Hochwasser bei Roermond auch wegen Reparatur des Wehrs

Die Staustufe (nicht die Schleuse!) unterhalb von Roermond ist defekt. Die Jochs in denen die Stauplatten im Wehr stehen sind alt und müssen erneuert werden. Das will Rijkswaterstaat auch tun. Zuletzt konnten die oberen Stauplatten schon nicht mehr platziert werden, wegen der Beschädigung. Das führte zu sehr niedrigen Wasserständen, wir berichteten. Nun wird an der Staustufe gearbeitet. Dazu wurde ein künstlicher Damm in der Maas aufgeschüttet, sodass unterhalb des Damms an der Staustufe gearbeitet werden kann. Oberhalb wurden dadurch wieder normale Wasserstände erreicht. Eventuelle Schwankungen bei der Durchflussmenge und deren Einfluss auf den Wasserstand wollte man mit dem Wehr neben dem nun defekten Teil regulieren. Soweit der Plan.

Dann begann es zu regnen, nicht nur hier, sonder auch in den Ardennen und in Nordfrankreich, wo die Maas nunmal herkommt. Die Abfuhrmenge nahm stark zu. So sehr, dass die Abfuhr über den noch intakten Teil des Wehrs eben nicht mehr reguliert werden konnte. Es kam zu Überflutungen niedrig gelegener Gebiete, die Teils Schäden verursachten. Es handelte sich hierbei um überlagernde Effekte: Die Abfuhrmengen wären normalerweise handhabbar gewesen mit einem funktionierenden Wehr. Da aber ein großer Teil eben nicht mehr beweglich war, weil dort ein temporärer Damm vor liegt, kam es zu Überflutungen, die bei der Abfuhrmenge normalerweise nicht stattgefunden hätten.

Vor dem niedrigen linken Teil liegt im Oberwasser derzeit ein Damm. Das reduziert die Durchflussmenge C: Flying Eye/RWS

„Wir haben Emails und Briefe versendet an Unternehmen und Bewohner in dem Gebiet, in denen wir auf die Gefahr hingewiesen haben, dass schon bei niedrigeren Abfuhrmengen als sonst Überflutungen vorkommen können, wegen des derzeit angebrachten Dammes im Wehr“, erläutert die Pressesprecherin des Rijkswaterstaat für die Region Zuid Nederland auf Anfrage gegenüber Stegfunk.de. Offenbar reagierten nicht alle Unternehmer darauf korrekt, sodass es zu den Schäden kommen konnte.

Die Pegelstände haben sich normaliesiert, das zuletzt trockene Wetter sorgt für einen stabilen Wasserabfluss. Das Ziel von Rijkswaterstaat ist es, die Arbeiten vor Beginn der Hochwassersaison im November zu beenden. Dass sich der Wasserstand nicht immer an die von der Behörde vorgegebenen Zeiten hält, haben Wassersportler in Roermond zuletzt im Juli 2021 erlebt. Damals führte die Maas beim Hochwasser mehr Wasser als je zuvor in der Geschichte der Aufzeichnungen von Wasserstand- und Abfuhr. Wir drücken die Daumen, dass, es während der Arbeiten nicht erneut zu unerwarteten Hochwasserereignissen kommt.

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