Kategorie: News & Blogs

Vendée Globe: Warum Boris Herrmann jetzt wieder Hoffnung auf einen Spitzenplatz haben kann

Boris Herrmann hat mit Kap Leeuwin einen psychologischen Meilenstein seiner Vendee Globe erreicht. Platz 10 ist zwar noch nicht das erhoffte Resultat aber für eine Verbesserung bietet sich nun eine neue Chance.

Wellenberge von achtern bei der Vendée Globe

Freitag der 13.: Rote Socken, Bord-Tiere und andere Mythen auf See

Mancher Segler pflegt Rituale, die auf den ersten Blick seltsam anmuten. Häufig verbirgt sich hinter den schrulligsten Marotten eine tiefere Bedeutung

Lifehacks: Vier praktische Tipps rund um das Vorstag

Einfaches Setzen der Genua, ein Griff zum Anbordsteigen, Reinigungsvorrichtung und Rigggeräusche reduzieren. Vier Lifehacks unserer Leser zum Vorstag

Mittelmeer: 11-jähriges Mädchen nach Schiffbruch von Seglern gerettet

Unglaublicher Zufall: NGO rettet 11-jähriges Mädchen nach Tagen aus dem Mittelmeer. Sie ist die einzige Überlebende eines gesunkenen Flüchtlingsbootes.

Vendée Globe: Dalin schon im Pazifik, Herrmann passiert Kap Leeuwin

Der 33. Renntag der Vendée Globe geht zu Ende. Boris Herrmann hat mit Kap Leeuwin den zweiten der drei Meilensteine des zweiten Solos um die Welt passiert.

Decksausrüstung: Diese Beschlagsneuheiten erwarten uns 2025

Blöcke, Kurbeln, Rollanlagen und Klemmen: Eine Auswahl der auf der METS in Amsterdam neu vorgestellten Decksbeschläge.

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Kalter Kult seit 1969: Große Segler in zu kleinen Booten

Alljährlich im Advent segeln in Lübeck Erwachsene in Optimisten © Udo Ott

Kalter Kult seit 1969: Große Segler in zu kleinen Booten

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Stephan Bodens Kolumne: Wenn der Bootsname wie ein historisches Geländer aussieht

Boote haben Seelen. Vermutlich auch, weil jedes Boot einen Namen hat. Dieser besteht aus zwei Bestandteilen: dem Namen selbst und der Schrift, mit der er aufgebracht wird. Bei den Schriftarten kommt es häufig zu Unfällen.

Radau im Wald

05.-10.12.24, Australien/NSW/Deua NP+Gerringong, Tag 371-376 Roadtrip, 28.059 km total, Tages-km 320+123

Nach wettertechnisch gemischten Tagen bei den Seelöwen riskieren wir einen Abstecher in die Berge. Es ist Sonnenschein vorhergesagt. Richtige Campingplätze hatten wir die letzte Zeit genug, wir möchten mal wieder in der Wildnis stehen. Parallel zur Küste zieht sich die ‚Dividing Range‘ als ein flacher – ungefähr 500 Meter hoher- Gebirgszug. Ein Nationalpark  geht in den nächsten über. Wir entscheiden uns für den Deua Park.
Der Weg in den Wald ist unbefestigt, aber in gutem Zustand. Vorbei an einsamen Wohnhäusern schrauben wir uns höher und tiefer in die Berge hinein. Die Abfahrt zum Campingplatz ist steil und ausgewaschen. Wir landen auf einem idyllischen Platz etwas oberhalb von Deua River.

Der Fluss plätschert friedlich vor sich hin, wir sind die einzigen Camper. Herrlich!

Malerischer Deua River -glasklar.

Perfekter Platz mitten im Wald – mit Tresen – gut zum Wein trinken

und für eine Rasur.

Es könnte so friedlich sein, wenn da nicht der ‚Maskierte Teufel‚, der ‚Doppeltrommler‚, das ‚Rotauge‚ und zehntausende ihrer lärmenden Kumpel in den Bäumen sitzen würden. Es ist wieder Zikaden-Zeit!
Der Lärm, den die Zikaden-Kerle erzeugen, nur um Weibchen anzulocken, ist ohrenbetäubend. Zikaden haben ein „Tymbal-Organ“, eine Art Luftsack mit dem klickende Geräusche erzeugt werden können. Dieses Geräusch wird so schnell wiederholt, dass es dem menschlichen Gehör als durchgehenden Rauschen oder Zirpen erscheint. Bis zum schmerzhaften Level von 120 Dezibel.

Ich bin sowieso schon eine taube Nuss, höre auf einem Ohr nicht mehr so gut. Bei Achim legt sich durch die Dauerbeschallung ein Taubheitsfilm auf die Ohren. Ich muss Sätze dreimal wiederholen. Den Zikaden-Damen scheint es zu gefallen, denn die Viecher vermehren sich in großer Zahl.

Grade geschlüpfte Zikade (ein Rotauge) – ungefähr 5 cm lang – die Flügel sind knapp trocken. 15 Sekunden später hebt der Brummer ab.

Hunderte, Tausende, Zehntausende sitzen in den Bäumen.

Die leeren Hüllen der Zikaden sind ein kleiner Zombie-Albtraum. Überall hängen diese toten Hüllen, die sogar Aussparungen für die Augen haben. Der Rücken ist aufgeplatzt, dort sind die geflügelten Zikaden entschlüpft.

Die Temperaturen sind die letzten zwei Wochen kontinuierlich gestiegen. Die Abende sind wieder mild. Sogar eine erste (moderate) Heatwave-Warnung erscheint in der Wettervorhersage. Die Temperaturen erreichen Mitte 30 Grad. Das passt gut, denn wird es zu warm, halten die Zikaden die Luft an. Sie zirpen nur zwischen 23 und 36 Grad. Erfreulicher Weise sitzen sie nicht auf jedem Baum, so dass der Lärm noch erträglich ist.

Die hohen Temperaturen sind, um den Weg auf der anderen Seite vom Deua River zu erklimmen, eher störend. Der Weg ist steil. Super steil. Wir stapfen uns langsam höher. Manchmal mit durchdrehenden Wanderschuhen. Es ist so steil, dass uns die Puste ausgeht. 180 minus Alter, lautet so die empfohlene Herz-Belastungsregel? Dann müssen wir Neugeborene sein. Wir pumpen wie Maikäfer.
Die Belohnung für die Anstrengung hält sich in Grenzen. Viel Mühe für wenig. :mrgreen:

Für ein Auto fast zu tief, aber es gibt einen deutlich befahrenen Weg auf der anderen Fluss-Seite.

 

Absolut steil – man erkennt es auf dem Foto nur ansatzweise – aber ohne Stütz-Stock rollt man den Abhang runter. Dieser Weg ist ein Feuerwehweg und ausdrücklich als Strecke für abenteuerliche 4×4-Fahrer erlaubt und angepriesen. In den Alpen wären die Wege auch so steil gewesen. Wir sind noch einmal froh, dass es mit dem Crossing nicht geklappt hat. ;-)

Die Belohnung – dünne Aussicht.

 

Total aufgeheizt kommt uns der flache Bach gerade recht. Glasklares Wasser. Und die Temperatur ist genau richtig – geschätzte 23 Grad. Wir kommen beide ohne viel Gequicke rein. Doppelt herrlich.

Glasklar, kaum Fische und kleine Stromschnellen massieren den Rücken.

 

Am Fluss müsste es eigentlich Wombats geben. Allerdings liegen nur wenige der auffällig würfelförmigen Ködel umher. Auch Känguru-Pupp ist fast nicht vorhanden. Entsprechend haben wir auch in der Dämmerung kein Glück.
Am Abfahrtsmorgen erfahren wir vom Stopp-Schild-Halter-Mann den Grund. Auch im Deua Nationalpark hat es 2019/2020 heftig gebrannt.  Die Tiere sind entweder geflohen oder umgekommen. Langsam kommen sie zurück, erzählt unser Lollipop- Freund.

Lollipop werden die Verkehrs-Regler in Australien genannt, die mit einem Lolli förmigen Schild den Verkehr regeln. Dieser Herr steht dreißig Kilometer tief im Wald. Drei Autos am Tag – man könnte auch eine Ampel installieren. Das hätte uns aber um ein nettes Schwätzchen gebracht.

Statt Säugetieren haben wir einige ‚Weihnachtskäfer‘ gefunden. Dreißig Arten gibt es von diesen Prachtexemplaren. Pünktlich zum Fest kriechen die schillernden Tiere aus dem Boden, wo sie als Larven sich von Graswurzeln ernährt haben.
Leider gibt es einen starken Rückgang dieser Käferart zu beklagen. Früher sollen die Äste des bevorzugten Eukalyptus vor Käfern gebogen haben. Die Bäume glitzerten wie Weihnachtsbäume – ganz ohne LED.

Ein Weihnachtskäfer auf dem Tresen – leider tot.
Es ist ein Anoplognathus viridiaeneus.

Nach zwei tollen Tagen kehren wir zur Küste zurück. Bevor Sydney ruft, legen wir noch einen Stopp in Garringong ein. Zwei Tage dunkler Himmel, einen Tag Sonnenschein. Ein hübscher Ort. Es ist Samstag als wir eintreffen. Wir bekommen grade so eben noch einen Platz. Viele Familien aus Sydney oder Canberra verbringen hier ihre Wochenenden.
Ab Sonntagnachmittag versinkt das Dorf wieder in einen Dornröschen-Schlaf.

Gerringong bei schlechtem Wetter – am Sonntag gibt es trotzdem ein Kinderfest am Strand . Das Rescue Schlauchboot fährt schon mal raus.

Das Fest bleibt, trotz anders aussehenden Himmels, vom Regen verschont.

An den nördlichen Klippen ist Schluss – über den Meeresarm kommt man nicht rüber.

Für Wellen-Hasser gibt es einen Salzwasserpool an den südlichen Klippen.

oder auch für Blauring Oktopus Schisser – eines der giftigsten Tiere der Welt!

Die südliche Ostküste erinnert so sehr an Neuseeland – kein Wunder – NZ liegt ja auch genau gegenüber.

Warri Beach bei Sonnenschein. Gleich noch viel schöner.

Letzte Ruhestätte mit phantastischer Aussicht.

 


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Vendée Globe: Heiter! Was Boris Herrmann mit Loïck Peyron verbindet

Bei der 10. Vendée Globe hat Renntag 33 begonnen. Während Boris Herrmann im Südmeer einen seiner schnellsten Tage erlebte, sorgte ein Gespräch für gute Laune.