Hilfe holen in Holland – so geht´s

Klar: Im Notfall immer die 112 wählen. Was aber, wenn es nicht so wahnsinnig eilig ist? Und was, wenn es zwar nicht lebensbedrohlich aber doch eilig ist und die Praxen haben eigentlich geschlossen? Worauf muss man beim Thema Kosten achten? So findet man ärztliche Hilfe

Das Zauberwort heißt Triage. Damit beschreiben Mediziner drei Stadien der Hilfsbedürftigkeit:

Lebensbedrohlich: 112 wählen!
Nicht lebensbedrohlich, aber eilig: Huisartsenpost oder Dokterswacht anrufen – auch ausserhalb normaler Praxiszeiten
Nicht lebensberohlich, nicht eilig: Huisartsenpost, Dokterswacht, oder den nächstgelegenen Arzt anrufen – während der normalen Praxiszeiten. Termin vereinbaren, hingehen.

Wie ein Notruf geht, ist klar: 112 Wählen, oder Notfalls über Funk auf Kanal 10 (binnen) oder 16 Den Helder Rescue rufen. Dann Position und Art des Notfalls schildern und sich für Rückfragen bereithalten. Soweit, so klar.

Doch wie findet man den nächsten Huisartsenpost, wenn es dringend ist, aber nicht lebensbedrohlich? Und wie kommt man dort hin, wenn nur das eigene Boot als Transportmittel zur Verfügung steht? Taxen sind mitunter schwer zu bekommen, etwa in Friesland oder Zeeland und am Abend oder in der Nacht. Ist das Hafenmeisterbüro offen, dort nachfragen. Die Chefs der Marinas wissen genau, wer, wie helfen kann. Auch hängen an den Hafenbüros oftmals die Nummern der zuständigen Huisartsenposten oder Dokterswacht aus, falls ausserhalb der Öffnungszeiten des Hafenbüros Hilfe gebraucht wird. Das erspart langes Suchen. Wer selbst im Internet suchen muss, kann „Dokterswacht“ und den Ort eingeben, in dem man sich befindet. Mit etwas Suchen, findet man dann etwa für Medemblik heraus, dass der Huisartsenpost in Hoorn zuständig ist. Dort darf man nicht ohne telefonische Voranmeldung hin. Und dann muss man dort noch hinkommen. Einfach ist das alles nicht. Eine Liste der Huisartsenposten findet man hier: klikhap120seh7_2018_1 Viele der Posten verfügen auch über Fahrzeuge, um zum Ort des Hilfsbedürftigen zu gelangen. Danach muss aber aktiv gefragt werden. Nötigenfalls dies auch einfordern, allerdings sind damit auch zusätzliche Kosten verbunden.

Übersicht über die Huisartsenposten und die voraussichtliche Fahrzeit dorthin

Eine Ausnahme bilden die Watteninseln. Dort helfen die normalen Huisartsen ausserhalb normaler Sprechstunden. Dort unbedingt vorher anrufen.

Was es kostet

Der Besuch ausserhalb der Sprechstunden bei den Huisartsenposten ist deutlich teurer als der Besuch während normaler Sprechstunden. Generell ist Gesundheit im Ausland teurer als in Deutschland. Mit der europäischen Gesundheitskarte (Rückseite der Versichertenkarte) bekommt man später den Deutschen Satz zurückerstattet. An die Niederländischen Ärzte zahlt man Bar oder auf Rechnung. Auf dem Differenzbetrag, also das, was der Niederländische Arzt mehr kostet, als der Deutsche Krankenkassensatz hergibt, bleibt man sitzen. Hier empfiehlt sich der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung, damit ist dieser Differenzbetrag versichert.

Das Niederländische Gesundheitssystem ist viel mehr auf Eigenverantwortung des Patienten gebaut. Darum kostet Krankenversicherung in den Niederlanden auch nur einen Bruchteil von Deutschland, bei gleichzeitig höheren Arztkosten. Wer also in Holland leicht erkrankt, fährt besser nach Hause und lässt sich dort behandeln. In den anderen Fällen hilft 112 oder die Dokterswacht/Huisartsenpost.

Auch im Notfall muss man gut für seine Belange einstehen. Ein Beispiel: Als ich mir bei einem Sturz im Niedergang die Rippe brach, wurde in Sneek im Krankenhaus nicht geröngt. Der Grund: In der Behandlung gäbe es keinen Unterschied zwischen Bruch und Prellung. Und wenn die Lunge perforiert wäre durch die gebrochene Rippe, dann würde ich das schon merken. Wieder daheim ordnete mein Deutscher Hausarzt gleich eine Röntgenaufnahme an. Seither weiß ich, dass die Rippe tatsächlich gebrochen war. Geändert hat es nichts, ausser der Strahlendosis vom Röntgen. Kurzum: Am besten man bleibt gesund. Ansonsten läuft´s wie beschrieben.

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