Monique und Guirec kommen ins Kino
Vom Nordpol zum Südpol © Guirec Soudée
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Valerian Dahmen am Steuer der Grace © Kerstin Zillmer
Valerian Dahmen am Steuer der Grace © Kerstin Zillmer
Fr., 11.Sep.20, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2294, 21.218 sm von HH
Tief in unserem Inneren haben wir Neuseeland eigentlich schon aufgeben. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber nun soll doch eine neue Brille her und die ersten Ärztebesuche seit zwei Jahren stehen an. Wegen der Sprachbarrieren wollte ich das lieber bei den Neuseeländern abarbeiten, aber alle Befürchtungen waren unbegründet. Die jungen französischen Ärzte auf die ich treffe, sprechen ausgezeichnet Englisch. Die Praxen wirken modern, sauber und aufgeräumt. Wartezeiten gleich null. Innerhalb weniger Tage bekomme ich überall Termine. Auch ein Besuch in einer ambulanten Klinik verläuft ebenso leichtgängig. Blutabnahme, Röntgen und einen Arzt finden, der die Diagnose stellt, alles ist innerhalb einer Stunde erledigt. Das Ergebnis ist erfreulich: die Patientin ist gesund, lediglich alt geworden.
Den richtigen Optiker zu finden, ist schon schwieriger. Es gibt in der Innenstadt zwar vier, fünf Geschäfte, aber nicht alle Gespräche verlaufen erfreulich. In einem Laden erkennt der ‚Optiker‘ trotz Einsatz eines ‚Lesegerätes‘ nicht, dass ich Gleitsichtgläser trage. Aber dann werden wir doch fündig und geraten an eine kompetente Dame. Die neuen Gläser sollen in ca. drei Wochen aus Frankreichreich eingeschickt werden.
Und dann ist da noch unser Rigger. Achim konnte ihn am Ende doch überzeugen, dass der Tausch des Vorstags prima hier in der Marina erfolgen kann. Da unsere Fock von einer unüblichen Rollanlage (Reckmann – Technik vom Feinsten, aber recht selten auf Schiffen zu finden) aufgerollt wird, hat der junge Mann bereits vor drei Wochen die Gebrauchsanweisung dafür erhalten. Statt einer Pressung oben im Masttop, so wie wir es jetzt haben, hat Achim bei ihm eine Starlock-Verbindung bestellt. So weit, so gut.
Pünktlich erscheinen Rigger Jonathan und sein Gehilfe Tetuanui. Als erstes gehen die beiden ans Werk, um durch Lösen aller Wanten Spannung vom Vorstag zu nehmen. „Halt, stopp, nicht nötig!“, kann Achim helfend einschreiten, „Die Rollanlage hat eine Spannschraube, damit wird das Vorstag gelockert“, hilft er den beiden. „Der Spaken hat sich doch gar nicht die Gebrauchsanweisung angeguckt“, raunt Achim mir böse zu.
Jonathan entert sich behände den Mast empor und löst das Vorstag an seiner Verbindung. An einem Tampen wird das sechszehn Meter lange Drahtteil herunter gelassen. Das Stag darf nicht geknickt werden. Ein Profil aus Aluminium, das zur Aufnahme des Segels dient, ummantelt das Stag und dieses Profil mag keine Knicke.
Das Vorstag wird von Jonathan am Mast gelöst
Möglichst ohne Knick das Vorstag transportieren
Wohlbehalten landet das Vorstag auf dem Steg. Jonathan schreitet zur Tat und will die Rollanlage öffnen. Ganz wohl ist ihm anscheinend selber nicht dabei. Die Gebrauchsanweisung liegt aufgeschlagen neben ihm. Er holt schon mal vorsorglich eine Decke zum Auffangen der Kugeln aus dem Kugellager in der Rolle.
Achim springt von seinem Beobachtungsposten auf dem Vorschiff schnell dazu. „Nein, stopp, aufhören! Man muss die Rollanlage nicht öffnen. Wollt ihr die Kugeln hier im Wasser versenken? Ihr braucht nur den Draht durch die Anlage schieben, mit einer Mutter sichern und zurück holen.“ Mit geblähten Nasenflügeln und rollenden Augen kommt Achim zu mir zurück. „Der weiß nix, gar nix“. Aus ‚Spaken‘, wird ‚Trottel‘. Achim bleibt jetzt als Aufpasser bei den beiden Experten stehen: „Ist besser so“.
Schließlich rückt Jonathan damit heraus, dass er gar kein Starlock-Teil bestellt hat und das Vorstag wieder mit einer Pressung versehen werden muss. Achim lässt ihn erst mal stehen. „Warum habe ich mit dem Idioten überhaupt was besprochen?“ Was für eine Karriere – vom Spaken zum Idioten innerhalb von drei Stunden. Achims Nasenflügel hören gar nicht mehr auf sich zu blähen, da ist mal jemand richtig sauer.
Nun ist es nicht mehr zu ändern. Das Vorstag liegt auf dem Steg und soll auch wieder ran. Wer weiß, wann der Experten-Rigger jemals das richtige Teil heranschaffen kann. Also muss der lange Eimer zum Werkstattwagen von Jonathan getragen werden, in dem sich die Presse befindet. Der Wagen steht gegenüber von Atanga – getrennt von einem breiten Graben. Aber mit fünf Leuten bekommen wir das Stag knickfrei hin und her balanciert.
Über diesen Graben soll das Stag
Ende gut, Stag gut? Wollen wir mal hoffen. Der Draht soll aus Frankreich stammen und keine China-Ware sein. Immer positiv denken. Jonathan ist um eine Reckmann-Erfahrung reicher, Achim um ein paar graue Harre und wir um tausend Euro ärmer – und haben wieder eine Pressung. So schließt sich der Kreis.
Wahrscheinlich hätten wir damit noch ewig weiter segeln können – aber das ist so eine Sache mit Wahrscheinlichkeiten
Die Kieler Woche unter besonderen Vorzeichen © Sascha Klahn
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Hauptwettfahrtleiter der Kieler Woche Fabian Bach © Segel-bilder.de
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INTERNET VERLEIHT FLÜGEL
Mit Abstand einmalig ist der Slogan der diesjährigen, besonderen Interboot © Messe Friedrichshafen
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Der Trabant wartet in seiner Garage auf bessere Zeiten.
Ich habe Post vom Amt! Genauer gesagt vom Landrat, bzw. zumindest in seinem Namen ausgestellt. Ganze 2 Wochen hat man in Wesel gebraucht, um meinen schriftlichen „Antrag auf Ausstellung einer Zulassungsbescheinigung Teil II“ in etwa so abzulehnen, wie den mündlich gestellten zuvor, über den ich im letzten Beitrag berichtet habe.
Sinngemäß steht folgendes drin: „Wir machen das nicht.“
Eine Begründung, bzw. eine Rechtsgrundlage fehlt. Ansonsten lesen sich die paar wenigen Sätze so, als würde der Mensch der sie verfasst hat, wenig Erfahrung mit dem zu Papier bringen von Wörtern haben.
Die Rechtsbehelfsbelehrung haben sie auch vergessen, aber das ist gut für mich. Denn ohne auf das Widerspruchsrecht hinzuweisen verlängert sich dadurch die Widerspruchsfrist von einem Monat auf ein ganzes Jahr. Das ist aber auch schon der einzige Fehler, der mir zugute kommt. Der Rest ist willkürlich gequirlter Amtskäse!
Besonders Makaber finde ich die Tatsache, dass diese Geschichte ausgerechnet mit einem Trabant 601 passiert, DER Frucht politischer Willkür und Symbol staatlichen Scheiterns.
Ich denke momentan nicht, dass ich zeitnah Widerspruch einlegen werde. Auf diesem Weg komme ich kurzfristig nicht zum Ziel und auch in der Behörde würde sich vermutlich nichts an der katastrophalen Arbeitsweise ändern.
Viel besser geeignet dürfte da sein, meinen Mitmenschen auf künstlerisch spielerische Art zu zeigen, was manche Staatsdiener unserer Stadt sich erlauben. Ich plane also gerade für den 3. Oktober ein wenig um. Denn die Chancen, dass der Trabant auf eigener Achse am 30. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands als Zeitzeuge durch die Gegend rollt, sind mittlerweile praktisch gleich Null!
Aber nur weil der Trabant nicht auf öffentlichen Straßen fahren darf, heißt das ja nicht, das er nicht die Wiedervereinigung feiern darf…
Bevor wir zur eigentlichen Planänderung kommen, die den Trabi betrifft, noch eine kurze Bitte an alle Menschen in Wesel:
Geht am 13. September wählen!
Dass in Wesel seit langer Zeit einiges aus dem Ruder läuft, spürt man ja an vielen Ecken. Aber es gibt auch Licht am Ende des langen, muffigen SPD Tunnels. Denn am 13. September wählen wir in Wesel unter anderem einen neuen Landrat!
Ja, den Landrat, von dessen Behörde die weiter oben erwähnte Ablehnung kam!
Der aktuell im Amt befindliche SPD Landrat dankt übrigens ohnehin in Kürze ab und stellt sich nicht der Wiederwahl. Laut Zeitungsberichten liest sich das für mich so, als fühle er sich nach 16 Jahren Regentschaft in der Kreisverwaltung langsam aber sicher überfordert.
Finde ich Klasse, diese Einsicht!
Der neue Landrat wird es nicht leicht haben, den Scherbenhaufen wieder zusammenzusetzen und den Stau von mehr als einem Jahrzehnt abzubauen. Aber es gibt da jemanden, dem traue ich das zu:
Timo Schmitz, 23 Jahre alt, FDP.
Wenn überhaupt jemand die Energie hat, den Amtsschimmel aus der Stadt und den alten Herren im Sessel die Schweißperlen auf die Stirn zu treiben, dann er!
Ich selbst habe meine Kreuzchen bereits gemacht, weil ich am Sonntag keine Zeit dafür haben werde.
Kommen wir zur Planänderung:
Eigentlich wollte ich erst nach dem 3. Oktober mit der Sprache herausrücken, aber bedingt durch den Amtsquark hat sich der Plan nun geändert.
Der Trabant sollte im September ursprünglich seine neue Zulassungsbescheinigung Teil II bekommen und parallel dazu für die Hauptuntersuchung beim TÜV vorbereitet werden. Wäre beides erledigt gewesen, hätte er am Tag der Deutschen Einheit noch einmal mit Zweitaktsound durch die Gegend knattern sollen. Mit wehender Deutschlandflagge aus dem Seitenfenster und blauer Abgasfahne hinterher, wie einst gegen Ende des Kalten Krieges millionenfach!
Anschließend wäre er zurück in seine Garage gekommen und die Operation am offenen Zweitaktherz hätte begonnen. Die alte „Spritschleuder“ wäre rausgeflogen und vielleicht in ein Museum oder einen Trabant mit H-Kennzeichen gewandert.
Denn unser Trabant braucht den alten Zweitakter in Zukunft nicht mehr, er wird zum Elektroauto umgebaut.
Dafür haben wir ihn gekauft, nach langer Planung und viel theoretischer Vorbereitung.
Die Idee dazu liegt bereits mehrere Jahre zurück, bisher hatten wir nur einfach nicht genug freie Zeit zur Verfügung, um so ein Projekt erfolgreich umzusetzen.
Mittlerweile wird aber wieder etwas mehr Zeit frei. Die Restauration von Morgenstern ist zwar noch nicht abgeschlossen, aber es herrscht kein Zeitdruck mehr. Viele andere Projekte befinden sich ebenfalls in den letzten Zügen und da wir erst im Frühjahr 2023 zur nächsten längeren Reise mit der Segelyacht starten können, passt das Elektroauto-Projekt jetzt ganz gut in unsere Planung.
Dass wir erst 2023 wieder mit Morgenstern aufbrechen können, dürfte für einige jetzt auch überraschend kommen. Wahrscheinlich wird das Schiff bereits ein Jahr früher endgültig fertig sein, aber Sabrina hat Anfang diesen Jahres eine sehr aufwändige Kieferorthopädische Behandlung begonnen, die uns eben bis 2023 hier festhalten wird. Um es kurz zu machen:
Fast jeder Zahn in Sabrinas Mund wird im Laufe der nächsten Jahre mittels einer Art durchsichtiger Zahnspange und diverser anderer Eingriffe ganz langsam aber sicher, in vielen kleinen Schritten, wieder gerade gerückt. Die Behandlung ist unumgänglich und muss jetzt gemacht werden, damit sie nicht in einigen Jahren Probleme bekommt.
Letztendlich passt das für uns ganz gut. Wir haben keinen Stress mit Morgenstern und können die Bordkasse noch etwas auffüllen.
Für den Trabant bleibt so auch noch etwas übrig und er soll nach dem Umbau für das ein oder andere kleinere Abenteuer an Land verwendet werden. Deshalb haben wir uns eben vor kurzem zu diesem Projekt entschlossen.
Das ganze ist sehr aufwändig, keine Frage.
Man wird bei so einem Umbau quasi zum Hersteller. Es gibt ein Protokoll, an das man sich exakt halten muss und es existieren genaue Vorgaben, die das fertige Fahrzeug erfüllen muss.
Aber damit komme ich klar. Der Trabant wird, wenn er fertig ist, nach dem sogenannten „MB FZMO 764“ Genehmigungsverfahren abgenommen. Das ist eine Richtlinie des TÜV, die jedes technisch relevante Bauteil des Elektroautos regelt. Das Dokument enthält 18 Seiten, vollgepackt mit technischen Anforderungen.
Nach diesem Dokument habe ich vor einiger Zeit bereits die technischen Details geplant und einen Großteil der Komponenten für den Trabi gekauft.
Letztes Wochenende haben wir dann die Bordkasse etwas erleichtert und einen größeren Satz LiFePO4 Akkus geordert. Insgesamt 32 Zellen mit jeweils 200Ah Kapazität. Davon bekommt der Trabant 24 Zellen und Morgenstern 8 dieser Blöcke.
Der Akku für den Trabi wird damit 15kWh Energieinhalt haben und die Verbraucherbank von Morgenstern satte 5kWh, bzw. 12V/400Ah. Diese 400Ah in Form von LiFePO4 Zellen sind für uns der absolute Traum und werden das Schiff elektrotechnisch ins 21. Jahrhundert katapultieren.
Noch dazu fällt dieser Akku finanziell nicht bedeutend ins Gewicht. Denn ab 32 Zellen bekommt man beim Hersteller der Akkus so viel Mengenrabatt, dass wir für den Akku der Morgenstern unterm Strich nur wenig mehr bezahlen, als für klassische Bleiakkus.
Da wir bereits seit einem halben Jahr ein vollständiges LiFePO4 System mit einem 60Ah Testakku an Bord haben, was sich in der Praxis bestens bewährt hat, wird das ein relativ kleines Projekt, den 400Ah Akku einzubauen.
Aber zurück zum Trabant:
Ziel ist es jetzt, die Vorgaben des TÜV umzusetzen und einen kompletten Elektroantrieb in den Trabant einzubauen. Bis Ende des Jahres soll er dann fertig sein und eine Zulassung als E-Auto bekommen. Natürlich mit Vollabnahme, die ist für so ein Projekt ohnehin vorgeschrieben.
Die Zulassung ist jedoch selbst bei Einhaltung aller Vorschriften ein anderes Thema, das noch spannend werden dürfte. Zumindest hier in Wesel am Rhein.
Aber vielleicht ist ja dann der Timo hier der Boss und setzt das um, was er in seinem Wahlprogramm verspricht:
„Persönliche Termine in der Kreisverwaltung kosten Zeit und Nerven und sind in den meisten Fällen nicht nötig. Der Kreis Wesel braucht eine digitale Bürgerplattform, über die alle bügerbezogenen Dienstleistungen online vollzogen und beantragt werden können. Gleichzeitig gibt es keine Wartezeiten für diejenigen, die den klassischen Weg in die Verwaltung bevorzugen. Willkommen im 21. Jahrhundert, lieber Kreis Wesel!“
Timo, ich zähl auf dich und bringe jetzt meinen Wahlbrief zu Post!
Diesel-Außenbordmotoren von Oxe und BMW © Daniel Stenholm
Exklusiv für Mitglieder des ADAC sowie von DSV- und DMYV-Vereinen, veranstaltet das „Forum Sportschifffahrt“ ein eintägiges intensives Trailer-Training. Die Kurve der schmalen Straße ist nicht einsehbar. Kurz nach dem vorsichtigen Einfahren kommt ein Traktor entgegen, der nicht ausweichen kann. Nun bleibt keine andere Möglichkeit, als das Gespann mit Boot etwa 300 Meter rückwärts bis zur