Kategorie: News & Blogs

Midsommar – Keskikesä

Es gibt doch noch Retter! Ein Mechaniker im Hafen erkannte meine Not und bat sich an, sich um mein Pumpenproblem zu kümmern, obwohl er eigentlich selbst noch zu tun hatte. Er nahm die Wasserpumpe mit auf die Arbeit und hat die abgebrochene Schraube ausgebohrt. Ohne Standbohrmaschine und die entsprechende Erfahrung wäre das seiner Meinung nach aber nicht zerstörungsfrei abgegangen. Gut also, dass ich nicht alleine daran herumgeschustert habe. Am Ende hat er mich dann noch den einen oder anderen Geheimtip in der Gegend beim Bier offenbart…

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Obwohl die Vorhersagen nicht wirklich erbaulich waren, brach ich also am Freitag Morgen in Turku auf, denn Freitag wird Mittsommer gefeiert, und das begeht man in Finnland traditionell auf dem Land oder auf den Inseln. Gut, dass Tom der Mechaniker noch einen guten Tip gegeben hat. Katanpää, eine Schäre ganz am Rand des Finnischen Archipälagos, bis zur Jahrtausendwende militärisches Sperrgebiet, und jetzt ein kleiner Hafen inmitten der Natur. Klingt doch super. Bei 6Bft von vorne musste allerdings leider wieder der Jockel ran. In den engen Fahrwassern des Turku Archipels ist an Kreuzen abseits der Hauptfahrwasser oft nicht zu denken. Überhaupt wäre so mancher erstaunt, wieviel in den Schären motort werden muss… Aber was solls, der Gedanke Mittsommer an einem bestätigt schönen Platz zu verbringen verdrängt den Unmut darüber schnell.

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Nach einer rumpeligen Überfahrt kam ich dann nachmittags in Katanpää an. Nicht zu spät, den dieser Geheimtip ist unter Finnen wohl gar nicht so geheim. Ich bekomme einen der letzten Plätze und bin der einzige Ausländer im Hafen. Dementsprechend werde ich natürlich besonders neugierig beäugt, und Mikko und (noch ein) Tom von Motorboot nebenan nehmen mich unter ihre Fittiche, um mir erstmal einen mittsommertauglichen Pegel zu verpassen, und mir danach alle Traditionen zu erklären. Zunächst entschuldigen sie sich sogar, denn nach ihrer Ansicht wird hier nur sehr “sanft” gefeiert. Wie das dann wohl erst an den richtigen Hotspots aussieht?

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Nach gemeinsamem Grillen und Trinken geht es dann zur Außenküste der Insel zum Mittsommerfeuer. Ein wirklich tolles Erlebnis, auch wenn der immer noch herrschende Starkwind das lange Schauen ins Feuer wegen der umherfliegenden Asche schwierig macht. Trotzdem, das Feuer, mit dem Meer des bottnischen Meerbusens und der niedrig stehenden Sonne im Hintergrund, hat hier ganz besonderes Flair. Nach den Feuer wird weitergetrunken. Um dann kurz vor Mitternacht noch in die Sauna zu gehen. Es ist immer noch taghell….

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Der nächste Tag beginnt dann langsam. Was nicht nur dem letzten Abend geschuldet ist, sondern vor allem der Tatsache, dass ich ein kurzes Westwindfenster am Nachmittag für 24h nutzen will, um weiter nach Norden zu kommen. Auf absehbare Zeit die einzige Lücke in dem ansonsten strammen Nordwind. Doch leider, will der Wind nicht so recht, und schläft lieber ein, anstatt sauber auf Westen zu drehen: Ein kleines Tiefdruckgebiet, welches direkt über uns liegt, hat seine Zugbahn wohl doch noch verändert, und macht hier jede Bewegung unter Segeln erstmal unmöglich. Und die Aussichten für die nächsten Tage sind auch nicht viel besser. Was nu?

 

Lässt hier etwa die Fußball-WM grüßen?
Der Übeltäter aus dem letzten Artikel. Hier aber in Ausfahrtsrichtung.
durch wunderschöne...
...aber teuflisch enge Fahrwasser geht es Richtung Norden. Hier zwischen den Bojen ca. 5m.
Das Boot dient hier nicht nur als Freizeitspaß
Mittsommer in Katanpää.
Mittsommer in Katanpää.
Fröhliche Stimmung...
Mittsommerfeuer "klein".
Spielende Kinder.
Nonsuch an Mittsommer.
Katanpää.
Den bottnischen Meerbusen fest im Blick.
Man versammelt sich zum Feuer.
Feuer machen ist Teamwork.
Mittsommerfeuer.
Was die Herren aus Neustadt wohl zu diesem großzügigen Arrangement sagen würden?
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Musik an Bord: Kampengrooves

Die Musik an Bord Kategorie war ja bisher vor allem von zahlreichen Lounge- und Ambientklängen bestimmt. Und so geht es auch weiter. Eine entspannte Lounge Musik passt an Bord einfach fast immer: Vor Anker in einer ruhigen Bucht, beim Sommerbarbecue am Steg, beim entspannten Longdrink im Cockpit, oder auch beim entspannten Cruisen an einem schwachwindigen warmen Tag. Und selbst bei so manchem nordeuropäisch-ungemütlichem Hafentag verhelfen die richtigen Klänge doch noch zum Summerfeeling.

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Dazu passend möchte ich heute die Lounge Compilations “Kampengrooves” vorstellen. Die bereits seit einigen Jahren existierende Reihe wird von den Klängen auf der Insel Sylt sowie Hamburgs inspiriert. Die Musik ist also geradezu dazu gemacht, auf einer Insel, am Meer, oder gleich ganz auf dem Wasser genossen zu werden. Für mich passt die Musik immer hervorragend dazu, und verleiht einem entspannten Beisammensein an Bord immer noch den letzten Schliff. Mittlerweile gibt es bereits 12 Episoden mit unterschiedlichen Ausrichtungen zu erwerben Der Label-eigene Onlineshop hält auch so einiges anderes, auf der Yacht gebräuchliches, bereit. Hört einfach mal rein!

Hörproben und Bezugsquelle

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Bildrechte am Cover liegen bei der kampengrooves GbR.

Åbo-Falle

Nach meiner Rückkehr aus St. Petersburg habe ich Tammisaari dann verlassen. War auch Zeit, nicht dass Nonsuch hier noch festwächst. Der Wind kam natürlich wieder aus meiner Lieblingsrichtung – von vorn. Und so blieb mir nichts anderes übrig als es den Einheimischen nachzumachen und die engen Schärenfahrwasser entlangzumotoren. Eigentlich war für den ersten Tag nur Hanko geplant, doch da der Hafen nicht wirklich einladend wirkte, habe ich nur einen Boxen-Tank-stop in Formel 1 Geschwindigkeit eingelegt. Mit dem kleinen Unterschied, dass die F1-Flitzer irgendwie nie noch zum Bezahlen in die Garage rennen müssen. Schon mal jemandem aufgefallen?

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Der Tag endete dann im kleinen Hafen von Kesnäs, 20NM weiter. Als nächstes hatte ich Turku geplant, denn ein kleiner Sturm mit Böen bis zu 42kn war im Anmarsch. Meine Überlegung war, dass eine Stadt 1-2 Tage wohl spannender ist als irgendeine kleine Bucht. Der Weg gestaltete sich spannend, denn der Starkwind kam natürlich schon einen halben Tag vorher als angesagt. Aber egal, sobald die Fahrwasser gen Turku nach Westen abknickten wurde die Genua ein Stück weit ausgerollt und ich knatterte mit 6,2 kn der Stadt durch die engen Fahrwasser entgegen. Bis… Ja bis es plötzlich einen gelben Blitz vor meinen Augen gab. Mein erster Gedanke war: Ernsthaft jetzt???”. Der Blick nach rechts auf die kleine Anzeigetafel bestätigte meinen ersten, fast nicht für möglichen gehaltenen Verdacht: Die haben mich hier jetzt ernsthaft mit 12km/h geblitzt. Erlaubt waren in diesem engen Fahrwasser 9. Habe das ganze erst für einen Scherz gehalten. Bin mal gespannt ob ein Knöllchen nach Hause kommt, habe ja keine Registriernummer (wie für finische Boote vorgeschrieben) am Schiff. :-D Auf jeden Fall war das fast irgendwie wie eine Auszeichnung, sonst ist Nonsuch ja eher immer die langsamste….

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Das Lachen sollte mir jedoch sehr bald vergehen. Den ersten Sturmhafentag in Turku (schwedisch: åbo) verbrachte ich damit dem Motor endlich neues Öl und einen neuen Impeller zu spendieren. Beim Schlißen des Impellergehäuses brach dann nur leider eine Schraube im Gewinde ab. Kein geschlossenes Impellergehäuse heisst kein Kühlwasser. Kein Kühlwasser heisst kein Motor. Und kein Motor heisst in diesen Revier, mit diesem Schiff, ich stecke hier erstmal fest. Und in 2 Tagen ist Mittsommer, da ist hier Finnland öffentlicher Stillstand. Würde ich hier jetzt also festsitzen? Meine Laune sinkt auf den Tiefpunkt.

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Der zweite Hafentag war dann durch einen Stadtrundgang durch die relativ unspektakuläre Stadt Turku und die Suche nach einem Mechaniker mit großem Herz und/oder leerem Terminkalender verbracht. Die Stadt selbst hält wenig Highlights bereit. Ausser vielleicht der Martkhalle, die im Gegensatz zu denen im Baltikum nicht nur hübsch sondern auch übersichtlich ist. So komme ich wenigstens erstmal dazu meine Vorräte wieder aufzufüllen. Achja, in Turku gibt es übrigens die erste Filiale des McDonalds Konkurrenten Hesburger. Hier in Finnland ist die Kette sogar wesentlich verbreiteter als der Marktführer. Ein Besuch lindert somit nicht nur den ersten großen Frust, sondern gehört quasi auch zum Kulturprogramm. Trotzdem lässt mich die Motormisere nicht los. Ob ich wohl vor Mittsommer noch loskomme?

Finnische Schärenidylle.
Finnische Schärenidylle.
Der Wind kam natürlich von vorn. Und zwar kräftig.
Hanko.
Kurzer Boxenstopp.
Wenn ein Boot vor der Haustür zu langweilig wird....
Also das würde ich persönlich jetzt reklamieren...
Turku Stadthafen.
Einsam hängt die deutsche Gastlandflagge...
Turku.
Riesenspinne?!?
Turku Innenstadt.
Markthalle Turku.
Hä? Nach China ist es doch noch ein Stück....
Die erste Hesburger Filiale. Der finnische Mcdonalds Konkurrent ist hier deutlich präsenter als der Marktführer. Ein Besuch beim Burgerbrater gehört in Turku also zum Kulturprogramm.
Markthalle Turku.
Motor ohne Kühlwasserpumpe ist doof.
Das Corpus delicti.

2. Skippertreffen in Senheim an der Mosel

Auch in diesem Jahr lädt der “Moselhafen” vom 4.  bis zum 7. Juli 2014 zum Skippertreffen nach Senheim. 

Nach der erfolgreichen Primiere  im Vorjahr geht das Skippertreffen nun in die zweite Runde. Den Auftakt gibt es am Freitag, den 4. Juli um 18 Uhr, ab dann sind die Weinstände geöffnet, ab 20 Uhr startet das Unterhaltungsprogramm im Festzelt.

Nach dem großartigen Vorjahreserfolg gibt es eine Neuauflage des Skippertreffens

Nach dem großartigen Vorjahreserfolg gibt es eine Neuauflage des Skippertreffens

Die offizielle Begrüßung der Skipper erfolgt am Samstag, den 5. Juli um 11 Uhr durch den Ortsbürgermeister und die Weinkönigin Katrin.

Das 4-tägige Rahmen- und Unterhaltungsprogramm beinhaltet auch in diesem Jahr wieder das beliebte Traktoren-Oltimertreff, gekrönt wird dieses durch die Verlosung eines Kramer KA15, Bj. 1977.

Für Besucher des Hafenfestes ist an allen Tagen der Eintritt frei.

Weitere Informationen finden Interessierte unter www.moselhafen.de, das vollständige Programmheft steht zum Download bereit.

 

St. Petersburg – Östlichster Punkt der Ostsee – N 59° 57,58´ E 030° 14,25

Morgens kamen wir nun also in Kronshtadt an. Hierhin wurde zu Beginn des Jahres die Zollstelle verlegt. Wir mussten unseren Weg also selbst finden, denn keiner der einschlägigen Törnführer hatte das auf dem Zettel. Dank des wild mit den Armen fuchtelnden Offiziers am Ufer gelang das auch ganz gut. Kurt und ich waren im Vorfelde beide aufgeregt wegen der russischen Abfertigung. Ich fragte mich, ob es hier wohl genau so freundlich, ja fast schon herzlich, wie in Kaliningrad ablaufen würde. Kurt hingegen war bereits 2012 in St. Petersburg und hatte sich seinerzeit von einer lokalen Agentin beim Einklarieren helfen lassen. Das hielt die Zöllner dabei nicht davon ab wirklich die letzte Schublade zu inspizieren, einige Kratzer zu hinterlassen, etc. pp. Dieses Mal waren wir ohne Agent unterwegs. Es lief alles absolut problemlos und freundlich. Wir waren uns im Anschluss einig, dass es vielleicht sogar besser ist ohne Agent einzureisen, denn die Offiziellen freuen sich sogar über Besuch aus dem Westen, und ohne anwesende dritte Partei müssen sie auch die offizielle Miene nicht wahren. Nötig ist es jedenfalls nicht.

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Nach der Einklarierung machten wir uns auf den Weg der letzten 20NM nach St. Petersburg. Die Fahrt vorbei an den Kronshtädter Festungsanlagen, eine der letzten Zufluchtsorte der zaristischen Truppen in den Wirren des Oktobers 1917, russischen Frachtern und den berühmten Tragflügelbooten, den Raketas, war echt spannend. Wir alle freuten uns auf die Stadt. Ich durfte mich nebenbei noch mal in der Küche austoben.

Ganz nebenbei bildet St. Petersburg auch den nächsten Wendepunkt meiner eigenen Reise. Es stellt den östlichsten Punkt der Ostsee dar. Einen Moment denke ich über den Weg von Cuxhaven, meinem westlichsten Punkt der Reise, und hier nach… Angekommen in St. Petersburg machten wir uns alsbald auf die Stadt zu erkunden. Dass bei Kurt und Kerstin noch die ein oder andere Erinnerung an den ersten Besuch vorhanden war, machte die Sache natürlich einfacher. Der Hafen selbst ist auch ganz witzig. Die Einrichten selbst sind zwar eher etwas heruntergekommen, allerdings ist er  perfekt geeignet für Hafenkino: Die Schiffe hier deuten schon den Prunk an der uns in St. Petersburg erwarten wird. Und da mit dem Auto zum Hafen kommen immer so viele Probleme mit dem Parken mit sich bringt, kommt der ein oder andere hier lieber gleich mit dem Helikopter. Nach dem wir dann mit unserem Liegeplatznachbarn auf die deutsch-russische Freundschaft getrunken haben, entgegnet er auf Kurts etwas indiskrete Nachfrage nach seinem Job auch nur: “Business”. Auf die Nachfrage was für ein Business, gab es dann, zusammen mit einem ruhigstellendem Kopfnicken, nur die tatsächlich das Ganze etwas konkretisierende Neuaussage: “Business!”.P1030606

 

St. Petersburg ist eine Stadt der Superlativen. Auch heute weiss ich nicht so recht, wie ich die Stadt eigentlich beschreiben soll. Den ersten Blick über die Neva Brücken auf die Uferpromenade werde ich wohl nie vergessen. Es ist einfach alles so unglaublich riesig, nie endend wollend, und prunkvoll. man kennt die Postkartenansichten der Eremitage mit dem prunkvollen Winterlast als Herzstück, doch in der Wirklichkeit geht diese Promenade genau so prunkvoll über Kilometer weiter. Palais reiht sich an Palais. In den Straßen der Innenstadt dann dasselbe Bild. Egal in welche Richtung, in fußläufiger Entfernung vom Palastplatz, dem heutigen Mittelpunkt der Stadt, ist fast nichts anderes als Prunkbauten und klassizistischer Altbau zu finden. Natürlich sieht man manchmal, wie so oft in Russland, auch etwas abblätternde Farbe, doch im Allgemeinen überragt die Stadt alles mir Bekannte in Sachen historische Bausubstanz. Selbst Paris, Wien, oder London wirken im Vergleich mit Piter, wie die Einwohner ihre Stadt nennen, oft nur wie große Dörfer.

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Zunächst marschieren wir den gesamten Nevskij Prospekt von der Admiralität bis zum Moskauer Bahnhof ab. Eine Prachtstraße, an der sich Boutique an Boutique reicht. Alle namhaften Labels sind hier vertreten, Das bekannte Grand Hotel Europa, die berühmte Nationalbibliothek, und Menschen. Menschen ohne Ende. Am heutigen sonnigen Tagen mischen sich einheimische und Einwanderer, sowie Touristen aus aller Herren Länder untereinander. Man kann förmlich spüren, wie St. Petersburg vor nur etwa 300 Jahren als zentraler Handels- und Begegnungsplatz gegründet wurde. Ich schlendere durch die prunkvollen Kaufhäuser, in denen Kaviar zu Monatslohnpreisen, Champagner, natürlich Vodka, und alles andere denkbare angeboten werden.

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Ein gewisses Kulturprogramm muss auch sein, und so mache ich mich am nächsten Morgen auf zum Kreuzer Aurora der an der Neva vertäut liegt. Berühmtheit erlangte die Aurora, als sie den ersten Schuss der Oktoberrevolution abgab. Hieran, sowie an das Handwerk auf Kriegsschiffen um 1900 wird auf diesem Museumsschiff erinnert. Danach gehts gleich in die Nachbarschaft des Schiffes in die Peter und Pauls Festung. Diese stellt die historische Keimzelle der Stadt dar. Hier findet sich die Kathedrale mit dem weithin erkennbaren vergoldeten Turm und den Grabstätten aller Zaren seit anno dunnemals. Ich bin völlig überwältigt vom Prunk der einen hier erwartet…

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So langsam gerate ich völlig in den Strudel der Stadt, und es gefällt mir. Einziges Problem an der Lage des Hafens: Während der Nacht öffnen sich die Brücken der Neva für die Frachtschiffe in den Ladoga-See. Obwohl es sich bei St. Petersburg um eine waschechte Metropole handelt, gibt es aber keinen Tunnel zwischen der Innenstadt und den vprgelagerten Wassilievskij-, Krestovskij-, und eben auch Petrovskij Insel, welche den Hafen beherbergt. Diese sind für etwa 5 Stunden komplett vom Rest der Stadt abgeschnitten. Das schränkt die Auswahl der Clubs und Kneipen leider etwas ein. ;-)

Am nächsten Tag wird das Sightseeing dann noch mal fortgesetzt. Mit den Tragfächenbooten, die ich schon während der Einfahrt gesehen habe, geht es zum Sommerschloss Peterhof, kurz vor der Stadt. Und jedes mal wenn man denkt “Och nöö, nicht noch ein Schloss, ist doch eh alles gleich”, wird man in St. Petersburg nur von noch mehr Prunk erschlagen. Das Schloss stellt alle anderen bekannten wie Versailles, Sanssouci, oder Schönbrunn in den Schatten. Alles blitzt und blinkt vor lauter Gold, Marmor und poliertem Granit. Wir marschieren einige Stunden durch die weitläufigen Parkanlagen. Das Museum schenke ich mir anlässlich Schlange und Wetter.  Zurück in der Stadt mache ich mich dann noch alleine ein wenig auf den Weg. Ich besteige die Isaakskathedrale, die schon wieder so einen unfassbar monströsen Bau darstellt, und lasse den Blick über die Stadt schweifen. Etwas ist anders als bei den Plattformen die ich bisher erlebt habe: Diese Stadt endet nicht. Egal in welche Richtung man schaut, man sieht nur Gebäude, keinen leeren Horizont. Eigentlich bin ich nach diesem Besuch echt geschafft, aber die Eremitage, das größte Museum der Welt kann man ja nicht auslassen. Und wieder ergeht es mir wie beim Peterhof: Wenn du denkst mehr geht nicht….Kommt in St. Petersburg noch mehr Prunk. Die Sammlungen interessieren hier eigentlich gar nicht so wirklich. Man müsste sowieso erstmal eine Woche vor Besuch die Führer studieren um einen Überblick zu bekommen. Im einen Moment stehe ich zwischen ägyptischen Statuen, im nächsten zwischen holländischen Meistern. Nein, die Eremitage selber ist das eigentliche Erlebnis. Saal reiht sich an Saal, einer prunkvoller als der andere. Man könnte bestimmt Tage hier herumlaufen, und hätte noch nicht jeden Raum gesehen. Trotz der Navigationspraxis zur See, veliere ich mehrmals völlig die Orientierung, nicht einmal der Blick aus den Fenstern gibt noch Preis in welche Richtung ich mich überhaupt bewege. Am Ende finde ich aber doch wieder hinaus. Der Besuch in der Eremitage ist somit ein echtes Erlebnis. Achja, neben Studenten und Rentnern haben übrigens auch Träger des Leninordens, Helden der Sowjetunion, Helden der sozialistischen Arbeit und Verteidiger Leningrads freien Eintritt. ;-)

...Fontänen...

…Fontänen…

 

Abschließend genießen wir einen netten und langen Abend an Bord, bei dem es mal wieder nicht richtig dunkel wird. Das hat übrigens den Effekt, dass das Feuerwerk der Hochzeit nebenan um 2300 eher wie Flakfeuer anstatt glamourös aussieht. Anyway, wir haben unseren Spass in dieser weissen Nacht. Auch die Hafenbars nebenan werden noch frequentiert.

Am nächsten Tag geht es dann für mich zurück. Kurt und die Goedeke Michels bereiten sich auf den Trip durch den Ladoga-see nach Murmansk vor. Echt eine tolle Reise… Das letzte Mal “Typisch Russland” erlebe ich übrigens im Flugzeug: Es gibt dort keine Schwimmwesten. Man möge doch bitte die Sitzkissen als Auftriebshilfe verwenden. Echt pragmatisch. ;-)

Only in Russia...

Only in Russia…

Jetzt fällt mir nicht mehr viel ein was es noch zu erzählen gibt, es waren einfach viel zu viele Stories, Erlebnisse und Kurioses. Ich lasse einfach die Bilder noch ein wenig für sich sprechen. St. Petersburg hat mir auf jeden Fall extrem gut gefallen.Ich habe noch nicht einmal 3 Tage später alle Eindrücke verarbeitet. 3 Tage reichen auch lediglich aus um an der Oberfläche zu kratzen, und so ist der nächste Besuch schon fest eingeplant. Vielleicht mit der Fähre im Winter durch das Eis des finnischen Meerbusens?! :-)

 

Fort Konstantin. Ist hier etwa die Zollstelle?...
...Ne, auf der anderen Seite! Neben ner alten Hamburger Hafenfähre, die jetzt als Restaurant dient.
Kronshtadt.
Die historische Kronshtädter Festung.
Viel Verkehr.
Marinehafen Kronshtadt.
Sankt Petersburg.
Die "Raketas"
Tragflächenschnellboote für Touristen.
Von See aus sieht St. Petersburg eher langweilig aus...
"Parkplatz" am Hafen.
Innenstadt.
Wassilievskij-Insel
Das rote Banner weht über der Peter und Pauls Festung.
Die eindrucksvolle Peter und Paul Kathedrale.
Ein erster Blick auf den Winterpalast.
Sowjetische Hinterlassenschaft.
Der Palastplatz mit dem längsten Gebäude der Welt.
Quadriga.
Nevskij Prospekt. DIE Hauptstraße der Stadt.
Braucht noch jemand ein Handy für 5000€?
Nevskij Prospekt.
Kazan Kathedrale.
Die KIrche der Auferstehung.
Kollisionsverhütung auf russisch.
Blinis zum Mittag.
Nevskij Prospekt.
Kaviar im Kaufhaus...
...Passende Yachten im Hafen.
Eingang zur Admiralität.
St. Petersburg.
St. Petersburg.
Kreuzer Aurora.
Auf Hochglanz gebracht.
Kreuzer Aurora.
Kreuzer Aurora.
Kreuzer Aurora.
Blick auf die Skyline von St. Petersburg.
Der östlichste Punkt der Ostsee ist erreicht!
Mit dieser Kanone...
...wurde der erste Schuss der Oktoberrevolution abgegeben.
Unter Deck schauts genau so aus wie auf einem Linienschiff des 18. Jhd.
Marinemuseum.
Kreuzer Aurora.
Alles im Blick.
Kreuzer Aurora.
Russische Touristenfalle.
Peter und Pauls Festung.
Kathedrale.
Die einzige Ordensfabrik in Russland.
Peter und Pauls Kathedrale.
Grabstätte aller Zaren.
Grabstätte von Nikolai II, dem letzten Zaren.
Peter und Pauls Kathedrale.
Die Romanovs.
Die Gefängniszelle von..
...Leo Trotzki.
Peter und Pauls Festung.
Peter und Pauls Festung.
Promenade.
Promenade.
Der Engel auf der Kirchturmspitze bewach angeblich St. Petersburg.
Der Beweis: Geschmack kann man eben nicht kaufen.
Isaakskathedrale.
Reines Vernunftauto.
Im Central Yacht Club werden selbst dir sonst größten ganz klein.
Solide!
Raketas.
Schloss Peterhof.
Überall Gold...
...Fontänen...
...Marmor...
...Und Granit.
Peterhof.
"Welcome to Sample". Vorsicht beim Verwenden von Voralgen.
Peterhof.
Peterhof.
Löwenkaskade.
Löwenkaskade.
Schloss Peterhof.
Neptun.
Gesunde Prostata würde ich sagen...
Sowjetischer Realismus oder Gelsenkirchener Barock?
Fahrt mit der Raketa.
Isaakskathedrale.
Über den Dächern von St. Petersburg.
Über den Dächern von St. Petersburg.
Russischer Feierabendverkehr.
Eremitage. Den Lack hätte ich auch gerne...
Eremitage.
Eremitage.
Garten in der Eremitage.
Bling Bling wohin man auch schaut...
Eremitage.
Eremitage.
Only in Russia...

Kochen an Bord: Lachssashimi an Bord

Sashimi auf einem Segelboot? Ist der jetzt völlig abgedreht? Mag sich so Mancher jetzt vielleicht denken. Aber dieses Gericht hat durchaus seine Berechtigung, und außerdem sollten genießen und Segeln ja sowieso zusammenpassen. Lachssashimi hat 2 riesige Vorteile: zum Einen gibt es gerade in Skandinavien an jeder hinterletzten Milchkanne guten, frischen, Fisch, und zum anderen braucht der rohe Fisch eben keine Zubereitung. Auch ist die Zubereitung wirklich kinderliecht, eigentlich ist es schon fast übertrieben von Kochen zu sprechen. Dieses Rezept habe ich von meinem St. Petersburg Abstecher mit der Goedeke Michels mitgebracht. Dort hat Kurts Frau mit diesem Mittagessen für das gewisse Kreuzfahrtfeeling gesorgt.

Zubereitung: Ca. 20 min. an Bord, inklusive alles

 

Zutaten, für 2 Personen:

Ca. 300g Lachsfilet
125g Reis
Etwas Dill
Eine Limone
Sojasauce
Optional zusätzlich etwas eingelegter Ingwer (In der Asiaabteilung jedes Supermarktes erhältlich)

Zubereitung

1. Zunächst wird der Dill gezupft und der Reis aufgesetzt (Siehe letzte Rezepte)

2. Der rohe Lachs wird enthäutet und in dünne Scheiben oder kleine Würfel geschnitten. Wer in Sachen Keimfreiheit auf Nummer Sicher gehen will kann den Fisch einmal vorher kurz einfrieren.

3. Die kleinen Fischstücke auf den Tellern mit Dill und einem Stück Limone zur Säuerung anrichten.

4. Den fertigen Reis, Sojasauce, und eventuell etwas eingelegten Ingwer dazugeben. Das war es dann auch schön.

 

Alles in Allem ein ganz einfaches und schnelles Gericht. So schnell kann die Gourmetküche an Bord einziehen! ;-) Probierts aus!

 

Nicht viele Zutaten werden benötigt.
Dill und Reis werden vorbereitet.
Zunächst wird der Fisch enthäutet und in kleine Würfel oder Scheiben geschnitten.
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Der Fisch wird eigentlich nur auf den Tellern angerichet...
...Etwas Limone und Dill dazu...
Plus Reis und eingelegter Ingwer. Fertig!

 

ADAC und BVWW stellen politischen Forderungskatalog vor

Berlin: Der ADAC hat jüngst gemeinsam mit dem Bundesverband Wassersportwirtschaft (BVWW) der politischen Öffentlichkeit das gemeinsam erarbeitete Positionspapier „Handlungsbedarfe für die Sport- und Freizeitschifffahrt 2014“ vorgestellt. Das Positionspapier zeigt konkrete Vorschläge zur Förderung des Wassertourismus in Deutschland auf.

Bei dem für die laufende Legislaturperiode wichtigstem Projekt, der Erarbeitung des bereits im Koalitionsvertrag angekündigten Wassertourismuskonzeptes, wollen sich der ADAC und der BVWW für ein umfassendes Konzept einsetzen und klare und verbindliche Aussagen zu den Themen:

Erhalt & Ausbau der maritimen Infrastruktur
Optimierung Ausbildungs- & Führerscheinwesen
Entbürokratisierung (Vereinfachung Gesetze & Verordnungen)
Planungsgrundlagen (Studie ökonomische Bedeutung des Wassertourismus)

erwirken und damit die positive Entwicklung des Wassertourismus auch für die Zukunft sicherstellen.

Zum Positionspapier des ADAC und BVWW.

segel-filme.de um- und ausgebaut

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Der aufmerksame segel-filme.de Nutzer wird es bemerkt haben, wir haben in den letzten Wochen und Monaten die Seite mit viel Herzblut und Mühe aus- und umgebaut. Hier ein kurzer Überblick der Neuerungen.

Die HÄFEN & ANKERN Sektion wurde deutlich erweitert und um eine Umkreissuche der nächstgelegenen Häfen und Ankerplätze ergänzt. Zusätzlich ist sie jetzt auch in der Mobilansicht für Smartphones inklusive aller neuer Features verfügbar. Viel mehr dürfte bei einem webbasierten Hafenportal zur Zeit kaum möglich sein.

Auch die NEWS & BLOGS Sektion wurde erweitert und bietet jetzt für den schnelleren Überblick ein zweispaltiges Layout. Nirgendwo im deutschsprachigen Segelinternet findet man einen schnelleren und umfangreicheren Überblick über das Geschehen in der Seglerszene und natürlich ist die News und Blogs Sektion auch in der Mobilansicht verfügbar.

Völlig neu ist die Sektion CHARTER. Durch eine Kooperation mit Chartercheck ist es dort ab sofort möglich, sich über die Verfügbarkeiten von Charter Yachten weltweit zu informieren und sie sogar zu buchen. Wir erhalten von jeder Buchung einen kleinen Anteil am Erlös. Deshalb gilt, wer als Charterer segel-filme unterstützen möchte, den bitten wir auf unserer Seite zu buchen. Ihr helft uns so. Zusätzlich haben wir unter Charter auch noch Filme integriert, die speziell für Charterer von Interesse sein könnten

Ebenfalls neu ist der Button SEGELN LERNEN. Insbesondere durch unsere „Lass uns Segeln“ und „Knoten und Spleißen“ Filme tummeln sich auch viele Anfänger auf segel-filme. Und wir freuen uns darüber sehr. Da wir gleichzeitig als Dienstleister die Audioproduktion für das Bootsführersschein E-Learning Portal vom Delius Klasing Verlag machen und das Portal auch auf Grund der Segelschulen Integration für sehr klug halten, lag es nahe, auch dieses auf segel-filme zu integrieren. Auch hier gilt, wer uns helfen möchte, sollte sich bei Interesse an einem Kurs auf segel-filme anmelden. Wie bei den Charteryachten erhalten wir einen kleinen Anteil von jeder Bootsführerschein Kursbuchung auf segel-filme. Um den Anfängern den Zugriff auf für sie interessante Filme möglichst leicht zu machen, haben wir unter Segeln Lernen zusätzliche und gerade für Anfänger relevante Filme integriert.

Auch unseren SHOP haben wir renoviert. Er ist jetzt komplett in die segel-filme Navigation integriert und ein Wechsel zwischen Shop und den anderen Menüs ist jetzt genau einen Klick entfernt.

Und nicht zu vergessen, unsere FILME findet ihr natürlich weiterhin in der bewährten Form und Kategorisierung.

Wir glauben, keine andere Seite im deutschsprachigen Segelinternet bietet einen ähnlich großen, gleichzeitig simplen und schnell erreichbaren Funktionsumfang.

PS: Und wie immer gilt, alle Funktionen sind penibel getestet. Sollte euch dennoch etwas auffallen, lasst es uns wissen.

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Schnelle Hilfe: Gelbe Engel arbeiten Hand in Hand nach Herzinfarkt auf See

Wolfram Henkel hatte Glück im Unglück. SeaHelp empfiehlt generell, den gelben Notfall-Aufkleber mit der wichtigen SeaHelp-Rufnummer gut sichtbar am Steuerstand anzubringen.

Wolfram Henkel hatte Glück im Unglück. SeaHelp empfiehlt generell, den gelben Notfall-Aufkleber mit der wichtigen SeaHelp-Rufnummer gut sichtbar am Steuerstand oder Kartentisch anzubringen.

Vor Medulin: Schwindelgefühl, starker Druck im Brustkorb, kalter Schweiß und Schmerzen im linken Arm. Es bedarf keiner medizinischen Grundausbildung, um festzustellen, dass hier ein Herzinfarkt vorliegt und höchste Eile geboten ist, einen Notarzt aufzusuchen. Dabei ist die Zeit der größte Gegner, wenige Minuten können oftmals schon über Leben und Tod entscheiden. Passiert einem so etwas in Deutschland oder Österreich, kann man relativ schnell mit der entsprechenden medizinischen Versorgung rechnen. In Kroatien, dazu noch auf einem Boot in der Adria ohne Kenntnisse der kroatischen Sprache verrinnt die Zeit oft schneller, als einem lieb ist. Genau das aber musste Wolfram Henkel aus Hohenahr erleben. Zum Glück hatte er noch die rettende Idee: SeaHelp, den nautischen Pannendienst um Hilfe zu bitten.

Zunächst aber die Chronologie der Ereignisse: Am 5. Mai 2014 wollte Wolfram Henkel mit seiner Bavaria 34 an einer Boje vor dem istrianischen Küstenstädtchen Medulin nur die Bora abwettern, als ihn das Schicksal ereilte. Zum Glück erinnerte er sich an eine SeaHelp-Anzeige in einem Hafenhandbuch und meldete sich um 18.35 Uhr in der SeaHelp-Einsatzzentrale in Punat auf der Insel Krk. Von jetzt an ging alles recht schnell: Die Einsatzzentrale informierte sofort den für die Region Istrien zuständigen Einsatzleiter Christian Manzinger, der schon 15 Minuten nach dem Anruf die noch an der Boje liegende Bavaria 34 erreichte und Wolfram Henkel sofort an Bord nahm. Parallel dazu hatte die SeaHelp-Einsatzzentrale bereits einen Notarzt informiert, der den Patienten in der Marina Pomer bereits übernahm, die medizinische Erstversorgung sicher stellte und ihn umgehend ins Krankenhaus Rijeka transportieren ließ. Dort angekommen ging es nach einer umfassenden Eingangsuntersuchung sofort weiter in den OP-Saal. Noch am gleichen Abend setzten ihm die fachkundigen Ärzte einen Stent ein.

Geht es nach Wolfram Henkel, möchte er seine Bavaria 34 schon ab August wieder nutzen.

Geht es nach Wolfram Henkel, möchte er seine Bavaria 34 schon ab August wieder nutzen.

Fünf Tage später, als er bereits wieder transportfähig war, wurde er zur Weiterbehandlung dank seiner ADAC-Plus-Mitgliedschaft heimatnah in das Krankenhaus Wetzlar nach Deutschland verlegt. Mittlerweile hat sich sein Zustand so weit verbessert, dass er bereits die mehrwöchige Reha antreten konnte. Ab August, so hofft er, wieder auf seiner Bavaria 34 die Adria in Istrien genießen zu können. Dann aber mit einem SeaHelp-Aufkleber am Kartentisch, falls das Hafenhandbuch einmal nicht so schnell zur Hand ist.

Eines steht für Wolfram Henkel fest: Ohne die schnelle, unkomplizierte Hilfe von SeaHelp, angefangen vom Transport mit dem Einsatzboot zum Hafen bis zur durch SeaHelp veranlassten Alarmierung des Notarztes wären der Herzinfarkt und seine Folgen wohl nicht so glimpflich verlaufen. Deshalb gilt sein Dank auch allen Helfern sowie den Ärzten im Krankenhaus in Rijeka, die einen guten Job gemacht haben. Dass er dank der ADAC-Plus-Mitgliedschaft schon so frühzeitig in ein heimatnahes, deutsches Krankenhaus verlegt wurde, hat die Genesung sicherlich noch einmal einfacher gemacht. Wolfram Henkel: „Nach meinen Erfahrungen kann ich allen Skippern in der Adria nur empfehlen, eine Mitgliedschaft bei SeaHelp und beim ADAC abzuschließen. Erst wenn wirklich einmal etwas passiert, merkt man, wie hilflos man ohne Sprachkenntnisse in einem fremden Land dasteht. Zumal, wenn einem der Infarkt auf dem Wasser ereilt.“

Seit einiger Zeit fahren auf SeaHelp-Einsatzbooten auch Notärzte mit, wenn es die Einsatzlage erfordert. In diesem Fall war es jedoch sinnvoller, den Patienten sofort mit dem Einsatzboot in die Marina Pomer zu bringen, da sich der Vorfall nahe der Küste ereignete.

Neu: Skipper die über die ADAC Yachtcharter-Suche ein Boot chartern, profitieren seit dieser Saison von einem kostenlosen CharterPass vom Stützpunktpartner SeaHelp. Mehr zum Thema SeaHelp findet man auf www.sea-help.eu.

Die erste kroatische Marina hat ihren 50. Geburtstag gefeiert

Jubiläum Marina PunatIm Tourismus gibt es Trends, es gibt Mode, und es gibt Geschichten die dauern. Die Marina Punat, Pionier des nautischen Tourismus auf der Insel Krk in Kroatien hat diesen Samstag, am letzten Tag des Monats Mai, ihren großen 50. Geburtstag auf die einzige mögliche Weise gefeiert, mit einem großen Fest zusammen mit ihren Gästen. Die Zeremonie begann mit Grußworten der Leiter der Marina Punat Gruppe, und der Abend voller Emotionen wurde in einer echt mediterranen nautischen Stimmung fortgesetzt.
Über acht hundert Gäste der Marina die hier ein zweites Zuhause gefunden haben, haben Ihre Erinnerungen und Gedanken auf die Jahre der Entwicklung der Marina von einem kleinen Hafen für ein Paar Schiffe zu einem echten nautischen Zentrum der Nordadria geteilt. Den treuesten Gästen mit über 35 Jahren Aufenthalt in der Marina wurden besondere Auszeichnungen verliehen, mit dem Dank ihren Enthusiasmus an Ihre Kinder und Enkelkinder übermittelt zu haben.

Fest Marin PunatDie Gäste wurden in Namen des Gastgebers von Herrn Dragutin Žic, Präsident der Versammlung der Marina Punat Gruppe und Herrn Krešimir Žic, Vorstandsvorsitzender der Marina Punat Gruppe begrüßt. Auf diese Weise haben sie symbolisch aufgezeigt,  was die Marina Punat kennzeichnet – fünfzig Jahre der Tradition und kontinuierliche Investitionen in den neuesten Technologien und Entwicklungen im Bereich des nautischen Tourismus, was eine Zukunft an der Spitze des weltweiten Angebotes sicherstellen sollte.

Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten fand auch die Preisverleihung der Jubiläumsregatta, 30. Croatia Cup, statt, diese dauerte vom 30. bis 31.05.

Gerade in diesem Jubiläumsjahr hat die Marina Punat 5 Goldenen Anker der Royal Yachting Association erhalten. Auch bei der Steuerradklassifizierung der ADAC Sportschifffahrt hat die Marina Punat jüngst Ihre “Bestnoten” bestätigen können, damit muss  man Vergleich mit den weltweit besten Marinas nicht scheuen.

Musik an Bord: The Glitch Mob

Wie bereits erwähnt trug die richtige Musik letztens extrem viel zu dem Prädikat “perfekter Segeltag” bei. Bei von hintem einfallendem Starkwind gibt es für mich 2 verschiedene Arten von passender Musik, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Heute möchte ich euch die erste davon vorstellen.

Zeit fürs Bremspedal...

So ein Segeln wie im letzten Artikel beschrieben ist für mich  immer mit nur einem Wort zu beschreiben: Action. Die Musik sollte dann wenn möglich dazu passen, also kraftvoll und laut sein, sowie einen in eine ähnlich energiereiche Stimmung versetzen. Sanfte Loungeklänge oder Balladen wären da echt fehl am Platz.  Meistens passt dann Rock ebenso gut wie schnelle Dance/Electro Nummern. Und wer sich nicht entscheiden kann? – Für den gibt es die Musik des kalifornischen Trios “The Glitch Mob”.Deren  Deren Stil ist irgendwo im Grenzbereich zwischen Rock und Electro mit einer Spur Dubstep einzuordnen.Vielleicht  nicht jedermanns Sache, passt aber perfekt zu diesem Actionsegeln. Selbst wenn sie euch nicht am heimischen Computer gleich gefällt, probierts mal bei den richtigen Bedingungen. Für mich gibt es jedenfalls nichts besseres als die Trägheit, welche manchmal beim gemütlichen Segeln entsteht, abzuschütteln und auf Actionsegeln umzustellen.

Hope you like it!

 

 

Ein Segeltag wie Einer von Hundert

Irgendwann muss selbst so traumhafte Stadt wie Tallinn verlassen werden. Gut, dass mir das Wetter den Abschied heute leicht macht. Es geht Richtung Finnland. Nachdem St. Petersburg ja erstmal gestorben ist, macht die Vorhersage nun auch ein weiteren Aufenthalt an der exponierten Nordküste Estlands zunichte. Schade, hätte mir hier gerne noch das ein oder andere Kleinod angeschaut, aber vielleicht ein andernmal!

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Die Vorhersage für heute verspricht aber noch einmal bestes Wetter: Sonne, 15 Grad, West- bis Südwestwind, zunehmend bis auf 6. Perfektes Wetter für den Schlag über den finnischen Meerbusen bis nach Helsinki. An Anfang war ich noch eher skeptisch: Der Wind kam anfangs noch sehr unstet in Richtung und Stärke. Ich hoffte inständig, dass das nicht so weitergehen würde, und meine Bitten wurden erhört. Langsam steigerte sich der Wind auf bis zu 22kn. Raumschotkurs – den Wind also von schräg hinten einfallend, besser gehts nicht – nach Helsinki. Ich segelte mich wie in einem Rausch. Es ist schwer diese Empfindungen niederzuschreiben, ich versuche es dennoch mal. Die Windzunahme bemerkte ich aufgrund der Windrichtung nur sehr langsam, eher schon wie der Druck am Ruder und die Geschwindigkeit zunahmen. Überhaupt habe ich an diesem Tag alle Geschwindigkeitsrekorde der Nonsuch gebrochen: Bis hoch zu 7,6kn, konstant über 6kn, das schafft man nicht zu oft mit der dicken alten Dame. Mein Grinsen wurde mit jeder Minute breiter und ich habe das Schiff mal so richtig geprügelt. Gute Musik voll aufgedreht (Dazu später mehr), einen Schrick in die Schot, ein  Grinsen so breit wie eine Kreissäge, Wasser an Lee vorbeirauschend, und das Vibrieren des Ruders. Besser geht es nicht. Alles fliegt kreuz und quer durch die Kajüte, doch heute stört mich das nicht mal. Wer bremst verliert – Das Segeln ist anstrengend aber nach den letzten motorlastigen Tagen extrem befriedigend. Meine Laune stieg in ungeahnte Höhen. Ich habe das Schiff so richtig bis nach Finnland geprügelt. Erst beim Auftauchen der ersten Schärenfelsen dieser Reise nahm ich den Fuß vom Gas, nahm das Vorsegel weg, und tauchte langsam in den Vorgarten von Helsinki ein. So etwas kann man nur unter sehr ausgewählten Bedingungen alleine machen. Und heute war so ein Tag. Erst als ich dabei langsamer wurde, merkte ich, dass der Wind mittlerweile schon auf 25kn im Mittel zugenommen hatte… Bin ich unvorsichtig geworden? Ich hoffe nicht, war doch heute so ein Tag mit ausgewählten Bedingungen, und eine andere Yacht war (obwohl 4m länger ;-) – immer in Sichtweite.

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Unterwegs war auch richtig was los. Insbesondere die Schnellfähren zwischen Helsinki und Tallinn sind eindrucksvoll: Trotz ihres normalen Aussehens sind sie doppelt so schnell wie ihre normalen Artgenossen unterwegs, was für surreale Bilder sorgt. Ich bin ja seglerisch an der Elbe aufgewachsen. Dort ist man den Umgang mit Berufsschifffahrt ja gewohnt, und so habe ich mich oft gewundert was für ein Aufriss um die “Schnellfähren” in diesem Sektor gemacht wird. Man kann die Kurse der Berufsschifffahrt doch eigentlich immer ganz gut kalkulieren. Doch die Dinger hier haben es ob ihrer Geschwindigkeit echt in sich… Wohl ein Dutzend Mal sind die Kollegen auf dem Weg an mir hin und her vorbeigeprescht. Die muss ich ganz schön genervt haben, aber dank AIS halten sich alle Berufsschiffe an ihre Ausweichpflicht und ich kann ungestört nach Finnland knattern.

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5sm vor Helsinki erreicht mich eine SMS von Timo: Er schlägt vor, dass wir uns auf der Festungsinsel Suomenlinna, unmittelbar vor Helsinki treffen. Ein bisschen Ruhe vor der nächsten Großstadt macht natürlich Sinn, und so folge ich ihm dorthin. Wir erleben einen entspannten Abend mit frischgekochtem Essen bei sich langsam verschlechterndem Wetter. St. Petersburg fallenzulassen war wohl leider richtig… Aber egal, ein perfekter Segeltag neigt sich dem Ende zu. Bitte mehr davon!

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Am nächsten Morgen legen wir dann sodann auch nicht gleich ab, sondern erkunden erstmal die alte Festungsinsel. Es erinnert mich ein wenig an Christiansø, nur größer und weniger abgeschieden. Besonders beeindruckend sind aber nicht die alten Festungsanlagen, sondern wie dicht die Fähren und Frachter zwischen den Helsinki vorgelagerten Schäreninseln hindurchpreschen. Da muss ich glaub ich nicht zwischen her kreuzen…

Irgendwann lässt der Wind dann aber kurzzeitig nach und wir verlassen Suomenlinna für den kurzen Weg nach Helsinki. Praktisch: Laut Timo habe ich das absolute must-see des hiesigen Sightseeingprogramms schon abgearbeitet. ;-)

 

Abschied von Tallinn...
Der Wind nahm langsam....
...immer weiter zu.
Herrliches Segeln...
Eine Schnellfähre kreuzt meinen Weg. Und Schnell sind die Dinger wirklich...
Die ersten Finnischen Landbrocken erscheinen...
Zeit fürs Bremspedal...
Das "Traumschiff" verlässt gerade Helsinki.
Die Lotsenstation von Helsinki.
Fest im Innenhafen der Festungsinsel Suomenlinna.
Suomenlinna.
Es könnte einem schlechter gehen!
Suomenlinna.
Ein altes Trockendock, immer noch in Betrieb, auf der Insel.
Schärenfahrwasser für die Großschifffahrt.
Am Horizont wartet schon Helsinki.
Suomenlinna.
Suomenlinna.
Heute kann man hier auch friedlich wohnen..
Suomenlinna.
Die "Vesikko", Prototyp der deutsche Typ II U Boote ist hier ausgestellt.
Das muss ich mir natürlich gleich ganz genau anschauen...
...Aber auch weitere friedliche Ecken...
...Gibt es hier häufig...