Kategorie: News & Blogs

Rundumschlag

Winter

„Das Jahr geht langsam aber sicher den zeitlichen Bach runter und nix ist geschafft!“

So habe ich, kurz bevor ich mit diesem Beitrag angefangen habe, in letzter Zeit manchmal gedacht. Ich hatte mir für 2020 definitiv mehr vorgenommen, als am Ende fertig geworden ist. Aber umso tiefer ich in den Monatsarchiven nach Fotos für euch wühle, umso mehr wird mir bewusst, dass es insgesamt doch gar nicht so wenige Projekte gewesen sind, die in diesen ziemlich chaotischen Zeiten zwischen den Lockdowns das Licht der Technikwelt erblickt haben.
Das hier soll aber kein Jahresrückblick werden. Wir reden heute nur über ein paar ausgewählte Projekte, die ich euch bisher noch nicht gezeigt habe.

Unter anderem ist der erste Elektroantrieb für Morgenstern fertiggestellt. Er liegt nun einbaufertig in der Werkstatt und das war am Ende mal wieder wesentlich mehr Arbeit als zunächst gedacht.




Eigentlich hatten wir im Spätsommer zwei einbaufertige Motoren gekauft, aber ich war mit verschiedenen Details nicht ganz zufrieden. Nichts was man reklamieren könnte, aber eben auch nicht perfekt. Also wurde einer der nagelneuen Motoren in seine Einzelteile zerlegt, die Welle umgearbeitet, das Gehäuse verändert, ein anderes Ritzel montiert und einige Kleinigkeiten mehr.
Ziel der ganzen Aktion war es, den Antrieb robuster und wartungsfreundlicher zu machen. Unterwegs soll es möglich sein, zum Beispiel ein Lager schnell und mit Bordwerkzeug auszutauschen. Im Originalzustand wäre das nicht so einfach möglich gewesen. Das habe ich nun geändert.
Bis der Motor eingebaut werden kann, wird es noch eine Weile dauern, da an Bord erst die Bedingungen dafür geschaffen werden müssen.
Aktuell bastel ich noch an einem neuen Wellenflansch herum, den ich von einer Fachfirma nach meinem Entwurf habe anfertigen lassen. Das Bauteil war einfach zu groß, um es auf meiner eigenen Drehmaschine herzustellen.

Das Rohteil.

Gebohrt.

In der Zeit, in der ich auf den Flansch warten musste, habe ich ein wenig an der Badeplattform weiter gewerkelt. Mit der Badeplattform hatte ich bereits vor Monaten angefangen, das Projekt dann aber irgendwie aus den Augen verloren. Zur Zeit ist sie ja noch nicht besonders wichtig. Das Provisorium am Heck funktioniert nach wie vor und die neue Plattform muss schließlich erst im nächsten Jahr zum Werfturlaub fertig sein.









Schon länger eingebaut, bisher aber noch nicht gezeigt: Der neue Deckel am Niedergang.





Der Deckel ist sehr stabil und trotz Sandwichbauweise relativ schwer. Im Kern ist er mit 20mm Styrodur ordentlich gedämmt. Die Mechanik der Gasdruckfedern sieht ein wenig merkwürdig aus, gebe ich zu. Aber da steckt ein ausgeklügeltes System dahinter, an dem ich fast verzweifelt wäre, bis es endlich funktioniert hat. Die Anordnung und Kombination aus 4 Federn ist so gewählt, damit zum einen früher eine automatische Aufstellung einsetzt, als das mit 2 Federn möglich wäre. Zum anderen wirken die Federn im geschlossenen Zustand gegenläufig, was zu einer fast vollständigen Entlastung der Scharniere am Deckel führt und die Kräfte über mehrere Ankerpunkte verteilt.
Seit etwa einem halben Jahr ist der neue Deckel nun eingebaut und funktioniert optimal. Die Türen verriegeln den Deckel nun über zwei Bolzen an der Oberseite automatisch beim schließen. Beim alten Deckel war das immer ein ekelhaftes Gefrickel mit mehrere Riegeln und Hebelchen.

Machen wir weiter mit den Heizungen an Bord. Mittlerweile ist mehr als 1 Jahr vergangen, seit wir den Cubic Mini Feststoffofen in Betrieb genommen haben und wir sind nach wie vor enorm zufrieden mit ihm.
Auch die Dieselheizung, die wir letztes Jahr im Dezember installiert haben, hat sich bestens bewährt und ist eine Zweitheizung, die wir nicht mehr missen möchten. Wir benutzen sie gerne morgens, um das Schiff schnell aufzuheizen und jetzt im Winter, um das Einwintern zu umgehen. Hier am Niederrhein sind die Winter zwar mittlerweile so mild, dass die Temperatur im Schiff nur selten unter 5°C fällt, aber darauf verlassen würde ich mich nicht, ohne Maßnahmen zu ergreifen. Im letzten Jahr hatten wir das mittels Heizlüfter und Thermostatsteuerung bewerkstelligt und das hat sich gelohnt. Denn die Heizlüfter sind nur ein einziges Mal in einer kalten Nacht im Februar angesprungen und wir hatten dadurch etliche Liter Frostschutzmittel gespart.

Die milden Winter am Niederrhein sind nicht nur ideal fürs Schiff, auch Blässgänse aus der Arktis erfreuen sich an der relativ warmen Gegend. Ein paar von ihnen überwintern derzeit bei uns im Hafen.

In diesem Jahr übernimmt die Dieselheizung den Job des Frostwächters. Dafür habe ich sie mithilfe einer Zusatzplatine ein wenig schlauer gemacht. Sie ist nun ins „Smart Boat“ eingebunden und kann per Timer, per Thermostat, per Hygrometer oder einfach per Smartphone von überall aus gesteuert werden.
Morgenstern ist also mittlerweile permanent online und seit etwa 4 Wochen läuft das gesamte System autark. Das Landstromkabel ist bei unserer Abwesenheit nicht im Schiff eingesteckt und Morgenstern erzeugt auch am Steg ihren Strom selbst.
Ich war zunächst nicht ganz sicher, ob die Bilanz jetzt zum Jahresende auf Dauer positiv ist. Aber wir haben selbst bei 0 Sonnenstunden und dichter Wolkendecke noch leichten Überschuss. Dabei sind etliche Geräte, wie Router, IP-Kameras und diverse Geräte im Standby rund um die Uhr eingeschaltet.
Jetzt in der Adventszeit kommt noch der Weihnachtsstern unter der Saling dazu. Auch der ist komplett „solarpowered“ und wird timergesteuert geschaltet.
Letztendlich ist einiges davon Schnickschnack, den man nicht wirklich braucht. Man könnte auch einfach ein paar Liter Kühlflüssigkeit zum einwintern benutzen. Für uns ist diese Möglichkeit aber eben nicht ganz so ideal, da wir auch im Winter fast jedes Wochenende an Bord verbringen und das Schiff auch bewegen.

Weiter gehts mit der Trabant Vorher-Nachher-Show. Das Ziel, aus dem „Mercedes-Krenz“ bis zum Jahresende ein Elektroauto geschmiedet zu haben, werde ich definitiv haushoch verfehlen. Auch ohne diverse Corona-Verzögerungen wäre das ein „wenig“ zu optimistisch gewesen.
Am Auto selbst gab es zwar keine größeren Überraschungen, aber die Restauration der Basis verschlingt doch ziemlich viel Zeit. Ich könnte zwar einiges einfach so lassen wie es ist, aber es ist eben nicht mein Ding, mit einer Gammelkarre zum TÜV zu fahren, auch wenn sie technisch Ok wäre. Also bin ich mittlerweile an dem Punkt, an dem ich das Auto einmal fast komplett zerlegt habe und so langsam damit anfange, alle restaurierten Teile wieder zusammen zu schrauben.



















Die Genua der Morgenstern ist übrigens seit wenigen Tagen wieder ein richtig gutes Segel und sieht noch dazu schick aus. Sabrina hat fast ein halbes Jahr immer wieder an den Wochenenden daran genäht und das Segel schließlich komplett repariert und einen neuen UV-Schutz eingenäht.
Bis auf Kleinigkeiten an den beiden Focks und einer Änderung am Großsegel steht die Segelgarderobe jetzt wieder sehr gut da.

Wie neu!


Wird also Zeit, das Refitogramm mal wieder auf den neuesten Stand zu bringen…

Was sonst noch an Bord der Morgenstern fertig geworden ist? Ach ja, die gesamte Stromversorgung ist nun endlich komplett überarbeitet und in weiten Teilen erneuert. Sowohl das 12V, als auch das 230V System.
Das war eines dieser Projekte, die sich fast über das gesamte Jahr gezogen haben. Praktisch jedes Wochenende habe ich irgendwo neue Leitungen verlegt oder irgendetwas verdrahtet und jetzt funktioniert endlich alles so, wie ich das immer haben wollte.
Bei der 230V Elektrik verfügt Morgenstern nun über einen 32Ampere Landanschluss, aufgeteilt auf zwei 16A Sicherungskreise und natürlich alles FI-abgesichert.
Daneben ist ein Inverter mit 3,5kW Dauerleistung und 7kW maximalem Einschaltstrom verbaut. Das System kann mit einem speziellen (manuellen) Umschalter zwischen Landstrom und Inverter im laufenden Betrieb umgeschaltet werden und ist absolut „Idiotensicher“ umgesetzt. Das 230V Ladegerät für den Verbraucherakku ist zum Beispiel von der Umschaltung ausgenommen und so verdrahtet, das es in keinem Fall eine „Schleife“ verursachen kann.
Alle 230V Bordsteckdosen funktionieren nun auch „Offline“ wie gewohnt über den Inverter.
Und während ich gerade in Wesel am Schreibtisch sitze und tippe, läuft hinter mir ein Ladegerät, um die sogenannte Initialladung des neuen Bordakkus zu vollenden. Seit 4 Tagen pumpe ich mit allem was mir zur Verfügung steht Elektronen in die LiFePO4 Blöcke, um alle Zellen auf exakt denselben Ladestand zu bringen.
Wir haben zwar schon seit Anfang des Jahres einen 60Ah LiFeYPO4 Akku eingebaut, der war allerdings nur dazu gedacht das System zu testen. Dieses kleine Kraftpaket wird später als Akku für die Amateurfunkstation dienen. Der Sinn dahinter ist die galvanische Trennung der Amateurfunkanlage vom Rest. Auf Details gehe ich ein, sobald das Thema konkreter wird…



Sobald der neue Akku fertig eingebaut ist, stelle ich ihn euch natürlich hier vor.

Mit 2020 sind wir hier auf dem Blog unabhängig vom Akku noch nicht durch. Wenn alles gelingt wie gedacht, dann widmen wir uns im nächsten Artikel einem dieser Langzeitprojekte am Schiff, von denen wir nach wie vor zu viele haben. Wir reden über den Autopiloten.

Sabrina schmückt den Bugkorb.

Ceiba, das Mutterschiff

Der Foil-Flüsterer

Segeln, so oft es geht

Wie sich Corona auf den Bootsmarkt auswirkt.

Kaum Gebrauchtboote

„Im März hatte ich zunächst ein wenig Panik und dachte, dass sich die Pandemie negativ auf die Verkäufe auswirken wird.“ Björn Eismann, Inhaber der Firma Premium Boating in Potsdam, wurde danach eines besseren belehrt: „Heute ist der Markt leergefegt und es kommen kaum Gebrauchtboote rein“, erzählt er.

So wie Björn Eismann geht es vielen Yachthändlern, egal ob es sich um neue oder gebrauchte Yachten handelt. Die Branche hat in Deutschland im Verlauf des Jahres viel höhere Umsätze erzielt, als man das bei Ausbruch der Pandemie im Frühjahr erwarten konnte.  Martin Dotti, Inhaber und Gründer der Verkaufsplattform boat24, auf deren Angebot auch die ADAC-Bootsbörse zurückgreift, bestätigt den Trend: „Bei uns drehen sich die gebrauchten Yachten sehr viel schneller als früher,  die gebrauchten Yachten und Boote kommen rein und gehen schnell wieder raus.“

Die hohe Zahl an Bootsregistrierungen in 2020 beim ADAC bestätigt den Trend zum Boot abseits von Verkäufen und Umsätzen. Es wurden so viele internationale Bootscheine ausgestellt wie kaum jemals zuvor.

 

MotorbootAuch ohne Messen sind Boote sehr gefragt

Urlaub in Deutschland, Urlaub auf dem Wasser

Der Grund liegt nahe: durch die corona-bedingte unsichere Reiselage, Reisebeschränkungen und Auflagen bei der Aus- und Einreise nach und von Deutschland suchen viele Menschen nach alternativen Möglichkeiten, ihren Urlaub in Deutschland zu verbringen. Produkte im Freizeitsektor verkaufen sich daher seit Monaten besser denn je, wie z.B. Fahrräder, Campingzubehör, Wohnmobile – und eben Boote. „Die Leute rufen hier an und suchen händeringend. Ist ein Boot da, gut ausgestattet, im guten Zustand und Ostseetauglich – ist es auch gleich wieder weg“, berichtet Björn Eismann. Da auch Charterangebote knapper sind als sonst, entscheiden sich Viele dann eben für den Kauf. Nicht nur trailerbare Boote sind gefragt, auch größere Yachten drehen sich schnell. „Einige Leute wollen auch investieren, weil sie glauben, dass ihr Geld in den kommenden Jahren wesentlich weniger wert sein wird,“ erklärt Eismann die Motivation vieler Interessenten und Käufer.

Aber nicht nur gebrauchte Yachten, auch Neuboote werden trotz ausfallender Messen fast überall gut verkauft. Zusätzlich zur derzeit hohen Nachfrage kommt noch die Ersparnis der Mehrwertsteuer von 3%, die viele Kunden bis Ende Dezember noch gern mitnehmen. Ansonsten werde aber recht wenig verhandelt, hört man von den Händlern. Der Preis spielt in einem Markt mit derzeit nur wenig Angeboten offenbar nicht die wichtigste Rolle. Anders scheint die Lage außerhalb Deutschland zu sein. Lothar Kloss, Yachthändler auf Mallorca, berichtete gegenüber dem ADAC zwar von sehr guten Verkäufen, aber gleichzeitig von hohen Rabatt-Erwartungen der Kunden, die „auf der Suche nach Corona-Schnäppchen sind.“

Die Branche hat derzeit offenbar Grund, sich über die guten Verkäufe zu freuen. Wie lange der Trend anhält, weiß jedoch niemand. „Man hat so ein bisschen die Befürchtung, dass das auch alles schnell wieder einbrechen kann, sobald diese Pandemie vorbei ist“, beschreibt Björn Eismann die Gefühlslage vieler Yachthändler. Irgendwann, so die Befürchtung, ist der Markt erst einmal gesättigt.

2021 jedoch, da sind sich fast alle einig, wird es erneut zu guten Umsätzen kommen, da im Sommer international noch keine große Entspannung erwartet werden kann und die Buchungslage im Inland für die Urlaubssaison sehr gut ist. Soll heißen: Die Leute machen Urlaub in Deutschland – und auf dem Wasser.

The post Wie sich Corona auf den Bootsmarkt auswirkt. first appeared on ADAC Skipper-Portal.

Charlie Dalin fliegt nicht mehr

Charlie Dalin auf Apivia führte das Rennen lange an © Jean-Marie Liot/Alea/Disobey Apivia

Charlie Dalin fliegt nicht mehr

Continue reading Charlie Dalin fliegt nicht mehr at float Magazin.

Weihnachten am Point Nemo

Harte Bedingungen für Mensch und Boot im Southern Ocean © Sam Davies/Initiatives Coeur #VG2020

Weihnachten am Point Nemo

Continue reading Weihnachten am Point Nemo at float Magazin.

Auf dem Ananas-Weg

So., 13.Dez.20, Franz.Polynesien/Moorea/Cooks Bay, Tag 2387, 21.237 sm von HH

Als ‚Route des ananas‘ wird das Hinterland am Scheitelpunkt der Cooks Bay bezeichnet. Der Ananas-Weg. Ananas-Labyrinth ist zutreffender, würde ich sagen. Folgerichtig werden wir von einem netten Erntehelfer gleich am Anfang der Ananas-Felder aufgeklärt: „Passt auf, dass ihr nicht verloren geht. Hier verirren sich regelmäßig Touristen. Aber wenn ihr auf Kollegen von mir trefft, die helfen euch aus dem Gewirr der Wege wieder raus.“

Nette Bekanntschaft unterwegs – der Angst hat, dass wir uns verlaufen

Na prima, hoffentlich geht das gut. Es gibt Hinweis-Schilder für einen ‚Trail‘, aber die verschiedenen Farben der Pfeile sind ohne Legende eher verwirrend als aufklärend. Prompt landen wir in der ein oder anderen Sackgasse und müssen umdrehen. Viele der Ananas sind bereits tiefgelb und erntefertig. Ein betörender Duft liegt über den Feldern. Lecker, da läuft einem das Wasser im Mund zusammen.

Eine Netz aus Wegen zieht sich durch die Ananas-Plantagen

Wunderschöne Kulturlandschaft

Mitten in den Plantagen – und es duftet intensiv nach Ananas

Mo’orea hat die süßesten Ananas der Welt, so verspricht der Export-Slogan. Aber Französisch Polynesien spielt keine Rolle in der Weltproduktion in Ananas. Die meisten Früchte werden in Costa Rica, Brasilien und auf den Philippinen angebaut. Dicke Dinger mit bis zu 4 Kilogramm Gewicht. Die Früchte in unserem Labyrinth sind relativ klein, wiegen vielleicht 500 Gramm bis zu einem Kilo. Die Blätter sind übel mit Dornen besetzt, die Erntehelfer tragen dicke Gummihandschuhe und feste, lange Hosen oder Chaps, um sich bei der Arbeit zu schützen. Eine fiese Handarbeit ohne Maschineneinsatz. Die Felder vor Ort sind zu klein dafür und sie liegen eingebettet zwischen kleinen Wäldchen, mal einem Maisfeld oder Bananenhain. Das macht diese Kultur-Landschaft zu einem hübschen Anblick, eingerahmt von dramatischen Bergen.

Über allem trohnt der Rotui mit über 800 Metern

Die geernteten Ananas auf dem Wagen, der uns entgegen rumpelt, sehen überreif aus. Aber sie sind perfekt. Als wir nach dem Weg fragen, bekommen wir vier Stück geschenkt. Die Polynesier sind wie immer überwältigend freundlich. Ananas reifen nicht nach. Das wusste ich nicht, erklärt aber, warum die noch grünlichen Früchte aus deutschen Supermärkten fast immer eine Enttäuschung sind. Die großen Ernte-Konzerne lassen die Ananas zu früh ernten, weil dann zum Transport mehr Zeit bleibt, bevor die Früchte vergammeln. Wer Bio-Ananas kauft, soll von diesem Trick verschont bleiben.

Überreife Ananas? – nein, sie sind perfekt

Eine Ananas-Pflanze benötigt bis zu 18 Monate bis zur ersten Ernte. Die zweite Reife erfolgt schneller – nur ein gutes Jahr – aber der Ertrag fällt deutlich niedriger aus. Nach der dritten Ernte lohnt es sich kaum noch und es müssen neue Pflanzen gesteckt werden. Auf Mo’orea kostet eine Ananas übrigens 1,50 bis 2,50 USD – direkt vom Straßenstand – hundert Meter vom ersten Feld entfernt. Keine Zwischenhändler, direkt vom Erzeuger. Bedenkt man die harten Bedingungen und lange Wartezeit bis zur Ernte, erscheint der Preis angemessen.
Yummi sind sie auf jeden Fall. Vielleicht sogar die süßesten Ananas der Welt.

Vom Traum zum Albtraum

VOM SEHNSUCHTSSZIEL ZUM ALBTRAUM IN 10 MONATEN

Traum – Albtraum

Surrend auf dem Khlong

Vor zwei Jahren begann elektrische Testbetrieb in Bangkok © Torqeedo

Surrend auf dem Khlong

Continue reading Surrend auf dem Khlong at float Magazin.

Ankern kann ja so doof sein

Do., 10.Dez.20, Franz.Polynesien/Moorea/Cooks Bay, Tag 2384, 21.237 sm von HH

Tagelang liegt die Cooks Bay friedlich vor sich hin; ein romantisches Idyll, eingerahmt von den Bergen, geschützt vor den Elementen durch das Riff. Abends treiben Hibiskus-Blüten auf der glatten Oberfläche und die Boote treiben schwerelos an ihrem Anker. Verträumte Perfektion. Schön, schöner, traumhaftschön.

Tausende Hibiskus-Blüten treiben über die Bucht

Damit ist es seit ein paar Tagen vorbei: Erst ziehen nur graue Wolken auf. Es wird windig und ungemütlich, wir hocken im Trockenen unter Deck. Dann kommen schwarze Wolken, entladen ihre Fracht über uns. Stundenlang. Tagelang. Literweise. Tonnenweise. Später lesen wir von dreißig bis hundert Liter auf den Quadratmeter – in vierundzwanzig Stunden. Die Berge verschwinden im Regen. Graues Meer – graue Berge. Innerhalb einer halben Stunde entstehen Wasserfälle, wo vorher blanker Felsen zu sehen war. Keine Rinnsale, nein, ausgewachsene Wasserfälle. Wir sind Tropenregen ja inzwischen gewöhnt, aber dieser Regen beeindruckt uns. Zum Glück regnet es nur und stürmt nicht auch noch dabei.

Ein neuer Wasserfall wird geboren – nach dreißig Minuten Regen

Die erste heftige Schlechtwetter-Welle mit Wind trifft nachts auf uns. Natürlich nachts, möchte man sagen. Der Wind kommt aus dem Nichts als wir einen Film anschauen. Wir hören den D-Zug anbrausen und da knallt und rappelt es auch schon an Deck. Unser Dinghy, an der Bordwand hochgezogen, damit es nicht im Wasser schwimmt, ist senkrecht hoch geklappt. Wir kriegen das schnell wieder in den Griff und lassen es ab. Nichts passiert. Aber das Bimini hat sich ebenfalls losgerissen und klappert wild vor sich hin. Wir müssen gleichzeitig drei Dinge auf einmal machen: Decksbeleuchtung anschalten, Bimini retten, Badeklamotten anhängen, Navigation und Motor starten.  Rutschen wir? Nein, der Anker hält. Auf anderen Booten erkennen wir auch viel Licht, aber alle Boote bleiben an ihrem Platz, keiner rutscht. Nach zwei Stunden beruhigt es sich und wir können schlafen gehen.

Die nächste Front kommt am Tag. Während des Frühstücks kann man das Unheil kommen sehen. Wir lassen schnell das Dinghy ins Wasser, es schwimmt jetzt sicher längsseits neben Atanga. Schnell alles zusammensuchen, was fliegen könnte und zu Ende frühstücken. Es geht los. Die Boote tanzen am Anker. Der Wind dreht mal hierhin, mal dorthin. Fallböen donnern die Berghänge herunter. Zerren an den Ankerketten. Dreißig Knoten, vierzig Knoten. Über Funk hören wir etwas von neunundvierzig Knoten. Wir können die Böe kommen sehen. Sie trägt eine meterhohe Gischtwolke vor sich her. Trifft auf ein Boot zwei Reihen vor uns. Das ist ein großer Katamaran, der nicht mal etwas davon merkt. Wir starren nur. An Deck ist alles gut verzurrt, die Luken sind zu, wir fühlen uns gut vorbereitet. Nur noch wenige Meter, dann ist die Böe bei uns und trifft Atanga volle Breitseite. Unser gutes Mädchen legt sich schwer auf die Backe und dann scheppert es unten. Es haut Gläser, Bücher und Ladekabel vom Tisch. In den Schränken rappelt es. Wow! Das Dinghy unseres Nachbarn hängt senkrecht an seiner Bordwand. Der Windstoß hat das Schlauchboot einfach hochgeklappt. Willkommen im Club. Er kämpft gegen den Wind um sein Dinghy. Nach einer Weile hat er zum Glück die Lage im Griff. Helfen kann ihm leider keiner, bei so einem Wind bleibt man besser Stand-by auf dem eigenen Kahn mit der Hand am Zündschlüssel.
Wiederum nach zwei Stunden ist das Schlimmste vorbei. Die Vorhersage meint, dass das Wetter ab Morgen wieder besser sein soll – hoffentlich weiß das Wetter das auch. :-)

Wolke mit ein büschen Wind

Schietwetter am Ankerplatz

Zielstrebige Romantikerin

Miranda Merron

Miranda Merron © Team Campagne de France

Zielstrebige Romantikerin

Continue reading Zielstrebige Romantikerin at float Magazin.