Kategorie: News & Blogs

SV Glayva – John Apps UK

A POOR WORKMAN BLAMES HIS TOOL

Thank you Peter,
I have not really been following the GGR, but I did hear that one of the competitors had an issue with his Windpilot. In English we would say ‚A poor workman blames his tools.‘ Of course wheel steering is always a little bit problematical with windvane steering in my opinion. Tillers just make everything so easy.

I have been knocked down using both the Pacific Light and the Pacific, in all cases it was my fault for running before the wind when the waves were too big. My knockdowns occurred both in the North Atlantic and the Southern Ocean. In all cases not only did my Windpilots remain undamaged but my steering system was also completely undamaged. The North Atlantic knockdowns were with a spade rudder on my UFO27 and the Southern Ocean was a skeg hung rudder on my Rival 34.

I have included a picture of a Pigeon that trusts Windpilot more than his/her own sense of direction. Also a song that my Windpilot sings when she wants to annoy me. Both my Windpilots have been called ‚Miss Piggy‘ after the tough Sesame Street Character who packed such a ‚Wallop‘. The song Miss Piggy’s lament is based on an old Scottish ballad called ‚My Bonny lies over the Ocean.‘

Danke,
John Apps, SV Glayva

SV Galatée – Laurent Souliée + Shu-In FRA

WELTUMSEGELUNG MIT OVNI 35

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Bonsoir Peter,
I found your technical article about the GGR report very interesting and the analysis very much relevant.
To this subject I would like to add my personal testimony: in august 2017 while crossing the south indian ocean westward, we (my wife and I) experienced a knockdown while sailing in heavy weather and crossed seas under windpilot. Though we had a few damages (dodger sheared-off and main stay attachment disloged), when the boat adjusted back to a normal angle, the windpilot put us back on our route rapidly! It did the job very well without being damaged.
With kind regards
Laurent & Shu-In
S/Y Galatée

SV Cecilia – Peter Burk NOR

AUSWANDERUNG LEICHT GEMACHT – ODER NICHT?

Nach Jahrzehnten der Arbeit als Heizungsbauer und Installateur im Ruhrgebiet, ist im Leben von Peter vor einigen Jahren urplötzlich eine Lebenswende eingetreten: Der Betrieb insolvent, die Lebensuhr bereits fortgeschritten, hat es lange Zeit gedauert, bis Peter diese Situation verarbeitet und verdaut.

Es war schlicht keine Arbeit im angestammten Beruf zu finden, die Umschulung erwies sich als Ausweg, urplötzlich stand die Lebenswende vor der Tür. Norwegen winkte und Peter hat die Gelegenheit am Schopf ergriffen, sich vom Hohen Norden begeistern lassen.

Er lebt und arbeitet heute in Stockmarkness, ist für die kommunale IT verantwortlich und hat erst kürzlich das Segeln angefangen. Die SV Cecilia, eine C&C 30 wurde kürzlich mit einem Steuersklaven ausgerüstet. Nach der Winterpause geht es los …

SV Globi – Robert Baumann GER

ENDLICH MAL EIN WINDPILOT, DER TATSÄCHLICH FUNKTIONIERT!

Manchmal dauert es Jahre, bis der Nagel im Kopf sitzt … und da ich mir zur Angewohnheit gemacht habe, grundsätzlich den Seglern nicht auf die Nerven zu gehen, mit dummen Fragem, warum sie denn immer noch nicht gekauft hätten … liege ich dann eben auf der Mauer auf der Lauer und waaaarte, bis die Segler von alleine kommen.

created by dji camera

Bei Robert war es ein Glücksfall, denn die Ovni, die er in Venezuele kaufen konnte, hatte die Heckverzierung bereits montiert. So erreichte mich gestern diese Mail:

Moin Peter,
Ich habe diese OVNI 435 in Venezuela von Schweizer Seglern gekauft, habe das Schiff nach Martinique verholt und bin dann in 45 Tagen samt meiner Crew nach Deutschland zurückgesegelt. Auf der Reise hatten wir am Ruder nix zu tun, es wurde komplett von Windpilot gesteuert. Ich weiss zwar immer noch nicht warum, aber das Wunderwerk
hat einfach nur funktioniert ?
Schönes WE !
Gruss Robert SY Globi

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SV Frida – Sebastian Groth GER

HALLUZINATIONEN EINES EINHANDSEGLERS

Preisfrage: was macht ein Einhandsegler auf Weltumsegelung, wenn ihm die Einsamkeit in den Kopf gestiegen ist? Richtig, er multipliziert sich selbst und tanzt im Kockpit Polonaise! Fast hätte ich es nicht gemerkt, als Sebastian mir gestern von Port Louis – Mauritius diese Nachricht mit Fotos schickte:

Sehr geehrter Herr Förthmann,
sonnige Grüße von Mauritius, der indische Ozean ist fast geschafft, wobei das spannende Stück jetzt bis Kapstadt sicherlich noch auf mich wartet.
Ich hoffe, Ihnen geht es gut und Sie konnten den Sommer genießen.
Die Windpilot Pacific hat mich nun zuverlässig mit der alten Frida bis nach Mauritius gebracht.
Da die Pacific bereits beim Vorbesitzer viele Meilen zu steuern hatte,
würde ich die Anlage gerne in Kapstadt mit neuen Lagern bestücken, ich komme über Weihnachten/Neujahr nach Hamburg.
Wunschliste:
306, 327, 328, 332, 333, 341, 410
Wie schätzen Sie Lage ein? Muss ich mir Sorgen für die letzten 2300 Meilen machen?

Für jeden Hinweis vielen Dank im voraus,
schöne Grüße aus Port Louis,
Sebastian Groth SY Frida

Meine Antwort wenig später:

Moin Sebastian,
alles wenig dramatisch … weiter segeln … zu X-Mas können wir dann ein paar Lager in Tüte liefern hier in Hamburg … einfach melden.
ACHTUNG: bitte Verschraubungen pruefen:
2 x Bolzen 805
1 x Bolzen 251
Alles fest?
Allerbest!
schnieke Grüsse aus Hamburg
Peter Foerthmann

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180-Tage-Master-Plan

Mo., 14.Okt.19, Franz.Polyn./Tahiti/Papeete, Tag 1961, 18.962 sm von HH

Man kann sagen ein 180-Tage-Marshall-Plan, weil es im Wesentlichen um Nahrungsbeschaffung geht. Der örtliche ‚Carrefour‘ Supermarkt liefert kostenlos ans Schiff. Es soll einen Mindestumsatz von 300 USD oder auch 500 USD geben, aber als wir an der Hauptkasse nachfragen, winkt man uns durch: „Einfach melden, wenn ihr mit dem Einkauf fertig seid.“ Wir schaffen locker über fünfhundert Dollar – zwei Einkaufswagen voll.

Als wir uns zurück melden und nach dem Transport fragen, bekommen wir ein bedauerndes Lächeln geschenkt. Der Fahrer sei bei der Polizei, ob als Täter oder Opfer bleibt offen, aber die Dame an der Rezeption zeigt eine Handschellen-Geste. Sie könne uns aber ein Taxi rufen. Zähneknirschend stimmen wir zu. „Kostet 35 USD“, erfährt sie am anderen Ende der Leitung. Jetzt winken wir ab. Die spinnen doch total mit ihren Preisen auf Tahiti! Irgendwann ist einfach mal Schluss. Der Supermarkt ist zwei Kilometer von der Marina entfernt – nicht zwanzig. Wir wollen das Taxi nicht! Die Dame zuckt mit den Schultern. Dann eben nicht, lautet ihr Motto, ist nicht länger ihr Bier. Achim fragt nach dem Manager, der widerwillig gerufen wird. Er ist Franzose, seine Mutter in Köln geboren, alles paletti. Die Chemie stimmt: am Nachmittag wird geliefert. Zufrieden radeln wir zum Schiff zurück.

Wir wissen ja inzwischen, was auf den kleinen Inseln teuer ist und was es gar nicht gibt. Der Schiffsbauch wird mit Bier, Wein und Käse gefüllt. Für ein halbes Jahr können wir zwar nicht alles mitnehmen, aber wenigstens doch die ganz teuren Artikel. Der Wasserpass sinkt mal wieder deutlich tiefer. Jetzt fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten. Und bloß die Weihnachtsgeschenke nicht vergessen. Ich hoffe, der geneigte Gatte liest an dieser Stelle mit, so dass nicht nur ich ein Paket unter den Baum legen kann. :mrgreen:

Unser nächstes Ziel sind die Austral Inseln. Segler fahren kaum dorthin. Warum das so ist, haben wir im in den letzten Monaten nicht herausbekommen. Dass es dort etwas kühler sein soll und mehr Regen fällt, kann als Grund nicht reichen. Okay, von Rapa zurück Richtung Osten in das Gambier Atoll sind es 500 Seemeilen gegen die vorherrschende Windrichtung. Das kann garstig werden, der einzig sichtbare Haken an unserer Idee. Viele Segler fahren von Tahiti auf die Marquesas, das ist ein genauso schlechter Kurs und noch zweihundert Meilen weiter.

Austral-Runde während der Zyklon-Saison

Wir werden sehen, ob wir einen Fehler machen. Der Plan steht jedenfalls. Am 1. November beginnt offiziell die Zyklon-Saison. Wir gehen auf den südlichen Sommer zu, die Temperaturen steigen, bald hat das Meer 28 Grad, die zur Bildung eines Wirbelsturms erforderlich sind. Zwar ist Tahiti nur selten betroffen, aber weiter im Süden fühlen wir uns sicherer, auch wenn viele unserer Mitsegler ihre Schiffe hier sogar monatelang alleine lassen. :shock:

Die gesamte Runde, die wir segeln wollen, beträgt 2.200 Seemeilen. Eine Art Katzensprung. Ein halbes Jahr haben wir Zeit für die unbekanntesten Inseln in Französisch Polynesien. Im April geht die Wirbelsturmzeit zu Ende und es wird kühl im Süden werden. Dann kommen wir nach Tahiti zurück. Am Freitag geht es los. Die erste Etappe sind nur 350 Seemeilen.

Tropische Wirbelstürme weltweit

Wir befinden uns in etwa beim roten Kreuz. Jede Linie steht für einen Wirbelsturm. Man kann schön sehen, dass im südlichen Ostpazifik einigermaßen Ruhe herrscht. Sollte ein Zyklon im Anmarsch sein, so können wir nach Süden flüchten. Da unten ist das Wasser kalt und der Wirbelsturm löst sich auf. Ein Vergnügen wäre das sicher nicht, aber die Rettung.

Hamburg Boat Show für Wassersportler und Einsteiger

Hamburg Boat Show legt ab in die bunte Welt des Wassersports

Vom 23. bis 27. Oktober 2019 verspricht die Hamburg Boat Show auf dem Messegelände der Hansestadt Wassersport-Erlebnisse und frische Themen. Vom Motorboot über die Segelyacht bis hin zum Kite- oder SUP-Board – bei rund 300 Ausstellern finden Besucher alles an Informationen und Einkaufsmöglichkeiten, was das Wassersportler-Herz begehrt.

Aha-Erlebnisse und Memory-Effekte versprechen die drei Bühnen „Refit for you“ in Halle B5, das Segel- und Reise-Info-Center in Halle B6 und das Forum „Know-How for you“ in Halle B7, die Fachinformationen sowie Tipps und Tricks rund ums schwimmende Hobby aus erster Hand liefern.

Insider-Informationen für individuelle Urlaubswünsche auf dem Wasser gibt es bei der Charter- und Törnberatung, wo die erfahrenen Reise- und Segeljournalisten Michael Amme und Jürgen Straßburger mit
geballter Kompetenz aufwarten.

Beim Hamburg Boat Show Campus wird eine Fülle von Informationen geboten: Ob Ostsee-Seminar, UKW-Funkauffrischung oder Radar und Plotter-Kurse – die Wassersportprofis Sönke Roever, Peter G. Boot, ehemaliges Mitglied der Royal Marine und viele weitere Experten geben ihr Wissen mit Praxisbezug an die kleinen Seminar-Gruppen weiter.

Die Veranstaltung hat

täglich von 10 bis 18 Uhr und
am Freitag bis 20 Uhr geöffnet

Die Tageskarte kostet

online 12 Euro
an der Kasse 14 Euro
Kinder von 6-16 Jahren zahlen 6 Euro

Die Familienkarte gibt es

online für 26 Euro
an der Kasse für 29 Euro

Neu ist das Sunset-Ticket für 6 Euro, gültig täglich ab 16 Uhr.

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Besuchen Sie auch den Stand des ADAC Hansa e.V. in Halle B6 Stand 415 und lassen sich von den Experten zu allen Themen rund um den Urlaub am und auf dem Wasser beraten.

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Die ADAC Sportschifffahrt bietet gerade zum Einstieg in den Bootssport aber auch für den erfahrenen Skipper hilfreiche Informationen zu Themen wie

Sportbootführerschein,
Gebrauchtbootkauf,
Internationaler Bootsschein,
ADAC Wassersportversicherungen,
Tipps zum Trailern,
ADAC Yachtcharter
u.v.m.

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Läuft!

Mi., 09.Okt.19, Franz.Polyn./Tahiti/Papeete, Tag 1956, 18.962 sm von HH

Unsere Ersatzteil-Beschaffung klappt besser als wir heimlich befürchtet hatten. Das Radar landet dank eines fähigen Agenten zollfrei bei uns im Cockpit. Ohne Agenten soll es nahezu unmöglich sein, hochpreisige Waren aus dem Zollbereich zu bekommen.
Jetzt hängt das neue Teil an seinem angestammten Platz. Die Gebühren für den Agenten (immerhin 190 USD) bekommen wir ja vielleicht sogar von Raymarine erstattet.

Die Winsch-Lieferung verzögert sich um acht Tage. Normal – willkommen in Tahiti. Man bekommt hier zwar alles, die Frage ist nur wann. Die neue Wisch hat die gleichen Maße wie die alte, somit sollten alle Bohrlöcher und Bolzen passen. Aber die Demontage hat es in sich. Mit Hilfe einer Mastwisch und Fall; und beherzten Schlägen auf den Hinterkopf gibt sie dann doch endlich auf. Die alten Bolzenlöcher passen zwar, aber ein massiver Metall-U-Träger, der unter Deck als Kontersicherung festgeschraubt war, zeigt sich wiederborstig. Korrodiert, wie er ist, braucht er zunächst etwas Pflege. Außerdem sind die Gewinde ausgeschlagen.
Aber zwei Tage später, grad rechtzeitig zum Geburtstag, kann ich mein Geschenk in den Armen halten.

Die alte Winsch wehrt sich noch

Kerze oben drauf – drei, zwei, eins … meins!

Somit sind die großen Projekte nun abgearbeitet. Bleibt noch der Segler-Dreikampf: Großeinkauf, Wäsche waschen und Staulisten anlegen.
Das zieht sich noch ein paar Tage, aber dann geht es weiter. In der Zwischenzeit gehen wir abends hin- und wieder ‚Roulottes‘ essen. Das sind Imbiss-Buden, die allabendlich am Hafen aufgebaut werden. Da Restaurant-Besuche so teuer in Papeete sind, hat sich eine preiswerte rollende Subkultur entwickelt. Neben den umgebauten Bullis köcheln Pötte auf großen Flammen, werden Woks und Grills aufgebaut. Es gibt Burger mit Bergen von Pommes oder pikante China-Pfannen, gegrillter Fisch oder ‚Poison Cru‘.
Zur Touristen-Attraktion aufgestiegen, sind die ‚Roulottes‘ zwar nicht mehr so günstig, wie es mal begonnen hat, aber eine schmackhafte Weise abends Essen zu gehen.
Wenn wir Glück haben und gerade ein Kreuzfahrt-Schiff im Hafen liegt, spielt eine Band Ukulele und anschließend treten die wilden Tänzer von den Marquesas auf.

Roulottes

rollende Imbiss-Buden

Tänzer von den Marquesas – immer wieder nett

Schweißtreibende Tänze

Ein neues Segel-Video

Fr., 04.Okt.19, Franz.Polyn./Tahiti/Papeete, Tag 1951, 18.962 sm von HH

Unser bislang längster Törn – von Ecuador auf die Osterinsel: ein Boot, zwei Menschen, 2400 Seemeilen, 24 Tage.

Ist ja schon eine Weile her, aber trotzdem viel Spaß!

Ein Boot, zwei Menschen, 2400 Seemeilen, 24 Tage

Ein Boot, zwei Menschen, 2400 Seemeilen, 24 Tage

SV Inspiration II -Vladimir Marataev RUS

VIER JAHRE WELTUMSEGELUNG MIT LOW BUDGET

Die Inspiration II ist nun das zweite Mal um die Welt gesegelt. Das Schiff hatte bereits mit dem Voreigner Horst Scholz diese Reise vollzogen, der allerdings beim Verkauf des Schiffes an Vladimir die Windpilot Anlage vom Heck demontierte, weil er sie an sein neues Schiff anzuschrauben gedachte, mit dem er die nächste Reise plante.
So kam es, dass ich im Sommer 2015 in Holtenau einen Steuersklaven an die Inspiration verschraubte, ein flinker Job, weil die Löcher auf mich warteten. Wir haben mehr geredet als geschraubt.

Ich habe damals einen überaus symphatischen Seemann kennen gelernt, der mit sparsamen Worten erzählte, dass er eine Weltumsegelung zu machen plante. Mit einem Männerschiff, rustikal, unter Deck eine dunkle Höhle vergleichsweise gering sortiert, die Klorolle am Band im Niedergang, immerhin ein solider Rettungsring, den man allerdings nicht gern an den Kopf geworfen haben möchte.

Langkawi beach

Zwei Jahre später habe ich aus Panama diese Mail erhalten:

Dear Peter. My Yacht INSPIRATION II has your Winpilot Pacific since August 2015. I am in Panama – Balboa today and in few days I will start sail to Marquises, French Polinesia. 
Many thanks you for this Windpilot – it works good.
Be so kind tell me one question – What maximum wind Windpilot Pacific can be used?
Best Regards from Vladimir

Meine Antwort bei solchen Fragen ist immer die gleiche: Eine Windpilot hat keine Augen, um brechenden Seen auszuweichen, aber er kann steuern, solange Wind und Wellen zueinander passen. Ansonsten hält der Steuersklave still die Klappe, und hält mehr aus, als die Nerven eines Skipper´s, der sich u.U. auf der Yacht in die Hosen macht, derweil der Steuersklave einfach nur stoisch funktioniert.

Horst Scholz + Vladimir

Im August dieses Jahres habe ich dann von Horst Scholz – dem Voreigner! – erfahren, dass er zusammen mit Vladimir die letzten Meilen von Spanien bis in die Ostsee gemeinsam zuückgelegt habe.
Am 1.10.2019 erhilet ich folgende Mail aus Kaliningrad:

Dear Peter, Thank you for Windpilot Pacific. Without it IMPOSSIBLE go around world and on long trip alone too.
Best regards
Vladimir

Es folgte ein interessanter Schriftwechsel, in dessen Verlauf ich Vladimir einige Fragen gestellt habe … Die Antworten haben mich sprachlos gemacht, weil ich kaum glauben konnte, was dieser Seemann mir erzählte. Hier die Kurzgeschichte:

Vladimir ( 70 ) hat lebenslang als Berufsseemann gearbeitet, davon viele Jahre als Chief Ingenieur bei der deutschen Reederei Briese Schiffahrt. Seinen Lebenstraum von einer Weltumsegelung hat er wahr werden lassen, vier Jahre war er unterwegs, mit einem Schiff, das zwar aus Stahl, aber angesichts der in Jahrzehnten durchstandenen Strapazen, in einem Zustand, der mich bereits vor der Abfahrt in stille Ehrfurcht versetzt hat. Das Schiff hatte für € 5.000 den Eigner gewechselt, zzgl. dem Preis eines Steuersklaven, den ich damals nicht voll berechnet habe, um das Budget nicht unnötig zu belasten.

Durchgerostet

Ich habe gewagt, Vladimir nach dem Gesamtbudget für seinen Lebenstraum zu befragen, er hat mir gestern mitgeteilt, dass ihm € 30.000 insgesamt für 4 Jahre zur Verfuegung gestanden haben, inklusive dem Kauf des Schiffes, der Heckverzierung, den Transit Kanalgebühren für Panama, Suez und Kiel Kanal … Treibstoff auch für den eigenen Körper und Seele … bis zur Rückkehr nach Kaliningrad!

Gestern schrieb Vladimir:

I try to repair INSPIRATION II for next  trip around world (Cape  Horn).  And I hope find sponsor for this idea.
Regards.
Vladimir

Eine Leistung, die mich still werden lässt, wenn ich an unzählige Blauwassersegler und ihre Budgets denke, die mit ganz anderen Vorraussetzungen … ihre Pläne nicht umsetzen mögen oder können … und dafür immer mal wieder mangelnde Sponsoren Unterstützung beklagen.

Aufgeschrieben 02.10.2019
Peter Foerthmann

SV Raven – Joe Schuelli CH

VIER JAHRE – 1,5 MAL UM DIE WELT – 2 MAILS

Die Schweizer sind schon immer für Überraschungen gut. Zum Beispiel Jo, von dem ich innerhalb von 4 Jahren nur zwei kurze Mails erhielt, z.B. am 31.12.2016:

Hallo Peter, wünsche guten Rutsch, und alles Beste fürs neue Jahr. Bin in Walvis-Bay. Brauche Schubstange, ist mir gebrochen. Habe Pacific in 2015 bei Dir gekauft. Hat bestens Funktioniert, in allen Situationen. Kannst Du hierher schicken?

Mit UPS war die Sache in wenigen Tagen erledigt. Kürzlich kam dann die zweite Mail, am 22.09.2019

Hallo Peter, bin ca. ein und halb Mal um die Welt gesegelt. Jetzt ist die Pacific ein bisschen lotterig in den Lagern. Kannst Du mir neue Lager schicken? Denn ich will weiter segeln, es geht von den Capeverden aus Richtung Süden.
Mit besten Grüssen
Jo, S/V Raven

Auch hier war die Sache schnell erledigt, Jo ist am Sonntag nach Mindelo entflogen, wo sein Schiff geduldig an der Mooring zerrt.
Ein Segler, der abseits der Öffentlichkeit seine Segelreisen still geniesst.

Peter Foerthmann

SV Selene – Kjell Litwin SE

EIN STILLER HELD IST ANGEKOMMEN

Ganz abseits des grossen Trubel´s um die GGR Segelheroen, ist der schwedische Einhandsegler Kjell Litwin mit seiner SV Selene, einer Vagabond 31, im Sommer ohne Trubel geräuschlos in seine Heimatstadt Stockholm zurückgekehrt. Die Welt hatte lediglich einmal von ihm gehört, als er über Kurzwelle darüber informierte, dass sein Trinkwasser ungeniessbar sei, woraufhin Istvan Kopar ihm im indischen Ocean von seinen eigenen Reserven einen Kanister übergab.

Kjell ist im Dezember in Hobart eingelaufen, ohne Trinkwasser Reserve, das Unterwasserschiff vollständig bewachsen, mit defekter Windsteueranlage. Notwendige Reparaturen wurden erledigt, eine Windpilot Anlage installiert, frisches Antifouling, die Reise ist im Januar weiter gegangen. Next Port Stockholm. Ankunft 3.Juli 2019

Wir haben unterwegs Kontakt gehalten, einiges über uns ausgetauscht, was bei Männern im gleichen Alter einfach wird, wenn Erfahrungen in Balance sind. Der Grund für einen Störfall unterwegs – eine verbogene Schubstange – war schnell gefunden. Kjell hat das wie folgt beschrieben:

Peter, I think I know  way the push rod was bent. I found out that the tiller clutch, see picture, was raised by the wind (both time the wind was strong, + 20 m/s), and in standing position the tiller was locked. Without possibility to move the tiller, the force from the WP was transferred to the push rod.

Seine Mail vor wenigenTagen:

Good to be at home, no more salt water and the floor is not moving.
Right now the wind is strong and squally in Stockholm and I am glad to be tied up in a safe place and not struggle in the Southern Ocean.

credits: Jonas Ekblad

Der Selene sind die Strapazen anzusehen, es erscheint kaum vorstellbar, wie das Schiff wohl ohne Zwischenstopp in Hobart ausgesehen hätte.

Peter Foerthmann