Monat: Februar 2020

Für drei Schwestern

Tally Ho

© Leo Sampson

Unter Segeln ins Heilige Land

Flagge Israel

© Cole Keister

Abenteuerspielplatz Pass

Mi., 26.Feb.20, Franz.Polyn./Gambier/Insel Totegegie, Tag 2096, 20.243 sm von HH
Flaute! Kein Windhauch streift über den Pass. Das Wasser liegt wie ein Spiegel vor uns. Wir schweben mit unseren Kajaks über die Korallendächer und erkennen jeden Stein unter Wasser. Ab und an zerschneidet die Rückenflossen eines Hais die Wasseroberfläche. Es sind erwachsene Exemplare von einem Meter fünfzig und auch noch gerne drüber. In einer flachen Zone, einem großen Swimming Pool ähnlich, die sich bei Ebbe bildet, tummeln sich zehn Haie gleichzeitig. Wir paddeln näher heran. Aber als sie unsere Kajaks entdecken, tauchen sie ab oder schlängeln sich über das Riff-Plateau ins Tiefe. So wie wir uns verstohlen umblicken, wenn wir in ihrem Element schwimmen, so sind sie misstrauisch gegenüber dem, was von oben kommt. Wir lassen uns treiben und warten einfach ab. Und richtig, die Neugierde der Haie siegt. Zwei, drei Tiere kommen näher und umkreisen unsere Kajaks. Toll! Bei den windlosen Bedingungen ist das besser als schnorcheln – und mit deutlich weniger Adrenalin-Ausstoß verbunden. :mrgreen: Ein Adlerrochen kommt vorbei, ein Stachelrochen schwebt über einer Sandfläche. Wir könnten uns ewig hier treiben lassen.
Wie bei den großen Pässen, die befahrbar sind, muss man auch bei den falschen Pässen auf die Strömung achten und seine Schnorchelzeiten darauf einstellen. Auslaufende Strömung saugt einen in den Ozean hinaus und an der Riffkante bilden sich ähnliche Turbulenzen und stehende Wellen wie im großen Pass. Die Oberfläche ist örtlich scharf begrenzt total kabbelig und plötzlich landet man mit dem Kajak oder schwimmend in einer unsichtbaren Gegenströmungen. Ein echter Abenteuerspielplatz.
Trotz der tagelang dauernden Flaute warnt der Wetterbericht vor Schwell aus Süden – entstanden durch einen Sturm irgendwo im Südpazifik. Drei Meter lautet die Vorhersage. Das bekommt Warnstufe ‚orange‘. Das Atoll Gambier ist nach Süden offen wie ein Scheunentor, durch einen weiten Pass kommt der Schwell ungehindert ins Atoll gerollt. Zwischen uns, ganz im Norden ankernd, und dem Süden von Gambier liegen diverse Riffe, Untiefen Inseln und Motus (Mikro-Inseln) im Weg. Trotzdem erreicht uns bald das üble Geschaukel. Dreißig Stunden schaukelt Atanga wie ein Lämmerschwanz an der Ankerkette hin und her. Auf und ab und von links nach rechts. Es wird schwierig wieder an Bord zu kommen.
Die Lagune läuft voll. Das gibt am Pass noch mal ein ganz anderes Bild. Wir werden in unseren Kajaks auf langgezogenen Wellen angehoben und wieder abgesetzt. Als würden wir auf dem Brustkorb eines schlafenden Riesens treiben. Die Riffe tauchen in den Wellentälern aus dem Wasser auf. Die zu große Wassermenge läuft auf der ‚falschen‘ Seite über das Riffdach. Es kabbelt und wackelt. An diesem Tag trauen wir uns nicht über die Riffkante aufs offene Meer. Es ist uns zu unheimlich – zu viel Abenteuerspielplatz an diesem Tag. ;-)

Sönke Roever – Seminarberatung

EIN OFFENER BRIEF IN SACHEN BERATUNG UND KOMPETENZ

Sönke Roever

TÜV für Sportboote in Kroatien ?

Die Urlaubssaison für Freizeitskipper rückt immer näher und es wird schon eifrig geplant, welches Revier denn 2020 erkundet werden soll.
Kroatien mit seinen landschaftlich reizvollen Revieren steht wie jedes Jahr ganz oben auf der Wunschliste.

Da verunsichern die Gerüchte und Fragen, die in letzter Zeit vermehrt gestellt werden, ob man für sein in Deutschland zugelassenes Sportboot in Kroatien eine TÜV-Bescheinigung benötigt, die es ja in Deutschland gar nicht gibt. Die ADAC Sportschifffahrt hat sich bei ihren Partner vor Ort erkundigt und kann vorerst Entwarnung geben.

Ja, es gibt eine Gesetzesänderung für Freizeitboote in Kroatien, diese gilt aber nur für Boote unter kroatischer Flagge.

Die entsprechenden Verordnung für Boote und Yachten NN 13/2020 ist vom Ministerium für Marine, Transport und Infrastruktur verabschiedet worden und am 1. Februar 2020 in Kraft getreten.

Artikel 47:

Eigner von Booten

die für private Zwecke genutzt werden
unter kroatischer Flagge fahren
deren Rumpflänge 7 Meter oder die installierte Antriebsleistung von mehr als 15 kW überschreiten

sind verpflichtet, einen Antrag auf regelmäßige Inspektion wie folgt zu stellen

für Schiffe, die nicht älter als 5 Jahre sind bis spätestens 31. Dezember 2025
für Schiffe zwischen 5 und 10 Jahren bis spätestens 31. Dezember 2023;
für Boote älter als 10 Jahre bis spätestens 31. Dezember 2021

Informationen rund um das Revier Kroatien mit Bestimmungen, Vorschriften und Törnvorschlägen finden Sie hier.

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Kann ein Damm die Nordseeküsten schützen?

Erodierter Strand nach Sturm Sabine © Laura Kranich

Wassersport total in Tulln

Mit 380 Ausstellern ist Tulln die größte Wassersportschau in Österreich und Zentraleuropa © Boot Tulln

Schön, schnell und klappbar

Dragonfly 40 © Quorning Boats

Reif fuer die Insel

So., 23.Feb.20, Franz.Polyn./Gambier/Insel Totegegie, Tag 2093, 20.243 sm von HH
Noch drei Tage haelt nach dem Gewitter das norddeutsches Schiet-Wetter an: Dauerregen gepaart mit zu viel Wind und fuer die Jahreszeit zu kalt. Wir kommen nicht von Bord, es wird langweilig. So viele Filme kann man gar nicht gucken. Da kommt uns die Wettervorhersage gerade recht. Nach dem Durchzug der Wetterfront ist Flaute mit Sonnenschein vorhergesagt. Wir gehen Anker auf und fahren fuenf Meilen zur Nordseite des Atolls. Wir sind reif fuer eine Insel. :lol: Wir wollen nach Totegegie – der Flughafeninsel. Das ist eine lange, flache Insel, kaum breit genug fuer eine Landebahn. Die Insel ist unbewohnt (nicht ganz, beim Streifzug entdecken wir eine einsame Huette) und da nur alle drei Tage ein Flugzeug landet, haelt sich der Fluglaerm in Grenzen.
Der Anker faellt in einem See aus fluessigen Tuerkis. Vor uns blitzen weisse Straende von Totegegie herueber. Die Insel ist flach, wie die der Tuamotu. Bewachsen mit Palmen, Buschwerk und vor allem Nadelbaeumen. Aber hinter uns erheben sich kleine Eilande mit begruenten Huegeln. Wenig oder gar nicht bewohnt. Das Meer dazwischen schimmert in allen Blau-Toenen, die der Tuschkasten hergibt. Wir koennen uns nicht satt sehen. Zum Sonnenuntergang brennt ein Feuerwerk hinter Mangareva und den anderen Inseln. Der Himmel verfaerbt sich purpurrot, dann lila. Besser kann man es sich nicht ausdenken. Schoen, schoener, Suedseetraum.
Aber das Beste an Totegegie ist der ‚falsche‘ Pass an dem die Insel endet. Falsche Paesse nennt man Durchbrueche im Saumriff zwischen zwei Insel, die nicht oder nur mit kleinen Booten befahrbar sind. Ebbe und Flut sorgen fuer Stroemung an den Paessen. Und Stroemung ist gleichbedeutend mit Fisch. Wir packen unsere Schnorchel-Ausruestung in die Kajaks und paddeln zum Pass. Sandige Bereiche wechseln sich mit Korallenbloecken ab. Zum Teil reichend die Korallen bis zwanzig Zentimeter unter die Wasseroberflaeche. Fuer Kajaks kein Problem. Mit nur zehn Zentimeter Tiefgang gleiten wir ueber die Korallen hinweg ohne anzuecken. Flach und vorsichtig paddelnd, finden wir einen Weg durch das Labyrinth. Es schimmert und leuchtet in allen Farben. Das Wasser ist christallklar. Die ersten Rueckenflossen von Haien tauchen auf. Wir ziehen unsere Kajaks an den Strand und stuerzen uns mit Maske, Schnorchel und Flossen in den Pass. Doktorfische, Makrelen, bunte Fische, kleine Fische, Trompetenfische und dicke Fische. Alle da. Und Haie! Es handelt sich um Weissspitzen- und Schwarzspitzenriffhaie. Das sind recht kleinwuechsige Arten und man sagt ihnen nichts Boesartiges nach, aber die Anzahl macht’s. So manches Mal blicken wir uns beim Schnorcheln verstohlen um. Man weiss ja nie. ;-) Ein wunderbarer Ort zum Schnorcheln. So lange das gute Wetter anhaelt, bleiben wir hier. Kein Internet, keinen Laden, keine anderen Menschen und doch genug Unterhaltung für viele Tage.

SV Iron Lady – Nathalie Mueller + Michael Wnuk GER

DIE GESCHICHTE VON DAISY – PETER UND ICH

credits: M.Wnuk & N. Mueller, SY Iron Lady

Auch wenn Michael nun bereits seit Jahren mit seiner neue roten Geliebten Kreise segelt, ist mir kürzlich diese kleine Preziose aufgefallen, die Michael in 2012 aufgeschrieben hat, zu einer Zeit, als ich mit WordPress noch frisch verheiratet, die unendlichen neuen Möglichkeiten noch nicht drauf hatte, die heute zu meinem täglich Brot gehören:

credits: M.Wnuk & N. Mueller, SY Iron Lady

Wer Peter Förthmann ein bisschen kennt oder schon mal mit ihm telefoniert, gemailt oder sonst wie hat, weiß das Peter nicht unbedingt zu denen gehört die nix zu sagen haben. Ich auch nicht. Peter baut und verkauft seit 35 Jahren seinen „Windpilot Pazifik“. Als wir die LADY vom Voreigner übernommen haben, war das edle und nicht unbedingt billige Teil schon hinten am Heck. Der Voreigner Klaus meinte nur: „ Micha, dieses Ding bringt Dich sicher über den Teich. Um so mehr Wind um so besser!“ Recht sollte Klaus behalten. Wir haben die Pazifik umbenannt, bei uns ist es eine Dame: DAISY! Daisy hat mir und Natale, aber auch vor kurzer Zeit, meiner Crew und mir, schon so einige Male das Leben gerettet. „Häh, wie das Leben gerettet?“ Nun. Das Ding steuert die LADY auch noch sicher, wenn DU nicht mehr kannst und wenn bei 50 Knoten alle Segel unten sind und der Kahn nur noch vor Topp & Takel die acht bis zehn Meter Wellen runter rauscht, bist Du froh, DAISY zu haben und nicht selber an der Pinne stehen zu müssen.

credits: M.Wnuk & N. Mueller, SY Iron Lady

Die Sonne geht unter, der Wind wird stärker und Du vertraust Daisy, was sollst Du auch sonst tun. In Kolumbien, vor dem Kap „Santa Marta“ hatten wir einen „Knock Down“, eine Freak Wave hat den Mast der LADY platt aufs Wasser gelegt und drei Wellen sind über die LADY gerauscht. Die Radsteuerung war in ihre Bestandteile zerlegt, der Hydraulikzylinder aus seiner Verankerung gerissen. Dasiy hat uns sicher in den Hafen von Cartagena gebracht. Danke. Einmal, nach 15 Jahren mussten wir die Dame mal zu einer generellen Überholung in die Werkstatt geben und sie steuert immer noch, nach fast 25 Jahren.
Im letzten Winter, kurz vor der Kapstadt/Rio Tour, ist der Schneckentrieb der Richtungsverstellung kaputt gewesen. UV Licht macht jedes Plastik auf Dauer eben doch spröde und kaputt. Peter hat schnell und unbürokratisch geholfen, als Dank habe ich ihm versprochen ein Video unserer etwas untypischen Konstruktion zu machen. Hier ist es jetzt. Bitte schön Peter. Danke für Deine prompte Hilfe.

Das Video ist bei Michael aufzurufen

SV Wallis – Julian Caron-Lys FR

ALLURES 45 EN PATAGONIE ET LES ILES SUBANTARCTIQUES

Im Sommer 2015 ist Julian Richtung Süden aufgebrochen, hat den Atlantik single hand überquert, Brasilien, Uruguay und Patagonien erobert und hat wundervolle Berichte über seine Reisen geschrieben.

Transatlantique en solitaire – Cap Vert/Fernando de Noronha from Bleu de Perse on Vimeo.

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Tally Ho

© Sampson Boat