Kategorie: Blogs

Von England nach Irland und Schottland (12): In Dublin. Bei Cathy in der Poolbeg Marina.

Meine diesjährige Segelreise führt mich seit Juni  

die englische Südküste vom Solent nach Westen zu den Scilly Isles. Von dort kam ich in einem langen Schlag im River Suir und in Waterford irische Ostküste hinauf bis Dublin.

Nach vier Wochen auf See: Dringend fälliger Waschtag in der Poolbeg Marina Dublin. LEVJE ist nicht das große Schiff, nein, sondern das mit der flatternden Bettwäsche.

Mein Abend vor Sorrento Point kurz vor Dublin war traumhaft gewesen. Eine ruhige Nacht fast auf offener See vor einer Kulisse wie in Neapel. Doch alles hat ein Ende, das Leben ist kein Ponyhof, als die Sonne aufgeht, wirft mich starke Dünung aus Südost aus meiner Koje. Ich koche eine Tasse Tee, hole den Anker und breche auf nach Norden, zwischen der Insel mit dem Genuesenturm und den Villen am Ufer in Richtung Dublin.

Ich schrieb bereits, dass die Ostküste Dublins arm an brauchbaren Häfen sei. In Dublin ist das anders, es gibt drei große Marinas. Die größte mit dem unaussprechlichen Namen Dun Laoghaire in der breiten Bucht von Dublin. Dann Howth im Norden. Und dann die Poolbeg Marina, mitten zwischen Containerterminals und Fährhäfen am Liffey gelegen.

Während Levje langsam durch Kreuzsseen nach Norden motort, bereite ich meine Ankunft vor. Poolbeg antwortet auch beim achten Anruf nicht, Howth ignoriert meine Funksprüche. Dun Laoghaire antwortet sofort, und weil der Name ganz einfach „Dann Liiirii“ ausgesprochen wird, weil der sagenhafte König Lear hier seine keltische Ringwallfestung, seinen „Dun“ hatte und sich hier sein großes Drama abspielte, scheint mir alles unkompliziert und die Suche nach einem Liegeplatz erledigt. 

Doch als ich näherkomme, ist mir die Marina zu groß, 1.000 Schiffe liegen hier. Das ist sicher ok. Doch weil ich 2001 an Bord eines Containerfrachters als einziger Passagier in Dublin gewesen war, habe ich nur eines im Sinn: Auf dem River Liffey zu liegen, und mitten im Hafen, in der Poolbeg Marina.

Doch Poolbeg antwortete einfach nicht.

Eines Menschen Herz ist ein rätselhaftes Ding und seine Stimme ebenso. Man braucht, um der Stimme seines Herzens zu folgen, manchmal vor allem eins: Hartnäckigheit. 

Vor der Einfahrt in den Kanal funke ich Dublin Port Control an. Bitte um Erlaubnis, die Großschifffahrtsstraße den Liffey hinauf benutzen zu dürfen bis zur Poolbeg Marina. Als ich  Freigabe habe, steuere Levje am roten Leuchtturm mit der Nase, dem Nebelhorn, in den Liffey hinein und den Fluss hinauf.

Ich liebe die großen Häfen. Das hautnahe Mittendrin sein auf dem eigenen Boot neben den turmhohen Stahlwänden von Containerfrachtern und wendenden Kreuzfahrtriesen, dem Dröhnen kraftvoller Schlepper, dem Schlagen von Stahl auf Stahl, wenn Container von riesigen Kränen im Buch von Containerschiffen verschwinden, dem Fiepen der kleinen Container-LKWs, dem Sirren, den Tausenden Geräuschen, die ein echter Hafen mit sich bringt, in dem man am Steuer seines Schiffes steht. Normalerweise bin ich lärmempfindlich, bloß ein dudelndes Radio auf einem Nachbarboot kann mich schon auf die Palme bringen, aber der selbst nachts niemals endende Lärm eines richtigen Hafens, den stecke ich einfach weg und schlafe seelig grinsend ein. Ich bin auf dem Weg genau dorthin, wo ich hinwill: Zur Poolbeg Marina. 

Hinter dem letzten Containerkran und dort, wo rechts die großen Docks für die Kreuzfahrtschiffe liegen, liegt links die kleine Marina. Nicht mehr als vielleicht 60, 80 kleinere Segler sind an den Stegen vertäut, vor die ich Levje steuere, während vor mir gerade  ein Schlepper ausgerechnet die DEUTSCHLAND im Fahrwasser dreht. Ausgerechnet das Traumschiff aus der gleichnamigen Serie, mit der so viele ihr Fernweh verbinden.

Zum x-ten Mal greife ich zum Telefon. Rufe die Nummer der Poolbeg-Marina. Plötzlich ist jemand dran, eine Frauenstimme, ich sage mein Sprüchlein auf. „Klar hab ich einen Liegeplatz für Dich“, sagt die Frauenstimme in Dubliner Akzent. „Schau hier rüber, über den Wellenbrecher. Ich stehe hier oben vor dem Gebäude und winke. Mach am Wellenbrecher fest. Ich schicke Dir Damian runter, er hilft Dir beim Anlegen.“

Tatsächlich steht da oben eine ältere Frau in Blond und winkt heftig. Na dann los. Dann steht auch schon ein älterer Mann auf dem Steg, er nimmt mit zittrigen Fingern meine Leinen an, die ich ihm zuwerfe. Während ich Levje an den Steg bugsiere, hält er die Leine in der Hand. Ein Segler ist er jedenfalls nicht, ungewöhnlich in einem Hafen, kein Segler würde das so machen, ich bitte ihn mehrfach, den Festmacher schnell um die eiserne Klampe auf der Pier zu legen. Ein Windstoß, und Levje würde den Mann mir nichts, Dir nichts ins Wasser ziehen. Dann bin ich da. Schiff fest. Alles gut.

Damian grinst. Und Cathy steht vor mir. Wenn es das lebende Denkmal einer Frau gibt, für die Männer Aufstände vom Zaun brechen, weil eine Frau sie anführt, dann ist es Cathy. Cathy O’Connor, die einfache Hafenmeisterin der Poolbeg Marina. In ihr sind sie widergeboren, die Molly Pitcher aus New Jersey, die Maria Pita, die A Coruna vor der Eroberung durch Drake bewahrte, die unbekannte Frau, die vorneweg den Sturm auf die Bastille anführte. 

„Du brauchst eine Waschmaschine?,“ fragt sie. „Du hast Glück. Vorgestern kam die neue Waschmaschine, Damian hat sie mir gestern installiert. Du wirst der erste sein, der Sie benutzt. Nein, Waschpulver brauchst Du keins. Damian geht mit Dir und zeigt Dir, wie das Ding funktioniert.“

Und während Damian vorangeht, mir den kleinen Anbau zeigt, in dem ich ihm mit meinem dicken Packen Schmutzwäsche folge, während Damian mit bebender Hand einen Halbliterbecher voll Waschpulver großzügig auf sämtliche verfügbaren Fächer der Schublade verteilt, denke ich über Cathy nach.

Sie hat viel gesehen in ihrem Leben. Vielleicht nicht von der Welt, aber ganz sicher vom Leben. Ihre Augen verraten es, erzählen von einem harten Leben, von nie vermisstem Reichtum, von einem Stall voller allein erzogener Kinder, von harten Zeiten und davon, dass sich doch alles gelohnt hat, weil das Herz am rechten Fleck sitzt.

„Dein Boot ist 11,30 Meter lang? Ich schreib hier 11 Meter rein, ja? Das ist fünf Euro günstiger pro Nacht als wenn ich 12 Meter schreibe. Zahlen? Kannst Du wenn Du gehst. Hier hast Du den Schlüssel für den Steg. Und wenn Du abends ein Bier trinken willst, wir haben bis Mitternacht geöffnet.“ Sie deutet auf John, den grinsenden Farbigen, der an der Theke Gläser spült.

Die Männer, die Cathy umgeben. Damian und noch ein älterer, Tommy mit dem klaren Blick aus tiefblauen Augen, den Cathy gerade an der Bar einweist. Ich bin vorsichtig geworden, deren Alter zu schätzen, seit ich feststelle, dass Männer, die für mich steinalt aussehen, sich hinterher als zehn Jahre jünger als ich entpuppen. Damian, ein einfacher Mann im sauberen Shirt, der Cathy hilft, wo er nur kann, obwohl er niemals ein Boot besaß. Tommy mit dem blitzenden Blick. John. Die Männer lieben Cathy, da mag ihr Gesicht noch so voller Falten und ihre zittrigen Hände noch so abgearbeitet sein: Die Männer tun für sie, was sie tun können. 

Drei Waschmaschinen voll wasche ich an diesem Tag und hänge sie auf der Wäscheleine auf, die rings um Levje gespannt habe. Ich lasse sie flattern im Wind, bis sich am Abend das nächste Kreuzfahrtschiff an die Pier vor Levje legt. MEIN SCHIFF heißt es. „Wohlbefinden“, „Harmonie“, „Ruhe“ haben Marketingleute mit schöner Schreibschrift mannshoch auf die blauen Bordwände malen lassen. Ich denke mir nur, während ich mich auf den Weg in die Stadt mache: Obs ein wirklich ein Kreuzfahrtschiff wie die MEIN SCHIFF braucht, um all das zu finden, wonach unser Herz oft sucht? Ich glaube nicht. Es braucht einen Ort, ganz sicher. An diesem Ort aber vor allem Menschen wie Cathy O’Connor, die ihren Männern Sinn und ein Zuhause gibt. 

Aber vielleicht ist gerade das das Schwierige, genau diesen einen Ort zu finden. 

Von England und Irland nach Schottland (11): Die irische Westküste bis Dublin

Meine diesjährige Segelreise führt mich seit Juni  
die englische Südküste vom Solent nach Westen zu den Scilly Isles. Von dort kam ich in einem langen Schlag im River Suir und in Waterford an will nun weiter nach Dublin die irische Ostküste hinauf.

Morgens um 5 bin ich hellwach. Das liegt nicht nur daran, dass hier in Irland es ab drei bereits zu dämmern beginnt und die Dunkelheit keine sechs Stunden dauert. Es liegt auch daran, dass ich mir Sorgen mache.

Gestern war ich fünf Seemeilen durch Untiefen und Sandbänke hindurch der Mündung des River Slaney bis zur Stadt Wexford gefolgt. War zweimal auf Grund gelaufen und hatte die Stadt mit knapper Not erreicht. Heute Morgen um 7.20 Uhr will ich mit der ersten Flut auslaufen. Anders als mit der Flut komme ich nicht hier raus, über die Sandbände durch den engen Kanal.

Es ist ein grauer Tag. Doch diesmal geht alles leichter. Im Fischereihafen, wo ich im mitten im Fluss vor der Stadt und der Pier mit den großen Trawlern liege, ist alles ruhig. Nur ein paar wildgewordene kleinere Fischerboote röhren wie wildgewordene Mopeds Richtung Flussmündung, während ich den Anker hole, der als Mitbringsel vom Flussgrund ein zwei Meter langes verrostetes Kabel mit raufbringt. Mein Bootshaken schickt es schnell wieder in die Tiefe, ich gehe zurück ins Cockpit und gebe Gas. Vorbei an den gelbvioletten Flaggen, vorbei an der Insel mit der Ruine, hinein ins flach.

Ich folge diesmal der Linie, die Navionics vorgibt und die für diesen Fluss erstaunlich präzise ist. Zwei mal kratze ich mit Levjes zwei Meter Kiel über den Sand in zwei Meter Tiefe, es sind bange Momente, jeden Augenblick rechne ich damit, dass der Tiefenmesser plötzlich wie gestern gnadenlose 1,80, dann 1,70 anzeigt, gefolgt von einem Rumms. Aber alles geht gut. Die Seehunde, die genauso wie gestern neugierig die Köpfe aus dem Wasser heben, was der Trottel da über ihren Sandbänken, bekommen heute anders als gestern kein Hafenkino geboten. Als ich draußen bin, atme ich tief auf. Nur die Frage, warum ich derlei riskanten Unfug treibe, beschäftigt mich. Das Leben will gelebt sein. Der Mensch ist ein überaus neugieriges Wesen. Und wenn ich auch ein Trottel bin, der sein Schiff gestern auf die Sandbank setzte, so habe ich doch etwas gewagt und das Leben gespürt mit all seiner Furcht und dem Jubel, es doch geschafft zu haben.

Draußen ist die Welt herrlich. Die Weite der See an diesem Morgen, der Anblick eines roten Fischers im großen Grüngrau, der mir die Weite noch bewusster macht, als er vor uns vorbeizieht. Geborgen in der Weite, getragen von der Grenzenlosigkeit.

Nach Norden hin wird die Landschaft bergiger, die Lagunenlandschaft am Ufer verschwindet. Die Wicklow Mountains, ein großes Naturschutzgebiet, schicken ihre Ausläufer bis ans Meer. Der Leuchtturm von Wicklow Head mit seinem typischen roten Geländer markiert Irlands östlichsten Punkt.

Eigentlich will ich ja nur bis Arklow, eine kleine Stadt am Fluss Avoca, die ich am frühen Nachmittag erreiche. Aber die Einfahrt in den Fluss ist so eng, die verfallenden Industriegebäude vom Meer her so trostlos, dass ich weiterfahre. Nein, heute nicht noch einmal in einem flachgehenden Fluss aufsetzen. Heute Nacht will ich sicher schlafen. Dann fahre ich lieber noch die 80 Kilometer weiter bis Dublin.

Überhaupt ist die Südwestküste Irlands reich an verfallenden Fabriken und arm an brauchbaren Häfen. Auf dem 45 Seemeilen langen Stück zwischen Wexford und Dublin gibt es gerade drei Häfen, nur eine davon ist eine Marina. Die anderen beiden, Arklow und Wicklow, scheinen mir eher Arbeitshäfen an schmalen Flussläufen zu sein, in denen ich mich mit den 1,60 Meter meiner alten Levje weit wohler fühlen würde. 

Noch immer fahre ich ohne irische Gastlandflagge herum. Das geht so gar nicht. Ich krame meinen prallen Flaggensack hervor und hole mir einfach eine Italienische. Grün, weiß, rot ist die italienische Flagge. Und grün, weiß, orange die irische. Grün für die Katholiken, und orange für die Protestanten? Ich werde das Nachlesen. Jedenfalls tuts eine verwaschene italienische Flagge in Irland auch. Oder bin ich Trottel jahrelang Italiens Küsten mit einer irischen Flagge rauf- und runtergefahren? Vielleicht ist dieses Europa einander näher, als wir denken.

Noch drei Stunden bis Dublin. Am Spätnachmittag ist das Meer und der Himmel darüber in seinen schönsten Farben: Am Himmel ein zartes Leuchten, das Meer ein stahlblaues Glänzen. Als ich zum Ufer hinüberblicke, sind die verfallenden Fabriken verschwunden. Stattdessen sehe ich Baukräne, die direkt am Meer Bürohochhäuser hochziehen. Ist dies das wirtschaftliche Geheimnis des „Keltischen Tigers“, wie man die boomende irische Wirtschaft respektvoll nannte: Nichts mehr produzieren. Aber dafür Bürogebäude hochziehen, die die Europazentralen von AMAZON und GOOGLE und sonstiger Megakonzerne beherbergen? Ist Irland wie Manhattan oder Hong Kong eine Insel, auf der nichts mehr produziert, aber dafür umso eifriger Rechnungen geschrieben werden nicht für Dinge, sondern für Dienstleistungen? Ich werde es herausfinden.

Am Abend ist der Wind jedenfalls verschwunden. Das Meer liegt wie ein Stück Seidentuch, fast reglos. Ein Containerfrachter, der zwischen den beiden Inseln vor der Bucht von Dublin hervorkriecht, er hat es nicht eilig, und sich irgendwo in der Weite des Leuchtens verliert.

Und dann sind es tatsächlich die Inseln vor Dublin, an denen ich buchstäblich hängenbleibe, Dalkey und in der Ferne im Norden Howth. Auf Dalkey steht, als könnte es an diesem Abend mit seinem italienisch roten Leuchten nicht anders sein, ein Genueserturm, der jedem Kap auf Korsika zur Ehre gereichen würde. Eine allererste Ahnung überkommt mich, dass dies Dublin mehr mit dem Mittelmeer gemeinsam haben könnte, als der Breitengrad das hergibt.

Als ich in der Karte nachsehe, heißt das Kap – Sorrento Point, nach dem Sorrent in der Bucht von Neapel. Ich kann nicht anders, mein Vorsatz, diese Nacht unbedingt ruhig schlafen zu wollen schwindet, ich muss hier ankern in dieser herrlichen Bucht und den Abend genießen, mag der Schwell mich heute Nacht auch noch so quälen.

Die großen Kiefern am Ufern, die vereinzelt wie Pinien dastehen. Das alte rosa Gebäude, stehengeblieben scheint es mir seit den Tagen von James Joyce, ausgerechnet ein Ire war es, der ein Buch nach dem größten Seehelden des Mittelmeers benannte, ULYSSES. Das rote Haus, es könnte 

ebensogut auf den Klippen von Piran oder Portoroz stehen. Die alte Villa. Die Gärten. Die in den Fels gehauene Helling für ein Ruderboot. Die Steilklippen. Der Strand. Dies alles sind Requisiten aus einem anderen Stück, das Mittelmeer heißt. Und doch heißt diese Stadt, vor der ich liege: Dublin.

Viele Städte weben an einem Mythos. Palermo, die Stadt der Staufer. Athen, die Stadt der Antike. Ich bin vor Jahren viele Tage den Liffey hinaufgeschlendert und hinunter: Doch der Mythos Dublin, dem kam ich nicht auf die Spur. Aber hier am Sorrento Point an diesem Abend verstehe ich: Es ist der Mix, der Dublin an dieser Stelle ausmacht. Der Mix aus irisch, britisch und italienisch, der über meinem Abend liegt in dieser Bucht, während ich hinausschaue in die Bucht, die südlich liegt. 

Als wäre ich in der Bucht von Sorrent. Und nicht vor Dublin.

Golden Globe Race – Windvane Report

SEGELN UND LEBEN IN BALANCE

Windvane Report

SV Alea Jacta Est – Wolfgang Fleckenstein GER

EIN SEGEL OPA – ZWEI SCHIFFE – ZWEI WINDPILOT SYSTEME

Es gibt viele Wege nach Rom – hier: zu einer Website, die Informationen anbietet, die nicht nur für die Augen eines Betrachters, angenehme Momente verschafft.

Wolfgang lebt seit vielen Jahren in Corsica und schaut sich die Welt von oben an, abseits der Zivilisation auf einem Berg, bekommt er vom örtlichen Briefträger stets einen Anruf, wenn Post für ihn im Dorf eingetroffen ist. Nach einem verrückten Berufsleben hat der Mann sich in den Süden zurückgezogen und beschäftigt sich ausschliesslich mit Dingen, die ihm Spass bereiten: Segeln und segeln auf zwei Schiffen, mit denen er je nach Lust und Laune auch mal Gästen seine neue Heimat zeigt. Dabei sind Videos entstanden, die süchtig machen können, weil sie das Segeln in der Sonne in den schönsten Facetten zeigen, hat auch mit Menschen zu tun, die der Kamera jeden Gefallen tun. Die YouTube Besucherzahlen machen atemlos … und hungrig auf weitere Abenteuer … die auch schon zu sehen sind.

Guten Abend Peter,
vor 2 Tagen habe ich endlich meine neue Website hochgeladen.
 
Um von professioneller Hilfe durch IT-Experten unabhängig zu sein (und um nicht öfters mal php- oder andere Sicherheitsupdates machen zu müssen), habe ich mir eine extrem simple Technik ausgedacht: Eine winzig kleine html-Start-Seite, an die ich PDF’s dranhänge, in denen sich das ganze System abspielt. Das genial simpelste Content Management System, das ich kenne.
Ändern und redigieren, neue Menues anlegen usw. ist jetzt (für mich) kaum komplizierter, als E-Mails schreiben.
Vielleicht ein wenig ungewohnt für die Anwender – aber als Segel-Opa benötige ich keine „moderne“ Web-Technologie.
 
Wenn Du Kritik hast, nur raus damit ! Du bist ehrlich und scharfzüngig … aber sicher nicht bösartig. Sowas schätze ich, denn Kritik hat noch nie geschadet.
 
Wenn Dir meine AUGENFUTTER VIDEOS RUND UM CORSICA SPASS MACHEN, sollte mich das freuen. Immerhin tragen meine beiden Schiffchen Alea Jacta Est (Pacific Plus) und UshiO (Pacific) das Hamburger Arschgeweih.

Ein gutes Wochenende Dir und Marzena
Wolfgang, Belvedere-Campomoro, Corsica

SV Frida – Sebastian Groth GER

GRUSS VON ANDEREN ENDE DER WELT

Hallo Herr Foerthmann,
Segelgrüße aus dem Korallenmeer! Nach einer wunderschönen Zeit auf Fiji bin ich nun gerade auf dem Weg zur TorresStrait und dann weiter nach Indonesien.

Ich hoffe, Ihnen geht es gut und Sie konnten den Start in den Sommer in vollen Zügen genießen.

Mein bester Freund hier an Board (ich bin weiterhin einhand unterwegs), die Windpilot Pacific, wirft eine Frage auf, die ich trotz Studium des Handbuchs nicht beantworten konnte.
Gibt es eine absolute Gewichtsangabe für die Sperrholz-Windfahne (100)?
Ursprünglich hatte die Windfahne hier 820g auf die Waage gebracht, durch Feuchtigkeit wiegt sie nun aber 850g, ich weiß nicht ob 820g original ist, oder auch schon schwerer war.
Für einen Hinweis vielen Dank im voraus
herzlich von unterwegs
Sebastian Groth, SY Frida

SV Virgo Moon – Rob Oakley Hawaii US

WINDPILOT PACIFIC on WAUQUIEZ CENTURION 45

Hi Peter, on the way back to Hawaii we were in over 30 knots of wind for three days going to windward and the WP was working fine with the crudely made rudder.
Thanks,
Rob Okaley, All Island Marine Survey
Kailua HI

SV Prosit – Barbara+ Thomas Drösemeier GER

26 JAHRE – 55.000 SM – UND IMMER NOCH NICHT MÜDE

Lieber Herr Förthmann,
in der 27ten Saison und nach nunmehr mehr als 55.000 sm mit Ihrer Pacific, ursprünglich 2te Wahl, da die Aries nicht verfügbar, wüßte ich jetzt nicht, was die Aries besser machen könnte.

Ich verfolge mit Interesse Ihre Kommentare zur Seglerwelt und eigener Person (manchmal erkenne ich eine Seelenverwandtschaft: 72J, 2CV-Schrauber, Maschb.-Ing., Frauenversteher) und hoffe auf viele weitere Lebenszeichen. Anbei auf dem Weg nach Haparanda ein Video.

LG Thomas Drösemeier

Von England nach Irland und Schottland (10): Wexford. Gefangen zwischen Untiefen und Seehunden.

Meine diesjährige Segelreise führt mich seit Juni  
die englische Südküste vom Solent nach Westen zu den Scilly Isles. Von dort kam ich in einem langen Schlag im River Suir und in Waterford an will nun weiter nach Dublin die irische Ostküste hinauf.

Von Waterford und der breiten Mündung des River Suir im Südosten Irlands bis nach Dublin ist die Küste auf 100 Seemeilen reich an Abwechslung. Und arm an Häfen für ein Boot mit zwei Meter Tiefgang wie Levje.

Die Landschaft ist schön anzuschauen, erst Kilmore hinter den Insel Saltee-Inseln, Little Saltee und Great Saltee, aber was heißt schon „great“ in Irland, unbewohnt sind sie beide, dafür mit schönen Ankerbuchten.  Hinter Irlands Südostspitze liegt der Fährhafen von Rosslare – aber der ist in der Hauptwindrichtung nach Norden vollkommen offen, was dicken Fähren nichts ausmacht, kann für unsereins schnell zur ungemütlichen Falle werden. Tatsächlich frischt vor Rosslare der Wind auf 15 Knoten auf, es ist 18.00 Uhr, Zeit nach einem geschützten Platz für die Nacht zu suchen.

Aber da ist nichts. Nur Wexford. Die Stadt mit dem kleinen Fischereihafen liegt etwa fünf Seemeilen tief in einem ausgedehnten Flachwassergebiet voller Sandbänke und Untiefen. Schwierig zu manövrieren. Eigentlich sagt mein Handbuch, der Reeds Nautical Almanach, das große Telefonbuchartige Sammelsurium, man solle das ausgedehnte Flachwassergebiet des Wexford Estuary ab einem Tiefgang von 1,30 Meter meiden. Levje hat zwei Meter.

Aber weil gerade die Nächte des Neumonds sind und damit die Tide stärker ausfällt, und weil gerade jetzt gerade das Hochwasser am höchsten steht, versuche ich mein Glück. Ich kann ja umkehren, denke ich mir, der Mensch ist blöde gelegentlich. Und mit Lagunen und Rias, den von Ebbe und Flut ausgewaschenen Flussmündungen wie der vor mir, kenne ich mich seit den Lagunen von Venedig und den Rias Portugals und Nordspanien aus. Denke ich. Also los.

Reeds Almanach sagt auch, dass es bis Wexford nur einen betonten Kanal gibt, aber der würde so oft seine Richtung ändern und versanden, so dass die beigefügte Seekarte längst nicht mehr richtig sei. Da sitzt der Segler dann allein auf der Kante mit dem tollen Telefonbuch in der Hand. Allerdings finde ich im Internet unter Wexford Harbour eine kleine App, die den Verlauf des aktuellen Kanals und die aktuelle Lage der circa 25 Bojen anzeigt. Zumindest mal etwas. Und Navionics, so zuverlässig es auf See sein mag, ist in Lagunen zu ungenau. Also los. Ich vertraue auf mein Boot und die Bojen.

Die erste Tonne, da ist sie. 5 Meter Wassertiefe, na wer sagts denn. Ich motore mit Speed in die Bucht, ich habe seitlichen Gegenwind von 15 Knoten, wenn ich die fünf Seemeilen schaffen will in einer Stunde, bevor das Wasser fällt, muss ich da auch mit 5 Knoten Speed durch. Gas heißt die Devise. Weil Hochwasser ist, sieht ja alles wunderbar wie ein See aus. Nur links von mir die im Wind abwehenden Gischtfahnen zeigen, dass dort eine Sandbank ist, an der ich mich knapp vorbeilaviere. Gruselig ist das ja schon, so nah an 30 cm Wassertiefe vorbeizusteuern.

4 Meter Wassertiefe. Dann ein Stück weiter drinnen sogar 6,50 Meter. Hier könnte ich sogar ankern, der Tidenhub beträgt 2 Meter, also hätte ich an dieser Stelle bei Ebbe immer noch 4 Meter unter mir. Aber wer weiß schon, wie breit der Kanal ist, immerhin müssten 30 Meter Kette raus, da brauche ich schon ein halbes Fußballfeld Platz. Das geben die Untiefen hier ringsum nicht her.

Und weiter gehts mit 5 Knoten. Die Gegenströmung hat eingesetzt, verflixt, das wird zeitlich eng. Das Wasser ist bereits am Fallen, 10 cm weniger Wassertiefe können jetzt entscheidend sein, „mach hinne, Junge“, wenn Du hier zwei Stunden in der Bojengasse rumtrödelst, ist das Wasser vielleicht 50 Zentimeter tiefer.

„Go, Wexford, go!“ rufe ich mir zu. Aber das auf die Sandbank geworfene Boot ist mir eine Warnung, dass Mut allein nicht jeden nach Wexford brachte, der auch dahin wollte.

3,50 Meter. Wie gut, dass das Telefonbuch doch den hilfreichen Tipp bringt, ich solle die „rhumb line“ zwischen den Bojen laufen. Als ich nachschlage, finde als Übersetzung „Loxodrome“ und „Isoazimutallinie“, der Verfasser muss da gerade einen lustigen Abend gehabt haben. Aber besoffen kann ich auch. Weil die Wassertiefe auf 3 Meter fällt, laufe ich jetzt wie ein Besoffener Schlangenlinie zwischen den Bojen, um nur ja die tiefste Stelle des unsichtbaren Kanals zu finden.
Nur: Das kostet Zeit. Viel Zeit. Zeit, die ich nicht habe.

„Go, Wexford, go!“ 2,70 Meter Wassertiefe. Die Gegenströmung wird stärker. Ich habe jetzt 70 Zentimeter unter mir. Ich kann doch hier nicht mit 5 Knoten durchrauschen, also nehme ich vor der nächsten Engstelle Fahrt raus.

Und keine Sekunde zu früh. 2,50 sagt der Tiefenmesser. Dann in rascher Folge 2,30. 2,20. 2,00. 1,90. 1,80 Meter. Mit einem sanften Rummms sitzen wir auf der Sandbank, Levje schob sich wie ein Wahl hinauf. Die analytische Hälfte meines Hirns freut sich noch, dass mein Schiff offensichtlich doch 10 Zentimeter weniger 1,90 Tiefgang hat als angenommen, während die klügere Hälfte meines Hirns erst ab da jenes widerwärtige Schaben und sich Wölben des ganzen Schiffskörpers wahrnahm, mit der der Kiel bei Grundberührung den Mast nach oben treibt.

Tausend Gedanken schießen durchs Hirn: Komm‘ ich hier wieder runter? Oder liegt Levje hier in drei Stunden, wenn das Wasser weg ist, auf der Sandbank? Wen könnte ich anrufen? Der Hafenmeister ging vor vier Stunden schon nicht ans Telefon?

Ich gebe rückwärts Gas. Erst locker. Dann fester. Und preise den Konstrukteur meiner Levje, den knorrigen, kantigen Manfred Schöchl, dass er mal wieder alles richtig gemacht und Levje einen 50 PS-Motor spendierte. Mit mageren 20 PS? Wärs jetzt vorbei.

Ich habe mehr Glück als Verstand, im Rückwärtslaufen finde ich sofort den Kanal wieder. Ahh, da sind sie ja, die 2,50 Meter. Nichts um sich drauf auszuruhen, aber 2,50 Meter sind verglichen mit 1,80 Meter ja noch Gold. Verdammt. Wo geht das hier lang? Die Tonnen sind jedenfalls nur eine bedingte Hilfe, und meine „rhumb line“ auch nicht. 

„Go, Wexford, go!“ 2,70 Meter jetzt unter mir, da wächst das Selbstvertrauen, da schwillt der Kamm. Das geht doch, 3,50 Meter jetzt, ich „rhumbe“ wieder hin und her, das funktioniert ganz gut. Da vorn ist die Stadt, das muss doch zu schaffen sein, auch wenn das Wasser fällt, es kann nicht mein Schicksal sein, mit Levje auf einer Sandbank vor Wexford zu enden.

„Go, Wexford, go!“ Ich gebe alles und stelle den Gashebel auf 5 Knoten. Das ist zu schnell, aber ich muss machen, dass ich hier rauskomme. Warum haben die denn nun statt grüner und roter Bojen nun auch manchmal nur eine rote? Nehm ich die jetzt rechts, wie sichs gehört?? Fahrbahnmitte??? Oder links???

2,50. 2,30. 2.00. 1,80. 1,70. Langsam schiebt sich Levje den Sandhang unter mir hinauf. Und diesmal richtig. Verflixt. Ich gebe rückwärts Gas. Nichts geht. So ein Miiiiiiist.

Aus dem Wasser sehen mir zwei Seehunde mit treuem Dackelblick interessiert zu, wie ich auf meiner Sandbank rummache und hilflos hantiere. „Herrchen sitzt nun fest. Hundilein kann da gar nichts machen.“

Ich versuch es noch mal. Mehr Gas. Auf und ab Hüpfen auf dem Deck hats auch schon gebracht, allerdings ist das Gehoppse meiner 90 Kilo für meine 8 Tonnen Levje geradezu lachhaft und amüsiert eher die Seehunde. Plötzlich ein Rutsch. Sie kommt! Sie kommt runter von der Sandbank!! Und rauscht mit Karacho rückwärts. Jetzt nur gleich aufstoppen, dass wir mit Levjes Ruder nicht irgendwo dagegendonnern und ihr empfindlichstes Teil lädieren.

Danke, lieber Gott, danke. Wir schwimmen wieder! Und wie gehts jetzt weiter? Da vorne ist das nächste Tonnenpaar. Soll ich umkehren? Nein, das Wasser ist am Fallen, hier komme ich nicht mehr raus, es geht nur nach vorn. Das muss doch zu machen sein, die dreiviertel Seemeile. Also weiter, bevor das Wasser hier vollends weg ist.

„Go, Wexford, go!“ Ich „rhumbe“ mich vorsichtig auf das nächste Tonnenpaar zu. Aus dem Augenwinkel entdecke ich in der Seekarte, dass ich immer auf Grund lief, wenn ich mich zu weit von der Kurslinie entfernte, die mir Navionics vorschlug. Navionics? Das führte in den Lagunen der Adria immer in die Irre, es hat sich mir tief eingeprägt: „Navionics auf See super. Sobald Du in Landnähe kommst: Nicht mehr Navionics.“ Aber hier in England und Irland scheint das anders zu sein, die Kartendaten scheinen selbst in einer Ria wie der von Wexford auf allerneuestem Stand zu sein.

Tatsächlich. Ich folge der Kurslinie, auch wenn mich der Wind immer wieder wegdrückt. Navionics zeigt tatsächlich in diesem Gebiet die ideale Kurslinie. 3,50 Meter. Ich sehe die drei Segelboote dort vorne an der Boje hinter der Insel, mit der Ruine, um die ich rum muss.

„Go, Wexford, go!“ 4,00 Meter. Vielleicht habs ich tatsächlich gleich geschafft? 7 Meter. Die ersten Häuser von Wexford. Auf der Insel hat jemand eine Fahne aufgepflanzt, zwei Farben erkenne ich, gelb und violett. Ein nautisches Warnzeichen vielleicht?

Ich laufe auf die Brücke zu. Der Strom setzt jetzt mit zwei Knoten. Das war aber richtig knapp, hier noch reinzukommen, nicht auszudenken, wie ich mich jetzt fühlen würde, 3 Seemeilen weit draußen auf einer Sandbänke liegend. Grausame Vorstellung.

Auf der Pier überall die gelbvioletten Fahnen. Die Bojen, an denen drei marode Yachten hängen, sehen schimmlig aus, und nichts für über zwei Knoten Strom. Lieber Ankern. Das Telefonbuch sagt, ich muss bis 50 Meter zur Brücke ran, davor gäbe es soliden Ankergrund auf 7 Meter, der auch die Strömung abkann. Tatsächlich. Ich drehe meine zwei Kreise, um den Ankergrund abzutasten. Alles ok. Dann fällt der Anker und hält sofort. Ich habs tatsächlich geschafft, hier reinzukommen.

Eine Weile schaue ich Levje zu, wie sie sich in der Strömung verhält. Das Loggenrädchen lärmt mit über 2 Knoten, aber mein Schiff liegt ruhig so allein im Fluss in der Abenddämmerung.

Es heißt, dass Guiness Bier mit jeder Kneipe besser schmeckt, die man der Brauerei am Liffey näherkommt. Wexford scheint mir ein ideales Terrain, um meine allabendliche Testreihe in dieser Sache fortzusetzen. Ich rudere an Land, klettere die Kaimauer zwischen den Trawlern hoch. Auf der Pier kaum Menschen, aber dafür überall die gelbvioletten Fahnen.

Ich gehe langsam in die Stadt. Autos rollen durch, mit gelbviolleten Fahnen, ich finde eine Kneipe, sie ist vollbesetzt mit jungen Leuten in Gelbviolett und Frauen, die sich Gelbviolett auf die Wangen gemalt haben. Am Thresen zwei Männer in Karl Valentin-Kostümen, zwischen denen hindurch ich mir mein Pint hole. 

Was ist hier los? Hat Wexford beim Football gewonnen? Liegt Wexford beim Windhundrennen vorn? Die Kneipe ist voller johlender Iren, ich trage mein Bier vor die Tür. Am Nebentisch geht es hoch her, sie haben mit ihrer Testreihe bereits deutlich Vorsprung vor mir. Plötzlich steht einer der jungen Männer auf, er schwankt leicht im Wind, hebt sein Glas zusammen mit den anderen und röhrt plötzlich, so laut es geht:

„Go, Wexford! Go!“

Wenn die wüssten.

SV Esmeralda – Igor Zaretskiy RUS

ESMERALDA OK – DURING INDIAN OCEAN CROSSING

SV Carina – Erika Neumann GER

UND SIE HAT ES WIEDER GETAN …

lautlos, unaufhörlich, zuverlässig, ohne zu murren, niemals seekrank und absolut anspruchslos hat sie mich wieder übers Meer durch alle Wetter gesteuert – die Pacific light. Was täte ich nur ohne sie! Auch die 3 Tage und Nächte im Sturm in denen wir mit gebrochener Reffanlage verzweifelt auf und ab gekreuzt sind um Schutz im nur 12 Seemeilen entfernten Minerva Riff zu finden hat sie ganz alleine hart am Wind gesteuert.

In den letzten 4 Jahren hat sie die kleine CARINA, eine 30 Fuss Sloop, mehr als 20.000 Seemeilen gesteuert, von der Bretagne in den Pazifik. Ohne sie hätte ich diese Strecken niemals solo (einhand) zurücklegen können. Allerhöchste Zeit endlich mal ein Lob und Wort des Dankes auszusprechen.

Lieber Peter
Schon lange wollte ich mich mal melden. Jeden Tag an dem ich auf See bin und die Pacific light die Carina so souverän steuert, bin ich dankbar dafür und nehme mir vor, Dir endlich mal zu schreiben, aber kaum vor Anker … sind alle guten Vorsätze wieder dahin – man kennt das ja. Heute, an einem stürmischen, regnerischen Tag vor Anker in Nuku’alofa, der Hauptstadt Tongas ist es aber höchste Zeit.

Vielen Dank für das wunderbare Instrument das Du geschaffen hast und das es mir und vielen anderen ermöglicht, unsere Träume zu leben, ohne bei jedem Wetter ständig am Ruder stehen zu müssen und ohne irgendwelche Energien zu verbrauchen.

Ebenso ganz herzlichen Dank für den so grossartigen und schnellen Service den Du uns zukommen lässt, auch wenn ich den gar nicht brauche denn die Pacific Light ist unkaputtbar. Bei der Installation vor 4 Jahren warst Du stets mit gutem Rat und dem noch erforderlichen fehlenden Zubehör zur Stelle. Wie schön, wenn hinter einem guten Produkt auch noch ein wertvoller Mensch steht.

Ein ganz herzliches Dankeschön
Und ganz liebe Grüsse aus Tonga

Erika Neumann
SY Carina

SV Civetta – Vlado Provaznik + SV Ariel – Arnulf Doerner

SCHNELLER GRUSS VON GREENLAND

Nach seiner Weltumsegelung, der Besteigung höchster Berge hat Vlado schon wieder viele Meilen im Kielwasser gelassen. So erreicht mich kürzlich ein Gruss aus Greenland, wo zwei bemerkenswerte Schiffe einander auf den Fendern gelegen haben.


Vlado wäre nicht Vlado, wenn er nicht wieder die Berge und das Segeln gleichzeitig im Fokus hätte: gemeinsam mit Bersteigerfreunden wird er auf Grönland einige Berge erkunden, die vermutlich bislang kaum von Seglern erklommen worden sind. Wer die extrem Videos seiner bisherigen Abenteuer kennt, bekommt jetzt schon Gänsehaut – ich auch!

Von England nach Irland und Schottland (9): Einhand über die irische See. Warum ich segle.

Meine diesjährige Segelreise wird mich von Juni an 
die englische Südküste nach Westen und von dort über Irland nach Schottland führen.
Anfang Juni Wochen bin vom Solent aufgebrochen und über die Needles, Dartmouth 
und Falmouth Harbour zu den Scilly-Isles gesegelt, um dort eine Front mit Starkwind abzuwettern. Danach sollte es in einem 24-Stunden-Schlag an die irische Südküste gehen.

Langsam verschwinden die Scilly Isles am Nachmittag am Horizont hinter mir. Von den 145 Inseln, Riffen, Felsen und Eilande der Inselgruppe sind erst all ihre Erhebungen zu sehen, eine Stunde später später sind die Inseln wie eine Herde ruhender Dromedare am Horizont. Und wieder eineinhalb Stunden später gleichen die Scilly Isles nur mehr einem Strich am Horizont, mit faserigem grauen Marker gezogen, der sich langsam auflöst. Ich hatte zwischen den Inseln Tresco und Bryher geankert und war am Vormittag noch schnell zur Insel Bryher gerudert, um in dem kleinen Inselladen zehn sandige Gehminuten vom Strand in der Inselmitte einzukaufen, der die rund 83 Inselbewohner  versorgt. Wie auf den Scilly-Islands üblich, fand ich hier, was in Südengland in keinem noch so guten Lebensmittelmarkt zu bekommen war: Frisches Brot vom Bäcker und nicht das in Scheiben geschnittene, plastikverpackte „Ewig-haltbar-Brot“. Und frisches Gemüse, um einen Topf mit Gemüsesuppe für die Überfahrt zu kochen.

Der Wetterbericht sagt bis zum Abend Windstille voraus. Dann ab 20 Uhr Wind aus Südwest, genau wie ich ihn für eine rasche Fahrt übers offene die 150 Seemeilen, 250 Kilometer nach Norden brauchen kann. Erst bis Mitternacht zunehmend auf 5 Windstärken, am Morgen vor der irischen Küste bis Mittags zunehmend auf 7 Windstärken. So, wie ich ihn nach einer schlaflosen Nacht nicht brauchen kann.

Tatsächlich ist das Meer bis zum Spätnachmittag unbewegt. Vier Stunden später nördlich der Inseln belohnt es mich, als die Sonne schräg durch die Wolken bricht. Plötzlich ist das Meer tiefblau, es scheint zu leuchten aus sich heraus, ich könnte jubeln über diese Farbe, über die Schönheit dieses Blau. Ich bin verblüfft. Selbst ein Meer, das meist grau erscheint, kann tiefblau leuchten, immer wieder bin ich verblüfft, dass die Farbe des Meeres niemals seine Farbe ist, sondern nur die Farbe des im Wasser brechenden Lichts, das einen bestimmten Farbton generiert.

Und weil heute Samstag ist und 17 Uhr, beschließe ich, dass heute Badetag ist, wie früher in meiner Kindheit. Badetag – jetzt gleich. Ich stelle Levjes Motor ab. Rolle das Großsegel ein und warte, bis Levje steht. 

Nach Stunden des Motorens ist allein die Stille hier draußen perfekt. Nur der Baum klappert etwas, ein beginnender Südwest läßt Levje leicht im Meer geigen. Aber sie bleibt brav liegen,  im leichten Wind, abhauen sollte sie ja nicht, wenn ich im Wasser bin. Ich hole meine Sachen, klappe die Badeleiter aus und steige ins Wasser. Ganz schön frisch, aber nicht kalt. Und herrlich prickelnd. Die irische See ist nicht tief, gerade mal 90 Meter ist es an dieser Stelle. Irland, England, die Scilly Isles, sie sind allesamt bergige Erhebungen auf dem großen Plateau des europäischen Festlandsschelfs. Die Länder ragen wie Gipfel über die Ebene, über die unsere Vorfahren einst wanderten, als der Meeresspiegel noch 100 Meter tiefer lag. Die Scilly Isles sind so besiedelt worden in der Steinzeit durch wandernde Jäger und Sammlerstämme.

Anders als im Mittelmeer auf 2.000 Meter zu baden, ist das hier auf 90 Meter Wassertiefe ein fast schon überschaubares Vergnügen. Während mir bei zwei Kilometern Wassersäule nicht mehr ganz geheuer ist, was da unter mir lebt und schwebt, ist das bei 90 Metern nicht ganz so gruselig. Statt eines bösartigen Tiefseerochens liegt da, wo ich jetzt gerade schwimme, am Grund bestenfalls irgendein steinzeitliches Kammergrab oder eine Steinsetzung. Viele der auf den Scilly-Isles entdeckten Steinzeit-Denkmäler sind nur bei Ebbe sichtbar.

Ich schwimme ein wenig von der Badeleiter weg. Ganz wohl ist mir dabei nicht mehr, ich bleibe brav in Levjes Nähe, selbst eine schnelle Runde schwimmend ums Schiff ist mir zu riskant, denn Levje läuft leicht mit der südwestlichen Strömung. Ich plantsche, tauche, pruste hinten um die Badeleiter herum und schaue unter Wasser den Sonnenstrahlen nach, die in der Tiefe Muster bilden.

Dann raus. An Deck. Schnell duschen. Und dann rein in frische Klamotten.  Jetzt noch ein Teller heiße Suppe, dann ist mein Badetag perfekt.

20 Uhr. Aus der leichten Dünung von Südwest werden Wellen. Ich sehe sie, wenn ich unter Deck gehe und aus dem Salonfenster nach draußen blicke, dann habe ich die Wellen auf Augenhöhe, etwa einen Meter dürften sie hoch sein. Das dürften die Vorboten des Südwest sein, den die Wetterberichte ankündigten. Levje läuft jetzt ruckiger und nicht mehr so sauber durch die Wellen wie noch heute Nachmittag. Ich habe jetzt 35 Seemeilen hinter mir. Und noch 110 vor mir. Noch 20 Stunden auf See.

Als die Sonne hinter einer Wolkenbank verschwindet, ist es kurz vor zehn. Als wollte es mich daran erinnern, jodelt im selben Moment mein Radar los. Es hat wenige Meilen voraus ein Schiff entdeckt und gibt nun Alarm. 10 Minuten später ist das Schiff nähergekommen und läuft vor der grauen Wolkenbank durch, die wie ein Vorhang die untergehende Sonne verbirgt. Eine Fähre ist es, wohl aus dem irischen Cork in die Bretagne unterwegs, die PONT AVEN der Reederei BRITTANY FERRIES. Ihr Steuermann ist freundlich und fährt in weitem Bogen um Levje herum, es ist selten, dass ein großes Schiff so weit ausholt und seiner Pflicht nachkommt, jedem Schiff unter Segeln, auch einem winzigen, Vorfahrt einzuräumen. Das 100 Meter lange Containerschiff, das gleich hinter der Fähre kommt, tut sich damit schon schwerer und passiert so nah, dass ich lieber nachgebe und ausweiche. 

Die Nacht ist da. Der Wind hat auf 15 Knoten aufgefrischt, eine nette Brise, wir kommen gut voran, Levje rennt mit 6, 7 Knoten Richtung Irland. Im Nordosten ist es noch hell, wo die Sonne unterging, wird es die ganze Nacht über nie dunkel werden. Und vier Stunden, nachdem die Sonne knapp links vom Mast unterging, wird sie knapp rechts vom Mast wieder aufgehen. Ich bin nun soweit nördlich, dass es um diese Jahreszeit nie ganz dunkel wird.

Überhaupt ist diese Nacht auf dem Meer eine Nacht der Lichter. Die Sonne, deren Helligkeit im Norden nicht verschwindet. Ein helles Licht weit im Westen, das mich über Stunden begleitet, vermutlich ein grell erleuchteter Schleppverband. Der große Wagen über mir, wenn ich nach hinten schaue am Morgen, leuchtet der hellste Stern am Himmel. Ich bin allein und doch nicht allein. Plötzlich begleiten mich in der Dunkelheit Delphine. Ich sehe sie nicht, das Meer ist schwarz, doch immer wieder sehe ich rechts von mir drei Blasenbahnen wie die Garben heller Leuchtspurmunition durchs Wasser schießen. Erst bin ich erschrocken. Als ich mit der Taschenlampe leuchte, kann ich nichts erkennen. Noch drei Mal wiederholt sich das Spiel mit den Blasenbahnen, die unter dem Heck knapp unter der Wasseroberfläche in elegantem Bogen nach vorn zum Bug schießen und dann schnell verschwinden. Dann sind die Tiere weg, was immer sie auch gewesen sein mögen. Diese Welt hier draußen ist für mich immer noch voller Rätsel.

Als die Dämmerung im Nordosten einsetzt, bin ich müde. Der Wind ist jetzt bei 20 Knoten, der Autopilot arbeitet wie der Radaralarm zuverlässig. Ich lege mich im Salon kurz schlafen. Als Einhandsegler lebt man da in einem Dilemma. Eigentlich muss beständig jemand wach sein und Wache gehen. Das ist Vorschrift. Andererseits bin ich nun seit fast 18 Stunden wach, ich muss zusehen, dass ich weiter funktioniere. Dafür brauche ich eine Mütze voll Schlaf. Also lege ich mich im Salon auf die Bank, um gleich wieder oben zu sein, wenn der Alarm wieder losgehen sollte. Doch mit Schlafen wird es nichts. Die Schiffsbewegungen sind mittlerweile so ruppig, dass sie mich nach einigen Minuten aus dem Schlaf reißen. Ich gehe wieder an Deck und stelle mich in der Dunkelheit vor das Stoffdach. Lange schaue ich fasziniert hinaus, in das, was ich alles sehe, während mein Schiff seine Arbeit macht und allein Richtung Irland segelt.

Als es hell wird, zeigt der Windmesser 25 Knoten. Gute Windstärke sechs, fast schon eine sieben. Ich erkenne es, weil die Meeresoberfläche beginnt, sich in Streifen zu legen. Es ist wie ein Spiel. Die Wellen rollen von links hinten an, drücken das Heck aus dem Kurs und kommen dann auf der anderen Seite rauschend und gischtend wieder zum Vorschein.

Ich habe die Segelfläche verkleinert. Nicht zum ersten Mal in dieser Nacht. Von Norden, von Irland her ziehen Wolkenbänke Richtung Deutschland, bin ich unter einer, dann legt der Wind um mehr als fünf Knoten zu. Zehn Minuten später ist die Wolkenbank durch, und ich kann wieder ausreffen.

Trotz allem ist mir das hier nie über. Ich kann stundenlang beobachten, was sich in dieser fremdartigen Umgebung tut. Am Morgen hat der Wind weiter zugenommen. Ich habe jetzt fast die 100 Seemeilen hinter mir. Noch etwa acht Stunden, dann sollte den River Suir erreicht haben, mein Ziel vor der südirischen Stadt Waterford. Ich konnte trotz der harten Schiffsbewegungen unter Deck schlafen, vielleicht zehn, vielleicht dreißig Minuten. Dann weckte mich das Radar, ich musste raus, nachsehen. Nur ein Schiff weit an backbord. Ich bin danach jedenfalls erholt, hangle mich nach hinten zum Holzsitz im  Heck und lasse mich von der frischen Brise durchpusten. Ich habe oft befürchtet, dass es mich hier im Norden im Gegensatz zum Mittelmeer frieren würde, doch ich liebe diese frische Brise, sie ist nicht kalt, nur „pfefferminzfrisch“.

Hinten am Heckkorb kann ich die Seevögel beobachten. Sie kurven wie die Wilden knapp über der Wasseroberfläche. Folgen einem Wellental. Stürzen sich kurz ins Wasser, sobald sich ein Fisch zeigt. Steigen in die Luft. Kurven weiter, als wäre dies bewegte Meer nichts 

anderes als eine Wiese, die man einfach nur abweiden muss. Wo sie wohl schlafen? Vermutlich treibend auf dem Meer. Sie kennen keine Stadt, wir sind hier 70 Kilometer vom Land entfernt, es ist mir ein Rätsel, wo diese Vögel ihr Nest bauen, um ihre Jungen aufzuziehen. Alles kann man auf dem Wasser, aber die Brut warmhalten und füttern? Diese Welt hier draußen ist voller Rätsel. Ich wundere mich immer wieder, wie anders hier alles ist, wieder einmal denke ich über den anderen Kosmos hier draußen nach.

Gegen acht Uhr bläst es mit dreißig Knoten. Die Möwen kann das nicht abhalten, auf die Suche nach Frühstück zu gehen. Ich gehe kurz unter Deck, mich hübsch machen. Viel ist nicht drin. Mir die Müdigkeit aus den Augen waschen, Zähne putzen in Levjes Bad. Alles geht einhändig, mit der anderen Hand muss ich mich festhalten, das Schiff wird jetzt heftig hin- und hergeworfen. Luxuriös reisen könnte man auf einem Schiff, das noch einmal 3-5 Meter länger ist, aber das hätte seinen Preis. Es wäre für mich, der ich meistens allein unterwegs bin, nicht mehr handlebar, ganz andere Kräfte wären da am Werk.

Ich koche mir Tee. Auch das passiert einhand, vielleicht kommt ja der Begriff „Einhand-segler“ daher, dass man bei Verhältnissen wie diesen zum Teekochen und für alles übrige nur eine Hand freihat. Ich hole mir zur Belohnung die Kekse, die ich im kleinen Laden von Bryher entdeckte. Ein Keks, etwas Schokolade, über deren Geschmack man sagen kann, dass sie aus Zucker besteht und dann noch weiterer Zucker in die Rezeptur gemengt wurde, um das ganze noch mit Zucker etwas anzudicken. Genau das richtige an einem verkaterten Morgen, „Morgenstund hat Gold im Mund.“ Wer das wohl erfunden hat.

Ich hangle mich nach oben ins Cockpit. Land in Sicht. Aber das wird jetzt keine leichte Nummer, bei diesem auflandigen Wind in die Bucht zu steuern. Ich habe mir die Bucht mit der größten Flussmündung und dem tiefsten Wasser ausgesucht, im Flachwasser wäre die Gefahr zu groß, dass die brechenden Wellen Levje einfach mitreißen und wir uns überschlagen – deshalb die breiteste und tiefste Flussmündung, die ich bei der Vorbereitung finden konnte. Der River Suir hat ein kilometerbreites Mündungsdelta, ich muss mich jetzt nur noch irgendwie da hineinspülen lassen. Ich stelle mich hinter das Steuer.

Als ich den Leuchtturm passiert habe, geht die Wassertiefe unter 20 Meter. Dafür bleibt der Wind bei über 30 Knoten. Ich versuche, die Mitte der Einfahrt zu nehmen, tatsächlich sind die Wellen hier richtig groß. Am schlimmsten ist es, wenn sie neben der Bordwand brechen, denn geht Levje hart auf die Seite und dreht sich. Ich habe alle Hände voll zu tun, von unten aus dem Salon knallt es zwei Mal hart. Hoffentlich ist der Suppentopf auf dem kardanisch aufgehängten Herd stehengeblieben, aber der Wumms lässt mich das Schlimmste fürchten.

Noch eine harte Welle. Dann bin ich drinnen. Nur nimmt der Wind hier in Böen auf 35 Knoten zu. Er kommt über die Hügel vom Meer und wirft Gischt auf. Wird Zeit, dass ich hier rauskomme und irgendwo auf dem Fluss eine ruhige Ecke finde. Nein, heute bloß kein Hafen. Ich will noch draußen bleiben und die Geräusche des Flusses hören.

Es sollte noch bis zum frühen Abend dauern, und den ganzen River Suir hinauf und hinunter, bis ich endlich einen ruhigen und sicheren Ankerplatz mitten im Fluss gefunden habe.

Ob ich nach diesen 24 Stunden weiter segeln will? Natürlich. Diese unbekannte Welt weit draußen auf dem Meer zieht mich immer wieder an, ihre Andersartigkeit, aber auch die Entspannung, die sie mir schenkt. Es gab nur einen Moment, an dem ich daran dachte, mein Boot zu verkaufen und dem Segeln jetzt sofort ein Ende zu setzen. Das war, als der Anker im Flussgrund endlich hielt, ich Schwimmweste und Klamotten auszog und endlich Zeit hatte, nach unten zu gehen, um zu schlafen. Es war tatsächlich der halbvolle Suppentopf gewesen, der in dem harten Brecher seinen Platz verlassen und zu Boden gegangen war – mit allem, was drin war.

Vor einigen Tagen las ich im Buch einer britischen Schriftstellerin sinngemäß, der Reiz des Fahrtensegelns wäre schnell erklärt. Es bestünde lediglich aus zwei Vergnügen: Dem Vergnügen, aus einem sicheren Hafen in die unbändige Weite hinauszugehen. Und dem Vergnügen, aus der ungebändigten Weite zurück in einen sicheren Hafen zu kommen. Dem ist nichts hinzuzufügen. Bis auf den Suppentopf.