Niederschlagsreicher Oktober sorgt für nasse Füße

In Lemmer musste am Mittwoch das Woudagemaal ran, die anderen Pumpwerke alleine wurden dem Wasser nicht Herr. Auch für November erwarten Metereologen eine Niederschlagsmenge von 110 Millimeter im Monat. Das sind etwa 50% mehr als das Jahresmittel. In Noord Holland werden zusätzliche Notpumpen verwendet, um das Wasser aus den teils niedrig gelegenen Poldern herauszubekommen. Die Holländer wären nicht die Holländer wenn sie das nicht schaffen würden. Dennoch ist die Situation bedenklich.

Man stelle sich Folgendes vor: Man sitzt in einer riesigen Schüssel und es beginnt zu regnen. Rundum sind hohe Deiche. Das ist ein Polder. Frieslands Wasserpegel soll 52 Zentimeter unter NAP liegen. Das IJsselmeer ist im Mittel etwa 20 Zentimeter weiter oben an seiner Oberfläche. Wenn das mit dem Pumpen dann nicht reibungslos funktioniert, bekommt man nasse Füße. Die beiligende Grafik zeigt den Anstieg des Pegels in Leeuwarden.

 

 

Der Pegel von Leeuwarden im November. Normal wäre -52 Zentimeter

Ursache für die starken Niederschläge so die Experten, sei auch das Klimaphenomen El Nino, wodurch der Atlantik wärmer ist als üblich. So verdunstet dort mehr Wasser, was mit dem Westwind nach Europa gelangt, wo es dann abregnet.

Pumpen oder nicht?

Erst im letzten November wurde in der Nähe von Harlingen ein neues Gemaal (ein Pumpwerk) in Betrieb genommen. Dessen Pumpkapazität ist deutlich größer als das seines Vorgängers. Dennoch musst in Lemmer notfallmäßig gepumpt werden. Die Kanäle und Seen in der ganzen Provinz Friesland sind miteinander verbunden. Neben den Gemalen in Stavoren und Lemmer gibt es das neue bei Ried. Zudem kann über die Schleusen in Harlingen und Lauwersoog Wasser ins Wattenmeer abgegeben werden. Diese Pumpwerke stehen jedoch nicht nur am Rand der Polder. Auch mittendrin pumpen zig Tausend Pumpen in den Niederlanden Wasser gen Meer. Allein in Friesland sind es mehr als 1000. Eine Übersicht über die Gemale in den Niederlanden findet man hier.

Von Wasserabfuhr zu Wassermanagement

Zuletzt gab es eine Diskussion, ob man nicht auch mehr Wasser halten muss, um trockene Perioden zu überbrücken. So ist im Osten des Landes der grundwasserpegel gerade erst wieder normal, während im Westen kräftig gepumpt wird. Die Extreme nehmen zu: Herbst udn Frühjahr nasser, Sommer trockener (nicht in diesem Jahr…). Das tellt die findigen Niederländer vor neue Herausforderungen. Wassermanagement nennen sie das. Eine Folge davon: Die Pegel werden flexibler, sodass man besser auf sich verändernde Parameter reagieren kann.

Für Wassersportler bedeutet dies: Obacht bei Brücken. Was im Sommer von der Höhe her passte, kann heute knapp werden. Und auch in an sich genau regulierten Gebieten wie Friesland können sich Wasserstände verändern.

Hier geht es zum Artikel auf NOS.nl

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