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SV Azimut – Eckhardt Westphal AT

NAJAD 330 – SEIT 14 JAHREN 80.000 SM MIT WINDPILOT UNTERWEGS

Hallo Peter, wir haben uns lange nicht mehr gemeldet. Anbei ein schönes Bild. So segelt AZIMUT über alle Weltmeere. 80 Tsd Seemeilen und immer noch wie neu.
Frohes Fest
E. Westphal, SY AZIMUT 

Sizilische Geschichten (6): Wenn der Libeccio über die Südküste fegt.


Nachts war noch alles ruhig. Vielleicht ein leichtes Blähen der Plane, die ich über Levjes Cockpit aufgespannt hatte. Ein leises Wehen aus dem Osten, das unter der Plane hindurchstreicht. Nicht mehr.

Am Morgen wache ich auf, weil das Boot vibriert. Ein Unruhe verbreitendes Tak-Tak-Tak vom Mast her, ein rythmisches Geräusch, das Unruhe in meinen Halbschlaf schiebt und sich nicht begnügt, nur mein Trommelfell zum Schwingen zu bringen, sondern gleich das ganze Schiff. Während ich die Augen im Halbdunkel öffne, denke ich darüber nach, was mein siebeneinhalb Tonnen schweres Schiff in seinem zwei-Meter hohen Stahlgerüst derart zum Vibrieren bringt. Ein schlagendes Fall kann es nicht sein. Aber was dann? 

Ich beschließe aufzustehen. Gemessen an den Nächten zuvor ist es angenehm warm. Mehr als 18 Grad zeigt das Thermometer am frühen Morgen, wo es noch vor 24 Stunden kaum acht Grad waren. Angenehm, zumindest das. Ich schaue hinaus. Keine 100 Meter weiter vorne, den Hügel am alten Bahnhof hinunter, wo mein Boot für den Winter geparkt ist, sehe ich das Meer. Statt spiegelglatt kommt jetzt Roller auf Roller auf die Küste zu. Lange Reihen. Mehr als sechs Windstärken. Libeccio. Wind aus dem Südwesten, Wind aus der Sahara. Das erklärt die achtzehn Grad beim Aufstehen. Ich höre das gewaltige Rauschen der Brecher bis in Levjes Kombüse, aus der ich jetzt hinunterschaue.

Die Einfahrt in den Hafen von Sciacca – immerhin beherbergt er die zweitgrößte Fischereiflotte Siziliens. Aber an einem solchen Tag geht kein Fischer hinaus.

Während ich mir Tee koche, gerät das Boot immer wieder in Schwingung. Es sind Böen, die vom Meer heranrollen wie Brecher und Levje breitseits treffen. Vermutlich sind sie so stark, dass der Mast für sie ein Hindernis ist. Dass die Böen gegen den Mast prallen. Ihn in Schwingung versetzen, als wäre er ein zwischen den Fingern eingespannter Grashalm, den man kraftvoll anpustet. Nur das er seine Schwingung über die Wanten auf die Seitenwände des aufgebockten Bootes überträgt. Mein Boot, meine Behausung in diesen Wochen, sie ist jetzt im Libeccio an Land ein großer Resonanzkasten. Ein ums andere Mal vibriert der Tee in meiner Tasse.


Am Nachmittag sehe ich mir ich mir an, was der Sturm mit dem Meer in der Hafeneinfahrt macht. Ich sehe die brechenden Grundseen genau in der Einfahrt. Für eine Segelyacht wäre es zumindest ein schwieriges Unterfangen, bei diesen Bedingungen einzulaufen, wenn nicht gar unmöglich. Ich versuche mir diesen Anblick für alle Zeit einzubläuen, für den Fall der Fälle. Wie schwierig die Situation draußen auch immer sein mag: Allemal besser draußen bleiben, als mit dem Boot in eine dieser brechenden Seen in der Hafeneinfahrt zu geraten und querzuschlagen.

Einen Moment sehe ich fasziniert den Vögeln zu, die im Starkwind segeln, einfach mit ausgebreiteten Flügeln vor sich hin schweben. Wo Sturm ist, kreist meist ein Vogelsschwarm. Wo unsereins bei solchen Bedingungen die feste, schützende Hülle sucht, tun die meisten Vögel (jedenfalls die, die fliegen nicht verlernt haben) genau das Gegenteil. Sie suchen das unsichere Element. Sie stürzen sich in die Lüfte. Gerade dort, im scheinbar Unsicheren, Unwirtlichen, finden sie mehr Schutz als in jeder Mauernische, die für sie zur Falle werden kann.

Eigentlich trifft der Wind an dieser Stelle aus südöstlicher Richtung auf die Küste. Er schon. Aber die Wellen nicht. Sie rollen in die Richtung, die der Wind ihnen weit draußen verpasst hat. Dorthin, wohin der Libeccio sie draußen hinbeschleunigt: Nach Nordosten. Dummerweise ist die Hafeneinfahrt des großen Hafens in Sciacca auch noch so konzipiert, dass sie nach Südwesten offen ist. Die Wellen rollen von dort ungehindert an. Und schwappen in den Hafen, wo gleich hinter der Hafeneinfahrt die Schwimmstege der beiden großen Segelclubs liegen. Ich treffe Carlo, der jetzt im CIRCOLO NAUTICO den Winter über als Marinero arbeitet. Er schaut sorgenvoll. „Schau mal, wie sich der hundert Meter lange Schwimmsteg wie eine Seeschlange in der einlaufenden Dünung windet.“ Nicht nur er oszilliert. An den Seiten des ewig langen Schwimmsteges ist Boot an Boot vertäut. Jetzt werden sie einfach mitgerissen wie Nussschalen vom Hin und Her des Schwimmsteges in der glucksenden Dünung.

„Vorne, am Ende dieses Stegs, schließt sich im rechten Winkel ein zweiter Steg an. Die Verbindung ist gebrochen, wenn das so weitergeht, dann reißt der Steg auseinander. Die beiden Yachten an diesem Außensteg sind zu schwer.“ Aber auch sonst hat Carlo alle Hände voll zu tun. Er überwacht die kleinen Boote, die sich im Hin und Her des Schwimmsteges immer mehr von ihrer Heckleine holen und dadurch drohen, mit dem Steg selbst zu kollidieren. Immer wieder spurtet Carlo über den schwankenden Steg nach draußen, wenn ein Boot droht, zu nahe an die scharfen Kanten des stählernen Schwimmsteges zu geraten.

„Am schlimmsten sind die Stürme hier immer um die Zeit, wenn die Jahreszeiten wechseln“, sagt Carlo. „Das war nicht immer so. Als ich hier aufwuchs, waren es eher die reinen Winterstürme, die uns beeindruckten. Seit ein paar Jahren habe ich den Eindruck, dass das Wetter schlecht wird, wenn es eigentlich schön werden müsste – wenn das Frühjahr kommt, im April.“ Carlo fuhr früher raus als Fischer, bevor er sich für ein vermeintlich ruhigeres Leben als Marinero entschied.

Ich fahre hinaus, ein paar wenige Minuten nach Westen vor die Stadt, zum Sandstrand vor der alten Tonnara, der einstigen Thunfisch-Konservenfabrik. Es ist meine Lieblingsecke. Ein weiter Sandstrand zu Füßen eines einsamen Schlotes, den man als letztes Wahrzeichen der einstigen Tonnara stehen ließ. Der große Schlot, über den Qualm der großen Feuer abzog, die das Thunfischfleisch in großen Kupferkesseln zum Sieden brachten. Vor zwei Tagen bin ich zwischen den beiden großen Steinmolen hindurch noch nach draußen geschwommen. Jetzt ist daran kein Denken mehr, so aufgewühlt und tobend sind die Elemente. Sie werden es für zwei weitere Tage noch bleiben. Mindestens.

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41 spannende Geschichten aus fünf Ozeanen von
Bodo Müller
Mareike Guhr
Rollo Gebhard
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Eine Dezember-Wanderung auf Sizilien.

Heute, am 8. Dezember, bin ich in Sciacca zu einer Wanderung vom Hafen hinauf in die Hügel hinter der Stadt aufgebrochen. Alles ist, wie es sein soll: In den Olivenhainen haben die Blumen einen weißen Teppich ausgelegt. Die Kakteen tragen Früchte. Der Hibiskus hängt schwer von roter Blütenpracht auf den Weg herunter. Die Bauern stehen auf Leitern in den Olivenbäumen und holen den letzten Rest der diesjährigen Ernte von den Bäumen. Laut reden sie, aus einem Baum hinüber in den anderen. Es sieht aus, als würden die Kronen der Oliven und nicht die Bauern miteinander sprechen. Aber letztlich macht das keinen Unterschied: Ich verstehe den Dialekt der Bauern so wenig wie das geheime Leben der Olivenbäume, vom Dialekt der Leute von Sciacca kommt bei mir nur ein gleich zweifach verschlüsseltes „Uglu fi Luuulu Lu“ an, sie singen ihre Sprache statt sie zu sprechen. Und überdies scheint es streng verboten, die letzte Silbe ordentlich auszusprechen.

Als ich gegen Mittag am Hafen loslief, waren die Straßen ausgestorben. Nanu? Kein Auto. Kein Fußgänger. Kein kläffender Hund und keins dieser röhrenden Mopeds mit einem Jugendlichen drauf? Niemand. Nichts. Nur vor der TRATTORIA ITALIA von Nino am Hafen drängen sich Familien im

winterlichen Sonntagsstaat. Es hat zwar knapp über 20 Grad, als ich mit meinem Rucksack loslaufe, aber für Italiener ist Dezember nun mal Dezember, komme, was da mag. So wandere ich die steilen Gassen von Sciacca den Hügel hinauf in die menschenleere, reglose Altstadt oben. Alles leer, alles zu, wo sonst Leben ist. Erst oben vor dem Stadttor begegnet mir ein junger Mann, den ich fragen kann. „La Festa di Maria“, sagt er trocken und schaut nur kurz vom Smartphone auf, „Tutto rosso.“ Was ich frei übersetze mit „Alles steht auf Rot“: Kein Laden hat geöffnet, kein Bäcker. Und erst recht keine meiner Gelatterien. Und La Festa di Maria? Es ist das Fest Mariä Empfängnis –  nein, nicht das Fest, wo Maria den Jesus empfing, sondern deren Mutter Anna eben ihr Töchterchen Maria. Warum das zu ausgestorbenen Straßen in Totenstille führt? Ich weiß es nicht, nehme mir aber vor, es zu ergründen. Je mehr ich dies Italien zu kennen meine, umso rätselhafter ist es mir.

Wie so oft, wenn man im Ausland einfach in die Landschaft losspaziert, stellt einen das vor Probleme. Wer daheim gewohnt ist, dass man überall und überallhin laufen kann, kommt schnell an Grenzen. Nicht nur an eigene, sondern an die von allem, auch die des schier allwissenden GOOGLE. MAPS sagt, dass ich hinter der Porta di San Calogero einfach einen Feldweg nehmen könnte. Doch plötzlich stehe ich mutterseelenallein in matschigem Bauschutt vor einem Schild, auf dem mir die REGIONE DI SICILIA das Weitergehen untersagt. So kehre ich um, ich möchte mich am Festtag nicht mit einer ganzen Region rumstreiten, und laufe weiter durch reglose Vorstädte, deren einzige Regung ein Wehen des Vorhangs ist. Nicht mal ein Fernseher sendet wie sonst farbigen Krach in die Luft. Einfach. Alles. Still.

Dafür ist der Ausblick mit jedem Schritt erhabener, je höher ich komme. Und gewaltiger. Vor allem hinunter aufs Meer. Je höher ich komme, desto mehr regt sich das Leben. Ich sehe zwar immer noch keine Menschen, aber immerhin bellt vor jedem Haus, an dem ich vorbeikomme, ein Hund. Meistens

sind es drei. Sie morsen sich in irgendeinem Hundealphabet die ganze Häuserreihe links und rechts zu, dass hier gleich einer entlangkommen wird, für den es sich lohnt, die Stimme zu erheben. Zwei wilde Straßenköter haben Mitleid mit mir. Und begleiten mich ein Stück die still daliegenden Windungen hinauf, zu meinem Ziel, dem Gipfel des Monte Kronio, der auch Monte di San Calogero heißt und zu den Öfen des Heiligen Calogero.

Monte Kronio? Die Öfen des Heiligen Calogero? Von der Kathedrale auf dem Gipfel, die man nach zweieinhalb Stunden erreicht, hat man einen fantastischen Blick, allein das ist schon die einsame Wanderung wert zu dem Ort, an dem der heilige Calogero, der „gute Alte“, als Eremit, als byzantinischer Fremder unter Fremden lebte. Und bis zum gesegneten Alter von 95 Jahren Bekehrungsarbeit leistete. Er ist einer der meistverehrten Heiligen Siziliens, der hier lebte. Und mich 1.500 Jahre nach seinem Leben regelmäßig immer noch ins Schleudern bringt. Es wimmelt in Sciacca von Männern, die entweder Carmelo, Camillo oder Calogero heißen. Und meist bringe ich die Vornamen durcheinander.

Der Berg des heiligen Calogero hats zudem in sich: Steht man vor der Kathedrale und schaut von dort hinunter, dann


dampft und wabert es aus dem Inneren des Berges. Heißer Dampf quillt leise zischend aus unterirdischen Grotten auf dem fast 400 Meter hohen Gipfel ans Tageslicht, wo der Wind die Schwaden gleich mit sich fortträgt. Ich lese, dass dort, wo Calogero, der Eremit, einst lebte, eine Höhle tief hinein in den Berg führt. Es dauerte, bis sich nach einem Flickschuster im 17. Jahrhundert um 1955 herum erstmals wieder eine Expedition in die dampfende Grotte hineintraute. Sie drangen 40 Meter tief ein. Doch die Bedingungen dort unten waren ungut. 38° Temperatur und 100% Luftfeuchtigkeit sorgten dafür , dass niemand sich länger als 20-30 Minuten dort aufhalten kann – die Dauer eines ausgedehnten Saunaganges. Erst als sie Anfang der Sechziger mit schwerem Gerät in den Dampf vorrückten, entdeckten sie, dass dort drinnen im Dampf wohl schon lange vor ihnen Menschen unterwegs gewesen. Man fand griechische Pithoi. Große tönerne Vorratsbehälter dort drinnen, und wer weiß, ob es Furcht oder Gier oder Neugier waren, die Menschen samt waschmaschinengroßer Tonkrüge vor 2.000 Jahren in den feuchten Dampf getrieben hatten.


Es ist spät geworden, als ich gegen vier vom Monte Calogero zurück nach Sciacca aufbreche. Noch eine dreiviertel Stunde bleibt mir, bis die Sonne untergeht. Jetzt, wo sie tief steht, ist es tatsächlich Dezember – nun auch in Sizilien. Wo unter mir der Dampf aus dem Berg quillt, ist es frisch, und mir ist kalt. Mutig, wie ich nun einmal nicht bin, nehme ich einen Feldweg statt der Straße ins Tal, den mir GOOGLE MAPS vorschlägt. Ich stelle mich darauf ein, nach einer dreiviertel Stunde steilem Abstieg am Ende dieses Weges vor einer Steilwand oder einem Abladeplatz für Bauschutt zu stehen, die mich zur Umkehr in die Dunkelheit zwingen. Tatsächlich wird der Weg nach 20 Minuten schmaler und schmaler, bis er plötzlich in der hereinbrechenden Dämmerung zu einem ausgespülten Bachbett wird, durch das ich mehr klettere als laufe. Gedanken an „Wie steht man am besten eine Nacht ohne Ausrüstung bei 6 Grad Außentemperatur durch?“ wehen durch mein Gehirn. Aber nach wenigen Minuten wird ein Weg durch Olivenhaine daraus, ich habe die Stadt wieder vor mir, während von Nordwesten Wolken aufziehen und die Sonne noch einmal durch die Wolken bricht.

Und während ich entlang einer Ausfallstraße weiter Richtung Sciacca wandere und langsam Richtung Zentrum gleich in der ersten Gelatteria am Busbahnhof kleben bleibe, die mir in der sizilischen Kälte nun so unwiderstehliche Eissorten wie Baccio, Cioccolato nero, Kinderbueno oder Ferrero Rocher anbietet, während ich mich also meinem Eis zuwende, entdecke ich: Wie Italien am Festtag Mariä Empfängnis – Gottseidank – doch wieder in die Normalität zurückgefunden hat. Lange Autoschlagen wälzen, drücken, drängen sich im Schrittempo durch die schmalen Gassen der Innenstadt. Hilflos eingekeilt ein Wagen der Polizia, deren Insassen über meine Eissorten rätseln. Über den Leuchtsternen schallen Frank Sinatra-Weihnachtssongs in den Winterhimmel, als wäre dies New Yorks Fifth Avenue.

Das Leben ist zurückgekehrt. Nach Sciacca. Halleluja.

Fujicolor C200 – Teil 2

Weiter geht’s mit dem zweiten Stapel Fotos des Fujicolor C200. Die nächsten 7 Fotos sind auf Trizonia entstanden, danach bin ich ich weiter nach Osten gesegelt.

Hier seht ihr einen Teil des Hafens auf Trizonia. Die Berge im Hintergrund gehören zum Festland:

Blick nach Osten über den Golf von Korinth. Das Foto entstand bei einer Wanderung über die Insel:

In diese Richtung liegt die Brücke von Patras. Das Bauwerk selbst geht allerdings im Dunst unter:

Fall jemand von euch ein Grundstück auf einer kleinen Insel im Golf von Konrinth sucht, Bitteschön:

Und so sieht der Weg zum Grundstück aus. Sehr idyllisch, sehr angenehmes Klima. Der Nachteil, man braucht ein Boot um das Baumaterial vom Festland auf die Insel zu transportieren:

Der schönste Schrottplatz Griechenlands liegt ebenfalls auf Trizonia:

Nomade, nachdem ich sie an eine andere Stelle im Hafen gelegt habe. Hier konnte man das schlechte Wetter besser aushalten:

Die Hubbrücke am westlichen Ende des Kanals von Korinth:

Einige Schiffe warten vor dem Kanal die Sperrung ab:

Nichts passiert:

Dann plötzlich bewegt sie sich:

Dann passiert wieder nichts und ich fotografiere solange das zugemüllte Hinterland:

Ein Schlepper zieht einen Arbeitsponton durch den Kanal:

Und kurz darauf ist der Kanal wieder passierbar:

Das folgende Foto entstand viele Seemeilen weiter, kurz vor dem Golf von Euböa:

Hier bin ich bereits in Chalkis und warte den stürmischen Wind aus Nordosten ab:

Neben Nomade liegen noch zwei andere Boote vor Anker. Allerdings ist niemand an Bord. Ich bin allein in der Bucht:

Kurz nach dem letzten Foto habe ich einen neuen Film eingelegt. Den zeige ich euch in ein paar Tagen.

Fujicolor C200 – Teil 1

Ein 36er Film, von dem ich euch 33 eingescannte Fotos, auf 2 Beiträge aufgeteilt, zeigen werde. Entwickelt wurde der Fujicolor erst, nachdem ich wieder zurück in Deutschland war. Bis dahin musste das Material satte 5 Fahrten durch diverse Röntgengeräte an mehreren Flughäfen über sich ergehen lassen, davon 3 Fahrten im unbelichteten Zustand und 2 Durchgänge nach der Belichtung. Ich hatte, nach einigen Horrorgeschichten von zerstörtem Filmmaterial, mindestens mit sichtbaren Schäden gerechnet. Aber wie ihr gleich sehen werdet, sind das Märchen, zumindest, wenn moderne Röntgengeräte verwendet werden, wie sie heute vermutlich fast überall zum Einsatz kommen.

Los geht’s! Das erste Foto habe ich am 2. September, auf dem Rückweg zu Nomade, beim Zwischenstopp in Thessaloniki gemacht:

Foto Nummer 2 zeigt eine Radaranlage in den Bergen auf Kefalonia:

Sonnenuntergang auf Kefalonia. Das Foto habe ich auf dem Weg zum Ainos gemacht:

Die neue Promenade in Argostoli:

Mein Faltrad und extra blaues Wasser:

Obelisk in Argostoli:

Und da ist sie, die Nomade:

Langzeitbelichtung nach Sonnenuntergang:

#Noselfie

Der Leuchtturm von Argostoli und daneben mein Rädchen. Hier habe ich mir ein Weitwinkelobjektiv gewünscht:

Endlich wieder segeln! Das Foto habe ich noch in der Bucht von Argostoli aufgenommen:

Lixouri liegt hinter uns:

Etwas Wind kommt auf:

Irgendwo zwischen Kefalonia und dem Festland:

Warmes blaues Wasser:

Leinen fest in Trizonia:

Im nächsten Beitrag zeige ich euch den zweiten Teil des Films…

Fujicolor C200 – Teil 1

Ein 36er Film, von dem ich euch 33 eingescannte Fotos, auf 2 Beiträge aufgeteilt, zeigen werde. Entwickelt wurde der Fujicolor erst, nachdem ich wieder zurück in Deutschland war. Bis dahin musste das Material satte 5 Fahrten durch diverse Röntgengeräte an mehreren Flughäfen über sich ergehen lassen, davon 3 Fahrten im unbelichteten Zustand und 2 Durchgänge nach der Belichtung. Ich hatte, nach einigen Horrorgeschichten von zerstörtem Filmmaterial, mindestens mit sichtbaren Schäden gerechnet. Aber wie ihr gleich sehen werdet, sind das Märchen, zumindest, wenn moderne Röntgengeräte verwendet werden, wie sie heute vermutlich fast überall zum Einsatz kommen.

Los geht’s! Das erste Foto habe ich am 2. September, auf dem Rückweg zu Nomade, beim Zwischenstopp in Thessaloniki gemacht:

Foto Nummer 2 zeigt eine Radaranlage in den Bergen auf Kefalonia:

Sonnenuntergang auf Kefalonia. Das Foto habe ich auf dem Weg zum Ainos gemacht:

Die neue Promenade in Argostoli:

Mein Faltrad und extra blaues Wasser:

Obelisk in Argostoli:

Und da ist sie, die Nomade:

Langzeitbelichtung nach Sonnenuntergang:

#Noselfie

Der Leuchtturm von Argostoli und daneben mein Rädchen. Hier habe ich mir ein Weitwinkelobjektiv gewünscht:

Endlich wieder segeln! Das Foto habe ich noch in der Bucht von Argostoli aufgenommen:

Lixouri liegt hinter uns:

Etwas Wind kommt auf:

Irgendwo zwischen Kefalonia und dem Festland:

Warmes blaues Wasser:

Leinen fest in Trizonia:

Im nächsten Beitrag zeige ich euch den zweiten Teil des Films…

Was es über mich zu wissen gibt.

Eigentlich war mein Leben ganz normal. Ich saß 28 Jahre am Schreibtisch – meist mit Leidenschaft, ich habe ausschließlich in Buchverlagen gearbeitet: 
Mit 27 in einem kleinen Sachbuchverlag. 
Mit 29 in einem Romanverlag. 
Mit 31 als Verlagsleiter und Geschäftsführer eines Computer- und Technikverlags. 
Aber Schreibtisch bleibt Schreibtisch – und von den 28 Jahren im Büro träumte ich mindestens 16 Jahre davon, eines Tages für ein halbes Jahr segelnd übers Meer zu reisen. 

Doch Verlag ist eine Droge – ich kam schwer davon los. Erst, als meine Karriere abrupt endete und ich überraschend von einem Moment auf den anderen gefeuert wurde, segelte ich 2014 sechs Wochen einhand von Izola nach Antalya. Dies war der Anfang meiner Reisen auf LEVJE, meinem Schiff. 

Vielleicht haben diejenigen Recht, die sagen, man müsse reisen, um Schriftsteller zu sein. Für mich stimmt das. Meine Bücher entstanden auf Reisen.

Und heute?
Ende 2014 gründete ich mit Susanne Guidera den Verlag millemari. In ihm brachten wir bis jetzt – Stand März 2018 – insgesamt 22 Bücher heraus. Es werden hoffentlich noch viele folgen.

Ich schreibe regelmäßig für die YACHT, Europas größte Segelzeitschrift.

Und schreibe an neuen eigenen Buchprojekten – siehe meine Buchliste rechts.

Daneben halte ich Vorträge über folgende Themen:
• Einhand durchs Mittelmeer
• Einmal rund um Sizilien
• Segeln im Gewitter
• Segeln im Sturm
• Marinas in Kroatien
sowie über historische Mittelmeer-Themen.

Bei Interesse schreiben Sie mich gerne an: [email protected].

Pocket Cruiser – Neudeutsch Westentaschen Kreuzer

GEDANKEN AUS EINER WELT, DIE IN DEUTSCHLAND KEINE HEIMAT HAT

Wenn in Deutschen Segler Köpfen der Begriff von Seetüchtigkeit unmittelbar an die Schiffsgrösse gekoppelt scheint, sollten Schiffe jenseits sieben Metern Länge auf hoher See verboten werden, oder nur an der Leine in Dorfteichen schwimmen gelassen werden.

Pocket Cruiser

US Coast Guard monitors rescue south of Cold Bay, Alaska

AUSGESTIEGEN UND ABGEBORGEN

Facebook als Spiegel eigener Wenigkeit

ICH UND MICH ZUSAMMEN AUF SEE

Es liegt im Wesen menschlicher Verhaltensweisen, das eigene Streben und Leben gegenüber der Aussenwelt unbedingt – oder zwanghaft? – positiv darzustellen.

Facebook + ich

SV Velella – Shea Wilcox Australia

PACIFIC LIGHT ON TOPHAT 25 IN AUSTRALIAN WATERS

Windpilot Tophat Mk1 from Shaky on Vimeo.

Wie zu Opas Zeiten

Zu Opas Zeiten gab es keine digitale Fotografie. Kein Schnappschuss, den man sofort betrachten konnte, wenn man einmal von Polaroids absieht. Keine schnelle Bildbearbeitung, kein Instagram das nach der digitalen Bilderflut gekräht hätte.
Zu Opas Zeiten hat man noch einen Film im Laden gekauft, in die Kamera gelegt und hatte, je nach Art der Kamera und des Films, zwischen 8 und 36 reguläre Chancen auf ein gutes Foto. Wenn der Film dann irgendwann belichtet war, hat man ihn zum Fotoladen gebracht, sein Kreuzchen meist bei 10×15 gesetzt und konnte ein paar Tage später sehen, was aus den Aufnahmen geworden ist.
Mein Opa hat nie eine Digitalkamera besessen. Bis zuletzt hat er mit einer Spiegelreflex fotografiert und sich vor jedem Druck auf den Auslöser genau überlegt, ob es sich überhaupt lohnt. Mein Opa war kein Fotograf, trotzdem hat er nicht selten gute Fotos gemacht. Hunderte oder Tausende Fotos, die in Alben und Kartons lagern und die Zeit überdauern. Kein Festplattencrash, kein Systemwechsel kann diesen Fotos etwas anhaben und wenn unsere Hütte nicht abfackelt, existieren diese Fotos sehr wahrscheinlich noch, wenn ich bereits Geschichte bin.

Die Kamera, die mein Opa zuletzt besessen hat, ist eine Canon EOS 5000. Für meinen Opa war diese SLR eine Art Revolution. Mitte der 90er war das Teil richtig gut. Heute bekommt man eine EOS 5000 für ein paar Euro in der Bucht hinterher geschmissen. Der materielle Wert ist also eher gering. Für mich ist sie dennoch Gold wert, denn ich habe sie von meinem Opa geerbt.
Mehr als 5 Jahre lag die EOS unbenutzt im Schrank. Ich hab sie so weggelegt, wie mein Opa sie zuletzt weggelegt hat und nicht mehr angerührt. Ab und zu mal betrachtet habe ich sie und dabei einen Kloß im Hals gehabt. Ein Erinnerungsstück an einen lieben Menschen eben.

Diesen Sommer, als ich für eine Weile wieder in Wesel war, habe ich mir mal wieder diese Kamera angeschaut, aber diesmal beschlossen, sie wenigstens noch einmal wieder richtig fit zu machen und einen der letzten Filme von Opa zu verschießen. Ich hab sie geputzt, den Griff überarbeitet und ihr eine neue Batterie spendiert. Dann einen Film eingelegt. Das letzte Mal, dass ich einen Film in eine Kamera gelegt habe ist etwa 10 Jahre her. Irgendwie cool, jetzt wieder mit so einem Kleinbildfilm zu hantieren. Aber was fotografiere ich nun damit? Muss sich ja auch lohnen! Und das ist der erste krasse Unterschied, der erst nach langer Abstinenz so richtig auffällt, wenn man jahrelang nicht mehr mit Film fotografiert hat. Jede Auslösung ist kostbar, der Vorrat stark begrenzt. Man macht sich also Gedanken, während man mit jeder Digicam nur so die Bilder durchrotzt und am Rechner später das Beste aussucht. Oder man schaut aufs Display.
Das Display, ja da gab es auch ein nettes Erlebnis, während meine Nichte gerade zu Besuch war. Sie war zu dem Zeitpunkt 6 Jahre alt, kennt also nur digitale Fotos. Aber neugierig war sie, was der Onkel da mit der alten Kamera hantiert. Also habe ich ihr erklärt, wie man früher Fotos gemacht hat und wie aufwändig das im Gegensatz zur Digitalfotografie war. Kurz darauf haben wir zusammen ein Foto gemacht und unmittelbar nach dem „Klick“ kam wie aus der Pistole geschossen ein: „Zeig mal!“ mit einem Blick auf die Gehäuserückseite.
„Da kann man ja wirklich nichts sehen, Nico!“
Nachdem der Film ein paar Tage später vom örtlichen Fotohändler entwickelt wurde, war die Spannung groß. Die ganze Familie wollte die Fotos sehen und alle waren irgendwie begeistert.
Grübeln…
Warum ist das so? Was fasziniert so am Film? Sind es die alten Kameras? Die Nostalgie? Oder ist da mehr dahinter?

Also den nächsten Film belichtet, zwischendurch viel gelesen, dann ein paar Tage später noch einen Film eingelegt. Diesmal in die reaktivierte Kamera meines Vaters, eine Canon AE-1 Programm, mit der ich als Kind selbst viel fotografiert habe.
Der große Flohmarkt auf dem Stadtfest in Wesel kam anschließend wie gelegen. An einem Stand lag eine sehr alte Zeiss Ikon Contaflex herum. Schlappe 7 Euro habe ich dafür genatzt. Äußerlich war sie in sehr gutem Zustand, aber die Mechanik war komplett fest gegammelt. Da hat vermutlich Jahrzehnte niemand mehr ein Foto mit gemacht. In den nächsten Wochen habe ich mir Pläne besorgt und mich Stück für Stück durch die Kamera gearbeitet. Die feinen Zahnrädchen, Hebelchen und Lamellen waren alle verharzt und blockiert. Ich hätte es selbst nicht für möglich gehalten, aber am Ende habe ich alles wieder zusammen bekommen und die Contaflex lief wie eine neue. Alle Verschlusszeiten stimmten perfekt und die Ergebnisse des ersten Films haben mich ziemlich umgehauen.
Ich hatte bereits viel positives über Synchro Compur Verschlüsse und die Linsen der damaligen Zeit gelesen, aber dann live ein Foto zu sehen, das mit einer 60 Jahre alten Kamera aufgenommen wurde und so gut ist, das ein Laie es einem heutigen High End Gerät zuschreiben würde, ist schon irgendwie faszinierend.

Also weiter! Aber wohin? Was will ich eigentlich?
Erstmal weiter zurück in der Zeit, weiter lernen. Also habe ich mir die älteste Kamera geschnappt die ich in unserer Familie auftreiben konnte. Eine knapp 90 Jahre alte Zeiss Ikon Box Tengor, die mein Vater in den 1980er Jahren mal auf einem Schrottplatz in der ehemaligen DDR ausgegraben hat. Ziemlich vergammelt war das Ding, aber im Gegensatz zur Contaflex hatte ich die Box an einem Tag restauriert, so simpel ist das Teil.
Einen passenden Rollfilm zu besorgen war dann weniger simpel. Der Onlinehandel hat es mir allerdings leicht gemacht und so bin ich über die neue Produktvielfalt im Filmsektor gestolpert. Man, was es da heute für ein geiles Zeug gibt! Ich war fasziniert und erfreut, das analoge Fotografie nicht tot ist. Mittlerweile gibt es die ein oder andere Edelschmiede und Filme mit Auflösungsvermögen an die keine moderne DSLR auch nur annähernd heran kommt. Vom Tonwertumfang ganz zu schweigen. Ich schweife ab…

Also zurück zur Box Tengor. Fotografieren wie vor einem Jahrhundert war nun angesagt. 8 Auslösungen schafft die Kamera mit einem Rollfilm und man muss aufpassen, nicht versehentlich doppelt zu belichten. Passierte mir auch einmal.
Nachdem alle Aufnahmen im Kasten sind, wird der volle Film vorsichtig entnommen und ab damit zum Fotoladen. Mit diesem S/W Rollfilm im Mittelformat habe ich selbst den Fotohändler bei uns im Ort zum staunen gebracht! Immerhin habe ich in Wesel das Glück, dass es noch ein richtig gutes Fotogeschäft gibt. Aber diesen Schwarz/Weiß Rollfilm kann auch der Meister selbst nicht entwickeln.
Also ab damit zu Rossmann. Die schicken solche Filme an ein größeres Labor und schlappe 2 Monate später sind die Fotos auch „schon“ fertig. Ziemlich spannend. Dazu muss man sagen, das mit so einem Format heute einfach kaum noch jemand fotografiert und das Labor warten muss bis genügend Filme zusammen kommen, um die Maschine anzuwerfen.
Die Box Tengor war für mich auch nur ein netter Exkurs in wirklich antike Fototechnik. Die zu erwartende Bildqualität ist mir dann doch zu gering und die Kosten pro Foto sind ziemlich hoch.

Ich hatte mich in der Zwischenzeit ohnehin auf etwas ganz anderes festgelegt. Ich wollte eine Kamera haben, die aus der Hochzeit der Objektivherstellung stammt und ich wollte eine Kamera, die ohne Elektronik oder Elektrik auskommt. Ein rein mechanisches Gerät, ohne Belichtungsmesser. Kompakt sollte sie auch sein, damit ich sie gut auf Reisen mitnehmen kann. Nach viel Recherche habe ich mich für die Kodak Retina 1b Typ 018 entschieden und bei Ebay nach einer Weile ziemlich günstig eine ergattert.
Diese Retina wurde 1954 in Stuttgart gebaut. Der Synchro Compur Verschluss kam von der Fa. Friedrich Deckel aus München und die Linsen des 2,8er Objektivs von Schneider aus Kreuznach. Feinmechanik und Linsen in einer Qualität, die es heute fast nirgends mehr gibt. Damals hat so eine Retina in etwa so viel gekostet wie ein Angestellter in Deutschland im Schnitt im Monat verdient hat. Heute bekommt man solche Kameras bei Ebay fast hinterher geschmissen.

Meine Retina funktionierte von Anfang an. Den Synchro Compur Verschluss musste ich trotzdem zerlegen, weil nicht alle Zeiten wegen verharztem Öl sauber liefen. Nach ein paar Tagen hatte ich sie komplett restauriert und ein wenig nach meinen persönlichen Wünschen verändert.


Dann noch schnell einen 200er Fujifilm durchgejagt, einen Test am Stern gemacht und die Optik für extrem gut befunden. Gerade rechtzeitig, bevor mein Flug zurück zur Nomade ging, kamen ein paar Filme hier an.

Und deshalb texte ich euch gerade hier zu. Sozusagen als kleine Einführung und Erklärung, warum ich so manches Foto der letzten Reise mit Nomade erst in Kürze zeigen kann!

Und warum nun das Ganze? Warum nicht einfach weiterhin auf den Auslöser der Digitalen drücken?
Gar nicht so einfach zu erklären.
Ich werde natürlich auch weiterhin meine DSLR und die anderen Digitalen nutzen. Ich find die Dinger nach wie vor richtig Klasse und in vielen Situationen viel sinnvoller als eine analoge Kamera. Also, Nostalgie ist es bei mir eher nicht.
Vielmehr habe ich festgestellt, dass ich mit Film anders fotografiere als wenn ich Photonen mit einem CCD oder CMOS sammle.
Aber nicht nur, dass ich anders an die Sache heran gehe, die Fotos sind auch grundlegend anders und oft gefallen sie mir besser, selbst wenn ich das gleiche Foto Digital und Analog vor mir habe.
Qualitativ kommt ein digitaler Ausdruck meist nicht an einen analogen Abzug heran. Es gibt keine sichtbaren Pixel, egal wie hoch man vergößert. Klar, es wird unschärfer, aber das unregelmäßige Filmkorn gefällt mir manchmal besser als Kompressionsartefakte, Bildrauschen oder eben Pixel.
Irgendwie finde ich Film auch lebendiger. Die Fotos wirken auf mich echter. Mehr so, wie ich die Situation wirklich gesehen habe. Der bessere Dynamikumfang von Film spielt da sicherlich auch eine Rolle.

Digitalfotografie ist mir im Laufe der Zeit einfach zu inflationär geworden. Fotos werden nicht mehr wertgeschätzt, merke ich ja bei mir selbst. Instagram, Facebook, Festplatten und Speicherkarten voll mit Bildern. Aber mal ehrlich, das meiste davon ist Schrott! Ich denke, wir machen uns heute kaum noch Gedanken übers Foto selbst und nicht selten geht der ganze Schrott bei einem Systemwechsel, Absturz oder sonst was verloren. Das Gefühl dafür, was sich lohnt zu fotografieren, geht auch verloren. Und am Ende haben wir vielleicht eine Generation, die weniger gute Erinnerungsfotos hat, als zu Opas Zeiten, weil in 20 Jahren keiner mehr weiß wo das coole Foto, welches man gestern in der WhatsApp-Gruppe gepostet hat, hin ist!

Ein guter Grund, eine kleine Beitragsserie zu starten und die Reise mit Nomade, chemisch fotografiert, noch einmal Revue passieren zu lassen, wie ich finde.

Gebt mir etwas Zeit zum scannen…