Kategorie: News & Blogs

Every Single Week – Track 11 – My Everything – Song und Musiker

Making of „My Everything“

Wie entsteht eigentlich ein Song? Woher nimmst du die Ideen? Warum dauert eine Albumproduktion so lange? Das sind die klassischen Fragen an mich als Songwriter und Produzenten. In der Videoserie „Every Single Week“  stelle ich daher jede Woche eine neue Single aus meinem auf der Ostsee entstandenen Album „Zeitmillionär“ vor. Und gebe damit einen Einblick tief hinter die Kulissen des Songwritings und dem „Making of“ einer Musikproduktion. Übrigens, jede Single und auch das ganze Album bekommst du hier:

Album CD – Amazon
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 Making of – Das Video

Hier im Blog möchte ich aber auch einzelne Musiker kurz vorstellen, ohne die die Produktion des Albums nicht möglich gewesen wäre. Und kurz erzählen wie sich unsere jeweiligen Wege gekreuzt haben.

Merih Aktoprak

Meine Frau Merih habe ich vor 16 Jahren kennengelernt, als ich auf der Suche nach einer Keyboarderin für meine Band „The Hamburg Soul Foundation“ mit der Grand-Prix Sängerin Corinna May war. Irgendwer empfahl mir eine junge, türkische Keyboarderin, die gerade frisch vom Studium aus Los Angeles zurückgekehrt war. Das klang natürlich interessant und so wuchsen wir gleichermassen musikalisch wie persönlich zusammen und waren schon bald ein Paar. Zusammen gingen wir dann auf Tour und hatten einige weitere Bands zusammen. Inzwischen geht jeder zwar musikalisch seinen eigenen Weg (für Lena Meyer-Landruth bin ich zu alt, Merih macht dort aber eine sehr gute Figur), aber wir sind, vielleicht auch deswegen immer noch sehr glücklich verheiratet. 

Zusammen auf der Bühne bei unserer Hochzeit

Merih war natürlich sofort meine erste Wahl für die Tasteninstrumente und ich bin sehr glücklich sie auf meinem Album mit dabei zu haben.

One for my Baby – Merih beim Martini Club

In den nächsten Wochen produziert sie nun ihr eigenes, türkischsprachiges Album. Ich darf auch einige Tracks am Kontrabass dazu beitragen und bis schon sehr gespannt auf das Ergebnis. Mehr Infos dazu demnächst hier auf facebook.

Bir varmis bir yokmus – Ein Song von Merih

Ralf Hartmann

Ralf Hartmann hatte ich irgendwann einmal in den 70ern als Frontmann der Band „Franny and the Fireballs“ in meinem Heimatort Reinbek gesehen. Die Band und ihre Show hatte mich damals sehr beeindruckt und mich meine Fühler weiter in Richtung Rock’n’Roll ausstrecken lassen. Jahrzehnte später standen wir dann bei der Band „Kati und die Schulmänner“ gemeinsam auf der Bühne, wie man in diesem Video sehen kann.

Mit Ralf zusammen bei „Kati und die Schulmänner“

Franny and the Fireballs – früher

Franny and the Fireballs – heute

Aber neben dem Rock’n’Roll ist Ralf auch im Jazz, Swing und altem Schlager unterwegs und einige kennen ihn daher auch noch als Gitarrist von Olli Dietrich.

 

mit Olli Dietrich

Für „My Everything“ brauchte ich einen Jazzgitarristen und ein passendes Gitarrenintro und dachte daher sofort an Ralf. Und das war eine sehr gute Wahl, wenn ich mir den fertigen Song so anhöre.

Und hier der offizielle Eintrag bei Wikipedia

My Everything

Vocals Dara McNamara 
Guitar Ralf Hartmann
Drums Oliver Steinwede 
Piano Merih Aktoprak
Upright Bass Claus Aktoprak 
Flügelhorn Nicolas Boysen

Aufgenommen, gemischt und editiert von Jurik Maretzki

My Everything
(M: Claus Aktoprak T: Claus Aktoprak V: Dolce Vita Songs)

I’m all alone and thinking of you, dear
Got nothing to do, cause I’m on my own here
My mind is filled with memories of you
And all the times, when I felt so blue

I am all smiles, just when I remember
Our day we met, t’was late in september
Now I’m so glad, I made you my wife
Cause you’re the love of my life

My everything, I’ll love you forever
I wear our ring, my greatest treasure
Your happiness is top of my list
Cause when my girl’s happy, there’s nothing I miss

Once in a while, please let us remember
That special day, so late in September
Your trembling hand
Found its way in mine
As we had found love’s devine

SV Lisa – Nikolaus von der Lancken GER

FOEHR KARIBIK UND ZURÜCK – SABBATJAHR IN VOLLEN ZÜGEN


Unter tausenden Blogs, die Geschichten mit oder mit ohne Prosa erzählen, gibt es HIGHLIGHTS, die Lebensfreude statt mit Worten, mit wundervollen Bildern und Videos vermitteln. Nikolaus´ Blog hat über mein Auge mein Herz getroffen, weil er Stimmungen ungewöhnlich treffsicher wiedergibt, Verzauberung und Suchtpotential in sich birgt! MEIN GLÜCKWUNSCH HIERMIT SCHRIFTLICH,
Peter Foerthmann WEITERLESEN

SV Miss U – Alfred Moser AT

HILFE – KLABAUTERMANN AN BORD


Hallo Herr Foerthmann,
Beiliegend einige Fotos der Pacific „in action“ während meiner kürzlich erfolgreich beendeten Solo-Atlantiküberquerung. Ich kann nur lobende Worte über die Windpilot finden, sie hat sicherlich mehr als 99 % der insgesamt 2900 sm-Passage souverän gesteuert. Einziger winziger Wermutstropfen war, dass die Windfahne trotz Arretierung ständig nach unten gefallen ist und ich sie nur mit reichlich Klebeband in der für eine ordentliche Steuerung erforderlichen Position halten konnte. 
Danke also für diesen wunderbaren und für mich unverzichtbaren Törnbegleiter!
Beste Grüße
Alfred Moser/SY „MissU“

Lieber Alfred Moser,
Danke für die Blumen, den Wermutstropfen können wir flott wegwischen. Hatte ich zuallererst gedacht, dass ich selbst hier als Übeltäter beim Zusammenbau Ihrer Windpilot Anlage, den Feststeller falsch herum montiert hatte – immerhin bin ich ja nun auch schon manchmal ein bischen tütelig ( wie wir hier im Norden sagen ) … habe dann aber den FBI Agenten in mir eingeschaltet und entdeckt, dass wir alles richtig gemacht haben .. und der Verursacher sich bei Ihnen an Bord versteckt, denn: auf den Beweissicherungsfotos nach der Montage war der Feststeller RICHTIG montiert… also muss der Ku Klux Klan alias der Klabautermann Ihnen hier in den Schuh geschossen haben! ALSO: Feststeller rausdrehen und von der richtigen Seite wieder einschrauben … F-E-R-T-I-G
Beste Grüsse aus Hamburg
Peter Foerthmann WEITERLESEN

Neue Vortragstermine: HAMBURG und BREMEN

Bevor die neue Saison bald wieder so richtig los geht werde ich noch mal an zwei Terminen über die Ostsee, Fahrtensegeln als Mittzwanziger und „Im Zweifel für den Segelsommer“ erzählen. Würde mich freuen ein paar von euch dort begrüßen zu dürfen!

Am Dienstag 28.02.17, 19:30
Beim Blankeser Segel Club e.V., Mühlenberger Weg 1, 22587 Hamburg
Der Vortrag ist öffentlich, wer interessiert ist schaut einfach vorbei!

Am Freitag, 10.03.17, 19:30
Bei der Segelmacherei BEILKEN SAILS, Richard-Dunkel-Str. 120, 28199 Bremen
Nähere Infos unter Im Zweifel für den Segelsommer @ Beilken , Um Anmeldung unter [email protected] wird gebeten.

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Segeln im Winter (4): Die Kormorane. Die Nordadria. Und der Nebel.


Heute Früh bin ich aufgebrochen. Seit ein paar Tagen bin ich im Hafen von San Giorgio di Nogaro, einer kleinen Marina am Flusslauf des schilfigen Corno, der sich träge mit den Gezeiten zwischen Industrieanlagen und Flusshäfen hindurchschlängelt. Den Wecker hatte ich mir auf sechs gestellt, ich wollte pünktlich mit Sonnenaufgang und der einsetzenden Ebbe hinaus. Erst eineinhalb Stunden den Fluss hinunter. Dann sechs Stunden übers Meer nach Venedig.

Aber weil ich aufgeregt war, aus Sorge, ich könnte die einsetzende Ebbe verpassen, war ich schon um Viertel vor sechs wach. Kochte mir einen Tee, taperte durchs Boot, um dies und das und jenes vor dem Auslaufen noch zu kontrollieren.

Als das Dunkel langsam in Grau überging, kamen wie jeden Morgen die Kormorane. Sie kommen zu Hunderten, sie kreisen in langen 8ern über dem Fluss und dem Hafen von San Giorgio. Sie kommen zu Hunderten, um zu Frühstücken. Ihr Kreisen über dem Hafenbecken ist ein gewaltiges Rauschen, und wenn sie sich dann niederlassen auf dem Wasser, um jeder seine 3-7 Fische aus dem gischtenden, brodelnden Wasser heraufzutauchen, dann ist es der Anblick der reinen, nackten Gier. Die Kormorane, die ich jeden Morgen in San Giorgio beobachte – das ist eine andere Geschichte, ich werde sie erzählen.

Abzulegen im Dämmer kostet Überwindung. Das kostet es sowieso, meistens frage ich mich, warum ich das bloß tue. Allein im Februar im Boot über die Adria. Nein, es wird kein herrlicher Segeltag. Nein, die Sonne wird heute nicht rauskommen. Nein, es wird nicht mehr als 5 Grad haben. Ja, es wird neblig bleiben den ganzen Tag. Ja, morgen Abend wird es über Venedig mit 7 bft. aus Nordost wehen, wenn das Sturmtief aus Deutschland als Bora kostümiert über die Nordadria fegen wird. Ja, es wird am Wochenende über Venedig regnen. Keinen schönen Aussichten also. Das Deck ist klitschnass, die Festmacher auch, ich bringe LEVJE langsam aus der Box, hole die nassen Festmacher rein. Ich fahre, weil ich weiß, dass ich mein Zuhause verlassen muss, gelegentlich, weil ich wieder etwas finden werde auf dem Meer, wonach ich nicht suchte. Und was mir doch Erfüllung schenkt.

Noch auf der Fahrt über den nebligen Fluss überlege ich. Ob ich nicht lieber doch umkehren soll? Ich bin der einzige, der bei dem Nebel draussen ist. Aber ich überliste mich, jedenfalls die Zweifel an meinem Tun. Ich sage mir: „Geh zumindest raus aufs Meer. Und schau nach. Vielleicht ists draußen ja nicht so neblig. Nur mal die Nase rausstecken.“ Die Nase rausstecken: Das hat sich noch immer gelohnt. Man könne, so empfahl es einem schon Charles Darwin, der als junger Mann um die Welt fuhr, gewiss sein, dass man keinen derartigen Schwierigkeiten begegnen wird, wie sie sich noch zu Anfang einer Reise vor einem Auftürmen. Also raus!

Und draußen? Natürlich ist es da wieder einmal herrlich. Unendliche Weite. Alles ist einfach nur weit, weit, selbst die drei Unterwäschen plus Fleece plus Schwerwetterhose: Sie engen nicht mehr. Rundherum einfach nur Weite. Und ein wohliges Gefühl im Bauch.

Schaue ich nach rechts, dann müsste ich dort eigentlich Land sehen. Aber da ist nur das Graublau des Meeres. Und der Nebel. Und nichts sonst.

Ich sitze an meinem Schreibtisch im Niedergang, so wie man ihn oben sieht. Die Beine im Warmen auf der Treppe, während LEVJE durch den Nebel motort. Ich sehe vor mir durch die Scheibe im Nebel. Der Computer vor mir. Das Radarbild in der Mitte, ein Finger, der sich hineintastet in den Nebel, mir zeigt und auf das deutet, was sich darin verbirgt. Eine Schar Kormorane, die auf dem Wasser sitzt. Eine verlassene Muschelfarm. Muschelbojen, von Winter-Südstürmen längst auseinander gerisssen und vertrieben. Ein Fischer. Sogar ein Baumstamm oder eine dünne Tonne, die eine Einfahrt markiert. Ich ahne das Land nur, wenn ich auf das Radarbild sehe. Ich gebe zu: echter Luxus, den mir meine LEVJE II da bietet: Das Land als gelber Streifen auf dem Radarschirm, ein zerfaserter gelber Streifen in der Weite des Schwarz auf meinem Radarschirm ist alles, was von Wichtigkeiten und Sorgen und Nöten übrig blieb.



Als wäre das noch nicht alles, blinzelt nun für einen kurzen Moment doch die Sonne durch den Nebel. Und zeigt vor mir, sieben Stunden vergingen wie im Flug, den als Schachbrett bemalten Leuchtturm auf dem Punta Lido. Noch eine Dreiviertelstunde. Und ich bin in Venedig.

Segeln im Winter (4): Die Kormorane. Die Nordadria. Und der Nebel.


Heute Früh bin ich aufgebrochen, aus dem Hafen von San Giorgio di Nogaro, einer kleinen Marina am Flusslauf des schilfigen Corno, der sich träge mit den Gezeiten zwischen Industrieanlagen und Flusshäfen hindurchschlängelt. Den Wecker hatte ich mir auf sechs gestellt, ich wollte pünktlich mit Sonnenaufgang und dem einsetzenden Ebbstrom hinaus. Erst eineinhalb Stunden den Fluss hinunter. Dann sechs Stunden übers Meer nach Venedig.

Aber weil ich aufgeregt war, aus Sorge, ich könnte die einsetzende Ebbe verpassen, war ich schon um Viertel vor sechs wach. Kochte mir einen Tee, taperte durchs Boot, um dies und das und jenes vor dem Auslaufen noch zu kontrollieren.


Als das Dunkel langsam in Grau überging, kamen wie jeden Morgen die Kormorane. Sie kommen zu Hunderten, sie kreisen in langen 8ern über dem Fluss und dem Hafen von San Giorgio. Sie kommen, um zu Hunderten zu Frühstücken. Ihr Kreisen über dem Hafenbecken ist ein gewaltiges Rauschen, und wenn sie sich dann niederlassen auf dem Wasser, um jeder innerhalb von fünf Minuten seine 3-7 Fische aus dem gischtenden, brodelnden Wasser heraufzutauchen, dann ist es der Anblick der reinen, nackten Gier. Die Kormorane, die ich jeden Morgen in San Giorgio beobachte – das ist eine andere Geschichte, ich werde sie erzählen.

Abzulegen im Dämmer kostet Überwindung. Ablegen kostet meist Überwindung, fast immer frage ich mich, warum ich das bloß tue. Allein im Februar im Boot über die Adria: Nein, das wird kein herrlicher Segeltag heute. Nein, die Sonne wird nicht rauskommen. Nein, es wird nicht mehr als 5 Grad haben. Ja, es wird neblig bleiben den ganzen Tag. Ja, morgen Abend wird es über Venedig mit 7 bft. aus Nordost wehen, wenn das Sturmtief aus Deutschland als Bora kostümiert über die Nordadria fegt. Ja, es wird am Wochenende über Venedig regnen. Keine schönen Aussichten also. Das Deck ist klitschnass, die Festmacher auch, ich bringe LEVJE langsam aus der Box, hole die nassen Festmacher rein. Ich fahre, weil ich weiß, dass ich mein Zuhause verlassen muss, gelegentlich, weil ich wieder etwas finden werde auf dem Meer, wonach ich nicht suchte. Und was mir doch Erfüllung schenkt.

Noch auf der Fahrt über den nebligen Fluss überlege ich. Ob ich nicht lieber doch umkehren soll? Ich bin der einzige, der bei dem Nebel draussen ist. Aber ich überliste mich, jedenfalls die Zweifel an meinem Tun. Ich sage mir: „Geh zumindest raus aufs Meer. Und schau nach. Vielleicht ists draußen ja nicht so neblig. Nur mal die Nase rausstecken.“ Die Nase rausstecken: Das hat sich noch immer gelohnt. Man könne, so empfahl es einem schon Charles Darwin, der als junger Mann um die Welt fuhr, gewiss sein, dass man keinen derartigen Schwierigkeiten begegnen wird, wie sie sich noch zu Anfang einer Reise vor einem Auftürmen. Also raus!

Und draußen? Natürlich ist es da wieder einmal herrlich. Unendliche Weite. Alles ist einfach nur weit, weit, selbst die drei Unterwäschen plus Fleece plus Schwerwetterhose: Sie engen nicht mehr. Rundherum einfach nur Weite. Und ein wohliges Gefühl im Bauch.

Schaue ich nach rechts, dann müsste ich dort eigentlich Land sehen. Aber da ist nur das Graublau des Meeres. Und der Nebel. Und nichts sonst.

Ich sitze an meinem Schreibtisch im Niedergang, so wie man ihn oben sieht. Die Beine im Warmen auf der Treppe, während LEVJE durch den Nebel motort. Ich sehe vor mir durch die Scheibe im Nebel. Der Computer vor mir. Das Radarbild in der Mitte, ein Finger, der sich hineintastet in den Nebel, mir zeigt und auf das deutet, was sich darin verbirgt. Eine Schar Kormorane, die auf dem Wasser sitzt. Eine verlassene Muschelfarm. Muschelbojen, von Winter-Südstürmen längst auseinander gerisssen und vertrieben. Ein Fischer. Sogar ein Baumstamm oder eine dünne Tonne, die eine Einfahrt markiert. Ich ahne das Land nur, wenn ich auf das Radarbild sehe. Ich gebe zu: echter Luxus, den mir meine LEVJE II da bietet: Das Land als gelber Streifen auf dem Radarschirm, ein zerfaserter gelber Streifen in der Weite des Schwarz auf meinem Radarschirm ist alles, was von Wichtigkeiten und Sorgen und Nöten übrig blieb.





Als wäre das noch nicht alles, blinzelt nun für einen kurzen Moment doch die Sonne durch den Nebel. Und zeigt vor mir, sieben Stunden vergingen wie im Flug, den als Schachbrett bemalten Leuchtturm auf dem Punta Lido. Noch eine Dreiviertelstunde. Und ich bin in Venedig.

Vögelgeschichten

Nein, ich muss euch leider enttäuschen. Es bleibt in dieser Geschichte anständig. Geradezu langweilig, denn heute will ich quasi eine private Tierdoku erzählen. Ich bin zwar nicht plötzlich Ornithologe geworden, doch das Segeln findet ja immer nah am Puls der Natur statt.. Man ist den ganzen Tag an der frischen Luft, Wind und Wetter ausgesetzt, man beobachtet den Himmel viel aufmerksamer als in der Stadt und so mancher hat das Fernglas sofort minutenlang im Anschlag wenn sich nur einmal kurz die Flosse eines Schweinswals gezeigt hat. Und da spielen natürlich auch die Seevögel ihre Rollen. Jeder seine ganz eigene und trotzdem gehören sie für mich alle zum Segeln dazu.
Der erste Vogel mag allerdings gleich überraschen, denn es ist die Graugrans. Zwar kein klassischer Seevogel und doch hat mich ihr Geschnatter überhaupt erst zu dieser Geschichte inspiriert. Vor einigen Tagen nämlich stand ich mit dem Morgenkaffee am Fenster und hörte das erste Mal in diesem Jahr die gefiederten Kollegen auf ihrem Heimweg in den Norden. Und das heißt traditionell: Der Frühling kommt, die Segelsaison geht los. Obwohl ich in meinen Teenagerjahren so gar nix mit Natur am Hut hatte, hat es sich nämlich so ergeben, dass ich die Segelsaison zufälligerweise immer genau dann beendet habe, wenn die Gänse Richtung Süden gezogen sind. Zwar ungeplant, aber offenbar stimmt meine persönliche Komfortzone sich in unserem Breiten freiwillig draußen zu bewegen ziemlich genau mit der der Gänse überein und so kam es, dass immer wenn ich die letzte Nacht im Jahr an Bord auf dem Weg ins Winterlager, meistens so Ende Oktober  an der Gieselauschleuse im NOK, verbracht habe, die schnatternden Gänse mich dort an unserem gemeinsamen Rastplatz schon erwartet haben. Die Gänse sind für mich untrennbar mit dem Liegeplatz dort verbunden. Mal wieder so ein Moment, der mir zeigt wie zeitlos das Segeln ist. Segelsaison nach Kalender ist schön und gut, aber die besten Zeichen, ob man sich Ende Oktober oder Anfang März schon wohl auf dem Wasser fühlen könnte, sind immer noch die natürlichen. In diesem Fall die Gänse.
Wenn die Vögel dann wieder Richtung Norden ziehen, so etwa um diese Jahreszeit, kriegt dann auch der kleine Max meist schon Hummeln im Hintern. Die ersten zweistelligen Temperaturen rücken in Reichweite, es kann wieder losgehen.

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Ein echter Klassiker sind natürlich die Möwen. Ich bin an der Küste aufgewachsen, aber für Studium und Arbeit zog es mich dann nach Hamburg. Und schon dort verstummt das Geschrei der Möwen ganz schnell wenn man sich nur wenige hundert Meter von Alster und Elbe entfernt. Umso mehr freut es mich dann wenn ich am Wochenende zum Boot fahre und die Möwen schreien wieder um mich herum. Dann weiß ich, es ist Wochenende, ich hab Zeit und hier gehör ich hin.
Den Blauwasserseglern geht es genau andersrum. Zu den ersten Zeichen einer nahenden Küste gehörten schon immer die Möwen und so sind sie oft der erste Bote eines sicheren Hafens und einer heißen Dusche.
Selbst wenn die Möwen einem manchmal das Eis oder die Pommes am Hafen klauen, alles in allem ein absoluter Wohlfühlvogel.

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Auf See zu sein schafft ja bekanntlich immer neue Perspektiven, und so erging es mir auch bereits mehrfach mit kleinen Spatzen und anderen Seevögeln. Zum Beispiel war ich vor einigen Jahren zwischen Helgoland und Cuxhaven unterwegs. Etwa 35sm nichts als Wasser. So manchem kleinem Piepmatz geht da die Puste aus. Und so ging es auch diesem hier. Völlig entkräftet landete er im Cockpit, nahm ein paar Schlucke vom angebotenen Wasser und machte es sich für einige Stunden im Schwalbennest gemütlich. Als Cuxhaven schließlich in Sicht kam, flog er dann Richtung Land davon als wäre nie etwas gewesen. Für viele Segler kein unbekanntes Erlebnis und doch finde ich es jedes Mal wieder besonders. An Land sind Singvögel meist unglaublich scheu wenn man sich ihnen auf einige Meter nähert, doch auf dem Meer halten wie durch irgendeine Naturkraft alle Lebewesen unausgesprochen zusammen und jede Scheu geht flöten wenn es denn nötig ist um nicht übermüdet ins Wasser zu plumpsen.

Last but not least möchte ich euch noch vom Austernfischer erzählen. Und zwar von einem, der zunächst nicht unbedingt zusammenhalten wollte. Als Wattvogel hört man sein schrilles Gekreische vorwiegend an der Nordsee, dort wo ich herkomme. Und so steht dieser Vogel für mich immer für Heimat, und Meer. Auf meinen Reisen an der deutschen Nordseeküste entlang hatte ich am Watt stehend und Richtung Horizont durch die Matschwüsten schauend mehr als einmal das Vergnügen, dass die Szenerien von einigen Austernfischern begleitet wurde und ich sofort wusste: „Hier gehör ich hin!“
Allerdings können diese Gesellen auch durchaus aggressiv werden. Auf der Hallig Oland im nordfrisieschen Wattenmeer hatte ich letztes Jahr das Glück, im winzigen Watthafen komplett allein zu sein. Allein mit einem Austernfischer, den die Inselbewohner schon lange davor „Zorro“ getauft hatten. Und der Hafen war zu klein für uns beide. (An dieser Stelle müsst ihr euch im Hintergrund „Spiel mir das Lied vom Tod vorstellen“) Damit ich ungestört im Cockpit sitzen konnte mussten erstmal einige Fronten geklärt werden, denn Zorro versuchte pausenlos Sturzkampfangriffe auf mich und nur der Baum und die Dirk über mir verhinderten wohl ernsthafte Verletzungen. Eine kleine Schale mit Brotkrümeln,in einem ruhigen Moment auf den Kai gestellt, machten mir Zorro und seine Familie am Ende dann doch noch zum Freund, und ich konnte meiner Austernfischernliebe weiter treu bleiben.

 

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So, ich hoffe, dass euch dieser kleine ungewohnte Einblick gefallen hat. Ich werd jetzt fürs Wochenende Pinsel und Farbe kaufen gehen. Ich muss dringend in die Halle zu Nonsuch, die Gänse rufen schon, es geht endlich bald wieder los! ;-)

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SV Cesarina – Dietmar Henke GER

UNTERBROCHENE TRÄUME SIND SEGLERS SCHICKSAL

Für einen gestandenen Mann wie Dietmar, der in seinem Leben schon so viele Lebenskurven genommen und gemeistert hat, begann das Jahr 2017 mit einem Salto Mortale zweier Überraschungen: Zuerst hat eine gewaltige Welle von achtern das Schiff samt Elektronik geflutet und für die Weiterreise in den Pazifik unbrauchbar gemacht, und dann hat seine Frau Katja das gemeinsame Lebensschiff verlassen und damit eine Revision aller Lebenspläne eingeleitet. Die CESARINA wird nach Europa zurückkehren, dort repariert um dann für weitere Pläne und Reisen in die Startlöcher zu gehen. Nach meiner Einschätzung wird Dietmar auch diese Lebenskurve mit gewohnter Kraft und Energie meistern und für sein weiteres Leben gestärkt wieder Luft unter die Flügel bekommen. Dafür wünsche ich ihm das Beste.
Peter Foerthmann WEITERLESEN

SV Blue Sky – Tino Schumann GER

LEBENSVERÄNDERUNGEN UND NEUE PLÄNE

Nach einiger Zeit an Land, ist die BLUE SKY in Malaysia nun wieder zu Wasser gelassen worden. Die Reise geht weiter, allerdings wird Tino den zweiten Teil seiner Weltumsegelung mit wechselnden Gästen weiterführen, derweil die Tochter im Lebens – Lernbetrieb spielt und schwitzt. Potentielle Interessenten, Tino auf Teilstrecken als Crew zu begleiten, finden die notwendigen Infos hier

Videoupdate #37

Every Single Week – Track 10 – The Black Tie – Song und Musiker


 
Making of „The Black Tie“

Wie entsteht eigentlich ein Song? Woher nimmst du die Ideen? Warum dauert eine Albumproduktion so lange? Das sind die klassischen Fragen an mich als Songwriter und Produzenten. In der Videoserie „Every Single Week“  stelle ich daher jede Woche eine neue Single aus meinem auf der Ostsee entstandenen Album „Zeitmillionär“ vor. Und gebe damit einen Einblick tief hinter die Kulissen des Songwritings und dem „Making of“ einer Musikproduktion. Übrigens, jede Single und auch das ganze Album bekommst du hier:

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 Making of – Das Video

Hier im Blog möchte ich aber auch einzelne Musiker kurz vorstellen, ohne die die Produktion des Albums nicht möglich gewesen wäre. Und kurz erzählen wie sich unsere jeweiligen Wege gekreuzt haben.

Micky Wolf

Micky aka Van Wolfen

Die Wege von Micky Wolf und mir kreuzten sich eines Tages über die Johnny Cash Tribute Band um Peter Caulton. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wer wen angerufen hatte, aber eines Tages trafen wir uns in einem Proberaum in Eimsbüttel und mir lief eine Gänsehaut nach der anderen den Rücken herunter. Zum einen klang Peter wie der originiale, unlängst verstorbene Johnny Cash, zum anderen war und ist Micky einer der bluesigsten Gitarristen, mit denen ich je gespielt hatte. Und unser Sound war atemberaubend. Doch wie so viele Bands hielt auch diese Formation wegen persönlicher Reibereien leider nicht lange. Den Kontakt zu Micky habe ich aber immer aufrechterhalten..

Live im Weinland-Wohnzimmer
Neben dem Blues ist auch das Slidespiel Mickys große Stärke und er kann seine jahrzehntelange, stilübergreifende Erfahrung auf den Punkt abrufen. Im Studio hatten wir so im Rekordtempo viele coole Tracks, mit denen wir arbeiten konnten. E-Gitarre, Slide, Dobro, und neuerdings auch Cigarbox; alles auf den Punkt am Start. Der Traum jedes Produzenten. Mehr Infos gibt es auf Mickys Homepage.

Van Wolfen – Tarantula Blues

Micky und ich zusammen bei „Ring of Fire“

Christian Hönniger

Christian Hönniger habe ich vor ein paar Jahren bei einem Projekt um die Musical Sängerin Annika Bruhns kennengelernt. Zu der Zeit veröffentlichte sie ein von Paul Glaser produziertes Country Album und wir spielten eine Handvoll Gigs und eine Releaseparty, bevor auch dieses Projekt zu einem unverdientem, schnellen Ende kam. Vorher hatte ich noch nie jemanden so Harp spielen sehen. Mit diesem gewaltigen Tonumfang und  dem bluesigen Sound. 

Christian bei der Löseckes Blues Gang

Hammergeil. Christian kommt aus Hannover (wie ich aber erst während der Aufnahmen erfuhr. Ich dachte, er käme mal eben schnell aus Hamburg vorbei…umso dankbarer bin ich ihm natürlich für die tollen Tracks!!) und spielt dort in einigen bekannten Formationen. Die Videos im Making Of bei der Aufnahmesession sagen eigentlich alles. Christian holt einfach alles aus sich und dem kleinen Instrument heraus und bleibt dabei auch noch so bescheiden. Im Ernst: Ich habe noch keinen besseren an der Blues-Harp gesehen als ihn!! Hier geht es zu Christians Homepage.

Christian und ich bei Annika Bruhns

The Black Tie

Vocals John Barron 
Backing Vocals Caro Leuzinger 
Backing Vocals Kati Schulmann-Reisener  
Backing Vocals Mario Schulmann 
Dobro Van Wolfen
Lead Guitar Van Wolfen
Blues Harp Christian Hönniger
Guitar Jürgen Gleba
Piano Merih Aktoprak
Keyboards Merih Aktoprak
Drums Oliver Steinwede 
Upright Bass Claus Aktoprak
Percussion Jochen Topp 
Saxophone Michael Prott

Aufgenommen, gemischt und editiert von Jurik Maretzki

 The Black Tie
(M: Claus Aktoprak T: Claus Aktoprak V: Dolce Vita Songs)

I don’t need no black tie
Cause all my friends are gone
And left me here to die
All alone

Oh I don’t need no black tie
Now all my friends are gone
No I don’t need no black tie
Now I’m left here all alone

Friends had left me one by one
And no one will come back
And nothing I can do about
Just wear this tie in black

Life’s a bitch and then you’ll die
Is written in my face
And if it’s time for me to go
It’s not the end of the human race

I don’t need no black tie
Cause all my friends are gone
And left me here to die
All alone

SOLO

Pain and hurt and misery
Was all I ever found
And now my only place to be
Lies six feet in the ground

I don’t need no black tie
Cause all my friends are gone
And left me here to die
All alone

I don’t need no black tie
Cause all my friends are gone
And left me here to die
All alone
And left me here to die
All alone
And left me here to die – all alone

Filou bei der Tierärztin

Filou, fotografiert von Yanna.

Vor wenigen Tagen war Filou zum ersten Mal bei einer Tierärztin und wurde dort umfangreich untersucht. Blut abnehmen, Hautuntersuchung, allgemeiner Check und so weiter.
Er hat alles mit sich machen lassen und ist auch ohne größere Probleme im Auto mitgefahren. Autofahren ist allerdings noch nicht so richtig sein Ding. Allerdings auch kein Wunder, bei den vielen Serpentinen in Griechenland.
Die entzündete Bindehaut an seinem linken Auge ist bereits von allein fast verheilt, allerdings hat er noch ein paar gerötete Stellen an den Beinen. Das sind sehr wahrscheinlich Milben, die ihn dort ärgern und er hat bereits ein Medikament dagegen bekommen.
Seine Lymphknoten sind etwas geschwollen, was viele Ursachen haben kann, bedenkt man seine bisherige Lebenssituation.
Eine umfangreiche Blutuntersuchung auf verschiedene, sehr schlimme Krankheiten aus dem Mittelmeerraum ist auch bereits im Gange und die ersten Ergebnisse haben wir gestern bekommen. Leishmaniose = negativ, Ehrlichiose = negativ! Darüber haben wir uns sehr gefreut, aber noch stehen weitere Ergebnisse aus. Wir hoffen das Beste für Filou.

Ansonsten macht er sich sehr gut bei Yanna. Sie kümmert sich wirklich toll um ihn und wir bekommen fast täglich Bilder von ihr oder auch mal ein Video.
Filou spielt sehr gerne mit den anderen Hunden, frisst gut und ist entspannt. Er zeigt ein tolles Sozialverhalten und hat sich ziemlich schnell auf seine neue Umgebung eingestellt.

Wir wissen jetzt auch, wie alt Filou ist. Die Ärztin hat ihn auf etwa 1,5 Jahre geschätzt, was sehr gut ins Gesamtbild passt, denn er wurde in Kilada zum ersten Mal vor etwa einem Jahr im Winter gesichtet. Filou ist also irgendwann im Sommer 2015 auf die Welt gekommen und hat zwei Winter auf der Straße überlebt.

Jetzt hoffen wir, dass die anderen Tests auch negativ ausfallen und er bald wieder ganz gesund und kräftig ist.