Die Shelter Bay Marina
So., 14.01.2018, Panama/Shelter Bay, Tag 1324, 12.255 sm von HH
Wo sind wir denn jetzt eigentlich gelandet? Was wird unser zu Hause für die nächsten Monate sein?
Die Shelter Bay Marina dient Langfahrtseglern nur als Zwischenstation, um in den Panama Kanal zu fahren. Hier kommt der Vermesser an Bord und Leinenhandler werden gesucht.
Die Shelter Bay Marina liegt am Arsch der Heide. Rundherum nur Dschungel. Kein Ort, kein Dorf, keine Infrastruktur. Ein paar Abbruch-Häuser stehen verstreut auf dem Gelände. Hier befand sich mal eine Militär-Basis, die lange verlassen wurde.

Shelter Bay Marina zwei Stunden von Colon entfernt
Eine schmale Asphaltstraße führt nach Colon. Mindestens eine Stunde Fahrt. Manchmal auch länger. Über den Kanal kommt man mit der Fähre oder, wenn die Schleusentore grade geschlossen sind, kann man über die Tore fahren. Wenn ein dicker Pott aus der Schleuse kommt, muss die Fähre warten. Das kann dauern.
Die Marina unterhält einen kostenlosen Shuttle-Bus nach Colon.
Immerhin fährt der zweimal am Tag.
Der Bus stoppt an einem lieblosen Einkaufs-Komplex außerhalb vom Colon-Zentrum an einer Ausfallstraße. Dort gibt es ein paar Geschäfte mit Haushaltswaren, Klamotten, den üblichen Handy-Läden und einem Supermarkt. Der Supermarkt ist ganz gut sortiert, die Preise sind angenehm. Der Haken sind die vier Stunden, die man unterwegs ist. Der halbe Tag ist weg für einen simplen Einkauf.
Dieser Einkaufs-Komplex hat nichts Schönes, keine Straßenhändler, die gegrillte Köstlichkeiten verkaufen, keine Atmosphäre, null Spaßfaktor. Oh, geliebtes Santa Marta, ich vermisse dich.
In der Marina gibt es einen kleinen Shop, in dem man ein paar Grundnahrungsmittel erhält.
Na, besser als vier Stunden wegen vergessener Eier mit dem Bus zu fahren.
Und eine gute Wäscherei. Entweder man wäscht selber für 2 USD die Maschine oder lässt waschen.
Daneben gibt es einen Swimming-Pool, der vor allem von den Amerikanern belagert wird.
Die Amis sind überhaupt fit in der Organisation von ’social life‘, das muss man ihnen lassen.
Sie organisieren Wasser-Gymnastik, Yoga und sonntags gibt es einen ‚Pot luck‘ am Gemeinschaftsplatz.
Das ist toll. Es gibt einen Holzkohle-Grill und jeder bringt sein eignes Fleisch mit. Und einen Salat oder eine andere Beilage für die Gemeinschaft. Die Salate werden auf einem Buffet zusammengestellt.

Pool in der Marina

Gemeinschaftsplatz – der beste seit Monaten
Letzten Sonntag waren wir bestimmt vierzig Personen und es gab einen Geburtstag zu feiern.
Viele Crews kennen wir bereits. Aus Santa Marta oder auch schon länger, von Grenada oder sonst wo. „Hi, ihr auch hier. Mensch, was für eine Überraschung.“ Dann folgt für uns die Enttäuschung: Auch diese Crew wird in zehn Tagen durch die Schleuse verschwinden.
Wir sprechen mit einigen Yachten, die ebenfalls einen Blitz-Schaden hinter sich haben. Die Geschichten sind ähnlich: Es dauert bestimmt drei Monate bevor wir alles wieder in Ordnung gebracht haben.
Solange wird die Shelter Bay Marina unser zu Hause sein.

Shelter Bay Marina klein, nett, aber abgelegen