Golden Globe Race – Istvan Kopar – Presse Mitteilung

EIN FRAGE DER EHRE

Presse Mitteilung

Shackle in da House

Die neue Kette.

Letzte Woche stand neben dem Außenborder ein weiteres Thema weit oben auf der Prioritätenliste und wurde nun endgültig in die Tat umgesetzt: Das Ankergeschirr

Bisher hatte Morgenstern einen 20kg M-Anker an 8mm Kette. Davon hatten wir 60m im Kasten. Gezogen wurde das ganze Geschirr von einer „Vetus Alexander II“ Ankerwinsch.
In den letzten 2 Jahren habe ich während der langen Fahrt unzählige Male geankert und die anfängliche Skepsis in die 8er Kette war nach dem ersten Sturm vor Anker dann letztendlich auch verschwunden. Die Vorbesitzer sind damit schließlich auch Jahrzehnte klargekommen und wir sind es auch.
Trotzdem stand von Anfang an fest, dass Morgenstern im Zuge der Restauration ein komplett neues Ankergeschirr bekommen sollte. Aus zwei Gründen: Wir brauchen ein vernünftiges Zweitgeschirr als Backup und wir wollten, auch wenn die 8er Kette prinzipiell hält, auf 10er ISO Kette wechseln um bei extremen Bedingungen noch etwas Reserve zu haben.
Denn es geht ja bei der Kette nicht nur um die Bruchlast, sondern auch um das Gewicht, welches sie am Grund hält. Und da ist 10mm Kette im Vorteil und der Schiffsgröße und Verdrängung angemessen.

Bestellt haben wir 60m, geliefert wurden 2 Tage später 63,5m ordentlich verzinkte und kalibrierte Ankerkette. Wir hätten gerne 70, 80 oder noch lieber 90m geordert und der Preis wäre dafür auch wirklich gut gewesen. Aber der ohnehin schon schwere Bug darf nicht mehr sehr viel schwerer werden und so haben wir uns auf eben diese Länge limitiert. Die neue Kette wiegt 142kg und damit 52kg mehr als die alte.



Beim Anker haben wir uns für einen vom Typ Delta entschieden und auch hier eine Nummer größer gewählt. Unser aktueller M-Anker wiegt 20kg, der neue Deltaanker bringt 25kg auf die Waage.
Wie waren kurz davor nochmal einen M-Anker zu kaufen, weil er sich bei uns auf den verschiedensten Untergründen (bis auf Gras) sehr bewährt hat. Aber letztendlich ist man mit zwei verschiedenen Typen besser aufgestellt und der Deltaanker sollte sich auf schwierigen Gründen etwas leichter eingraben als der M-Anker.

Großer Hund, großer Anker.

Was jetzt noch fehlt, sind die richtigen Schäkel. Die haben wir bisher leider etwas vernachlässigt. Im Moment verbindet noch ein Edelstahlschäkel unbekannten Herstellers mit unbekannter Bruchlast den Anker mit der Kette. Mehr als näherungsweise schätzen kann man anhand des Durchmessers nicht. Zu viele unterschiedliche Legierungen gibt es und jede verhält sich anders. Die Qualität der Bolzen und Gewinde spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Bruchlast. Einen Schäkel aus der Grabbelkiste des nächsten Bootshändlers fürs Ankergeschirr zu verwenden kann deshalb riskant sein. Es kann gutgehen, muss es aber nicht. Wenn schon ein unbekannter Schäkel verwendet wird, dann sollte man ihn zumindest überdimensionieren, um auf der sicheren Seite zu sein.
Es ist schließlich das schwächste Glied, welches die Bruchlast des gesamten Geschirrs bestimmt und an dem die Yacht irgendwann einmal einen Sturm abwettern muss. Wir haben deshalb ein größeres Sortiment hochfeste, zertifizierte Schäkel mit garantierten Werten bei einem Niederländischen Hersteller bestellt. Netter Nebeneffekt: Da es sich um ein Anschlagmittel für die Industrie handelt, sind diese geprüften Schäkel nicht teurer als einfache Schäkel mit Yachtaufschlag aus dem Bootszubehör!
Wer sich dafür interessiert, sollte mal nach „Mitari“ oder „Green Pin“ googeln.

MC Shackle testet die neuen Schäkel auf „blingbling“-Tauglichkeit:

Weiter ging es mit der Ankerwinde. Die ist auch für die neue Kette großzügig dimensioniert und sollte deshalb bleiben. Leider gibt es für die Vetus Alexander keine Kettennüsse mehr. Die Winde ist geschätzte 30 Jahre alt, also ebenfalls schon ein Oldtimer. Auch gebraucht war nirgends eine 10er Kettennuss in ISO Ausführung zu bekommen, auch nicht in DIN Norm. Nix, nirgends!
Nach langer Suche habe ich immerhin eine Nuss für eine Lofrans Tigres gefunden, welche jahrelang als Ersatzteil eingelagert war. Die Maße wichen nur minimal vom Sollwert der Alexander ab. Also Risiko eingegangen und gekauft! Einziger Unterschied war letztendlich die Steigung des Innenkonus. Sie passte also nicht.

Links die 10er Nuss, darüber die 8er, rechts die Konusscheibe.

Fragt lieber nicht, wie ich das Monster mit dem 100er Drehfutter eingespannt habe. So vorsichtig war ich jedenfalls schon lange nicht mehr an der Drehmaschine. Immer nur ganz sachte ein Zehntel zugestellt, bei minimalem Vorschub und dabei gehofft, dass mir das Bronzeteil nicht um die Ohren fliegt. Nach 2 Stunden war der Spuk vorbei und ich hatte eine passende Kettennuss in 10mm ISO für eine Vetus Alexander.



Was jetzt noch fehlt ist eine längere, äußere Konusscheibe, damit die Kräfte optimal übertragen werden. Danach kann jederzeit leicht zwischen 8er und 10er Nuss gewechselt werden, sollte das mal nötig sein.
Ansonsten sind noch ein paar Anpassungsarbeiten an der Kettenführung nötig und die gesamte Aufnahme des Ankers am Bug muss geändert werden. Achja, dann ein „wenig“ den Kettenkasten restaurieren, die Ankerwinsch aufhübschen, Ankertrosse besorgen…

Wird nicht langweilig hier…