Kategorie: News & Blogs

JA zu NOMADE

img_1637-flug-nach-griechenlandWir sind wieder zurück in Deutschland und alles ist anders. Es ist soviel passiert, es war so viel zu erledigen und jetzt erst realisieren wir so langsam, wie sich unser Leben in den 7 Tagen, die wir in Griechenland waren, verändert hat.

Eos ist nun nicht mehr unser Segelboot.

Alles hat angefangen, als wir vor etwa 3 Monaten eine E-Mail von unserem Freund Thomas aus Böblingen bekamen. Er hatte ein Schiff gefunden. Eines, das auf dem Papier genau so war, wie wir unser nächstes Boot irgendwann einmal vor längerer Zeit festgelegt hatten. Thomas war einer der wenigen, die wussten was wir eines Tages mal haben wollten. Allerdings hatten wir zu der Zeit, Eos stand gerade erst zum Verkauf, weder den Markt intensiv beobachtet, noch hätten wir das Geld gehabt, ein solches Boot zu kaufen. Eigentlich hatten wir vor, noch ein paar Jahre zu sparen, bevor wir unser nächstes Boot kaufen wollten.
Die Eckdaten auf dem Wunschzettel waren aber schon fix: Langkieler, Stahl, Ketsch, Center Cockpit, maximal 12,90m Rumpflänge.
So sollte unser Traumschiff einmal aussehen.
Dann kam diese Mail und Thomas war so optimistisch, dass die Überschrift lautete: „Mensch! Ich hab euer neues Boot gefunden!“

Zu dem Zeitpunkt hielten wir das noch für ein wenig übertrieben, aber es passte tatsächlich genau ins Profil. Das besondere: Der Eigner würde evtl. einen Tausch gegen ein kleineres Boot akzeptieren.
Das problematische: Das Schiff liegt in Griechenland, der Eigner wohnt in Österreich und Eos liegt in Rees.
Wir haben es deshalb auch zunächst gar nicht so ernst genommen, aber trotzdem mal einen vorsichtigen Kontakt geknüpft. Was folgte waren etwa 2 Monate, in denen wir immer mehr über das Schiff und die Gründe des Verkaufs erfahren haben. Dann haben wir eine gute Woche überlegt und uns schließlich mit dem Eigner auf eine Besichtigung von Eos geeinigt.
Er hat den weiten Weg aus Österreich bis an den Niederrhein auf sich genommen und Ende Oktober war es soweit. Ein erstes Kennenlernen, ein ganzer Tag an Bord und schließlich grünes Licht seinerseits, was den Tausch angeht.
Zwei Tage später hat Sabrina Urlaub eingereicht, genehmigt bekommen und wir haben die Flüge nach Griechenland gebucht!
Was waren wir zu dem Zeitpunkt aufgeregt! Umso näher der Tag des Abfluges rückte, umso unruhiger wurden wir. So richtig glauben konnten wir das alles noch nicht richtig.

Am 12. November fuhren wir dann mit dem Auto zum Flughafen Charleroi in Belgien. Unser Auto dort geparkt, ab in den Flieger und 3 Stunden später waren wir in Athen. Dort ging es mit dem Mietwagen weiter auf die Peloponnes Halbinsel, genauer gesagt, nach Kilada.
In einem Hotel dann ein herzliches Wiedersehen mit Konrad und Ani. Die beiden sind kurz vor uns gelandet und Ani hatten wir bereits im Flughafen begrüßt, während Konrad im Mietwagen draussen gewartet hat.
Als nächstes: Schlafen! Der Tag war lang. 2 Uhr Morgens Aufstehen, 21 Uhr Ankunft am Hotel…

img_1609-palmen

Wo wir gelandet sind haben wir erst am nächsten Tag gesehen. Ein sehr hübscher kleiner Küstenort in einem geschützten Segelrevier auf der Peloponnes, fern ab vom Touristenrummel. Das Wasser noch warm, der Himmel blau. Wunderschön…
Und dann ging es nach einem gemeinsamen Frühstück los. Wir sind zum Boatyard gefahren. Dorthin, wo das Schiff stehen sollte. Noch ein paar Kurven, aussteigen und dann: „Riesig!“ Das war das erste was uns beiden durch den Kopf ging. Das zweite war: „Wow!“

Da stand sie vor uns: Nomade

img_1400-nomade-suncoast-42

Was dann folgte war ein langer Rundgang. Konrad und Ani haben uns alles gezeigt. Anschließend waren wir allein. Allein mit dem Schiff, um eine Entscheidung zu treffen…
Ganz kurz haben wir noch gezögert. „Ist sie nicht eine Nummer zu groß für uns?“

Dann haben wir ja gesagt. Ja zu Nomade!

img_1193-eignerwechsel

Der Tauschvertrag, den wir schon längst vorher in Deutschland für den Fall ausgearbeitet hatten, wurde unterschrieben und im Anschluss haben uns Konrad und Ani die Gegend gezeigt. Den schönen kleinen Hafen mit den vielen Fischerbooten, wo man was zu Essen bekommt und wo man sich gut versorgen kann.
Am Abend wurden wir von den beiden dann zum gemeinsamen „Captains Dinner“ eingeladen. Bei Taki, einem Wirt, den die beiden schon länger kennen. Dort haben wir auch bereits jemanden vom Boatyard kennengelernt. Ein toller Abend mit viel gutem Essen und leckerem Wein…

Am Montag haben wir gemeinsam die Formalitäten bei Angelo im Boatyard erledigt und im Anschluss noch mit Konrad und Ani ein paar persönliche Dinge aus Nomade ausgräumt. Alles andere ist so geblieben. Mit „Pött & Pann“ und noch viel mehr haben wir sie bekommen.

Dann noch ein gemeinsamer Abend, ein Abschied und schließlich waren wir mit ihr allein. Zwei Sonnensegler und eine Suncoast 42 Ketsch.

 

Ein besonderes Schiff, wie wir finden. Eines mit dem man überall hin kann. Ein Schiff auf dem man auch auf Dauer leben kann.
Und ein Schiff das hoffentlich unser letztes ist! So ist es jedenfalls gedacht. Das war der Grund weshalb es so eine große Ketsch sein sollte.
Wir wollen nur noch einmal die Arbeit auf uns nehmen ein Schiff zu restaurieren und auszurüsten.

Nachdem klar war, dass wir einen Wechsel wollen, hatten wir zunächst auch überlegt, ob nicht 10,50m fürs Fahrtensegeln völlig ausreichend sind. Und die Antwort darauf ist: „Ja, definitiv!“
Aber für wie lange?
Wenn man sich so umhört und genau hin schaut, dann wechseln die meisten Crews im Laufe ihres Lebens doch öfter das Schiff, weil es nach einer gewissen Zeit immer ein wenig zu klein wird. Man wird schließlich älter und brauchts ein wenig bequemer. Dann wird das nächste Schiff gekauft und das nächste…
Jeder Wechsel kostet eine Menge Energie, bis man irgendwann dort angekommen ist, wo man genügend Platz und Stauraum hat, wo man an Bord duschen kann, genügend Wasser und Diesel dabei hat, eine kleine Werkstatt an Bord ist und auch mal Freunde einladen kann, ohne dass es gleich überfüllt ist. Ein Schiff zum darauf leben, das war es was wir wollten.

Wir haben kein Haus und wir haben keine Eigentumswohnung. Ab jetzt haben wir Nomade. Sie soll irgendwann für lange Zeit unser zu Hause werden.

Der Sprung von 8,90m auf 12,80m ist natürlich ziemlich gewaltig. Noch dazu hat Nomade einen Bugspriet, mit dem sie auf 14,40m Gesamtlänge kommt. Wir sind jedenfalls gespannt, wie wir mit ihr zurecht kommen, wenn es im nächsten Jahr ins Wasser geht.

Und was kommt dann?
Dann werden wir ein paar Wochen die Peloponnes erkunden und sie anschließend zu uns an den Niederrhein bringen. Dort soll sie dann ein umfangreiches Refit bekommen.

Und jetzt noch etwas besonders zu Eos.
Eos bleibt zunächst weiterhin im Mahnensee und sie steht weiterhin zum Verkauf. Denn der Tausch mit Nomade war in erster Linie ein Tausch uns zu Liebe, das muss man ganz klar so sagen. Konrad hätte aus gesundheitlichen Gründen eigentlich lieber ein gleichwertiges Motorboot (Verdränger).
Wenn ihr also Interesse an Eos habt, dann könnt ihr euch gerne an mich wenden. Ich habe nach wie vor einen Satz Schlüssel fürs Boot und kann euch Eos zeigen.
Das heißt, ich unterstütze Konrad beim Verkauf (bzw. Tausch gegen ein Motorboot), weil der Aufwand doch ziemlich groß wäre, wenn er jedes Mal bei einer Besichtigung aus Österreich anreisen müsste.

HANSEBOOT Tag 3: Übernachten auf dem Boot. Wie auf dem Boot ein neues Buch entsteht. Und: Bootsnächte in Hamburg. Bootsnächte in Venedig. Ein Vergleich.

Auf der HANSEBOOT 2016 nächtigten wir von millemari.
nicht im Hotel, sondern auf einer 28er DUFOUR, 
einer 8-Meter-Segelyacht im Hamburger Hafen. 
Wie das so ist im November, welchen Menschen man im Hafen begegnet, 
darüber geht diese Reihe von Posts von der HANSEBOOT 2016.

1. Aufwachen. Und Aufstehen. Auf dem Boot.

Stellen wir uns an einem Morgen wie diesem – Außentemperatur etwa 6 Grad, drinnen auf Klaus‘ LA MER nicht viel mehr, und drüber Nebel – die Frage: Was macht ein Leben wirklich lebenswert?

Und? Ist Ihnen etwas eingefallen? Denken Sie nach… und merken Sie sich Ihre Antwort.

Beginnen wir mit einer Hypothese: Am richtigen Ort sein ist wichtig. Dem Ort, an dem man sich zuhause fühlt. Dem Ort, an dem vor allem unsere Sehnsüchte wachsen und gedeihen können. Wenn wir Wünsche haben, fühlen wir uns am Leben. Auf Klaus‘ Boot in Hamburg fühlte ich mich am Leben. Das Gefühl, jederzeit ablegen zu können, auch wenn es draußen gerade lumpige sechs Grad über Null hat und der Ebbstrom im Hamburger Hafen gerade mit zweieinhalb Knoten an LA MERs Festmachern rüttelt. Was macht das schon. Der morgendliche Gang Richtung Dusche, zehn Minuten über die nebelklamme, knarzende Pier. Und unter die Brause erst mit heißem, dann eiskalten Wasser.

Fürs Frühstück lernte ich im Hamburger Hafen, ein paar Schritt hinauf von LA MER Richtung Baumwall, etwas Nettes kennen und lieben. Es heißt: Franzbrötchen. Es sieht aus wie ein Croissant. Es ist innen auch so. Es ist außen platt gewalzt. Und es ist dummerweise in karamelisiertem Zucker gebadet. Der nette Trost meines Morgens, mit Blick auf den Hamburger Hafen, bevor es an die Arbeit geht.

 2. Arbeiten auf dem Boot: Wie millemari.’s neues Buch STURMSEGELN entsteht.

Es ist schon eine Weile her, dass Susanne Guidera in den Communities und Segelforen um Beiträge  zum Thema STURMSEGELN bat und dazu aufrief, uns für ein gleichnamiges Buchprojekt ihre Erlebnisse in Sturm und Starkwind zu schicken. Mittlerweile sind über 50 Beiträge eingegangen, eine enorme Anzahl, und es gilt jetzt, nach dem Erfolg von GEWITTERSEGELN eine geeignete Gliederung zu finden. Denn eines ist klar: Ein zweites Projekt in genau dem gleichen Stil wie das erfolgreiche Buch GEWITTERSEGELN aufzusetzen, wird nicht unbedingt ein Hit. Das haben uns auch erste Vorgespräche mit den Segelzeitschriften, allen voran der YACHT, klargemacht. Ein Gewitter kommt, wie es kommt. In Sturm und Starkwind kann man etwas tun. Immer.

Also machen sich Susanne und ich auf LA MER an erste Vorgespräche, wie denn das Thema aufzuziehen wäre. Dass derlei auch unter Leuten, die lange Jahre gemeinsam Bücher machten, nicht immer harmonisch läuft, ist auch klar. Wo man mit Argumenten nicht weiterkommt, hilft dann schon mal der erhobene Zeigefinger. Nur blöd, wenn beide ihn im selben Moment heben. Das ist, als würde Megaphon gegen Megaphon antreten.

Am Ende siegt dann aber die Vernunft: STURMSEGELN wird zur BOOT in Düsseldorf Ende Januar 2017 erscheinen, so der Plan, den wir in den nächsten Wochen verfolgen werden. Der Grundstein ist in Hamburg gelegt – und jetzt geht es an die Umsetzung. Und die wird hoffentlich nicht nur bierernst:

3. Von Hamburg an die nördliche Adria.

Von Hamburg nach Triest sind es – Luftlinie – nur 500 Seemeilen. Keine 1.000 Kilometer. Im Kopf verbinden wir „Hamburg“ mit „kühl“. Und „Norditalien“ mit „warm“. Weit gefehlt! Bei der Ankunft am Boot in San Giorgio di Nogaro ist es fast noch kühler als in Hamburg, die Nächte auf LEVJE an Land sind mindestens ebenso frisch. Nix da sonniger Süden. Am Morgen sit die Pier mit Rauhreif bedeckt, wer nicht aufpasst, der kommt auf den Holzplanken der Schwimmstege schnell ins Rutschen. Und auch hier, ganz im Norden der Adria, zerren die Gezeiten am Schiff. Zwar sind es maximal nur 1,50 Tidenhub, aber wer mit nur 19 PS die Flusshäfen im Norden von Piave, Isonzo, Tagliamento oder den Lagunen ansteuert, sollte nicht ohne Blick in die Gezeitentabelle starten.

So groß ist, was das Leben am Meer angeht, der Unterschied zwischen Hamburg und Triest oder Venedig auch nicht unbedingt. November ist November.

 __________________________________________________

millemari.
Wir leben Segeln.

Das Thema exklusiv bei millemari.:

Sehenswerte Bilder und Texte aus diesem Buch haben wir 
auf unserer millemari.-Bestellseite für Sie zusammengestellt. 
Klicken Sie rein.

HANSEBOOT Tag 3: Übernachten auf dem Boot. Wie auf dem Boot ein neues Buch entsteht. Und: Bootsnächte in Hamburg. Bootsnächte in Venedig. Ein Vergleich.

Auf der HANSEBOOT 2016 nächtigten wir von millemari.
nicht im Hotel, sondern auf einer 28er DUFOUR, 
einer 8-Meter-Segelyacht im Hamburger Hafen. 
Wie das so ist im November, welchen Menschen man im Hafen begegnet, 
darüber geht diese Reihe von Posts von der HANSEBOOT 2016.

1. Aufwachen. Und Aufstehen. Auf dem Boot.

Stellen wir uns an einem Morgen wie diesem – Außentemperatur etwa 6 Grad, drinnen auf Klaus‘ LA MER nicht viel mehr, und drüber Nebel – die Frage: Was macht ein Leben wirklich lebenswert?

Und? Ist Ihnen etwas eingefallen? Denken Sie nach… und merken Sie sich Ihre Antwort.

Beginnen wir mit einer Hypothese: Am richtigen Ort sein ist wichtig. Dem Ort, an dem man sich zuhause fühlt. Dem Ort, an dem vor allem unsere Sehnsüchte wachsen und gedeihen können. Wenn wir Wünsche haben, fühlen wir uns am Leben. Auf Klaus‘ Boot in Hamburg fühlte ich mich am Leben. Das Gefühl, jederzeit ablegen zu können, auch wenn es draußen gerade lumpige sechs Grad über Null hat und der Ebbstrom im Hamburger Hafen gerade mit zweieinhalb Knoten an LA MERs Festmachern rüttelt. Was macht das schon. Der morgendliche Gang Richtung Dusche, zehn Minuten über die nebelklamme, knarzende Pier. Und unter die Brause erst mit heißem, dann eiskalten Wasser.

Fürs Frühstück lernte ich im Hamburger Hafen, ein paar Schritt hinauf von LA MER Richtung Baumwall, etwas Nettes kennen und lieben. Es heißt: Franzbrötchen. Es sieht aus wie ein Croissant. Es ist innen auch so. Es ist außen platt gewalzt. Und es ist dummerweise in karamelisiertem Zucker gebadet. Der nette Trost meines Morgens, mit Blick auf den Hamburger Hafen, bevor es an die Arbeit geht.

 2. Arbeiten auf dem Boot: Wie millemari.’s neues Buch STURMSEGELN entsteht.

Es ist schon eine Weile her, dass Susanne Guidera in den Communities und Segelforen um Beiträge  zum Thema STURMSEGELN bat und dazu aufrief, uns für ein gleichnamiges Buchprojekt ihre Erlebnisse in Sturm und Starkwind zu schicken. Mittlerweile sind über 50 Beiträge eingegangen, eine enorme Anzahl, und es gilt jetzt, nach dem Erfolg von GEWITTERSEGELN eine geeignete Gliederung zu finden. Denn eines ist klar: Ein zweites Projekt in genau dem gleichen Stil wie das erfolgreiche Buch GEWITTERSEGELN aufzusetzen, wird nicht unbedingt ein Hit. Das haben uns auch erste Vorgespräche mit den Segelzeitschriften, allen voran der YACHT, klargemacht. Ein Gewitter kommt, wie es kommt. In Sturm und Starkwind kann man etwas tun. Immer.

Also machen sich Susanne und ich auf LA MER an erste Vorgespräche, wie denn das Thema aufzuziehen wäre. Dass derlei auch unter Leuten, die lange Jahre gemeinsam Bücher machten, nicht immer harmonisch läuft, ist auch klar. Wo man mit Argumenten nicht weiterkommt, hilft dann schon mal der erhobene Zeigefinger. Nur blöd, wenn beide ihn im selben Moment heben. Das ist, als würde Megaphon gegen Megaphon antreten.

Am Ende siegt dann aber die Vernunft: STURMSEGELN wird zur BOOT in Düsseldorf Ende Januar 2017 erscheinen, so der Plan, den wir in den nächsten Wochen verfolgen werden. Der Grundstein ist in Hamburg gelegt – und jetzt geht es an die Umsetzung. Und die wird hoffentlich nicht nur bierernst:

3. Von Hamburg an die nördliche Adria.

Von Hamburg nach Triest sind es – Luftlinie – nur 500 Seemeilen. Keine 1.000 Kilometer. Im Kopf verbinden wir „Hamburg“ mit „kühl“. Und „Norditalien“ mit „warm“. Weit gefehlt! Bei der Ankunft am Boot in San Giorgio di Nogaro ist es fast noch kühler als in Hamburg, die Nächte auf LEVJE an Land sind mindestens ebenso frisch. Nix da sonniger Süden. Am Morgen sit die Pier mit Rauhreif bedeckt, wer nicht aufpasst, der kommt auf den Holzplanken der Schwimmstege schnell ins Rutschen. Und auch hier, ganz im Norden der Adria, zerren die Gezeiten am Schiff. Zwar sind es maximal nur 1,50 Tidenhub, aber wer mit nur 19 PS die Flusshäfen im Norden von Piave, Isonzo, Tagliamento oder den Lagunen ansteuert, sollte nicht ohne Blick in die Gezeitentabelle starten.

So groß ist, was das Leben am Meer angeht, der Unterschied zwischen Hamburg und Triest oder Venedig auch nicht unbedingt. November ist November.

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auf unserer millemari.-Bestellseite für Sie zusammengestellt. 
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Neue Funktionalitäten und erweitertes Yachtcharter-Angebot!

Starnberg, 8.11.2016: Alle namhaften und guten Anbieter auf einer Online-Plattform mit echten Kundenbewertungen – das war zum Start von CharterCheck 2008 die Vision.  Dieses ehrgeizige Ziel ist heute erreicht.

Segelyacht vor Formentera

ADAC Yachtcharter-Suche: Neue Funktionalitäten und erweitertes Yachtcharter-Angebot.

Seit diesem Sommer vervollständigen Anbieter, wie Moorings und Sunsail aus der TUI-Gruppe das Angebot vom ADAC Vorteilspartner. Auf insgesamt mehr als 10.000 Boote weltweit kann aktuell über die vom ADAC Partner abgebildete ADAC Yachtcharter-Suche zugegriffen werden. Und das obwohl bereits zahlreiche Anbieter aufgrund von Qualitäts- und/oder Finanzproblemen in den letzten Jahren wieder offline geschaltet wurden. Der deutsche Anbieter Thinius Yachtcharter, welcher derzeit mit diversen Problemen in den Medien erscheint, wurde bereits 2015 vom Angebot auf der Plattform ausgeschlossen. Der insolvente österreichische Anbieter Ecker Yachting war erst gar nicht im Angebot. Kundenbewertungen, die finanzielle Einschätzung sowie die Absicherung vom Partner Yacht Pool International helfen dabei nachweislich Risiken beim Urlaubstörn zu vermeiden.

Neueste Entwicklung der Online-Suche ist die Schiffstypeingrenzung, womit in kürzester Zeit die Wunschyacht im Zielgebiet gefunden wird.  ADAC Clubmitglieder erhalten 5% Sonderrabatt auf den Onlinelistenpreis.

Seefahrt erleben auf der Hanse Sail Rostock

Für die 27. Hanse Sail vom 10. bis 13. August 2017 stehen die Sterne günstig: Von Rostocks Partnerstadt Szczecin aus, wo die Tall Ships Races enden, macht sich eine imposante Flotte Großsegler auf den Weg in die Hansestadt. Diese macht an den Kaikanten von Rostock und Warnemünde  fest und bildet somit das Herzstück des viertägigen Mega-Events. Begleitet werden die historischen Schiffe und Repliken von modernen Kreuzlinern, Fähren, Schiffen der Marine, Yachten und Surfboards: Eine maritime Inszenierung der Superlative, die nicht nur das Herz von Küstenkindern höher schlagen lässt.

Mit zahlreichen Mitseglern brachen die Traditionsschiffe zu ihren Tagesfahrten auf. Foto: Hanse Sail Rostock / Lutz Zimmermann

Mit zahlreichen Mitseglern brachen die Traditionsschiffe zu ihren Tagesfahrten auf. Foto: Hanse Sail Rostock / Lutz Zimmermann

Rauf auf’s Schiff und rein ins Abenteuer: Einfach mitsegeln ist das Motto der Hanse Sail Rostock, denn hier kann jeder an Bord eines Schiffes gehen und  erleben, wie die Seefahrer früher die Meere erobert haben – ADAC Mitglieder profitieren dabei auch bei der 17. Hanse-Sail wieder von attraktiven Rabatten.  2017 stehen die neugebauten Segelschiffe im Fokus. Von ihnen können die Eigner spannende Geschichten erzählen – sowohl von den Erlebnissen des oft historischen Schiffsrumpfes als auch von dem Abenteuer, auf eigene Verantwortung ein Segelschiff zu bauen und zu betreiben.

Auch bei einem Bummel entlang der Kaikante oder vom feinen Sandstrand aus können die Schiffe auf der Warnow, im Seekanal und auf der Ostsee bewundert werden. An Land laden ein insgesamt 4,5 Kilometer langer Markt sowie rund zehn Bühnen zum Feiern und Staunen ein. In dem mittelalterlichen Bereich „Leben in der Hansezeit“, im „Piratendorf“ oder an Bord eines Hanseschiffes fühlen sich die Gäste in die Vergangenheit zurückversetzt. Klassische Konzerte, maritime Ausstellungen, sportliche Mitmachangebote, Wirtschaftstreffs und Kinderunterhaltung runden das Programm ab. Höhepunkt für Viele sind die Feuerwerke am Samstagabend.

HANSEBOOT Tag 2: Übernachten auf dem Boot. Und: Jan Hamester. Stegnachbar. Weltumsegler.

Auf der HANSEBOOT 2016 nächtigen wir von millemari.
nicht im Hotel, sondern auf einer 28er DUFOUR, 
einer 8-Meter-Segelyacht im Hamburger Hafen. 
Wie das so ist Anfang November, welchen Menschen man im Hafen begegnet, 
darüber geht diese Reihe von Posts von der HANSEBOOT 2016.

1. Aufwachen.

Es ist gegen sechs Uhr, als ich heute Morgen aufwache. Und im Aufwachen die Geräusche von LA MER durch die Dunkelheit wahrnehme. Die sachte Bewegung der Vorhänge, während LA MER im Ebbstrom schwingt. Das Knarren der Springs, in die LA MER im Dunkel einruckt. Das Knarzen der Fender. LA MER ist die 28-Fuß YACHT, mit der Claus Aktoprak sein halbes Jahr in den Schären verbrachte. Sein Buch über die Schären schrieb. Und seine DVD übers Einhand-Segeln drehte. 

Ich höre die Geräusche von LA MER, und ich höre die Geräusche im Hafen, die LA MER umgeben. Das beständige Strömen braunen Wassers in der Dunkelheit an der Bordwand entlang, auf dem ein paar Herbstblätter aus den Fleeten Richtung Meer treiben. Nicht mehr. Das Strömen von Ebbe und Flut. Ich ahne neben mir an der Bordwand, mehr als dass ich sie höre, die kleinen Eiderenten, die an dem unbelegten Liegeplatz backbords neben LA MER die Nächte verbringen. Wenn wir morgens über die nieselnasse Reling in die Kälte, in den grauen Tag hineinklettern, auf den Schlengel, dann verscheuchen wir sie von ihrem nächtlichen Liegeplatz im Hamburger Hafen. Wie kann man eigentlich schlafen als kleine Eiderente, wenn man andauernd die Füße durchs eiskalte Elbwasser bewegen muss, damit einen die Gezeiten nicht wegtragen in der Kälte aus dem schützenden Eiderentenschwarm?

Der Wind streicht durch LA MER’s dünne Wanten wie durch die Saiten einer Harfe. Ein Südwest, der nach frostigen Null-Grad-Nächten etwas Wärme bringt. Meine eigene Windskala auf LEVJE würde mir jetzt sagen, dass es etwa 4 Windstärken braucht, um genau dieses Harfen-Geräusch zustande zubringen. Ob das auf LA MER auch so stimmt? Ob es eine „Wantengeräusch-Windmess-Skala“ gibt, so wie die Beaufort-Skala des Sir Francis Beaufort, der im Grunde nur – optisch, nicht akustisch – die Wirkung des Windes an Flaggen, an Zweigen beschrieb. Und daraus seine Windstärken-Skala ableitete. Seine Beschreibung bewegter Zweige war dann so allgemeingültig, dass man sie schleichend um 1850 in die britische Marine als Maßeinheit für die Windstärke übernahm.



LA MER schwingt leicht, wenn eine der sanften Böen sie erreicht. Es genügt, um LA MER’s Mast in der Dunkelheit leicht zur Seite zu neigen, hinüber Richtung Land, wo der Michel, der irgendwo hinter den Brücken über uns schwebt.

Plötzlich wiegt sich LA MER, ein Geigen, das über sie kommt. LA MER schaukelt sich auf. Wahrscheinlich eine der Barkassen im Hamburger Hafen, die mit einiger Geschwindigkeit in den Fleet einbiegen. Ich bin oft erstaunt, wie schnell die schweren Stahlbarkassen hier die Fleete entlangbrettern. Schädigt Wellenschlag nicht die Ziegelmauern, in die die Flussarme eingebettet sind? Zerstört die Heckwelle der Barkassen nichts? Im Süden, in den Lagunen von Grado und Venedig darf man dort, wo das Ufer sorgsam, mühsam befestigt wurde, um ein Inselchen zu schützen, gerade mal mit drei Knoten passieren. Vielleicht sind die Inselchen, auf denen Hamburg erbaut wurde, massiver? Vielleicht sind wir ja ein Volk der Schnellfahrer? Nicht nur auf Autobahnen, auch in den Fleeten.

2. Jan Hamester. Stegnachbar. Weltumsegler.

Kaum einen Steinwurf weiter liegt Jan Hamester mit seiner ROARING FORTY am nächsten Steg. Jan Hamester will an diesem Morgen zu einem Nonstop-Ritt um die Welt aufbrechen, den Weltrekord des Chinesen Guo Chuan von 2013 zu schlagen. 

„Mann, bin ich fertig“, sagt er, „das ging bis vier Uhr Früh heute morgen“. Hamester steckt sich eine Zigarette an, die wievielte, um vergeblich gegen Restalkohol und Mordskater anzuqualmen. Nein, dem Musterkatalog des deutschen Sports oder zur Teilnahme am VOLVO OCEAN RACE entspricht Jan Hamester so gar nicht. Er gibt sich auch keine Mühe damit. Er würde eh nicht hineinpassen in Medienzirkus und gefilterte Bilderflut, den

das VOLVO OCEAN RACE aufs sorgsamste und im Blick auf Einschaltquoten und Werbeeinnahmen im nächsten Jahr wieder über uns hereinbrechen lassen wird. Hamester ist Hamester. Immer auf der Kante. Kein Langweiler. Und irgendwie ein Typ wie der Boxer Rene Weller, der so treffend über sich sagte: „Ich bin immer oben. Und wenn ich mal unten bin, dann ist eben unten oben.“

Aber vielleicht kann man nur dann die Gesetze von Raum und Schwerkraft aushebeln, wenn man ist wie Hamester. Er schickt sich an, die Welt in weniger als 138 Tagen Nonstop zu umrunden. Viereinhalb Monate, die Welt ohne einen Halt und ohne Pause zu umsegeln. „Ich segle, seit ich denken kann, hab‘ 200.000 Seemeilen auf dem Buckel – das sollte reichen.“

Guo Chuan ist ebenfalls wenig vorher in San Francisco aufgebrochen, um seinen eigenen Weltrekord zu verbessern. Auf einem 90-Fuß-Riesenkatamaran. Ein knallroter dreißig- Meter-Prügel. Als Ex-VOLVO-OCEAN-RACE-Teilnehmer. Aber zu einem neuen Rekord wird es nicht mehr kommen. Guo Chuan ging über Bord vergangene Woche, Schwimmweste und Katamaran wurden ohne Skipper treibend aufgefunden. Die Bilder des führerlos dümpelnden roten Ungetüms erschüttern.

„Ich hab das heute Nacht erfahren“, stöhnt Hamester durch Morgendunst und  Zigarettenqualm. „Hat mich echt umgehauen. Ich wollte gegen ihn segeln, und nun ist er einfach – weg.“ Ob es das menschliche Schicksal des Guo Chuan sei, das ihn berühre? „Nein, wir haben uns nicht gekannt. Hatten nur per Mail Kontakt. Aber mir fehlt jetzt der Gegner, 

das Gegenüber, um dagegen anzusegeln.“ Hamester feudelt mit dem blauen Moppel ein paar Krümel des Gelages über den Süllrand und ruft seinem Sohn Anweisungen zu, wie der die Genua zu verpacken hat.

Hamesters Schiff, die ROARING FORTY, ist wie er. Ein flotte Lady, deren 40 und damit beste Jahre unleugbar hinter ihr liegen. Das Leben, die Jahre, haben Schrammen und Kratzer hinterlassen, auf ihrem Rumpf, auf seinem Gesicht. Wer weiß, wo sonst noch.

Wie viele Stangen Zigaretten er denn im Gepäck habe für vier Monate ohne Anleger?, frage ich Hamester, als der sich die nächste ansteckt. „Noch gar keine“, grinst er, „ich hab noch einen Zwischenstopp in Helgoland geplant, da sind die Zigaretten billiger.“

Drücken wir Jan Hamester und seiner ROARING FORTY also die Daumen. Nicht wegen der Zigaretten oder Helgoland. Wegen des Weltrekords. Aber vor allem, dass die beiden es schaffen, wohlbehalten zurückzukommen. In den Hamburger Hafen.

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Wir leben Segeln.

Das Thema exklusiv bei millemari.:

Sehenswerte Bilder und Texte aus diesem Buch haben wir 
auf unserer millemari.-Bestellseite für Sie zusammengestellt. 
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HANSEBOOT Tag 2: Übernachten auf dem Boot. Und: Jan Hamester. Stegnachbar. Weltumsegler.

Auf der HANSEBOOT 2016 nächtigen wir von millemari.
nicht im Hotel, sondern auf einer 28er DUFOUR, 
einer 8-Meter-Segelyacht im Hamburger Hafen. 
Wie das so ist Anfang November, welchen Menschen man im Hafen begegnet, 
darüber geht diese Reihe von Posts von der HANSEBOOT 2016.

1. Aufwachen.

Es ist gegen sechs Uhr, als ich heute Morgen aufwache. Und im Aufwachen die Geräusche von LA MER durch die Dunkelheit wahrnehme. Die sachte Bewegung der Vorhänge, während LA MER im Ebbstrom schwingt. Das Knarren der Springs, in die LA MER im Dunkel einruckt. Das Knarzen der Fender. LA MER ist die 28-Fuß YACHT, mit der Claus Aktoprak sein halbes Jahr in den Schären verbrachte. Sein Buch über die Schären schrieb. Und seine DVD übers Einhand-Segeln drehte. 

Ich höre die Geräusche von LA MER, und ich höre die Geräusche im Hafen, die LA MER umgeben. Das beständige Strömen braunen Wassers in der Dunkelheit an der Bordwand entlang, auf dem ein paar Herbstblätter aus den Fleeten Richtung Meer treiben. Nicht mehr. Das Strömen von Ebbe und Flut. Ich ahne neben mir an der Bordwand, mehr als dass ich sie höre, die kleinen Eiderenten, die an dem unbelegten Liegeplatz backbords neben LA MER die Nächte verbringen. Wenn wir morgens über die nieselnasse Reling in die Kälte, in den grauen Tag hineinklettern, auf den Schlengel, dann verscheuchen wir sie von ihrem nächtlichen Liegeplatz im Hamburger Hafen. Wie kann man eigentlich schlafen als kleine Eiderente, wenn man andauernd die Füße durchs eiskalte Elbwasser bewegen muss, damit einen die Gezeiten nicht wegtragen in der Kälte aus dem schützenden Eiderentenschwarm?

Der Wind streicht durch LA MER’s dünne Wanten wie durch die Saiten einer Harfe. Ein Südwest, der nach frostigen Null-Grad-Nächten etwas Wärme bringt. Meine eigene Windskala auf LEVJE würde mir jetzt sagen, dass es etwa 4 Windstärken braucht, um genau dieses Harfen-Geräusch zustande zubringen. Ob das auf LA MER auch so stimmt? Ob es eine „Wantengeräusch-Windmess-Skala“ gibt, so wie die Beaufort-Skala des Sir Francis Beaufort, der im Grunde nur – optisch, nicht akustisch – die Wirkung des Windes an Flaggen, an Zweigen beschrieb. Und daraus seine Windstärken-Skala ableitete. Seine Beschreibung bewegter Zweige war dann so allgemeingültig, dass man sie schleichend um 1850 in die britische Marine als Maßeinheit für die Windstärke übernahm.



LA MER schwingt leicht, wenn eine der sanften Böen sie erreicht. Es genügt, um LA MER’s Mast in der Dunkelheit leicht zur Seite zu neigen, hinüber Richtung Land, wo der Michel, der irgendwo hinter den Brücken über uns schwebt.

Plötzlich wiegt sich LA MER, ein Geigen, das über sie kommt. LA MER schaukelt sich auf. Wahrscheinlich eine der Barkassen im Hamburger Hafen, die mit einiger Geschwindigkeit in den Fleet einbiegen. Ich bin oft erstaunt, wie schnell die schweren Stahlbarkassen hier die Fleete entlangbrettern. Schädigt Wellenschlag nicht die Ziegelmauern, in die die Flussarme eingebettet sind? Zerstört die Heckwelle der Barkassen nichts? Im Süden, in den Lagunen von Grado und Venedig darf man dort, wo das Ufer sorgsam, mühsam befestigt wurde, um ein Inselchen zu schützen, gerade mal mit drei Knoten passieren. Vielleicht sind die Inselchen, auf denen Hamburg erbaut wurde, massiver? Vielleicht sind wir ja ein Volk der Schnellfahrer? Nicht nur auf Autobahnen, auch in den Fleeten.

2. Jan Hamester. Stegnachbar. Weltumsegler.

Kaum einen Steinwurf weiter liegt Jan Hamester mit seiner ROARING FORTY am nächsten Steg. Jan Hamester will an diesem Morgen zu einem Nonstop-Ritt um die Welt aufbrechen, den Weltrekord des Chinesen Guo Chuan von 2013 zu schlagen. 

„Mann, bin ich fertig“, sagt er, „das ging bis vier Uhr Früh heute morgen“. Hamester steckt sich eine Zigarette an, die wievielte, um vergeblich gegen Restalkohol und Mordskater anzuqualmen. Nein, dem Musterkatalog des deutschen Sports oder zur Teilnahme am VOLVO OCEAN RACE entspricht Jan Hamester so gar nicht. Er gibt sich auch keine Mühe damit. Er würde eh nicht hineinpassen in Medienzirkus und gefilterte Bilderflut, den

das VOLVO OCEAN RACE aufs sorgsamste und im Blick auf Einschaltquoten und Werbeeinnahmen im nächsten Jahr wieder über uns hereinbrechen lassen wird. Hamester ist Hamester. Immer auf der Kante. Kein Langweiler. Und irgendwie ein Typ wie der Boxer Rene Weller, der so treffend über sich sagte: „Ich bin immer oben. Und wenn ich mal unten bin, dann ist eben unten oben.“

Aber vielleicht kann man nur dann die Gesetze von Raum und Schwerkraft aushebeln, wenn man ist wie Hamester. Er schickt sich an, die Welt in weniger als 138 Tagen Nonstop zu umrunden. Viereinhalb Monate, die Welt ohne einen Halt und ohne Pause zu umsegeln. „Ich segle, seit ich denken kann, hab‘ 200.000 Seemeilen auf dem Buckel – das sollte reichen.“

Guo Chuan ist ebenfalls wenig vorher in San Francisco aufgebrochen, um seinen eigenen Weltrekord zu verbessern. Auf einem 90-Fuß-Riesenkatamaran. Ein knallroter dreißig- Meter-Prügel. Als Ex-VOLVO-OCEAN-RACE-Teilnehmer. Aber zu einem neuen Rekord wird es nicht mehr kommen. Guo Chuan ging über Bord vergangene Woche, Schwimmweste und Katamaran wurden ohne Skipper treibend aufgefunden. Die Bilder des führerlos dümpelnden roten Ungetüms erschüttern.

„Ich hab das heute Nacht erfahren“, stöhnt Hamester durch Morgendunst und  Zigarettenqualm. „Hat mich echt umgehauen. Ich wollte gegen ihn segeln, und nun ist er einfach – weg.“ Ob es das menschliche Schicksal des Guo Chuan sei, das ihn berühre? „Nein, wir haben uns nicht gekannt. Hatten nur per Mail Kontakt. Aber mir fehlt jetzt der Gegner, 

das Gegenüber, um dagegen anzusegeln.“ Hamester feudelt mit dem blauen Moppel ein paar Krümel des Gelages über den Süllrand und ruft seinem Sohn Anweisungen zu, wie der die Genua zu verpacken hat.

Hamesters Schiff, die ROARING FORTY, ist wie er. Ein flotte Lady, deren 40 und damit beste Jahre unleugbar hinter ihr liegen. Das Leben, die Jahre, haben Schrammen und Kratzer hinterlassen, auf ihrem Rumpf, auf seinem Gesicht. Wer weiß, wo sonst noch.

Wie viele Stangen Zigaretten er denn im Gepäck habe für vier Monate ohne Anleger?, frage ich Hamester, als der sich die nächste ansteckt. „Noch gar keine“, grinst er, „ich hab noch einen Zwischenstopp in Helgoland geplant, da sind die Zigaretten billiger.“

Drücken wir Jan Hamester und seiner ROARING FORTY also die Daumen. Nicht wegen der Zigaretten oder Helgoland. Wegen des Weltrekords. Aber vor allem, dass die beiden es schaffen, wohlbehalten zurückzukommen. In den Hamburger Hafen.

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millemari.
Wir leben Segeln.

Das Thema exklusiv bei millemari.:

Sehenswerte Bilder und Texte aus diesem Buch haben wir 
auf unserer millemari.-Bestellseite für Sie zusammengestellt. 
Klicken Sie rein.

"Allein an Bord – Einhandpraxis für Einsteiger"

Die meisten Bücher, Magazine und Videos, die sich mit Hafenmanövern befassen, gehen von einer Crew an Bord aus oder doch wenigstens von einer helfenden Hand auf dem Vorschiff. Die hatte ich nicht und verbrachte daher viel Zeit an Bord damit, mir die Abläufe für alle Arten von Einhand-Manövern zu überlegen und diese auch dem Praxistest zu unterziehen. Sie sollten möglichst einfach, schnell und effektiv sein, um die fehlende Crew auszugleichen. In diesem Video finden sich daher nicht nur Informationen und Anleitungen für den Einstieg in das Einhandsegeln, sondern auch gleich die praktische und ungeschönte Anwendung vor Ort in den Häfen, Kanälen und Schleusen seines Ostseetörns.

Sicherheit an Bord, Törnplanung und Segelmanöver haben Einhand ihre Besonderheiten – in „Allein an Bord“ findet sich alles Wissenswerte dazu.

 Filmtrailer „Allein an Bord – Einhandsegeln für Einsteiger“
Inhalt DVD 1

Begrüßung
Vorbereitung des Bootes
Sicherheit an Bord
Törnplanung in der Praxis
Anlegen in einer Box
Ablegen aus einer Box
Besegelung und Segelsetzen
Anlegen längsseits
Ablegen längsseits
Wenden
Anlegen an Heckboje
Ablegen von Heckboje
Beiliegen

Inhalt DVD 2

An- & Ablegen an Auslegern
Navigation in den Schären
Die Stockholmer Schären aus Drohnensicht
Reffen
Ankern
Anlegen vor Heckanker
Anlegen an einer Schäre
Schleusen
An- & Ablegen mit Mooring
Bootskauf
Verabschiedung

Neue millemari.-DVD übers EINHAND-Segeln. Und: HANSEBOOT: Nachts auf dem Segelboot statt im Hotel.



Was Übernachtung an fremden Orten angeht, hat mein Leben einen eigentümlichen, doch konsequenten Verlauf genommen. Ich schlief immer gern im Freien. Zu Hotels habe ich ein gespaltenes Verhältnis. Am liebsten B&B oder MOTEL ONE – wenn der müde Segler mal in Düsseldorf oder Dortmund sein Haupt betten muss und nicht um vernünftiges WLAN betteln will. Wirklich gern schlafe ich in Hotels nie – vor allem im Urlaub fühle ich mich dort wie eine Schildkröte, die man auf den Rücken legte. Ich meide Urlaubshotels. Doch entwickelte ich eine Liebe zu der Atmosphäre in wirklich teuren Hotels, den KEMPINSKI’s, den MANDARIN ORIENTAL’s und ihren Pianobars, jenen Hotels, deren Flair und luxuriöse Lässigkeit so umfassend sind, dass auch unangenehme Zeitgenossen und laute Neureich’s darin aufs Angenehmste absorbiert und zu Unauffälligkeit verurteilt werden. Wirklich leisten konnte ich mir solche Hotels nie. Und lieben tue ich nur das Schlafen auf dem Boot.



Weil Segeln nun mal Segeln ist. Und weil die HANSEBOOT in der großen Stadt am Wasser liegt, verbringen wir von millemari. deshalb die Nächte der HANSEBOOT nicht im Hotel, sondern nächtigen, wie sich das gehört, auf einem Segelboot. Im eigentlich klamm-kalten Hamburger Hafen.

Wir? Das sind die zwei Menschen von millemari.: nämlich Susanne, die Verlagsleiterin, und ich. Für die Übernachtung stellt uns Klaus Aktoprak, Autor des Buches SCHÄRENSEGELN, seine LA MER zur Verfügung, das Schiff, auf dem er seine Abenteuer in den Schären erlebte und niederschrieb. Wenn Sie jetzt aber denken, Klaus’ LA MER sei ein Luxusschlitten, dann irren Sie sich. LA MER ist ein ehrwürdige DUFOUR 2800, gebaut im Jahr 1982. Sie können sie hier sehen. Jetzt gerade schaukelt sie brav im Hamburger Hafen und ruckt ungeduldig an ihren Leinen. Als Klaus uns um Mitternacht am prominenten Feuerschiff entlang zu zu seinem Boot führt, zieht der Ebbstrom das Wasser aus den Fleeten hinaus Richtung Meer. Das Klagen der Schwimmstege klingt in der Nacht wie der Ruf kalbender Wale vor der Küste Neufundlands. Nachts ist es kalt im Schlafsack auf LA MER – die Nase zeigt an, dass es draussen und drinnen im Boot um die 6 Grad und nicht mehr haben muss. 

Und so werde ich in den nächsten Tagen berichten: Von den Tagen auf der HANSEBOOT. Und von Nächten im Hamburger Hafen. Und wie es ist, Anfang November auf dem kleinen Segelboot in der großen Stadt am Wasser.

Und unser Autor Klaus Aktoprak? 

„Wenn Du allein an Bord bist, 
muss jeder Handgriff sitzen.“

Weil Klaus seine Reisen auf LA MER immer Einhand unternimmt, ist bei ihm eine Menge Einhand-Know-How aufgelaufen, das er für millemari. in eine sehenswerte DVD gepackt hat. „Wenn Du allein an Bord bist, muss jeder Handgriff sitzen“, hat er die sehenswerten 152 Minuten Einhand-Know überschrieben, die er in 14 Videos gepackt hat. Gerne empfehle ich die DVD, die Klaus Aktoprak auch in seinen Vorträgen auf der HANSEBOOT in Halle 1 ausführlich vorstellt. 

Aber Sie müssen nicht nach Hamburg fahren, wenn Sie sich die DVD ansehen wollen. Sie können auch im millemari.-Shop stöbern, was Klaus alles auf seine sehenswerte DVD gepackt hat: Um den Trailer anzusehen oder die DVD zu bestellen oder gleich downzuloaden: hier klicken!

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Neue millemari.-DVD übers EINHAND-Segeln. Und: HANSEBOOT: Nachts auf dem Segelboot statt im Hotel.



Was Übernachtung an fremden Orten angeht, hat mein Leben einen eigentümlichen, doch konsequenten Verlauf genommen. Ich schlief immer gern im Freien. Zu Hotels habe ich ein gespaltenes Verhältnis. Am liebsten B&B oder MOTEL ONE – wenn der müde Segler mal in Düsseldorf oder Dortmund sein Haupt betten muss und nicht um vernünftiges WLAN betteln will. Wirklich gern schlafe ich in Hotels nie – vor allem im Urlaub fühle ich mich dort wie eine Schildkröte, die man auf den Rücken legte. Ich meide Urlaubshotels. Doch entwickelte ich eine Liebe zu der Atmosphäre in wirklich teuren Hotels, den KEMPINSKI’s, den MANDARIN ORIENTAL’s und ihren Pianobars, jenen Hotels, deren Flair und luxuriöse Lässigkeit so umfassend sind, dass auch unangenehme Zeitgenossen und laute Neureich’s darin aufs Angenehmste absorbiert und zu Unauffälligkeit verurteilt werden. Wirklich leisten konnte ich mir solche Hotels nie. Und lieben tue ich nur das Schlafen auf dem Boot.



Weil Segeln nun mal Segeln ist. Und weil die HANSEBOOT in der großen Stadt am Wasser liegt, verbringen wir von millemari. deshalb die Nächte der HANSEBOOT nicht im Hotel, sondern nächtigen, wie sich das gehört, auf einem Segelboot. Im eigentlich klamm-kalten Hamburger Hafen.

Wir? Das sind die zwei Menschen von millemari.: nämlich Susanne, die Verlagsleiterin, und ich. Für die Übernachtung stellt uns Claus Aktoprak, Autor des Buches SCHÄRENSEGELN, seine LA MER zur Verfügung, das Schiff, auf dem er seine Abenteuer in den Schären erlebte und niederschrieb. Wenn Sie jetzt aber denken, Claus’ LA MER sei ein Luxusschlitten, dann irren Sie sich. LA MER ist ein ehrwürdige DUFOUR 2800, gebaut im Jahr 1982. Sie können sie hier sehen. Jetzt gerade schaukelt sie brav im Hamburger Hafen und ruckt ungeduldig an ihren Leinen. Als Claus uns um Mitternacht am prominenten Feuerschiff entlang zu zu seinem Boot führt, zieht der Ebbstrom das Wasser aus den Fleeten hinaus Richtung Meer. Das Klagen der Schwimmstege klingt in der Nacht wie der Ruf kalbender Wale vor der Küste Neufundlands. Nachts ist es kalt im Schlafsack auf LA MER – die Nase zeigt an, dass es draussen und drinnen im Boot um die 6 Grad und nicht mehr haben muss. 

Und so werde ich in den nächsten Tagen berichten: Von den Tagen auf der HANSEBOOT. Und von Nächten im Hamburger Hafen. Und wie es ist, Anfang November auf dem kleinen Segelboot in der großen Stadt am Wasser.

Und unser Autor Claus Aktoprak? 

„Wenn Du allein an Bord bist, 
muss jeder Handgriff sitzen.“

Weil Claus seine Reisen auf LA MER immer Einhand unternimmt, ist bei ihm eine Menge Einhand-Know-How aufgelaufen, das er für millemari. in eine sehenswerte DVD gepackt hat. „Wenn Du allein an Bord bist, muss jeder Handgriff sitzen“, hat er die sehenswerten 152 Minuten Einhand-Know überschrieben, die er in 14 Videos gepackt hat. Gerne empfehle ich die DVD, die Claus Aktoprak auch in seinen Vorträgen auf der HANSEBOOT in Halle 1 ausführlich vorstellt. 

Aber Sie müssen nicht nach Hamburg fahren, wenn Sie sich die DVD ansehen wollen. Sie können auch im millemari.-Shop stöbern, was Claus alles auf seine DVD gepackt hat: Um den Trailer anzusehen oder die DVD zu bestellen oder gleich downzuloaden: hier klicken!

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Nonsuch auf der HANSEBOOT – Vortragstermine

Hallihallo,

Die Blätter fallen herunter, die Boote steigen im Kran nach oben, so langsam kommt der Herbst. Eigentlich jedes Jahr die traurigste Zeit für jeden Segler. Gleichzeitig beginnt aber auch die Messesaison. Und das ist ja wenigstens ein kleiner Trost.

Um euch den Beginn der Wintersaison noch mit ein paar Erinnerungen versüßen halte ich dieses Jahr gleich zwei verschiedene Vorträge auf der Hanseboot! Die findet dieses Jahr vom Samstag, 29.10.16 bis zum Sonntag, 06.11.16 statt. Hier die Termine meiner Vorträge:

Täglich um 1400 am Stand der YACHT  in Halle B6: „Im Zweifel für den Segelsommer – Ein Sommer und 4069sm mit Nonsuch“Viele Geschichten von der ganzen Ostsee, dem Leben an Bord, witzige Ereignisse, Bilder, und Videos.

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„Fahrtensegeln als Mittzwanziger – Aussteigen statt Aufsteigen“
Deutscher Segler Verband Bühne, Halle B3 Obergeschoss
Dienstag 01.11.16 – 1900h
Donnerstag 04.11.16 – 1900h
Sonntag 06.11.16 – 1300hDieser Vortrag ist komplett neu gestaltet, beinhaltet das erste Mal auch einige Buchausschnitte und die Fotos und Geschichten von der deutschen Nordseeküste.

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Würde mich freuen wenn ihr die Saison mit einem Besuch in Hamburg beendet und mal bei mir vorbeischaut. Der Bootsstempel zum Signieren eurer Bücher ist natürlich auch dabei!?

Viele liebe Grüße,

Max

JA zu EOS

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Das Foto ist vom 06. Oktober 2012, der Tag an dem wir JA zu Eos gesagt haben.

Seitdem ist so viel passiert, dass es uns vorkommt, als hätten wir Eos schon 10 Jahre. Dabei lag sie vor wenigen Monaten noch in Port Medoc am Atlantik, zwischenzeitlich war sie kurz im Mittelmeer und nun schlummert sie wieder in ihrer Box im Mahnensee.
Und wie ihr wisst, haben wir sie vor einiger Zeit zum Verkauf angeboten.

Am letzten Wochenende hatten Eos und wir Besuch. Und genau so wie wir vor etwa 4 Jahren JA zu Eos gesagt haben, hat es nun jemand anderes getan.

Aber das ist nur die eine Hälfte der Geschichte. Denn wir haben Eos nicht verkauft, sondern reden seit einigen Wochen intensiv mit jemandem über einen möglichen Tausch. Eos gegen ein anderes Boot!
Gefunden hat dieses Angebot ein Freund. Wir selbst hätten das Boot, das sehr genau unserer Idealvorstellung entspricht, vermutlich nie entdeckt.
Also haben wir bereits Anfang September den Kontakt geknüpft und zunächst alle wichtigen Fragen aus der Ferne geklärt. Am letzten Wochenende haben die Eigner des anderen Bootes schließlich den weiten Weg zu uns an den Niederrhein auf sich genommen.
Am Samstag waren wir dann zusammen in Rees, haben einen Tag auf Eos verbracht und zwei sehr sympathische Menschen kennengelernt.
Am Nachmittag fiel dann die erste wichtigste Entscheidung: Eos gefällt den beiden und sie würden einem Tausch zustimmen!
Das bedeutet, jetzt liegt es an uns. Wir könnten dieses andere Boot gegen Eos tauschen. Es ist ein besonderes Boot, soviel kann ich jetzt schon sagen und es ist ganz anders als Eos.
Der Tausch würde Arbeit mit sich bringen, soviel ist auch klar und allein die Überführungsfahrt in unsere Nähe wäre länger, als alle Reisen mit Eos zusammen.

Jedenfalls hat Sabrina eine Woche Urlaub im November genehmigt bekommen. Kurz darauf haben wir Flüge, Hotel und Mietwagen gebucht. Wir werden uns das Boot also in Kürze anschauen.

Wir sind jetzt so unglaublich aufgeregt und voller Vorfreude.