Kategorie: News & Blogs

Großartig gescheitert

Gestern Abend war es soweit. Nach 4 Wochen in der Finanzierungsphase ging unsere Crowdfunding-Kampagne bei Startnext zu Ende. In Zahlen betrachtet, ohne Erfolg, denn das Fundingziel von 2.800 Euro zur Finanzierung der nächsten Filmprojekte wurde nicht erreicht. Alle Unterstützer bekommen ihr Geld deshalb automatisch von Startnext zurück, bzw. es wird gar nicht erst abgebucht.

Trotzdem freuen wir uns und finden es Klasse, dass ihr mitgemacht habt. Eure Beteiligung zeigt, dass wir doch einige von euch für dieses Projekt begeistern konnten.

Ich finde, wir sind mit 1.079 Euro großartig gescheitert!

Sponsoring – zwei Standpunkte

SPONSORING – IRGENDWIE FALSCH VERSTANDEN

Falsch verstanden

SV Mr.John IV – John Wolstenholme UK

BAVARIA 35 – BAY OF BISCAY CROSSING ON CHRISTMAS 2017

Sieben Minuten Segeln zu Weihnachten von England über Brest nach Spanien

Produktion – der Radadapter

DER RADADAPTER – KLEINES KUNSTWERK IN SICH

Produktion

Wauquiez Amphitrite 43 – for sale – € 59.000

FAMILIENSCHIFF SEIT STAPELLAUF IN 1.HAND


Auch wenn der Anlass zur Kommunikation zwischen Seglern und einem Hersteller von Heckverzierungen nahezu stets am hintersten Ende von Schiffen beginnt, geraten automatisch die Schiffe in den Mittelpunkt eines Gespräches, weil in Bezug auf Windpilot das Thema schnell erledigt ist, vor allem, wenn ich mich mit erfahrenen Seglern unterhalte.

Zum Beispiel mit JOAN BASSOLS, den ich seit langem persönlich kenne und vor dessen Lebensleistung ich mich stets verbeuge, denn eine erfolgreiche berufliche Tätigkeit zeitgleich als liebevoller Familienvater auf ausgedehnten Reisen zu leben, halte ich für hohe Kunst der Lebensführung, bei der in ausgewogenem Miteinander eine Familie zusammen wächst und gedeihen kann.

Am 07.03.2018 erhalte ich von Joan diese Mail:

Hallo Peter,
Wie geht es euch? Wir haben schon lange keinen Kontakt mehr. 2015 haben wir ja auf unserer Trotamar III die Pazific Plus erneuert und sind 2016 wieder über den Atlantik gesegelt. Die Windpilot war ein toller Erfolg. Wir sind bei der Rückfahrt in den Ausläufer vom Hurrikan Bonni gekommen. Da haben wir Wellen über 10 m gemessen und Wind um 45 Knoten und zum großen Glück konnten wir den ganzen Sturm mit dem Windpilot abfahren, ansonsten wäre es sehr unangenehm geworden.

Nun hat sich bei uns einiges getan. Wir wollen demnächst weiter in den Süden, ganz in den Süden, und haben uns entschieden, eine Trotamar 4 zu bauen. Vor einem Monat hat der Bau begonnen und im April 2019 soll sie fertig sein. Nun zum Thema: Die Werft schlägt mir eine Cap Horn Windsteueranlage vor. Der Mast für die Windfahne wäre so hoch, dass er über der Gerätebrücke ist und das Dhingi nicht stört. Wie würde ein Windpilot auf so ein Boot passen? Hast du schon ein vergleichbare Heck ausgerüstet?

Und wir müssen natürlich schweren Herzens die Trotamar 3 verkaufen, was nicht so einfach ist. 

Du siehst, bei uns tut sich viel, und natürlich habe ich kaum Zeit zum Segeln, jetzt muss richtig Geld verdient werden, um das Schiff und die Fahrt in den Süden zu finanzieren ? aber es macht viel Spass.
Viele Grüße, auch an Marzena, irgendwann treffen wir uns sicher wieder.
Viele Grüsse Joan

Jedenfalls haben wir in einem langen Telefongespräch vorgestern Abend gemeinsam beschlossen, dieses Familienschiff nun zu einem besonderen Preis anzubieten, ein vollständig und umfangreich ausgerüstetes Schiff, samt neuem Teakdeck, dessen Spezifikation hier nachzulesen ist

SV Trotamar – Joan Bassols ES

LANGZEITERFAHRUNGEN MIT DREI WINDSTEUERSYSTEMEN

Vergleiche – Kritik

SV Miraj – Bill Maloney US

Hi Peter, love my windpilot.  It really works like a charm and even does great in big waves. Thanks, Bill

Filmankündigung

Im August 2016, kurz nach der Rückkehr mit Eos, habe ich zum ersten Mal an „Irgendwie ans Kap“ gearbeitet. Wobei? Quatsch, die Filmaufnahmen aus 2015 gehören natürlich auch dazu. Eine ganze Menge waren das. 268 Gigabyte, verteilt auf 1.877 Szenen, die Sabrina und ich während der Reise mit Eos und auf dem Jakobsweg gefilmt haben. Allein die Sichtung des Materials und die Ausarbeitung des Konzepts hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert.
Jetzt, eineinhalb Jahre nach dem ersten Schnitt, ist der Film endlich fertig. Ich freue mich, denn damit beginnt ein neuer Abschnitt für mich. Ich kann mich auf neue Projekte konzentrieren, die Wände um meinen Schnittplatz herum werden wieder frei. Dort hängt seit eineinhalb Jahren alles voll mit Fotos, Skizzen und Texten aus dem Film.

Es gäbe noch so viel über den Film zu erzählen, in dem ich gefühlt eine ganze Weile gelebt habe, aber ich bin gerade müde. Die Endphasen sind bei solchen Projekten immer anstrengend und dieses Projekt war für mich das mit Abstand aufwändigste bisher. In den letzten 2 Wochen saß ich oft morgens noch am Rechner, als Sabrina bereits wieder aufgestanden ist. Wird Zeit, dass ich wieder in einen normalen Rhythmus komme…

Erscheinen wird er am 15. März, sehr wahrscheinlich zunächst hier auf Sonnensegler.net als Download. Daran werkel ich nebenbei bereits seit ein paar Tagen. Bei Vimeo On Demand wird er vermutlich erst deutlich später zu bekommen sein, wenn überhaupt. Das hängt ein wenig davon ab, wie die Resonanz und Nachfrage ist.

Noch 5 Tage

Wer hat noch nicht, wer will nochmal? Letzte Woche, letzte Chance! Jetzt ran kommen und dabei sein…

Also, die letzten 5 Tage unserer Crowdfunding-Kampagne laufen und bisher sind dank euch bereits 37% des Fundingziels erreicht. Die 1.000er Marke wurde gestern geknackt und wir finden das ziemlich Klasse.


Trotzdem sei daran erinnert, dass die Kampagne nur dann erfolgreich beendet werden kann, wenn das Fundingziel von 2.800 € erreicht wird. Bleiben wir darunter, bekommen alle Unterstützer ihren Beitrag zurück (bzw. er wird nicht abgebucht).
Wer sich also noch eins der limitierten Dankeschöns sichern möchte und mit seiner Unterstützung die weiteren Filmprojekte ermöglichen möchte, hier geht’s zur Kampagne: Sonnensegler – Die Reise geht weiter

 

Speichermedium

Welcher Filmemacher träumt nicht davon, wenigstens ein Mal mit echtem Film zu drehen? Also, mit einer Kamera zu arbeiten, in der sich wirklich noch etwas dreht. Gut, in alten Videokameras mit Magnetbandkassette dreht sich auch etwas. Aber die meine ich nicht. Die Rede ist von einer Filmkamera, die fotografischen Film belichtet.
Ok, wahrscheinlich träumen die älteren Filmemacher, die damit früher gedreht haben, nicht unbedingt davon und sind froh, dass es heute leichter geworden ist, Filme zu machen.
Mich interessiert das Thema allerdings schon sehr lange, weil es für mich eben völliges Neuland ist und durch die unterschiedliche Ästhetik zwischen analogem und digitalem Film einen starken Reiz ausübt.
An 35mm Film denken wir dabei aus Kostengründen am besten erst mal nicht. Auch nicht an 16mm, wobei so ein Maschinchen schon das ein oder andere mal den Weg in meine Traumwelt gefunden hat. Bleiben wir realistisch. Also, Super 8.
Eine solche Kamera in exzellentem Zustand liegt seit einer ganzen Weile in meinem Ausrüstungsschrank. Genauer gesagt handelt es sich um eine Braun Nizo S800. Ein High End Model aus den 70ern mit Schneider-Kreuznach Objektiv und allen technischen Finessen, die seinerzeit möglich waren. Das gute Stück kostete 1971 „schlappe“ 2.200 Deutsche Mark. Inflationsbereinigt entspricht das einem heutigen Wert von etwa 3.600 Euro. So eine Maschine konnten sich damals nicht viele Menschen leisten.
Ich habe für diese Kamera in Bestzustand mit Originaltasche exakt Zweiunddreißig Euro bezahlt. Das Angebot beinhaltete bereits den umgebauten Belichtungsmesser, weil es dafür heute keine Quecksilberbatterien mehr gibt. Sechs Eneloop-Akkus zur Stromversorgung waren auch noch dabei. Sprich, solche Kameras bekommt man heute hinterhergeschmissen.

Gedreht habe ich bis jetzt noch nicht damit. Nicht, dass ich nicht wollte, im Gegenteil. Ich bin das ein oder andere Mal mit dem Gerät in der Hand durchs Haus gelaufen und habe „Film machen“ geübt, nur eben ohne Film und das hat einen ganz entscheidenden Grund: Eine einzige Super 8 Filmrolle von Kodak kostet mehr, als ich für die Kamera bezahlt habe. Aktuell wird dafür etwa 38 Euro verlangt. Autsch!
Mit einer solchen Filmrolle kann man bei einer Bildwiederholrate von 18 Bildern pro Sekunde gerade mal etwas mehr als 3 Minuten drehen. Die 18 Bilder pro Sekunde waren bei Super 8 der Standard. Da meine Nizo S800 allerdings auch 24 Bilder pro Sekunde beherrscht, würde ich natürlich damit drehen. Also, nur noch 2,5 Minuten Laufzeit pro Rolle, gesetzt den Fall, ich verhunze nicht ein einziges Bild und gesetzt den Fall, ich drehe nicht eine einzige Zeitlupe. Denn das kann die Nizo S800 ebenfalls. Bleiben also realistisch etwa 2 Minuten Film pro Rolle, ungeschnitten.

Hat man nun so eine Filmrolle abgedreht, muss sie natürlich auch noch entwickelt werden. Das kostet dann um die 18 Taler pro Rolle. Danach hält man einen Negativfilm in der Hand. Den könnte man nun bereits digitalisieren (was sehr aufwändig ist und auch wieder kostet), um ihn anschließend am PC zu schneiden. Projizieren kann man so einen Negativfilm noch nicht, dazu muss er zunächst in einem aufwändigen Verfahren auf Farbpositive umkopiert werden. Soweit ich weiß, gibt es aktuell nur ein Kopierwerk im Land, das diese Technik beherrscht und über die Preise sprechen wir besser erst gar nicht.
Es gibt noch einige weitere Möglichkeiten, bis hin zur Eigenentwicklung von Schwarzweißfilm…

Ich habe mich jetzt nach langer Grübelei jedenfalls für 3 Rollen Kodak VISION3 50D entschieden und halte diesen Schatz seit heute Mittag in den Händen. Eigentlich würde ich am liebsten gleich die Verpackung aufreißen und loslegen, aber Stopp! Das Zeug ist für mich kostbar wie Gold.

Ich werde nie wieder über Preise für Speicherkarten jammern.

Achso, ich habe ja noch gar nicht erzählt, was ich mit dem Filmmaterial überhaupt machen will. Die Nizo und die Filme kommen mit auf die nächste Reise mit Nomade. Ich möchte damit unterwegs, neben dem (digitalen) Film und den Videoupdates, einen Kurzfilm drehen.
Für 6 Minuten Rohfilm ist also, unabhängig vom Ausgang der Crowdfunding-Kampagne, gesorgt.

Folge 5 – O-Töne der Experten


 Im Dänischen Nationalarchiv

Heute gibt es einen kleinen Einblick in die Dreharbeiten zu „Salz & Erde“. Zweimal aus Kopenhagen. Denn dort hatte ich im letzten Jahr bereits drei Drehtage verbracht. Zunächst ein Auschnitt aus dem Interview mit Esben Jessen, dem Skipper des Wikingerschiffsnachbaus „Ottar“. Mehr Experte geht nicht. Esben ist schon einige Male mit der Ottar über die Nordsee gefahren und hat dabei häufig nur mit den Navigationsmitteln der Wikinger gearbeitet. In dem fast zweistündigen Interview gibt er mir eine derartige Fülle an wertvollen Informationen, das es ein paar Tage dauert diese alle zu verstehen. Von der Anwendung ganz zu schweigen. In diesem Ausschnitt erzählt Esben über die Sonne als wichtigstes Hilfsmittel zur Navigation der Wikinger und die Hinweise in den Sagas darauf, die aber alles andere als eindeutig sind. 

 Esben Jessen im Interview

Der zweite Ausschnitt zeigt den Archivar und Experten Michael Gelting im Dänischen Nationalarchiv. Er präsentierte mir das Manuskript aus dem 13. Jhdt. und gab mir eine Fülle von Erklärungen dazu. Das Buch ist voller Geheimnisse und trotz seiner umfangreichen Antworten blieben viele Fragen offen. Seine Attitüde und sein Vortrag passten ganz hervorragend zu dem Thema und ich hätte ihn nicht besser casten können. Seine Wissen war schier unerschöpflich und auch hier muss ich mich durch 60 Minuten Interview wühlen um die wirklich spannenden Stellen zu finden. Ich drehe ja einen Abenteuer/Doku Film und keine wissenschaftliche Abhandlung. 

 Michael Gelting im Interview

Folge 6 – O-Töne der Experten


 Im Dänischen Nationalarchiv

Heute gibt es einen kleinen Einblick in die Dreharbeiten zu „Salz & Erde“. Zweimal aus Kopenhagen. Denn dort hatte ich im letzten Jahr bereits drei Drehtage verbracht. Zunächst ein Auschnitt aus dem Interview mit Esben Jessen, dem Skipper des Wikingerschiffsnachbaus „Ottar“. Mehr Experte geht nicht. Esben ist schon einige Male mit der Ottar über die Nordsee gefahren und hat dabei häufig nur mit den Navigationsmitteln der Wikinger gearbeitet. In dem fast zweistündigen Interview gibt er mir eine derartige Fülle an wertvollen Informationen, das es ein paar Tage dauert diese alle zu verstehen. Von der Anwendung ganz zu schweigen. In diesem Ausschnitt erzählt Esben über die Sonne als wichtigstes Hilfsmittel zur Navigation der Wikinger und die Hinweise in den Sagas darauf, die aber alles andere als eindeutig sind. 
 

 Esben Jessen im Interview

Der zweite Ausschnitt zeigt den Archivar und Experten Michael Gelting im Dänischen Nationalarchiv. Er präsentierte mir das Manuskript aus dem 13. Jhdt. und gab mir eine Fülle von Erklärungen dazu. Das Buch ist voller Geheimnisse und trotz seiner umfangreichen Antworten blieben viele Fragen offen. Seine Attitüde und sein Vortrag passten ganz hervorragend zu dem Thema und ich hätte ihn nicht besser casten können. Seine Wissen war schier unerschöpflich und auch hier muss ich mich durch 60 Minuten Interview wühlen um die wirklich spannenden Stellen zu finden. Ich drehe ja einen Abenteuer/Doku Film und keine wissenschaftliche Abhandlung. 

 Michael Gelting im Interview