Kategorie: Skipper.ADAC

Yachtcharter Umfrage: Darauf kommt es Skippern an

Interessante Ergebnisse rund ums Thema Yacht- und Hausbootcharter lieferte unsere ADAC Skipper Club Umfrage. Wo wird gechartert, wann und welche Boote sind beliebt?

Nordsee/Wattenmeer: Trockenfallen ab sofort verboten

Nur einen Tag vorm Inkrafttreten hat das Bundesministerium für Verkehr und Digitales die neue Nordsee-Befahrensverordnung veröffentlicht. Vor allem Segler sind betroffen.

Mit Stichtag 28.April 2023 tritt die neue Verordnung in Kraft, eine Überarbeitung der bisherigen Befahrensregeln aus dem Jahr 1992. Seitdem haben sich viele Nationalparkgesetze und Schutzzonen ge- und verändert, so dass eine Novellierung notwendig war. Im Sommer 2021 wurde ein Referentenentwurf publik, dem viele Einwände und Kritik von Vereinen und Verbänden folgte. Denen wurde offenbar nur wenig Beachtung geschenkt, denn mit der Novelle ist das Trockenfallen nun bis auf sehr wenige Ausnahmen im gesamten Bereich verboten. Viele Betroffene hofften vergeblich bis zuletzt noch auf die sogenannte „Korridorlösung“ – dem Trockenfallen entlang der Fahrwasser.

(3) Ferner ist es untersagt,
1. sich in den Allgemeinen Schutzgebieten oder in den Besonderen Schutzgebieten mit Wasserfahrzeugen trockenfallen zu lassen oder
2. Besondere Schutzgebiete während der jeweiligen Schutzzeiten für Robben, Vögel oder Seegraswiesen
außerhalb der Fahrwasser zu befahren

(Auszug aus dem Bundesgesetzblatt)

Mit der neuen Nordsee-Befahrensverordnung (NordSBefV) wurde auch das Wingsurfen und Kitesurfen pauschal verboten, mit Ausnahme sogenannter „Erlaubniszonen“.

Der Geltungsbereich als Koordinaten und Übersichtkarten ist auf der Webseite „Bundesgesetzblatt“ als sogenannter Anlageband im PDF Format zum Download erhältlich. (direkt zum Download)

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Sicherheitsausrüstung auf Booten und Yachten – Übersicht und Vorschriften

Die Sicherheitsausrüstung auf Booten besteht aus Seenot-Rettungsmitteln, Sicherheits-Zubehör und der Ausrüstung zur Bekämpfung von Gefahrensituationen. Was ist vorgeschrieben? Was ist sinnvoll?

Bewuchs am Boot – interaktive Karte für deutsche Gewässer

Seepocken, Algen, Muscheln – wo treten sie in welcher Wahrscheinlichkeit auf und welcher Schutz hilft wirksam? Der aktualisierte Bewuchs-Atlas informiert die Sportschifffahrt über die Situation der wichtigsten Gewässer

Es ist jedes Jahr vor dem Zuwasserlassen der Boote stets das typischen Bild in den Häfen und Winterlagern: Eigner oder Werftmitarbeiter rollen neues Antifouling auf die Unterwasserschiffe, um für die anstehende Saison einen Schutz gegen Bewuchs, auch Fouling genannt, zu gewährleisten. Welches Antifouling zum Einsatz kommt und den besten Bewuchs-Schutz bietet, ist unter Eignern und Sportbootfahrern ein beliebtes Diskussionsthema.

Das Umweltbundesamt schätzt, dass in rund 95% der Fälle biozidhaltige Antifoulingfarben zum Einsatz kommen und davon 90% im „do-it-yourself“-Verfahren mit Pinsel und Rolle aufgetragen werden. Biozidhaltige Antifolings funktionieren auf zwei verschiedene Arten: Hartantifolings geben die giftigen Stoffe durch Diffusion ab, erodierende und selbstpolierende Schutzfarben, meistens als „Weichantifoulings“ bezeichnet, lösen sich im Laufe der Saison auf und geben somit kontinuierlich Biozide ab.

Der Anteil von Systemen, die keine Biozide enthalten, wächst aber seit Jahren stetig an, wie zum Beispiel Folienbeschichtungen aus Silikon oder Antihaftprodukte und Coatings, auf denen Bewuchs keinerlei oder nur kaum Chance hat. Hier werden keine Giftstoffe im Wasser abgegeben, sondern hydrophobe und hydrophile Flächen erzeugt. Aber auch neuartige Geele oder Beschichtungen, die sich kontinuierlich auflösen und somit keinen Haftgrund bieten, werden aus Umweltschutzgründen immer häufiger eingesetzt.

Antifoulingfolie aus SilikonAntifoulingfolie aus Silikon © antifoulingfolien.de / Jan Jelinek
Entscheidend ist der regionale Bewuchsdruck

In vielen Gewässern ist es nicht notwendig, jedes Jahr das Antifouling zu erneuern. Eine Reinigung im Herbst reicht oft aus und der Schutz ist in der Regel oft für mehrere Saisons ausreichend. Die Meinung, dass ein jährlicher Schutz notwendig ist, hält sich land- und wasserläufig aber hartnäckig.

Wie oft eine Neubeschichtung notwendig ist und welche Antifoulings wirksam sind, hängt meistens von der Art des Bewuchses und vor allem vom Bewuchsdruck ab.  Während die Situation in den meisten deutschen Binnengewässern eher entspannt ist und nur selten Probleme auftreten, ist der Bewuchsdruck vor allem an der Nordseeküste sehr hoch. Auf der Ostsee kommt es auf die Region an, hier nimmt der Bewuchsdruck von West nach Ost stetig ab, wobei es auch hier lokale Hot-Spots gibt und auch die Art des Bewuchses von Jahr zu Jahr wechselt.

 Als wesentliche Konsequenz dieser Forschungstätigkeit stellte sich für uns heraus, dass es weder für die Schifffahrt noch für Sportboote, die Aquakultur oder Meeresenergieanlagen Universallösungen gibt, sondern für jede Anwendung eine passende Lösung gefunden werden muss. (Auszug LimnoMar Bewuchsmanagment)

Interaktive Karte über den Bewuchsdruck

Das private Institut LimnoMar forscht und entwickelt seit 30 Jahren in der aquatischen Lebenswelt und berät Industrie, Schifffahrt und Behörden. Anhand von Bewuchsanalysen, die LimnoMar an verschiedenen Standorten in Deutschland vornimmt und weiteren Bewuchsdaten aus europäischen und nationalen Forschungsprojekten wurde auch für 2023 der interaktive Bewuchsatlas auf der Seite des Bundesumweltamts mit den aktuellen Daten veröffentlicht.

 

Hier geht es zum Bewuchsatlas in der interaktiven Kartenansicht

Die Karte sowie eine Liste aller Häfen, in denen der Bewuchsdruck analysiert wurde, soll für Industrie und Sportschifffahrt eine Hilfestellung bieten, welche Antifoulinglösungen sinnvoll sein können und wie oft die Beschichtungen nötig sind. In der Liste der Marinas sind entsprechende Empfehlungen enthalten und die Bewuchsarten detailliert beschrieben.

 

Kappeln Hafen

 

 

 

 

Kleinschifferzeugnis: Übergangsfrist verlängert

Die „Erste Verordnung zur Änderung rheinschifffahrtsrechtlicher Vorschriften und weiterer Vorschriften des Binnenschifffahrtsrechts“ führte vielerorts zu Unmut. Nun wurde die Regelung überarbeitet.

Erst vor einigen Tagen berichteten wir über die neue Verordnung, in der festgelegt wurde, dass für gewerbliche Fahrten kein Sportbootführerschein mehr gültig ist, sondern ein „Kleinschifferzeugnis“ verlangt wird. Vor allem die kurzfristig angelegte Übergangsregel führte bei vielen Verbänden und in der Branche zu erheblichem Protest. (Hier geht’s zum Beitrag) Der ADAC forderte eine Überprüfung der neuen Verordnung.

In einem heute veröffentlichten Infoschreiben des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr wurde mitgeteilt, dass die Übergangsfrist nun erheblich verlängert wurde. Zitat:

Das bedeutet, dass bis zum 17. Januar 2027 wie vor der Einführung des Kleinschifferzeugnisses ein Sportbootführerschein auch für die gewerbliche, berufliche und dienstliche Nutzung ausreicht, unabhängig davon, ob diese Nutzung bereits zum 17. Januar 2022 ausgeübt wurde.

Die bisherige Regel sah vor, dass bis zum Stichtag 17.01.2024 Sportbootführerscheine „unkopmliziert“ zum Kleinschifferzeugnis hätten umgeschrieben werden können. Die Praxis zeigte jedoch, dass es wegen der hohen Zahl an Anträgen zu erheblichen, teilweise monatelangen Wartezeiten kommt.  Rund 40.000 Beschäftigte sind vor der Verordnung betroffen.

Hier ein Link zur kompletten Verordnung im Bundesgesetzblatt

 

Nord-Ostsee-Kanal: Jetzt auch online bezahlen

Ab diesem Frühjahr müssen Sportboote im NOK nicht mehr an den Ticketautomaten anlegen, um die Gebühr zu bezahlen, sondern können im Voraus online buchen. Ganz so digital ist die Sache jedoch nicht.

Lange Zeit war der Nord-Ostsee-Kanal  (NOK) bei vielen Skippern allein schon wegen der hohen Treppe (bis zu 12 Meter) an der Schleusenwand gefürchtet. Diese musste damals noch erklommen werden, um oben die Befahrensabgabe zu entrichten. Etwas besser wurde es, als in Kiel-Holtenau Ticketautomaten eingeführt wurden. Diese jedoch erforderten aufwändige und oft zeitraubende Anlegemanöver. Damit ist seit diesem Frühjahr Schluss.

Seit dem 15. März 2023 ist die Buchung im Rahmen eines Pilotprojektes auch online möglich. Im neu eingerichteten Webshop der Wasser-und Schifffahrtsstraßenverwaltung des Bundes (WSV) können nun die Anmeldung sowie die Bezahlung der Schleusen- und Befahrungsgebühren bequem von zu Hause aus entrichtet werden. Bei der Anmeldung besteht für motorisierte Sportboote und auch muskelbetriebene Sportfahrzeuge die Möglichkeit, aus verschiedenen Optionen auszuwählen:

Durchgangsfahrt der gesamten Kanallänge mit zwei Schleusungen (12 Euro für motorisierte Sportboote)
Teilstrecke mit einer Schleusung (7 Euro)
Beide Optionen sind ost- und westgehend buchbar

Screenshot Buchungsportal Nord Ostsee KanalScreenshot des neuen Buchungsportals für den NOK ©wsv.de

 

Buchung digital, Kontrolle analog

Die Buchung verläuft vollständig digital, wenn auch mit ein paar Schritten mehr, als in heutigen Webshops gewohnt. Zunächst wird die gewünscht Option gewählt und das Boot für die Passage angemeldet. Bezahlt wird erst nach Erhalt eines nach der Online-Anmeldung per eMail versandten Abgabenbescheides. Nach Zahlungseingang kommt erneut per eMail eine Zahlungsbestätigung mit Code, der im DIN-A-4 ausgedruckt und in der Schleuse vorgezeigt werden muss. Wichtig: Da die Kontrolle in den Schleusen von oben erfolgt, also teilweise aus 12 Metern Höhe, reicht der Code zum Beispiel auf dem Smartphone vorgezeigt nicht aus. Nur auf A-4-Papier ausgedruckt, kann das Schleusenpersonal den Code auf diese Entfernung erkennen. 

Das der gesamte Ablauf noch nicht vollständig digitalisiert wurde, ist offenbar dem Umstand geschuldet, dass es sich bei der neu eingerichteten Buchungsmöglichkeit um ein Pilotprojekt handelt. Im Laufe des Pilotbetriebs soll der gesamte Vorgang digitalisiert werden. Auf der Website des WSV heißt es dazu:

An einer zeitgemäßeren automatisierten Lösung für den Kontrollvorgang anhand von freiwillig hierfür frei gegebenen AIS-Signalen arbeiten wir derzeit!

Gültigkeitsdauer der Online-Tickets

Gut: Zwar wird die Passage für einen bestimmten Tag angemeldet, jedoch gelten die Zahlungsnachweise bereits ab zwei Tage vor und drei Tage nach dem angegebenen Termin. Somit kann die Törnplanung flexibel gehalten werden, auch wenn Starkwind oder Schwerwetter dazwischen kommen. Für eine kurzfristige Buchung sollte beachtet werden, dass bei den Zahlungarten „Vorkasse“ oder „SEPA-Lastschrift“ einige Tage vergehen können, bis ein Zahlungseingang verzeichnet und der Code versendet werden kann. In diesem Falle ist es ratsam, die schnelleren Optionen „Giropay“ oder per Kreditkarte zu nutzen, da hier meistens schon wenige Minuten später die Bestätigung erfolgt.

 

Segelboot im NOK

 

So klappt’s in der Schleuse

Für viele Skipper sind Schleusenmanöver eine echte Herausforderung mit vielen Schwierigkeiten, die auftreten können. Wir haben Tipps zusammengestellt, damit es in der Schleuse stressfrei zugeht.

Solaranlagen für Boote – kleine und große Lösungen

Auf nahezu jeder Bootsgröße kann die Sonne als Stromlieferant genutzt werden – von faltbaren mobilen Panels über Solarkonverter bis zu fest installierten Solaranlagen.

Rettungswesten vor dem Saisonstart überprüfen

Automatische Rettungswesten können im Ernstfall Leben retten. Damit sie einwandfrei funktionieren, sollten die Wartungsintervalle und das Herstellungsdatum geprüft werden.

Traumrevier Gardasee

Der Gardasee gehört zu einem der beliebtesten Bootsrevieren in Europa. Warum das so ist, zeigt unser Revierführer

Antifoulingfolien und Coatings. Alternativen gegen Bewuchs.

Die wirksamen Biozide in Antifoulings werden immer stärker reguliert und eingeschränkt. Abhilfe gegen Bewuchs können Antifoulingfolien und Coatings schaffen.

 

Drohnenverbot auf Ostsee und Nordsee

Anlässlich einer großen NATO-Übung werden vorübergehende Flugbeschränkungen auf große Teile des Bundesgebietes verhängt, auch Ost- Nordsee sind betroffen.

Drohnen sind bei Freizeitkapitänen besonders beliebt. Schließlich ist es mit den hochauflösenden Kameras so einfach wie nie, schöne Bilder vom eigenen Boot in Fahrt machen zu können. Zwar sind in den letzten Jahren immer strengere Gesetze zum fliegen der kleinen und leistungsfähigen Quadrokopter erlassen worden, dennoch ist das Fliegen vor allem auf See häufig ohne große Einschränkungen möglich.

Hier erfährst Du alles, was Du für das Betreiben von Drohnen wissen musst

In diesem Jahr sind Drohnenflüge nahezu überall auf Ost- und Nordsee im Juni wegen einer groß angelegten Militärübung verboten. Anlässlich des NATO-Manövers „Air Defender 2023“ hat das Zentrum Luftoperationen der Luftwaffe in einem Schreiben mitgeteilt, dass in der Zeit der Übung vom 12.-23. Juni 2023 keine Flüge von Drohnen und anderen Flugmodellen gestattet sind. Die Militärübung gilt als größte Luftübung seit bestehen der NATO.

 

Bei AIR DEFENDER 2023 werden ca. 200 Luftfahrzeuge
involviert sein – unter anderem Kampf-, Transport- und Betankungsflugzeuge. Diese werden eine internationale Luftverteidigungsübung mit Schwerpunkt im Luftraum Deutschlands sowie weiterer NATO-Alliierter durchführen. Geübt wird neben der schnellen Verlegung von ca. 100 Luftfahrzeugen aus den USA nach Deutschland der gemeinsame Einsatz mit den europäischen Verbündeten zur Verteidigung des NATO-Luftraumes.  (Auszug aus dem Schreiben der Luftwaffe)

Betroffen sind auch einige Binnengebiete und Wassersportreviere, wie Teile Brandenburgs und im Südwesten Deutschlands. Zwar sind in den Übersichtskarten der Luftwaffe mit den eingezeichneten Übungsgebieten auch die Untergrenzen der Flughöhen angegeben, was häufig von Modellfliegern so ausgelegt wird, dass darunter geflogen werden darf, jedoch heißt es im Infoschreiben der Luftwaffe: „In den beschriebenen Übungsgebieten sind mit Ausnahme der an der Übung beteiligten
Luftfahrzeuge alle Flüge einschließlich des Betriebs von Flugmodellen und unbemannten
Luftfahrtsystemen untersagt.“ Von Drohnenflügen in dem Übungszeitraum ist daher dringend abzuraten.

 

Tipps zum Umgang mit Drohnen an Bord findest Du hier

Flugverbotszonen Air DefenderÜbungsgebiete und Flugverbotszonen während der Militärübung. Foto: Luftwaffe

 

Wie leistungsfähig Quadrokopter sind und welche atemberaubenden Bilder sie von Booten machen können, zeigt ein aktuelles Video von Bord der Seaexplorer Malizia mit Skipper Boris Herrmann während des „The Ocean Race“ aus dem Südpazifik auf dem Weg nach Kap Horn.