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Drei Tage in Mordor

19./22.Mrz.23, Neuseeland/Whakapapa, Tag 3215-17, 24.696 sm von HH

Der Nationalpark Mt. Tongariro ist in neuerer Zeit vor allem wegen der Dreharbeiten für die ‚Herr der Ringe‘ Filme bekannt geworden. Der zweitgrößte Vulkan in diesem Gebiet, der unaussprechliche Ngauruhoe, stellt den Schicksalsberg da und ausgedehnte Lavaebenen dienten als Kulisse für Mordor.
Den Maori waren die drei Vulkane heilig und somit wurde das Gebiet die doppelte Unesco-Auszeichnung verliehen: Natur- und Kulturerbe.

Der Tongariro Nationalpark – der namengebende Tongariro ist der Kleinste der drei Vulkane

Wir übernachten direkt im Nationalpark. Ein Camp auf 1200 Meter Höhenlage bietet Zeltplätze und Hütten. Nachts gehen die Temperaturen bereits auf drei Grad herunter. Die Frostbeulen der Atanga wählen eine Hütte. Die hat außer einer Heizung, einem Tisch und zwei Stockbetten nichts zu bieten. Bettzeug muss man selber mitbringen. Achim schläft unten, ich oben. Aber wenn nachts die Heizung nicht läuft, wird es sofort eisig kalt in der Papphütte. Bei mir in der oberen Etage geht es einigermaßen mit der Temperatur. Die zweite Nacht wechselt Achim auf meine Etage.  Das Camp ist toll mitten im Wald gelegen, die Gemeinschaftsbäder- und die Küche sind hoffnungslos zu klein oder das Camp ist zu groß. Wir warten bis nach 20:00 Uhr. Da ist der Haupt-Koch-Strom abgeebbt.

Frühstück in der Hütte mit laufender Heizung

Kochen erst möglich nachdem der Hauptstrom durch ist

Eine Weta auf der Herrentoilette – die größte Heuschrecke der Welt kommt aus NZ – bis 12 cm lang

Die meisten Besucher kommen wegen des Tongariro Crossings hierher. Eine Tagestour von 20 Kilometern, die unter die ‚Great Walks‘ Neuseelands fällt. Blaue Kraterseen und bunte Lavaströme gibt es zu bestaunen. Busse bringen Wanderer an den Startpunkt und am Ende wird man wieder abgeholt. Ursprünglich wollten wir das Crossing ebenfalls machen, aber wir trauen meinem Fuß noch nicht. Er ist bereits wieder gut für 13 Kilometer Ebene, aber das Crossing hat zum Teil sehr steile Passagen. Und die zweite Hälfte gilt durchaus als etwas langweilig. Zwar geht es dann nur bergab, aber die Kilometer sollen sich ziehen. Nur bergab erscheint mir für den Fuß ebenfalls noch zu riskant. Nur eine Teilstrecke zu laufen, funktioniert leider nicht, da die Parkzeit am Startpunkt limitiert ist.
Wir seufzen etwas, denn über die Flanken des  Schicksalsbergs hätten wir gerne einmal gezogen und hätten Elbenbrot gegessen. Trost schenkt uns der Gedanke, dass der Weg hoffnungslos zu voll ist: bis zu 700 Wanderer täglich laufen im Gänsemarsch durch Mordor. Vor ein paar Tagen wurden wir in New Plymouth bereits gewarnt, dass alle 30 Meter ein Influenzer mit seinem Handy im Weg stehen soll. ;-)

Wir konzentrieren uns also auf kürzere Wanderwege, die direkt beim Camp beginnen.  Und werden nicht enttäuscht. Die ‚Silica Rapits‘ führen an einem schnell fließenden Bach entlang. In der Sonne schimmert das Flussbett golden oder silbern dank der Ablagerung verschiedene Metalle und Mineralien. Die abwechslungsreiche Strecke für mal durch Wald, mal durch Tussock-Bereiche.
Und ein erster Blick auf den Ruapehu , den massivsten und höchsten Berg (2.800 Meter) im Nationalpark ist uns vergönnt.

Das vor 100 Jahren gebaute Chateau Tongariro Hotel – steht seit ein paar Monaten leer – im Hintergrund der Ruapehu bei unserer Ankunft

Südbuchenwälder im Wechsel mit Tussok Bereichen

Dann wieder Steigungen mit Wasserfällen

Und dazwischen der Silica Rapid

mehr Abwechslung geht nicht

Am nächsten Tag führt uns der Weg zum Taranaki Fall und Richtung Tama Lakes. Das Wetter ist phantastisch. Noch frisch am Morgen bietet es später auch T-Shirt Temperaturen. Kaum eine Wolke behindert die Sicht auf die Vulkane. Traumbedingungen für das Crossing. Nein, nicht ärgern (nur ein ganz klein wenig vielleicht). Wir genießen die alpine Landschaft und freuen uns an wenig anstrengenden Steigungen und dass die Wege nur wenig besucht sind. Zwei Stunden später ist dann der Ngauruhoe in den Wolken. Wahrscheinlich genau jetzt befindet sich der Wandertross an den schönsten Stellen. Der letzte Ärger über unsere verpasste Chance ist spontan verflogen. :mrgreen:

Auf nach Mordor – der Schicksalsberg in seiner ganzen Pracht

Morgens haben wir knapp zehn Grad

Super schöne Landschaft

Alpine jetzt jenseits der Baumgrenze – leider wurde hier Heide angeschleppt, die jetzt den Neuseelandpflanzen auf die Pelle rückt – das weiße ist kein Schnee, sondern Moos

Zarte Schönheiten zwischen rauen Gräsern

Am dritten Tag in Whakapapa regnet es. Wir sitzen bis zum frühen Nachmittag in der Hütte. Die einzige Abwechslung bei schlechtem Wetter ist eine interessante Ausstellung im Informationszentrum über die Vulkantätigkeiten im Tongariro Nationalpark. Der letzte Ausbruch fand 2012 statt. Warnschilder und Wegweiser zeigen die Fluchtmöglichkeiten im Falle eines Ausbruchs, der jeden Tag geschehen kann.
Als wir Whakapapa verlassen, zeigen sich für einen kleinen Moment die Vulkane. Was bei uns bei Null Grad in der letzten Nacht noch als Regen gefallen ist, kam am Ruapehu als Schnee herunter. Pünktlich zum Herbstanfang der erste Schneefall in den Bergen der Nordinsel.

Der Ruahepu jetzt deutlich mit Schnee

Wie sprengt man eine Seemine im Kvarner?

Die Sprengung einer Seemine aus dem II. Weltkrieg in der letzten Woche im Kvarner zwischen Cres und Istrien.

Vor einigen Monaten wurde bei Arbeiten im Hafen von Rijeka tief im Hafenschlick eine deutsche Seemine aus dem II. Weltkrieg entdeckt. Nach langer Vorbereitung hoben Taucher die Seemine an zwei Auftriebskörpern aus der Tiefe und schleppten die Schwimmkörper mit der darunter hängende Mine vorsichtig aus dem Hafen von Rijeka. Das Zentrum Rijekas nahe am Hafen war sicherheitshalber vorher evakuiert worden. Weit vor dem Hafen, doch mitten im Seegebiet des Kvarner wurde die Mine am vergangenen Sonntag gegen 13.15 Uhr zur Detonation gebracht.

Ein Video zeigt die Aktion von der Bergung der Seemine unter den Schwimmkörpern über das behutsame Schleppen der beiden Auftriebskörper samt ihrer unsichtbaren Last aus dem Hafen sowie die kontrollierte Sprengung. Sie war so gewaltig, dass sie eine haushohe Wassersäule aufwarf und noch meilenweit in den Siedlungen rund um den Kvarner bis nach Rijeka zu hören war.

Bei der Mine handelte es sich um eine berührungslose Seemine, „sie hätte jeden Moment in die Luft gehen können“, erklärten die beiden kroatischen Taucher, die das Ungetüm aus dem schlammigen Untergrund in die Höhe holten. 

Die Aktion endete ohne Schäden. Doch genauso, wie bei uns immer wieder Bomben im städtischen Untergrund entdeckt werden, tauchen im Meer immer wieder Seeminen auf – im Mittelmeer wie in der Ostsee.

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PS: Das etwa fünfminütige Video zeigt ab 4:23 die eigentliche Sprengung der Mine und deren verheerende Gewalt. 

Auf dem Weg zu den Vulkanen

16./17.Mrz.23, Neuseeland/Motuoapa, Tag 3211/12, 24.696 sm von HH

Wir haben zwar kein Internet im Camp, erfahren aber von einer Mitarbeiterin, dass das Wetter schlechter werden soll. Wir beschließen abzureisen. Als wir wieder den „Forgotten World Highway“ erreichen, zeigt dieser jetzt endlich seine Ursprünglichkeit. Die wohl schönsten Baumfarne der Nordinsel stehen hier. Meterhoch säumen sie dicht an dicht die Schlucht.

Immer wieder Stau auf dem Forgotten World Highway

Dichter Urwald an der Tangarakau Schlucht

Unser nächstes Ziel soll der Tongariro Nationalpark sein. Bereits auf dem Weg dorthin wird das Wetter schlechter. Also suchen wir uns einen „Warte“-Campingplatz am nahe gelegenen See Taupo. Unser Zelt schaffen wir noch im Trockenen aufzubauen – in der Nacht fängt es dann zu regnen an. Den Tag verbringen wir recht und schlecht in der Küche, im Auto oder im Zelt. Ausgerechnet bei Sauwetter treffen wir eine schlechte Campinplatz-Wahl (Motuoapa Campsite – nicht zu empfehlen). Die Küche ist kalt und ungemütlich, eine Lounge existiert nicht. Die Dusche ist eine Katastrophe, entweder werden wir verbrüht oder erfroren.
Nur das Versprechen auf Wetterbesserung am nächsten Tag hält uns bei Laune.

Zum Glück stimmt der Wetterbericht. Am nächsten Vormittag können wir tatsächlich eine Wanderung um den kleinen See Rotopounamu unternehmen. Zuerst hängt noch der Nebel im Wald. Das scheint hier häufiger vorzukommen. Farne, Moose, Flechten und noch mehr Farne überziehen die Bäume mit einem dichten Pelz. Ein Schatz von einem Wald.  Am Nachmittag ziehen die Wolken weiter auf. Ein erster Blick auf den Tongariro und seine Vulkan-Brüder liegt drin. Dahin ziehen wir Morgen um. Der Schicksalsberg aus Herr der Ringe wartet.

Eine Umrundung des kleinen Lake Rotopounamu – 2,5 Stunden Wanderung

Im Wald ist es so dunkel – dass sogar die Fotos verwackeln

Moose und Farne

In unzählbar verschiedenen Variationen

Vormittags noch Wolken

Am Nachmittag dann der erste Blick auf den Tongariro Nationalpark


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Wie wird das Wetter auf dem Törn? Bora, Mistral, Jugo & Co.

Die Wetterlage am kommenden Donnerstag, 30.3.2023. Klar sind auf www.windy.com der Mistral und Bora über der nördlichen Adria zu erkennen. Aber was bedeutet das für mich? Wie verhalte ich mich als Skipper richtig? Warum das Mittelmeer-Wetter anders tickt und schwieriger vorherzusagen ist, erfahrt ihr auf einem Online-Seminar am kommenden Donnerstag.  Abbildung ©www.windy.com

Für die letzte Märzwoche ist im Mittelmeer Bora und Mistral vorhergesagt. Eine ideale Gelegenheit, sich vor dem Start in die Segelsaison live auf das Mittelmeer-Wetter und dessen wichtigste Starkwind- und Sturmsysteme vorzubereiten.

In einem Live-Online-Seminar erkläre ich neben Bora und Mistral die fünf wichtigsten Starkwind- und Sturmsysteme. Folgende Fragen beantwortet mein Online-Seminar anhand der aktuellen Wettersituation:

• Wie erkenne ich Bora, Jugo, Mistral, Meltemi und Scirocco im voraus?
• Welche Wind- und Wetterverhältnisse treffe ich in den Segelrevieren Kroatien, Westgriechische Inseln, Ägäis, Türkei, Toskanische Inseln und Mallorca an?
• Was kommt dabei auf mich zu? Wie verhalte ich mich richtig?
• Was fordert das von mir als Skipperin oder Skipper? Wie bereite ich meine Crew vor?

In diesem Online-Seminar erfahrt Ihr von einem Segler die Wetterphänomene für Segler und Motorbootfahrer – ganz ohne meteorologischen Ballast. 

An wen richtet sich das Online-Seminar?
• Skipper, die in Revieren wie Kroatien, toskanische Inseln oder Ägäis chartern und typische Wettersituationen in den wichtigen Mittelmeer-Charterrevieren bewerten wollen.
• Skipper, die auf eigenem Kiel neue Reviere ansteuern wollen.
• Co-Skipper, Wachführer, und ambitionierte Mitseglerinnen und Mitsegler.
• Hörerinnen und Hörer unserer aktuellen Podcast-Folge Stürme, Wind und Starkwind? Sind doch überall im Mittelmeer gleich? die mehr über das Thema erfahren wollen.

Wann findet das Online-Seminar statt?
Donnerstag, 30. März 2023 um 19:30 Uhr
Teilnehmerzahl begrenzt. Mehr Infos und Tickets unter www.millemari.de

Meine nächsten Online-Seminare im April:

Kroatien-Wetter. Was Du wissen solltest.                           Dienstag, 18. April, 19:30 Uhr                                                                

Kroatien-Preise. Was sich 2023 ändert.                              Donnerstag, 20. April,  19:30 Uhr

Gewitter überm Meer. Wie man sie rechtzeitig erkennt.  Donnerstag, 27. April,  19:30 Uhr                                                  

 

SV Ziska – Stanford Siver US

STEINZEITSEGELN MIT TORQUEDO UND WINDPILOT

SV Ziska

SV Suleca – Jayme Santos Souza BR

PIRIAPOLIS MARINA URUGUAY – NICE PLACE FOR LIVING
Dear Peter. We are now at Piriápolis Marina, Uruguay. The harbour is well protected for most local winds and have good facilities. Piriápolis village has all you need including good supermarkets, ship Chandler and beautiful beaches. The harbour has a travellift for 70 tons and a good “varadero” (hard standing). For boat repairs, contact Andres Mansilla. Piriápolis is a good stop for repairs and reprovisioning before going deep south.
Jayme Souza

Der ‚Forgotten World Highway‘

14./15.Mrz.23, Neuseeland/Tangarakau, Tag 3210/11, 24.688 sm von HH

‚Forgotten World‘ klingt nach Urwald und Dinosaurier. Und tatsächlich weisen diverse Faltblätter darauf hin, dass es sich um den ältesten Maori-Pfad Neuseelands handeln soll. Mit einer unveränderten Landschaft, wie sie vor tausenden Jahren entstanden sei.
Die 150 Kilometer lange Strecke beginnt nur ein paar Kilometer hinter dem Taranaki. Eine schmale, kurvenreiche Landstraße. Ein Schild warnt, dass es auf der Strecke weder eine Tankstelle noch Geschäfte gibt.
Zunächst sind wir enttäuscht. Die Landschaft schaut typisch Neuseeland-Hobbit mäßig aus. Rollende, grüne Hügel, weitestgehend kahl und gespickt mit Schafen. Hübsch anzusehen, aber gewiss nicht naturbelassen.

 

 

Typische Hobbit-Landschaft – im Hintergrund noch der Taranaki im Dunst

 

Bei der Fülle an Schafen haben wir endlich das Glück einen Schäfer und seine Hunde bei der Arbeit anzutreffen. Auf einem Hügel treiben zwei Hunde eine Schafherde zusammen. Der Bauer sitzt auf seinem Quad – drei weitere Hunde hinter sich auf dem Sitz. Aufmerksam warten sie, ob sie auch noch zum Einsatz kommen. Der Schäfer ruft laut seine Kommandos. Blitzschnell befolgen die Hunde seine Anweisungen. Ein Schaf ist von der Herde getrennt. Eifrig schneiden die Hunde dem Tier den Fluchtweg ab. Aber der Bauer möchte, dass die Hunde das Tier in Ruhe lassen. Sofort lassen sie vom Schaf ab und konzentrieren sich wieder auf die Herde. Später, als wir ein Schwätzchen mit dem Schäfer halten, erfahren wir, dass das Schaf wohl blind sei. Er nimmt es direkt auf dem Quad mit zum Gatter, wo inzwischen alle Schafe zusammen getrieben wurden. Von dort treten sie dann ihre letzte Reise an. Nicht nur ein Vieh-Laster begegnet uns auf dem Highway.

Die Hunde fahren hinten mit bis sie ihr Kommando bekommen

Das blinde Schaf wird nicht gejagt sondern auf dem Quad mitgenommen

Nach knapp fünfzig Kilometern erreichen wir mit Whangamomona den größten Ort am Highway. Zwei Handvoll Häuser im Western-Stil. Eigentlich kein Ort, sondern eine Republik. Die „wahren Rebellen“ Neuseelands haben Whangamomona als Republik ausgerufen. Streitigkeiten über die lokale Zugehörigkeit haben 1989 zu dieser „Rebellion“ geführt. Alle zwei Jahre wird hier die Unabhängigkeit mit großem Pomp gefeiert. Man kann sich dann sogar einen Stempel in den Pass hauen lassen. Aber Vorsicht, es gibt Länder, die verlieren ihren Humor mit Spaß-Stempeln im Reisepass.

Das ehemalige Hotel diente während der Spanischen Grippe als Hospital – übernachten kann man dort zur Zeit nicht

Eins von ein paar Häusern in Republik Whangamomona

Nach hundert Kilometern hören die Weiden auf. Urwald so weit das Auge reicht. Und wir haben auch unser Ziel für zwei Nächte erreicht. Wegen der überschwänglichen Beschreibungen der „vergessenen Welt“ dachte ich, es sei eine gute Idee hier zu übernachten.
Unser Camp erreichen wir über eine sechs Kilometer lange unbefestigte Straße, die mitten im Nirgendwo endet. „Achtung, kein Handyempfang und kein Internet“, lautet die Eigenwerbung über das Camp.

Auf dem Weg zum Camp

Die Wahl entpuppt sich als der absolute Glücksgriff. Mit viel Liebe zum Detail hat Joana, die Eigentümerin, hier ein Paradies geschaffen. Ein paar Hütten kann man mieten oder zelten. Unser Zelt stellen wir direkt neben einer Kuhweide auf. Vom Grillplatz neben der Küche kann man den Bach sehen. Abends wird ein Lagerfeuer gemacht. Wir lernen Shirley (Engländerin) und Greg (Kiwi) kennen und verbringen zwei wundervolle Abende am Feuer. Für den Fall, dass wir jemals wieder nach Neuseeland kommen, geben sie uns ihre Adresse. Der Schlüssel liegt unter der Fußmatte.

Perfekter Grillplatz im Camp

Liebevoll gestaltetes Camp – Blumen auf dem Tisch und weiße Handtücher im Bad

Morgens noch im Nebel

Vor rund hundert Jahren war Tangarakau Boom-Town. Als Versorgungspunkt für den Bau einer Eisenbahnstrecke siedelten sich hier 1200 Menschen an. Die Eisenbahn wurde zum Kohleabbau in einer nahe gelegenen Mine benötigt. Mit viel Aufwand wurden Tunnel gegraben und Schienen verlegt. Der Abbau der Kohle lohnte sich nur für zehn Jahre. Danach wurde die Mine still gelegt: von zu schlechter Qualität war die Kohle.
Die Menschen zogen weg. Tangarakau wurde zur Geisterstadt. Heute wohnen hier noch drei Bauern, ein Imker, ein Ranger und Joana. Die Schienen werden nur noch von Touristen genutzt. Auf umgebauten Golf-Carts kann man ein Teilstück der Strecke fahren. Es gibt Bestrebungen, diese alte Bahnstrecke wieder zu aktivieren.
Wir gehen zu Fuß die Schienen lang. Im nahe gelegenen Tunnel ist es dunkler als die schwärzeste Nacht. Zum Glück haben wir den Tipp bekommen eine Taschenlampe mitzunehmen.

Wollte man die Schienen wieder nutzten – müsste viel renoviert werden

600 Meter langer Tunnel

Dunkler geht nicht – zum Gruseln – ständig schaut man über die Schulter

Überall treffen wir auf Ziegen Schafe und Kühe

Der alte Bahnhof von Tangarakau

Die letzten Siedler in der Geisterstadt

Der DOC Ranger kommt von der Fallenkontrolle – die Kiwis haben immer Zeit für einen Schwatz

 

Das Lagerfeuer im Camp ist nicht nur romantisch, sondern auch nötig. Tangarakau liegt ungefähr auf 300 Meter. Nachts gehen in sternenklarer Nacht die Temperaturen auf sechs Grad runter. Achim, die Frostbeule, ist unter Schlafsack und beiden (!) Decken nicht wieder zu finden. Sein Sweatshirt hat er sich um den Kopf gewickelt. Mir reicht noch der Schlafsack.
Als wir morgens aufwachen, liegt tiefer Nebel über dem Camp. Alles ist tropfnass. Erst am Nachmittag ist unser Zelt wieder trocken. Wir wollen weder ein patschnasses Zelt einpacken, noch bis mittags warten. Also ziehen wir in eine der Hütten um. Eine tolle Entscheidung. Die Mischung aus Wildnis und schneeweißer Bettwäsche ist perfekt.

Unser Zelt direkt bei der Kuhweide

Dann der Umzug in die Hütte

Als der Nebel sich etwas verzogen hat, befolgen wir den eindringlichen Rat von Joana und machen uns zur „Schlucht der Fossilien“ auf. Ein netter Spaziergang am Fluss entlang, der vier, fünf Meter unterhalb unseres Weges plätschert. Drei Kilometer, leicht zu laufen. Wir erwarten am Ende nichts Besonderes. Aber dann öffnet sich plötzlich der Weg. Wie auf einer natürlichen Theaterbühne. Links begrenzen Felsen eine Ebene. Vor uns ein steiler Hügel. Rechts braust der Fluss in seinem steinigen Bett. Ein paar verwilderte Pferde grasen am Hang. Ziegen flüchten vor uns und verschwinden zwischen Binsen. Die Tiere halten die Wiese kurz. Ein Bach sucht sich seinen Weg durch das Gras und zwischen einem kleinen Hain hindurch.
Wir stehen mit offenem Mund da und staunen. Das hätte man sich besser nicht ausdenken können. Ein Ort voller Liebreiz. Einfach märchenhaft. Zauberhaft.

Da wir so eine freie große Fläche nicht erwartet, sondern mit Wald gerechnet haben, sind wir ohne die Drohne los gelaufen. Wir ärgern uns kurz, beschließen dann aber einfach, dass wir am Nachmittag noch einmal wiederkommen. Aber weder die Fotos der Drohne noch die der normalen Kamera können die Schönheit dieses Platzes einfangen. Lange werden wir noch an Tangarakau zurück denken. Einer der schönsten Orte in Neuseeland für uns.

Wie eine Theaterbühne

Die Fossilien-Schlucht

Die Pferde runden das Bild perfekt ab

Verwildert mit verfilzten Mähnen – aber nicht sehr scheu

Wunderschöne Details


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SV Max – Thomas Spiegel GER

20 JAHREN SEGELN MIT DER PACIFIC AN EINEM HANSEAT 37
Moin Peter, Anbau der Windpilot Pacific  an unsere Hanseat A37, mit Staysail modifiziertes Toprigg,  Scheelkiel zur Saison 2003, wir haben das Sandwich des Spiegels im Bereich der Bohrlöcher ausgebuchst und auf der Spiegelinnenseite eine Sperrholzplatte für aufgeklebt.

Die Steuerleinen führen wir von beiden Seiten auf den Radadapter, da das Rad maximal groß ist, muß man sich sowieso immer daran vorbeiquetschen. Die kleine Unbequemlichkeit beim Übersteigen der Leinen fällt da nicht ins Gewicht, Geschmackssache. Die Speichen des Rades liegen auf der Nabe nicht auf einer Ebene, dafür haben wir die Befestigung des Adapters etwas modifiziert.
Die Anlage arbeitet problemlos auf allen Kursen, wir mußten uns allerdings erst auf deren Eigenleben einlassen. D.h. Keine Erwartungen an maximale Höhe oder Speed, man segelt keine Regatta sondern will möglichst mühelos, bequem und sicher reisen. Für unser Schiff mit Spatenruder und dem ulkigen Scheelkiel heißt das, rechtzeitig die Segelfläche zu reduzieren. Alle Beobachtungen gelten übrigens nur für unser Schiff.
An der Kreuz sind die Steuereigenschaften unproblematisch, oft steuert sich das Schiff hier auch mit festgesetztem Ruder. Halbwind und Raumschots ist das Großsegel unserer Erfahrung nach eher störend, da läuft es besser nur unter Vorsegel allein, mit Genua 1 oder Staysail sind wir da sehr flexibel in der Anpassung der Segelfläche. Der Speed bewegt sich hier immer im Bereich der normalen Marschgeschwindigkeit. 5,5 kt. sind für den überladenen Kreuzer nicht schlecht, auch wenn Fiete Judel sich das sicher anders ausgerechnet hat.
Lange Raumschots- oder Vormwindgänge fahren wir gerne mit einem bzw. beiden ausgebaumten Vorsegeln.
Die Gier- und Rolltendenz verringert sich übrigens dramatisch, wenn man die Segel so verkleinert, daß die Genua keinen Bauch hat, der immer wieder verschleißtreibend hin und her schlägt. Ein Extralanger Baum ginge auch, wir haben 2 normal lange Spibäume. Wir rollen die Segel auf annähernd gleiche Fläche, das scheint die Steuereigenschaften zusätzlich zu verbessern. Schnell genug sind wir auch mit diesen Segeln allemal. Der Aufwand, 2 Bäume zu riggen, ist allerdings manchmal eine sportliche Leistung. Aber wer ein gut Teil seines Seglerlebens Vordecksmann war, sollte das können.
Bei genug Wind und Faulheit reicht auch oft ein ausgebaumtes Vorsegel.
Vom Großsegel auf Raum – und Vormwindkursen halten wir aus obigen Gründen, dem ständigen Schamfilen und der Gefahr einer Patenthalse gar nichts.
Ein Bullenstander ist bei uns auf allen anderen als am Wind Kursen Pflicht.
Im Übrigen scheint unser Schiff wenig zu rollen, auf dem Atlantik haben wir im Gegensatz zu einigen anderen immer am Tisch  statt vom Fußboden essen können
Bei ganz leichtem Wind haben wir den Trick mit der Plastiktüte statt des Telltales an der Windfahne ausprobiert, ich weiß nicht so recht. Statt einer Tüte nehmen wir gerne einen kleinen Stoffdrachen in Fischform, sieht besser aus und rotiert so schön. Man bekommt diese Dinger im Strandkiosk. Nachteile haben wir nicht entdeckt. Bei mehr als 8 kt. AWS nehmen wir ihn weg.
Mit dem Genakker verträgt sich die Windfahne nur unter ganz ruhigen Bedingungen, die Giertendenz ist zu stark.
Der Einsatzbereich liegt so zwischen 6 kt bis open end (AWS), da ist für uns noch Luft nach oben.
Im Übrigen sind die angeblich wunderbaren Eigenschaften elektronischer Autopiloten bei näherem Hinsehen auch manchmal ziemlich schwer zu nutzen. Wir haben eine ca. 12 Jahre alte Simrad Anlage, zugegebenermaßen nicht mehr der letzte Schrei. Über die Kalibrierung dieser Anlagen schreiben Profis seitenlange Abhandlungen im Internet.
Wartung und Pflege der Anlage ist nach Anleitung ziemlich simpel, wenn man sie liest. Wir zerlegen sie jedes Jahr einmal komplett, dann gammelt nichts fest.
Schäden an der Anlage selbst sind bisher nicht aufgetreten, außer durch Fehlbedienung (Anleitung lesen)!
Ein Ermüdungsbruch  eines selbstgebauten U-Bolzens am Radadapter und  eine durchschamfilte Steuerleine  (da war der Bullenstander die Mühe Wert) war alles in 20 Jahren.
Eingesetzt haben wir die Anlage in der gesamten Nord- und Ostsee, im Bereich von Spitzbergen bis Sizilien und auf der üblichen Atlantikrunde. Von den Kapverden bis Barbados hat ausschließlich  die Anlage gesteuert.
Wir möchten sie nicht missen!

In diesem Sinne grüßt nach Hamburg

Thomas

SV Esmeralda – Hans Gliem GER

DICK ZAAL 41 – EIN GRUSS VON DEN GAMBIER ISLANDS
Mit Hans verbindet mich eine jahrelange Geschichte, die in 2016 ihren Anfang nahm, als wir uns verschiedentlich ausgetauscht haben über Segler´s Lieblingsthema: DAS IDEALE SCHIFF. Es ist vermutlich allseits bekannt, dass ich hier ein wenig abseits vom Mainstream eine dezidierte Meinung vertrete. Ich habe mit Hans im Verlauf der vielen Jahre ca 100 Mails gewechselt. Dann haben wir das ideale Schiff gefunden, Hans hat zugeschlagen … und ist sodann zur grossen Reise aufgebrochen … samt meiner Heckverzierung.

Hallo Peter! Nach längerer Zeit möchte ich mich mal wieder melden. Hoffentlich geht es dir gut und die Veränderungen in Deutschland nehmen dich nicht zu sehr mit?
Die gute Windpilot hat uns jetzt über Brasilien, Argentinien und Chile bestens um Südamerika herumgeführt (in den patagonischen Kanälen hatte sie meist Pause) und brachte uns nun über Juan Fernández, Rapa Nui und Pitcairn nach Französisch Polynesien (Gambiers). Wir sind immer noch hochzufrieden und mussten lediglich ein paar Leinen austauschen. Eine Frage hätte ich aber doch: Ein wenig störendes Klappern im Hauptgelenk (das mit den 300er Nummern in der Beschreibung, zwischen roter Kappe und Halterung) insbesondere bei Motorfahrt gab es ja immer. Jetzt scheint das Spiel in diesem Gelenk etwas größer geworden zu sein. Bei achterlicher Welle und mäßiger Fahrt unter Segeln hört man neuerdings ein rhythmisches (im Rhythmus der Welle) Schlagen, also einen regelmäßigen Rumms am Heck! Bei unserem Alu-Boot klingt das ja meist heftiger, der Rumpf wirkt wie ein Resonanzkörper. Die Frage wäre, ob wir uns Sorgen machen müssen, ob wir was ändern können oder ob man damit einfach lebt! Bewegt man das Gelenk von Hand, hat man nicht den Eindruck, dass da sehr viel Spiel ist.  Vielen Dank wie immer schon jetzt! Herzliche Grüße von den dankbaren Kunden Katrin und Hans Gliem 
SY Esmeralda 
P.S. Falls Interesse besteht, könnten wir auch ein paar hübsche WP-Bilder schicken, allerdings bräuchten wir da besseres Internet. Ist hier eine Katastrophe, so dass es besser wäre, wenn auch du keine Bilder möglichst anhängst.

Moin Hans, das sind gute News … schoen weit weg von einer völlig verdrehten Welt in der bald nix mehr passt, weil Mernschen überall stets zum Streiten neigen, sodann die Waffen zücken, um uns mit ihrer Grösse zu erdrücken, dabei gar nicht merken, dass sie sich zum Zwerg gemacht der niemals das Universum wird beherrschen können.
Ein wenig Spiel in den Kardanteilen tut nicht weh, kann nix kaputt machen … wenn allerdings das Pendelruder in seinen Einzelteilen wacklig geworden ist, oder gar durch Treibgut oder unartige Fische seinen Zusammenhatl verloren hat … ist ACHTUNG angesagt: untersuche die Einzelteile der aluminium Ruderblattres: alles fest? Oder hängt das Profil nur noch an dem Scherbolzen ? Das wäre dann der seidene Faden … und Du musst HANDELN … SOFORT: Ruder demontieren, auseinandernehmen, trocknen, und mit Epoxy wieder zusammenbauen, den Scherstift einsetzen … sodann weitersegeln … ins Paradies, wo Ihr ja bereits angekommen seid.

Herzlich aus der Heimat in weiter Ferne
Peter

Vielen Dank, Peter! Dann denke ich, dass wir da kein Problem haben. Das Spiel im Gelenk ist etwas mehr geworden. Alles andere ist noch in bester Ordnung! Sei tapfer, herzliche Grüße von Hans 

Taranaki – ein verliebter Vulkan

9.-13.Mrz.23, Neuseeland/New Plymouth, Tag 3204-9, 24.688 sm von HH

Der Taranaki steht weit abgeschlagen von seinen Vulkan-Kollegen im Westen der Nordinsel. Mit 2.500 Metern ragt er als perfekter Spitzkegel auf einer weiten Ebene hervor. Warum er nicht auf der neuseeländischen Vulkan-Route steht, ist für Geologen noch ein Rätsel.
In der Mythologie der Maori gibt es dafür eine einfache Erklärung: Liebeskummer! Denn einst stand der Taranaki friedlich zusammen mit seinen Vulkan-Kollegen im Zentrum der Nordinsel. Aber dann verliebte sich der baumlose Taranaki in die bewaldete Bergin Pihanga. Leider war Vulkan-Kumpel Tongariro ebenfalls in Pihanga verliebt. Zwischen den beiden Bergen kam es zu einem heftigen Streit. Die Erde bebte und rumpelte – bis sich Pihanga für Tongariro entschied. Der abgewiesene Taranaki war todtraurig, verließ die anderen Berge und wurde an der Küste, seinem heutigen Standort, sesshaft. Erst wenn es zu dauerhaftem Frieden auf Erden kommt, werden die zerstrittenen Vulkane sich wieder vertragen und der Taranaki wird zu den anderen Bergen zurück kehren.

Bereits im November als wir in dieser Gegend waren, befürchteten wir, dass wir die wichtige Nachricht über den Weltfrieden verpasst haben. Kein Berg zu sehen. Auch als wir jetzt aus Kawhia anreisen, ist er unsichtbar. Ist er weg oder hüllt er sich in Wolken?

Zunächst ziert er sich für uns sichtbar zu werden. Ein beliebter Foto-Spot liegt an einem mehrere Kilometer langen Küstenweg, der um New Plymouth herum führt. Eine architektonisch gelungene Fußgängerbrücke wurde genau in Blickrichtung auf den Taranaki gebaut. Leider trüben Bauarbeiten in der Mitte der Brücke das tolle Fotomotiv.

Das weiße Tuffige im Hintergrund ist der Taranaki

Dekorative Fußgängerbrücke

in New Plymouth

Am nächsten Morgen umkreisen wir mit dem Auto den Taranaki. Ringstraßen führen durch den Nationalpark in verschiedenen Abständen. Mit dem Zirkel hat man die Grenze zum Nationalpark gezogen. Der Rand besteht aus Wiederaufforstung – überwiegend Kiefern. Dann schließt sich natürlicher Buschbewuchs an. Auf ungefähr 1500 Metern verschwindet die Vegetation. Im Winter ist das obere Drittel vom Taranaki Schnee bedeckt. Es gibt sogar eine Ski-Piste an der Ostflanke.
Die weite Ebene ist Baum frei und besteht nur aus Weideland.

Aus Westen gesehen – der perfekte Kegel

Mt. Taranaki oder auch Mt. Egmont genannt aus dem All – gut erkennbar der kreisrunde Nationalpark

strahlender Sonnenschein und für 10 Minuten freier Gipfel

 

New Plymouth hat knapp 50.000 Einwohner und ist schlechthin der Touristen-Standort für Ausflüge zum Berg. Zusätzlich ist der weitläufige Strand ein Surfer- und Kiter-Paradies. Entsprechend groß für so viel Andrang ist der Campingplatz am Ortsrand. Schwach besucht an den Wochentagen (es ist schon Nebensaison – deutlich zu merken), aber am Freitag reist die halbe Kiwi-Bevölkerung mit Wohnwagen, Kind und Kegel an zum Kurzurlaub. Schluss mit der Beschaulichkeit für die Atanga Rentner. Die Küche bei den Zelt-Parzellen ohne Strom sieht aus wie ein Schlachtfeld. Wir gehen zu den Einrichtungen bei den Hütten. Bingo! Dort ist es besser. Schnell haben wir raus, dass nach 19.00 Uhr Grill und Spülen wieder frei sind. Alle sitzen dann in ihren Wohnmobilen beim Abendkrimi oder bringen die Kinder ins Bett. Größer könnte der Unterschied zum betulichen Platz in Kawhia nicht sein.

Unter der Woche ist wenig los – am Wochenende der Teufel

Leuchtturm an der Westseite – Ebene bis zum Berg – jetzt wieder in den Wolken

Auch in New Plymouth schwarzer Sandstrand

Witzige Skulptur in New Plymouth

 

Perfekte Spiegelung – wo ist unten – wo ist oben? Park-Szenerie im größten Park von New Plymouth


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SV Mauna Kea – Peter Kammler NZ – Charles Coffrant AU

MAUNA KEA – DIE WIEDERAUFERSTEHUNG EINER IKONE

Peter Kammler

Kawhia – ein Zufalls-Fund

6.-8-.Mrz.23, Neuseeland/Kawhia, Tag 3201-3, 24.688 sm von HH

Neuseelands Hauptverkehrsadern nennen sich State-Highway. Das klingt nach Autobahn. Um Auckland herum stimmt das auch – mit Höchstgeschwindigkeit 110 km/H.
Im Rest des Landes sind die Highways im Grunde einfache Landstraßen. Häufig kurvenreich, gar nicht mal so breit und mit vielen Schlaglöchern gespickt.
Nebenstrecken sind ‚local roads‘ – noch kurvenreicher, noch enger.
Abgelegene Gegenden sind nur über Schotterpisten zu erreichen. Die haben immerhin noch einen Anteil von 40 Prozent des Straßennetzes.
Somit schafft man bei Leben erhaltender Fahrweise kaum 60 Kilometer in der Stunde – manchmal weniger. Wir beschließen zum Mount Taranaki (550 Kilometer) nicht in einem Rutsch durchzufahren.

Die Reiseleitung wählt Kawhia (sprich Kafia) als Zwischenstopp aus. Ein Ort, der in Reiseführern mit knapp zwei Zeilen Erwähnung findet. Muss man doch vom Highway runter und eine extreme enge ‚local road‘ 40 Kilometer zur Westküste runter fahren.
Da es sich nicht lohnt für eine Nacht das Zelt aufzubauen, planen wir von Anfang an zwei Nächte. Bereits am nächsten Morgen verlängern wir auf drei Nächte.

Der Campingplatz sieht von der Straße etwas rummelig aus. Klein, verbaut und in den Ecken gammelt etwas Schrott vor sich hin. Wir lassen uns nicht abschrecken und gratulieren uns zu dieser Entscheidung die nächsten zwei Tage. Küche und Waschgelegenheiten sind alt, aber sauber und alles funktioniert. Wir bekommen eine große Parzelle auf der Wiese – direkt am Wasser. Näher kann man nicht am Meer zelten. Der nächste Schritt wären nasse Füße. Der Preis mit 30 Dollar (18 Euro) liegt 20 Dollar unter dem Durchschnitt. Nachts hört man außer Zikaden nichts. Ein Rentner-Paradies. ;-)

Links unten unser Campingplatz – klein, aber fein

Die Bucht von Kawhia – unser Blick vom Campingplatz

Kawhia liegt an einem gewundenem Meeresarm ein paar Kilometer vom offenen Ozean entfernt. Ruhiges Wasser mit Mangrovensäumen. Die Wellen brechen sich weiter draußen an der Küste. Knapp 700 Einwohner, zwei Kirchen, ein Gemischtwaren-Laden und eine Tankstelle. Eine beschauliche Stimmung.

In Kawhia wohnen viele Maori – entsprechend hoch die Dichte an Maraes – Versammlungshäuser der verschiedenen Stämme

und Totems

 

Am nächsten Morgen gehen wir zu Fuß zum schwarzen Sandstrand. Der ist Kilometer lang und menschenleer. Nur ein Pärchen vergnügt sich in den Wellen. Das ist nichts für uns. Zwanzig Grad kaltes Wasser können uns nicht verlocken.

Schwarzer Traumstrand – hier noch bei Hochwasser

Am Nachmittag kommen wir zur Ebbe noch einmal wieder. Bewaffnet mit einer Schaufel, die wir uns vom Campingplatz leihen können. Die Hauptattraktion von Kawhia findet man nur bei Niedrigwasser. Ein offensichtliches Profi-Buddel-Paar scheint schon erfolgreich zu sein. Er buddelt wie ein Verrückter ein Loch in den Sand. Grade dort, wo die Wellen nicht mehr ankommen. Es rieht deutlich nach Schwefel dort wo er gräbt.

Wir suchen uns etwas abseits ebenfalls einen Claim. Achim fängt an zu graben. Das Loch soll sich eigentlich mit heißem Wasser füllen. Nein, alles bleibt kalt. Zwei Meter weiter das gleiche. Beim fünften Versuch dann auch bei uns ein Treffer: heißes Wasser. Die Hauptattraktion In Kawhia sind geothermische Stränge, die das Wasser bis auf 60 Grad erhitzen. Ein großer Spaß. Wenn man im Loch stehend sich mit den Füßen tiefer gräbt, verbrennen die Fußsohlen.

Eine Spur vergeblicher Versuche

Wenn Erwachsene nach heißem Wasser buddeln

Dann geben sie alles

wirklich alles

Die Profi-Buddler liegen in ihrem privatem Hot-Pool

Auf einmal wird es heiß unter den Sohlen

 

Kawhia, in jeder Hinsicht ein gelungener Zwischenstopp.

Die andere Seite der Halbinsel Kawhia – ebenso schön


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