Kategorie: News & Blogs

Die vergessenen Küsten: Von Antalya nach Ahlbeck und Bansin.

Zwar sind es von Antalya bis zum Seebad Ahlbeck, im äußersten Nordosten Deutschlands gelegen, per Luftlinie nur 1.238 Seemeilen, doch das täuscht. Wer die Strecke von Antalya zur Insel Usedom auf dem Seeweg zurücklegen will, der hat schlanke 4.000 Seemeilen vor der Brust. Etwa 2.000 bis Gibraltar. Die Atlantikküste nach Norden bis in die Bretagne 800 Seemeilen. Durch den Ärmelkanal und die Nordsee nach Skagen noch einmal soviel. Und dann sind es nur noch drei, vier stramme Tagesschläge Kurs Südsüdost. Und schon ist man da.

Doch trotz aller Unterschiede, soooo weit im Süden, soooo weit im Norden, gibt es jetzt im November viel Gemeinsames:
Das wunderbare Licht, von dem ich früher dachte: so sei es im November nur in Venedig, wenn das Abendrot den Marmor der Kirchen zum Leuchten bringt.
Die Wolkenstimmungen am späten Nachmittag.
Die Kiefern, die so typisch sind für die Ostsee. Aber auch für die Küsten der gebirgigen südlichen Türkei.
Die Wirte und Restaurantbesitzer, die in beiden Weltgegenden gleichermaßen beschlossen haben, dass nun, in den ersten Novembertagen, aber endgültig mal Schluß sein müsse mit Tourismus und den Gästen, selbst wenn die bittend vor der Tür stehen.

Nein: wunderschön ist es jetzt im November an beiden Ecken der Welt. Und ich mag nicht einmal eine Entscheidung treffen, was ich faszinierender finde, was meinem Herzen näher ist, seit ich vor ein paar Jahren die Ostsee von einem ihrer schönsten Winkel aus kennenlernte: von der Schlei aus.

Aber trotz aller Liebe gibt es natürlich auch Unterschiede:

Strandkörbe, zum Beispiel. Die gibt es in der Türkei nicht. Da weht es nicht kühl aus Nordwest, es gibt kein klammes Lüftchen, das in die Glieder kriecht und einen schnell auf Bansin’s Strandpromenade zu Glühwein und Räucherfischbrötchen greifen läßt. Es ist wärmer in der südlichen Türkei, jetzt noch selbst in der Nacht um die 15, 17 Grad. Und in Alanya, 70 Seemeilen westlich sogar immer 5 Grad mehr.

Dafür singt einen am Kölpinsee aber nicht der Muezzin in den Schlaf. 
Segler sind auf dem südlichen Meer immer noch welche unterwegs. Auf der Ostsee bekam ich vier Tage lang keinen einzigen zu Gesicht, die See war ruhig und glatt. 
Ruhig geht es auch an den Stränden vor Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck zu: Kein Lärm, keine Disko, keine „Muzik-Hol“, wie das schöne türkische Wort heißt. Einfach Stille. Nur das Rauschen des Meeres die ganze Nacht. Das hat schon was. Denn wer jemals in Marmaris‘ oder Bodrum’s oder Kemer’s Häfen übernachtete – letzteres wurde mit dem wenig ehrenvollen Titel „erster Platz in der Kategorie ‚Lärmmarinas’“ bedacht – der weiß, wovon ich spreche. Und er wird die Stille an den Stränden um die Seebäder von Bansin bis Ahlbeck sehr schätzen.

Aber seien wir nicht gar zu streng. Geniessen wir einfach, was beide Küsten uns schenken. Und leiden tu ich letztlich nur daran, dass ich nicht ständig an allen Küsten sein kann, an denen ich genau jetzt gerade gerne wäre.

Antalya? Kenn ich. Muß ich nicht nachsehen.
Aber wo liegen Ahlbeck, Bansin und Heringsdorf? Hier.

Was ist eigentlich mit der Seekrankheit?

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Als Johannes mich zum ersten Mal auf ein Segelboot mitgenommen hat, versuchte er mir weiszumachen, dass ich mit Sicherheit gar nicht seekrank werde. Ich sei “einfach nicht der Typ dafür”! Frisch verliebt glaubt man ja so einiges – und so konnte ich tatsächlich gar nicht richtig einordnen, was mit mir passiert, als mir das erste Mal flau im Magen wurde.

Johannes Versuch, mich psychisch zu beeinflussen, hatte stückweise funktioniert, mein Magen ließ sich aber leider nicht so einfach an der Nase herumführen. Ich wusste daher schon bei der Abfahrt, dass Seekrankheit auf der Reise ein Thema werden wird. Auf den letzten Blogpost zu dem Thema habe ich wahnsinnig viele Emails und Nachrichten mit aufmunternden Worten und guten Tipps bekommen, danke noch einmal dafür! Darunter waren altbewährte Hausmittel, Empfehlungen zur Ernährung und verschiedene Medikamente.

Eigentlich hatte ich gehofft, dass sich die Seekrankheit von selbst gibt, wenn wir erst eine Weile unterwegs sind. Dass es mich auf dem Weg nach Frankreich dann doch nochmal so richtig dahingerafft hat, hat mich aber sehr überrascht.  Dementsprechend habe ich natürlich etwas besorgt auf die Biskayaetappe geschaut. Das “Schlimmfühlen” ist eine Sache, aber keine Hilfe sein zu können und auch die Reise nicht zu genießen, überwiegt auf der Nervskala. Obwohl ich nicht gerne schnell Medikamente einwerfe, war meine Toleranzgrenze diesbezüglich mittlerweile gesenkt. Uli Schürg von Blue-Yachting schlug uns “Rodavan” vor. Ein Medikament, mit dem seine Familie sehr gute Erfahrungen gemacht hat. Der Wirkstoff Dimenhydrinat ist mir auch von etlichen andere Lesern ans Herz gelegt worden, also habe ich in der Apotheke ein französisches Äquivalent besorgt.

Das Zeug hat wirklich Wunder bewirkt! Den ersten Tag auf der Biskaya ging es mir ausgezeichnet, ich konnte sogar auf dem Vorschiff sitzen und Delfine anfeuern, ohne dass mir schlecht geworden wäre. Nur wenn die Tageshöchstdosis erreicht wurde und der Wirkstoff langsam aus dem Körper ging, wurde mir etwas flau. Am zweiten Tag, als es merklich aufgefrischt hat, habe ich mich vorsichtshalber in der Koje verkrochen, obwohl es mir eigentlich ganz gut ging. Am dritten Tag konnte ich das Medikament teilweise sogar weglassen. Nebenwirkungen: extreme Müdigkeit! Aber eigentlich nur direkt nach der Einnahme. Wenn es nicht anders ging, habe ich halt geschlafen. Am zweiten Tag habe ich das Medikament im Magen arbeiten gemerkt – was wohl aber auch daran liegt, dass ich mich in dem ganzen Wetter nicht aufraffen konnte, vernünftig zu essen.

Ich hoffe immer noch, dass sich die Seekrankheit so einpendelt, dass ich irgendwann gar keine Hilfe benötige. Bis dahin werden wir wohl immer eine Packung im Schapp haben.

Cati

Menschen am Meer: Mare Più in der Ausstellung DIE WIKINGER in Berlin. Oder: Das Geheimnis der Skelette von Weymouth.

Wir kennen das. Es passiert alle paar Jahre vor unserer Haustür. Da wird nach jahrelangem bürokratischen Ringen endlich eine Umgehungsstraße gebaut. Und dann entdecken Arbeiter menschliche Knochen. Holen die Archäologen hinzu, so wie in Weymouth, im südenglischen Devon 2008. Die entdeckten noch mehr Knochen. Dann ganze Knochenhaufen. Die Reste von 54 menschlichen Skeletten. Und feinsäuberlich daneben gestapelt: 51 Schädel. 

Die kriminalistische Entschlüsselung eines Rätsels, der ein Sensationsfund war, begann. Archäologen tippten zunächst auf Vorgeschichtliches. Aber die Isotopen-Untersuchung zeigte aufgrund der Spurenanalyse, dass die Skelette jüngeren Datums waren und diese Menschen nicht aus Britannien stammten, sondern aus ganz anderen Regionen: Sie hatten ungewöhnlich viel Fisch gegessen – die meisten von Ihnen waren aufgewachsen in Skandinavien, Norwegen, Dänemark. Einer weiter nördlich, in arktischen Gegenden. Zwei im Kiewer Raum. Und sie hatten zwischen 950 und 1020 gelebt: Wikinger.

Weitere Analysen ergaben, dass alle männlich waren. Zwei, drei waren in den Fünfzigern. Der Rest zwischen 12 und 25 Jahren alt. Und weil die Skelette neben zahlreichen Infektionen auch Spuren früherer Kampfverletzungen aufwiesen, gingen die Archäologen von einem sensationellen Fund aus: Sie hatten die Besatzung eines Wikingerschiffs auf Raubzug entdeckt.

Die Raubzüge der Wikinger nach England begannen um 796 mit dem Überfall auf das vor der englischen Nordostküste gelegene Kloster Lindisfarne. Das Entsetzen der Angelsachsen, die selbst zweihundert Jahre zuvor England trotz Gegenwehr eines Mannes namens Artus brutal erobert hatten, ist noch heute spürbar in den Zeilen eines Alkuin von York, der den blutbesudelten Kirchenraum des Klosters von Lindisfarne beschrieb. Die Wikinger aber hatten reiche Beute gemacht. Und kamen wieder. Mit noch mehr Schiffen.

Es war eine wilde Gesellschaft. In kleineren Einheiten – und scheinbar wie Clans – organisiert. Und was dieses England anging, nicht auf planvolle Eroberung und Mehrung eines Reiches aus. Sondern einfach nur auf Raub. Und Plünderung. Plünderung: das bedeutet: was ein Mann davonschleppt an fremdem Gold, Geld und Gut, gehört ihm. Reich von Null auf Hundert. Und selbst wenn die Wikinger in Skandinavien und auch in Norddeutschland weniger als Plünderer, sondern planvolle, weitsichtige Händler auftraten, deren Handelswege zwischen 9. und 11. Jahrhundert von Skandinavien über Rußland bis hinunter nach Byzanz reichten, wo sie als „Waräger“ die Leibgarde des Kaisers stellten: in England, bei den Angelsachsen, waren sie nur auf Plünderung auf Raub aus. Genauso wie in Nordfrankreich. Und am Rhein entlang, von der Küste bis hinunter nach Köln.

Im Lauf des 9. Jahrhunderts entstanden aus sommerlichen Plünderzügen in England erste, feste Territorien. Von der englischen Nordostküste aus drangen Wikingerheere nach Südwesten vor, Richtung London, Richtung Wales. Alte angelsächsische Königreiche fielen: Mercia, Northumbria, East Anglia, von schwachen angelsächsischen Königen regiert. Nur Wessex im Süden leistete Widerstand und konnte widerstehen: Die alte Römerstraße von London nach Nord-Westen, die „Watling-Road“ wurde als brüchige Grenze eines noch brüchigeren Friedens zwischen dem Reich der Wikinger, dem „Danelag“ und dem angelsächsischen Wessex anerkannt. Aber Überfälle auf schnellen Schiffen hinunter nach Wessex, in den englischen Süden, blieben trotz Frieden an der Tagesordnung. Der schnelle Reichtum lockte.


Sie müssen furchterregende Gegner gewesen sein: Einer der Kämpfer ließ sich die vorderen Schneidezähne waagrecht anfeilen: Aus rituellen Gründen? Archäologen vermuten eher, dass dieser Krieger sich vor dem Kampf die Rillen schwarz färbte, um noch furchteinflößender zu wirken.

Und so war es auch eine Crew beutegieriger Wikinger, die irgendwann um das Jahr 1000 auf ihr Schiff stieg. Und nach Südengland segelte, um zu rauben und zu plündern. Aber zumindest im Fall dieser Bootscrew waren die Angelsachsen wachsam: Die Schiffsmannschaft fiel Ihnen in die Hände. 54 kampfkräftige Männer, im Alter zwischen 12 und 50. Man nahm Sie gefangen. Man nahm Ihnen die Waffen ab. Dann Rüstungen und Kleider. Man führte sie nackt und ungebunden zur Hinrichtung an den Rand einer alten, von den Römern stammenden Grube. Und enthauptete einen nach dem anderen. Manchmal nicht ohne Gegenwehr. Die Archäologen fanden heraus, dass mancher noch versuchte, mit der Hand das Schwert abzuhalten, bevor die Klinge in den Hals drang. Es waren alte,hasserfüllte  Rechnungen, die die Angelsachsen an den 54 Seeleuten beglichen. Denn meist bei diesen Raubzügen in friedliche Dörfer waren es Angelsachsen, die die Opfer waren: Männer wurden erschlagen. Frauen und Kinder als Sklaven verkauft. Auch in das Frankenreich, zu uns. Aber nicht in diesem Fall.

Das Wikingerreich in England endete, als die normannischen Vettern von Süden aus in England eindrangen. „Ten-sixty-six“, 1066, besiegten die Normannen die Angelsachsen. Und „verschmolzen“ mit den nördlichen Vettern im „Danelag“. Spätestens um 1150 war die Kultur der Wikinger und ihre Reiche verschwunden: Aufgegangen in größeren Reichen, verschwunden, und nicht zuletzt: „christianisiert“: Zivilisiert, domestiziert, ihrer eigenen Kultur, ihrer Mythen beraubt. Absorbiert von Christentum. Und von neuen Reichen.

Ein Teil der Skelette von Weymouth ist zu sehen in Berlin: in der gut verständlichen, sehr sehenswerten Ausstellung DIE WIKINGER. Im Walter-Gropius-Bau bis 4. Januar 2015.

Pakete, Pakete!

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Die spanische Post ist schon ein wenig … eigenwillig. Gestern kam endlich ein erstes Paket von A.W.Niemeyer, mit unserer neuen Außenborder-Pinne. Die alte war abgebrochen, als uns das Rettungsboot an die Kaimauer in Cariño manövriert hat. Witzigerweise war das Paket mit der Pinne seit Mittwoch mit DHL-Normal unterwegs. Das Paket mit unseren Ersatzteilen für den Motor ist Donnerstag mit DHL-Express auf die Reise geschickt worden, für ein Heidengeld … Freitag sollte es hier sein – aber irgendwie ist es dann nach Santiago umgeleitet worden. Am Abend hat uns eine spanische Nummer angerufen, eine Frau von DHL, die aber kein Wort englisch sprach. Wir leider auch kein Spanisch. Irgendwann hat sie aufgelegt und am Samstagmorgen war auf der Tracking-Seite zu lesen, dass wir die deutsche DHL-Hotline anrufen sollen. Das geht aber aus dem Ausland nicht, denn es gibt nur eine 0180-Nummer. Über Umwege habe ich dann eine Festnetznummer in Bonn ausfindig gemacht, dort angerufen, mich durch ein computerisiertes Menü gewählt, viermal unsere Paketnummer diktiert (“Wir haben Sie leider nicht verstanden”), ein paar Minuten GEMA-freie Musik gehört – und immer dann, wenn wir mit einer menschlichen Stimme von DHL-Express verbunden werden sollten, sind wir aus der Leitung geflogen (dreimal …). Also haben wir einfach einen neuen Weg im diktierten Menü eingeschlagen, vorgegeben uns über neue Produkte informieren zu wollen – und tadaaa, war ein Mensch am anderen Ende – der uns dann mit DHL-Express verbinden musste ; )

Nach dem dritten Telefonat mit Bonn (inzwischen habe ich denen auch einen spanischen Kontakt hier im Hafen gegeben, damit sich der Fahrer genau informieren kann) kam heute tatsächlich ein DHL-Kurier auf das Marinagelände gefahren und hat uns das langersehnte Paket gebracht, dass unsere lieben Nachbarn in Oberndorf gepackt haben. Nun gibt es hier einiges zu basteln – und dann können wir endlich, endlich weiterfahren!

Johannes

 

 

Der Mensch und seine Sachen: Um Roofen- und Stechlinsee. Oder: Was denkt der Segler im Herbst?

Nun bin ich schon das fünfte, sechste Mal an den Seen in Brandenburg. Aber noch immer wirkt der Zauber, den ich dort schon beim ersten Mal empfand. Die Stille. Der Frieden. Das Unbewegte im Gegensatz zum immer, immer bewegten Meer. Die Wasseroberfläche, die wie ein polierter Spiegel glänzt und mir wie ein guter Tennisspieler das Goldbraungrün der Buchen und den empörten Schrei des Reihers zurückwirft. Sonst: Stille. 
Und: „Herr, der Sommer war sehr groß…“

Womit wir dann auch schon im Thema wären. Was denkt der Segler im Herbst, wenn der Winter vor der Tür steht? 
Das Ende des Sommers: das war für mich früher immer schrecklich. Das herrliche halbe Segeljahr auf dem See ist vorbei. Im Hafen kommen mehr und mehr Boote aus dem Wasser. Links und Rechts der Schlengel wird es leerer. Und unweigerlich muss auch mein Boot aus dem Wasser. Ich hab es hinausgezögert, so lange es ging, bis ich der letzte war, bis zu meinem Geburtstag im späten November: Mein kleines, geheimes Geburtstagsgeschenk jedes Jahr an mich selber, noch einmal hinaus auf den See in der Novemberkälte, allein. Zu Segeln gab es da nichts mehr, Groß und Fock waren abgeschlagen, der Tee mit Rum entfaltete, wenn die Sonne schwächer und die Luft sich in klamme Kälte wandelte, Wirkung. Aber es war eine andere als die erhoffte Wärme, ein Frieren in Fröhlichkeit. Vom Ufer der Rauch der Laubfeuer.

Noch ist es nicht so weit. Ein bisschen noch. Noch sind die Tage warm und schön, auch daheim hier in Deutschland. Und das Licht: Fast ist es, wie im November in Venedig, wohin ich vor vielen Jahren gesegelt bin weit im November mit Sven, ein Duft, ein Schweben auf dem Wasser. 

Nur am Himmel schon die ersten Spuren des Winters: da sieht man schon die Spuren, die Schlittschuhläufer bald auf dem Eis hinterlassen werden.

Ausflug nach Santiago de Compostela

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Wir liegen immer noch in Viveiro und warten weiterhin auf Ersatzteile. Neben dem neuen Rohr für den Wassersammler zum Beispiel auch auf ein Schnellverschlussventil, das Johannes in die Dieselleitung einbauen will, damit der Motor endlich auf komfortable Art gestoppt werden kann. In Deutschland haben unsere Nachbarn und Freunde einige Tage rotiert, damit wir schnell wieder auf Kurs kommen und unsere Reise fortsetzen können. Drei Pakete sind zumindest schonmal in Spanien, soviel konnten wir per Online-Tracking herausfinden. Sobald alles da ist, wollen wir dann endlich die 55 Seemeilen nach La Coruña weitertuckern. Weitersegeln wäre natürlich auch toll, aber bislang hat sich hier noch kein Lüftchen geregt.

Auf der stürmischen Biskayafahrt sind leider unsere Polster im Vorschiff nass geworden. Vermutlich ist das wasserdichte Luk zum Ankerkasten doch nicht ganz so wasserdicht. Die ganzen Plünnen zu waschen und zu trocknen hat mehrere Tage gedauert. Alles im Eimer auf dem Steg, die Teile waren zu groß für unsere tolle Kurbelwaschmaschine. Und in der Marina gibt es keine Waschmaschine, auch wenn die Piktogramme in Revierführer und vorm Hafenmeisterbüro etwas anderes sagen. Wir haben einen Revierführer aus dem Jahr 2000. Darin ist die Marina gerade im Bau beschrieben und es wird versprochen, dass in den nächsten zwei Jahren alle Servicemöglichkeiten vorhanden sind ; )Macht aber nichts, auch wenn wir hier in Containern duschen, sind es die saubersten Duschen und Toiletten auf der ganzen Reise. Und ich habe es sehr genossen auf dem Steg ein bisschen mit Wasser rumzupitschern, schließlich hatten wir hier die letzten Tage bis zu 27 Grad Celsius!

Entgegen aller Hinweise im Revierführer gibt es hier auch keine Tankstelle, weder für Boote noch für Autos. Die nächste ist einige Kilometer entfernt. Ein echtes Problem, denn wir haben nicht mehr viel Diesel im Tank und der Wind war hier die letzten Tage sehr flau. Mobil müsste man sein, um Diesel zu holen und Ersatzteile fürs Boot. Johannes hat schon öfter in Spanien günstig einen Mietwagen bekommen, sein Rekord waren zwei Tage für 16 Euro. Deshalb haben wir uns gleich auf die Suche gemacht, aber Viveiro ist leider ein wenig ab von jeglichem Tourismus. Trotzdem, das wäre eine große Hilfe – deshalb ist Johannes mit dem Bus ins 100 Kilometer entfernte Lugo gefahren und hat einen Mietwagen abgeholt. Damit konnten wir zwei Tage lang nicht nur Tankstellen und Baumärkte abklappern, sondern die Wartezeit auf die Ersatzteile aus Deutschland auch noch nutzen, um zum ersten Mal auf unserer Reise auch einmal das Landesinnere zu erkunden.

Wirklich fantastisch, die ganzen Berge hier! Man fühlt sich wie im Allgäu, die Straßen scheinen manchmal einfach zu enden, wenn die Abhänge am steilsten sind. Wir haben viele leerstehende Häuser gesehen, alte Einkaufszentren, die einfach leerstehend hinterlassen wurden, Rohbauten, die man nicht fertig gestellt hat. Oftmals scheinen die Menschen nur das zweite Stockwerk eines Hauses zu bewohnen, während unten alles zugenagelt ist oder nicht mal Wände gezogen wurden. Für uns fremd, dennoch: eine traumhafte Kulisse und faszinierende Orte!

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Unser Ausflug führte uns nach Santiago de Compostela. Obwohl man da ja eigentlich zu Fuß hin geht … Spätestens seit Hape Kerkelings Buch “Ich bin dann mal weg!” ist der Ort auch in Deutschland bekannt als Ziel des Jakobswegs. Neben Jerusalem und Rom war Santiago de Compostela eins der wichtigsten Pilgerziele im Mittelalter und auch heute und außerhalb der Saison ist die Stadt voll von Touristen und Pilgern.

Die Stadt ist viel größer, als wir sie uns vorgestellt haben, aber hat uns außerordentlich gut gefallen. Viele kleine und verwinkelte Straßen mit Kramlädchen, überall bekommt man auf der Straße kleine Häppchen, um zu probieren, was in den verschiedenen Bars, Cafés und Läden Leckeres angeboten wird. Eine Sitte, die beim Spazierengehen satt macht und die wir ganz schön toll finden ; )

Natürlich haben wir auch die Kathedrale besichtigt, in der angeblich die Überreste von Jakobus zu finden sind. Die Außenfassade wird gerade erneuert, aber der Innenraum ist sehr prunkvoll. Insbesondere der Altarbereich ist sehr opulent und ganz schön gold. In der Mitte der Kathedrale hängt ein 1,60 Meter großes Weihrauchfass, dass zu speziellen Gelegenheiten bis unter die Decke geschwenkt wird. Angeblich dient der Rauch nicht nur der Liturgie, sondern auch, um den Geruch der Pilger zu überdecken …

Wir haben auf dem großen Platz vor der Kathedrale gesessen, die ganze Szenerie auf uns wirken gelassen und uns die Frage gestellt, ob die Pilger vielleicht enttäuscht sind, wenn sie ankommen. Tage- oder sogar wochenlang waren sie allein mit sich und ihren Gedanken. Hatten genügend Zeit in die Ferne zu schweifen, das Leben zu rekaputilieren. Warum man da ist, warum man das Hamsterrad des Lebens läuft. Viele kommen aus turbulenten Lebensumständen und wollen das Ganze durch den Pilgerpfad bewusst von außen betrachten. Und dann kommen sie in Santiago an – und alles, was mit dem Jakobsweg zu tun hat, ist bis zum gehtnichtmehr kommerzialisiert: Selbstverständlich gibt es rund um die Kathedrale die obligatorischen Merchandisingstände, jeder Pilger kann sich erstmal ein T-Shirt kaufen, das belegt, dass er den Jakobsweg gegangen ist. Sogar Spongebob und Hello Kitty scheinen bereits gepilgert zu sein. Aber auch in der Kathedrale selbst … die Beichtstühle haben rote Lämpchen, die anzeigen, ob sie in Benutzung sind, für 2 Euro kann man eine elektrische “Kerze” anzünden. Überall laufen Ordner mit gelben Warnwesten durch die Kirche und über Plasmafernseher und Lautsprecheranlage wurden die Besucher zu “Silencio” aufgerufen. Vielleicht ist das ja mittlerweile Standard und in Zeiten, in denen selbst für die Sixtinische Kapelle in Rom eine PR-Strategie entwickelt wird, nicht außergewöhnlich, dennoch … irgendwie alles merkwürdig.

Auf dem Rückweg haben wir noch in La Coruña vorbeigeschaut, wo eine Yacht aus Hamburg liegt, mit der wir schon seit Wochen auf Parallelkurs segeln, ohne uns mal getroffen zu haben. Die Crew der “Lilly-Marie” hat uns zu Kaffee und Kuchen eingeladen, was uns wirklich gefreut hat. Wir hoffen, dass sie noch da sind, wenn wir in den kommenden Tagen dorthin dampfen.

Viel Spaß bei den Fotos!

Cati

 

 


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Mare Più auf der HANSEBOOT: Der große Traum vom neuen Boot.

Eric Hiscock tat es sieben Mal und mit kühler, am Ende altersgemäßer Überlegung. Und nie, ohne seine Frau zu fragen. Bernard Moitessier drei Mal. Und eher notgedrungen, weil zwei seiner Schiffe in Nacht, in Sturm strandeten. Und zwei Mal unrettbar verloren waren. Einmal war sogar Klaus Kinski mit an Bord, heißt es. Eric Tabarly tat es sogar acht mal. Und wie es scheint: aus schierer Lust am Erfinden, am neu Erdachten, bevor er in der irischen See über Bord ging und den Tod fand. Die Rede ist: Sich den Traum einer neuen Yacht zu erfüllen.

Und weil der Wunsch auch in mir ist, auch wenn ich mein kleines Schiff, die LEVJE, sehr liebe: drum folge auch ich dem lautesten aller Lockrufe der HANSEBOOT in die Halle B6, dahin, wo die neuen Yachten gerade und quer herumstehen: Die NAJADs und die HALLBERG-RASSYs. Die HANSEs, DEHLERs, BAVARIAs. Die LUFFEs und VILMs und SKALARs auch. Und die COMFORTINAs und X-YACHTs. Und erklimme ungezählte Male gepackt von Neugier auf die perfekte Yacht die breiten, steilen Stufen wie zu einem Hochaltar, hinauf auf die Ebene, dort: wo man sich nur noch die obligaten blauen Überzieher über die Schuhe streifen muss. Und dann, wie herrlich auf der HANSEBOOT, ohne Gedrängel, ohne Wartezeit, einfach im Cockpit einer Aussteller-Yacht steht.

150 Schiffe, so sagt der Messeveranstalter, seien auf der HANSEBOOT zu sehen. Aber da sind dann wahrscheinlich auch schon alle Schlauchboote, Dinghis, Modellschiffe und sonstigen schwimmfähigen Untersätze mitgezählt, die auf der Messe in elf Hallen und im Freigelände gezeigt werden. Tatsächlich relevant sind in der B6 etwa 20, 25 Yachten. Für mich, Langfahrtsegler, zum ersten Mal auf der HANSEBOOT, eine beachtliche Menge, die meine Erwartungen deutlich übertrifft. Altgediente HANSEBOOT-Veteranen schwärmen aber von alten Zeiten. Und viel, viel mehr Yachten.

Mir ist derlei egal. Es ist schon erfreulich viel Boot zu sehen. Ich klettere gutgelaunt zu jedem neuen Schiff hinauf. Frohen Mutes, voll Zuversicht, auf eine Yacht zu treffen, deren Raumaufteilung meine Erwartungen an das Leben auf einer Yacht erfüllt. Ein Leben, so wie ich das die letzten fünf Monate unterwegs von Slowenien über Italien, Griechenland in die Türkei auf LEVJE gelebt habe: An lange Schläge die italienische Ostküste hinunter. An wochenlange Sonnentage ankernd in griechischen Buchten, mit viel Schwimmen, nur Draußensein. An Regentage im türkischen Oktober-Platzregen auf dem Boot. Schwallbäder, wie man sie nur am Meer erlebt. Und die mich blitzartig unter Deck treiben.

Deshalb sind es vier ganz einfache Dinge, auf die ich mich konzentriere, wenn ich mir ein Schiff ansehe. Weil ich damit auch den überwiegenden Teil meiner Zeit verbringe:

Regel 1: 
Cockpitbänke, lang genug, um im warmen Süden gemütlich die Tage darauf lesend und schreibend verbringen zu können. Und auch mal in warmen Nächten draußen schlafen zu können.

Regel 2:
Unter Deck: Stehhöhe.

Regel 3:
Salonbänke, lang genug, damit der Skipper auf Nachtschlägen sprungbereit ruhen und schnell bei seiner Crew sein kann. Oder ein Nickerchen machen kann. Oder einen Seekranken am ruhigsten Punkt des Schiffes „in Blickweite“ betten kann.

Regel 4:
Eine Bugkoje, die den Namen „Eignerkabine“ wahrhaft verdient. Und nicht am Fußende für vier Füße mit 21 cm Fußraum aufwartet.

Es sind ganz, ganz einfache, kleine Kriterien. Meine Mindestanforderung an ein Schiff, auf dem ich meine Tage und Nächte glücklich verbringen möchte. Mich interessieren, während ich blaufüßig die wunderbaren Teakdecks entlanglaufe, zunächst weder Wendewinkel noch Kielballast-Anteile. Weder Frischwassertank- und Sprit-Volumina noch Performance-Riggs. Weder Tiefgang noch Preis. Ich prüfe einfach: Kann ich so, wie ich in den vergangenen 5 Monaten segelnd, lesend, schreibend, das Meer betrachtend auf meiner LEVJE gelebt habe und glücklich war: könnte ich so auch auf diesem Schiff leben?

Denn der Witz ist: Auf der 1987 von Willi Dehler gebauten Dehler 31, der der Vorbesitzer den hübschen Namen LEVJE gab, habe ich das fast alles. Fast. Nicht überall Stehhöhe. Aber fast. Und zu zweit wirds im Fußraum vorne etwas eng. 

Und während ich blaufüßig umherwandere, merke ich: Meine Kriterien sind zwar ganz, ganz einfache. Aber keine, die auf einer Langfahrten-Yacht überall anzutreffen wären. Denn mal zwingt ein feinfühlig zu handhabendes, aber überdimensioniertes Ruderrad die Cockpit-Bänke auf 1,40 Meter Kürze. Oder ein Traveller – und den hat LEVJE auch quer durch die Plicht – ist so verbaut, dass gemütliches Liegen auf den Cockpit-Bänken unmöglich ist. Oder die Stehhöhe in der Achterkoje einer Centercockpit-Yacht – ich gebe zu: damit liebäugle ich ja wirklich – ist nur 1,70 Meter. Oder die Salonbänke sind – und das ist häufig der Fall – zu sogenannten „Club-Versionen“ verkürzt: Angenehme, einzelne Sessel, man freut sich schon auf den Whiskey am Abend zu Zweit in der Hand. Aber keine Couchlängen wie auf LEVJE von über 2 Metern.

Ich gebe zu: Für Yachtbauer und Konstrukteure ist es schon verflixt mit dem Geschmack des Kunden. Die Yachtzeichner und Yachtbauer haben es nicht leicht, aus der Kakophonie der Kundenwünsche herauszufiltern, was denn König Kunde nun wirklich will. Und wofür er dann auch wirklich bereit ist, Summen auszugeben, an die mich die Kompassrose schmerzhaft gemahnt. Aber die Schwierigkeit hat jeder, der Produkte für Kunden macht.

Einmal mehr aber wird mir klar, wie sehr mir LEVJE’s Raumeinteilung, dem, wie ich auf einem Boot leben will, entgegenkommt. Einmal mehr preise ich E.G. van de Staadt – ihm verdanke ich nun schon zwei großartige Segler – und Willi Dehlers großartig einfaches Innenraum-Konzept, von dem ich denke, dass es seiner Zeit weit voraus war. Und heute fast zeitlos ist. Denn LEVJE’s Grundriss, gebaut für glückliches Segeln zu zweit, finde ich heute genauso auf vielen Schiffen wieder, für die ich mir auf der HANSEBOOT gerne 20, 25mal die blauen Überzieher an-; und wieder ausziehe. 

Die HANSEBOOT: In Hamburg in den Messehallen. Noch bis zum mrgigen 2. November.
Und das gibts hier an Schiffen zwischen 12 und 20 Metern Länge zu sehen: hier klicken.

Slano: Startschuss zum Bau der 22. ACI-Marina

In der neuen ACI Marina Slano werden 200 Liegeplätze entstehen.

In der neuen ACI marina Slano werden 200 Liegeplätze entstehen.

Regierungspräsident Zoran Milanović gab mit der feierlichen Eröffnung der Baustelle den Startschuss zum Bau der neuen 22. ACI-Marina „Veljko Barbieri“ in Slano

Im Ort Slano an der Dubrovniker Küste fand am 27. Oktober die feierliche Eröffnung der Baustelle statt. Das war der Startschuss zum Bau der 22. ACI-Marina, sie wird den Namen der ACI Gründers Veljko Barbieri tragen.

ACI Direktorin Doris Peručić und Regierungspräsident Zoran Milanović geben den Startschuss zum Bau der 22. ACI Marina.

ACI Direktorin Doris Peručić und Regierungspräsident Zoran Milanović geben den Startschuss zum Bau der 22. ACI Marina.

Die Baustelle der neuen ACI-Marina wurde offiziell vom Regierungspräsidenten Zoran Milanović eröffnet, der dabei die Bedeutung dieses Projektes für die Entwicklung des nautischen Tourismus Kroatiens hervorhob: „Die ACI schlug in den achtziger Jahren überzeugend und kraftvoll einen bahnbrechenden Weg ein und baute innerhalb kurzer Zeit eine große Zahl von Marinas im ACI-System. In den nachfolgenden vierundzwanzig Jahren wurde dann keine einzige neue Marina mehr gebaut –  ein in der Tat zu langer Zeitraum, der eine derartige Investition längst überfällig macht. Diese Investition ist wichtig für die ACI, aber auch für die lokale Gemeinschaft. Sie ist das Ergebnis gemeinschaftlichen Bemühens und der Arbeit vieler.”

Die Fertigstellung der ACI Marina Slano ist zum Saisonauftakt 2015 geplant.

Die Fertigstellung der ACI Marina Slano ist zum Saisonauftakt 2015 geplant.

Die ACI Direktorin Doris Peručić sagte: „Für uns ist dies ein großer Tag, denn der Bau einer neuen Marina kennzeichnet einen Neuanfang, bedeutet aber gleichzeitig auch Wachstum und Entwicklung der Gesellschaft und damit die Erweiterung des Angebots für alle Nautiker, die die kroatische Küste besuchen.

Die Eröffnung der neuen ACI-Marina Slano wird zu Beginn der kommenden Nautik-Saison erwartet. Die ACI-Marina Slano verfügt dann über eine Kapazität von 200 Liegeplätzen für Wasserfahrzeuge mit einer Länge von 11 bis 25 Metern.

Rund 24.000 Besucher am ersten Wochenende auf der hanseboot

Ermäßigter Eintritt für ADAC Skipper auf der hanseboot. Foto: HMC / Nico Maack (N)

Ermäßigter Eintritt für ADAC Skipper auf der hanseboot. Foto: HMC / Nico Maack (N)

Rund 24.000 Besucher kamen am Eröffnungswochenende zur 55. hanseboot. Bootshallen, Ausrüstungsbereiche und Aktionsangebote wie die neue Kanu-Welt und die Refit arena lockten Einsteiger, Profis und Freizeitskipper in die Messehallen. Auch die In-Water hanseboot im City Sporthafen war am Samstag und Sonntag gut besucht. Zahlreiche Besucher nutzten die kostenlosen Shuttle-Busse, um vom Messegelände in den hanseboot-Hafen zu fahren und die großen Yachten an den Steganlagen in Augenschein zu nehmen.

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Für jeden etwas dabei: kleine Boote und große Yachten

Die 55. hanseboot ist noch bis zum 2. November 2014 täglich von 10 bis 18 Uhr, am Mittwoch von 10 bis 20 Uhr, geöffnet. In dieser Zeit können am Bootssport interessierte Besucher kleine Boote und luxuriöse Yachten für jeden Geschmack und Geldbeutel erleben. Die in den Messehallen und auf der In-Water hanseboot im City Sporthafen am Baumwall gezeigten Schiffe reichen von 2,30 bis zu über 17,15 Meter Länge und kosten von wenigen hundert bis zu 1,8 Millionen Euro.

Größte Segelyacht der hanseboot macht im City Sporthafen fest

Die größte Yacht der diesjährigen hanseboot heißt Moody DS 54. Die 17,15 Meter lange, von Hanse Yachts ausgestellte Segelyacht ist ab 635.300 Euro zu haben und liegt am Steg A4 im City Sporthafen. Die Yacht soll das Volumen und den Komfort einer luxuriösen 60 Fuß-Segelyacht auf nur 17 Metern Gesamtlänge bieten. Aufgrund der Bauweise mit zwei Unterflurkabinen unter dem Decksalon sowie der Achterkabine an Backbord unter dem Cockpit bietet die Yacht ein hohes Maß an Lebensraum.

Dabei besitzt die Moody DS 54 eine Größe, die sich noch gut ohne Skipper und Crew handhaben lässt. Die Yacht führt das „One Level Living“-Konzept der Moody Decksalon-Serie konsequent fort: das große Cockpit, der helle Deckssalon, die Pantry und der Kartentisch liegen auf einer Ebene. Sie sind barrierefrei miteinander verbunden. Bei geöffneter Schiebetür verschmelzen sie zu einem einzigen, großen Lebensraum.

Hanse 505 größte Segelyacht unter Hallendächern

Von Hanse Yachts aus Greifswald kommt in diesem Jahr auch die größte in der Segelboothalle B6 gezeigte Segelyacht. Die Hanse 505 am Stand C.102 bringt es auf 15,40 Meter Länge über Alles und ist ab 272.000 Euro zu haben. Die Yacht, welche die bis dahin gebaute Hanse 495 ersetzt, besitzt moderne Deckslinien mit einem flachen Aufbau. Das Deckslayout, welches sich an das der größeren Hanse 575 anlehnt, wirkt elegant und edel. Die Yacht kann mit bis zu sechs Kabinen mit maximal elf Kojen ausgestattet werden.

Längste Motoryacht in den Messehallen ist die Targa 44

Die größte Motoryacht der hanseboot in Halle B7 heißt Targa 44. Sie ist auf dem finnischen Gemeinschaftsstand B.131 in Augenschein zu nehmen. Die 14,35 Meter lange Targa 44 gewann zusammen mit ihrer zwei Fuß kürzeren Version viele Preise. Beim Test der neuen IPS-Antriebe von Volvo Penta erreichte die praktische und komfortable Motoryacht eine Geschwindigkeit von 38 Knoten (70 km/h).

Teuerste Segelyacht der hanseboot 2014 ist die Oyster 54

Dass die teuersten Yachten der diesjährigen hanseboot nicht immer auch die größten sein müssen, zeigt Oyster Marine. Die Oyster 54, Nachfolgemodell der überaus erfolgreichen 53, ist 16,43 Meter über Alles lang und in der Grundausstattung zu einem Preis von deutlich über 1,5 Mio. Euro zu haben. Damit ist die exklusive Yacht fast einen Dreiviertelmeter kürzer als die längste Yacht der Messe, die Moody DS 54 – kostet aber mehr als doppelt so viel. Zu sehen ist die Oyster 54 auf der In Water-hanseboot am Steg A6.

Hallberg Rassy 43 Mk III teuerste Segelyacht auf dem Messegelände

Mit einem Grundpreis ab 579.000 Euro ab Werft ist die neue Hallberg Rassy 43 Mk III dagegen ein echtes „Schnäppchen“. Die 13,57 Meter über Alles lange Weiterentwicklung des Vorgängermodells Mk II ist in Halle B6 am Stand A.109 zu sehen. Die überdurchschnittlich ausgerüstete und sehr komfortable Fahrtenyacht mit Modifikationen insbesondere unter Deck gilt als teuerste Segelyacht, die in diesem Jahr unter den Hallendächern der Hamburger Bootsmesse gezeigt wird.

Elling E3 ist die teuerste Motoryacht in den Hallen

Die teuerste Motoryacht der diesjährigen hanseboot ist in der Halle B7 am Stand D.140 (Steg Nr. 1) zu bewundern. Die 12 Meter lange Elling E3, gezeigt von der Boots- und Yachthandelsvertretung Mannheim, kostet in der Grundausstattung 680.000 Euro. Dafür erhalten Käufer eine Motoryacht, die Seefreundlichkeit mit zeitgemäßem Wohnkomfort verbindet und erstklassige, seegerechte und praktische Lösungen an Bord und unter Deck bietet – Features, die Eigner zu schätzen wissen, die lange Zeit an Bord leben und längere Seestrecken zurücklegen wollen.

Kleinstes Segelboot: „Optimist“ mit 2,30 Metern Länge

Dass der Einstieg in den Segelsport indes nicht immer teuer sein muss, zeigt etwa das kleinste Segelboot auf der hanseboot. Die Anfänger-Segeljolle Optimist ist 2,30 Meter lang und wird von der Firma Far East in Halle B6 am Stand B.156 vorgestellt. Einsteiger in den Segelsport müssen für die Grundausstattung der gezeigten Speedster-Regattaversion mit einem gewichtsoptimierten und besonders steifen Rumpf, Ruder, Schwert und einem kompletten Rigg segelfertig 2.340 Euro bezahlen.

Kleinste Motorboote: Schlauchboote mit Außenbordern, Konsolen- und Angelboote

Wer sich für den motorisierten Einstieg in den Wassersport interessiert, ist in der Halle B7 richtig. Hier werden verschiedene Schlauchboote, Konsolen-, Angel- und Ruderboote für lediglich mehrere hundert Euro offeriert. Motoren müssen allerdings extra dazugekauft werden. Keinen Verbrenner- oder E-Motorantrieb benötigen dagegen Kajaks, Kanadier und – teils sogar besegelbare – Faltboote, die ebenfalls zu moderaten Einsteiger-Preisen in der neuen Kanu-Welt der hanseboot in Halle B4.OG angeboten werden.

Der ADAC Hansa e.V. gibt fachkundige Beratung für Wassersportler

In der Halle B3 EG präsentiert der ADAC Hansa e.V. u.a. das ADAC Marina-Portal und den Revierführer online. Zusätzlich gibt es fachkundige Beratung zur ADAC Yachtcharter-Suche, dem Yachtcharter Vergleichs- und Buchungsportal, zum Internationalen Bootsschein (IBS) und zu den ADAC Wassersport-Versicherungen.

Über die hanseboot

Die hanseboot öffnet vom 25.10.-2.11.2014 unter dem Slogan „Der Norden in seinem Element“ auf dem B-Gelände der Hamburg Messe und im In-Water hanseboot Hafen ihre Tore für Profis, Freizeitskipper und Einsteiger. In direkter Nähe zu den nordeuropäischen Revieren und den großen Binnengewässern präsentiert die 55. Internationale Bootsmesse Hamburg neue Boote und Yachten und informiert über Trends und Neuheiten der Bootssport-Branche. Die hanseboot ist täglich von 10 bis 18 Uhr, am Mittwoch von 10 bis 20 Uhr geöffnet. „Kids go free!“: Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahre haben freien Eintritt. Die Comeback-Karte für 13 Euro (für ADAC Mitglieder ermäßigt auf 11 Euro) berechtigt zum Wiedereintritt ab 15 Uhr an einem beliebigen anderen Tag. Weitere Informationen unter www.hanseboot.de.

Reden wir über Geld: Was kosten 5 Monate Segeln im Mittelmeer?

Einfach mal ein halbes Jahr mit dem Boot verschwinden. Segeln, so lange Lust und Wetter mitmachen. Um jede Huk herumkucken, um die man immer mal herumkucken wollte: Das war mein Traum über 16 Jahre. Aber wie es so geht: es passt halt gerade nicht. Familie. Kinder. Ein spannender Job. Oder aber: Keine Ahnung, wie ich das finanzieren soll?

Fangen wir mal an mit: Geld. Segeln, heißt es, muss nicht teuer sein. Ein Freund, Software-Programmierer, ist mit Frau und zwei Kindern vor einigen Jahren auf einer 37er von Slowenien aus Richtung Australien aufgebrochen. Von dort aus macht er auch seine Software-Hotline. Was keiner seiner Kunden weiß. „It’s perfect life!“ mailt er einmal monatlich. Mit 25.000 Dollar für eine vierköpfige Familie im Jahr kommt er aus. 

Aber wie sieht die Wirklichkeit in unseren Revieren aus? Was kostet ein Mittelmeer-Törn, 5 Monate von Slowenien über Italien, Griechenland bis weit in die Türkei wirklich? 

Die beiden wichtigsten Faktoren, wie teuer eine Segelreise wird, hat man selbst in der Hand.
Entscheidend sind: 

1. Die Schiffsgröße


    Eine Lösung? Ein Trimaran, den man bei Bedarf im Hafen in Länge und Breite auf die Hälfte „schrumpfen“ kann:   
     Deutlich sieht man über dem Außenborder eine der Stahlschienen, mit deren Hilfe die Achterkoje einfach um etwa 1,50   
     herangeholt wird, ebenso wie die Bugkoje und die beiden Schwimmer. Selbst der Mast ist via Mechanik kürzbar. Ob sich  
     dieses Konzept durchsetzen wird: ich bin skeptisch. 

„Draußen auf See: so groß wie möglich.
Drinnen im Hafen: so klein wie möglich.“

Das ist mein Resümee nach vielen Jahren Segeln im Mittelmeer. Ein großes Schiff – und darunter verstehe ich alles über deutlich 10 Meter Bootslänge – ist komfortabler. Vermittelt mehr Sicherheit. Liegt ruhiger in der Mittelmeer-Hacksee. Man segelt einfach entspannter. Die Bootsbewegungen sind viel ruhiger.

Aber: was draußen auf dem Meer Sicherheit & Komfort bedeutet: kommt im Hafen beinhart auf die  Rechnung: Liegeplätze berechnen sich nach Schiffslänge. Oder wie in der Türkei nach Quadratmetern. Ebenso wie Kosten für Permits und Transitlogs. 
Und genauso steigen die Kosten für Unterhalt – vom Kranen angefangen bis zum „Hardstand“, dem Landliegeplatz. 

Und wer an seinem Boot einmal jährlich das Antifouling selbst aufbringt: Mit dem Pinsel in der Hand wird eine größere Yacht an der breitesten Stelle beim Streichen plötzlich „verdammt lang“.

2. Die Wahl des Segelreviers

„Es gibt Reviere, da geht man jeden Abend in den Hafen. 
Und solche, da geht man zwei mal im Monat in den Hafen.“

Unterstellen wir einfach, Sie haben sich – ob gekauft oder gechartert – nach langen, langen, langen Erwägungen aus diesen oder jenen Gründen für eine bestimmte Schiffslänge entschieden. Sie haben ein Schiff. Und leben damit. Und haben sich an die Kosten gewöhnt. Dann bleibt als wesentlicher Kostenfaktor die Wahl des Reviers. Und ihre Route.

2.1 Italien ist wunderschön. 

    Von Venedig aus fuhr ich mit LEVJE nicht übers offene Meer, sondern über die „Canali“ nach Chioggia: Italien lockt mit   
     Ungewöhnlichem. Über diese Reise berichtete ich ganz am Anfang.

Italien hat aber mit ungefähr 200 Inseln vergleichsweise wenig Inseln. Und noch weniger Buchten. Also muss man fast jeden Abend in den Hafen. Das kostet Liegegebühren. Und schon die alten Fahrensleute wußten: „Hafen meiden! Die Kohle ist weg!“. 
Denn erstens spürt man die Liegegebühren – sie liegen je nach Hafen im CIRCOLO NAUTICO oder bei der LEGA NAVALE für ein 31-Fuß-Schiff zwischen 20 und 50 €. Auf der wunderschönen Insel Ponza kann das auch mal 100 € betragen. Und im schönen Porto Rotondo an der Costa Smeralda stehen im schönen August schon mal 133,76€ pro Nacht für LEVJE’s 31 Fuß auf dem Zettel. 

Ein weiteres kommt hinzu: Als Freund guten Essens und guter Weine bin ich Italiens Küche ausgeliefert. Wehrlos. Hilflos. In Italien hält es mich abends nur selten auf LEVJE. Die Stadt ruft: Mit hervorragenden Fisch-Antipasti. Pasta in 1001 verführerischen Variationen. Wein zum „Sich-vergessen“. Da kostet ein vierwöchiger Italientörn mit einem 31 Fuß Boot für eine Person schnell mal 2.500 Euro aufwärts, Treibstoff und Liegegebühren eingerechnet. Dafür aber lebt man ein herrliches Leben. „Si mangia a Dio“, man isst wie bei Gott, sagte mir der Marinaio in Ancona über das Restaurant genau vor Levje’s Bug. Womit er wahrhaftig nicht log.

Was Sie sonst noch für einen längeren Törn an Italien’s Küsten über Gebühren, Vorschriften, Wetterdienste, Internet wissen müssen: Hier weiterlesen.

Wie man über die Kanäle von Venedig nach Chioggia kommt: Hier weiterlesen.

2.2 Griechenland ist wunderschön.

Keine nennenswerten Permit-Gebühren, außer für das DECPA. Und für die Einreise pro Person.

Viele, viele wunderschöne Buchten locken von Othonoi im äußersten Nordwesten bis nach Kastellhorizon, der letzten griechischen Insel einen Kilometer vor dem südtürkischen Kas im äußersten Südosten. Man kommt also auch bei schlechtem Wetter hervorragend ohne Marinas aus.
Von Juni bis September wehen für die Route von Nordwest nach Südost günstigste Winde. Der Meltemi bläst kräftig mal mehr von Nord, mal mehr von Nordwest. Es ist eine Freude, noch vor dem Anker-auf Morgens die Segel zu setzen. Und Abends, nachdem der Anker gefallen ist, die Segel zu bergen. Und 200 Meilen unter Segel mit Treibstoffkosten für insgesamt 7 Liter Diesel sind bemerkenswert erfreulich.

Hinzu kommt: Es gibt wenig gut ausgebaute Marinas. Aber überall Häfen. Und in denen kostet das Anlegen meist wenig. Das merkt man schnell: Bereits für 800 Euro aufwärts im Monat lebt es sich in der Ägäis ganz wunderbar. Aber nicht täuschen lassen: Auch wenn Lebensmittel und das hervorragende Obst und Gemüse in Griechenland günstig ist: Ausgerechnet hier sind landestypische Produkte wie mein geliebter PHAGE-Joghurt, Oliven, Schafskäse vergleichsweise teuer. Dies Rätsel zu lösen bleibt einem weiteren Artikel vorbehalten. 

    Restaurantbesuche – wie hier auf der zauberhaften Hafenmole von Monemvasia – spielen kostenmäßig in  
     Griechenland eindeutig auf niedrigerem Niveau als in Italien und dem in dieser Hinsicht kein Pardon kennenden  
     Süd-Frankreich.

Was Sie sonst noch für einen längeren Törn an Griechenland’s Küsten über Gebühren, Vorschriften, Wetterdienste, Internet wissen müssen: Hier weiterlesen.

2.3 Kroatien ist wunderschön.

Hier wird es – ebenso wie in der Türkei – aufgrund gehobener Liegegebühren in den Häfen etwas teurer. Für ein 31-Fuß-Schiff ist mit 35-60€ pro Nacht zu rechnen. Aber man hat es als Segler ja selber in der Hand, ob man ankert oder jede Nacht im Hafen verbringt. Und das stellen die kroatischen Marinabetreiber zu ihrem Leidwesen auch gerade fest: Die Zahl der Bootsbesitzer, die im Urlaub jeden Tag die Marina aufsuchen, nimmt aufgrund stark angestiegener Mooring-Gebühren ab. Ausnahme: Schlechtwetter-Tage. 

In Kroatien kommt noch das relativ teuere Jahrespermit hinzu, es kostet für LEVJE’s 31 Fuß an die 200€. 

Etwas ungünstig sind auch die Windverhältnisse in der Adria: immer noch gilt gerade für die obere Adria der gute alte Spruch „entweder zuviel Wind oder zuwenig.“ Gerade in den Sommermonaten ist viel Motoren angesagt bei schwachen Winden: Das erhöht die Kosten spürbar.

Preise für Restaurants und Konoben, die sich gerade in unmittelbarer Hafennähe befinden, haben in den vergangenen Jahren ebenfalls deutlich zugelegt.

2.4 Slowenien. Ein begeisterndes kleines Ländchen.

    Der Hafen von Izola. Die Ausfahrt aus dem Hafen von Izola und den Start meines fünfmonatigen 
    Törns stelle ich auf einem Video in einem meiner ersten Posts vor.

Der Vollständigkeit halber sei auch Slowenien erwähnt, das zwar nur über 25 km eigene Seeküste verfügt, aber neben Koper und Portoroz vor allem mit Izola einen hervorragenden Yachthafen mit kürzesten Wegstrecken sowohl am Land als auch zu Wasser nach Norditalien und Venedig besitzt. Hier ist das Preisniveau in den drei Marinas dem in Kroatien vergleichbar. Allerdings werden hier keine Gebühren für Permit verlangt.

     Segeln an Weihnachten: LEVJE im Hafen von Piran, Slowenien am 2. Weihnachtsfeiertag 2013.

Da die vier slowenischen Küstenstädte Koper, Izola, Piran und Portoroz noch immer zu einem Gutteil von slowenischem Inlands-Tourismus leben, ist das Preisniveau vor allem in den Restaurants von Koper und Izola erfreulich niedrig. Piran ist mit seinem hübschen venezianischen Hafen natürlich ein Touristenmagnet, während Portoroz seit seiner Gründung als k. und k. Seebad seinen „Hang zu Höherem“ in unnötig hohen Marina- und Restaurantpreisen fortsetzt.

Was Sie über Slowenien wissen sollten: Hier weiterlesen.

Das Video zur Ausfahrt aus der Marina von Izola: Hier.

2.5 Türkei. „Hello, my Friend.“


    Ein phantastischer Ort selbst im späten Oktober: Das antike Phaselis, zwischen Finike und Kemer auf einer Halbinsel 
     gelegen. Hier – zu Füßen des über 2.300 Meter hohen Tahtali Dag, über den ich vergangene Woche berichtete –   
     überwinterte schon Alexander der Große.

   
Für die Türkei gilt Ähnliches wie für Kroatien. In den zurückliegenden Boomjahren ist Segeln – vor allem bei gut verdienenden Türken in den Großstadt-Zentren Istanbul, Izmir, Bodrum, Antalya – sehr in Mode gekommen. Vor allem „Großstadt-nahe“ Häfen (Turgutreis, Bodrum selbst, Marmaris und erstaunlicherweise Antalya) sind teuer, weil überwiegend von bootsbegeisterten einheimischen Stadtbewohnern belegt. Für LEVJE’s 9,40m Länge waren  pro Nacht in den genannten Häfen zwischen 37€ und 45€ zu berappen. Strom, Wasser (5€ pauschal) sowie WIFI kommen gegebenenfalls noch dazu. Vier Nächte – kein Spaß. Zumal die Marinas von Bodrum und Marmaris von ihrem täglichen und vor allem: nächtlichen Lärmpegel unerträglich sind. Und die Marina Antalya eine halbe Busstunde außerhalb des Zentrums liegt im Industriehafen liegt – weitab von Restaurants und vernünftigen Einkaufsmöglichkeiten und dem: was der Seemann nach paar Tagen auf See gerne hätte.

Auf dem abgelegenen Land sieht es anders aus: In Kas oder Finike, aber auch in Alanya sind die Häfen günstiger. Und gemütlicher. Und vor allen Dingen: LEISER! Hier ist man mit um die 25€ dabei. Strom, Wasser, WIFI sind – meist – inklusive.

Hinzuzurechnen sind in der Türkei noch die Kosten für das Transitlog (52€) sowie den hierfür erforderlichen Agenten (Von 0€ bis 80€ ist alles drin: das hängt von Ihrem glücklichen Händchen ab) sowie die unabdingbare BlueCard (25€). Es summiert sich also auch auf ein dem kroatischen Permit vergleichbares Preislevel. 

     Der Restaurant-Steg des Restaurants RAFET BABA in der Bucht von Ciftlik, ein paar Meilen vor Marmaris. Wer hier   
     liegt, liegt kostenlos. Erwartet wird aber, dass im zugehörigen Restaurant gegessen wird.

Essen gehen: Hier gibts einen einfachen Indikator: In Gegenden, in denen man Sie mit den Worten „Hello, my friend“ begrüßt, können Sie pro Person von 25€-35€ ausgehen. Dies gilt für die landschaftlich sehr reizvolle Buchtenecke mit den netten Stegrestaurants zwischen Bodrum und bis östlich Marmaris, etwa bis Gemiler-Reede.

Danach kommt die Ecke ohne „Hello, my friend“. In den liebenswerten Orten Kas und Finike, die vom Tourismus wirklich verschont sind, zahlt man um die 10€ – 15€ für zwei, drei Gänge. Übrigens erzählte mir Eda, dass auch Sie als Türkin vor der Begrüßung „Hello, my friend“ nicht verschont bliebe. Ob Türke oder Deutscher: man ist Tourist. DAS bestimmt das Preisniveau in der Türkei.

Lebensmittel in der Türkei: Vor allem Alkoholica, Bier und Wein, sind vergleichsweise teuer, da dem rechtgläubigen Muslim nicht gestattet. Und deshalb mit Steuern belegt. Und auch nicht überall erhältlich. 

Insgesamt kommt man für vier Wochen Türkei also auf etwa 1.500€.

Was Sie sonst noch für einen längeren Törn an den Küsten der Türkei über Gebühren, Vorschriften, Wetterdienste, Internet wissen müssen: Hier weiterlesen.

Und falls Sie der am Meer gelegene, über 2.300 Meter hohe Tahtali Dag interessiert: Hier lesen.

Und wie sieht das für andere Länder aus?

Frankreichs Mittelmeer-Küste sicherlich teurer, Spanien ebenfalls. 
Nord- und Ostsee: je nachdem. Liegegebühren meist unter den fürs Mittelmeer genannten Preisen.

Karibik: Kann man so oder so machen: Anreise teuer. Kann aber gut überall ankern und buchteln. Essen gehen? Bleibt in den meisten Teilen der englischsprachigen Karibik verzichtbar, da die „amerikanische Küche“ in ihrer „fast form: paniert, frittiert“ dominiert.

    Phaselis, Ende Oktober: einer der drei Häfen der untergegangenen Stadt.

Mein Fazit:
Ist Segeln also teuer? Das kommt darauf an. Auf einem fünf-Monatstörn durch die genannten vier Mittelmeer-Länder muss man – bei meinen genannten drei Vorlieben viel Ankern, gut Essen, guter Wein – mit monatlichen Ausgaben um die 1.600€ rechnen. Fünf Monate machen also 8.000€, und wer ganzjährig auf dem Boot lebt, wird also um die 20.000€ für ein Jahr an den Küsten des nördlichen Mittelmeeres in der Reisekasse haben müssen. 

Nicht teuer ist Segeln, betrachtet man es unter dem Gesichtspunkt: „Wieviel Urlaub krieg ich für 1.600€?“ Denn für diesen Betrag bekommen Sie im nächsten Sommer – und der kommt bestimmt – wahlweise:

 2-3 Wochen Alanya All-Inclusive im Vier-Sterne-Hotel
 7 Tage „Malle“, nettes Hotel, aber nur Übernachtung mit Frühstück
 5 Tage New York, nur Übernachtung, 7th Avenue nahe Penn Station
 15 Tage Kreuzfahrt Venedig, Kusadasi, Santorini, Valetta, Venedig auf der Norwegian Jade.

Ich glaub‘: Ich verbringe auch den nächsten Sommer auf LEVJE.

ADAC-Skipper sparen bei der hanseboot 2014

Die hanseboot öffnet vom 25.10. bis 2.11.14 ihre Tore. Foto: HMC / Nico Maack (N)

Die hanseboot öffnet vom 25.10. bis 2.11.14 ihre Tore. Foto: HMC / Nico Maack (N)

Die hanseboot 2014 öffnet noch bis zum 2.11.2014 unter dem Slogan „Der Norden in seinem Element“ täglich ihre Tore.  Auf dem B-Gelände der Hamburg Messe und im In-Water hanseboot Hafen, in direkter Nähe zu den nordeuropäischen Revieren und den großen Binnengewässern, präsentiert die 55. Internationale Bootsmesse Hamburg neue Boote und Yachten und informiert über Trends und Neuheiten der Bootssport-Branche.

Der ADAC Hansa e.V. präsentiert in der Halle B3 EG das ADAC Marina-Portal und den Revierführer online. Zusätzlich gibt es fachkundige Beratung zur ADAC Yachtcharter-Suche, dem Yachtcharter Vergleichs- und Buchungsportal, zum Internationalen Bootsschein (IBS) und zu den ADAC Wassersport-Versicherungen. 

Die hanseboot ist täglich von 10 bis 18 Uhr, am Mittwoch von 10 bis 20 Uhr geöffnet.

Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahre haben freien Eintritt. Gegen Vorlage

des ADAC Mitgliedsausweises erhalten ADAC Mitglieder 2 Euro Rabatt (11 Euro statt 13

Euro) auf die Comeback-Karte. Diese berechtigt zum Wiedereintritt ab 15 Uhr an einem

beliebigen anderen Tag. Weitere Informationen unter www.hanseboot.de.

Bericht zum Abschleppen auf YACHT-online

 

Bildschirmfoto 2014-10-26 um 15.50.10

Hier findet ihr den Bericht zu unserer missglückten Ankunft in Spanien: KLICK

Den nächsten gibts wieder hier auf dieser Seite …

Herzlichen Dank für die vielen, vielen Emails mit guten Wünschen, Tipps und die ein oder anderen Klicks auf die Kaffeekasse. Der GFK-Klassiker e.V. hat sogar seine Mitglieder sogar auf Facebook zum Spenden aufgerufen, damit wir unsere Reise fortführen können, weil wir ja zuerst fest davon überzeugt waren, das Abschleppen selbst bezahlen zu müssen. Doch ich hatte gestern Kontakt mit Pantaenius – “Maverick” war noch im versicherten Fahrtgebiet und wir bekommen die 1.443 Euro erstattet. Selbstverständlich überweise ich euch euer gespendetes Geld gleich morgen früh wieder zurück. Wir wollen ja kein Profit aus der Misere schlagen  ; )Herzlichen Dank nochmal für euer Engagement!

Mittlerweile haben wir das Schiff entsalzt und trockengelegt und werden hier noch einige Tage auf Ersatzteile warten, die aus Deutschland kommen. Dann kann die Reise weitergehen!

Johannes