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Hanseat 70 B II – Sanierung

TOTALSANIERUNG SOWIE EINDRUCHSCHUTZ

Hanseat Sanierung

SV Noam – Sophie + Nico Chancelon CH

RTW PLANS WITH CHILDREN – ADVICE ABOUT WIND VANE STEERING
Dear Peter, I was looking for informations about the Windpilot Atlantik model and I was very happy to find your website which is full of usefull pictures and informations!

I’m a 28 year old Swiss fellow and with my wife, we just purchased a 1982 Dufour 31 in south of France. We have 12 months to prepare the boat before leaving France for a 2 years circumnavigation :-)))))))))


My philosophy is « Less is More » and I want to prepare the boat as simple as possible (as less electricity dependence as possible : use of sextant and wind pilot as main tools etc.). We will be more than happy if you could give us a little help !

Here are some pictures of our little Noam so that you see who we are and how is the back of the boat. As you can see, she has a stern skirt below that is very usefull.

We were lucky to find an Atlantik on south of France and I would like to know if you have some technical drawings of it so that I can make some drawings myself and see how can I adapt it to the boat (need to drill the stern skirt for the rudder axis passage).

My Idea is to build an aluminium structure to hold the solar panels and the dingy engine. The problem is that the huge windfane of the Atlantik will need to be extended so that it will be above the alu structure (rollbar arch). Here is a little drawing that shows the idea.

Do you think that I can increase the length of the inox tube to allow the windvane to be above the future rollbar arch (needed to be 1m longer than actually) ? Will it loose some power because of the extansion of the distance between windvane and rudder ?
Thanks a lot for your precious help.
Best regards,
Nico and Sophie

My immidiately answer:

Good morning to you,
got any points, here my straight answers:

If you intend to go offshore with one of my earlier Atlantik units, which originally has been advised for vessels up to about 30 ft … you should consider that the unit is almost beyond of what this kind of unit will be able to perform in serious circumstances, as the vessel will be loaded / heavier that for normal cruising .. and might come to the end of her answers … with the need of hand steering at the end.

Not a perfect idea to fit the gear in the way your drawing shows, as sugar scoop through will be a challenge to get strongly fitted … and extending the vane mast will be the next challenge. Not mentioning the additonal weight of this measure … the Atlantik might end with about 35 – 38 kg easily.

Not to forget the proxinity of the main rudder, causing lots of turbulent water right behind for the poor auxiliary rudder …

All in all: not my advice – not at all!

And please understand that this advice has not been give to acellerate my balnace for sales … its just straight in advice.

In all the todays PACIFIC b-y f-a-r will be the better solution, performance- wise, weight-wise and realiably overall in any circumstances … Many ways to fit, just compare some picts:

Word of Mouth

Please let me know the berth of the vessel and I will provide a quote for a suitable unit. for further queries you will realize that I am almost always just a mouseclick away from you
best from Hamburg
Peter Foerthmann

SV Sunrise – Karin + Peter Graetz CH

HONIG FÜR PETER´S SEELE
Guten Morgen Herr Foerthmann, besten Dank für ihr freundliches Feedback und ihre stetige Hilfe bei all meinen Fragestellungen. Ich freue mich sehr über die neue Anlage und werde Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt gerne meine Erfahrungen schildern. Eines vorweg. Ich habe noch nie ein Produkt montiert (und glauben Sie mir, in 45 Jahren Berufsleben waren dies einige Anwendungen) welches so ausgereift und technisch vorbildlich gefertigt wurde. Ich riesiges Kompliment zu ihrem Produkt und was Sie für uns Segler geleistet haben.
Gerne werde ich, mit ihrem verlaub, auf unserer Seite per Link auf Sie verweisen dürfen?! In der Zwischenzeit wünsche ich Ihnen nur das Beste und bleiben Sie gesund.
Freundliche Grüsse
Peter Graetz

SV Magic Carpet – Maya + Aladino CA-CH-ITA

DIE AUFERSTEHUNG EINER VINDÖ 32 – FROM THE JUNK YARD

Ich habe bereits viele hoffnungslose Projekte mitansehen müssen, deren erwartetes Ende ich lieber fuer mich behalten habe, um nicht als Unkenrufer ins Feuer der Kritik zu geraten. Das Projekt von Maya und Aladino allerdings, hat mich vom ersten Tag an fasziniert, weil über Nacht erkennbar wurde, mit wieviel Liebe und Professionalität hier zwei Menschen daran gegangen sind, eine Schiffsleiche wieder zum Leben zu erwecken.

Mit Maya´s Worten:

Magic Carpet is a 28ft Vindo 32, a Swedish boat that, four years ago, fell 20ft from a crane onto concrete. She was an insurance right off, destined for the junk yard. But, Aladino bought her and spent four years giving her a new life. Now she’s our home. Together we document our journey.

Eine Reise, die bereits 76.000 Herzen erobert hat, überaus professionell gemacht und mit Liebe dokumentiert.

Elektrifizierung und ein Oldtimer

Als ich vor etwa 2 Jahren damit begonnen hatte, einen E-Außenborder fürs Beiboot der Morgenstern zu konstruieren, da war dieses Projekt weder das Erste, noch sollte es das letzte Elektromotorprojekt sein.
Bereits als Kind hatten es mir Elektromotoren und alles was mit Strom zu tun hat angetan. Eigentlich wollte ich irgendwann auch mal Elektriker werden, aber meine Familie hatte bereits einen. Und so ging ich mit 17 Jahren eben in die Lehre als Kfz-Mechaniker. Ganz unbeeinflusst war diese Entscheidung zwar nicht, aber rückwirkend betrachtet waren die Jahre in der Werkstatt doch eine gute Basis für alles was danach folgte.
Mit Verbrennern hatte ich mich in all den Jahren des Schraubens immer nur irgendwie arrangiert. Ich hab die Aggregate repariert und auch zwei Motoren selbst konstruiert und gebaut. Einen Stirlingmotor und einen Vakuummotor.
Die Faszination für Elektroantriebe hat bei mir jedoch immer dominiert und hätte ich die Kohle übrig, stände schon längst ein E-Auto vor der Tür.

Was unsere Segelyacht angeht, so haben Sabrina und ich seit der Übernahme immer mal wieder damit geliebäugelt, sie eines Tages zum Stromer umzubauen und den Dieselmotor aus dem Schiffsbauch heraus zu operieren.
Die Übernahme des Schiffs ist jetzt mehr als 3 Jahre her. In dieser Zeit hat sich vor allem bei den Akkus und den Controllern enorm viel getan. LiFePO4 Zellen sind bezahlbar geworden und die heutigen Controller haben Wirkungsgrade und Leistungen erreicht, von denen man wenige Jahre zuvor nur träumen konnte.
Anfang diesen Jahres hatten wir uns nach langem hin und her deshalb letztendlich dazu entschieden, den Umbau anzufangen und diverse Systeme um den zukünftigen Elektrontrieb herum bereits während der laufenden Restauration entsprechend anders auszulegen. Wir haben Messfahrten gemacht und ich habe viel gezeichnet und gerechnet, um den optimalen Antrieb für unser Schiff zu entwickeln.
Die 230V Stromversorgung habe ich vor kurzem komplett erneuert und gleich auf 32A ausgelegt. Sie ist zwar noch nicht ganz fertig, aber eben schon zukunftsoptimiert.
Unsere Solaranlage hat jetzt eine Gesamtleistung von 700Wp. Diese Leistung bräuchten wir normalerweise nicht für unser normales Leben an Bord. Wir sind bis vor kurzem mit 160Wp ohne Probleme zurechtgekommen. Die 700Wp sind bereits darauf ausgelegt, den Fahrakku für den Elektroantrieb zu laden. Diese Leistung ist jedoch erst der Anfang. Sobald das Hardtop fürs Steuerhaus fertig ist, werden dort nochmal 600Wp installiert. Damit hätte Morgenstern dann eine 1,3kWp Solaranlage, mit der das Schiff, zusammen mit dem Windgenerator, völlig autark wird.

Die Solarmodule sind klappbar und mit Schnellverschlüssen ausgestattet. Sie können bei Bedarf in wenigen Minuten demontiert und unter Deck verstaut werden.

Was den Antrieb selbst angeht, der ist bereits durchkonstruiert und die ersten Komponenten sind bestellt. Sobald der erste Elektromotor & Controller hier sind, wird Morgenstern zur Hybridyacht umgebaut. Das bedeutet, der Diesel bleibt vorerst drin und beide Motoren wirken auf die gleiche Wellenanlage. Man kann also bei Bedarf schnell umschalten und das System ausgiebig bis in den Grenzbereich testen, ohne Angst haben zu müssen, ohne Antriebsmaschine dazustehen.
Sobald dann alles perfekt läuft, fliegt der Diesel raus und der zweite Elektromotor kommt rein. Das System aus zwei Elektroantrieben hat für unser Schiff viele Vorteile. Das erste ist die Redundanz. Es gibt zwei voneinander unabhängige Motoren, zwei Controller, zwei Drehzahlregler, zwei Schütze usw. … Fällt ein System aus, hat man noch ein zweites mit halber Leistung zur Verfügung. Das reicht, um in den nächsten Hafen zu kommen.
Ein weiterer Vorteil ist für uns die bessere Einbaulage. Zwei Motoren kann ich wesentlich platzsparender, symetrisch neben der Wellenanlage einbauen.
Dritter großer Vorteil ist, dass ich bei meinem System das Drehzahlniveau perfekt auf den maximalen Wirkungsgrad bei Marschfahrt abstimmen kann und jederzeit ohne teure Anpassungen auch Motoren eines anderen Typs einsetzen kann, sollte das mal nötig sein.
Wie das ganze im Detail gelöst ist, darüber reden wir, sobald der Umbau beginnt.

Wer Interesse am aktuell eingebauten Volvo MD31 hat, darf das gerne auch jetzt schon anmelden. So einen Motor kauft und verkauft man schließlich nicht mal eben.
Der Zeitraum des Ausbaus dürfte im Spätsommer 2021 liegen.

Themenwechsel!

Wir haben einen Neuzugang im Fuhrpark!

Ich weiß gar nicht, wo ich bei der Geschichte anfangen soll…

Vielleicht im Sommer 1991?

Ja, da fangen wir an. In diesem Sommer bin ich das letzte Mal Trabi gefahren. Ich kann mich ziemlich genau daran erinnern. Mein Onkel hatte einen und er ist mit dem Trabi und mir durchs Erzgebirge gedüst. Bergauf und bergab, durch Schlaglöcher und über grobes Kopfsteinpflaster, im zweiten Gang Vollgas über die Sehmaer Höh, bis nach Walthersdorf und noch viel weiter.
Der Trabi hat das alles problemlos weggesteckt und für mich war die Fahrt ein riesen Spaß. Dabei war der Trabant 601 nichts neues und eigentlich auch nichts besonderes für mich. Im Gegenteil, die ersten 8 Jahre meiner Kindheit habe ich schließlich im Erzgebirge verbracht und da gab es bis auf wenige Ladas und Wartburgs nun mal hauptsächlich Trabis.
Ich kann mich sogar noch gut daran erinnern, wie wir Kinder manchmal an der Hauptstraße im Dorf gespielt haben und riesige Augen gemacht haben, wenn ein Westauto vorbei kam. Das hat auf uns mehr Eindruck gemacht, als die voll aufmunitionierten Panzer der NVA und der Sowjetarmee, wenn sie mit einem Höllenlärm an uns vorbei gedonnert sind. Die waren für uns Kinder normaler als ein BMW.

Irgendwann im Frühjahr 1989 wars dann Aus mit den Trabis und ich bin mit meinen Eltern und meiner Schwester in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) in den Zug gestiegen. Wenige Stunden später waren wir im Westen, nachdem meine Eltern 3 Jahre lang mit der Stasi um ihre Ausreise gerungen hatten und unzählige Verhöre und Repressalien über sich ergehen lassen mussten.
Das Land verlassen haben wir mit 3 Koffern und 20 DM in bar. So lief das, wenn man zu DDR Zeiten nach etlichen Jahren der Quälerei Grünes Licht bekam. Es blieb kaum Zeit, die nötigen Papiere zu besorgen und die Koffer zu packen.
Aber das spielte kein Rolle. Wir waren frei! Selbst ich als Kind habe das sofort gespürt. In der DDR herrschte irgendwie überall eine Stimmung der Angst. Angst vor der Stasi, Angst vorm System, Angst vor der Polizei, Angst vor Fremden, Angst vor Lehrern…
Und im Westen?
Da hab ich zum ersten Mal in meinem bis dahin kurzen Leben einen Grenzpolizisten lächeln sehen und war überrascht, wie freundlich Lehrer in der Schule sein konnten.

Das zu erwähnen ist mir wichtig, wenn wir über den Trabi reden. Denn bei aller Nostalgie für die Technik ist das bei mir niemals eine Nostalgie für die DDR. Für dieses System der Unterdrückung, Gleichschaltung und Diktatur empfinde ich nichts als Abscheu und Verachtung!

Wir Kinder dachten damals nach der Ausreise in die BRD, dass wir unseren Onkel in der DDR nie wieder sehen werden, aber plötzlich hat sich wenige Monate, nachdem wir 1989 endlich frei waren, das Volk der DDR schließlich auch die Freiheit geholt und die SED Verbrecher zum Teufel gejagt.
Überall in den Nachrichten sah man Trabis, wie sie vollgepackt mit Menschen über die Grenzen gefahren sind. Zuerst über einen riesigen Umweg, über Ungarn und Österreich, später direkt über die Grenze, die unser Land so lange geteilt hat.

Und so hatte ich viel früher als ich mir erträumt hätte, meinen Onkel wieder gesehen und bin zu meiner letzten Fahrt im Trabi gekommen.
Denn lange behalten hat er ihn nicht mehr, den kleinen grauen Trabant 601. Niemand wollte damals dieses Auto noch haben. Plötzlich hatte man eine Wahl und der kleine Zweitakter war schlagartig nichts mehr Wert.
Kurz nach der Wende konnte man einen nagelneuen Trabant im Werk in Zwickau für ca. 2.500DM bekommen. Inflationsbereinigt wären das heute etwa 2.100€. Aktuell zahlt man für einen Gebrauchten Trabant in Topzustand um die 10.000€. Bis 30.000€ gehen die Preise manchmal für Fahrzeuge die praktisch neuwertig sind.
Da blutet einem Technikfreak das Herz, wenn man daran denkt, wie die Trabis kurz nach der Wende einfach auf den Schrottplatz gefahren wurden, weil sie niemand mehr wollte.

Aber ich gebe zu, ich hätte sie damals auch nicht mehr gewollt, die Pappe, wie man ihn, den Trabant, oft genannt hat. Wobei er den Namen „Pappe“ meiner Meinung nach echt nicht verdient hat. Die gesamte Verkleidung des Trabant besteht aus Duroplast, aufgebracht auf eine Karosserie aus Stahlblech. Die Duroplastteile werden aus Baumwollfasern und Phenolharz in einem aufwändigen Prozess unter hohem Druck in einer Presse hergestellt und mit viel Hitze „gebacken“. Der Herstellungsprozess ist teilweise vergleichbar mit der Herstellung von GfK, nur etwas aufwändiger.
Das ganze Prinzip wurde aus der Not heraus geboren. Denn Stahl war in der DDR extrem knapp und teuer. Und nur deshalb hat sich die Produktion eines Autos mit Duroplast Verkleidung gelohnt.
In anderen Ländern wurde das nicht etwa deshalb nicht gemacht, weil es schlecht war, sondern weil es nicht bezahlbar war.
Selbst in der DDR hat es Jahrzehnte gedauert, bis die teuren Maschinen zur Herstellung der Kunststoffteile für den Trabant refinanziert waren. Das war mit ein Grund, warum er über Jahrzehnte praktisch unverändert vom Band lief. Man konnte es sich nicht leisten, mal eben auf etwas anderes umzubauen.
Und so war der Trabant 601 das einzige jemals in Großserie gebaute Fahrzeug mit einer kompletten Kunststoffverkleidung auf Stahlkarosserie.
Bei kleineren Auflagen von Sportwagen hat man das hin und wieder auch schon früher gemacht und heute ist es Stand der Dinge, Rennwagen mit Carbon auf Aluminiumrahmen zu bauen, um Gewicht zu sparen.
Nun ist der Trabant wahrlich kein Rennwagen mit seinem 26PS Motor. Aber er ist leichter als ein Formel 1 Bolide. Der Trabant 601 wiegt gerade einmal 615kg leer. Er hat vier Sitzplätze und einen Kofferraum der 420l fasst.

Und um es am Ende kurz zu machen, seit ein paar Tagen habe ich endlich einen! Gekauft als Scheunenfund, ohne Papiere, Baujahr 1986, aber mit gerade einmal 45.000km auf dem Tacho und Pneumant Erstbereifung, die sogar noch Profil hat.
Die ganze Geschichte des Fahrzeugs lässt sich leider nicht mehr exakt nachvollziehen. Beim KBA gibt es keinen Eintrag und es deutet vieles darauf hin, dass mein Trabi seit der Wende nicht mehr auf der Straße war.

Um den Trabnt abzuholen besorge ich mir einen Autotransporter und leihe mir das Auto meiner Schwester aus.

Jetzt steht er bei Bekannten in der Einfahrt neben dem Haus und die Restauration ist bereits in vollem Gang. Dass er dort steht, wo er jetzt steht, ist ein riesiges Glück!
Denn als ich ihn gekauft habe, war die Bedingung, dass ich ihn schnellstmöglich auch abhole. Nur hatte ich zu dem Zeitpunkt noch keine Garage oder einen anderen Stellplatz und auf einen öffentlichen Parkplatz stellen konnte ich ihn schließlich nicht, ohne Kennzeichen.
Also habe ich überall herumgefragt und einen Aufruf bei Facebook gepostet. Letztendlich hat sich genau eine Person gemeldet und bereit erklärt, dem Trabi für eine Weile Asyl zu geben. Eine ehemalige Arbeitskollegin, die ich seit mehr als 6 Jahren nicht mehr gesehen hatte! Dafür bin ich echt dankbar.

Mittlerweile habe ich auch eine Garage für den Trabi gefunden und warte aktuell nur noch darauf, dass die Formalitäten erledigt werden können.
Dann bekommt er bald ein Dach über den Kopf und der Herbst kann kommen.

Sabrina freundet sich mit dem Zweitakter an.









Was dann mit dem Trabi langfristig passiert, verrate ich heute noch nicht, aber wir haben einiges mit ihm vor.
Was kurzfristig geplant ist, ist jedoch kein Geheimnis. Er soll schnellstmöglich auf die Straße, um an den Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands teilzunehmen!
Dass das in den wenigen Wochen bis dahin gelingt, ist nicht so sehr eine technische Schwierigkeit, sondern vielmehr ein bürokratisches Problem.

Aber dazu mehr im nächsten Artikel, für den ich bereits eine Überschrift habe:

Im Haus das Verrückte macht – Teil 1

AV Allegra – Chris Cooling UK

TWO WINDPILOT´s ON DUTY DURING TWENTY YEARS
Dear Peter, thank you for your excellent steering. I also had a Pacific Light on my last cruiser, a Vancouver 27.  The latest is an Ovni 395 pictured below in Madeira. 
Regards Chris onboard Allegra 

SV Fata Morgana- Familie Fecke DE

14 Monate – 10.500 SM – ATLANTIK RUNDE BEENDET
Am 3.Juli 2020 in Bad Schwartau eingelaufen – mal sehen, wohin uns der Wind in Zuklunft weht. WEITERLESEN

Hanseat 35 – for sale – € 39.900,–

EIN SABBATJAHR UND WIE DAS LEBEN WEITER GEGANGEN IST

Lieber Markus, Dein Video LA MER hat mich hingerissen, Stimmung, Unschärfe, und Musik … für mich ein Kunstwerk, das von vorne bis hinten stimmt.

Menschen, die einen Hanseaten segeln, verliere ich selten aus dem Fokus, was keinesfalls nur daran liegt, dass ich diesen wundervollen Schiffen drei Mal verfallen gewesen bin. Es sind stets Menschen, die ein wenig anders ticken, die auch ein besonderes Schiff zu schätzen wissen, was leicht daran zu erkennen ist, dass ihre Eigner sie meist lange in ihre familiäre Obhut nehmen.

Es konnte nicht ausbleiben, dass ich von Katrin und Markus´ Plänen erfahren habe, immerhin war ein Windpilot vom Tage Eins bei HERR NILSSON am Heck montiert. Das Sabbatjahr war als Atlantik Runde geplant, wurde allerdings alsbald angelegentlich zu Gunsten besseren Kennenlernens wundervoller Küstenstriche in Europa, optimiert, das Schiff in der Bretagne hinterlassen, und erst kürzlich nach Stavoren überführt. Hier die Reiserouten der Herrn Nilsson

Der Verkauf der Heckverzierung war ein Statement, dass bei mir die Glocke zum Klingen brachte, die Windpilot wird derzeit für eine weitere grosse Reise an einer HR 36 montiert. Es folgte ein schneller Blick auf eine schöne Lebenswende für Katrin und Markus … die Familie ist kürzlich mit geplanter Wonne größer geworden … seitdem schwingt der kleine Luis den Takt und hält seine Regierung voll auf Trab.

Die grosse Schicksalsfrage steht im Raum: Wie passt Herr Nilsson da noch rein?

Zwei Optionen stehen zur Wahl: Schiff verkaufen … oder gemeinsam mit dem Schiff in Würde altern … Luis fortan vorsichtig an wankende Planken zu gewöhnen, ihm sodann in Holland mit Käse anzufüttern … die Reling mit Maschendraht zu verdichten … damit Babylein nicht unversehends über die Kante rutscht … derweil es nichtsahnend auf dem Daumen lutscht … ihm bereits im frühen Kindesalter eine kehlige Sprache beizubringen … ohne die man in Holland als Deutscher stets ein Alien verbleibt … egal ob Hosenscheisser oder wohlbeleibt … später dann mit dem Viz oder Bromviz seine Hafenrunden dreht … und nederlandsen Meisje´s als ganzer Luis alsbald den Kopf verdreht … Kurzum: Schicksalsfragen überall, die jeden Tag quer im Raume stehen, die sich ohne tatkräftige Entscheidungen nicht von alleine in Luft auflösen. Männerfragen, von femininen Vorlieben garniert, fast umbemerkt, elegant flankiert.

Ich kopiere an dieser Stelle einen Brief von Markus, der vor drei Jahren die Gemengelage auf den Punkt gebracht, auch heute hier keine Fragen mehr offenlässt, abgesehen davon, dass nur der Liegeplatz nun eben weiter nördlich gelegen ist.

Guten Morgen Peter,
Vielen Dank für deine Worte, die mich sehr berührt haben. Das ist das schönste Lob, das mir bezüglich Fotos und Videos bisher über den Rücken gelaufen ist. Auch wenn ich das alles in erster Linie hobbymässig für mich selbst mache, so freut es mich natürlich riesig, wenn andere daran gefallen finden.

Das Schiff liegt jetzt an der franz. Atlantikküste an der Gironde und steht bis ca. Mitte Oktober an Land. Wir wollten ja eigentlich jetzt wieder zurück am IJsselmeer sein, es gab aber einfach zu viele schöne Orten, von denen wir uns nicht losreißen wollten. Daher gab es einmal mehr eine Planänderung, so dass wir jetzt die Ferienzeiten nutzen möchten, um in Etappen wieder in Richtung „Heimat“ zu segeln.

Perspektivisch scheint es sinnvoll, sich vom Schiff wieder zu trennen, da die Zeit / Kosten / Nutzen Rechnung nicht aufgeht und uns das Gesamtpaket zu teuer ist. Wir wohnen im Rhein-Main-Gebiet und können nicht mal eben das Wochenende gemütlich auf dem Schiff verbringen. Leider.

Wir sind beide Lehrer, ich an einer Schule für Geistigbehinderte – Katrin an einer Grundschule. Von daher dürfen wir uns zumindest über Mangel an Ferien, in denen wir segeln können, nicht beklagen.

Die Karibikpläne haben wir unter anderem über den Haufen geworfen, da wir unterwegs festgestellt haben, wie knapp die Zeit für eine Atlantikrunde ist. Wir mussten ja erstmal rausfinden, was für „Reisetypen“ wir sind. Wir hatten bisher keinerlei Langfahrterfahrung. Anfangs haben wir uns etwas „gehetzt“ gefühlt, um die erste große Hürde Biskaya bis Ende August hinter uns zu haben. Ab Nordspanien hat sich das Urlaubsgefühl eingestellt und damit auch das Bedürfnis sich auf Land und Leute einzulassen. Wir waren viel zu sehr an den Orten und Gegenden interessiert, als gleich wieder weiter fahren zu können.
Lange Rede, kurzer Sinn… wir wollten auf jeden Fall bis zu den Kanaren und dann entscheiden wie es weitergeht. Wir waren überrascht, dass die Kanaren sich nicht als das Rentnereldorado herausstellten, welches wir erwarteten. Wir waren sehr angetan von der Vielfalt, der Landschaft und der Lebensqualität dort.

Das Leben auf dem Schiff war aber ein absoluter Traum. Wir haben es beide geliebt und würden gerne ewgig so weitermachen… allerdings ist dies finanziell leider nicht möglich.

Katrin hatte zwei Nähmaschinen an Bord und zaubert in Stoffen und Farben, die sie selbst designed. Ich konnte mich in Sachen Musik und Fotografie und natürlich Segelei voll ausleben. Wir waren ein echtes schwimmendes Kreativlabor mit T-Shirt Presse, Nähmaschinen, Musikinstrumenten, Aufnahmestudio, Fotoequipement, haufenweise Stoffe und einen Plotter, um T-Shirt-Folien auszudrucken ?

Ein entscheidender Grund für die ganze Auszeit war die Krebserkrankung meines Vaters, der vor 5 Jahren verstorben ist. Er hat mich immer zum Segeln mitgenommen und mir diese Leidenschaft weitergegeben. Im Krankenhaus hat er dann Charter-Kataloge durchgewältzt, um noch einen letzten Törn mit der Familie zu unternehmen. Da mir die „höheren“ Scheine und das Know-How auf dem Meer fehlten, habe ich kurzerhand SBF-SEE und SKS plus ein paar Erfahrungstörns gemacht, um den Wunsch meines Vaters nochmal verwirklcihen zu können. Ich war vorher „nur“ Jollensegler.
Jetzt liegt die Asche meines Vaters in der Lübecker Bucht und daher steht auch LÜBECK als Heimathafen auf dem Schiff. Bei dem Nachnahmen ein MUSS ?

Nachdem mein Vater mit 69 Jahren starb, wurde mir klar, dass ich selbst meine Wünsche und Träume verwirklichen möchte, so lange es geht. Keine Aufschieberei. Das Leben ist JETZT. Glücklicherweise ermöglichte uns der Job eine Auszeit in Form eines Sabbatical einzulegen.

So weit so gut… jetzt hast du einen kleinen Eindruck von uns und unserem Seglerleben.

ZUM ZUSTAND DES SCHIFFES
Der Zustand des Schiffes ist sehr gut. Natürlich hat ein Schiff mit Bj. 1984 die ein oder andere „Falte“ im Gesicht. Aber das ist zu vernachlässigen. Ich denke, ein Interessent weiß, dass 34 Jahre nicht spurlos vorüberziehen. Z.B. würd ich mal die Sprayhood erneuern in den nächsten Jahren. Das sind aber eher Details. Das Schiff war 28 Jahre in Erstbesitz von einem Paar an der Lübecker Bucht. Es wurde liebevoll und mit Sachverstand gewartet, schlief im Winterlager stets in der Halle. Der Vorbesitzer hat 2013 nochmal 10.000 € (in erster Linie wg. Bugstrahlruder) investiert. Wir haben weitere 10.000 € reingesteckt ( Wanten, Elektrik, Gaseinbau usw.).

Der Motor hat aktuell 1000 Betriebsstunden (Volvo Penta MD2030) – läuft wie eine Nähmaschine. Die Windpilot Anlage wurde uns kürzlich vom Heck weg abgekauft.

Den Kaufpreis halten wir für ein faires Angebot, das sich, wie ein Wunder, mit Deinen Vorstellungen, lieber Peter, für dieses wundervolle Schiff deckt, weshalb Du nun also dieses Inserat ausgeheckt.

Wir sind mit Dir d´accord: dieser Preis ist nicht mehr zu verhandeln.

Spezifikation

Kontakt:
Katrin + Markus Lübeck, ggf. auch Luis, falls er gerade das Telefon in die Finger bekommen sollte…

[email protected]
0176 219 567 14

oder auch gern über Peter Foerthmann, [email protected]

Schweben in der Warteschleife

So., 23.Aug.20, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2275, 21.218 sm von HH

‚Soll ich mir hier in Papeete eine neue Brille bestellen – Lieferzeit mindestens sechs Wochen?‘ Kommt darauf an, ob Neuseeland uns rein lässt.
‚Sollen wir Roggenkörner als Vorrat für das nächste Jahr kaufen?‘ Kommt darauf an, ob uns Neuseeland rein lässt.
‚Soll ich auch hier in Papeete zum Zahnarzt gehen?‘ Kommt darauf an, ob …
Sollen wir dieses jetzt kaufen, sollen wir jenes hier reparieren? Bei jedem Gespräch drehen wir uns mit unseren Entscheidungen im Kreis. Angenommen ich bestelle mir eine Brille, dann kommt plötzlich das go. Kaufen wir Körner, dürfen sie nicht nach Neuseeland eingeführt werden. Mich macht dieser Schwebezustand ganz ruschelig. Sag mir, dass ich in Französisch Polynesien noch zwei Jahre gefangen bin, da kann ich mit umgehen, aber nicht zu wissen, was kommt, macht mich bekloppt.
Achim ist da tiefenentspannter: „Alles ist gut. Geduld! Es wird sich schon etwas entscheiden.“ Er kommt mir wie dieser Hummer vor, der gemütlich im Kochtopf sitzt, der auf der heißen Herdplatte steht und sich am warmen Wasser erfreut. :mrgreen:

Achim hat was von dem Hummer

Faktisch geht es uns super. Wir haben einen Platz in der Marina direkt an der Promenade erwischt. Unser Lieblings-Steg. Die neuen sanitären Einrichtungen, die bereits im Dezember eingeweiht werden sollten, sind immer noch nicht fertig. Das bedeutet zwar keine Duschen und Toiletten, aber auch nur den halben Preis für die Liegegebühren.
Und wir schwelgen im Luxus der gut sortieren Supermärkte. Ich könnte alles auf einmal kaufen, kochen und essen. Erstaunlich, wie gierig man auf Gurken, Tomaten und Salat nach acht Monaten Verzicht sein kann. Die ‚tu-was-Liste‘ wird überraschend schnell kleiner, das Portemonnaie auch. Nur der Rigger zickt noch etwas herum und will unser Vorstag nicht in Papeete tauschen, sondern lieber in der außerhalb gelegenen Taina-Marina am Reparatur-Steg.  Das wollen wir nicht. So einen guten Platz – fünf Minuten zum Markt – bekommen wir nie wieder. Die Marina ist rappelvoll. Die außerhalb gelegenen Ankerplätze ebenfalls. Kaum ein Schiff verlässt Französisch Polynesien, aber es kommen ständig neue dazu. Aus Südamerika reisen neue Segelboote an – man braucht nur um eine Erlaubnis bitten, dann kommt man rein.

Dagegen ist es in der Stadt total ruhig im Vergleich zum Vorjahr. Es ist nur eine magere Anzahl an Touristen zu sehen. Das trifft die Einheimischen hart. Viele Souvenir-Shops haben zu. Jalousien sind an Geschäften runter gelassen. Und wir haben das Gefühl, dass es mehr Obdachlose in den Straßen gibt.  Seit Öffnung der Grenzen Mitte Juli ist die Anzahl der neuen Covid-19-Fälle von Null auf über zweihundert angestiegen. Todesopfer gab es zum Glück bislang noch keine.
In Papeete ist die Maske Pflicht in Supermärkten, auf dem Markt und wo es eng wird. Die Polynesier sind sehr diszipliniert und tragen fast zu 100 Prozent Maske, im Park und auf der Promenade vielleicht noch 10 Prozent. Menschen, die sich kennen, begrüßen sich wie immer mit Küsschen rechts und links und auf dem Ausflugs-Katamaran tragen morgens alle Gäste eine Maske und kommt der Kahn abends rein, hat keiner mehr eine Maske mehr auf. Es menschelt und Angst vor dem Virus scheint nicht vor zu herrschen. Man befolgt halt eine Vorschrift die Maske zu tragen und fertig.

Ab hier bitte Maske und Blume hinter dem Ohrt tragen

Wie die Regierung mit dem Anstieg umgeht, ist in Schwebe. Einen erneuten Lockdown können sich das Land und vor allem die Menschen nicht leisten. In Rikitea wurden bereits vor zwei Monaten Lebensmittel-Pakete verteilt an Leute, die ihren Job verloren haben. Es wird für Morgen eine Presse-Konferenz erwartet. Natürlich würden wir uns freuen, gäbe es keinen erneuten Lockdown, aber auch wenn die Grenzen offen blieben.
Wie die Welt, so sind auch die Segler gespalten. Es gibt es eine Fraktion, die nach Schließung der polynesischen Grenzen ruft. Selber vielleicht gesundheitlich angeschlagen und hoch im Alter wähnten sie sich sicher in dieser Corona freien Inselwelt. Jetzt geht es nur noch um sie: „Lasst keine Amerikaner rein, Grenzen zu, lasst überhaupt niemanden rein, Tore dicht.“ Die ach so freundlichen Polynesier, die sie so nett empfangen haben, was mit denen passiert, ist doch egal, Hauptsache es kommt keiner mehr rein. Dabei sind sie selber nur Gast in diesem Land.
Pandemie oder Panik? Beide Meinungen haben ihre Existenzberechtigung und im Kern sind sie so unterschiedlich nicht: Bei beiden Meinungen geht es um Angst, um Schutz der Familie, um eine lebenswerte Zukunft mit Gesundheit und einem Auskommen. Welche Meinung man auch vertreten mag, was vor Ort an Kommentaren abgeht, zeigt die hässliche Seite unserer Gesellschaft.

Kroatien und Corona: Aktuelle Infos von Karl-Heinz Beständig.

tk: Kroatien meldet stark steigende Zahlen von Neuinfektionen. Rückreisende berichten am Wochenende von langen Staus wegen Corona-Tests an Grenzen. Wie sieht es aktuell aus in Kroatien?

Die Zahl der aktiven Fälle vom 23.8.2020 auf www.koronavirus.hr.
Die Seite ist nicht nur auf kroatisch, sondern auch englisch lesbar.

Karl-Heinz Beständig: Wenn man über Kroatien spricht, muss man differenzieren: Der Norden ist clean. Istrien und Kvarner haben sehr niedrige Neuinfektionszahlen, wie man auch an der obigen Karte sieht. Auf den Inseln Cres und Mali Losinj sieht es sogar noch besser aus, hier gibt es keine Neuinfektionen. Auch Dubrovnik hat niedrige Zahlen…

tk: Und woher kommen dann die starken Anstiege bei Neuinfektionen?

Karl-Heinz Beständig: Die kommen vor allem aus Dalmatien. Und wiederum aus den beiden Küstenregionen Split und Sibenik.

tk: Warum dort an der Küste? Die Haupttourismus-Region ist doch Istrien mit seinen vielen Hotels und Campingplätzen?

Karl-Heinz Beständig: … die in den vergangenen Monaten auch gut besucht waren. In Istrien hat man alles sehr gut organisiert. 

Die dalmatinischen Verantwortlichen waren laxer, was Nachtbars und Diskotheken angeht. Das hat sich auch im Netz herumgesprochen – und im Nu waren diese Küstenregionen Reiseziele für den Partytourismus. Das hat dazu geführt, dass die Zahlen angestiegen sind. 

Hinzu kommen Partyschiffe, auf denen es eng hergeht, die mit der Dämmerung auslaufen und Morgens zurückkommen. Anders als in der ersten Welle im April sind es neuerdings nicht die Älteren, die sich jetzt infizieren. Das Durchschnittsalter beträgt jetzt 23,5 Jahre. Das hat man vor allem in Österreich sehr früh erkannt – und fragt jetzt gezielt bei der Rückkehr nach, wo die Reisenden in Kroatien waren.

Nicht nur die Jugendlichen sind unbekümmerter. Die Dalmatinischen Politiker waren zunächst hochzufrieden, dass die Saison an der ganzen Küste zunächst besser lief als befürchtet. Die Charterflotten waren sehr gut gebucht und kamen im Juli auf etwa 90 bis 100% Auslastung. Da war man schon sehr zufrieden.

tk: Was erwarten Sie für die nächsten Wochen?

Karl-Heinz Beständig: In Dalmatien sind Bars und Diskotheken immer noch offen. Nur die Öffnungszeiten wurden gekürzt – aber das ist ein fragwürdiges Verfahren, wenn nicht konsequent kontrolliert oder energisch wie auf Mallorca dichtgemacht wird, wo Übertretungen stattfinden.

Man muss feststellen: In Dalmatien steigen die Zahlen weiter – in den letzten drei Tagen jeden Tagen ein neuer Rekord. 

tk: Und wie haben die Nachbarländer reagiert?

Karl-Heinz Beständig: Auf die steigenden Zahlen wird unterschiedlich reagiert: Österreich sprach für Kroatien eine Reisewarnung aus und forderte Urlauber zur sofortigen Heimkehr auf – das erzeugt auch Unmut bei Reisenden in Österreich. Zusätzlich wurde am Freitag überraschend angeordnet, dass auch alle Transitreisenden durch Österreich namentlich erfasst werden müssen. Das hat wohl zu den langen Staus auf den Autobahnen beigetragen.

Deutschland hat da mehr Augenmaß bewiesen und eine Reisewarnung ausgegeben für zwei Küstenregionen für Split und Sibenik. Wie gesagt: Clean sind der Norden: Istrien und der Kvarner sind derzeit für deutsche Urlauber bei der Rückreise ohne Einschränkungen. Ebenso Dubrovnik. Wer allerdings aus Sibenik aus einreist, braucht den aktuellen Nachweis eines negativen Tests. Und muss das Ergebnis in häuslicher Quarantäne abwarten.

Weil teilweise ganz Kroatien betroffen ist von Reisewarnungen gibt es auch Spannungen in Kroatien.

Was ist Ihre Prognose für eine Reise im Herbst?
Es gab bis jetzt in Kroatien drei Corona-Wellen. Die erste im April, die den Ausbruch markiert. Eine zweite im Juni. Dann lief es bis Mitte August sehr, bis in Dalmatien nun die dritte Welle begann, die deutlich heftiger ist. Ich bin durchaus wütend auf Dalmatien. Es sind auch viele Jugendliche aus Istrien nach Dalmatien runtergefahren zum Feiern gefahren und trugen das Virus zurück. Hier müsste von der Politik eindeutig die rote Karte gezeigt werden. Man zieht hier eindeutig Jugendliche über Soziale Medien und Internet .

In den nächsten Wochen dürfte nach Bekanntwerden in Dalmatien schlagartig weniger los sein.

In der Kvarner-Bucht, Cres, Losinj nach gegenwärtigem Stand keine Neuinfektionen – diese Inseln werden mit ziemlicher Sicherheit nicht in den kritischen Bereich hineingeraten.

tk: Würden Sie im Moment selbst nach Kroatien zum Segeln fahren?

Karl-Heinz Beständig: Ich fahre für die Recherchen für die Neuausgabe meines Buches bereits Anfang September nach Kroatien. Und werde voraussichtlich zwei Monate auf meinem Schiff unterwegs sein. Ich bin mir im Klaren, dass ich damit schon ein Risiko eingehe. Aber ich halte dieses Risiko für vertretbar, wenn man diszipliniert vorgeht.

tk: Was meinen Sie im Besonderen?

Karl-Heinz Beständig: Man weiß doch heute einiges. Familienfeiern und Geselligkeit sind Hotspots, daran hat sich seit dem Ischgl-Trauma nichts geändert. Gefährlich wirds, wo Vorsicht über Bord gekippt wird. Meine Regeln:

• Einkaufen nur mit Mundschutz.

• Schmierinfektionen sind kein Thema. Aerosole schon. Ich gehe zum Essen nicht in die Innenräume von Restaurants und Konoben. Und werde auf den Terrassen bleiben.

• Ich bin bei Crew-Einladungen vorsichtig. Es wird gerne viel getrunken – also bleib ich lieber auf Distanz. 

• Man sollte auf einem Törn die Entwicklung in seinem Reisegebiet regelmäßig prüfen: Die Seite koronavirus.hr bietet eine sehr gute Aufteilung nach Reisedestinationen.

Ich habe mit diesen einfachen Regeln keine Sorge, mich anzustecken.

tk: Wie siehts bei den Corona-Tests in kroatischen Marinas aus? Teilweise werden da bis 100€ pro Person verlangt?

Karl-Heinz Beständig: 100€ pro Test ist sogar noch relativ günstig in Marinas, teilweise werden auch bis 200€ verlangt. Charterfirmen versuchen aktuell, dieser Entwicklung gegenzusteuern und sind dabei, günstigere Testmöglichkeiten zu organisieren. Man kann sich aber gut auf der kroatischen Webseite über Testcenter informieren, die kostenlos sind und auch auf dem Weg liegen:

Die auf kroatisch und englisch lesbare Website www.koronavirus.hr listet Testcenter mit Kontaktdaten, Preisen, „Drive-In“-Möglichkeit und Testzeiträumen auf.

Wenn ich jetzt runterfahre und die Reisewarnung noch besteht, dann lasse ich mich bei der Rückreise in Deutschland testen. Ich plane allerdings auch, nicht vor November von meinen Recherchen zurückzukehren.

Ich mache mir aber selbst mit meinen 69 Jahren wenig Gedanken, weil ich ebenso wie auf See sehr achtsam und diszipliniert umgehe. Man hat es ja selber in der Hand. 

tk: Vielen Dank für das Gespräch. Wir sprechen uns hoffentlich wieder auf Ihrem Törn.

Im Mai 2020 erschienen. 
Das Buch zum Couch-Segeln entlang Europas Küsten:

Worum gehts?
eine viermonatige Reise entlang der Küste und der Inseln, die zwischen Sizilien und der südenglischen Isle of Wight liegen.

„Vier Monate und zwei Wochen ist er unterwegs, allein. Davon erzählt er ausnehmend sympathisch, unterhaltsam, menschenaufgeschlossen – immer wieder macht er neue Bekanntschaften, stößt auf teils skurrile, teils pittoreske Figuren, und auf oft herzliche Gastfreundschaft.

Manchesmal wird es gefährlich. Tatsächlich erfährt er auf dem Wasser Lebenskunst: Entdeckt neue Seiten an sich, neue an anderen, leuchtet Einsamkeit aus und die Schönheit der natürlichen Welt.“
Schreibt DER STANDARD, Wien, Mitte August 2020

„Ich habe das Gefühl, dieses Buch musste mich finden.“
Schreibt ein Leser, seit 1990 in der Segelausbildung aktiv.

„Habe Dein Buch mit Begeisterung täglich inklusive Meerblick (Norderney) am Strand gelesen…
Ich hoffe, Du bringst ein weiteres Buch über Deine Segelreisen heraus.“
Sagt Dominik, mein HNO-Arzt zuhause (Er segelt selber).

„… ein spannendes Werk, von dem man sobald man sich eingelesen hat und ein bisschen Liebe für das Meer empfindet, so schnell nicht wieder los kommt.“
sagt das Mallorca-Magazin letzte Woche (26.7.2020)

„Ein Pageturner.“ 
Sagt mein Freund Josef (Er ist nie gesegelt)

„Hab die ersten Seiten gelesen. Irre. Grandios. Megastark“. 
Sagt mein Freund Andreas (Er ist mit mehrfach mir mir gesegelt. Und liest Bücher von Berufs wegen.)

„Du hast ein wunderbares Buch geschrieben. Es hat mir so viel Kraft in dieser schweren Zeit gegeben, und Freude! Deine Sprache fesselt nicht nur, 
sie lässt auch ganz direkt miterleben, als wäre man selbst mitten im Geschehen.“
Magdalena (segelte auf dem See.)

„Es ist so ehrlich, authentisch und im positiven Sinne anders als die vielen Segelbücher.“ 
Sagt ein Leser, der mich damit zum Erröten brachte.

Und was ich drüber denke? 

Ich bin bescheidener. Und verrate es in  einem der nächsten Posts.
Wenn ich vor lauter Schreiben zum Schreiben komme.

Kroatien und Corona: Aktuelle Infos von Karl-Heinz Beständig.

Die Zahl der aktiven Fälle vom 23.8.2020 auf www.koronavirus.hr.
Die Seite ist nicht nur auf kroatisch, sondern auch englisch lesbar.

Thomas Käsbohrer: Kroatien meldet stark steigende Zahlen von Neuinfektionen. Rückreisende berichten am Wochenende von langen Staus wegen Corona-Tests an Grenzen. Wie sieht es aktuell aus in Kroatien?

Karl-Heinz Beständig: Wenn man über Kroatien spricht, muss man differenzieren: Istrien, Kvarner und Süddalmatien verzeichnen eine niedrige Zahl an Neuinfektionen, wie man auch an der obigen Karte sieht. Auf den Inseln, auch den mitteldalmatinischen, sieht es sogar noch etwas besser aus. Die sind zum Teil völlig coronafrei.

tk: Und woher kommen dann die starken Anstiege bei Neuinfektionen?

Karl-Heinz Beständig: Die kommen vor allem von der mitteldalmatinischen Festlandküste aus den Bereichen Sibenik und Split.

tk: Warum dort an der Küste? Die Haupttourismus-Region ist doch Istrien mit seinen vielen Hotels und Campingplätzen?

Karl-Heinz Beständig: … die in den vergangenen Monaten auch gut besucht war. In Istrien ist fast alles gut organisiert und das Virus dort deshalb unter Kontrolle.

Die Behörden in Mitteldalmatien waren aber laxer, insbesondere was Nachtbars und Diskotheken angeht. Das hat sich auch im Internet herumgesprochen – im Nu wurden diese Küstenregionen zum Reiseziel für den europäischen Partytourismus. Das hat dann dazu geführt, dass die Infektionszahlen dort kräftig angestiegen sind. Mit dazu beigetragen haben auch einige Partyschiffe, auf denen es dichtgedrängt und unkontrolliert zugeht. Die laufen am Abend aus und kehren oft erst kurz vor Sonnenaufgang ans Festland zurück. 

tk: Überall fürchtet man aktuell ja eine „zweite Welle“ mit Corona-Ansteckung. Wie muss man diese aktuelle Welle in Kroatien einschätzen?

Karl-Heinz Beständig: Bemerkenswert ist, dass in Kroatien derzeit die dritte und bisher größte Corona-Welle läuft. Die erste Welle begann Mitte März und hatte aufgrund entschlossener Gegenmaßnahmen einen sehr flachen Verlauf. Zwischen Ende April und Mitte Juni war Kroatien deshalb nahezu coronafrei. Als die Beschränkungen gelockert wurden, kam es – überwiegend verursacht durch ausgelassene Familienfeiern – zu einer zweiten und größeren Infektionswelle vor allem im Landesinneren.  Trotz erfolgreich angelaufener Urlaubs-Hochsaison ebbte diese in den ersten Augusttagen ab. 

Die jetzige dritte Welle begann ungefähr Mitte August und hat insbesondere die mitteldalmatinische Festlandküste erfasst. Sie ging in den vergangenen Woche steil nach oben, könnte in wenigen Tagen jedoch ihren Höhepunkt überschreiten.

tk: Und wie haben die Nachbarländer reagiert?

Karl-Heinz Beständig: Auf die steigenden Zahlen wurde unterschiedlich reagiert: So sprachen Österreich, Slowenien und Italien für ganz Kroatien eine Reisewarnung aus. Deutschland hat etwas mehr Augenmaß bewiesen und eine Reisewarnung nur für die betroffenen Regionen Sibenik und Split ausgerufen. Wer von dort kommend in Deutschland einreist, muss einen Test machen und das Ergebnis in häuslicher Quarantäne abwarten. Erste Testergebnisse in Österreich zeigen, dass sich 1,3 Prozent der Kroatienrückkehrer angesteckt haben. Das Durchschnittsalter dieser Corona-Infizierten liegt bei 23,5 Jahren. Es sind jetzt offensichtlich die Jüngeren, die sich infizieren.

tk: Was erwarten Sie für die nächsten Wochen?

Karl-Heinz Beständig: In Dalmatien sind Bars und Diskotheken immer noch offen. Nur die Öffnungszeiten wurden gekürzt – doch auch das ist problematisch, wenn nicht gleichzeitig konsequent kontrolliert wird oder energisch wie auf Mallorca dichtgemacht wird, wo Übertretungen stattfinden. Trotzdem glaube ich, dass die Neuinfektionen zurückgehen werden. 


tk: Wie sieht Ihre Prognose für eine Reise im Herbst aus?

Segeltörns werden sicherlich auch auch im Spätsommer und im Herbst in den kroatischen Gewässern möglich sein. Trotzdem dürfte an der Küste touristisch deutlich weniger los sein als in den Vorjahren. Aber lassen wir uns überraschen. Von Anfang Juli bis Mitte August war die Nachfrage seitens der Gäste schließlich auch viel besser als zunächst erwartet. Einige Charterflotten waren sogar nahezu ausgebucht.

Sollten die Reisewarnungen auch im Herbst bestehen, muss man sich vor oder bei der Rückkehr aus den Problemgebieten auf den Coronavirus testen lassen.

Tests in Kroatien kosten für Urlauber rund 100 Euro, vereinzelt auch fast 200 Euro. Ein solcher Test darf bei der Einreise nicht älter als 48 Stunden sein.

tk: Würden Sie im Moment selbst nach Kroatien zum Segeln fahren?

Karl-Heinz Beständig: Ich fahre für die Recherchen für die Neuausgabe meines Buches in der zweiten Septemberwoche für mindestens zwei Monate nach Kroatien. Dort werde ich alle Corona-Regeln konsequent einhalten. Sorgen vor einer Ansteckung habe ich deshalb keine.

tk: Welche Corona-Regeln meinen Sie im Besonderen?

Karl-Heinz Beständig: Man weiß doch heute einiges. Familienfeiern und Geselligkeit sind Hotspots, daran hat sich seit dem Ischgl-Trauma überhaupt nichts geändert. Gefährlich wirds, wo Vorsicht über Bord gekippt wird. Meine Regeln:

• Einkaufen nur mit Mundschutz.

• Schmierinfektionen sind kein Thema. Aerosole schon. Ich gehe zum Essen nicht in die Innenräume von Restaurants und Konoben. Und werde auf den Terrassen bleiben.

• Ich bin bei Crew-Einladungen vorsichtig. Es wird gerne viel getrunken – also bleib ich lieber auf Distanz. 

• Man sollte auf einem Törn die Entwicklung in seinem Reisegebiet regelmäßig prüfen: Die Seite koronavirus.hr bietet eine sehr gute Aufteilung nach Reisedestinationen.

Ich habe mit diesen einfachen Regeln keine Sorge, mich anzustecken.

tk: Wie siehts bei den Corona-Tests in kroatischen Marinas aus? Sie sprachen ja die Tests an, die an der Grenze kostenlos sind und nicht nur in kroatischen Marinas bis 100€ pro Person berechnet?

Karl-Heinz Beständig: Teilweise werden auch bis 200€ verlangt. Charterfirmen versuchen aktuell, dieser Entwicklung gegenzusteuern und sind dabei, günstigere Testmöglichkeiten zu organisieren. Man kann sich aber gut auf der kroatischen Webseite über Testcenter informieren, die kostenlos sind und auch auf dem Weg liegen:

Die auch auf englisch lesbare Website www.koronavirus.hr listet derzeit knapp 40 Testcenter mit Kontaktdaten, Preisen, „Drive-In“-Möglichkeit und Dauer bis zum Eintreffen eines Ergebnisses auf.

tk: Vielen Dank für das Gespräch. Wir sprechen uns hoffentlich wieder auf Ihrem Törn.

Im Mai 2020 erschienen. 
Das Buch zum Couch-Segeln entlang Europas Küsten:

Worum gehts?
eine viermonatige Reise entlang der Küste und der Inseln, die zwischen Sizilien und der südenglischen Isle of Wight liegen.

„Vier Monate und zwei Wochen ist er unterwegs, allein. Davon erzählt er ausnehmend sympathisch, unterhaltsam, menschenaufgeschlossen – immer wieder macht er neue Bekanntschaften, stößt auf teils skurrile, teils pittoreske Figuren, und auf oft herzliche Gastfreundschaft.

Manchesmal wird es gefährlich. Tatsächlich erfährt er auf dem Wasser Lebenskunst: Entdeckt neue Seiten an sich, neue an anderen, leuchtet Einsamkeit aus und die Schönheit der natürlichen Welt.“
Schreibt DER STANDARD, Wien, Mitte August 2020

„Ich habe das Gefühl, dieses Buch musste mich finden.“
Schreibt ein Leser, seit 1990 in der Segelausbildung aktiv.

„Habe Dein Buch mit Begeisterung täglich inklusive Meerblick (Norderney) am Strand gelesen…
Ich hoffe, Du bringst ein weiteres Buch über Deine Segelreisen heraus.“
Sagt Dominik, mein HNO-Arzt zuhause (Er segelt selber).

„… ein spannendes Werk, von dem man sobald man sich eingelesen hat und ein bisschen Liebe für das Meer empfindet, so schnell nicht wieder los kommt.“
sagt das Mallorca-Magazin letzte Woche (26.7.2020)

„Ein Pageturner.“ 
Sagt mein Freund Josef (Er ist nie gesegelt)

„Hab die ersten Seiten gelesen. Irre. Grandios. Megastark“. 
Sagt mein Freund Andreas (Er ist mit mehrfach mir mir gesegelt. Und liest Bücher von Berufs wegen.)

„Du hast ein wunderbares Buch geschrieben. Es hat mir so viel Kraft in dieser schweren Zeit gegeben, und Freude! Deine Sprache fesselt nicht nur, 
sie lässt auch ganz direkt miterleben, als wäre man selbst mitten im Geschehen.“
Magdalena (segelte auf dem See.)

„Es ist so ehrlich, authentisch und im positiven Sinne anders als die vielen Segelbücher.“ 
Sagt ein Leser, der mich damit zum Erröten brachte.

Und was ich drüber denke? 

Ich bin bescheidener. Und verrate es in  einem der nächsten Posts.
Wenn ich vor lauter Schreiben zum Schreiben komme.

SV Alani – Sarah Schelbert GER

ISLA SAONA – ST. KITTS – SABA

Sarah Schelbert