Telefonzelle hoch am Wind

Kleiner Flitzer: Die Neptun 22 soll in Gleitfahrt bis zu zwölf Knoten schaffen © Hans Vogler / PSV 1908
Continue reading Telefonzelle hoch am Wind at float Magazin.

Kleiner Flitzer: Die Neptun 22 soll in Gleitfahrt bis zu zwölf Knoten schaffen © Hans Vogler / PSV 1908
Continue reading Telefonzelle hoch am Wind at float Magazin.
Die ADAC-Hafen-Beschreibungen wurden um eine neue Funktion erweitert: In jedem deutschen Hafen lassen sich die Corona-Regelungen, der Inzidenzwert und die Tendenz für den jeweiligen Ort schnell und aktuell ablesen.
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen führen auch bei Bootssportlern vielerorts zu einer Unsicherheit, weil viele Eigner und Skipper nicht wissen, was sie wo dürfen und was nicht und welche Corona-Regelungen derzeit in ihren Revieren gelten.
Durch die sogenannte Bundesnotbremse sind viele Maßnahmen an die Inzidenzwerte pro 100.000 Einwohner gekoppelt. Diese Werte sind jedoch von Region zu Region unterschiedlich, was dann zu teilweise verschiedenen aktuellen Regelungen vor Ort führt. Der ADAC hat auf diese Situation reagiert: In den Hafenbeschreibungen der deutschen Marinas und Häfen wurde nun mit dem Corona-Radar eine neue Funktion eingebaut, anhand derer man in jedem Hafen den derzeitigen Inzidenzwert und die daraus resultierenden Maßnahmen ablesen kann.
Detaillierte Informationen zu den Corona-Regelungen vor Ort
Landkreisgenaue, tagesaktuelle Corona-Informationen für den aktuellen Standort
Das Corona-Radar ist stets tagesaktuell, da die Daten direkt vom Robert-Koch-Institut und vom Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes abgerufen werden. Die örtlich geltenden Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Corona-Virus sind an die Inzidenzwerte der jeweiligen Landkreise bzw. Regionen gekoppelt. Daher ruft das Widget immer die aktuellen Daten für den abgefragten Standort ab. Im einzelnen informiert das Corona-Radar, das ab sofort in allen Beschreibungen deutscher Häfen enthalten ist, folgende Informationen:
• zur 7-Tages Inzidenz
• zu Einreisebeschränkungen ins Bundesland / den Landkreis
• zu den aktuell geltenden Kontaktbeschränkungen vor Ort
• zu Ausgangsbeschränkungen
• zu Einschränkungen im Bewegungsradius am Standort/Ausgangsort und Zielort
• zu touristischen Beherbergungen am Zielort
Diese Informationen finden Sie auch in der ADAC-Trips App, die kostenlos zum Download bereit steht
Für IOs (Apple)
Für Android (Google)


Rettungsmittel Pob-Net für Person-über-Bord-Manöver © pob-net
Continue reading Rettung mit dem Riesen-Kescher at float Magazin.
So.,02. Mai 2021, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2527, 21.559 sm von HH
„Was macht ihr eigentlich den ganzen Tag?“, wurden wir gefragt. „Arbeiten und leben“, lautet die Antwort. Ganz wichtig dabei ist, auf die ‚Work-Live-Balance‘ zu achten, wie es auf Neudeutsch so schön heißt. Mein Tag beginnt zwischen halb sieben und sieben Uhr. Achim ist dann meistens schon eine Stunde wach. Super bequem brauche ich nur von hinten aus dem Bett zu rufen oder eine whats app
zu schicken, dann wird mir sofort ein Tee gekocht. Zehn Punkte für ‚Live‘ in meiner Balance. Vor dem Frühstück surfen wir dann häufig eine Stunde im Internet. Es ist die beste Zeit, um mit der Heimat zu kommunizieren. Alle sind bereits zu Hause und der Tatort hat auch noch nicht begonnen.
Nach dem Frühstück gewinnt meistens ‚Work‘ die Oberhand. Einkaufen ist so eine Sache. Der Supermarkt ist gute zehn Minuten mit dem Fahrrad entfernt. Jetzt wo die Marina-Baustelle fertig ist, kann man barrierefrei durch den schönen Park radeln (ja, darf man – in Papeete kommen Fußgänger und Radler gut zusammen klar auf den Wegen). Mit Blick auf die Hafeneinfahrt und Moorea ist es ein Vergnügen und ‚Live‘ zuzuordnen. Man kommt am ‚Kultur-Haus‘ vorbei, wo häufig Ausstellungen stattfinden und man einen netten Zwischenstopp einlegen kann. Erst kurz vor dem Supermarkt muss ich auf die Straße wechseln. Für eine Erneuerung der Uferbefestigung ist der Fußweg weg gerissen worden.
Fahrradweg durch den Park zum Supermarkt
da freut sich die Einkäuferin
mit Zwischenhalt an einer Ausstellung
an der Schnellstraße ist Papeete nicht mehr so schön – hier muss ich auf der Straße radeln
Der Rückweg dagegen hat mit ‚Live‘ nicht viel zu tun. Ich schaffe mit zwei Satteltaschen und einem Rucksack ungefähr 30 Kilo zu transportieren. An der Baustelle fahre ich einfach gegen den Strich auf der Straße. Das fällt in die Kategorie ‚Live‘ verkürzend. Aber besser als den Umweg der anderen Straßenseite zu nehmen, dort muss man als Linksabbieger eine vierspurige Schnell-Straße kreuzen – noch gefährlicher, habe ich für mich entschieden. Bis der Einkauf aufs Schiff gehievt und verstaut ist, bin ich total durchgeschwitzt. Wenn man schwitzt, muss es ‚Work‘ sein. Bin ich gut drauf, fahre ich gleich zweimal hintereinander. Mega-work! Aber das schafft was weg. Allein nur fürs Wasser, was wir in den drei Wochen Marina-Aufenthalt weg trinken (der Wassermacher ist im öligen Hafenwasser außer Betrieb), muss ich fünfmal fahren.
und der Rückweg – übrigens interessiert es die Autofahrer keinen Deut – ich werde weder angehupt noch angeblinkt, aber man nimmt auch keine Rücksicht ![]()
In der Marina haben wir dafür Brauchwasser im Überfluss. Viel Wasser, viel ‚Work‘. Wäsche waschen zum Beispiel. Unsere Kissenbezüge und Handtücher haben nach meiner lauen Handwäsche der letzten Monaten so gestunken, dass ich Ihnen jetzt eine Kochwäsche verpasse. Das geht wie früher. Auf dem Herd Wasser heiß machen, in einen Bottich kippen und mit Holzlöffel umrühren. Schwitz, stöhn, schnauf. Aber die einzige Methode, wie man den Stink aus den Klamotten bekommt.
Die Wäsche, die nicht gekocht werden darf, bringe ich zur Wäscherei mit Hilfe einer Handkarre. Eine Maschinenladung kostet zehn Dollar. Trocknen kostet das gleiche. Auf dem Schiff bekomme ich die Trocknung durch Sonne und Wind umsonst. Da bin ich Sparfuchs und lasse nur waschen, um die tonnenschwere Karre mit der nassen Wäsche durch die halbe Stadt zu ziehen. Der gesamte Prozess stinkt nach ‚Work‘.
An anderen Vormittagen wird geputzt, geräumt und sortiert. Eindeutig ‚Live‘. Nein, Scherz, der Schweiß läuft, es ist ‚Work‘. Und was macht Achim? Achim repariert etwas oder jagt nach Ersatzteilen und Zubehör. Ich sehe ihn selten schwitzen, stelle ich beim Schreiben gerade fest. Er kann auch viel Arbeit im Sitzen erledigen. Unsere Anträge für Neuseeland hat er geschrieben. Er behauptet, das sei Schwerstarbeit gewesen … ja, im kühlen Schiff unter Deck ein wenig in die Tastatur klappern. Pfffft. Dass er 140 Liter Diesel ran gekarrt hat, lasse ich mal unter den Tisch fallen.
Der Chef hat derweil Arbeit im Sitzen – der Nähmaschinenkasten bekommt einen neuen Boden und an der Seite ein Aluprofil mit ein paar Poppnieten verpasst
Zum Mittag essen wir eine Kleinigkeit und gönnen uns eine anschließende Pause mit Internet – das bedeutet dreißig Minuten ‚Live‘. Es folgt der erste Abwasch des Tages. Die Hände im heißen Abwaschwasser bei sowieso schon über dreißig Grad treiben den Schweiß aus den Poren. Achim schwitz nicht, Achim trocknet ab. ![]()
Am Nachmittag sind die Temperaturen untauglich für ‚Work‘. Endlich schlägt die Waage zur richtigen Seite aus: Blog schreiben, Film schneiden oder wir lesen, Achim hält auch gerne mal ein Nickerchen. Gibt es was zu schauen in der Stadt, besuchen wir gemeinsam eine Ausstellung oder machen eine Radtour.
Bleibt noch der Abend. Der ist schnell beschrieben. Kochen = schwitzen. Zweiter Abwasch des Tages = schwitzen (Achim noch immer nicht, er trocknet auch abends ab). Und was ist mit dem Sundowner? Ganz klar: work hard – play hard! ![]()
Und dann ist sie wieder gerade gerückt, unsere Work-Live-Balance auf Langfahrt.
Harte Sundowner-Work zusammen mit Brigitte und Ferry
6
In unserem Bootssport News-Logbuch fassen wir die wichtigsten, aktuellen Meldungen in Kürze zusammen.
News-Logbuch Mai 2021
Keine Neuigkeiten mehr verpassen? Hier geht’s zum ADAC-Skipper-Newsletter (erscheint alle 14 Tage).
02.05.2021 – Hafen Schleimünde schließt sich Modellregion an
Der beliebte Hafen in Schleimünde hat seit Ende vergangener Woche im Zuge der touristischen Modellregion auch für Gäste geöffnet, die sich vorher telefonisch anmelden, die Einwilligung zur Teilnahme der Mofellregion unterzeichnen und die strengen Hygieneregeln beachten (siehe Bild).

01.05.2021 – Regatta „Baltic 5o0“ abgesagt
Wegen der aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurde die beliebte Doublehand-Langstreckenregatta „Baltic500“, die am 13. Mai starten sollte, abgesagt. Die Regatta führt von Kiel (Strande) aus durch Belte und Sund bis hoch bis zur Kattegatinsel Læsø und wieder zurück nach Kiel.
Vergangenes Jahr durfte die Regatta trotz Lockdowns durchgeführt werden und die vom Veranstalter entwickelten Hygienemaßnahmen galten bislang als vorbildlich. Der diesjährige Antrag auf eine Sondergenehmigung wurde vom Gesundheitsamt in Rendsburg vergangene Woche abgelehnt.


Störtebekers Erben sind auf den Weltmeeren noch immer unterwegs © dpa / Wikimedia, Montage: float
Continue reading Störtebekers Erben schießen at float Magazin.

Bewaffnete Überfälle auf Langfahrtsegler kommen immer wieder vor © Wikimedia / Montage: float

Die Gorch Fock im Februar 2021 © Sina Schuldt / dpa
Continue reading Gorch Fock: Fertigstellung erst im Spätsommer at float Magazin.

© Eloi Stichelbaut / polaRYSE / IMOCA
Continue reading Neue Regeln für mehr Sportsgeist at float Magazin.

Benjamin Dutreux, Annie Lush, Robert Stanjek und Philipp Kasüske auf der Einstein © Offshore Team Germany
Continue reading Offshore Team Germany geht ins Rennen at float Magazin.
Di.,27. Apr. 2021, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2522, 21.559 sm von HH
„Das war auch schon in einem besseren Zustand … „, der meist gesprochene Satz auf Atanga. Wo man hinblickt (einschließlich in den Spiegel
), stahlt uns der Verfall entgegen.
Die Gangschaltung von Achims Rad – abgebrochenes Opfer der UV Strahlung.
Der Aufbewahrungskasten für die Nähmaschine – Überalterung.
Unser geliebter, praktischer Pumpaufsatz für die 5-Liter Wasserflaschen – China Schrott.
Abgebrochene Gangschaltung wird geklebt – schon das zweite Mal
Die wichtige Transportkiste für die Nähmaschine kommt nach 40 Jahren in ein Alter
Mit Panzertape geklebte Pumpe – besser die als keine
Ersatzbeschaffungsmöglichkeit gleich Null. Crews aus Frankreich, England und dem Rest der Welt bitten einfach die hilfsbereite Verwandtschaft in der Heimat um den Versandt eines Päckchens. DHL Deutschland versendet noch immer nicht Französisch Polynesien. Nach einem Jahr Corona-Einschränkungen hat man es nicht geschafft den Versandt über einen anderen Slot als Neuseeland zu organisieren. Passt irgendwie zum Gesamteindruck.
UPS liefert, nur muss man sich auf Wartezeiten einstellen. Die Crew der Alrisha hat mehrere Monate auf die Zustellung ihres neuen Kühlschranks gewartet.
Diese Verknappung an Nachschub erzieht zur Nachhaltigkeit. Wegwerf-Gesellschaft war gestern. Eine Bürste zum Schruppen des Unterwasserschiffes, die nur noch Stummel statt Borsten hat, wird heilig gehütet. „Die ist doch noch gut! Wer weiß, wann wir eine neue finden.“ Erst im fünften Laden bin ich dann letzte Woche fündig geworden.
Der Stöpsel für unsere Spüle in der Pantry besteht seit einem Jahr aus einem alten Tupperdeckel. Hält prima und wahrscheinlich wird das für immer so bleiben.
Abgeschnittene Gurte eines kaputten Rucksacks kommen an den Fahrradtaschen zum Einsatz. Die alten Gurte haben sich im UV Licht pulverisiert. Der Boden der Satteltaschen ist ebenfalls durch, die nähe ich mit Persenningstoff wieder einsatzfähig. Die Sättel haben eine Haube, weil der Kunststoff schon seit Monaten klebt. Im früheren Leben wäre das alles auf dem Müll gelandet. Hier drehen und wenden wir kaputte Dinge, die vor Ort nicht zu bekommen sind, so lange bis uns eine Lösung einfällt.
Bitte nicht wegwerfen – besser diese Bürste als keine
Gerissenes Gummi am Stöpsel wird durch einen Tupperdeckel ersetzt
Klamotten kaufen in Papeete – auch ein Thema. Zu neunzig Prozent gibt es das Blumen-Blätter-bunte-Fenua-Outfit. Achim hat sich oben rum schon angepasst. Aber was ist mit Schuhen, Unterwäsche und Shorts? Wanderschuhe oder andere feste Schuhe zu finden, ist schwierig. Der billige Mist, den wir finden, der ist 150 Dollar einfach nicht wert. Somit flickt Achim ein durchgelaufenes Loch in der Sohle mit M 5200 – einem teuflischen Industrie-Kleber. Neue Unterwäsche habe ich mir im Supermarkt gekauft. Die Gummis sind schon nach der zweiten Wäsche abgerippelt. Und ich dachte, die billigen Synthetik-Teile auf dem Markt wären der echte Schrott. Zum Glück habe ich meine alten ‚Schlüpfer-Lappen‘ noch behalten. Die waren ja noch gut …
Meine Lieblings-Shorts hat die dritte Schicht Flicken. Wer braucht schon neue Klamotten? In den Tiefen meines Schrankes finde ich noch einen fast ungetragenen Rock, den ich nie so recht mochte. Den kürze ich mir ein, finde ihn nun tragbar, und freu mich über ein neues Teilchen wie Bolle.
Drei Lagen Flicken auf der Shorts – besser die als keine
Unsere besten Freunde sind Panzertape und die Nähmaschine. In den drei Jahren im Pazifik (Ecuador, Osterinsel und FP) ohne Einkaufsparadies vor der Tür sind wir zu Spezialisten im Frickeln, Improvisieren und Reparieren geworden. Gebrochenen Scharnieren unserer Klappen im Cockpit verpasst Achim eine Stütze von unten, so dass man den Deckel wenigstens noch vorsichtig öffnen kann. In ganz Papeete war kein Ersatz zu finden. Der Kasten für die Nähmaschine bekommt Krücken aus Alublech. Es macht Spaß zu sehen, wie Achim für alles eine Fusch-Lösung erfindet mit der man (weiter) leben kann. Manchmal fühle ich mich drei Generationen zurück versetzt als man mit Rohstoffen noch nicht so verschwenderisch umgegangen ist. Und es ist kein schlechtes Gefühl.
Aber ein Einkaufsparadies wäre auch mal wieder schön. ![]()
Reparatur am Bimini – was sowieso schon fertig ist und auf Ersatz wartet
22