Anker-Rodeo im Tropensturm
Unser Autor ist mit seiner 40-Fuß-Ketsch Seefalke (Foto) in der Karibik unterwegs © Maik Ulmschneider
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Unser Autor ist mit seiner 40-Fuß-Ketsch Seefalke (Foto) in der Karibik unterwegs © Maik Ulmschneider
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Das Blei plätschert durch das erhitzte Rohr auf den alten Ballastkiel © Leo Sampson
Ein Seenotrettungsfall der DGzRS vor Borkum zeigt, wie wichtig es ist, sich nicht nur auf den Motor zu verlassen
Es hätte schlimmer ausgehen können: Am frühen Morgen des 12. Juni 2021 erreichte die Seenotleitung „Bremen Rescue“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ein Notruf. Ein Segler, der sich nördlich vor Borkum befand, war aufgrund eines Maschinenausfalls manövrierunfähig. Mit seinem sieben Meter langen Segelboot befand er sich auf einem Überführungstörn in die Niederlande, als sein Motor plötzlich streikte. Besonders die durchgegebene Position des Seglers war gefährlich: er befand sich in der Nähe des stark befahrenen Verkehrstrennungsgebietes (VTG) und aufgrund seiner Position und der Richtung der auf der Nordsee starken Tide, drohte das Boot in das stark befahrene VTG abzutreiben. Verkehrstrennungsgebiete sind ähnlich wie Autobahnen, mit getrennten Spuren für verschiedene Fahrtrichtungen. Die dort fahrende Großschifffahrt ist kaum in der Lage, kurzfristig auftauchenden Hindernissen auszuweichen. Sportboote müssen sich dort an verschiedene Befahrensregeln halten.
Verkehrstrennungsgebiet (VTG) vor Borkum ©Navionics
Ins Verkehrstrennungsgebiet abgetrieben
Nachdem der Seenotrettungskreuzer Hamburg der DGzRS-Station Borkum auslief, meldete das Versorgungsschiff eines Offshore-Windparks Sichtkontakt zu dem manövrierunfähigen Segelboot. Die Befürchtung der Seenotretter bewahrheitete sich: zu diesem Zeitpunkt trieb es bereits im VTG – eine sehr gefährliche Situation. Rund eine Stunde nach dem Notruf erreichte der Seenotrettungskreuzer den Havaristen, stellten eine Leinenverbindung her Schleppleine und konnten ihn in langsamer Fahrt zum Hafen Borkum schleppen.
Der Segler hatte – und das ist bei diesem Seenotfall ein entscheidender Faktor – keinerlei Segel angebracht. Nach dem Maschinenausfall gab es also für den Skipper keine Möglichkeit, das Schiff weiterhin zu manövrieren und sich vom VTG freizuhalten, bis Rettung da ist.
Per Leinenverbindung aus dem VTG gezogen. ©Die Seenotretter
Nie ohne Segel ablegen
Immer wieder – vor allem bei Überführungstörns am Anfang und Ende der Saison – sind Segelboote und Yachten zu beobachten, die ohne Segel unterwegs sind. Oft liegen sie noch winterfest verpackt unter Deck oder gar zu Hause oder sind bereits für das Winterlager verstaut. Kommt es dann zu einem Maschinenschaden, besteht keine Chance mehr, das Schiff zu kontrollieren oder zu manövrieren. Daher – und das ist die Erkenntnis aus dem genannten Fall – sollte nie abgelegt werden, ohne sofort einsatzfähige Segel angeschlagen zu haben. Auch wenn nur die kurze Fahrt über ein paar Seemeilen zum Winterlager ansteht, müssen Groß und Fock bzw. Genua stets bereit und alle Fallen und Schoten klar sein, denn im Notfall kann unter Segeln noch weiter gefahren werden oder sich von Gefahren wie Untiefen oder eben stark befahrene Gebiete freigehalten werden. Auch kann je nach Situation eine Gefahr für Leib und Leben durch Beiliegen vermieden werden.
Ausrüstung muss immer bereit stehen
Neben einer Besegelung sollte auch der Anker immer einsatzbereit sein – das gilt auch für Motorboote. Denn gerade in strömungsintensiven Fahrtgebieten oder bei starkem Wind kann ein Anker dabei helfen, ein Abtreiben in eine gefährliche Situation zu vermeiden. Zur Not wird das Boot dann einfach so lange mit dem Anker „geparkt“, bis Hilfe da ist. In Situationen, in denen ein sicheres Liegen unter Anker nicht möglich ist, kann ein Treibanker oder ausgebrachte Taue helfen, das Boot zumindest in einer besseren Richtung zur Welle zu halten und das Vertreiben erheblich zu verlangsamen.
Ohne Sicherheitsausrüstung wie Signalmittel, Rettungswesten etc. loszufahren, kann dazu führen, dass Notsituationen noch gefährlicher werden. Egal, wie kurz der Törn auch ist und auch nach einer langen Saison, in der das Boot technisch immer einwandfrei funktionierte – niemand ist davor sicher, dass nicht eben doch technische Probleme völlig unvermittelt eintreten. Daher sollte die Ausrüstung auch bei kurzen Schlägen so klar gemacht werden, als würde man auf eine längere Tour gehen.
Zahlreiche Geschädigte in Deutschland fielen auf den Betrug einer falschen Hausboot-Vermietung herein
Offenbar wurde die wegen der Pandemie-bedingt großen Nachfrage für Hausboote von Betrügern ausgenutzt: Nachdem in den vergangenen Tagen zahlreiche Anzeigen in den Dienststellen der Polizei Neubrandenburg eingingen, fiel der Betrug auf: unter der – mittlerweile abgeschalteten – Website www.dein-hausbooturlaub.de wurden von dem Fake-Unternehmen Hausboote an zahlreichen, beliebten Standorten in Deutschland angeboten, viele davon an der Müritz.
Hausboot (Symbolbild)
Dumpingpreise, falsche Hausboote, falsche Häfen, falsche Angaben
Auffällig waren bereits die angebotenen Preise: für 129 Euro pro Übernachtung für ein Hausboot für 6 Personen lagen die Angebote deutlich unter den üblichen Marktpreisen. Viele Interessierte schlugen bei diesen konkurrenzlosen Offerten zu. Nach der Anzahlungsleistung (um 600 Euro) war das Unternehmen dann plötzlich jedoch nicht mehr erreichbar. Auch Ferienhäuser sollen zusätzlich angeboten worden sein.
Die betrügerische Website ging in diesem Fall offenbar mit besonders krimineller Energie vor: Die Angaben auf der Website sind teilweise von existierenden und seriösen Anbietern kopiert worden, nur die Telefonnummer gab es nicht. Einige Geschädigte suchten an der angegebenen Adresse vergeblich ihr gemietetes Boot, eine Urlauberin fand ihr Ferienhaus nicht. Mittlerweile liegen zehn Strafanzeigen vor, unter anderem auch von einem Bootsbesitzer, dessen Boot auf der Plattform zur Vermietung stand.
Seriöse Optik: Die mittlerweile abgeschaltete Website. Screenshot.
Vorsicht bei auffällig günstigen Angeboten
Dieser Fall lehrt: bei auffällig günstigen Preisen, die wie in diesem Fall ein Vielfaches unter Marktwert liegen, sollten Interessierte sich vor einer Buchung über das Unternehmen genauer informieren. Sind beispielsweise auf Seiten wie Google keine Kundenbewertungen zu finden, kann das ein Hinweis sein, dass es das Unternehmen erst kurz oder wie in diesem Falle gar nicht gibt – Kundenmeinungen auf der Anbieter-Webseite zählen nicht darunter, da man diese auch selbst erstellen kann. Im Fall der Betrugsseite führte der Link „Kundenbewertungen“ sogar ins Leere. Viele Anbieter sind auch über häufig über andere Portale buchbar, auch da lohnt sich ein genauerer Blick. In jedem Fall sollte vor einer Anzahlung genau geprüft werden, an welches Unternehmen bezahlt werden soll. Ein Blick ins Impressum ist in jedem Fall notwendig. Im vorliegenden Fall wurde eine 0800er Telefonnummer angegeben. Die im Impressum enthaltenen Unternehmensinfos lassen sich dazu auch noch auf vielen Seiten prüfen, wie zum Beispiel auf northdata.de oder firmenwissen.de. Zumindest dort sollte das Unternehmen auffindbar sein. Der optische Eindruck einer Website indes ist kein Hinweis auf die Seriösität eines Unternehmens.
Wer auf Nummer sicher gehen will, bucht entweder über bereits bekannte und seit Jahren tätige Anbieter oder über Vergleichs-Portale wie dem ADAC Partner CharterCheck.
Hier geht es zu den aktuellen ADAC-Charter-Angeboten
Fesch mit flacher Silhouette: der Elektrokatamaran Frauscher TimeSquare © Kerstin Zillmer
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Autor Tommy Loewe am Steuer der Peter von Seestermühe © privat
Continue reading Mit dem Peter über den Atlantik at float Magazin.
Staatssektatärin Kerstin Schreyer (v.) am Gashebel des Bestsellers Torqeedo 1103 © Christian Brecheis / Torqeedo
In unserem Bootssport News-Logbuch fassen wir die wichtigsten, aktuellen Meldungen in Kürze zusammen.
Bootssport News-Logbuch Juli 2021
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01.07.2021 – Seenotretter verhindern Strandung eines Traditionsschiffes
Wegen einer defekten Kraftstoffleitung rief am gestrigen Mittwoch der 22 Meter Haikutter „Elida“ die DGzRS um Hilfe. Die Elida befand sich mit neun Menschen an Bord rund 9 Seemeilen östlich des Nothafens Darßer Ort vor der Küste der Halbinsel Zingst. Während sich der Seenotrettungskreuzer auf dem Weg zur Elida befand, briste der Wind deutlich auf (NO, 5 Bft) und so trieb der ehemalige Fischkutter bedenklich nahe zur Küste. Per Schleppleine wurde der Kutter schließlich zum Nothafen Darßer Ort gebracht und bei weiter zunehmendem Wind mit Hilfe von Spaziergängern an der Spundwand vertäut.
Der Haikutter „Elida“ im Schlepp. ©DGzRS
Es ist schon fast ein immer wiederkehrendes Event im späten Frühjahr: Über den Marinas aus Friaul-Julisch Venetien weht auch in diesem Jahr wieder die Blaue Flagge der F.E.E. Diese wertvolle Auszeichnung wird anhand eines strengen Kriterienkanons von 32 Punkten (von Wasserqualität bis Recycling) vergeben und muss jedes Jahr wieder neu durch weitere eingeleitete Umweltprojekte erobert werden. Bestätigt wurden die Küstenstädte Grado und Lignano, zu denen 12 Marinas hinzukommen. Dieses Jahr wurden in Italien insgesamt 201 Orte (sechs mehr als die 195 des letzten Jahres) und 416 Strände ausgezeichnet.
Die Blauen Flaggen sind eine wichtige Anerkennung, die die weltweit größte Organisation für Umwelterziehung an Strände, Yachthäfen und Betreiber im Bereich der nachhaltigen Schifffahrt vergibt. Dabei werden eine Reihe von strengen Umwelt-, Bildungs-, Sicherheits- und Zugänglichkeitskriterien berücksichtigt: sie reichen von der Effizienz der Abwasseraufbereitung über die Sammlung und Entsorgung von Müll bis hin zu den in den Marinas und Stränden angebotenen Dienstleistungen, der Pflege von Grünflächen und vielem mehr.
Elektrocart für den Transport zwischen den Stegen in Porto Turistico Marina Uno Resort.
Befragt, warum die Blaue Flagge für eine Marina so wichtig ist, antwortet Fortunato Moratto, einer der Geschäftsführer von FVG Marinas und Chef der ADAC Stützpunktmarina Sant`Andrea: „Diese Auszeichnung ist eine Anerkennung für die vielfältigen Anstrengungen, die wir unternehmen, um unsere Marinas nach Umweltschutzgesichtspunkten zu führen. Um sie auch weiterhin zu erhalten, müssen wir jedes Jahr drei neue Umweltprojekte aufsetzen und diese dokumentieren. Dazu gehört die Erziehung zum Umweltbewusstsein von Kindern ebenso wie die Mülltrennung, die Abwasserentsorgung der Werkstätten oder auch die Nutzung nachhaltiger Energien. Die Umsetzung dieser Projekte ist entscheidend für eine Prämierung.“
Auch die ADAC Stützpunkte Marina Sant´Andrea und Marina Uno mit Blauer Flagge ausgezeichnet.
Fortunato Moratto, einer der Geschäftsführer von FVG Marinas und Chef der ADAC Stützpunktmarina Sant’Andrea freut sich über die erneute Auszeichnung mit der Blauen Flagge.
Ein wenig Stolz darf sein, denn die Dichte an Blauen Flaggen ist allein im Marinanetzwerk FVG Marinas einzigartig. Die ikonische Blaue Flagge weht heuer zum ersten Mal über der Marina Portopiccolo in Duino Aurisiana. Weitere Blaue Flaggen wurden erneut an Marina Punta Faro Resort, ADAC Stützpunkt Porto Turistico Marina Uno, Marina Punta Verde und Darsena Porto Vecchio in Lignano verliehen. Sowie an Darsena Aprilia Marittima, Marina Punta Gabbiani, ADAC Stützpunktmarina Sant’Andrea in San Giorgio di Nogaro sowie Marina Hannibal in Monfalcone und Porto San Vito in Grado.
Marina Punta Faro Resort – seit Jahren eine verlässliche Adresse für die Blaue Flagge.
Wie schon seit einigen Jahren wurde mit der Verleihung der Blauen Flagge durch die F.E.E. das hohe Engagement der Marinas in Nachhaltigkeit, Umweltbildung, Umweltmanagement, Dienstleistungs- und Wasserqualität der Marinas und Strände in Friaul-Julisch Venetien honoriert.
Für die Nordadria ist die erneute Auszeichnung mit zahlreichen Blauen Flaggen das Ergebnis einer kontinuierlichen Politik des Umwelt- und Landschaftsschutzes, der laufenden Modernisierung der Infrastruktur und der Einhaltung strenger Vorschriften für den Schutz und die Sicherheit der Umwelt. Erst diese Parameter ermöglichen es, die geforderten hohen Qualitätsstandards bei Dienstleistungen für Wassersportler in den Marinas zu erreichen. Die Blauen Flaggen sind ein gutes Omen für die gerade beginnende Saison nach bald 18 langen und schmerzhaften Corona-Monaten. Damit erreicht die kleine Küstenregion Friaul-Julisch Venetien in den Marinas einen nicht nur italienweiten, sondern europäischen Rekord für diese prestigeträchtige Auszeichnung.
Die ADAC Sportschifffahrt hält u.a. einen Revierführer mit Törnvorschlägen für die Region Friaul Julisch Venetien bereit.
Ein Buch für den Urlaub wie im Bilderbuch, mit dem Hausboot auf Binnenrevier © Timothy Eberly
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Auf zu neuen Ufern: Navico wird amerikanisch © Simrad
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Blau wie der blaue Engel: das mit Gütesiegel zertifizierte Forschungsschiff MYA II © AWI
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