Kategorie: News & Blogs

SeaHelp stellt zwei neue Einsatzboote in Dienst

Schiffstaufe in Punat, die SeaHelp-Flotte hat Verstärkung bekommen! Kürzlich wurden im Stadthafen von Punat zwei neue Einsatzboote getauft und in Dienst gestellt. SeaHelp-Chef Wolfgang Dauser: „Mit den stetig steigenden Mitgliederzahlen steigen natürlich auch die Anforderungen an unsere Flotte, deshalb haben wir schon vor Jahren die Entscheidung getroffen, unsere Einsatzboote sukzessive zu erneuern. Diese Maßgabe setzen wir nun planmäßig weiter um, damit SeaHelp künftig noch schneller und noch effizienter Hilfe leisten kann.“
Die neuen SeaHelp-Einsatzboote konnten schon mal vor Punat ihre Performance unter Beweis stellen.

Die neuen SeaHelp-Einsatzboote konnten schon mal vor Punat ihre außerordentliche Performance unter Beweis stellen.

Nach der Taufe, zu der sich neben den lokalen Polit-Größen viele weitere bekannte Gesichter der Wassersportszene und ein Heer an Pressevertretern versammelt hatten, ging es nahtlos zum zweitwichtigsten Event des Tages über: Die Taufparty. Bei ausreichend Bier, Wein und Sekt und Spezialitäten vom Grill nutzten mehr als 400 SeaHelp-Mitglieder und Freunde die Gelegenheit, sich über die Leistungen des nautischen Pannendienstes weitergehend zu informieren. Einige von ihnen konnten auch einen Platz an Bord der neuen Einsatzboote ergattern und sich direkt von der Leistungsfähigkeit überzeugen. Trotz der beeindruckenden Performance, von der sich die Mitglieder einmal „live“ überzeugen konnten, war es ihnen dennoch verständlicherweise lieber, auf eigenem Schiffsrumpf wieder in die Marina einzufahren. Ein Mitglied brachte es dabei auf den Punkt: „SeaHelp ist wie ein Regenschirm. Man ist froh, eine Mitgliedschaft zu besitzen aber noch mehr freut man sich, wenn man sie nicht braucht.“ Dann hoffen wir mal, dass das seine einzige Fahrt auf einem Einsatzboot bleiben wird.

Das neue SeaHelp-Arbeitsgerät hat es dennoch im wahrsten Sinne des Wortes in sich: Die überaus soliden Ribs wurden in den polnischen Werft Technomarine nach SeaHelp-Vorgaben gefertigt. Mit einer Länge von 10,25 Metern und einer Breite von 3,08 Metern bieten sie ausreichend Staumöglichkeiten für die umfangreiche Ausstattung an Bord, die über diverse Werkzeuge, Pumpen, gängige Ersatzteile für die schnelle Hilfe vor Ort sowie in Einzelfällen bis hin zu Bergeballons reicht. Angetrieben werden die beiden Boote von je zwei 300-PS-Außenbordern im Heck, mit denen jedes Schiff im Notfall eine Höchstgeschwindigkeit von 48 Knoten erreicht, die Arbeitsgeschwindigkeit liegt im Normalfall bei 30 Knoten. Die Wahl fiel nach SeaHelp-Angaben auf die Yamaha-Motorisierung (F300), weil sich die V6-Aggregate als äußerst robust erwiesen und im harten Arbeitsalltag unter den besonderen „SeaHelp Einsatzbedingungen“ keinerlei Elektronik- bzw. Sensorikschwächen zeigen. Die zusammen 600 PS reichen aus, um Schiffe mit einem Gesamtgewicht von bis zu 150 Tonnen sicher zu ziehen. An Bord dürfen darüber hinaus bis zu 24 Personen oder 1950 Kilogramm Last befördert werden.

Damit die Einsatzboote ihr Ziel schnell und sicher erreichen, sorgen elektronische Hilfsmittel wie Multifunktionsplotter, Radar, Autopilot und Nachtsichtgeräte für den sicheren Kurs beziehungsweise den nötigen Durchblick auch unter widrigen Bedingungen. Mit dem 530 Liter-Tank an Bord können Distanzen von bis zu 350 NM mühelos überbrückt werden, die geräumige Kabine und das bequeme Gestühl trägt selbst bei rauer See Gewähr dafür, dass die Einsatzkräfte ohne nennenswerte Einbußen ihrer Leistungsfähigkeit das Ziel erreichen.

Die Effizienz, mit der SeaHelp seine Einsätze erledigt, blieb natürlich auch dem kroatischen Marineministerium nicht verborgen. Minister Siniša Orlic in seiner Rede anlässlich der Schiffstaufe: „Mit der ständig wachsenden Zahl an Gästen und Nautikern wächst leider auch die Anzahl der Unfälle auf hoher See. Auch wenn wir (das Ministerium, Anm. d. Red.) uns ständig bemühen, allen Verkehrsbeteiligten ein sicheres Umfeld anzubieten, sind wir auf die Unterstützung von Privatunternehmen wie SeaHelp angewiesen. Der Rettung auf See (195) steht eine begrenzte Anzahl an Booten zur Verfügung, und auch wenn wir demnächst unsere Flotte erweitern werden, ist die enge Zusammenarbeit mit SeaHelp ein guter Schritt in eine sichere Zukunft. Im Namen des Ministeriums möchte ich mich für die jahrelange gute Zusammenarbeit bedanken und ich hoffe, dass es auch in Zukunft so weitergehen wird!“

In  das gleiche Horn stieß auch Punats Bürgermeister, Marinko Žic: „Die Gemeinde Punat bemüht sich immer, bürgernah zu handeln und Firmen, die in Punat ihre Niederlassung haben, tatkräftig zu unterstützen. Auch mit SeaHelp ist diese Zusammenarbeit in den vielen Jahren immer sehr erfolgreich gewesen. Es ist mir eine Freude, dass die Firma SeaHelp schon so viele Jahre in Punat ihren Stützpunkt hat, denn nicht zuletzt nahm SeaHelp hier auch seinen Anfang. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass Punat zusätzlich zu der großen Marina auch über einen verlässlichen Partner in jeder Notlage verfügt. Ich wünsche SeaHelp auch mit den neuen Einsatzbooten viel Erfolg und mögen sie weiterhin wachsen.“

Diesen Wunsch erfüllt SeaHelp dem Bürgermeister natürlich gern. Mit Stützpunkten in Pula, Mali Losinj, Zadar, Tribunj, Solta, Orebic und natürlich auf Punat/Krk (Hauptsitz) verfügt der nautische Pannendienst mittlerweile über ein Netzwerk, das in dieser Form europaweit einmalig sein dürfte. 80 % der Einsatzboote allein in Kroatien sind nicht älter als drei Jahre, weisen 600 bis 700 PS auf können dementsprechend schnell eingreifen, wenn Not am Mann ist. Weitere Stützpunkte in Portoroz sowie in Lignano und Grado runden die Adria-Präsenz ab. In Deutschland (Ostsee) und auf den mallorquinischen Inseln ist SeaHelp ebenfalls vertreten.

SeaHelp hat sich inzwischen vom reinen nautischen Pannendienst hin zu einer Institution gewandelt, die die Interessen der Wassersportler im Adriaraum vertritt und deren Argumente bis hin in Regierungskreise Gehör finden, wie es sich in den Reden der Offiziellen anlässlich der Taufe widerspiegelte. Die Nähe zu den Wassersportlern in der Region mit all ihren alltäglichen kleinen und großen Problemen und den direkten Draht zu den politischen Institutionen, zu Marinabetreibern sowie Hilfsorganisationen wie beispielsweise SAR haben den einstigen reinen Pannendienst zu einem wichtigen, notwendigen Bindeglied im Wassersport wachsen lassen. Oder, um es kurz zu sagen: Die Gelben Engel des Wassersports, seit Jahren Stützpunkt und Vorteilspartner der ADAC Sportschifffahrt, gehören mittlerweile zur Adria wie Sonne, Strand und Meer.

Kurs Großbritannien liegt an!

Es geht los! Kurs Großbritannien liegt an, Helgoland liegt hinter uns. Zunächst Kurs 280° liegt an.

Bis bald!

Bojenfelder vor den italienischen Tremiti Inseln fertig gestellt

Gute Nachrichten für Adria-Skipper: 69 Sichere Bojen-Liegeplätze stehen ab sofort zwischen den Temiti Inseln zum Anlegen bereit.

Die Bojenfelder vor den Tremiti-Inseln zwischen San Domino und San Nicola sind nun fertig gestellt. In dieser Saison ist die Nutzung der Bojen nach dem Prinzip “first come, first serve” kostenfrei möglich. Erst im nächsten Jahr wird ein Betreiber Gebühren für die sicheren Bojenliegeplätze verlangen.

Vor den Tremiti-Inseln stehen Bojenliegeplätze für Yachten zur Verfügung.

In der Saison 2017 ist die Nutzung der Bojen nach dem Prinzip “first come, first serve” anmelde- und kostenfrei möglich.

Schon in der Saison 2016 wurde mit der Installation der Bojen begonen. Doch strenge Naturschutz-Auflagen verzögerten die rechtzeitig zur Saison 2016 angekündigte Inbetriebnahme. Die Bojen sind nun – anders als die sonst üblichen Betonklötze, die an der Mooringleine befestigt sind – im Boden verankert. So wird der Meeresboden als Teil des Naturparks Gargano weniger belastet.

Die Tremiti-Insel sind idealer Zwischenstopp von der italienischen Adriaküste nach Kroatien und umgekehrt oder um die abwechslungsreiche Küste des Gargano zu erkunden.
Als Ausgangspunkt an der italienischen Küste bietet sich die neue 446 Liegeplätze umfassende Marina di Sveva an, die zwischen Vasto und Termoli in den Molise liegt.

Obwohl die Tremiti-Inseln nur rund 24 Seemeilen vor der Adriaküste liegen und zum berühmten Nationalpark Gargano gehören, sind sie bisher ein Geheimtipp. Seit 1989 stehen sie und das Meer ringsherum unter Naturschutz. In einem der schönsten Tauchreviere der Welt beleuchtet das Sonnenlicht hier im kristallklaren Wasser bunte Fischschwärme, Korallen, Grotten und Gräben. Sogar eine drei Meter große Padre Pio Statue haben die Bewohner versenkt, um die Taucher zu segnen. An Land begeistern romantische Buchten die Badeurlauber und Wanderwege die Naturfreunde. Rund zwei Dutzenden Bars und Restaurants befinden sich verteilt auf den zwei besiedelten Inseln San Domino und San Nicolo.

Die Tremiti Inseln
Die Isole Tremiti (auch Diomedeinseln genannt) sind eine Inselgruppe in der italienischen Adria vor der Küste Molise (24 Seemeilen) und dem Gargano Apuliens (12 Seemeilen) gelegen. Der Archipel besteht aus fünf Inseln und gehört zum Nationalpark des Gargano, wovon nur zwei besiedelt sind.
Die vorherrschenden Winde sind aus dem 2. (Levante, Scirocco) und aus dem 4. Quadranten mit dem Poniente, der Tramontana und dem Maestrale zu erwarten. Im Sommer ist die See überwiegend ruhig, wohingegen es im Herbst und Winter zu Sturmflut und Unwetter kommen kann.

MPN Marinas
MPN Marinas ist ein von MPN Network initiierter Zusammenschluss italienischer Marinas mit dem Ziel, einen einheitlichen Yachthafen Standard in Italien und effektive Strukturen für Verwaltung, Betreiben und Kommerzialisierung der Marinas zu schaffen. Zum Gesamtkonzept gehört, den Gästen ein Zugang zu den touristischen Highlights des Hinterlandes zu öffnen. Ein Concierge im Yachthafen unterstützt die Gäste dabei, Touren ins Umland zu organisieren, wozu sowohl kulturelles aber auch kulinarisches Programm zählen.

Aktuell zählen fünf Marinas rund Stiefel zu dem Netzwerk, bis ins Jahr 2019 sollen es noch 20 werden. Mit dabei sind: die ADAC Stützpunktmarina dei Cesari (Marken), Marina Sveva (Molise), Capo d´Orlando (Sizilien, Eröffnung am 13.07.2017), Marina Santa Marinella (Latium), Marina di Cecina (Toskana).

Bojenfelder vor den italienischen Tremiti Inseln fertig gestellt

Gute Nachrichten für Adria-Skipper: 69 Sichere Bojen-Liegeplätze stehen ab sofort zwischen den Temiti Inseln zum Anlegen bereit.

Die Bojenfelder vor den Tremiti-Inseln zwischen San Domino und San Nicola sind nun fertig gestellt. In dieser Saison ist die Nutzung der Bojen nach dem Prinzip “first come, first serve” kostenfrei möglich. Erst im nächsten Jahr wird ein Betreiber Gebühren für die sicheren Bojenliegeplätze verlangen.

Vor den Tremiti-Inseln stehen Bojenliegeplätze für Yachten zur Verfügung.

In der Saison 2017 ist die Nutzung der Bojen nach dem Prinzip “first come, first serve” anmelde- und kostenfrei möglich.

Schon in der Saison 2016 wurde mit der Installation der Bojen begonen. Doch strenge Naturschutz-Auflagen verzögerten die rechtzeitig zur Saison 2016 angekündigte Inbetriebnahme. Die Bojen sind nun – anders als die sonst üblichen Betonklötze, die an der Mooringleine befestigt sind – im Boden verankert. So wird der Meeresboden als Teil des Naturparks Gargano weniger belastet.

Die Tremiti-Insel sind idealer Zwischenstopp von der italienischen Adriaküste nach Kroatien und umgekehrt oder um die abwechslungsreiche Küste des Gargano zu erkunden.
Als Ausgangspunkt an der italienischen Küste bietet sich die neue 446 Liegeplätze umfassende Marina di Sveva an, die zwischen Vasto und Termoli in den Molise liegt.

Obwohl die Tremiti-Inseln nur rund 24 Seemeilen vor der Adriaküste liegen und zum berühmten Nationalpark Gargano gehören, sind sie bisher ein Geheimtipp. Seit 1989 stehen sie und das Meer ringsherum unter Naturschutz. In einem der schönsten Tauchreviere der Welt beleuchtet das Sonnenlicht hier im kristallklaren Wasser bunte Fischschwärme, Korallen, Grotten und Gräben. Sogar eine drei Meter große Padre Pio Statue haben die Bewohner versenkt, um die Taucher zu segnen. An Land begeistern romantische Buchten die Badeurlauber und Wanderwege die Naturfreunde. Rund zwei Dutzenden Bars und Restaurants befinden sich verteilt auf den zwei besiedelten Inseln San Domino und San Nicolo.

Die Tremiti Inseln
Die Isole Tremiti (auch Diomedeinseln genannt) sind eine Inselgruppe in der italienischen Adria vor der Küste Molise (24 Seemeilen) und dem Gargano Apuliens (12 Seemeilen) gelegen. Der Archipel besteht aus fünf Inseln und gehört zum Nationalpark des Gargano, wovon nur zwei besiedelt sind.
Die vorherrschenden Winde sind aus dem 2. (Levante, Scirocco) und aus dem 4. Quadranten mit dem Poniente, der Tramontana und dem Maestrale zu erwarten. Im Sommer ist die See überwiegend ruhig, wohingegen es im Herbst und Winter zu Sturmflut und Unwetter kommen kann.

MPN Marinas
MPN Marinas ist ein von MPN Network initiierter Zusammenschluss italienischer Marinas mit dem Ziel, einen einheitlichen Yachthafen Standard in Italien und effektive Strukturen für Verwaltung, Betreiben und Kommerzialisierung der Marinas zu schaffen. Zum Gesamtkonzept gehört, den Gästen ein Zugang zu den touristischen Highlights des Hinterlandes zu öffnen. Ein Concierge im Yachthafen unterstützt die Gäste dabei, Touren ins Umland zu organisieren, wozu sowohl kulturelles aber auch kulinarisches Programm zählen.

Aktuell zählen fünf Marinas rund Stiefel zu dem Netzwerk, bis ins Jahr 2019 sollen es noch 20 werden. Mit dabei sind: die ADAC Stützpunktmarina dei Cesari (Marken), Marina Sveva (Molise), Capo d´Orlando (Sizilien, Eröffnung am 13.07.2017), Marina Santa Marinella (Latium), Marina di Cecina (Toskana).

SV Shalom – Christoph Vougessis GER

AUSGESCHLAFEN – AUFGEKLART – SATT GEGESSEN – LANDGANG

Moin Herr Foerthmann,
weder mein Laptop noch mein Netbook haben die Überfahrt überstanden. Der eine hat die Feuchtigkeit nicht vertragen, der andere hat in der Kajüte das fliegen gelernt, als ich und Shalom auf die Seite gedrückt wurden. Daher sitze ich nun gerade unter einem bunten Sonnenschirm, trinke eine kühle Cola und versuche, mit einem halb funktionsfähigen Bildschirm diesen Text zu schreiben, was schwieriger ist als gedacht. Nach allem was nun aber schon überstanden ist, sollte ich das hier auch noch schaffen. WEITERLESEN

SV Uhuru – Andi + Rudi Kiener AT

EINE RUNDE WAR NICHT GENUG

Sehr geehrter Hr.Förthmann !
Wir sind mit ihrer Windpilot einmal um die Welt und einmal eine Atlantik-Runde gesegelt. Kein Wunder, dass das Pickerl etwas verblichen ist.
Können sie uns bitte eines zuschicken, wir überweisen den Betrag.
Liebe Grüsse And + Rudi

Für Nicht Deutsche: Ein Pickerl ist ein Groschengrab, das mit einem Windpilot Gradaufkleber nix gemeinsam hat, weil es im Gegensatz zum windigen Pilot, von innen an der Autoscheibe klebt, damit die dressierte Ordnungsmacht es nicht eigenständig entfernen, um für das eigene Gehalt dann die Busse kassieren kann.
Peter Foerthmann WEITERLESEN

Dieselpest. Oder: Das Leben in meinem Tank.

Ein schöner Morgen in Kroatien. Ablegen aus der Bucht Vela Luka ganz im Westen der Insel Korcula. Aber kaum draußen aus der Bucht stottert der Motor. Und stirbt ab. Ein Vierzylinder sagt einfach Tschüss. Und bleibt stehen.

Neustart. Er machts. Und läuft einfach erstmal weiter. Die Hoffnung, die in einem Winkel meines Hirns gedeiht, dass das ein einmaliges Ereignis gewesen sein könnte. Aber während ich den Gedanken denke, sagt eine andere Ecke meines Hirns: „Du weißt genau, dass ein Diesel nicht einfach mal stehen bleibt. Einmal ist nur der Anfang“.

Zehn Minuten später geht der Motor stotternd erneut aus. Er setzt aus. Wir setzen Segel. Kurs Richtung Lastovo, noch weiter nach draußen. Ich gönne dem Motor eine Ruhepause. Und habe die Filter im Verdacht. Einen nach dem anderen inspiziere ich. Das Schauglas vom Wasserabscheider. Nichts trüb. Alles klar. Kein Wasser. Dann den Kraftstofffilter an der Maschine. Nichts. Ich bin ratlos.

Es muss mit der Kraftstoffleitung zu tun haben. Anruf in der SUBEAM-Werft. Ergebnis: Es könnte ein Pfropfen in der Ansaugleitung des Dieseltanks sein. Der Tipp:

1. Erstmal an der dem Motor nächstgelegenen Entlüftung nachsehen, ob Diesel kommt. Oder die Leitung leer ist.

2. Ist sie leer, die Leitung vor dem ersten Filter abschrauben. Und reinpusten.

Die Kraftstoffleitung bei der Entlüftung ist leer. Also schraube ich die hintere Leitung ab. Und puste. Wie doof. Richtung Tank. Aber außer einem hochroten Kopf kein Ergebnis. Die Leitung – ist zu. Tot. Da kommt nix durch.

Wenn ich nicht weiterkomme mit einem Problem, wandere ich. Ein in Bewegung bleiben. Ich setze mich ins Cockpit zu meiner Frau. Mittlerweile hat der Wind erheblich aufgefrischt, 5-6 bft. Zeit zu reffen. Und Zeit, eine Lösung fürs Pusten zu finden.

Ich schnappe mir, während Katrin gerefft zwischen Korciula und Lastovo steuert, am Nachmittag den Tretblasebalg des Dinghis. Ein stabiles Ding meines Vorbesitzers. Zerschneide den Luftschlauch. Und baue mir mit drei anderen Kraftstoff-Schlauchresten – nein, ich kann einfach nichts wegwerfen. Und ein Stück Kraftstoffschlauch schon gar nicht! – und Rohrschellen einen Anschluss für die Kraftstoffleitung.

Dann schließe ich meine selbstgebaute Pustepumpe an den Stutzen an, der aus dem Tank führt.

Nichts. Der Tretbalg bleibt hart wie ein Teak-Klotz, wenn ich drauftrample. Ich stelle mit beiden Beinen drauf, erhöhe den Druck auf dem Tretbalg auf Körpergewicht. „Prüfdruck 90 Kilo“ – das hält der Blasebalg ganz sicher nicht aus. Oder? Er hält. Plötzlich gehts für mich abwärts. Die Luft entweicht. Und aus den Tiefen des 210-Liter-Edelsathl-Dieseltanks neben mir erklingt ein befreites Geblubber.

Hurra.

Meinen Durchpuster wieder abbauen. Kraftstoffleitung wieder dran. Ganze Leitung entlüften. Dann Zündschlüssel drehen. Er springt ohne Murren an. Und läuft.

Hurra.

Aber nur 35 Minuten. So lange dauert die Fahrt Richtung Lastovo. Dann setzt der Motor wieder aus. Mit Stottern.

Aber ich weiß ja jetzt, was zu tun ist: Selbstgebauten Durchpuster wieder an den Tank anschließen. „Prüfdruck auf 90 Kilo“ erhöhen. Rrrrrrrumms machts im Tank, gefolgt von Geblubber.

Diesmal stirbt der Motor nach zehn Minuten ab. Ich erwäge den Gedanken, statt der vor dem Starkwind schützenden Bucht im Westen Lastovos fünf, sechs Stunden Richtung MARINA KORCIULA zu segeln. Antonia vom Empfang ist – anders als zuvor MARINA PALMIZANA auf Hvar – überaus freundlich. Sie sei bis neun da. Danach nur der Wachdienst. Aber die würden mich schon irgendwie reinkriegen.

Ich verwerfe den Gedanken. Also Lastovo. Nach noch einmal durchpusten hält der Motor durch die Einfahrt zwischen den Meerengen durch. Wir lassen das Großsegel stehen. Und suchen uns einen Platz in der vollen Bucht.

Blick über Inspektionsluke samt Tankgeber in die hellblaue Diesel-Tiefe, wo nur mein Schlauch hinunterrreicht.

Am nächsten Morgen zeitig raus. Ich rücke den 200 Litern Diesel auf den Leib. Schraube die Inspektionsluke ab. Blicke hinunter auf 200 Liter blauschimmerndes Diesel. Auch da ist nichts zu sehen. Einen weiteren meiner Freunde aus meinem Schatz, dem Schlauchschapp an die kleine Handpumpe anschließen. Und dann in die Tiefen des Tanks versenken. Und Diesel zur Sichtkontrolle in die Wasserflaschen abfüllen. Dialyse für Diesel.

Wo sonst mein Bett ist: Heute alle meine Spielsachen: Kleine Handpumpe. Leere Wasserflaschen. Schläuche. Und jede Menge Papaiertücher.

Zuerst nichts. Bei der sechsten Flasche Diesel stockt die Handpumpe. Sie will nicht mehr. Irgendwas blockiert. Steckt im Schlauch. Wehrt sich. Ich hole den Schlauch aus dem Tank. Zerlege ihn. Und die Pumpe. Finde das da:

Ein dreißig Zentimeter langes Teil, das aus meiner Pumpe kommt. Und aussieht wie ein Bandwurm. Ein faseriger Organismus, schleimig, dicht, fest, den ich nach und nach aus der kleinen Handpumpe ziehe.

Ich betreibe meine „Diesel-Dialyse“ den Vormittag und den halben Nachmittag.
Mit dem Schlauch jedes Mal an die tiefste Stelle des Tanks.
Danach mit schnellen, möglichst saugstarken Zügen der Handpumpe Diesel in die drei 1,5-Liter-Wasserflaschen füllen.
Sichtkontrolle. Filtern.
Was sauber ist: zurück in den vollen Tank.

Ich finde noch verschiedene Reste dieses Gewebes. Keiner der Bandwurm-ähnlichen Organismen kürzer als 10 Zentimeter. Etwas Schleim, kein Becherglas voll.

Etwas Anstrengung kostet der Stutzen Tankboden. Der Ablauf, der noch im Herbst funktionierte – jetzt ist er verstopft. Auch da hängt was drin. Aber mit Durchpusten schaffe ich es, ihn frei zu bekommen.

Am Abend läuft der Motor über eine Stunde anstandslos. Und dann noch eine Stunde, während des Verlegens auf einen anderen Ankerplatz in der Bucht.

Hardfacts:

1. Boot im Herbst neu gekauft nach langer Standzeit.
2. Deshalb GROTAMAR im Herbst in den Tank gekippt. Vielleicht nicht ausreichend. Aber immerhin.
3. Denn: Das Ablassen von etwa 2-3 Litern Diesel aus dem Tank via Entleerungsstutzen brachte – außer der üblichen Verschmutzung – keine nennenswerten Hinweise auf Dieselpest.
4. Seit Kauf ist die Maschine ca. 150 Motorstunden anstandslos gelaufen. Ca. 900 Seemeilen oder 1.700 Kilometer.
5. Seit Kauf wurde etwa fünf, sechs Mal frisches Diesel „nachgetankt“, um das Altdiesel schnellstens zu verdünnen.

Meine Hypothese: Die Dieselpest kann aufgrund der langen Laufzeit eigentlich nicht im Tank entstanden sein. sondern das faserige Material kam in den Tank bei einem dieser letzten Nachtank-Sessions . Das letzte „Nachtanken“ lag ca. fünf Motorstunden zurück.

Dieselpest. Oder: Das Leben in meinem Tank.

Ein schöner Morgen in Kroatien. Ablegen aus der Bucht Vela Luka ganz im Westen der Insel Korcula. Aber kaum draußen aus der Bucht stottert der Motor. Und stirbt ab. Ein Vierzylinder sagt einfach Tschüss. Und bleibt stehen.

Neustart. Er machts. Und läuft einfach erstmal weiter. Die Hoffnung, die in einem Winkel meines Hirns gedeiht, dass das ein einmaliges Ereignis gewesen sein könnte. Aber während ich den Gedanken denke, sagt eine andere Ecke meines Hirns: „Du weißt genau, dass ein Diesel nicht einfach mal stehen bleibt. Einmal ist nur der Anfang“.

Zehn Minuten später geht der Motor stotternd erneut aus. Er setzt aus. Wir setzen Segel. Kurs Richtung Lastovo, noch weiter nach draußen. Ich gönne dem Motor eine Ruhepause. Und habe die Filter im Verdacht. Einen nach dem anderen inspiziere ich. Das Schauglas vom Wasserabscheider. Nichts trüb. Alles klar. Kein Wasser. Dann den Kraftstofffilter an der Maschine. Nichts. Ich bin ratlos.

Es muss mit der Kraftstoffleitung zu tun haben. Anruf in der SUBEAM-Werft. Ergebnis: Es könnte ein Pfropfen in der Ansaugleitung des Dieseltanks sein. Der Tipp:

1. Erstmal an der dem Motor nächstgelegenen Entlüftung nachsehen, ob Diesel kommt. Oder die Leitung leer ist.

2. Ist sie leer, die Leitung vor dem ersten Filter abschrauben. Und reinpusten.

Die Kraftstoffleitung bei der Entlüftung ist leer. Also schraube ich die hintere Leitung ab. Und puste. Wie doof. Richtung Tank. Aber außer einem hochroten Kopf kein Ergebnis. Die Leitung – ist zu. Tot. Da kommt nix durch.

Wenn ich nicht weiterkomme mit einem Problem, wandere ich. Ein in Bewegung bleiben. Ich setze mich ins Cockpit zu meiner Frau. Mittlerweile hat der Wind erheblich aufgefrischt, 5-6 bft. Zeit zu reffen. Und Zeit, eine Lösung fürs Pusten zu finden.

Ich schnappe mir, während Katrin gerefft zwischen Korciula und Lastovo steuert, am Nachmittag den Tretblasebalg des Dinghis. Ein stabiles Ding meines Vorbesitzers. Zerschneide den Luftschlauch. Und baue mir mit drei anderen Kraftstoff-Schlauchresten – nein, ich kann einfach nichts wegwerfen. Und ein Stück Kraftstoffschlauch schon gar nicht! – und Rohrschellen einen Anschluss für die Kraftstoffleitung.

Dann schließe ich meine selbstgebaute Pustepumpe an den Stutzen an, der aus dem Tank führt.

Nichts. Der Tretbalg bleibt hart wie ein Teak-Klotz, wenn ich drauftrample. Ich stelle mit beiden Beinen drauf, erhöhe den Druck auf dem Tretbalg auf Körpergewicht. „Prüfdruck 90 Kilo“ – das hält der Blasebalg ganz sicher nicht aus. Oder? Er hält. Plötzlich gehts für mich abwärts. Die Luft entweicht. Und aus den Tiefen des 210-Liter-Edelsathl-Dieseltanks neben mir erklingt ein befreites Geblubber.

Hurra.

Meinen Durchpuster wieder abbauen. Kraftstoffleitung wieder dran. Ganze Leitung entlüften. Dann Zündschlüssel drehen. Er springt ohne Murren an. Und läuft.

Hurra.

Aber nur 35 Minuten. So lange dauert die Fahrt Richtung Lastovo. Dann setzt der Motor wieder aus. Mit Stottern.

Aber ich weiß ja jetzt, was zu tun ist: Selbstgebauten Durchpuster wieder an den Tank anschließen. „Prüfdruck auf 90 Kilo“ erhöhen. Rrrrrrrumms machts im Tank, gefolgt von Geblubber.

Diesmal stirbt der Motor nach zehn Minuten ab. Ich erwäge den Gedanken, statt der vor dem Starkwind schützenden Bucht im Westen Lastovos fünf, sechs Stunden Richtung MARINA KORCIULA zu segeln. Antonia vom Empfang ist – anders als zuvor MARINA PALMIZANA auf Hvar – überaus freundlich. Sie sei bis neun da. Danach nur der Wachdienst. Aber die würden mich schon irgendwie reinkriegen.

Ich verwerfe den Gedanken. Also Lastovo. Nach noch einmal durchpusten hält der Motor durch die Einfahrt zwischen den Meerengen durch. Wir lassen das Großsegel stehen. Und suchen uns einen Platz in der vollen Bucht.

Blick über Inspektionsluke samt Tankgeber in die hellblaue Diesel-Tiefe, wo nur mein Schlauch hinunterrreicht.

Am nächsten Morgen zeitig raus. Ich rücke den 200 Litern Diesel auf den Leib. Schraube die Inspektionsluke ab. Blicke hinunter auf 200 Liter blauschimmerndes Diesel. Auch da ist nichts zu sehen. Einen weiteren meiner Freunde aus meinem Schatz, dem Schlauchschapp an die kleine Handpumpe anschließen. Und dann in die Tiefen des Tanks versenken. Und Diesel zur Sichtkontrolle in die Wasserflaschen abfüllen. Dialyse für Diesel.

Wo sonst mein Bett ist: Heute alle meine Spielsachen: Kleine Handpumpe. Leere Wasserflaschen. Schläuche. Und jede Menge Papaiertücher.

Zuerst nichts. Bei der sechsten Flasche Diesel stockt die Handpumpe. Sie will nicht mehr. Irgendwas blockiert. Steckt im Schlauch. Wehrt sich. Ich hole den Schlauch aus dem Tank. Zerlege ihn. Und die Pumpe. Finde das da:

Ein dreißig Zentimeter langes Teil, das aus meiner Pumpe kommt. Und aussieht wie ein Bandwurm. Ein faseriger Organismus, schleimig, dicht, fest, den ich nach und nach aus der kleinen Handpumpe ziehe.

Ich betreibe meine „Diesel-Dialyse“ den Vormittag und den halben Nachmittag.
Mit dem Schlauch jedes Mal an die tiefste Stelle des Tanks.
Danach mit schnellen, möglichst saugstarken Zügen der Handpumpe Diesel in die drei 1,5-Liter-Wasserflaschen füllen.
Sichtkontrolle. Filtern.
Was sauber ist: zurück in den vollen Tank.

Ich finde noch verschiedene Reste dieses Gewebes. Keiner der Bandwurm-ähnlichen Organismen kürzer als 10 Zentimeter. Etwas Schleim, kein Becherglas voll.

Etwas Anstrengung kostet der Stutzen Tankboden. Der Ablauf, der noch im Herbst funktionierte – jetzt ist er verstopft. Auch da hängt was drin. Aber mit Durchpusten schaffe ich es, ihn frei zu bekommen.

Am Abend läuft der Motor über eine Stunde anstandslos. Und dann noch eine Stunde, während des Verlegens auf einen anderen Ankerplatz in der Bucht.

Hardfacts:

1. Boot im Herbst neu gekauft nach langer Standzeit.
2. Deshalb GROTAMAR im Herbst in den Tank gekippt. Vielleicht nicht ausreichend. Aber immerhin.
3. Denn: Das Ablassen von etwa 2-3 Litern Diesel aus dem Tank via Entleerungsstutzen brachte – außer der üblichen Verschmutzung – keine nennenswerten Hinweise auf Dieselpest.
4. Seit Kauf ist die Maschine ca. 150 Motorstunden anstandslos gelaufen. Ca. 900 Seemeilen oder 1.700 Kilometer.
5. Seit Kauf wurde etwa fünf, sechs Mal frisches Diesel „nachgetankt“, um das Altdiesel schnellstens zu verdünnen.

Meine Hypothese: Die Dieselpest kann aufgrund der langen Laufzeit eigentlich nicht im Tank entstanden sein. sondern das faserige Material kam in den Tank bei einem dieser letzten Nachtank-Sessions . Das letzte „Nachtanken“ lag ca. fünf Motorstunden zurück.

Achillesfersen – Ruder

SCHEIN UND WIRKLICHKEIT

Ein Rundgang durch europäische Messen und Marinas zeigt den Erfolg von Marketing und Promotion, zeigt Trends und Neuigkeiten, die stets als Verbesserungen apostrophiert, beworben und in der Folge dann gekauft werden. Die meisten Yachten suchen dabei den Spagat von Performance bei zeitgleich hohem Nutzwert und Wohnlichkeit, was für den gemeinen Segler akzeptabel sein mag, weil er sein Schiff überwiegend in erreichbarer Nähe von schwimmender oder fliegender Hilfe verwendet. Die Nutzung und Empfehlung dieser Schiffe für die hohe See hingegen, sollte nach m.E. anderen Anforderungen zu folgen haben, die bei uns, wie ich es empfinde, bei Marketing und Promotion zu selten im Vordergrund stehen: Die Solidität und Bauweise der Anhänge! WEITERLESEN

Argostoli, Amsterdam, Wesel

Am 23. Juni habe ich Nomade in Argostoli abgeschlossen, nochmal alle neun!!! Festmacher kontrolliert und mich auf den Weg zum Flughafen gemacht. Einchecken, einsteigen, abheben und einen letzten Blick aus der Luft aufs Schiff werfen, welches nun knapp 3 Monaten mein Zuhause war.
Einige Stunden später war ich dann in Amsterdam und nach ein paar Zugfahrten bin ich schließlich am Abend in Wesel angekommen. Sabrina, Filou, meine Nichte, meine Eltern und Benno waren da und ich habe mich riesig gefreut, alle wieder zu sehen.

So richtig begeistert war ich von dieser Unterbrechung der Reise trotzdem nicht. Aber es gibt einiges in Deutschland zu erledigen und in den letzten Wochen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass bei dem Reisetempo der letzten Zeit, in Italien der finanzielle Ruin drohen würde. Hafengebühren jenseits der 100€, ja sogar jenseits der 200€ sind dort in der Hochsaison keine Seltenheit. Nicht pro Monat oder Woche, pro Tag!
Für die Hochpreisgebiete des Mittelmeeres gibt es noch, oder besser gesagt wieder, zu viele Baustellen. Der Zustand des Schiffs verbessert sich zwar stetig, aber es kostet eben Zeit. Auch, weil es unterwegs schwierig ist an entsprechende Teile zu kommen. Und wenn, dann dauert es lange. Das zieht wieder einen Rattenschwanz an Verzögerungen nach sich.
Ich komme einfach viel langsamer vorwärts, als ich mir das erhofft hatte und da muss ich ganz klar sagen, dass mein Plan viel zu optimistisch war. Das Wetter war zwar auch nicht gerade optimal, aber wann ist es das schon? Nomade ist einfach noch zu sehr Baustelle und das ist nicht gut.
Und jetzt sieht es eben so aus, dass ein Aufbruch gen Westen schlicht unsinnig wäre. Ohnehin ist mir im Moment ein wenig die Lust auf Sizilien vergangen, nachdem ich von fast allen Crews, die mir aus dieser Richtung  in den letzten Wochen entgegen gekommen sind, viel negatives gehört habe und in Argostoli unfreiwillig Bekanntschaft mit einer Art traditionellem sizilianischen „Way of Life“ gemacht habe, der in Filmen oft romantisch verklärt wird. Die Realität sieht anders aus und ist für Betroffene teuer, oder riskant. Teuer, wenn man zahlt, riskant, wenn man nicht zahlt. Und noch riskanter wenn man nicht zahlt und seinen Mund aufmacht.
Ich zahle also „nur“ nicht und halte zähneknirschend meine Klappe.
Allerdings bin ich enttäuscht, dass sich die Gerüchte, die man immer mal wieder hört, bestätigt haben. Und das 250 Seemeilen weit entfernt von Sizilien!
Aber egal! Kefalonia lasse ich mir nicht von ein paar Einzelnen vermiesen. Hier habe ich viele liebe Menschen kennengelernt.

Mittlerweile bin ich seit einigen Tagen in Wesel, habe letzte Dinge an Camino erledigt und arbeite unter anderem die Einkaufsliste für Nomade ab. Für die nächste Zeit stehen noch diverse Sonderanfertigungen fürs Schiff auf dem Zettel und Törnplanung muss auch noch gemacht werden. Es gibt ja nicht nur Sizilien…

Eine kleine Bilanz können wir nach 3 Monaten auch mal ziehen und eine Einschätzung für die Zukunft abgeben. Habt ihrs gemerkt? Ich hab „wir“ gesagt! Denn das ist ganz wichtig, auch wenn ich in letzter Zeit meistens im Singular geschrieben habe, Sabrina ist natürlich, auch wenn wir weit voneinander entfernt sind, immer mit involviert und arbeitet im Hintergrund an der Reise und für die Reise!

Also, Bilanz zuerst:

Knapp 3 Monate an Bord, davon drei Wochen zu zweit und knapp zwei Wochen zu dritt
4 Törns zu zweit, 6 Törns Einhand
280 Seemeilen im Kielwasser

Im Verhältnis von Strecke zu Zeit an Bord sieht man ganz gut, dass ich kaum vorwärts gekommen bin. Ich habe eben mehr am Boot geschraubt als ich segeln konnte.
Daran wird sich auch in nächster Zeit nicht viel ändern. Wenn ich bald wieder nach Argostoli fliege, werde ich eine Weile mit Reparaturen beschäftigt sein.

Und nun die Einschätzung zu Nomade und zur Zukunft:

Nomade war für uns ein Überraschungsei, aber das war von vornherein klar bei diesem Tausch. Jetzt haben wir mit ihr aber immerhin die ersten Seemeilen zurückgelegt und es hat auch Einhand funktioniert. Davor hatte ich wirklich Bammel und auch jetzt muss ich sagen, so eine große Ketsch Einhand zu bewegen fällt mir noch nicht leicht. Sie ist allerdings auch noch nicht wirklich optimal ausgerüstet, das darf man nicht vergessen.
Im Hafen kann ich Nomade trotz der Größe gut bewegen. Allein durch die hohe Masse bleibt für viele Manöver mehr Zeit. Nur Seitenwind bereitet manchmal Probleme. Da ist der gemäßigte Langkiel mit Bugspriet von allen Typen so ziemlich der mit dem größten Handicap. Während das Heck durch die große Lateralfläche in diesem Bereich wie festgenagelt im Wasser liegt, fehlt diese am Bug und lässt ihn entsprechend driften. Fast 15 Meter Länge über Alles können dann ganz schön viel sein, wenn das Hafenbecken eng ist und gewendet oder rückwärts angelegt werden muss, zumal Nomade über keinen ausgeprägten Radeffekt verfügt, den man nutzen könnte.

Die Seegängigkeit hat uns sehr beeindruckt. Besonders der Einhandtörn bei Windstärke 8 im Golf von Korinth ist mir immer noch lebhaft und vor allem positiv im Gedächtnis. Keine Bauchklatscher, kein Knarzen. Geschmeidig durch die Wellen gedampft ist sie, die Suncoast 42.
Vom bisherigen Handling unter Segeln waren wir ebenfalls sehr angetan, auch wenn längst noch nicht alles optimal ist.

Und das leben an Bord? Sabrina mag es, ich mag es! Trotz einer Raumaufteilung im Salon, die nicht nach unserem Geschmack ist, trotz provisorischem Campingkocher. Wir haben Platz ohne Ende. Hafenkoller? Fehlanzeige!
Das ebene Flushdeck ist ebenfalls etwas, das wir an Nomade schätzen. Es kostet zwar Höhe unter Deck, aber bei 42 Fuß Rumpflänge spielt das praktisch keine Rolle. Das Arbeiten an Deck auf See fällt dadurch allerdings wesentlich leichter, vor allem im Bereich des Großmasts.
Mit dem Center Cockpit haben wir genau das gefunden wonach wir gesucht haben. Wir fühlen uns in der Mitte des Schiffs pudelwohl. Gefällt uns viel besser als am Heck zu sitzen. Seekrankheit? Keine Spur!

Vor einigen Monaten waren wir uns noch unsicher, ob die Suncoast 42 die richtige Größe hat, oder nicht eine Nummer zu groß für uns ist. Man muss auch klar sagen, das man auf kleineren Booten ebenfalls gut leben und damit segeln kann. Jetzt wo ich mich so langsam an die Abmessungen gewöhnt habe, möchte ich den Raum und die Reserven in alle Richtungen jedoch nicht mehr missen.
Nomade hat das Potenzial dauerhaft auf ihr leben und mit ihr segeln zu können. Bis es soweit ist werden natürlich noch Jahre vergehen, das ist klar.

SV Samira – Andrea + Jürgen Michel GER

WILLY, DER NEUE MANN AN BORD

Hallo Herr Foerthmann,
Die ersten Tests waren sehr vielversprechend. „Willy“ kümmert sich fortan um das Ruder, die Crew betreibt Navigation und Ausguck.
Bleibt die Frage, was machen wir eigentlich noch an Bord ?!
Grüße aus Berlin
Jürgen Michel

Moin nach Berlin,
endlich mal ein Windpilot, der tatsächlich funktioniert! Danke für Fotos, nix zu meckern oder zu quaken. Um Ihre Frage zu beantworten, was denn nun Ihr Job an Bord ist: keine Ahnung, vielleicht mit der Puppe spielen? Jedenfalls haben Sie es so gewollt, ich habe Sie zu nix gezwungen! Good Luck für einen schicken Segelsommer!
Peter Foerthmann WEITERLESEN

SV Lop to – Kerstin Neermann + Helmut Siebrecht GER

ZUCKER FÜR LOTHAR

Lieber Peter,
Vielen lieben Dank fuer deine Email zum Landfall. Und den Link auf deiner Homepage. Ist schon wieder vier Wochen her und du hast nix von uns gehoert. Asche auf unser Haupt.

Ja….gute 9000 sm sind schon ganz schoen lang…aber alles in allem hatten wir sowohl auf der Strecke von Mar del Plata nach St. Helena, als auch von St. Helena auf die Azoren sehr gute Bedingungen. Etwas flau am Ende, mit zwei Starkwindfronten ganz am Ende. Aber irgendwas ist ja immer 😉
LOP TO hat wie immer super durchgehalten. Der einzige ernsthafte Schaden bei Ankunft in Horta war unsere kaputte Pfeffermuehle ;-). Da kann man nicht wirklich meckern.

Den groessten Anteil am guten Toern hatte wie immer Lothar Foerthmann am Heck. Unsere alte Windpilot Pacific Plus duerfte inzwischen wohl eine der Dienstaeltesten sein, die hier rumschippern. Lothar ist ueber 20…..aber fit wie am ersten Tag.
Und wir haben mal grob ueberschlagen, er hat tatsaechlich an die 100 000 sm auf dem Buckel. Der Wahnsinn oder? Man vergisst unterwegs gerne mal, was Lothar da hinten am Heck uns so abnimmt. Ein bisschen Spueli zum schmieren ab und an und gut ist. Sonst hatten wir von einem nach 9 Jahren abgebrochenen Pendelruder (ersetzt in vier Minuten) keinen Aerger mit der Steuerung von LOP TO.

Sag mal wovon lebst du eigentlich? Von Ersatzteilen auf jeden Fall nicht 😉

In Horta stand sogar 2 Stunden nach unserer Ankunft dein Kollege Harry Schank von GOOD WOOD vorm Schiff und fragte uns, ob wir irgendetwas fuer unsere Windpilot brauchen, er arbeite fuer dich. Super. Aber wie gesagt, wir brauchten nix.

Also, an dieser Stelle einfach ein dickes Dankeschoen. An dich und deine Pacific Plus. Wer ohne losfaehrt ist selber Schuld 😉

Wir wollen am Samstag weiter in Richtung Falmouth und dann schlagen wir langsam die Richtung zum Heimathafen ein. Nach 18 Jahren…..wir sind sehr gespannt was sich auf der Ostsee alles veraendert hat. Schaun wir mal.

Wenn du Lust hast, mit uns zu feiern: kleine Stegparty zur Ankunft am 16.09., 14.00 am ASC Steg in Kappeln. Wir wuerden uns riesig freuen wenn ihr kommt.
Lothar auch 🙂

Herzliche Gruesse von den LOP TO’s,
Helmut und Kerstin WEITERLESEN