Lennart Burke an Bord seines 6,50 Meter langen Mini-Transat-Boots © Alexander Champy McLean/LennartBurke-Sailing
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Alex Thomson hat eine Panne auf dem Südtlantik und muss seine Yacht reparieren © Hugo Boss
Alex Thomson hat eine Panne auf dem Südtlantik und muss seine Yacht reparieren © Hugo Boss
Das Regattafeld dümpelt in einer Schwachwindzone. Doch das wird sich bald ändern. © Wetterwelt
Continue reading Vendée Globe Wetter: Auf in die Roaring Forties! at float Magazin.
Das Regattafeld dümpelt in einer Schwachwindzone. Doch das wird sich bald ändern. © Wetterwelt
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So., 22.Nov.20, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2366, 21.218 sm von HH
Unsere Arbeiten sind fast fertig. Zu Beginn haben Regenschauer die Decks-Arbeiten ständig unterbrochen, aber seit zehn Tagen ist es trocken und Achim kommt gut voran. Noch eine Stelle schleifen, dann ist er fertig. Was man so fertig nennt … für die Erneuerung aller Fugen an Deck bräuchten wir ungefähr hundert Tuben. Die würde man vielleicht in Papeete noch zusammen kratzen können, aber leider mit der falschen Spezifikation. Achim ist damit nicht zufrieden. Das falsche Sika zieht sich beim Trocknen stärker ein, hinterlässt also keine glatte Fuge und lässt sich erheblich schlechter schleifen. Die schlimmsten Stellen sind aber repariert – das muss, das soll reichen. Achim hat inzwischen das letzte Messer vom Fein Multimaster in Arbeit – Nachschub kann man vergessen. Selbst Latexhandschuhe für Sika-freie Hände sind auf der ganzen Insel nicht zu bekommen. Dank Corona.
Schnell schleifen bevor der nächste Regen kommt
Nun braucht nur noch das Reinigungspersonal anrücken. Der Staub liegt überall Zentimeter dick. Draußen sowieso und sogar im Salon kann man ‚Sau‘ ins Bücherregal schreiben. Das dauert wohl ein paar Tage bis wir damit fertig sind. Allein die Stellen zu finden, wo das Sika nicht hingehört. Darum haben wir den Liegeplatz in der Marina noch um eine Woche verlängert, aber dann geht es endlich weiter.
Keine Gottesanbeterin sondern Sika was dort nicht hingehört – ein widerliches Klebzeug was seine Wege sucht
Ich darf bei den Decksarbeiten nicht mitspielen – zu wenig Platz für zwei – und suche mir andere Projekte
Aus dem großen Refit in Neuseeland einschließlich neuem Bimini, Polstern und einer kompletten Decksreparatur ist etwas Flickwerk mit den Möglichkeiten vor Ort geworden.
Wir sind trotzdem zufrieden. Wir sind trotzdem zufrieden.
Neuseeland hat gestern die finale Absage einer Einreise-Genehmigung an uns geschickt. Wir sind zu arm, Englische Mitbewerber hatten 60.000 Neuseeland Dollar angegeben, mit der Summe hätten sie theoretisch rein gedurft, aber auch sie haben sich längst dagegen entschieden – die Zyklon-Saison hat bereits begonnen.
Wir sind soweit und reif für einen Aufbruch. Noch eine Woche …
Ein typischer Anblick in den Wintermonaten in der Bucht von Port de Pollença im Osten Mallorcas. Eine Yacht hat sich bei schwerem Südsturm von ihrem Anker losgerissen. Aber was wurde ihr zum Verhängnis: Der heftige Wind? Oder die Welle in der eigentlich geschützten Bucht?
Auf diese unscheinbare Frage, ob Wind oder Welle einem Boot im Sturm gefährlicher werden, stieß ich vor kurzem im Handbuch Sturm Taktik von Lin & Larry Pardey. Aber so unscheinbar sie ist, so wert ist es, über diese Frage nachzudenken. Was ist es letztlich, was dafür sorgt, dass ein Boot im Sturm in Bedrängnis gerät?
Ist es vor allem der Wind, der bei aufziehendem Sturm unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht? Die hunderte verschiedener Sinneseindrücke reichen von akustischen Wahrnehmungen wie dem gewaltsamen Klonk-klonk-klonk eines Falls am Mast und dem Pfeiffen des Windes in der Takelage über die optischen Eindrücke eines heftig killenden Segels, wehende Gischt bis hin zum wild hin und her springenden Verklicker. Aber auch unser Körper nimmt Wind wahr, wenn wir uns gegen den Wind lehnen müssen, um aus dem Cockpit aufs Vordeck zu gelangen oder unwillkürlich in einer Böe nach der Mütze greifen, weil eine Böe sie vom Kopf zu reißen droht.
Aber genau in der Aufmerksamkeit, die der Wind auf sich zieht, liegt die Tücke. Denn auf offener See ist es nicht der Wind, der einem Boot gefährlich werden kann, sondern die Welle. Eine heftige Böe kann eine seegehende Yacht zwar kurzzeitig „flach legen“ und den Mast den Wellen nahebringen, aber niemals zum Kentern bringen. Das schaffen auf dem Meer nur brechende Wellen, die das Boot breitseits treffen und praktisch überrollen. Über dieses gefürchtete „Querschlagen“ schrieb ich bereits in den beiden vorangegangenen Posts. Damit das geschieht, brauchts ordentlich „Fetch“: Der Wind muss über eine lange Strecke, mehrere Hundert, besser Tausend Kilometer über die Weite der See anrollen,
Brechende Seen in einem Frühjahrs-Weststurm vor der Südküste Siziliens. Die mit langem Fetch aus der Länge des westlichen Mittelmeers rollenden Wellen brechen vor der Hafeneinfahrt von Sciacca und machen sie unpassierbar.
damit die Wogen Kraft bekommen. Übrigens schreiben Lin & Larry Pardey in ihrem HANDBUCH STURMTAKTIK, dass man die ersten Stunden eines Sturms selbst auf dem Atlantik die Fahrt in der Regel gut fortsetzen kann – bis zum jenem Moment, in dem die Wellen bei signifikanter Höhe brechen.
Lin & Larry Pardey beantworten die Frage eindeutig: Auf offener See ist es die Welle, die einem Boot gefährlich werden kann, nicht der Wind.
Aber wie immer gibt es eine Ausnahme: Jollen auf Binnengewässern. Hier genügt oft schon eine erste Gewitterböe, um Segelfahrzeuge ohne Kielballast umzuwerfen oder sie unter vollen Segeln aufs Ufer zu jagen. Aber deshalb gehört es auch zur praktischen Ausbildung auf Binnengewässern, zu lernen, wie man seine gekenterte Jolle wieder aufrichtet.
Und die Winterstürme in Port de Pollença? Die gut geschützte Ankerbucht verspricht Seglern trügerische Sicherheit. Bei den tagelangen Südstürmen im Winter reicht schon ein Fetch von ein paar Kilometern, um Wellen aufzuwerfen, die das Schiff derart in Bewegung bringen, dass dessen Anker langsam aus dem Sandgrund gerupft und die Yacht aufs Nordufer gedrückt wird.
Das HANDBUCH STURMTAKTIK ist soeben erschienen und jetzt bei millemari.de bestellbar.
Ein typischer Anblick in den Wintermonaten in der Bucht von Port de Pollença im Osten Mallorcas. Eine Yacht hat sich bei schwerem Südsturm von ihrem Anker losgerissen. Aber was wurde ihr zum Verhängnis: Der heftige Wind? Oder die Welle in der eigentlich geschützten Bucht?
Auf diese unscheinbare Frage, ob Wind oder Welle einem Boot im Sturm gefährlicher werden, stieß ich vor kurzem im Handbuch Sturm Taktik von Lin & Larry Pardey. Aber so unscheinbar sie ist, so wert ist es, über diese Frage nachzudenken. Was ist es letztlich, was dafür sorgt, dass ein Boot im Sturm in Bedrängnis gerät?
Ist es vor allem der Wind, der bei aufziehendem Sturm unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht? Die hunderte verschiedener Sinneseindrücke reichen von akustischen Wahrnehmungen wie dem gewaltsamen Klonk-klonk-klonk eines Falls am Mast und dem Pfeiffen des Windes in der Takelage über die optischen Eindrücke eines heftig killenden Segels, wehende Gischt bis hin zum wild hin und her springenden Verklicker. Aber auch unser Körper nimmt Wind wahr, wenn wir uns gegen den Wind lehnen müssen, um aus dem Cockpit aufs Vordeck zu gelangen oder unwillkürlich in einer Böe nach der Mütze greifen, weil eine Böe sie vom Kopf zu reißen droht.
Aber genau in der Aufmerksamkeit, die der Wind auf sich zieht, liegt die Tücke. Denn auf offener See ist es nicht der Wind, der einem Boot gefährlich werden kann, sondern die Welle. Eine heftige Böe kann eine seegehende Yacht zwar kurzzeitig „flach legen“ und den Mast den Wellen nahebringen, aber niemals zum Kentern bringen. Das schaffen auf dem Meer nur brechende Wellen, die das Boot breitseits treffen und praktisch überrollen. Über dieses gefürchtete „Querschlagen“ schrieb ich bereits in den beiden vorangegangenen Posts. Damit das geschieht, brauchts ordentlich „Fetch“: Der Wind muss über eine lange Strecke, mehrere Hundert, besser Tausend Kilometer über die Weite der See anrollen,
Brechende Seen in einem Frühjahrs-Weststurm vor der Südküste Siziliens. Die mit langem Fetch aus der Länge des westlichen Mittelmeers rollenden Wellen brechen vor der Hafeneinfahrt von Sciacca und machen sie unpassierbar.
damit die Wogen Kraft bekommen. Übrigens schreiben Lin & Larry Pardey in ihrem HANDBUCH STURMTAKTIK, dass man die ersten Stunden eines Sturms selbst auf dem Atlantik die Fahrt in der Regel gut fortsetzen kann – bis zum jenem Moment, in dem die Wellen bei signifikanter Höhe brechen.
Lin & Larry Pardey beantworten die Frage eindeutig: Auf offener See ist es die Welle, die einem Boot gefährlich werden kann, nicht der Wind.
Aber wie immer gibt es eine Ausnahme: Jollen auf Binnengewässern. Hier genügt oft schon eine erste Gewitterböe, um Segelfahrzeuge ohne Kielballast umzuwerfen oder sie unter vollen Segeln aufs Ufer zu jagen. Aber deshalb gehört es auch zur praktischen Ausbildung auf Binnengewässern, zu lernen, wie man seine gekenterte Jolle wieder aufrichtet.
Und die Winterstürme in Port de Pollença? Die gut geschützte Ankerbucht verspricht Seglern trügerische Sicherheit. Bei den tagelangen Südstürmen im Winter reicht schon ein Fetch von ein paar Kilometern, um Wellen aufzuwerfen, die das Schiff derart in Bewegung bringen, dass dessen Anker langsam aus dem Sandgrund gerupft und die Yacht aufs Nordufer gedrückt wird.
Das HANDBUCH STURMTAKTIK ist soeben erschienen und jetzt bei millemari.de bestellbar.