Capital of Scandinavia

So nennen die Stockholmer selbst oft ihre Stadt. Natürlich zum Ärger der Osloer oder Kopenhagener. Das Venedig das Nordens soll mein nächstes Ziel sein. Frühmorgens geht der Anker hoch. In den überfüllten Schären Stockholms hat das einen großen Vorteil. In den Duschen deutscher und dänischer Yachthäfen ist der große Ansturm meist früh morgens. So um halb 8. Man möchte ja schließlich früh auslaufen. Die Schweden kommen meistens erst so um halb 10 in die Gänge. Das witzige daran: Alle, aber wirklich alle zur gleichen Zeit. Gegen 1030 ist dann kollektives Auslaufen angesagt. Wer also früh loskommt, kann wenigstens einige Stunden lang freie Fahrt genießen.

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Ich mache im Wasahafen fest. Der liegt verkehrsgünstig direkt neben dem Wasamuseum und dem Fähranleger in die Innenstadt, die aber sogar noch fußläufig erreichbar ist. Und man genießt das Panorama auf die Skyline der Stockholmer Innenstadt. Erstmal ist aber Chillen angesagt. Es hat wieder 32 Grad im Schatten. Nicht gerade das richtige Wetter für eine Stadterkundung. Abends gehts dann aber los, und ich stürze mich in die Stadt. Das zu diesem Zeitpunkt eher schon die Bars als die Geschäfte geöffnet haben ist natürlich Zufall. ;-) Und Stockholm ist auch in dieser Hinsicht eine Weltstadt. Menschen aus aller Herren Länder versammeln sich in den zahlreichen Bars der Innenstadt. Sowohl an diesem Abend, als auch am nächsten Tag erschließt die Stadt sich mir aber nicht gleich. Es gibt irgendwie kein wirklich Zentrum, alles ist sehr gestreckt. Das Stadtbild ist aber extrem schön. Fast die gesamte Innenstadt besteht aus schönen Altbauten. Da kommt gleich so ein edles Feeling auf.  Trotzdem kommt noch keine so richtige Begeisterung auf. Als ich so in einem Cafe am Hafen sitze, wird mir auf einmal auch klar wieso. Ich lebe in Hamburg, bin das Stadtleben gewohnt, und doch habe ich mich in den letzten Monaten sehr an das Leben auf See gewöhnt. Ich sitze in einer der schönsten Städte Europas bei einem tollen Kaffee, einer hübschen Bedienung und herrlichen Wetter. Und doch wäre ich grad irgendwie lieber in einem abgeschiendenen finnischen Dorf, einer nordschwedischen Schäre oder einer Stadt wie Mariehamn, die nur aus Seglern zu bestehen scheint. Diese Erkenntnis freut mich irgendwie, zeigt sie doch, dass ich die letzten Monate genau das richtige mache. Das Segeln ist genau das was mich glücklich macht, und wenn ich jetzt auch in irgendeiner Bucht an Bord sitzen könnte, schafft es nicht einmal eine so schöne und vielseitige Stadt wie Stockholm mich sofort zu fesseln. Ich glaube ich brauchte diesen Kontrast um mir dessen einmal klarzuwerden. Mit dieser Klarheit im Kopf genieße ich Stockholm auch komischerweise gleich viel mehr. Wie das wohl erst wird wenn ich nach Hamburg zurückkehre?

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Mehrere schöne Tage folgen. Das Wetter bleibt heiß und so breche ich meist erst Nachmittags in die Stadt auf. Außer beim Vasamuseum. Da lohnt sich in der Hochsaison lieber ein früher Besuch noch vorm Frühstück. Auf 200m Schlange in der prallen Sonne hab ich nicht so Bock. Außerdem ist der Laden klimatisiert. Ansonsten schlendere ich durch die Straßen, lerne Abends ein paar Schweden kennen die mich gleich nach meiner Tour ausfragen, und gewöhne mich wieder an die Zivilisation. Stockholm ist toll. Auf den zweiten Blick hält die Stadt eine nicht enden wollende Fülle an Shopping, Kultur, Gastronomie, Nachtleben, und einfach schönen urbanen Plätzen bereit. Auch hier werde ich wohl mal im Winter per Flieger vorbeischauen, denn das studentische Leben ruht im Hochsommer wegen der Ferien wohl. Trotzdem verbringe ich einige sehr entspannende Tage hier. Doch nun geht es wieder raus aufs Meer, weg von der großen Stadt. Die Erkenntnis wie wertvoll dieser Segelsommer fernab der Zivilisation ist, ist für mich das schönste an meinem Besuch an Stockholm. Klingt komisch, doch ich brauchte erst die tollen Bars und Restaurants die ich sonst in Städten so liebe um zu merken, dass die “Nonsuch” und ein toller wildromantischer Ort das Einzige ist, worauf ich nicht so schnell verzichten kann. Und genau geht es da jetzt auch wieder hin. :-)

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Vorbei an der Burg von Vaxholm, die die Einfahrt nach Stockholm bewacht.
Noch immer ist es voll...
Die Stadt ist wehrhaft. ;-)
Der erste Blick auf Stockholm ist gewaltig.
Stockholm.
Der Wasahafen liegt zentral zu allen Sehenswürdigkeiten gelegen.
Und nah an der Innenstadt.
Es ist voll. Dieses Wochenende findet auch noch der CSD in der Stadt statt.
Auch in der Altstadtist viel Leben.
Auch der kulturelle Teil kommt nicht zu kurz.
Palastwache.
CSD.
Capital of Scandinavia.
Sogar in den gepflegten Kanälen der Stadt gibt es noch Felsen... Und schlecht bezeichnet! ;-)
Alkoholmuseum.
Wasamuseum.
Hier gibt es viel über das einst größte Kriegsschiff der Welt...
...Und seine Bergung zu lernen.
Highlight ist natürlich die Wasa selbst.
Das erklärt auch die heftige Schlange schon morgens um 11...
Nonsuch im Wasahafen.
Abendstimmung.
Wasahamn.
Kungstrådgarden. Einer der zentralen Plätze der Stadt.
Das Nachtleben findet vor allem rund um den Stureplan statt.
Stockholm.
Interessante Grammatik: Nach Oben - Nicht nach Oben.
Gamla Stan - Die Altstadt.
Viel gibt es dort zu entdecken...
Und auch das Nachtleben kommt nicht zu kurz.
Der Name ist Programm.
Direkt neben dem Hafen gibt es noch ein Museum über historische Freizeitboote. Das wird natürlich auch noch mitgenommen.