Die Sache mit dem Päckchenliegen: 6 Tipps

Lemmer in der Stadt, Terschelling, Zierikzee, Veere oder Brouwershaven. Auch in Medemblik im Oosterhaven oder im Stadthaven von Enkhuizen oder in Hoorn. Päckchenliegen ist dort unumgänglich. Wer das nicht mag, für den ist meistens eine Marina nicht weit. Sicher, die ist dann nicht so zentral, es gibt weniger zu beobachten um einen herum. Dafür jedoch wartet dort die Ruhe einer eigenen Box. Wer sich jedoch den Trubel unbedingt geben möchte, für den sind die folgenden Tipps vielleicht hilfreich:

Päckchenliegen muss man wollen. Es gehen Leute übers eigene Deck, vielleicht auch Hunde, vieleicht auch mitten in der Nacht. Man kann nicht weg, wann immer man möchte und all dem gegenüber sollte man auch noch positiv gestimmt und freudnlich begegnen. Das muss man wirklich wollen. Wer das nicht akzeptieren mag, der muss sich einen anderen Liegeplatz suchen. Ist so.
So achtsam wie möglich anlegen. Wer sich auf ein anderes Schiff „drauf“ ins Päckchen legt, hat damit keinen Freifahrtschein. Schon beim Anlegen achtet man auf die perfekte Position für die (sauberen!!!) Fender. Leinen werden vorsichtig belegt. Beim an Bord steigen hält man sich an der Verstagung fest, niemals an der Reling! Natürlich sind auch Springleinen Pflicht. Die Boote 3,5,7,usw. bringen Landleinen aus. Beim Anlegen von Segelyachten nebeneinander darauf achten, dass die Schiffe nicht mt den Salingen kollidieren können bei Krängung.

Vorallem bei Wind und Strom wichtig: Landleinen legen!

Auf die Größe achten. Natürlich leget man sich möglichst neben Schiffe ähnlicher Größe. Mit einer 14-Meter-Yacht an ein 10-Meter-Boot gehen ist nicht gut. Die Kräfte sind schlicht zu groß für das kleinere Boot. Andersrum nimmt man mit einem Kleinen an einem großen Schiff einem später einlaufenden größeren Schiff einen brauchbaren Liegeplatz weg, wenn noch eine kleinere Lücke frei ist
Einladend sein. Wer längsseits liegt, macht außen Fender hin. Die Klampen sollten frei sein, damit sie leicht genutzt werden können. Schlauchboote gehören an den Bug oder ans Heck, keinenfalls aber außen längs.
Vorsichtig bewegen. Natürlich geht man immer vorne herum, um gar nicht erst in die Verlegenheit zu kommen, aus dem Cockpit einen Blick in die Kajüte zu erhaschen. Auch starrt man nicht durch offene Luken. Beim Übersteigen möglichst nicht trampeln. Darauf achten nicht mit den Füßen in Verstagung oder Relingdraht hängen zu bleiben. Das macht unter Deck furchtbar viel Lärm. Sind die Schuhe schmutzig, diese ausziehen. Hunde am besten tragen, Krallen auf Teakdecks sind für viele Eigner ein Horror. So selten wir möglich über das Deck klettern und möglichst Gänge mit einander verbinden (Einkaufen, Duschen, Müll wegbringen…)
Sich abstimmen. Besonders auf Gezietenrevieren herrscht je nach Destination, ein ständiges Kommen und Gehen. Da ist es wichtig, sich mit anderen Päckchenliegern abzustimmen. Wann möchtet/müsst ihr los? Wer noch? Diese Planung muss man möglich machen und gegebenenfalls umparken. Das kann unter Umständen auch sehr früh morgens sein. Aber auch das gehört zur Etikette beim Päckchenliegen.

Eine Anekdote aus dem Stadthafen in Lemmer sei noch berichtet. Wir wollten uns längs an ein etwa gleichlanges Schiff legen. Der Deutsche Eigner war davon nicht begeistert, aber es war sonst nichts mehr frei, musste also sein. Und schließlich ist es der Stadthafen in Lemmer, da ist Päckchenliegen eben üblich. Etwas wiederwillig nimmt er murrend die Leinen an mit dem Hinweis, er müsse am nächsten Tag sein Etappenziel erreichen und daher um 7 Uhr starten. „Kein Problem. Wir stehen eh immer früh auf“, war meine Antwort. Als ich am nächsten morgen um 6.45 Uhr beim Kaffee im Cockpit saß und sich bei Nachbars noch nichts tat, hab ich nach weiteren zehn Minuten warten mal geklopft. Nicht, dass sie sich verschlafen haben und deswegen zu spät loskommen. Ich war ernsthaft besorgt um den Törnplan des Herren. Als ich den verschlafen dreinschauenden Skipper an seinen avisierten Abfahrtstermin erinnerte, reagierte er einsilbig: „Scherzbold. Die Brücke macht doch erst um 9 Uhr auf“. Oh, das war mir wohl entfallen…

Het bericht Die Sache mit dem Päckchenliegen: 6 Tipps verscheen eerst op Stegfunk.de | Wassersport. Holland..