Monat: März 2018

Filmankündigung

Im August 2016, kurz nach der Rückkehr mit Eos, habe ich zum ersten Mal an „Irgendwie ans Kap“ gearbeitet. Wobei? Quatsch, die Filmaufnahmen aus 2015 gehören natürlich auch dazu. Eine ganze Menge waren das. 268 Gigabyte, verteilt auf 1.877 Szenen, die Sabrina und ich während der Reise mit Eos und auf dem Jakobsweg gefilmt haben. Allein die Sichtung des Materials und die Ausarbeitung des Konzepts hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert.
Jetzt, eineinhalb Jahre nach dem ersten Schnitt, ist der Film endlich fertig. Ich freue mich, denn damit beginnt ein neuer Abschnitt für mich. Ich kann mich auf neue Projekte konzentrieren, die Wände um meinen Schnittplatz herum werden wieder frei. Dort hängt seit eineinhalb Jahren alles voll mit Fotos, Skizzen und Texten aus dem Film.

Es gäbe noch so viel über den Film zu erzählen, in dem ich gefühlt eine ganze Weile gelebt habe, aber ich bin gerade müde. Die Endphasen sind bei solchen Projekten immer anstrengend und dieses Projekt war für mich das mit Abstand aufwändigste bisher. In den letzten 2 Wochen saß ich oft morgens noch am Rechner, als Sabrina bereits wieder aufgestanden ist. Wird Zeit, dass ich wieder in einen normalen Rhythmus komme…

Erscheinen wird er am 15. März, sehr wahrscheinlich zunächst hier auf Sonnensegler.net als Download. Daran werkel ich nebenbei bereits seit ein paar Tagen. Bei Vimeo On Demand wird er vermutlich erst deutlich später zu bekommen sein, wenn überhaupt. Das hängt ein wenig davon ab, wie die Resonanz und Nachfrage ist.

Noch 5 Tage

Wer hat noch nicht, wer will nochmal? Letzte Woche, letzte Chance! Jetzt ran kommen und dabei sein…

Also, die letzten 5 Tage unserer Crowdfunding-Kampagne laufen und bisher sind dank euch bereits 37% des Fundingziels erreicht. Die 1.000er Marke wurde gestern geknackt und wir finden das ziemlich Klasse.


Trotzdem sei daran erinnert, dass die Kampagne nur dann erfolgreich beendet werden kann, wenn das Fundingziel von 2.800 € erreicht wird. Bleiben wir darunter, bekommen alle Unterstützer ihren Beitrag zurück (bzw. er wird nicht abgebucht).
Wer sich also noch eins der limitierten Dankeschöns sichern möchte und mit seiner Unterstützung die weiteren Filmprojekte ermöglichen möchte, hier geht’s zur Kampagne: Sonnensegler – Die Reise geht weiter

 

Speichermedium

Welcher Filmemacher träumt nicht davon, wenigstens ein Mal mit echtem Film zu drehen? Also, mit einer Kamera zu arbeiten, in der sich wirklich noch etwas dreht. Gut, in alten Videokameras mit Magnetbandkassette dreht sich auch etwas. Aber die meine ich nicht. Die Rede ist von einer Filmkamera, die fotografischen Film belichtet.
Ok, wahrscheinlich träumen die älteren Filmemacher, die damit früher gedreht haben, nicht unbedingt davon und sind froh, dass es heute leichter geworden ist, Filme zu machen.
Mich interessiert das Thema allerdings schon sehr lange, weil es für mich eben völliges Neuland ist und durch die unterschiedliche Ästhetik zwischen analogem und digitalem Film einen starken Reiz ausübt.
An 35mm Film denken wir dabei aus Kostengründen am besten erst mal nicht. Auch nicht an 16mm, wobei so ein Maschinchen schon das ein oder andere mal den Weg in meine Traumwelt gefunden hat. Bleiben wir realistisch. Also, Super 8.
Eine solche Kamera in exzellentem Zustand liegt seit einer ganzen Weile in meinem Ausrüstungsschrank. Genauer gesagt handelt es sich um eine Braun Nizo S800. Ein High End Model aus den 70ern mit Schneider-Kreuznach Objektiv und allen technischen Finessen, die seinerzeit möglich waren. Das gute Stück kostete 1971 „schlappe“ 2.200 Deutsche Mark. Inflationsbereinigt entspricht das einem heutigen Wert von etwa 3.600 Euro. So eine Maschine konnten sich damals nicht viele Menschen leisten.
Ich habe für diese Kamera in Bestzustand mit Originaltasche exakt Zweiunddreißig Euro bezahlt. Das Angebot beinhaltete bereits den umgebauten Belichtungsmesser, weil es dafür heute keine Quecksilberbatterien mehr gibt. Sechs Eneloop-Akkus zur Stromversorgung waren auch noch dabei. Sprich, solche Kameras bekommt man heute hinterhergeschmissen.

Gedreht habe ich bis jetzt noch nicht damit. Nicht, dass ich nicht wollte, im Gegenteil. Ich bin das ein oder andere Mal mit dem Gerät in der Hand durchs Haus gelaufen und habe „Film machen“ geübt, nur eben ohne Film und das hat einen ganz entscheidenden Grund: Eine einzige Super 8 Filmrolle von Kodak kostet mehr, als ich für die Kamera bezahlt habe. Aktuell wird dafür etwa 38 Euro verlangt. Autsch!
Mit einer solchen Filmrolle kann man bei einer Bildwiederholrate von 18 Bildern pro Sekunde gerade mal etwas mehr als 3 Minuten drehen. Die 18 Bilder pro Sekunde waren bei Super 8 der Standard. Da meine Nizo S800 allerdings auch 24 Bilder pro Sekunde beherrscht, würde ich natürlich damit drehen. Also, nur noch 2,5 Minuten Laufzeit pro Rolle, gesetzt den Fall, ich verhunze nicht ein einziges Bild und gesetzt den Fall, ich drehe nicht eine einzige Zeitlupe. Denn das kann die Nizo S800 ebenfalls. Bleiben also realistisch etwa 2 Minuten Film pro Rolle, ungeschnitten.

Hat man nun so eine Filmrolle abgedreht, muss sie natürlich auch noch entwickelt werden. Das kostet dann um die 18 Taler pro Rolle. Danach hält man einen Negativfilm in der Hand. Den könnte man nun bereits digitalisieren (was sehr aufwändig ist und auch wieder kostet), um ihn anschließend am PC zu schneiden. Projizieren kann man so einen Negativfilm noch nicht, dazu muss er zunächst in einem aufwändigen Verfahren auf Farbpositive umkopiert werden. Soweit ich weiß, gibt es aktuell nur ein Kopierwerk im Land, das diese Technik beherrscht und über die Preise sprechen wir besser erst gar nicht.
Es gibt noch einige weitere Möglichkeiten, bis hin zur Eigenentwicklung von Schwarzweißfilm…

Ich habe mich jetzt nach langer Grübelei jedenfalls für 3 Rollen Kodak VISION3 50D entschieden und halte diesen Schatz seit heute Mittag in den Händen. Eigentlich würde ich am liebsten gleich die Verpackung aufreißen und loslegen, aber Stopp! Das Zeug ist für mich kostbar wie Gold.

Ich werde nie wieder über Preise für Speicherkarten jammern.

Achso, ich habe ja noch gar nicht erzählt, was ich mit dem Filmmaterial überhaupt machen will. Die Nizo und die Filme kommen mit auf die nächste Reise mit Nomade. Ich möchte damit unterwegs, neben dem (digitalen) Film und den Videoupdates, einen Kurzfilm drehen.
Für 6 Minuten Rohfilm ist also, unabhängig vom Ausgang der Crowdfunding-Kampagne, gesorgt.